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3 Ideen für dein betriebliches ÜberlebenViele landwirtschaftliche Betriebe wurden nach dem Motto: Wachsen oder weichen geführt. Doch sichert dieses Vorgehen wirklich, den Fortbestand vom Hof und auch das Wohl der Familie? Viel Spaß beim Anhören der Folge. 1. Wirtschaftliche Aktivitäten und Maßnahmen identifizierenDer erste Schritt zur Sicherung des Überlebens eines Betriebs ist das Finden und Umsetzen von wirtschaftlich sinnvollen Maßnahmen. Es ist wichtig, die Aktivitäten zu erkennen, die kurzfristig, mittelfristig und langfristig zu einer besseren finanziellen Situation führen. Dabei kann es um Effizienzsteigerungen, Kostensenkungen oder neue Geschäftsfelder gehen. Die Entscheidung, welche Maßnahmen sinnvoll sind, sollte sorgfältig getroffen werden, denn nicht jede Wachstumsstrategie ist für jeden Betrieb passend. 2. Hilfe von außen annehmenEine oft unterschätzte Möglichkeit ist die Inanspruchnahme von externer Unterstützung. Wenn ein Betrieb finanziell unter Druck steht oder andere Herausforderungen bewältigen muss, kann die Beratung von Experten einen großen Unterschied machen. Es gibt viele Anlaufstellen, wie die ökosozionomische Beratung der Landwirtschaftskammer, Familienberatungen oder die Krisenhotline der Berufsgenossenschaften. Das Einholen von externem Rat ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Professionalität und Weitsicht. Es hilft, Probleme schneller zu erkennen und Lösungen zu finden. 3. Selbstmanagement und Kommunikationsfähigkeiten verbessernIn einer Zeit zunehmender Bürokratie und Informationsflut ist es unerlässlich, über gutes Selbstmanagement und effektive Kommunikationsfähigkeiten zu verfügen. Diese Fähigkeiten können erlernt und kontinuierlich verbessert werden. Sie helfen nicht nur dabei, den Alltag effizienter zu gestalten, sondern auch, die Motivation und das Wohlbefinden zu steigern. Ein professionelles Selbstmanagement und klare Kommunikation sind entscheidend, um die vielfältigen Herausforderungen in der Landwirtschaft zu meistern. Fazit: Wachsen oder Weichen ist zu pauschal!Jeder Betrieb muss individuell entscheiden, welche Strategie sinnvoll ist. Wachstum muss nicht immer in Hektar oder Tierzahlen gemessen werden, sondern kann auch qualitative Aspekte wie die Verbesserung der Unternehmerpersönlichkeit und der betrieblichen Prozesse umfassen. Für dein persönliches Wachstum als KuhmenschenMelde dich am besten direkt zum Newsletter an. So bekommst du regelmäßiges Futter für deine Entwicklung zum erfolgreichen Kuh-Unternehmer. Links zur Thema Wachsen oder Weichen:Kuhverstand-Newsletter Glaubenssätze in der Landwirtschaft Podcastfolge Hofübergabe? Nein, Danke! Rolf Brauch über den landwirtschaftlichen Familienbetrieb 4 Möglichkeiten mit Kühen Geld zu verdienen Kriesenhotline der Berufsgenossenschaft Viel Spaß mit deinen Kühen und genieße das Leben Dein Christian Völkner
Bereits jetzt erkennen wir in der Agrarbranche einen klaren Trend: Betriebe sterben aus, Tierzahlen gehen zurück, nur einige wenige große Betriebe bleiben bestehen und wachsen weiter. Experten behaupten, dass bis 2030 nur noch 150.000 Betriebe in Deutschland erhalten sind. Was bedeutet das nun für deine Arbeit als Agrarvertriebler? Wenn Du an weniger Betriebe verkaufen kannst? Darauf gibt es in der heutigen Folge einen Ausblick. Spoiler: Die Leute werden weiterhin essen wollen, die nationale Landwirtschaft wird erhalten bleiben - und damit werden auch deine Umsatzpotenziale sich nicht in Luft auflösen! Viel Spaß beim Zuhören!
