Podcasts about der untersuchungszeitraum

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Latest podcast episodes about der untersuchungszeitraum

Zeitgeschichte erleben. Der Podcast der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung
Von der Planwirtschaft zur Marktwirtschaft (Zeitgeschichte im Dialog)

Zeitgeschichte erleben. Der Podcast der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung

Play Episode Listen Later May 23, 2024 95:55


Zwei Neuerscheinungen beleuchten zwei Branchen im Übergang von der ostdeutschen Planwirtschaft zur gesamtdeutschen Sozialen Marktwirtschaft: Jessica Lindner-Elsner untersucht in ihrem Buch „Von Wartburg zu Opel. Arbeit und Ungleichheit im Automobilwerk Eisenach“ am Beispiel eines Automobilherstellers in der DDR den Zusammenhang von Arbeit und sozialen Ungleichheiten anhand verschiedener Beschäftigungsgruppen. Der Untersuchungszeitraum erstreckt sich von 1970 bis 1992 und schließt somit die Transformationszeit mit ein, in der sich in der ostdeutschen Stadt ein neuer Automobilhersteller ansiedelte und das Altwerk durch Treuhandbeschluss liquidiert wurde. Als die ostdeutschen Werften nach 1989 mit vollen Auftragsbüchern in die Marktwirtschaft starten wollten, dominierten zunächst positive Prognosen zur Überlebensfähigkeit der Branche, wie Eva Lütkemeyer in ihrem Buch „Wendemanöver. Die Transformation der ostdeutschen Werftenindustrie 1989/90–1994“ zeigt. Dennoch entwickelte sich ihre Privatisierung zu einer der „schwierigsten Aufgaben der Treuhandanstalt“. Die Autorin beleuchtet Kontroversen der Transformation, analysiert Zusammenhänge zwischen ökonomischen Zwängen und Hoffnungen der Betroffenen und untersucht die Handlungsspielräume von Bundesregierung, Landesregierung und Treuhandanstalt innerhalb eines komplexen, höchst konfliktbehafteten Prozesses. Jessica Lindner-Elsner (Eisenach) und Eva Lütkemeyer (München) stellten in kurzen Vorträgen ihre Publikationen vor. Ulf Brunnbauer (Regensburg) kommentierte. Im Anschluss diskutierten sie gemeinsam mit Dierk Hoffmann (Berlin), der die Runde moderierte. Die Veranstaltung fand am 7. Mai 2024 im Forum Willy Brandt Berlin statt. Die Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung online: Webseite: www.willy-brandt.de/ Newsletter: www.willy-brandt.de/newsletter/ Instagram: www.instagram.com/bwbstiftung/ Facebook: www.facebook.com/BundeskanzlerWillyBrandtStiftung/ Mastodon: social.bund.de/@BWBStiftung Twitter: www.twitter.com/bwbstiftung/ YouTube: www.youtube.com/@BWBStiftung Die Reihe „Zeitgeschichte im Dialog“ findet in Kooperation mit dem Institut für Zeitgeschichte München–Berlin statt.

Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 06/07
In vivo Untersuchungen neuartiger Seidenfibroin-Scaffolds als Teilersatz des Meniskus am Schafmodell

Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 06/07

Play Episode Listen Later Feb 9, 2013


Da man sich den negativen Auswirkungen der totalen sowie partiellen Meniskektomie bewusst ist, wird seit mehreren Jahren nach einem geeigneten Ersatzmaterial für geschädigtes Meniskusgewebe gesucht. Bisher konnte allerdings keines der getesteten Materialien das Meniskusgewebe zufriedenstellend ersetzen. Daher war es Ziel der vorliegenden Studie, ein neuartiges Scaffold auf seine Fähigkeit geschädigtes Meniskusgewebe zu ersetzen zu untersuchen. Das getestete Scaffold wurde aus Seidenfibroin, einem Hauptbestandteil der Seide der Seidenspinnerraupe Bombyx mori, hergestellt. Viele Materialien aus Seide konnten bereits in anderen Einsatzgebieten durch ihre gute Biokompatibilität sowie durch hervorragende mechanische Eigenschaften überzeugen. Voruntersuchungen der neuartigen Seidenfibroin-Scaffolds zeigten eine durchschnittliche Porengröße von > 100 μm. Zusätzlich konnten in vitro geeignete mechanische Eigenschaften für den Meniskusersatz sowie eine gute Biokompatibilität der Scaffolds nachgewiesen werden. Daher sollte in der vorliegenden Studie in vivo am Schafmodell getestet werden, ob die Seidenfibroin-Scaffolds auch im Kniegelenk biokompatibel sind, ob sie eine ausreichende mechanische Stabilität aufweisen und ob sie die Entstehung degenerativer Knorpelveränderungen verzögern können. Am medialen Meniskus wurde eine partielle Meniskektomie durchgeführt und die Seidenfibroin-Scaffolds in den Meniskusdefekt implantiert. Es gab zwei Scaffold-Gruppen mit unterschiedlichen Untersuchungszeiträumen. In einer Gruppe betrug die Implantationszeit drei Monate. Das Hauptaugenmerk lag in dieser Gruppe auf möglichen Immunreaktionen gegen das Scaffold. In der anderen Scaffold-Gruppe betrug die Implantationszeit sechs Monate. Als orientierende Vergleichsgruppen wurde eine Tiergruppe shamoperiert, bei einer anderen wurde eine Teilresektion durchgeführt. Der Untersuchungszeitraum dieser beiden Gruppen betrug ebenfalls sechs Monate. Im Vergleich der drei Sechsmonatsgruppen war es möglich die Auswirkungen der Scaffoldimplantation auf die Gelenkgesundheit zu beurteilen. Je Versuchsgruppe wurden 9-10 Tiere operiert. Durch makroskopische, histologische und immunchemische Untersuchungen von Gelenkkapsel, Meniskus und Scaffold sowie Gelenkflüssigkeit wurde die Biokompatibilität der Scaffolds im Kniegelenk überprüft. Die histologischen Untersuchungen der Scaffolds ließen Aussagen über die Bioaktivität und das Einwachsverhalten der Scaffolds zu. Mit makroskopischen, biomechanischen und histologischen Untersuchungsmethoden wurde der Degenerationsgrad des artikulären Knorpels bestimmt, um mögliche chondroprotektive Eigenschaften der Scaffolds zu ermitteln. Zusätzlich wurden Scaffold- und Meniskusproben biomechanisch untersucht. So konnte überprüft werden, ob die Scaffolds vor sowie nach Implantation aus mechanischer Sicht geeignet sind, verletztes Meniskusgewebe adäquat zu ersetzen. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass die Seidenfibroin-Scaffolds durchaus Potential für die Anwendung als Meniskusteilersatz haben. Die Biokompatibilität der Scaffolds konnte bestätigt und eine Schädigung des Gelenkknorpels durch die Scaffoldimplantation ausgeschlossen werden. Außerdem scheinen die Scaffolds das Auftreten degenerativer Knorpelveränderungen, wie sie nach partieller Meniskektomie zu beobachten sind, verzögern zu können. Vor Implantation wiesen die Scaffolds eine geringere Steifigkeit auf als das native Meniskusgewebe. Im Laufe der Implantation nahm die Steifigkeit der Scaffolds allerdings zu und unterschied sich nach sechs Monaten nicht mehr signifikant von der Steifigkeit des Meniskus. Auf lange Sicht scheinen die Scaffolds demnach das Meniskusgewebe mechanisch ersetzen zu können. Dies ist besonders wichtig, da die Seidenfibroin-Scaffolds einen dauerhaften Meniskusersatz darstellen und nicht wie andere Materialien einer raschen Resorption und Substitution durch Regenerationsgewebe unterliegen. Allerdings zeigte sich in dieser Studie auch, dass die Fixation der Scaffolds nicht in allen Fällen erfolgreich war. Zudem fand während der Implantationszeit keine Integration der Scaffolds in das Meniskusgewebe statt. Meniskusnah waren zwar einige Scaffoldporen mit Zellen und Bindegewebe gefüllt, eine bindegewebige Verwachsung zwischen Scaffold und Meniskus war hingegen weder nach drei- noch nach sechsmonatiger Implantation zu sehen. Veränderungen der Poreninterkonnektivität, der Porengröße sowie der Fixierbarkeit sind daher vor einem weiteren Einsatz der Scaffolds notwendig. Zudem sollten in einer weiteren in vivo Studie die chondroprotektiven Eigenschaften der Seidenfibroin- Scaffolds über einen längeren Zeitraum untersucht werden.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 07/19
Normalflora der Bindehaut Neugeborener in zwei Krankenhäusern in Argentinien und Paraguay

