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Vom 12. bis 15. Juli 2018 öffnet die Kunsthochschule Kassel ihre Arbeitsräume und Ausstellungsfläche zur großen Abschlusspräsentation aktueller Arbeiten und bietet Besucher*innen Einblicke und Austausch bei einem vielfältigen Begleitprogramm. Als zentrales Ereignis während des Rundgangs wird ein zweitägiges Symposium am 13. und 14. Juli zu dem Thema AUTONOMIE organisiert. Zur Idee des Symposiums: Seit Gründung der Universität Kassel als Gesamthochschule und der Integration der Kunsthochschule in die Gesamthochschule ist die Ausgestaltung des Verhältnisses zwischen Kunsthochschule und Universität in konstanter Verhandlung. Der dabei inzwischen eingetretene Status quo hält die Kunsthochschule in einem in vielen Aspekten undefinierten Zwischenraum zwischen einer Rolle als Fachbereich der Universität und einer gewissen Teilautonomie (eigener Webauftritt, eigenes CI). Autonomie ist definiert – „auto nomos“ heißt Selbstgesetzgebung; nicht autonom ist im Umkehrschluss auch definiert, was aber bedeutet konkret Teilautonomie? Und was soll damit erreicht werden – Angehörige der Kunsthochschule, Angehörige der Universität, Angehörige des Ministeriums? Diese Fragen werden im Rahmen des Symposiums diskutiert sowie unterschiedliche Positionen zusammengetragen, um zur Meinungsbildung beizutragen.
Dr. Armin Nassehi, ordentlicher Professor für Soziologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München, unterhält sich mit Dr. Udo Thiedeke über uns als Architekten vergänglicher Dauerhaftigkeiten in einer Gesellschaft dauerhafter Vergänglichkeiten.Shownotes:#00:05:03# Hier kommt Kant auf die "Beharrlichkeit der Substanz" zu sprechen: Immanuel Kant, 1781: Critik der reinen Vernunft. Riga: Hartknoch. S. 212#00:07:11# Zur Idee der "digitalisierten Codierung der Gesellschaft": Armin Nassehi, 2015: Die letzte Stunde der Wahrheit. Warum links und rechts keine Alternativen mehr sind und Gesellschaft ganz anders beschrieben werden muss. Hamburg: Murmann. S. 159ff.#00:07:58# Alois Hahn, 1983: Konsensfiktionen in Kleingruppen. Dargestellt am Beispiel von jungen Ehen, in: Friedhelm Neidhardt (Hrsg.): Gruppensoziologie. Perspektiven und Materialien. Sonderheft 25 der Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie. Köln: Westdeutscher Verlag. S. 210-232.#00:10:06# Hinweise auf Derridas Metaphysikkritik an Architekten und Architektur finden sich in seinem Briefwechsel mit Peter Eisenman, siehe: Peter Eisenman, 1995: Aura und Exzeß. Zur Überwindung der Metaphysik in der Architektur. Herausgegeben von Ullrich Schwarz. Wien: Passagen.#00:11:20# Siehe zur Bauweise und sozialen Konfiguration der "bürgerlichen Wohnung" im 19. Jhr.: Sophie Hellgardt, 2011: Zehn Zimmer: Die bürgerliche Stadtwohnung des 19. Jahrhunderts. Eine Analyse nach Norbert Elias. Köln: PapyRossa-Verlag.