POPULARITY
Die ersten Tage der Weimarer Republik sind von Chaos, Machtvakuum und ungewisser Zukunft geprägt. Aus der Perspektive des Politikers Matthias Erzberger zeigen wir gemeinsam mit dem Historiker Dr. Christopher Dowe, wie ein demokratischer Staat entsteht – gegen teils erbitterten Widerstand und unter persönlicher Gefahr der Beteiligten. Ein packender Blick auf politische Visionen und die Zerbrechlichkeit der jungen Republik.Den Podcast "Tatort Baden-Württemberg. Chronik des Terrors" findet ihr auf allen gängigen Podcast-Plattformen, etwa bei:Tatort Baden-Württemberg auf SpotifyTatort Baden-Württemberg auf Apple PodcastTatort Baden-Württemberg als RSS-Feed: https://anchor.fm/s/105160bd8/podcast/rssIn der Erinnerungsstätte Matthias Erzberger in Münsingen-Buttenhausen findet ihr weitere Informationen zu dem bewegten Leben des Politikers – mehr Informationen unter www.hdgbw.deEpochentrotter WebseiteEpochentrotter InstagramEpochentrotter Facebook#europa #westeuropa #NeuereUndNeuesteGeschichte #zeitgeschichte #weltkrieg #deutschland
November 1918: Der Erste Weltkrieg steht vor seinem Ende. Im Wald von Compiègne verhandelt Matthias Erzberger unter enormem Druck den Waffenstillstand. Seine Unterschrift besiegelt das Ende eines globalen Infernos – und wird zugleich zum Symbol für Mut, Verantwortung und die schwere Last des Friedens. Gemeinsam mit dem Historiker Dr. Christopher Dowe besprechen wir den langen Weg des Friedens und welch entscheidende Rolle der heute kaum noch bekannte Politiker Matthias Erzberger dabei spielte.Den Podcast "Tatort Baden-Württemberg. Chronik des Terrors" findet ihr auf allen gängigen Podcast-Plattformen, etwa bei:Tatort Baden-Württemberg auf SpotifyTatort Baden-Württemberg auf Apple PodcastTatort Baden-Württemberg als RSS-Feed: https://anchor.fm/s/105160bd8/podcast/rssEpochentrotter WebseiteEpochentrotter InstagramEpochentrotter Facebook#europa #westeuropa #NeuereUndNeuesteGeschichte #zeitgeschichte #weltkrieg #deutschland
Hermann Ehrhardt führte nach dem Ersten Weltkrieg das nach ihm benannte Freikorps Marinebrigade Ehrhardt, das wegen seiner Verstrickung in den Kapp-Putsch 1920 aufgelöst wurde. Aus dessen Mitgliedern und weiteren antisemitischen und antirepublikanischen Militärs rekrutierte er den Geheimbund „Organisation Consul“, der in den Folgejahren u.a. Matthias Erzberger und Walther Rathenau ermordete. Hermann Ehrhardt zog bei dieser von wohlhabenden Antirepublikanern finanzierten und streng hierarchisch strukturierten Organisation die Fäden. Er war ins Ausland geflüchtet, kehrte allerdings nach Deutschland zurück und wurde im November 1922 verhaftet. Im Juli 1923 sollte ihm in Leipzig der Prozess gemacht werden. Wenige Zeit vor Prozessbeginn gelang ihm die Flucht. Die Berliner Volkszeitung konnte sich in ihrem Bericht darüber am 14. Juli ätzende Kommentare in Richtung der Justizvollzugsorgane nicht verkneifen. Ehrhardt blieb erneut nicht lange im Exil und kehrte im Herbst 23 zurück nach München. Da er sich gegen den Hitler-Ludendorff Putsch stellte, hatte er später, im Nationalsozialistischen Deutschland keine politische Karrieremöglichkeit und lebte bis zu seinem Tode 1971 unbehelligt als Landwirt in Österreich. Es liest Paula Rosa Leu.
Während in Berlin der Streit um eine Sperrung und Öffnung und erneute Sperrung der Friedrichstraße für den Autoverkehr für Tumulte im Berliner Senat sorgt, stritten die politischen Vertreter vor 100 Jahren über Umbenennungen von Straßennamen. Die Opfer rechter Gewalt sollten im Stadtbild sichtbar werden. Die äußerste Linke wollte Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg im Straßenverzeichnis, die SPD und die liberale Mitte wollten die prominenten Attentatsopfer der letzten zwei Jahre Walther Rathenau und Matthias Erzberger als Namenspatrone sehen. Offensichtlich sorgte das für große Emotionen und wechselnde Koalitionen, die einen schnell den Überblick verlieren lassen. In die turbulenten Szenen des Berliner Abgeordnetenhauses führt uns zusammen mit dem Berliner Tageblatt vom 9. März 1923 Frank Riede.
