POPULARITY
In der 53. Episode des GANNIKUS Podcasts begrüße ich mit Viola Burk meinen ersten weiblichen Gast. Viola ist die Lebensgefährtin von Adolf Burkhard und genau wie der Mann an ihrer Seite seit Herbst 2018 im Besitz der Pro Card. Die beiden sicherten sich im Rahmen der Dennis James Classic am selben Tag die Profilizenz und sind demnach seit dem Wettkampf in der Frankfurter Jahrhunderthalle ein vielversprechendes Pro-Couple. Mit Viola habe ich mich zusätzlich zur aktuellen Situation selbstverständlich auch über die Themen Training und Ernährung unterhalten, die speziell bei einer Dame, von der leichte Gewicht und geringe Nahrungsmengen fast schon vorausgesetzt werden, interessant sein dürften. Darüber hinaus greifen wir detailliert ihre Essstörung auf und besprechen Lösungsansätze, die aus ihrer Sicht wertvoll sein können. Zum Ende hin gibt die 24-Jährige dann natürlich noch einen kleinen Überblick über ihre weiteren Vorhaben und Ziele. Ich wünsche euch viel Spaß beim Zuhören Euer Danny
Am heutigen #StarkeFrauenFriday geht es um die Essstörung Binge Eating. Ich freue mich sehr, dass ich bereits zum zweiten Mal Tina Schwarz zu Gast im Podcast habe. Tina hat uns im letzten Jahr über ihre tollen Abnehmerfolge trotz Lipödem berichtet. Doch dann kam ihr Essstörung Binge Eating zurück, wegen dieser Essstörung war sie bereits vor einigen Jahren in Behandlung. Deshalb hat sie die Anzeichen sofort erkannt uns sich einen Klinikaufenthalt erkämpft. Tina erzählt uns über ihre Erfahrungen mit der Essstörung Binge Eating und von ihrem Klinikaufenthalt in diesem Jahr. Meiner Meinung nach ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass Lipödem-Betroffene besonders anfällig für Binge Eating sind. Ich schließe das aus zahlreichen Gesprächen mit Betroffene sowie aus Beiträgen in Facebook-Gruppen, in denen es um das eigene Essverhalten geht. Auch wenn ich mein Essverhalten genauer unter die Lupe nehme, merke ich, dass ich zwar nicht betroffen bin aber dennoch ein ziemlicher Wackelkandidat. Geht es dir vielleicht genauso? Oder hast du von Binge Eating noch nie etwas gehört? Dann möchte ich dir die Essstörung kurz vorstellen. Die Binge-Eating-Störung zählt zu den häufigsten Essstörungen - sie ist aber ebenso wie das Lipödem in der Öffentlichkeit noch nicht so bekannt wie zum Beispiel Magersucht oder Bulimie. Die Betroffenen leiden unter regelmäßigen Essattacken - also richtige Fressanfälle - und verlieren total die Kontrolle über ihr Essverhalten und die Nahrungsaufnahme. Anders als bei der Bulimie wird hier aber nicht erbrochen. An folgenden Symtomen kannst du erkennen, ob du Binge Eating gefährdet oder betroffen bist: Du hast über den Zeitraum von 3 Monaten mind. einmal wöchentlich eine Fressattacke. Das bedeutet du schlingst große Nahrungsmengen herunter, eventuell warst du sogar extra dafür groß einkaufen. Du isst bei dieser Attacke weit über dein Sättigungsgefühl hinaus und du isst auch sehr schnell. Du schämst dich für diese Attacken, deshalb passieren sie nie in Gesellschaft, du sorgst dafür dabei allein zu sein. Währenddessen oder spätestens kurz danach bekommst du Schuldgefühle und ekelst dich vor dir selbst. Du hast einen Hang zu Depressionen oder du hast sogar richtige Depressionen. Neben den psychischen Folgen ist die Binge-Eating-Störung oft Auslöser von