Schauen wir einmal auf 40 Jahre Agrarvertrieb zurück. Was hat sich geändert? Der potentielle Kundenstamm ist in Deutschland von fast einer Millionen auf ca. 250.000 Landwirte gesunken. Kunden sind informierter, spezialisierter und haben größere Betriebe. Sind damit auch schwieriger zu erreichen, treffen intelligente kaufmännische Entscheidungen. Auf der anderen Seite sind die absoluten Flächen, Tierzahlen und angebauten Kulturen fast gleich geblieben. Was bedeutet das nun für den Agrarvertrieb? Egal, wie digital die Zukunft sein wird, Menschen werden auch in Zukunft Geschäfte mit Menschen machen. Und die Vertrauensbasis bleibt von immenser Bedeutung. Im Agrarvertrieb bleibt alles anders… Viel Spaß beim Zuhören!
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 07/07
Um in klinischen Studien die Sicherheit für den Menschen zu gewährleisten, ist es in der Arzneimittelentwicklung im Rahmen der toxikologischen Studien gesetzlich vorgeschrieben, neue Wirkstoffe sowohl am Nager als auch am Nichtnager zu testen (ICH Guideline M3(R2), 2009). Die Zulassungsbehörden fordern die Verwendung der empfindlichsten Spezies (FDA, 2005) für eine gute Übertragbarkeit auf den Menschen. Im Bereich der Neurowissenschaften liegt einer der Schwerpunkte speziell auf der Bewertung von neurologischen Symptomen, da hier Arzneimittel entwickelt werden, die neurologische Symptome behandeln sollen und bei denen auch mit Nebenwirkungen neurologischer Art bei Mensch und Tier zu rechnen ist. Im Rahmen dieser Arbeit wurde die Literatur zum Thema Versuchstierauswahl des Nichtnagers zusammengetragen und eine Übersicht für Hund, Affe, Minipig, Kaninchen und Frettchen erstellt. Hunde (Beagle) und Affen (Cynomolgus) sind bis heute die am häufigsten genutzten Nichtnagerspezies in toxikologischen Studien (Smith & Trennery, 2002) (Jacobs, 2006). Da in der Literatur jedoch keine aussagekräftigen Daten zu finden waren, die einen direkten Vergleich für neurologische Symptome erlaubt hätten, wurde retrospektiv eine interne Datenbasis erstellt. Diese Datenbasis sollte daraufhin evaluiert werden, ob toxikologische Studien retrospektiv den direkten Vergleich zwischen den Spezies ermöglichen. Es wurden 15 Substanzen (Indikationsgebiete Neurowissenschaften und Schmerz) mit 7 Wirkmechanismen und insgesamt 174 toxikologische Studien aus einem Zeitraum von 1995 bis 2013 analysiert. Insgesamt wurden Daten von 1308 Mäusen, 7201 Ratten, 868 Hunden und 758 Affen berücksichtigt. Das Auftreten von neurologischen Symptomen war nicht bei allen Substanzen in beiden Nichtnagerspezies gleich stark, was eine Auswertung über alle Substanzen hinweg nicht gestattete. Für eine Substanz jedoch waren für einen Vergleich neurologische Symptome in beiden Nichtnagerspezies in ausreichender Inzidenz und bei robusten Tierzahlen vorhanden. Symptomgruppen, aber auch einzelne Symptome wie Krämpfe oder Tremor wurden ausgewertet. Wenn sie in Relation zu den Wirkstoffkonzentrationen im Blut gesetzt wurden, schienen bei Betrachtung der totalen Wirkstoffmenge im Blut Hunde leicht empfindlicher. Interessanterweise waren bei Berücksichtigung der freien Wirkstoffmenge im Blut (Cmax free) beide Tierarten ähnlich empfindlich, z.B. für Krämpfe. Spontane Krämpfe bei Kontrolltieren traten weder bei den Hunden noch bei den Affen auf. Die Inzidenz für Krämpfe war bei Hunden und Affen in etwa gleich und eine Geschlechtsdisposition beim Hund wurde in dieser Arbeit nicht