#00:12:10# Schon seit Jahrzehnten bevorzugen Architekturbüros loftähnliche Arbeitsumgebungen. Online#00:13:17# Ein Beispiel zur Architektur von Zaha Hadid, hier die Bergstation der Hungerburgbahn bei Innsbruck. Online #00:13:48# So sieht sie aus, die "Architecture" der BMW-Welt, wo Design die Funktion "trifft". Online#00:14:26# Der in Wien niedergelassene Architekt und Literat Adolf Loos polemisierte 1908 in seinem Vortrag "Ornament und Verbrechen" u.a. gegen die ornamentale Baukunst. In Auszügen siehe hier: Online#00:16:00# Zur Kleidermode als individuelles Reflexionsmedium siehe Udo Thiedeke, 2009: "Nur der zuletzt empfundene Eindruck ist wichtig" Mode als paradoxes Reflexionsmedium, in: Herbert Willems (Hrsg.): Theatralisierung der Gesellschaft. Bd. 1: Soziologische Theorien und Zeitdiagnose. Wiesbaden. VS-Verlag. S. 183-201.#00:18:55# Die angesprochene systemtheoretische Perspektive einer funktional, also nach Funktionen, Funktionssystemen und Funktionserwartungen differenzierten, Gesellschaft geht auf Niklas Luhmann zurück. Siehe z.B.: Niklas Luhmann, 1998: Die Gesellschaft der Gesellschaft. 2. Teilband. Frankfurt/M. besonders S. 743ff.#00:24:17# Zur Kritik von Subjektivierungsprozessen siehe etwa bereits in den 1970er Jahren: Louis Althusser, 1976: Idéologie et appareils idéologiques d'État. Notes pour une recherche, in: Ders.: Positions. Paris. Éditions sociales. S. 79-137. Inzwischen in einer praxistheoretischen Fassung, etwa: Thomas Alkemeyer, 2013: Subjektivierung in sozialen Praktiken. Umrisse einer praxeologischen Analytik. in: Thomas Alkemeyer, Gunilla Budde, Dagmar Freist (Hrsg.): Selbst-Bildungen. Soziale und kulturelle Praktiken der Subjektivierung. Bielefeld: transcript. S. 29-64.#00:27:15# Die Protestantisierung der Diskurse mit Verweis auf Max Weber spielt auf dessen Untersuchung "Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus" an, siehe: Max Weber, 1920: Gesammelte Aufsätze zur Religionssoziologie I Tübingen: J.C.B. Mohr. S. 1-206.#00:28:50# Siehe zum Konzept des Habitus bei Pierre Bourdieu: Pierre Bourdieu, 1982: Die feinen Unterschiede - Kritik der gesellschaftlichen Urteilskraft. Frankfurt/M.: Suhrkamp.#00:31:15# Wolfgang Streeck, 2013: Gekaufte Zeit. Die vertagte Krise des demokratischen Kapitalismus. Frankfurt/M.: Suhrkamp.#00:33:55# Zur Konfliktregulation durch Institutionen siehe z.B.: M. Rainer Lepsius, 1990: Interessen, Ideen und Institutionen. Opladen: Westdeutscher Verlag.#00:36:18# Zu den angesprochenen Übersetzungspraktiken: Armin Nassehi, 2015: Die letzte Stunde der Wahrheit. Warum links und rechts keine Alternativen mehr sind und Gesellschaft ganz anders beschrieben werden muss. Hamburg: Murmann. S. 267ff.#00:36:54# Zur Bedeutung von Organisationen für Individuen und die Mitgliedschaft in Organisationen siehe z.B. Niklas Luhmann, 2006: Organisation und Entscheidung. Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften. Siehe auch Kap. XIV "Organisation und Gesellschaft" in: ders., 1998: Die Gesellschaft der Gesellschaft. Frankfurt/M.: Suhrkamp. S. 826ff.#00:43:28# das DFG Projekt „Übersetzungskonflikte" (Antragsteller: Armin Nassehi und Irmhild Saake) untersucht seit dem 1.4.2015 am Institut für Soziologie der LMU München, wie sich in ausgewählten Konfliktfällen der Gesellschaft (z.B. Palliativmedizin, Beschneidungsdebatte, Lebendorganspende) Sprecher unterschiedlicher Provenienz aufeinander beziehen und die unterschiedlichen Logiker in Echtzeit ineinander übersetzt werden.