Übergewicht, Diabetes und Herzkreislauferkrankungen, weshalb eine Behandlung unbedingt nötig ist. Es gibt allerdings Chancen aus dieser Essstörung wieder herauszukommen und darüber spreche ich heute mit Tina. Sie ist von der Binge Eating Störung betroffen ebenso wie vom Lipödem. Sie hat sich diese Krankheit eingestanden, ein wichtiger Schritt, um Hilfe zu bekommen. Nun hat sie einen neunwöchigen Klinikaufenthalt hinter sich. Dazu hat sie auch eine Facebook Gruppe eröffnet, in der man ihre Zeit dort und ihre Gedanken und Gefühle, ihre Fortschritte oder auch mal Rückschläge mitverfolgen konnte. Tina hat mir folgende Fragen beantwortet: Worin können die Ursachen einer Binge Eating Störung liegen? Wann hat das bei dir mit den Fressanfällen angefangen? Wann hast du gemerkt: "Oh, da stimmt irgendwas nicht mit mir, das ist nicht normal?" Wie bist du darauf gestoßen, dass du die Binge Eating Essstörung hast? Hast du erst versucht dir selbst zu helfen? Wenn ja, wie? Hast du Freunden oder Familie davon erzählt? Du warst nun bereits 2 x wegen der Essstörung in einer Klinik. Wann war das erste Mal? Wie ging es dir danach? Du hattest dann tolle Abnehmerfolge, hast dich gesund ernährt und viel Bewegung gemacht. Trotzdem hat dich Binge Eating dann im letzten Jahr nochmal voll erwischt? Was waren da aus deiner Sicht die Auslöser? In welcher Klinik warst du und wie lange warst du dort? Wie war die erste Zeit in der Klinik für dich? Konntest du dich gut einleben? Wie sieht so ein typischer Tagesablauf in der Klinik aus? Wie viele mit dem gleichen Krankheitsbild hast du dort kennengelernt? Wie laufen die Gruppentherapien ab? Hast du in der Klinik gelernt, die Krankheit zu verstehen und zu erkennen, wo die Ursachen liegen und was die Krankheit aufrecht erhält – oder in deinem Fall – wodurch sie wiederbelebt wurde? Hast du schon mal ein Essprotokoll erstellt? Und hat es dir geholfen? Hast du in der Klinik gelernt, wie man negative Gedanken umsteuern kann und wie man das Selbstwertgefühl stärkt? Kannst du dazu ein paar Tricks verraten? Wenn du nun doch mal wieder den Drang verspürst maßlos zu futtern-- also kurz vor einer Fressattacke stehst - was wurde dir da in der Klinik beigebracht, was du tun kannst, um gegenzusteuern? Wie fühlst du dich jetzt nach dem Klinikaufenthalt? Hast du das Gefühl die Essstörung überwunden zu haben oder liegt noch ein langer Weg vor dir? Wo kannst du dir nun, wo du wieder zu Hause bist, Unterstützung holen, wenn du welche brauchst? Deine persönliche Meinung: Wenn man die Essstörung Binge Eating hat und es erkannt hat, kann man da eigenständig und mit Hilfe von Selbsthilfegruppen raus kommen oder denkst du die professionelle Hilfe ist unumgänglich? Was war dein größtes Learning in der Klinik, das du gerne an die Zuhörerinnen weitergeben möchtest? Auf Frauensache-Deine Starke Seite gibt es noch einen passenden Artikel von Tina zu ihrer Binge Eating Essstörung. Ich freue mich auch, wenn du die Folge auf iTunes abonnierst, und sage DANKE für jede positive Bewertung! Je mehr positive Bewertungen, desto mehr Sichtbarkeit bekommt der Podcast und desto mehr Lipödem-Betroffenen können erreicht werden, um von den Tipps, dem Wissen und der Motivation von mir und meinen Interviewpartnern profitieren. Möge dir der Podcast von Herzen zu einem guten Leben mit Lipödem verhelfen!