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 07/19

Play Episode Listen Later Jul 26, 2007


In vorliegender prospektiver Arbeit konnten koagulase-negative Staphylokokken und anaerobe Propionibakterien als die häufigsten Vertreter der Normalflora auf der Bindehaut von insgesamt 190 vaginal- und per Kaiserschnitt geborenen Neugeborenen in den beiden Krankenhäusern Asunción (Paraguay) und Clorinda (Nord-Argentinien) aufgezeigt werden. Der Untersuchungszeitraum lag in Asuncion zwischen dem 01. August und dem 06. Oktober, in Clorinda zwischen 15. September und dem 14. Oktober 2002. Hinsichtlich der untersuchten Antibiotika-Resistenzspektren von aus Neugeborenenaugen isolierten Staphylokokken stehen hohe Sensibilitätsraten bezüglich in der Studienregion noch wenig eingesetzter Substanzen wie Fluorchinolone, sowie eine Vollsensibilität gegenüber Imipenem und Vancomycin, ausgeprägtem Resistenzverhalten bezüglich Penicillinen gegenüber. Eine äußerst wichtige Feststellung in vorliegender Arbeit ist der fehlende Nachweis von Neisseria gonorrhoeae in den Augen von Neugeborener sowie in den Proben aus dem unteren Genitaltrakt untersuchter Mütter. Der fehlende Chlamydiennachweis im unteren Genitaltrakt der 81 untersuchten schwangeren Patientinnen weist auf eine niedrige Prävalenzraten dieser Mikroorganismen in untersuchtem Studienkollektiv hin, eine Tatsache, deren endgültige Bestätigung jedoch noch auf weitere Studien in der Zukunft angewiesen ist. Aus letzteren Aspekten könnte ein Verzicht auf den Einsatz von Silbernitratlösung als Prophylaxe von ophthalmia neonatorum (Prophylaxe nach Credé) gerechtfertigt werden, eine Maßnahme, welche innerhalb der letzten zehn Jahre durch den Einsatz alternativer antibiotisch wirksamer Substanzen bereits an Bedeutung verloren hat. Der Vorteil jener Alternativpräparate ist die deutlich geringere lokale Reizung des Auges nach Verabreichung im Vergleich zu hohen Raten von Silbernitrat-induzierten chemischen Konjunktividen. Der Einsatz von Povidon-Jod als eine wirksame, neue Form der Prophylaxe sollte jedoch in weiteren Studien in unserer Studienregion klinisch noch weiter untersucht werden.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 02/19
Retrospektive Verlaufsbeobachtung von Kindern mit Bewegungs-, Wahrnehmungs-, Lern- und Verhaltensstörungen unter Mototherapie

