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Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 18/19
Eine intraartikuläre Steroidbehandlung eines einzelnen entzündeten Gelenkes bei sonst gut kontrollierter KA ist eine wichtigeTherapieoption für Patienten mit chronisch-entzündlichen Gelenkerkrankungen. Ein geeignetes Instrument zur Beurteilung des Therapieansprechens in einem Einzelgelenk existiert bislang nicht. Ziel der vorliegenden Studie war die Validierung von POF (POF 1-3) (76) als klinisches Instrument zur Beurteilung der therapeutischen Intervention eines Gelenkes, im Vergleich zu Sonographie, validierten kombinierten Scores für KA (DAS28), Funktionseinschränkung (HAQ) und Abfrage des Schmerzes auf einer 5-Punkte Likert Skala (POF 6). Hierfür erhielten 50 Patienten mit rheumatoider Arthritis mit Beschwerden in einem einzelnen Gelenk bei sonst kontrollierter KA eine IS. Am Tag der IS (BL), nach Woche eins (FU1) und vier (FU2) wurden DAS 28, HAQ, Sonographie (Synovitisgrad 0-3 im B-Bild, PD-Aktivität Grad 0-3 (43)), und der POF 1-3 und POF 6 erhoben. Im POF 1-3 wurden auf einer VAS die Beeinträchtigung durch das entzündete Gelenk im Allgemeinbefinden, in der täglichen Aktivität und der Schmerz abgefragt. Zusätzlich wurde der Schmerz auf einer numerischen Ratingskala (NRS, POF 6) ermittelt. Mit unseren Ergebnissen konnte gezeigt werden, dass die anfangs niedrige KA niedrig blieb (Median DAS 28 BL 3.1, FU2 2.8, p-Wert 0.23). Der bei BL moderat erhöhte HAQ ging bei FU1 signifikant zurück (HAQ BL 0.9, Rückgang zu FU1 um -0.26, p-Wert
In der Diagnostik von Infektionen und inflammatorischen Prozessen ist das C-reaktive Protein (CRP) einer der meistverwendeten Parameter, unter anderem aufgrund der geringen Kosten und der schnellen Verfügbarkeit. Im Zuge der letzten Jahre gewannen jedoch andere Entzündungsparameter, wie zum Beispiel das Interleukin 6 (IL-6) oder Procalcitonin (PCT), zunehmend an Bedeutung. Obwohl diese Parameter im klinischen Alltag noch nicht überall etabliert sind, besitzen sie doch wesentliche Vorteile in der Diagnostik und im Verlaufsmonitoring von entzündlichen Erkrankungen. Beispielsweise ist die Erkennung entzündlicher Komplikationen auf Intensivstationen durch erhöhte IL-6 Spiegel 24 bis 48 Stunden vor einer Erhöhung des CRP möglich. Die deutliche Überlegenheit von PCT gegenüber CRP in der Diagnostik von bakteriellen Infektionen und Sepsis begründet sich in der höheren Spezifität des PCT für bakterielle Infektionen. Der PCT-Verlauf ermöglicht daher eine bessere Beurteilung des Therapieerfolges und Krankheitsverlaufs des Patienten und liefert Hinweise auf eine gegebenenfalls erforderliche Therapieumstellung. Daraus ergibt sich die Frage, ob die Messung des CRP-Spiegels durch IL-6 und/oder PCT ersetzt werden kann. In dieser Übersichtsarbeit wird die derzeitige Bedeutung von CRP im Verhältnis zu den neueren Entzündungsparametern in der Diagnostik von bakteriellen Infektionen, im therapeutischen Monitoring und in seiner Aussagekraft bezüglich der Prognose des Patienten auf Intensivstationen dargestellt.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 05/07
