Podcasts about zoonoseerreger

  • 5PODCASTS
  • 5EPISODES
  • AVG DURATION
  • ?INFREQUENT EPISODES
  • Jul 18, 2015LATEST

POPULARITY

20172018201920202021202220232024


Latest podcast episodes about zoonoseerreger

Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 07/07
Molekulare Charakterisierung von Parapockenviren mittels Gesamtgenomanalyse

Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 07/07

Play Episode Listen Later Jul 18, 2015


Die epitheliotropen Parapockenviren sind Mitglieder der Familie Poxviridae und treten ubiquitär in der Wiederkäuerpopulation auf. Sie verursachen kontagiöse, pustulöse Haut und Schleimhautläsionen, die meist auf den Bereich des Kopfes oder des Euters beschränkt sind (Lokalinfektion). Die Erkrankung verläuft unter Ausprägung milder bis schwerwiegender Symptome und ist i. d. R. durch eine hohe Morbidität, aber geringe Mortalität gekennzeichnet. Derzeit existieren vier in das Genus eingeordnete Virusspezies: ORFV (Schaf und Ziege), PCPV und BPSV (Rind), sowie PVNZ (neuseeländisches Rotwild). Mit Ausnahme von PVNZ konnte eine Übertragung aller Parapockenviren auf den Menschen nachgewiesen werden (Zoonoseerreger). Die Infektion des Menschen führt zum Auftreten lokal begrenzter Hautläsionen, die historisch bedingt als „Melkerknoten“ bezeichnet werden. Nach erfolgter Parapocken Diagnose werden Humaninfektionen unter Vernachlässigung der virusübertragenden Wirtstierspezies meist lapidar als erworbene Tierpocken oder pauschal als PCPV bezeichnet. In der vorliegenden Arbeit wurde eine einzigartige Kollektion von 21 historischen und aktuellen Parapockenvirus Zellkultur Isolaten von Mensch und Tier (sowie zwei Parapockenvirus DNA Proben aus Schottland) untersucht. Dabei kamen zwei selbstentwickelte diskriminierende PCR Protokolle zur Anwendung, die einen sicheren Nachweis der Parapockenviren erlauben. Die phylogenetische Analyse der DNA Fragmente aus den PCR Ergebnissen ermöglicht die Zuordnung zu einer der etablierten Virusspezies sowie die Rückverfolgung humaner Parapockenvirus Isolate zum animalen Ursprungswirt. Überdies wurden die DNA Genome dreier Virusisolate mittels NGS sequenziert. Um genomische Veränderungen durch in vitro Einflüsse auszuschließen, wurde die Anzahl der Zellkulturpassagen strikt niedrig gehalten. Die sequenzierten Virusgenome offenbarten Parapockenvirus typische Eigenschaften: eine Größe von rund 140 kbp, einen hohen GC Gehalt von 64-65 %, das Vorhandensein eines Sets aus 88 Genen, die innerhalb der Subfamilie Chordopoxvirinae konserviert sind, sowie weiterer 12 Parapockenvirus spezifischer Gene. Die vergleichende Analyse der Genomsequenzen eines korrespondierenden ORFV Paares von Schaf (B015) und Mensch (B029) konnte zeigen, dass das Virus auch nach einer Übertragung auf eine neue Wirtsspezies seine genetische Integrität zu nahezu 100 % bewahrt. Das Auftreten der Parapockenvirusspezies PVNZ war lange Zeit auf Neuseeland beschränkt, obgleich eine weitere Verbreitung, insbesondere auch in Europa, für wahrscheinlich gehalten wurde. Im Rahmen eines Monitorings wurden 1764 Tonsillentupfer von Rotwild im bayerischen Alpenraum untersucht. In 14 (0,79 %) wurde die Präsenz von Parapockenvirus DNA mit einer real time PCR nachgewiesen. Aus einer Probe konnte erfolgreich ein Virus (HL953) in Zellkultur isoliert und seine DNA anschließend sequenziert werden, was in der ersten (nahezu) vollständigen Genomsequenz eines Parapockenvirus vom Rotwild resultierte. Tests auf klassische biologische Eigenschaften sowie die eingehende molekulare Charakterisierung des Virus mit phylogenetischer Analyse anhand von 125 Genen, ermöglichten seine Identifizierung als Vertreter einer eigenen Parapockenvirusspezies beim Rotwild in nächster Verwandtschaftsbeziehung zu PVNZ. Auffälligerweise war ca. ein Viertel aller HL953 ORFs größer als die entsprechenden ORFs in den verwendeten Parapockenvirus Referenzgenomen. Das Fehlen klinischer Symptome beim infizierten Rotwild deutet darauf hin, dass es persistierende, asymptomatische Infektionsverläufe gibt. Hieraus ergibt sich eine weitere potentielle Infektionsquelle für empfängliche Nutztiere und den Menschen.

Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 06/07
Schaf- und Ziegenhaltung in der Tiergestützten Intervention

Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 06/07

Play Episode Listen Later Feb 9, 2013


Schafe und Ziegen werden regelmäßig im Rahmen tiergestützter Interventionen (TGI) eingesetzt. Obwohl tiergestützt arbeitende Projekte in Deutschland seit langem existieren, wurde erst durch die in den letzten Jahren angestrebte Professionalisierung dieses Arbeitsfeldes deutlich, wie wenig Informationen über diese Nutzungsform bisher vorhanden sind, die z.B. von den veterinärmedizinischen Überwachungsbehörden oder Praktikern genutzt werden können. Daher soll diese Arbeit darstellen, warum eine Haltung von Schafen und Ziegen in der TGI sinnvoll ist, wie sich solche Haltung und Nutzung aktuell gestaltet, ob sie die Tiere in besonderem Maße belastet, ob Maßnahmen zum Schutz der öffentlichen Gesundheit nötig sind und ob die rechtliche Einordnung der Einrichtungen geeignet ist, das Wohlbefinden der Tiere zu schützen. Zu diesem Zweck wurde zunächst die Relevanz und rechtliche Stellung tiergestützter Arbeit mit Schafen und Ziegen anhand der zum Thema vorhandenen Literatur erarbeitet. Im Folgenden wurden neun Jugendfarmen und Aktivspielplätze in Bayern und Baden-Württemberg besucht (insgesamt 25 Schafe, 32 Ziegen), um durch die Beantwortung eines Fragebogens und eigene Beobachtungen vor Ort einen Eindruck von der ‚Arbeit‘ und Haltung der Tiere in den Einrichtungen zu gewinnen. Um festzustellen, ob Einsatz oder Haltungspraxis die Tiere belasten, wurden der allgemeine Gesundheitszustand und parasitologische Status der Tiere, ihr Grund- und Sozialverhalten und dessen Beeinflussung durch die Anwesenheit von Personen (Direktbeobachtungen), ihr Verhalten gegenüber dem Menschen (Direktbeob-achtungen, Reaktionsproben) sowie ihre Herzfrequenz und Herzratenvariabilität und die Kotkortisolmetabolitenkonzentration über 24-Stunden erfasst. Untersuchungen auf potentielle Zoonoseerreger lieferten Informationen zur Reservoirfunktion der Tiere. Die Schafe und Ziegen werden in den Einrichtungen vorwiegend passiv genutzt. Durch die Übernahme von Verantwortung bei ihrer Versorgung sollen Kinder und Jugendliche im urbanen Umfeld in ihrer Entwicklung gefördert werden, Erfahrungen mit Nutztieren machen und den Tierschutzgedanken verinnerlichen. Die gemeinnützigen Nutztierhaltungen fallen nicht unter die Erlaubnis- und Sachkundepflicht nach §11 TierSchG, sondern unterliegen nur der Beaufsichtigung nach §16 TierSchG. Die besuchten