#00:47:00# Jürgen Habermas hat sich bereits in den 1970er Jahren Gedanken über die Revisionsfähigkeit politischer Entscheidungen gemacht. Siehe: Jürgen Habermas, 1976: Zur Rekonstruktion des Historischen Materialismus, Frankfurt/M.: Suhrkamp. S. 117.#00:49:29# In Bezug zu den angesprochenen "Büroarbeitsplätzen ganz neuen Typs" bei Unicredit Hypo Vereinsbank München, siehe das Für und Wider in der Umsetzung z.B. von sog. Open-Space-Arbeitsplatzkonzepten: Online#00:54:40# Zum computergesteuerten, 'algorithmischen' Handel an den Börsen (Algotrading) und seinen Konsequenzen, siehe: Lothar Lochmaier, 2010: Algotrading: Wie selbst zerstörerisch ist der automatisierte Computerhandel? in Telepolis 18.10.2010. Online#00:56:30# Zur Vision von Howard Rheingold zur Virtual Commonity siehe: Howard Rheingold, 1993: The virtual community: homesteading on the electronic frontier. Reading Mass.: Addison-Wesley. Deutsche Ausgabe, 1994: Virtuelle Gemeinschaft: Soziale Beziehungen im Zeitalter des Computers. Bonn, Paris, Reading Mass.: Addison-Wesley.#00:57:07# Zu den Verknüpfungs- und Analysevisionen grosser Datenmengen im I-Net (Big Data), siehe etwa eher feuilletonistisch: Heinrich Geiselberger und Tobias Moorstedt (Redaktion), 2013: Big Data. Das neue Versprechen der Allwissenheit. 2. Aufl. Berlin: Suhrkamp.#00:57:59# Hier der Verweis auf die "letzte Stunde": Armin Nassehi, 2015: Die letzte Stunde der Wahrheit: warum rechts und links keine Alternativen mehr sind und Gesellschaft ganz anders beschrieben werden muss. Hamburg: Murrmann.#00:59:45# Zu Übersicht über die utopischen Entwürfen der Gartenstadt und ihre Realisationen. Online#01:08:35# Gina Atzeni, 2016: Professionelles Erwartungsmanagement. Zur soziologischen Bedeutung des Arzt-Narrativ. Baden-Baden: Nomos.#01:09:38# Zur Siedlung Emmertsgrund auf dem Boxberg bei Heidelberg, die unter planerischer Mitwirkung von Alexander Mitscherlich entstand. Online#01:10:41# Ansatz und Problem der sog. Modernisierungstheorie in der Soziologie und Politikwissenschaft war vor allem in den 1960er und 70er Jahren gewesen, nicht nur theoretisch/empirische Einschätzungen der Entwicklung von Nationalstaaten, sondern Modelle für diese Entwicklung insbesondere unter Konvergenzgesichtspunkten hin zu einem "westlichen" Modell von Modernisierung zu liefern. Hierzu grundlegend: Daniel Lerner, 1958: The Passing of Traditional Society. Modernizing the Middle East. London: Macmillan.[alle Links aktuell Mai/Juni 2015]Dauer 01:15:28 Folge direkt herunterladen
Dr. Markus Hilgert, ordentlicher Professor für Assyrologie mit dem Schwerpunkt Sumerologie an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und Sprecher des SFB 933 "Materiale Textkulturen. Materialität und Präsenz des Geschriebenen in non-typographischen Gesellschaften" der DFG, unterhält sich mit Dr. Udo Thiedeke über Materialität und Präsenz der Schrift im alten Orient und über die Bedingungen und Konsequenzen, die das Vertrauen in die Materialität des Geschriebenen als soziale Praxis kennzeichnen. Shownotes #00:06:57# So sieht das Keilschriftzeichen für den Stern aus #00:07:46# Informationen zu Uruk #00:12:43# Beispiele für Keilschriftlisten; weitere Beispiele; Markus Hilgert, 2009: Von 