Ziel der Studie war es festzustellen, welche der drei Verhaltenstherapiemethoden Desensibilisierung (DS), Gegenkonditionierung (engl. Counterconditioning, CC) oder die Kombination von Desensibilisierung und Gegenkonditionierung (DSCC) nach drei Monaten den größten Therapieerfolg bei geräuschempfindlichen Bearded Collies hatte. Zusätzlich sollte ermittelt werden, ob ein Zusammenhang zwischen Geräuschempfindlichkeit und erniedrigten Schilddrüsenhormonwerten (mit und ohne klinische Anzeichen einer Hypothyreose) besteht. Lagen erniedrigte Schilddrüsenwerte vor, wurde untersucht, ob der Einsatz von Thyroxin oder Placebo zusätzlich zur Verhaltenstherapie bei Bearded Collies mit Geräuschempfindlichkeit und erniedrigten Schilddrüsenhormonwerten einen nennenswerten Beitrag zu einem größeren Therapieerfolg leistete. Insgesamt wurden 93 Serumproben von 96 geräuschempfindlichen Hunden der Rasse Bearded Collie eingesandt und am Lehrstuhl für Tierschutz, Verhaltenskunde, Tierhygiene und Tierhaltung des Veterinärwissenschaftlichen Departments der Tierärztlichen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München analysiert. Für die Untersuchung des Therapieerfolges wurde bei 53 Hunden eine Geräuschprovokation vor und nach einer dreimonatigen Behandlung (Verhaltenstherapie und Prüfpräparatgabe mit dem Verum Thyroxin oder Placebo) vorgenommen. Das dabei gezeigte Ausdrucksverhalten wurde für die Analyse und die Beurteilung des Therapieerfolges als Zielgröße Befinden kategorisiert und anschließend mit einen Score von 1 bis 4 bewertet. Ebenso wurden die Zielgrößen Lautstärke, Herz- und Atemfrequenz gemessen sowie die Zeit, die die Hunde benötigten, bis sie sich nach der Geräuschexposition wieder beruhigt hatten (Beruhigungszeit). Fasst man die Verbesserungen nach der Verhaltenstherapie und Prüfpräparatgabe zusammen, haben sich insgesamt 62% (33) der 53 Hunde im Befinden verbessert. Die Beruhigungszeit verkürzte sich bei insgesamt 59% (31) der Tiere. Die Toleranz gegenüber der Geräusch-Lautstärke nahm zu, während die Werte der Herz- und Atemfrequenz signifikant abnahmen. Die höhere Lautstärke sprach für einen Therapieerfolg, was auch die signifikant niedrige Atemfrequenz (p < 0,001) vermuten ließ. Die Veränderung der Herzfrequenz zeigte einen signifikanten Unterschied (p = 0,006) im Vorher-Nachher-Vergleich. Sie war insgesamt niedrig und stieg trotz künstlich erzeugter Erregung nie deutlich an. Des Weiteren wurde der Einfluss der Verhaltenstherapie und der Prüfpräparatgabe auf die Zielvariablen untersucht. Hierbei stellte sich heraus, dass die Bearded Collies der Verhaltenstherapiegruppe DS den größten Erfolg in Befinden, Beruhigung und Lautstärke (p = 0,0559) erzielten. Die Gruppe DSCC gefolgt von der Gruppe DS erzielten bei der Messung der Herzfrequenz die besten Ergebnisse (p = 0,3373). Die Gruppe CC wies eine Zunahme der Herzfrequenz auf, hatte aber bei der Atemfrequenz (p = 0,5166) die niedrigsten Werte erreicht. Insgesamt kann gesagt werden, dass die Gruppe DS den größten Therapieerfolg aufwies. Die Unterschiede zwischen den Verhaltenstherapiegruppen waren jedoch nicht signifikant. Die Gabe des Prüfpräparates mit dem Wirkstoff Thyroxin bewirkte im Mittel eine größere Verbesserung des Befindens und der Lautstärke. Hinsichtlich der Beruhigungszeit verbesserten sich mehr Hunde des Prüfpräparats Placebo (p = 0,1563). Die Herzfrequenz beider Gruppen war im Mittel minimal gesunken, jedoch konnte anhand einer einfaktoriellen Varianzanalyse, dem t-Test (FAHRMEIR et al., 2004), keine signifikanten Unterschiede zwischen der Gabe des Verums Thyroxin