Am 23. Juni 1922 hatte der amtierende Außenminister der Weimarer Republik Walther Rathenau noch bis tief in die Nacht mit dem industriellen Hugo Stinnes und dem amerikanischen Botschafter Alanson Houghton über die Reparationsfrage diskutiert, am folgenden Vormittag wurde er von seinem Chauffeur in einem offenen Wagen von seinem Wohnsitz durch den Grunewald zum Auswärtigen Amt gefahren – trotz wiederholter Morddrohungen ohne Polizeieskorte. An einer Kreuzung wurde er von rechten Attentätern, Mitgliedern der geheimen „Organisation Consul“, die zuvor bereits für die Attentate auf Matthias Erzberger und Philipp Scheidemann verantwortlich war, von einem vorbeifahrenden Auto aus ermordet. Dieser politische Mord erschütterte die junge Republik zutiefst. Spätestens hier musste allen klar werden, dass auf Hass, Hetze, Propaganda und antisemitisch motivierte Beschimpfung auch tatsächlich brutale Gewalt, Mord- und Totschlag folgen. Am 24. Juni wurde noch nicht viel analysiert, die Zeitungen berichteten über den Hergang der Tat. Aus dem Berliner Tageblatt liest Frank Riede.
Zwischen den politischen Morden an Matthias Erzberger im August 1921 und an Walther Rathenau, um den es in weniger Wochen gehen wird, versuchte die monarchistisch-völkische Gruppe Consul eine weitere, wenn nicht die Symbolfigur der Weimarer Republik Philipp Scheidemann zu töten. Hatte er doch 1918 die Republik ausgerufen. Dabei war er Karl Liebknecht zuvorgekommen, was ihn zum Feid sowohl der rechten Militaristen als auch der Kommunisten machte – den Mordversuch unternahmen aber, wie schon erwähnt, drei Rechtsradikale. Scheidemann, 1922 Oberbürgermeister seiner Heimatstadt Kassel, ging am Pfingstsonntag, am 4. Juni mit seiner Tochter spazieren, als die Attentäter an ihn herantraten und ihm aus einem kleinen, an einem Spazierstock befestigten Gummiball Blausäure ins Gesicht sprühten. Er überlebte wohl, weil der Wind gerade so wehte, dass die Blausäure nicht in Mund und Nase eindringen konnte. Die Berliner Volkszeitung schilderte am 6. Juni den Tathergang und ordnete den politisch motivierten Mordversuch ein. Frank Riede liest.
Etwa drei Wochen nach dem Attentat auf Matthias Erzberger war es dem badischen Generalstaatsanwalt gelungen, die beiden Täter zu identifizieren: die ehemaligen Marineoffiziere Heinrich Tillessen und Heinrich Schulz. Was vielen Beobachtern damals schon klar war, dass nämlich die beiden zu rechtsradikalen Geheimorganisationen gehörten und im Auftrag dieser Kreise handelten, ist aus der heutigen Rückschau belegbar. Beide waren Mitglieder der sog. Operation Consul und erhielten vom Leiter des militärischen Arms dieser Untergrundorganisation Manfred von Killinger den Auftrag zum Mord an Erzberger. Killinger und andere einflußreiche Sympathisanten halfen ihnen auch nach vollbrachter Tat zur Flucht ins Ausland. Beide Täter kehrten nach Deutschland zurück, als sie durch die Straffreiheitsverordnung von 1933, die alle Strafen für Verbrechen beim Aufbau des Nationalsozialismus aufhob, eine Amnestie erhielten. Doch zurück zum 14. September 1921. Da berichtete die Berliner Morgenpost von der Identifizierung der Täter. Es liest Paula Leu.
Scharfer Nachruf auf die Mörder des am 28.8.1921 erschossenen Zentrumspolitikers Matthias Erzberger: "in Uniform und im Talare / der wildgewordne Teutobold" (Weltbühne 8.9.1921).