Haltungen sind überwiegend als tiergerecht zu bezeichnen. Die Tiere zeigten keine Verhaltensstörungen und artgemäßes Grundverhalten (z.B. Wiederkauzeit/24-Stunden: Ziegen im Mittel 7 ¾ Stunden, Schafe 9 Stunden). Direkte Personenkontakte waren in allen Einrichtungen deutlich seltener als erwartet (ca. 2 Stunden/Öffnungstag direkter Mensch-Tier-Kontakt möglich). Die Anwesenheit von Personen führte zu keiner signifikanten Zunahme antagonistischer Interaktionen. Der überwiegende Teil der Tiere zeigt eine neutrale bis positive Einstellung gegenüber dem Menschen (z.B. Voluntary-Approach-Test: Annäherung 42,1% der Tiere; sich nicht nähernde Tiere: 24,2% ängstlich, 75,8% desinteressiert). Die Ergebnisse der Kotkortisolmetabolitenbestimmungen stützen die in den Verhaltensbeobachtungen gewonnenen Erkenntnisse. Im Median lag die Kotkortisolmetabolitenkonzentration über 24 Stunden bei Ziegen bei 267 ng/g, bei Schafen bei 244 ng/g. Während der Öffnungszeiten (zusätzliche Bewegungs-möglichkeiten, min. 1 Fütterung) lagen die Werte signifikant höher als vor der Öffnung (Ziegen: 256 ng/g bzw. 353 ng/g, p = 0,003; Schafe: 224 ng/g bzw. 281 ng/g, p = 0,016). Insgesamt ergaben sich keine eindeutigen Hinweise auf eine besondere Belastung. STEC wurden sehr häufig nachgewiesen (Schafe: 100%; Ziegen: 89,3%). Während weder Salmonella spp. noch Coxiella burnetii gefunden wurden, gelang der Nachweis von Staphylococcus spp. bei jeweils 75% der Tiere. Ein Anteil von 25% der Schafe bzw. 14,3% der Ziegen erwiesen sich als Träger von Campylobacter spp. Beide Tierarten sind somit Reservoir für potentielle Zoonoseerreger. Aus den Untersuchungen ist zu schließen, dass für die tiergestützte Arbeit mit Schafen und Ziegen ein gesonderter rechtlicher Rahmen (Betreuungsverträge, Kennzeichnung) sinnvoll ist. Die Art der Nutzung und Haltung der kleinen Wiederkäuer gefährdet das Wohlbefinden der Tiere nicht grundsätzlich und kann neben den förderlichen Effekten für den Menschen zu einer Verbesserung der Stellung von Nutztieren in der Gesellschaft führen. Die Auswahl der Schafe und Ziegen für eine TGI muss das artspezifische und individuelle Verhalten beachten, um ihre Eignung für den angestrebten Einsatz zu gewährleisten. Eine Sensibilisierung tiergestützt Arbeitender für die Thematik Zoonosen und die Implementierung betriebsindividueller Hygiene- und Impfkonzepte ist sinnvoll.

Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 05/07
Nachweis lebensmittelhygienisch relevanter bakterieller Zoonoseerreger bei kleinen Wiederkäuern aus der Schweiz

Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 05/07

Play Episode Listen Later Jul 24, 2010


Latent infizierte Nutztiere, und so auch Schafe und Ziegen, können Träger verschiedener lebensmittelrelevanter bakterieller Zoonoseerreger sein, ohne dabei selbst klinische Symptome zu zeigen. Da es im Rahmen des Schlachtprozesses sowie der weiteren Verarbeitung zu einer Kontamination des Schlachttierkörpers und der Organe und somit zu einem Eintrag in die Lebensmittelkette kommen kann, ist es notwendig, das Vorkommen dieser Zoonoseerreger zu kennen, um das Risiko einer Kontamination abschätzen zu können. Das Ziel dieser Studie war, die Prävalenz lebensmittelrelevanter bakterieller Zoonoseerreger bei kleinen Wiederkäuern aus der Schweiz zu ermitteln, um somit ihre Bedeutung als Reservoir und Infektionsquelle für den Menschen beurteilen zu können. Im Rahmen dieser Arbeit wurden die Tonsillen und der Kot von 100 Schafen und 100 Ziegen auf das Vorkommen von thermotoleranten Campylobacter spp., Salmonella spp., enteropathogenen Yersinia spp., STEC sowie L. monocytogenes untersucht. Dabei handelte es sich jeweils um 50 adulte und 50 juvenile Tiere verschiedener landestypischer Rassen. Ein Teil der adulten Tiere war zum Zeitpunkt der Schlachtung trächtig. Im Rahmen der Fleischuntersuchung wurden bei einigen Tieren verschiedene pathologische Veränderungen festgestellt. Zunächst wurde eine direkte kulturelle Untersuchung aller ausgewählten Bakterien unter Verwendung von Selektivnährböden durchgeführt. Die anschließende Screeninguntersuchung auf das Vorkommen thermotoleranter Campylobacter spp., Salmonella spp. und L. monocytogenes erfolgte mittels VIDAS®, der Nachweis enteropathogener Yersinia spp. und STEC mittels Real-Time PCR. Positive Proben der Screeninguntersuchungen wurden dann mit Selektivnährböden kulturell untersucht. Weitergehend erfolgte eine Identifizierung präsumtiv gewachsener Einzelkolonien. Für thermotolerante Campylobacter spp., Salmonella spp. und L. monocytogenes wurde eine biochemische Identifizierung gewählt. Zur Identifizierung von STEC und enteropathogenen Yersinia spp. wurde anhand präsumtiver Einzelkolonien eine zweite Real-Time PCR durchgeführt. Abschließend wurden die Ergebnisse hinsichtlich des Alters der Tiere, des Trächtigkeitsstatus, des Vorkommens pathologischer Veränderungen sowie der Zugehörigkeit zu verschiedenen Rassen ausgewertet. In der Screeninguntersuchung mittels VIDAS® fiel die Nachweisrate für Salmonella spp. sowohl bei den Schafen (Tonsillen 100 %, Kot 95 %) als auch bei den Ziegen (Tonsillen 70 %, Kot 50 %) sehr hoch aus. Auffallend war dabei der hohe Anteil positiver Tonsillenproben. Auch