beobachtet. Somit kann die Aussage aus der Literatur, der Hund sei empfindlicher für spontane Krampfanfälle (Redman & Weir, 1969) (Bielfelt et al., 1971) (Edmonds et al., 1979) (Easter et al., 2009) (Hasiwa & Bailey, 2011), anhand der Ergebnisse der vorliegenden Arbeit für substanzinduzierte Krampfanfälle nicht bestätigt werden. Im Einklang mit der Literatur ist das Symptom Tremor besonders hervorzuheben (Lichtfield, 1961) (Fletcher, 1978). Tremor war in der vorliegenden Analyse eins der am häufigsten aufgetretenen Symptome (Hund 16,24%, Affe 13,72%), ist ein relativ objektiv zu beobachtendes Symptom im Tierversuch, war am vergleichbarsten zwischen den beiden Tierspezies aufgetreten und ist daher vermutlich ein wertvoller Vergleichsparameter mit hohem prädiktiven Wert im Hinblick auf den Menschen. Das Erkennen und Bewerten von neurologischen Symptomen in toxikologischen Studien wurde tierartspezifisch diskutiert, genauso wie Abhängigkeit bestimmter Symptome von den Haltungsbedingungen, dem Grad an Erfahrung des tierbetreuenden Personals und dem Vokabular des verwendeten Dokumentationsprogramms. Grenzen der retrospektiven Analyse ergaben sich vor allem durch das Studiendesign, wie z.B. die Evaluierung von Symptomen und Messung der Wirkstoffkonzentrationen in toxikologischen Studien, die nur zu festgelegten Zeitpunkten stattfinden. Wirkstoffmengen zum Zeitpunkt des Auftretens des Symptoms fehlten, werden jetzt als Ergebnis dieser Arbeit in den Studien aber zusätzlich entnommen. Die größte Schwierigkeit ist der Mangel an geeigneten Daten für einen direkten Vergleich. In dieser Arbeit wurde für eine geeignete Substanz eine eingehende Analyse erarbeitet. Über ein IQ-Konsortium mehrerer internationaler pharmazeutischer Unternehmen sollen weitere Beispiele gesucht und in gleicher Weise aufgearbeitet werden, was vor allem im Hinblick auf den Tierschutz von entscheidender Bedeutung ist, da so im Sinne des 3R-Prinzips die Datenbasis und Aussagekraft erweitert werden kann ohne zusätzliche Tierversuche durchführen zu müssen.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 05/07
Ziel der Studie war die Erstellung von Blutgasreferenzwerten mit Hilfe des i-STAT® Blutanalysegerätes (Abbott Diagnostics, Illinois, USA) und die Evaluierung der Methode bei Kaninchen und Meerschweinchen, aufgrund mangelnder Angaben in der Literatur und schlechter Übertragbarkeit der Daten in die tierärztliche Praxis. Vorhandene Daten wurden meist mit nur geringen Tierzahlen, unter Verwendung praxisferner Blutentnahmemethoden und in Anästhesie durchgeführt. In die Auswertung der Blutgasreferenzwerte wurden Proben von jeweils 170 klinisch und labordiagnostisch gesunden Kaninchen und Meerschweinchen einbezogen. Die Blutentnahme für die venöse Blutgasbestimmung erfolgte beim Kaninchen durch eine sterile Blutgasspritze BS2 (Roche Diagnostics GmbH, Mannheim, Deutschland) und beim Meerschweinchen mittels einer Natrium- und Lithium-Heparin beschichteten Kapillare (Roche Diagnostics GmbH, Mannheim, Deutschland) aus V. saphena lateralis. Die Analyse der Blutprobe erfolgte mit dem i-STAT® Blutanalysator (Abbott Diagnostics, Illinois, USA) mittels der Kartusche CG8+ (Abbott Diagnostics, Illinois, USA) bei 37 °C, um die Vergleichbarkeit der Messdaten zu gewährleisten. Es wurden die Parameter pH-Wert, Kohlenstoffdioxidpartialdruck, Sauerstoffpartialdruck, Natrium, Kalium, ionisiertes Kalzium, Glukose und Hämatokrit bestimmt