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 02/19

Play Episode Listen Later Nov 6, 2003


ZUSAMMENFASSUNG In vorliegender Arbeit sollte eine retrospektive Verlaufsbeobachtung von Kindern mit Bewegungs-, Wahrnehmungs-, Lern- und Verhaltensstörungen unter Mototherapie durchgeführt werden. Unter dem Aspekt der Qualitätssicherung soll eine Sekundäranalyse archivierter Daten durchgeführt werden. Dies wird im Sinne einer Pilotstudie ohne Kontrollgruppe realisiert, in der die Prüfung der verwendeten Instrumente zur Erfassung der Veränderungen im Sinne der Evaluation im Zentrum des Interesses steht. Daneben sollen erste explorative Ergebnisse dargestellt werden, die auf mögliche Veränderungen unter mototherapeutischer Behandlung hinweisen. Die Kinder, deren Altersverteilung zwischen sechs und 11 Jahren lag, wurden in der Heckscher-Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie Abteilung Solln, in stationärem und teilstationärem Rahmen mototherapeutisch behandelt. Die Therapie wurde von qualifizierten Mototherapeutinnen zwei mal pro Woche über 30 Minuten durchgeführt. Von den untersuchten Kindern waren 9 weiblichen und 59 männlichen Geschlechts. Die Altersverteilung lag zwischen 6 und 11 Jahren. Die Intelligenzwerte, die anhand des Handlungsteils des HAWIK ermittelt wurden und somit die nonverbalen Intelligenzwerte darstellen, lagen zwischen 62 und 128. Das soziale Umfeld betreffend wurden mehrere Aspekte erfasst, und zwar über die Achse V „abnorme psychosoziale Umstände“ der Basisdokumentation Kinder- und Jugendpsychiatrie. Die untersuchten Kinder wurden nach ICD 10-Kriterien diagnostisch eingeordnet. Die Erstdiagnosen beinhalteten Störungen des Sozialverhaltens, emotionale Störungen und hyperkinetische Störungen. Der Untersuchungszeitraum lag zwischen dem 23.8.93 und dem 7.9.98; die Aufenthaltsdauer betrug zwischen fünf und 36 Monaten. Als Testverfahren wurden der LOS KF 18, des weiteren ein modifizierter Wahrnehmungstest und der CBCL Fremdbeurteilungsbogen verwendet. Die Tests wurden jeweils zu Beginn und zum Ende der Behandlung durchgeführt. Veränderungen im Sinne einer Verbesserung der Leistungen unter mototherapeutischer Therapie konnten mit den verwendeten Instrumenten erfasst werden. Es fanden sich hochsignifikante Unterschiede der Testergebnisse in den Aufnahme - und Enduntersuchungen mit Verbesserung der Leistungen der untersuchten Kinder: im LOS KF 18 - Test waren die T - Werte der Enduntersuchung hochsignifikant besser als in der Aufnahmeuntersuchung. Im Wahrnehmungstest zeigten sich ebenfalls hochsignifikant bessere Ergebnisse bei der Enduntersuchung, und zwar in allen einzelnen Untertests ( taktile, kinästhetische, vestibuläre Wahrnehmung, Raumwahrnehmung und Körperschema ). Statistisch nicht signifikant, aber mit deutlichen Tendenzen bis nah an die Signifikanzgrenze, waren die Unterschiede zwischen Aufnahme - und Enduntersuchung im CBCL Elternfragebogen. Die Verbesserung der mit diesem Fragebogen erfassten Verhaltensaspekte und der Emotionalität war dabei aber klinisch deutlich zu beobachten. Die Schlussfolgerung bei der Beurteilung der verwendeten Instrumente ist somit, dass sich der CBCL - Fragebogen zur Erfassung der spezifischen Verhaltensänderungen bei dieser Fragestellung nicht eignet. Die Ergebnisse bezüglich der Veränderungen der Leistungen der untersuchten Kinder unter Mototherapie waren mit den verwendeten Instrumenten erfassbar und unterschieden sich nicht unter Betrachtung der Faktoren nonverbaler Intelligenzquotient, soziales Umfeld und Diagnose, das heißt die Verbesserung war bei den untersuchten Kindern generell gegeben. Insgesamt können die erfassten Verbesserungen aufgrund des Studiendesigns nicht sicher auf die Mototherapie zurückgeführt werden. Um die Wirksamkeit der Mototherapie zu untersuchen sollten Gegenstand weiterer Studien Untersuchungen mit Kontrollgruppen und optimierten Instrumenten zur Erfassung von Verhaltensänderungen sein.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/19
Progressionskorrelate der HIV-Erkrankung bei homosexuellen Männern