In den Tagen nach dem Attentat auf Matthias Erzberger fahndete die Polizei nach den flüchtigen Tätern. Der Verdacht fiel, verständlicher Weise, auch auf Oltwig von Hirschfeld, der zwar im Gefängnis seine Strafe für das versuchte Attentat auf Erzberger vom Januar 1920, bei dem er Erzberger mit zwei Schüssen verletzt hatte, verbüßte, aber wegen Krankheit für Monate aus dem Gefängnis beurlaubt war. Der Vorwärts berichtet am 30. August von den Versuchen des Berliner Polizeipräsidiums, Oltwig von Hirschfeld aufzuspüren. Für uns liest Frank Riede.
Das republikanische Deutschland stand unter Schock: Der Zentrumspolitiker und ehemalige Reichsminister der Finanzen Matthias Erzberger – seit seinem prominenten Werben für eine Annahme des Versailler Vertrages Hauptfeindbild und Hassobjekt der völkischen Rechten – war am 26. August 1921 in der Nähe seines Urlaubsortes Bad Griesbach im Schwarzwald am helllichten Tag ermordet worden. Was über das Attentat bereits bekannt war, zeichnet am Folgetag der Vorwärts nach. Es liest Paula Leu.
Erzberger hatte den Waffenstillstand mit den Alliierten verhandelt und als Finanzminister er ein neues Steuersystem entwickelt. Rechtsradikalen galt er als „Verbrecher“.
Gampert, Christianwww.deutschlandfunk.de, Aus Kultur- und SozialwissenschaftenHören bis: 19. Januar 2038, 04:14Direkter Link zur Audiodatei
Die erste deutsche Republik hielt sich 14 Jahre, aber von Beginn an schwächten sie Rechtskonservative mit ihren Attacken: Politischer Terror sollte das Reich gezielt in den Bürgerkrieg stürzen. Eines der prominentesten Mordopfer war 1921 der streitbare Zentrumspolitiker Matthias Erzberger. Von Michael Kuhlmann www.deutschlandfunk.de, Hintergrund Hören bis: 19.01.2038 04:14 Direkter Link zur Audiodatei
Mit einer XXL-Sonderfolge erinnert der SWR2 True-Crime-Podcast an zwei denkwürdige politische Attentate von rechts. Es geht um die Morde an Matthias Erzberger (26.8.1921) und Walter Lübcke (2.6.2019), denen in beiden Fällen jahrelange Hetzkampagnen vorausgingen. Über Hintergründe, Zusammenhänge und Kontinuitäten rechter Gewalt diskutieren Thomas Fischer und Holger Schmidt mit Wolfgang Zimmermann (Leiter des Generallandesarchivs Karlsruhe) und Heike Borufka (Gerichtsreporterin des Hessischen Rundfunks).
In der Demokratiegeschichte Deutschlands gibt es nicht allzu viele Vorbilder. Matthias Erzberger könnte eines sein. Doch der 1921 ermordete Politiker ist recht unbekannt geblieben. Eine neue Biografie möchte dies ändern. Von Nana Brink www.deutschlandfunkkultur.de, Lesart Hören bis: 19.01.2038 04:14 Direkter Link zur Audiodatei
In der Demokratiegeschichte Deutschlands gibt es nicht allzu viele Vorbilder. Matthias Erzberger könnte eines sein. Doch der 1921 ermordete Politiker ist recht unbekannt geblieben. Eine neue Biografie möchte dies ändern. Von Nana Brink www.deutschlandfunkkultur.de, Lesart Hören bis: 19.01.2038 04:14 Direkter Link zur Audiodatei
Vor hundert Jahren erschütterte ein Attentat die junge Weimarer Republik. Die Organisation Consul, eine rechte antirepublikanische Geheimorganisation, hatte am 26. August 1921 mit Matthias Erzberger einen Wegbereiter deutscher Demokratie im Schwarzwald brutal ermordet. Der Terroranschlag zeigte die tiefe Spaltung der deutschen Gesellschaft. Republikaner waren entsetzt und protestierten gegen die politische Gewalt, während die Rechte jubelte und den Mördern die Flucht ins Ausland ermöglichte. Wie kam es zu dieser Tat? Wie ermittelte die Polizei in Württemberg und Baden? Warum konnten weitere Attentate nicht verhindert werden? Auf diese Fragen antwortet der Erzberger-Biograf Dr. Christopher Dowe. Der Historiker hat die Ausstellung in der Erinnerungsstätte Matthias Erzberger kuratiert und arbeitet seit 2003 im Haus der Geschichte Baden-Württemberg. Den Originalbeitrag und mehr finden Sie bitte hier: https://lisa.gerda-henkel-stiftung.de/bfz_erzberger
Zentrumsmitglied Matthias Erzberger übernimmt 1918 Verantwortung und unterschreibt den Waffenstillstandsvertrag. SPD-Politiker Rudolf Breitscheid ist in der Weimarer Republik ein wahrer Demokrat. Ihr konkretes Wirken ist heute fast vergessen. Von Winfried Sträter, Sven Crefeld und Sebastian Engelbrecht www.deutschlandfunkkultur.de, Zeitfragen Hören bis: 19.01.2038 04:14 Direkter Link zur Audiodatei
Matthias Erzberger mit Porträtbüste geehrt
Matthias Erzberger mit Porträtbüste geehrt
Matthias Erzberger mit Porträtbüste geehrt
Der Flockenfall bringt Theobald Tiger ins Grübeln: über "Matthias" (Erzberger, Reichsminister für Finanzen), "Gustav" (Noske, Reichswehrminister) und Eveline... (veröffentlichung im "Ulk", 12.12.1919).