thermotolerante Campylobacter spp. wurden häufig, jedoch nur in den Kotproben der Tiere (Schafe 75 %, Ziegen 85 %), nachgewiesen. Der Nachweis von L. monocytogenes fiel niedriger aus (Schafe 5 %, Ziegen 25 %), und war ebenfalls nur in den Kotproben möglich. In der Screeninguntersuchung auf enteropathogene Yersinia spp. waren lediglich 2 % der Schafe positiv für pathogene Y. enterocolitica (Tonsillen 1 %, Kot 1 %). STEC konnten bei 6 % der Schafe (Tonsillen 2 %, Kot 4 %) und 21 % der Ziegen (Tonsillen 9 %, Kot 12 %) nachgewiesen werden. Eine kulturelle Isolierung der in der Screeninguntersuchung positiven Ergebnisse war nur bei einem geringen Anteil der Proben möglich. Die biochemische Identifizierung erbrachte bei 9 Tonsillenproben von Schafen den Nachweis von Salmonella spp. Aus 5 Schafkotproben, 1 Ziegentonsille und 44 Ziegenkotproben konnten verschiedene apathogene Listeria spp. isoliert und identifiziert werden, jedoch aus keiner Probe L. monocytogenes. Alle STEC-positiven Tonsillenproben von Schafen, sowie 2 von 9 Ziegentonsillenproben ließen sich in der zweiten Real-Time PCR bestätigen. Die Auswertung des kulturellen Direktnachweises gab keinen Hinweis auf ein zum Zeitpunkt der Schlachtung akut infiziertes Tier. Insgesamt fiel die Nachweisrate pathogener Bakterien bei juvenilen Tieren höher aus als bei adulten Tieren. Der Vergleich der Ergebnisse erbrachte sowohl im Hinblick auf eine Trächtigkeit der Tiere als auch hinsichtlich des Vorkommens pathologischer Veränderungen bei keinen der untersuchten Bakterien eine statistische Signifikanz. Ein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen der Nachweisrate und der Zugehörigkeit zu einer Rasse war lediglich bei der Identifizierung von Salmonella spp. erkennbar. Die Studie zeigt, dass Schafen und Ziegen eine wesentliche Bedeutung als Reservoir lebensmittelrelevanter bakterieller Zoonoseerreger zukommt. Die Untersuchungen ergaben, dass die Tonsillen insbesondere eine Infektionsquelle für Salmonella spp. und in geringerem Maße auch für STEC darstellen. Der Kot spielt v.a. bei der Übertragung von thermotoleranten Campylobacter spp. und Salmonella spp., aber auch von STEC und L. monocytogenes eine wichtige Rolle. Im Rahmen der Schlachtung kann es daher, sowohl ausgehend von einer fäkalen Verunreinigung, als auch durch das Entfernen der Tonsillen während der Fleischuntersuchung, zu einer Kontamination und einem Eintrag der Zoonoseerreger in die Lebensmittelkette kommen. Enteropathogene Yersinia spp. konnten insgesamt nur in sehr geringem Umfang nachgewiesen werden, so dass hier den kleinen Wiederkäuern als asymptomatische Trägertiere keine wesentliche Bedeutung beigemessen werden kann.

Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 04/07
Vorkommen und Expression von ß-Laktamase A und B bei Yersinia enterocolitica 4/O:3 Stämmen aus Bayern mittels Polymerase-Ketten-Reaktion und Agardiffusionstest

Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 04/07

Play Episode Listen Later Feb 6, 2009


Die vermehrte Anwendung antimikrobieller Wirkstoffe in der Human- und Veterinärmedizin hat zu einer Zunahme und Selektion antibakteriell resistenter Zoonoseerreger, wie Yersinia enterocolitica geführt. Resistenzmechanismen dieser Bakterien beruhen auf der Bildung chromosomal-kodierter ß-Laktamasen (A und B). Aufgrund unterschiedlichen Vorkommens der ß-Laktamase-Gene und der Expression dieser Enzyme innerhalb der einzelnen Y. enterocolitica Biotypen weisen diese eine heterogene Antibiotikaempfindlichkeit auf. In Deutschland stehen besonders Infektionen mit Y. enterocolitica Bioserotyp 4/O:3 an erster Stelle. Obwohl dieser Bioserotyp beide chromosomalen ß-Laktamasen bildet, wurden bei Y. enterocolitica Stämmen aus Bayern eine Amoxicillin/Clavulansäure-Antibiotika-Empfindlichkeit belegt. Ziel dieser Studie war das Vorkommen der Gene und die Expression für ß-Laktamase A und B bei 200 aus Bayern isolierten Y. enterocolitica 4/O:3 Stämmen mittels PCR und Agardiffusionstest zu untersuchen. Von den untersuchten Stämmen waren 60 humanen und 140 porcinen Ursprungs. Für den Nachweis der ß-Laktamase-Expression wurden im Doppelplättchenagardiffusionstest pro Stamm je zwei Müller-Hinton-Agarplatten mit einer Bakteriendichte von 107 KbE/ml beimpft und zusammen mit den zwei Antibiotikatestplättchen Ticarcillin (75 μg) und Amoxicillin/Clavulansäure (2/1 μg) bebrütet. Anschließend wurde die Expression der ß-Laktamase A und B anhand der Hemmhofgrößen um Ticarcillin und Amoxicillin/Clavulansäure bestimmt. Zur Überprüfung einer temperaturabhängigen ß-Laktamase-Expression wurde der Doppelplättchenagardiffusionstest bei den Bebrütungstemperaturen 30°C und 25°C durchgeführt. Im Anschluss wurden dieselben Stämme mittels konventioneller PCRMethode auf das Vorliegen der ß-Laktamasegene blaA und blaB überprüft. Die Auswertung der PCR Ergebnisse zeigte, dass bei 199 (99,5 %) der 200 untersuchten Y. enterocolitica 4/O:3 Stämme das blaA-Gen vorlag. Von diesen 199 Stämmen zeigten 198 Stämme auch eine BlaA-Expression in der Agardiffusion. Nur ein aus Schweine-Tonsillen isolierter Stamm zeigte trotz blaA-Gen keine BlaA-Expression. Bei einem der 200 untersuchten Stämme konnte mit Hilfe der PCR kein blaA-Gen nachgewiesen werden. Trotzdem zeigte dieser aus Hackfleisch isolierte Stamm im Agardiffusionstest eine BlaA-Expression. Das blaB-Gen wurde bei allen untersuchten Y. enterocolitica 4/O:3 Stämmen nachgewiesen. Im Agardiffusionstest exprimierten 3 humane und 1 porciner Stamm keine BlaB. Der Vergleich der Bebrütungs-temperaturen 30°C und 25°C zeigte einen Unterschied in der HHR-Größe um Ticarcillin. Während bei 30°C die meisten Stämme einen HHR von 3 mm aufwiesen, hatten die meisten Stämme bei 25°C einen HHR von 2 mm. Die durchgeführte Studie zeigt, dass nahezu alle (199/200) der aus Bayern isolierten und untersuchten Y. enterocolitica 4/O:3 Stämme die chromosomalen Gene für blaA und blaB besitzen. Zusätzlich konnte gezeigt werden, dass fast alle dieser Stämme beide ß-Laktamasen auch exprimieren. Die in einer vorangegangenen Studie ermittelte Empfindlichkeit dieser Stämme gegen Amoxicillin/Clavulansäure (20/10 μg) ist einerseits auf den 10fach höher konzentrierten Wirkstoff, andererseits auf eine geringere Expressionsmenge der ß-Laktamase B zurückzuführen. Die Bebrütungstemperatur zeigte keinen Einfluss auf die eigentliche ß-Laktamase-Expression, lässt aber einen Einfluss auf die Expressionsmenge vermuten.

Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 02/07
Über den Hygienestatus von Schweinetonsillen unter Berücksichtigung der wichtigsten Zoonoseerreger

Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 02/07

Play Episode Listen Later Jul 15, 2005


In dieser Studie wurde mittels der Bestimmung der Gesamtkeimzahl und E. coli-Zahl der Grad der mikrobiellen Kontamination von Schweinetonsillen bestimmt. Außerdem wurde das Vorkommen von C. coli, C. jejuni, L. monocytogenes, Y. enterocolitica und von Salmonella spp. in Tonsillen und Kot untersucht. Dabei wurden im Mittel eine als hoch einzustufende aerobe Gesamtkeimzahl sowie E. coli-Zahl bestimmt. Ebenso konnten pathogene Bakterien aus Schweinetonsillen und Schweinekot mittels verschiedener Nachweisverfahren in unterschiedlicher Häufigkeit nachgewiesen werden. Diese Untersuchung zeigt, dass die mikrobielle Kontamination der Schweinetonsillen stark ausgeprägt ist und die Tonsillen eine wichtige Quelle für E. coli darstellen. Y. enterocolitica 4/O:3 und L. monocytogenes sind regelmäßig aus Tonsillen zu isolieren, wohingegen C. coli insbesondere aus Kot nachzuweisen ist.