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/19

Play Episode Listen Later Apr 25, 2002


Der unterschiedliche natürliche Verlauf der HIV-Erkrankung mit Ausprägungen von schnell progredienten bis langjährig asymptomatischen Fällen ist bis dato nicht ausreichend erklärbar. Im Lichte der sich in den letzten Jahren mehrenden wissenschaftlichen Erkenntnisse über bio-psychosoziale Zusammenhänge in der Medizin, wurde deshalb in dieser Untersuchung folgende Frage formuliert: Können psychosoziale Aspekte die Progression der HIV-Erkrankung bei homosexuellen Männern beeinflussen? Die hierzu vorliegende Literatur bot ein heterogenes Bild: Bisher waren Korrelationen zwischen psychosozialen Aspekten und der Progression der HIV-Erkrankung nur vereinzelt beschrieben worden. Ein auffallendes methodisches Manko der meisten Arbeiten lag in der Verwendung von unspezifischen Instrumentarien, welche nicht auf die psychischen, sozialen und kulturellen Besonderheiten der untersuchten Population ausgerichtet waren. Hier wurde eine spezifischere Herangehensweise gewählt. Dazu wurden neben der systematischen Auswertung von bereits beschriebenen Progressionsfaktoren, Forschungsarbeiten zu vorherrschenden psychosozialen Konditionen HIV-infizierter homosexueller Männer (wie beispielsweise Stigmatisierung, Homophobie und gesellschaftliche Bedeutungen von AIDS) herangezogen. Insgesamt konnten hierdurch 16 Themenbereiche postuliert werden, welche in dieser Arbeit untersucht wurden. Ein retrospektives, exploratives und somit hypothesengenerierendes Verfahren wurde gewählt. Zwei Gruppen homosexueller HIV-infizierter Männer in deutlich verschiedenen Progressionsstadien (Long-Term-Non-Progressoren und Short-Term-Progressoren) wurden so festgelegt, daß annähernd die Konstrukte Progression und Nicht-Progression repräsentiert waren. Ein spezifischer und populationszentrierter Fragebogen wurde entwickelt und in einer Pilotstudie optimiert. Diesem "Fragebogen zu individuellen und gesellschaftlichen Aspekten der HIV-Infektion" (FIGAH), wurden acht zusätzliche, häufig verwendete, meist standardisierte psycho- und soziometrische Verfahren angeschlossen, um die 16 zu untersuchenden Themenbereiche zu erfassen. Die Datenanalyse umfaßte zwei Schritte. Nach einer quantitativen Auswertung der Fragebögen wurden die ermittelten Gruppenunterschiede auch einer qualitativen Analyse unterzogen. Hierbei wurden sozialwissenschaftlich fundierte Verfahren der Inhaltsanalyse verwendet, welche in einem speziellen hierarchischen Verfahren, geordnet nach statistischer Relevanz der einzelnen Gruppenunterschiede, ein konsistentes Gesamtergebnis generieren sollten. Ziel der Inhaltsanalyse war die Zusammenfassung, Explikation und Strukturierung der Gruppenunterschiede zu psychosozialen Typologien. Insgesamt konnten 13 Long-Term-Non-Progressoren und neun Short-Term-Progressoren rekrutiert werden. 12,5 % der 415 Items des FIGAH und 35,5% der 51 Dimensionen der zusätzlichen Fragebögen zeigten statistisch sensitive Daten. Hiervon ausgehend ergab die durchgeführte inhaltsanalytische Auswertung für elf der 16 Themenbereiche relevante psychosoziale Gruppenunterscheidungen: • Subjektive Qualität der jetzigen Lebenssituation • Akzeptanz der eigenen Homosexualität • Strukturierung der homosexuellen Identität nach außen • Reaktionen auf Stigmatisierung der Homosexualität • Qualität und Bedeutung schwuler Subkultur • Sexueller Handlungsstil • Emotionale Bewertung der HIV-Infektion • Offenbarung des HIV-Befundes und Reaktionen auf Stigmatisierungen • Gesundheits-, Krankheitskonzepte und Verhalten • Qualität des Arzt-Patienten-Verhältnisses • Reflexion der öffentlichen Bewertung von Homosexualität und HIV-Infektion Im Vergleich zu früheren Befunden waren folgende Feststellungen zu treffen: Einige Hypothesen zur HIV-Krankheitsprogression konnten untermauert werden, nämlich 'subjektive Lebensqualität', 'Krankheitsverarbeitung' und 'Akzeptanz der eigenen Homosexualität'. Die meisten der in dieser Arbeit gefundenen HIV-Progressionskorrelationen wurden in dieser Form dagegen bisher noch nicht beschrieben. Hierzu zählten die Themenbereiche der 'homosexuellen Identifizierung', des 'sexuellen Handlungsstiles' sowie des 'emotionalen Umganges mit der HIV-Infektion'. Long-Term-Non-Progressoren wiesen im Vergleich zu Short-Term-Progressoren beispielsweise weniger internalisierte Homophobie auf, führten weitaus häufiger längerfristige partnerschaftliche Beziehungen zu Männern oder maßen der HIV-Infektion einen deutlich weniger wichtigen Stellenwert im Alltagsleben bei. Aufgrund des retrospektiven, hypothesengenerierenden und semiqualitativen Studiendesigns wurde auf gewisse Kautelen in der Beurteilung der Ergebnisse aufmerksam gemacht. Grundsätzlich sind die ermittelten Ergebnisse als korrelativ und nicht als kausal-attribuierend zu bewerten. Des weiteren ist eine gewisse Subjektivität der inhaltsanalytischen Auswertung zu berücksichtigen. Eine mögliche Beeinflussung der Resultate durch ein unterschiedlich ausgeprägtes Krankheitsgefühl bei den einzelnen Untersuchungsteilnehmern kann nicht ausgeschlossen werden. Der Untersuchungszeitraum dieser Arbeit liegt bereits einige Jahre zurück. Seither lassen sich wesentliche Entwicklungen in der gesellschaftlichen und individuellen Perzeption der HIV-Erkrankung diskutieren. Diese veränderten Untersuchungsbedingungen hätten die Ergebnisse dieser Arbeit möglicherweise modifiziert, die Grundthese einer psychosozialen Beeinflussung der HIV-Krankheitsprogression bliebe aber davon unabhängig bestehen. Hypothesengenerierend ist das Postulat eines Zusammenhanges zwischen psychosozialen Aspekten und der Progression der HIV-Erkrankung bei homosexuellen Männern somit die wichtigste Schlußfolgerung dieser Studie. Sie liefert ein profundes Argument für die Richtigkeit und Akzeptanz bio-psycho-sozialer Medizinmodelle und für die Notwendigkeit weiterer Erforschung.