Am heutigen #StarkeFrauenFriday geht es um die Essstörung Binge Eating. Ich freue mich sehr, dass ich bereits zum zweiten Mal Tina Schwarz zu Gast im Podcast habe. Tina hat uns im letzten Jahr über ihre tollen Abnehmerfolge trotz Lipödem berichtet. Doch dann kam ihr Essstörung Binge Eating zurück, wegen dieser Essstörung war sie bereits vor einigen Jahren in Behandlung. Deshalb hat sie die Anzeichen sofort erkannt uns sich einen Klinikaufenthalt erkämpft. Tina erzählt uns über ihre Erfahrungen mit der Essstörung Binge Eating und von ihrem Klinikaufenthalt in diesem Jahr. Meiner Meinung nach ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass Lipödem-Betroffene besonders anfällig für Binge Eating sind. Ich schließe das aus zahlreichen Gesprächen mit Betroffene sowie aus Beiträgen in Facebook-Gruppen, in denen es um das eigene Essverhalten geht. Auch wenn ich mein Essverhalten genauer unter die Lupe nehme, merke ich, dass ich zwar nicht betroffen bin aber dennoch ein ziemlicher Wackelkandidat. Geht es dir vielleicht genauso? Oder hast du von Binge Eating noch nie etwas gehört? Dann möchte ich dir die Essstörung kurz vorstellen. Die Binge-Eating-Störung zählt zu den häufigsten Essstörungen - sie ist aber ebenso wie das Lipödem in der Öffentlichkeit noch nicht so bekannt wie zum Beispiel Magersucht oder Bulimie. Die Betroffenen leiden unter regelmäßigen Essattacken - also richtige Fressanfälle - und verlieren total die Kontrolle über ihr Essverhalten und die Nahrungsaufnahme. Anders als bei der Bulimie wird hier aber nicht erbrochen. An folgenden Symtomen kannst du erkennen, ob du Binge Eating gefährdet oder betroffen bist: Du hast über den Zeitraum von 3 Monaten mind. einmal wöchentlich eine Fressattacke. Das bedeutet du schlingst große Nahrungsmengen herunter, eventuell warst du sogar extra dafür groß einkaufen. Du isst bei dieser Attacke weit über dein Sättigungsgefühl hinaus und du isst auch sehr schnell. Du schämst dich für diese Attacken, deshalb passieren sie nie in Gesellschaft, du sorgst dafür dabei allein zu sein. Währenddessen oder spätestens kurz danach bekommst du Schuldgefühle und ekelst dich vor dir selbst. Du hast einen Hang zu Depressionen oder du hast sogar richtige Depressionen. Neben den psychischen Folgen ist die Binge-Eating-Störung oft Auslöser von Übergewicht, Diabetes und Herzkreislauferkrankungen, weshalb eine Behandlung unbedingt nötig ist. Es gibt allerdings Chancen aus dieser Essstörung wieder herauszukommen und darüber spreche ich heute mit Tina. Sie ist von der Binge Eating Störung betroffen ebenso wie vom Lipödem. Sie hat sich diese Krankheit eingestanden, ein wichtiger Schritt, um Hilfe zu bekommen. Nun hat sie einen neunwöchigen Klinikaufenthalt hinter sich. Dazu hat sie auch eine Facebook Gruppe eröffnet, in der man ihre Zeit dort und ihre Gedanken und Gefühle, ihre Fortschritte oder auch mal Rückschläge mitverfolgen konnte. [caption id="attachment_204582" align="alignleft" width="1500"]Sport & Bewegung sind für Tina nicht wegzudenken - und IMMER mit Kompression[/caption] Tina hat mir folgende Fragen beantwortet: Worin können die Ursachen einer Binge Eating Störung liegen? Wann hat das bei dir mit den Fressanfällen angefangen? Wann hast du gemerkt: "Oh, da stimmt irgendwas nicht mit mir, das ist nicht normal?" Wie bist du darauf gestoßen, dass du die Binge Eating Essstörung hast? Hast du erst versucht dir selbst zu helfen? Wenn ja, wie? Hast du Freunden oder Familie davon erzählt? Du warst nun bereits 2 x wegen der Essstörung in einer Klinik. Wann war das erste Mal? Wie ging es dir danach? Du hattest dann tolle Abnehmerfolge, hast dich gesund ernährt und viel Bewegung gemacht. Trotzdem hat dich Binge Eating dann im letzten Jahr nochmal voll erwischt? Was waren da aus deiner Sicht die Auslöser? In welcher Klinik warst du und wie lange warst du dort? Wie war die erste Zeit in der Klinik für dich? Konntest du dich gut einleben? Wie sieht so ein typischer Tagesablauf in der Klinik aus? Wie viele mit dem gleichen Krankheitsbild hast du