und Placebo gefunden werden (p = 0,8649). Insgesamt konnten unter der Gabe von Thyroxin mehr Verbesserungen (Befinden und Lautstärke) bei den geräuschängstlichen Hunden ausgemacht werden als bei einer Placebogabe. Jedoch sind diese Verbesserungen statistisch nicht signifikant. Die Ergebnisse in dieser Studie zeigen, dass die Geräuschempfindlichkeit beim Bearded Collie im Zusammenhang mit niedrigen Schilddrüsenwerten und hohen Cholesterol-Werten steht. Das gehäufte Vorkommen von Antikörpern (51%) bestärkt diese Annahme. Zu bedenken ist, dass erniedrigte Schilddrüsenparameter aufgrund einer Vielzahl an anderen Einflüssen vorkommen können. Zudem wird die Veranlagung für die Bildung von Antikörpern u.a. genetisch weitergegeben oder durch massiven Stress ausgelöst. Eine sorgfältige Auswahl stressresistenter Tiere bei Verpaarungen ist daher sinnvoll und ein jährlicher Test auf Antikörper bei Zuchthunden ratsam. Obwohl die Untersuchung auf eine Rasse konzentriert war, können die Therapiemaßnahmen dieser Studie als Leitfaden für eine optimale Verhaltensberatung bei geräuschempfindlichen Hunden dienen. Die niedrigen Schilddrüsenparameter mit Werten im unteren Drittel des Referenzbereiches sowie das gehäufte Vorkommen von Antikörpern verdeutlichen, dass eine Berücksichtigung der Schilddrüsenwerte und eine fachkundige Beurteilung der Organfunktion notwendig sind, um eine optimale Behandlung der Geräuschempfindlichkeit bei der Rasse Bearded Collie zu erreichen. Für einen Therapieversuch mit Thyroxin sprechen die Veränderungen nach einer erfolgreichen Verhaltenstherapie. Allerdings sind weitere Untersuchungen notwendig.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 08/19
Thu, 29 May 2008 12:00:00 +0100 https://edoc.ub.uni-muenchen.de/8614/ https://edoc.ub.uni-muenchen.de/8614/1/Brunnmeier_Michael.pdf Brunnmeier, Michael
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 03/19
In der vorliegenden Arbeit wurde die Entwicklung elementarer, koordinativer und visuell gesteuerter Griffkraftfunktionen bei 59 Kindern im Alter zwischen 7 und 14 Jahren untersucht. Hierfür stand ein von Hermsdörfer und Mai und durch Blank erweitertes Instrumentarium zur objektiven Erfassung der Griffkraftfunktionen zur Verfügung. Als Messobjekt diente ein kleines, 225g schweres quaderförmiges Handgreifobjekt (100x50x32 mm) mit einem uniaxialen Kraftsensor, deren Signale über einen Analog/Digitalwandler im PC digitalisiert wurde und mit einer speziellen Software (Blank, Heidebrecht et al. 1997) weiterverarbeitet wurden. Es wurden als elementare Kraftfunktionen, die maximale Griffkraft, maximaler rascher Kraftanstieg und schnellstmögliche Kraftwechsel und als koordinative bzw. sensomotorische Kraftfunktion ein visuelles Griffkraftfeedback mit rampenförmigen und sinusförmigen Vorgabesignal untersucht. Die Regulation sowohl elementarer als auch sensomotorischer Griffkraftfunktionen unterliegt einer bis ins 14. Lebensjahr reichenden Reifung. Beide, elementare als auch sensomotorische Funktionen zeigen ähnliche Alterseffekte. Geschlechtsunterschiede oder Unterschiede in der Durchführung mit dominanter oder nicht-dominanter Hand fanden sich nicht. Die Kraftrate (N/s), die Frequenz (Hz) als auch die Kontraktionszeit (ms) zeigten im elementaren Griffkraftversuch schnellstmöglicher isometrischer Griffkraftwechsel eine signifikante Altersentwicklung, ebenso