Over exact 24 uur zal de Eerste Wereldoorlog eindigen. Hoewel de geruchten al dagenlang in kranten, op straat en aan het front verspreid worden, is de wapenstilstand nog lang niet zeker. De Duitse hoofdonderhandelaar Matthias Erzberger is al 48 uur in het Bos van Compiègne en weet dat ze nog slechts 24 uur hebben voor het geallieerde ultimatum verloopt? Op enkele plaatsen wordt nog hevig strijd gevoerd. Aan de oevers van de Maas en de Moezel maken de Amerikanen en Fransen zich klaar om de verraderlijke oversteek te wagen. Wat meer naar het noorden staan de symbolische steden Sedan en Bergen op het punt te vallen. In Vlaanderen is de strijd om Gent bijna beslecht. Over alle linies zijn de Duitsers al dagenlang aan het terugtrekken. Maar overal blijven mitrailleursnesten en zwaar artilleriegeschut achter om de geallieerden tegen te houden. De geallieerde opperbevelhebber Ferdinand Foch plant verschillende acties om de druk op de onderhandelaars te verhogen en vooral om net voor de wapenstilstand extra gebied in te nemen. Want wat als de stilte aan het front maar enkele weken zou duren?
Terwijl de onderhandelaars in het Bos van Compiègne nog steeds wachten op de autorisatie uit Berlijn. De Duitse onderhandelaar Matthias Erzberger maakt zich zorgen. Hoe langer deze onderhandelingen duren hoe groter het risico dat de wapenstilstand alsnog zal afspringen. Aan het front blijven de kanonnen vuren. Vooral in Bergen en Sedan -voor de geällieerden symbolische steden wordt- er nog hevig strijd geleverd. Nog meer slachtoffers vallen in de overvolle ziekenhuizen omwille van de Spaanse griep.
Kort voor 20.00 uur heeft Ferdinand Foch, de geallieerde opperbevelhebber, een telegram onder zijn troepen verspreid. Daarmee verrast hij vriend en vijand. Hij laat weten dat de Duitsers de voorwaarden voor de wapenstilstand hebben geaccepteerd en dat de wapens de volgende dag om 11.00 uur zullen zwijgen. Merkwaardig is dat Matthias Erzberger en de andere Duitse onderhandelaars daar zelf nog niet van op de hoogte zijn.
63 uur na de eerste ontmoeting tussen de geallieerde en Duitse wapenstilstandscommissies in het Bos van Compiègne zitten ze voor het eerst echt samen om te onderhandelen. Pas op de late avond van 10 november had maarschalk Ferdinand Foch de telegrammen uit Berlijn en Spa met de Duitsers gedeeld, zodat die wisten dat ze de autorisatie hadden om de eindgesprekken aan te vatten. Nog vier uur heeft Matthias Erzberger nodig om de gecodeerde instructies van Hindenburg te laten ontcijferen.Ondertussen woedt de strijd aan de verschillende fronten voort. Aan de Maas vallen steeds meer slachtoffers bij de Amerikaanse oversteek. In de bossen van de Woëvre zaaien de artilleriebombardementen terreur. In Bergen dringen de Canadezen het stadscentrum binnen. Enkel in Gent lijkt het strijdgewoel eindelijk voorbij te zijn. Daar viert de bevolking feest.
"Die Kugel, die mich treffen soll, ist schon gegossen" - das vertraut Matthias Erzberger seiner Tochter Maria im Frühjahr 1920 an. Über eine Symbolfigur der Weimarer Republik. (Produktion: 2014)