dort kennengelernt? Wie laufen die Gruppentherapien ab? Hast du in der Klinik gelernt, die Krankheit zu verstehen und zu erkennen, wo die Ursachen liegen und was die Krankheit aufrecht erhält – oder in deinem Fall – wodurch sie wiederbelebt wurde? Hast du schon mal ein Essprotokoll erstellt? Und hat es dir geholfen? Hast du in der Klinik gelernt, wie man negative Gedanken umsteuern kann und wie man das Selbstwertgefühl stärkt? Kannst du dazu ein paar Tricks verraten? Wenn du nun doch mal wieder den Drang verspürst maßlos zu futtern-- also kurz vor einer Fressattacke stehst - was wurde dir da in der Klinik beigebracht, was du tun kannst, um gegenzusteuern? Wie fühlst du dich jetzt nach dem Klinikaufenthalt? Hast du das Gefühl die Essstörung überwunden zu haben oder liegt noch ein langer Weg vor dir? Wo kannst du dir nun, wo du wieder zu Hause bist, Unterstützung holen, wenn du welche brauchst? Deine persönliche Meinung: Wenn man die Essstörung Binge Eating hat und es erkannt hat, kann man da eigenständig und mit Hilfe von Selbsthilfegruppen raus kommen oder denkst du die professionelle Hilfe ist unumgänglich? Was war dein größtes Learning in der Klinik, das du gerne an die Zuhörerinnen weitergeben möchtest? Auf Frauensache-Deine Starke Seite gibt es noch einen passenden Artikel von Tina zu ihrer Binge Eating Essstörung. Ich freue mich auch, wenn du die Folge auf iTunes abonnierst, und sage DANKE für jede positive Bewertung! Je mehr positive Bewertungen, desto mehr Sichtbarkeit bekommt der Podcast und desto mehr Lipödem-Betroffenen können erreicht werden, um von den Tipps, dem Wissen und der Motivation von mir und meinen Interviewpartnern profitieren. Möge dir der Podcast von Herzen zu einem guten Leben mit Lipödem verhelfen!
Binge Eating DisorderDas Störungsbild der Binge Eating Störung wurde erstmals 1959 beschrieben.Obwohl diese Störung vermutlich die am weitesten verbreitete Essstörung in Deutschland und den USA ist, ist sie nicht in der ICD 10 erfasst. Die Kodierung in der ICD zehn erfolgt über die Ziffern F 50.4: Essattacken bei anderen psychischen Störungen oder über die F 50.9: Essstörung, nicht näher bezeichnet. Es ist geplant sie in die ICD 11 aufzunehmen. Die Diagnosekriterien aus der DSM V sind die folgenden:wiederholte Episoden von Essanfällen, wobei diese Anfälle zeitlich begrenzt sein sollen, also zum Beispiel auf 2 Stunden und in dieser Zeit eine größere Menge an Lebensmitteln zu sich genommen wird als ein Mensch üblicherweise in dieser Zeit essen würde. Zusätzlich soll fehlende Kontrolle über das Essen während dieser Episode empfunden werden. Es soll ein deutlicher Leidensdruck empfunden werden bezüglich der Essanfälle und die Anfälle sollen im Durchschnitt mindestens einmal pro Woche über einen Zeitraum von drei Monaten auftreten. Kompensatorische Verhaltensweisen wie zum Beispiel Erbrechen, Fasten oder exzessive körperliche Betätigung sollen nicht vorliegen und es soll auch kein Zusammenhang zu Episoden von Bulimie oder Anorexie geben . Außerdem sollen von den folgenden Symptomen mindestens drei vorhanden sein: 1. wesentlich schneller essen als normal 2. Essen bis zu einem unangenehmen Völlegefühl 3. Essen großer Nahrungsmengen ohne Hungergefühl 4. alleine essen, weil man sich wegen der Menge der verspeisten Nahrungsmittel schämt und 5. Ekel, Niedergeschlagenheit oder Schuldgefühle nach der Essattacke.Differenzialdiagnosen sind: Adipositas ohne es Essattacken, Tumore, die Heißhungerattacken auslösen können, Heißhungerattacken durch Medikamente wie zum Beispiel Neuroleptika, Antidepressiva oder Östrogene und Heißhungerattacken, die durch das Absetzen stimulierender Substanzen wie zum Beispiel Nikotin, Kokain oder Amphetamin ausgelöst werden.Mindestens. 