'Listenwissenschaft' und 'epistemischen Dingen': Konzeptuelle Annäherungen an altorientalische Wissenspraktiken". Journal for General Philosophy of Science 40/2, 277–309. #00:16:33# Zur theoretischen Konzeption von Individualmedien siehe: Udo Thiedeke, 2012: Soziologie der Kommunikationsmedien. Medien - Formen - Erwartungen. Wiesbaden: Springer VS. S. 133ff.; 159ff. #00:21:05# Zum Übergang von Oralität zur Literalität: Walter Ong, 1987: Oralität und Literalität. Die Technologisierung des Wortes. Opladen: Westdeutscher Verlag [1982: Orality and Literacy. The Technologizing of the Word. New York: Methuen] #00:25:30# Zur medientheoretischen Differenzierung der Kommunikationsmedien siehe: Udo Thiedeke, 2012: Soziologie der Kommunikationsmedien. Medien - Formen - Erwartungen. Wiesbaden: Springer VS. S. 133ff.; 144ff. #00:29:50# Zur stratifizierten Gesellschaften siehe: Niklas Luhmann, 1997: Die Gesellschaft der Gesellschaft. Frankfurtr/M.: Suhrkamp. S. 678ff. #00:30:45# Zur Idee der "imaginären Gemeinschaft": Benedict Anderson, 1988: Die Erfindung der Nation. Zur Karriere eines erfolgreichen Konzepts. Frankfurt/M., New York: Campus [1983: Imagined Communities: Reflections on the Origin and Spread of Nationalism. London: Verso] #00:37:25# Die Stele des Hammurapi #01:00:00# Zu den Tschuringas, die Lévi-Strauss mit Urkunden vergleicht: Claude Lévi-Strauss, 1968: Das wilde Denken. Frankfurt/M.: Suhrkamp. S. 280 [1962: La pensée sauvage. Paris: Plon] #01:03:07# Auratische Präsenz bei Gumbrecht: Hans Ulrich Gumbrecht, 2004: Diesseits der Hermeneutik. Die Produktion von Präsenz. Frankfurt/M.: Suhrkamp #01:09:08# Zu den Sinnwelten der Medienwirklichkeiten siehe: Udo Thiedeke, 2012: Soziologie der Kommunikationsmedien. Medien - Formen - Erwartungen. Wiesbaden: Springer VS. S. 313ff. #01:10:23# Zum Begriff der "Aktanten" bei Bruno Latour: z. B. Bruno Latour, 2007: Eine neue Soziologie für eine neue Gesellschaft. Einführung in die Akteur-Netzwerk-Theorie. Aus dem Englischen von Gustav Roßler. Frankfurt/M.: Suhrkamp #01:11:35# Hans-Jörg Rheinberger, 2006: Experimentalsysteme und epistemische Dinge. Eine Geschichte der Proteinsynthese im Reagenzglas. Frankfurt/M.: Suhrkamp #01:12:55# Niklas Luhmann zur Differenz von Medium und Form siehe: Niklas Luhmann, 1997: Die Gesellschaft der Gesellschaft. Frankfurtr/M.: Suhrkamp. S. 195ff. #01:14:30# Zum Affordanz-Begriff: z. B. Brian Bloomfield, Y. Latham, Theodore Vurdubakis, 2010: Bodies, technologies and action possibilities: when is an affordance? Sociology, vol. 44, no. 3. S.415-433. #01:15:28# Fukasawa über Affordanz #01:16:42# Zum Poststrukturalismus: z. B. Stephan Moebius, Andreas Reckwitz (Hg.), 2008: Poststrukturalistische Sozialwissenschaften. Frankfurt/M.: Suhrkamp #01:23:30# So funktioniert "SIRI" die "intelligente" Sprachsteuerung für das iPhone laut Apple. #01:23:40# Zur Funktionsweise des I-Nets als "Cloud", als weltumspannendes Speichermedium. #01:24:10# Zur "Turing Maschine", die man auch schon mal aus Lego bauen kann und Jean-Paul Delahaye zu selbstreduplizierenden Automaten wie von John v. Neumann angedacht. [alle Links aktuell Juli/August 2012] Dauer 01:26:07 Folge direkt herunterladen