die Kraftrate und die Kontraktionszeit der schnellstmöglichen isometrischen Einzelkontraktion. Da die Myelinisierung der Nervenbahnen, die für kürzere Überleitungszeiten verantwortlich ist, bis zum Schulalter im wesentlichen abgeschlossen ist, kommen hier andere Mechanismen zum Tragen. Eine wichtige Rolle spielt hierbei die „neuronale Plastizität“, deren Prinzip die überschwellige Erregung und Herausbildung synaptischer Verbindungen während der kindlichen Auseinandersetzung mit der Umwelt darstellt. Je stärker die synaptische Bahnung desto schneller ist die initiale Impulsleitung im ZNS und umso schneller können Bewegungen ausgeführt werden. Hieran anknüpfend kann ebenfalls die Altersentwicklung visuell gesteuerter Bewegungen bzw. die Integration des visuomotorischen Systems erklärt werden. Die vorliegende Arbeit an 59 gesunden Kindern stellt eine empirische und experimentelle Basis für weitere klinische Untersuchungen im Bereich der Griffkraftregulation im Kindesalter dar und soll darüber hinaus einen Baustein für die Diagnostik, Therapie und Erfassung des Therapieerfolges bei Kindern mit handmotorischen Defiziten liefern.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/19
In der vorliegende Arbeit wurden retrospektiv anhand von 235 Patienten, die im Zeitraum von 1990 bis 1995 wegen einer benignen Schilddrüsenerkrankung in der Klinik für Nuklearmedizin des Klinikums Großhadern mit Radioiod therapiert wurden, die Faktoren, welche möglicherweise Einfluß auf das Ergebnis einer Radioiodtherapie haben, untersucht, wobei die prätherapeutische Stoffwechsellage besondere Berücksichtigung fand. Dabei wurden die Faktoren "Einnahme von Thyreostatika während der Therapie" und "24h-Radioiod-Uptake aus dem Radioiodtest" als die beiden wesentlichen, prognostisch wertvollen Parameter identifiziert, die bei der Einschätzung des Therapieerfolges hilfreich sind. Bei Einnahme von Thyreostatika während der Therapie ergab sich ein 7,8-faches Risiko für ein Versagen der Radioiodtherapie in Relation zu Patienten ohne Thyreostatikabehandlung während der Therapie. Patienten mit einem 24h-Uptake im Radioiodtest von über 43% hatten ein 24,5-faches Risiko, Therapieversager zu werden im Vergleich zu Patienten mit einer Speicherung bis zu 43%. In Wirklichkeit sind jedoch diese beiden Faktoren eng verzahnt mit vielen anderen möglichen – auch in dieser Arbeit untersuchten – Einflußfaktoren, so daß deren herausragende Bedeutung nicht über die Tatsache hinwegtäuschen darf, daß auch andere Faktoren, wie z.B. Schilddrüsenvolumen, prätherapeutische Stoffwechsellage und die Einnahme eines Thyreostatikums einen Teil zur Beeinflussung des Therapieerfolges beitragen. Die Arbeit zeigt, daß sich die Stoffwechsellage hinter beiden genannten Hauptfaktoren verbergen kann, da eine ausgeprägte Hyperthyreose während der Therapie einerseits die Gabe eines Thyreostatikums erzwingen kann und andererseits ein hoher Uptake Folge einer Hyperthyreose sein kann. Der in theoretischen Überlegungen offensichtlichste Einflußfaktor, die erreichte Herddosis während der Therapie, war bei den Therapieerfolgen und den Therapieversagern nahezu gleich und kann folglich die in dieser Studie erfaßten Therapieversager nicht erklären, was als Zeichen einer guten Therapieplanung und –ausführung der Radioiodtherapie beim untersuchten Patientengut gewertet werden kann.