40 % der Patienten sind übergewichtig bis adipös. Leider haben Studien ergeben, dass nach erfolgreicher Therapie das Gewicht nicht wie gewünscht gesenkt werden konnte. Aber allein die Essattacken mit dem dazugehörigen Leidensdruck loszuwerden ist ein tolles Ergebnis einer Therapie. Substanzmissbrauch und insbesondere Alkoholsucht treten häufig zusammen mit der Essstörung auf. Das ist unter anderem zurückzuführen auf den Leidensdruck, den die Essattacken auslösen und auf den sozialen Rückzug aufgrund der Scham über die fehlende Kontrolle. Depressionen liegen bei 50% der Patienten als begleitende Störung vor. Wobei nicht klar ist, ob zuerst die Depression oder zuerst die Essstörung da war. Weitere begleitende Erkrankungen können außerdem sein: Angststörungen, Zwangsstörungen, Persönlichkeitsstörungen und posttraumatische Belastungsstörungen. Auslöser der Bing Eating Störung sind – wie fast überall bei psychischen Störungen – multifaktoriell. Sowohl chemische Abläufe im Gehirn, die Lebensumstände in Vergangenheit und Gegenwart, erlernte Ernährungsrichtlinien und Essgewohnheiten, vorangegangene Diäten, Missbrauchserlebnisse, genetische Dispositionen und psychologische Faktoren wie bestehende psychische Störungen oder auch die Art, wie der Patient mit Emotionen umgeht.Adipositas in der Kindheit scheint ein Hauptfaktor für die Entstehung der Störung zu sein.Unmittelbarer Auslöser eines Essanfalls können Stress, Anspannung, Angst, Niedergeschlagenheit, Einsamkeit, Wut, Trauer oder Langeweile sein. Oft befinden sich die Patienten in einem Teufelskreis aus negativem Selbstbild, Verlangen nach Essen, Essanfall, Schuldgefühl und Scham, und wiederum negativem Selbstbild. Eine zunehmende Isolation wegen der Scham über ihre mangelnde Selbstkontrolle lassen ihnen die Situation ausweglos erscheinen.Manchmal kommen noch finanzielle Probleme durch die vermehrten Lebensmitteleinkäufe hinzu. Erste Essattacken können schon im Kindesalter auftreten. Die meisten Erstmanifestationen liegen im 3. Lebensjahrzehnt. Die Störung kommt in allen sozialen Schichten vor. Es sind mehr Frauen als Männer betroffen. Allerdings ist der prozentuale Anteil der Männer höher als bei anderen Essstörungen. Zur Lebenszeit-Prävalenz habe ich Angaben zwischen 1 und 3% gefunden. Die meisten Patienten finden den Weg zum Arzt über die Adipositas. Sie wenden sich nicht wegen der Essstörung an einen Arzt, weil die Störung zum einen mit großer Scham einher geht und zum anderen, weil viele Betroffenen nicht wissen, dass sie an einer weit verbreitete Krankheit mit Therapiemöglichkeiten leiden. Aus Krankenberichten hört man immer wieder, dass der Patient glaubte , er allein habe eine solche Charakterschwäche.In der Therapie geht es darum den Patienten über die Essstörung aufzuklären und für die Behandlung zu motivieren. Über verhaltenstherapeutische Maßnahmen sollen Essgewohnheiten verändert werden und das Erkennen von Hunger und Sättigungsgefühl wieder erlernt. Durch das Führen eines Tagebuches soll der Patient die Essattacken auslösende Faktoren identifizieren und andere Strategien zur Stressbewältigung finden.Neben der Verhaltenstherapie hat sich die interpersonelle Therapie bewährt.Antidepressiva können bei bestehender Depression sinnvoll sein. Ansonsten hat sich keine medikamentöse Therapie als sinnvoll erwiesen. Die besten Ergebnisse werden mit einer stationären Therapie erreicht, in der ein neuer Umgang mit Ernährung und eine positive Einstellung zu Bewegung erreicht werden können. Eine anschließende ambulante Behandlung, die Einbeziehung der Familie und eventuell die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe helfen das geänderte Verhalten in den Alltag zu integrieren.Ohne eine therapeutische Behandlung verläuft die Störung meist chronisch.Fitcher, Quadflieg & Hedlund berichten 2008 in einer Studie von 67% ohne Essstörung im Zwölfjahresverlauf einer behandelten Gruppe. In der Pinterest-Infografik habe ich die beiden Prüfungsfragen zur Binge Eating Störung notiert.Show-Notes:http://www.heilpraktiker-psychotherapie-online.com/blog/http://www.heilpraktiker-psychotherapie-online.com/podcast/PinterestIch würde mich sehr freuen, wenn du Mitglied in unserer Facebook-Gruppe wirst. Ich möchte mich gerne mit dir austauschen und erfahren, welche Themen dich im Podcast interessieren:Facebook-Gruppe zum Podcast