und Hämoglobin, Gesamtkohlenstoffdioxid, Bikarbonat, Basenüberschuss und Sauerstoffsättigung daraus berechnet. Anschließend erfolgte die Referenzwerterstellung (95-%-Perzentil-Intervall) und die Bestimmung von Abhängigkeiten von Alter, Geschlecht und Kastrationsstatus sowie die Auswertung der Vorversuche. Zusammenfassend ergeben sich aus diesen Untersuchungen neue Daten, die dem Tierarzt weitere Einblicke in den Säure-Basen-Haushalt dieser beiden Spezies ermöglicht und zusätzlich die Vorteile eines transportablen Blutgasanalysegerätes demonstriert.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 03/07
Verschiedene Studien deuten auf eine Beteiligung des Vitamin-D-Hormonsystems in der Entwicklung von Diabetes mellitus hin. Aufgrund eines Defekts in der 1,25(OH)2-Vitamin-D-Synthese stellt das PVDR 1-Schwein ein sehr gutes Modell zur Erforschung der Wirkung von 1,25(OH)2-Vitamin D auf das endokrine Pankreas dar. Die Evaluierung des direkten Einflusses von Vitamin D auf die Langerhans Inseln in vivo erfordert, dass in den Versuchstieren Vitamin D-unabhängige normocalcämische Bedingungen herrschen, da Hypocalcämie per se eine verminderte Funktion des endokrinen Pankreas mit sich bringt. Der Hauptteil dieser Arbeit bestand in den Bestrebungen, diese normocalcämischen Bedingungen dietätisch mit Lactose, Lactulose, Maltitol, Xylitol und Difruktosedianhydrid III (DFA III) zu erzeugen. Vor der Testung der Substanzen auf deren Vermögen den ionisierten Calciumspiegel im Blut zu erhöhen, wurden Toleranztests durchgeführt, um einen negativen Effekt auf die Gesundheit der Versuchsschweine auszuschließen. Die Wirkungstests mit adulten Schweinen ergaben, dass Normocalcämie durch die Zufütterung von Lactose (35%), Lactulose (20%), Maltitol (30%), Xylitol (30%) oder DFA III (6%) in der ursprünglichen Substanz beim PVDR 1-Schwein nicht erreicht werden kann. Dennoch konnten wir zeigen, dass vor allem Xylitol und in abgeschwächter Form auch Lactulose eine tendenzielle Steigerung des ionisierten Calciumgehaltes im Vollblut von homozygoten Schweinen bewirkt. Nachdem in adulten Schweinen keine Normocalcämie mittels unterschiedlich angereichertem Futter erreicht werden konnte, sollte im zweiten Teil der Arbeit überprüft werden, ob mit Hilfe von supplementierten Milchaustauscherfutter (MAT) eine Normalisierung des Calciumhaushaltes bei PVDR 1-Ferkeln möglich ist. Bei heterozygoten Ferkeln hatte DFA III tendenziell einen positiven Effekt auf die Calcium-Konzentration im Blut. Bei homozygoten Ferkeln zeigte sich jedoch kein Effekt auf die Calcium-Konzentration im Blut. Deutliche Unterschiede in den Überlebensraten der Versuchsgruppen, nämlich 80% in der DFA III- und 25% in der Kontrollgruppe, lassen darauf schließen, dass DFA III eine günstige Wirkung auf die Entwicklung der Rachitis bei PVDR 1-Ferkeln hat. Zusätzliche in vitro-Untersuchungen mit Langerhans-Inseln von Wildtyp- und PVDR 1-Ferkeln, durchgeführt um die Wirkung von 1,25(OH)2-Vitamin D auf die Insulinsekretion zu überprüfen, ergaben, dass Vitamin D-stimulierte Wildtyp-Inseln höhere Insulinsekretionen aufwiesen. Die Insulinsekretionen der Pankreas-Inseln von PVDR 1-Tieren, die signifikant niedriger waren als die der Wildtyp-Ferkel, konnten jedoch durch 1,25(OH)2-Vitamin D nicht gesteigert werden. Aufbauend auf diese Studie könnten Folgeversuche mit anderen Substanzen und höheren Tierzahlen diesem Tiermodell eine höhere Aussagekraft verleihen.