German state in the years 1918/1919–1933
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Nach der NS-Diktatur mussten plötzlich auch die Polizisten irgendwie demokratisch sein – jedenfalls in der westlichen Zone. Im Osten ging aus der neuen Polizei sogar die neue Armee hervor.**********Ihr hört in dieser "Eine Stunde History":5:20 - Patrick Wagner, Historiker und Spezialist für die Geschichte der Polizei, beschreibt, wie sich die Polizei in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus entwickelt hat.22:52 - Gundula Gahlen vom der Deutschen Hochschule der Polizei fasst den Neuanfang der Polizei im Westen nach 1945 zusammen.32:53 - Der Historiker Thomas Lindenberger beschäftigt sich mit der Polizei der DDR und der kasernierten Volkspolizei.**********Mehr zum Thema bei Deutschlandfunk Nova:Polizeikritik: Sicherheit ohne Staatsgewalt?Nationalsozialismus: "Mein Kampf" veröffentlicht 1925Nationalsozialismus 1925: Die Gründung der SS – Hitlers "Leib- und Prügelgarde"**********Den Artikel zum Stück findet ihr hier.**********Ihr könnt uns auch auf diesen Kanälen folgen: TikTok und Instagram .**********In dieser Folge mit: Moderation: Steffi Orbach Gesprächspartner: Dr. Matthias von Hellfeld, Deutschlandfunk-Nova-Geschichtsexperte
Dieses Mal eine Folge für alle Synästhetiker und jene, die es werden wollen: Reflektor Spezial. Jan und Thees sprechen über Musiktitel, in denen Farben eine Rolle spielen. Im Gespräch hatten die beiden selbstverständlich stets den Ausspruch von Wassily Kandinsky aus dem Jahr 1911 im Ohr: „Die Farbe ist die Taste. Das Auge ist der Hammer. Die Seele ist das Klavier mit vielen Saiten.“ Inwieweit klingen die Farben, die in den Songs genannt werden, mit? Warum gibt es so viele schwarze Lieder aber so wenig gelbe? Sind Grau, Weiß und Schwarz überhaupt Farben? All das klären Thees und Jan für euch mit der ihnen eigenen Kompetenz. Und selbstverständlich haben Thees und Jan für euch ganz unterschiedliche Lieder zusammengestellt. Von der Metallica-Ballade bis zum blutroten Schlager aus Zeiten der Weimarer Republik geht die Reise in dieser Folge.
Die Wohnungsknappheit war ein großes Problem der Weimarer Republik. Dass es im Sommer 1925 plötzlich geballt die Tageszeitungen beherrschte, hängt vermutlich mit einigen Gesetzesvorschlägen zusammen, die diesbezüglich im Reichstag verhandelt wurden. Ganz wie heute konkurrierten auch schon damals ganz unterschiedliche regionale und kommunale Konzepte, der Thematik Herr zu werden; was den Vorteil hatte, dass man vergleichen konnte, was wie gut funktionierte. Mit eben dieser Absicht schaute der Hamburgische Correspondent am 6. August 1925 nach Bremen, wo man den öffentlichen Wohnungsbau vor allem versuchte über eine Haus- bzw. Mietsteuer zu finanzieren. Ob man damit an der Weser den Schlüssel zur Lösung des Problems gefunden hatte, weiß Rosa Leu.
Bis heute wird die Bedeutung Hindenburgs für die Errichtung einer nationalsozialistischen Diktatur in Deutschland verkannt. 1925 wurde der ehemalige Generalfeldmarschall zum Reichspräsidenten der Weimarer Republik gewählt, der Hitler acht Jahre später zum Reichskanzler ernennen sollte. Für den Stuttgarter Historiker gehört der Reichspräsident zu den Kräften, die ganz „bewusst die Republik beseitigt haben“. Sehr präzise und gut nachvollziehbar arbeitet Wolfgang Niess die systematische Unterwanderung der Demokratie durch rechtsextreme Kräfte heraus – eine Marschrichtung, die Hindenburg ambitioniert durch seine Politik der Notverordnungen unterstützt hat. „Schicksalsjahr 1925“ ist eine wichtige, sehr erhellende Analyse, denn das Vorgehen antidemokratischer Gruppierungen erinnert fatal an aktuelle Tendenzen, den liberalen Rechtsstaat zu schwächen.
Im Dezember 1924 werden in einer Villa in Haiger acht Menschen grausam ermordet – ein Verbrechen, das die ganze Region erschüttert. Was zunächst wie ein rätselhafter Überfall wirkt, entwickelt sich schnell zu einem der spektakulärsten Kriminalfälle der Weimarer Republik.
Der Vortrag des Historikers Stefan Berger (Ruhr-Universität Bochum) beschäftigt sich mit dem Strukturwandel im Ruhrgebiet seit dem 19. Jahrhundert. Wie entwickelte sich die Region innerhalb von wenigen Jahrzehnten zum wichtigsten schwerindustriellen Zentrum des Deutschen Reiches vor 1914? Wie wurde es zum Ort sozialer Revolution und nationaler Solidarität in der Weimarer Republik, wie zur Waffenschmiede der Nation im Nationalsozialismus? Wie ist es zu vereinbaren, dass auch international die Neuerfindung des Ruhrgebiets als Erfolgsgeschichte des Strukturwandels seit den 1960er Jahren mit Modellcharakter für andere postindustrielle Regionen der Welt gefeiert wird, während gleichzeitig in vielen Reportagen das Ruhrgebiet als das Armenhaus der Republik charakterisiert wird? Den Originalbeitrag und mehr finden Sie bitte hier: https://lisa.gerda-henkel-stiftung.de/salon_sc_2025_metamorphosen_des_ruhrgebiets
Der Vortrag des Historikers Stefan Berger (Ruhr-Universität Bochum) beschäftigt sich mit dem Strukturwandel im Ruhrgebiet seit dem 19. Jahrhundert. Wie entwickelte sich die Region innerhalb von wenigen Jahrzehnten zum wichtigsten schwerindustriellen Zentrum des Deutschen Reiches vor 1914? Wie wurde es zum Ort sozialer Revolution und nationaler Solidarität in der Weimarer Republik, wie zur Waffenschmiede der Nation im Nationalsozialismus? Wie ist es zu vereinbaren, dass auch international die Neuerfindung des Ruhrgebiets als Erfolgsgeschichte des Strukturwandels seit den 1960er Jahren mit Modellcharakter für andere postindustrielle Regionen der Welt gefeiert wird, während gleichzeitig in vielen Reportagen das Ruhrgebiet als das Armenhaus der Republik charakterisiert wird? Den Originalbeitrag und mehr finden Sie bitte hier: https://lisa.gerda-henkel-stiftung.de/salon_sc_2025_metamorphosen_des_ruhrgebiets
In der Zeit der Weimarer Republik ist Berlin eine queere Hochburg. In Tanzlokalen werden Drag-Shows aufgeführt, in Damenclubs sind Lesben unter sich, Transvestitenbälle werden veranstaltet. Für die beiden trans Frauen Charlotte Charlaque und Toni Ebel bietet das queere Berlin die Möglichkeit, ihr Leben zu verändern. Sie gehören zu den ersten Frauen weltweit, die sich einer geschlechtsangleichenden OP unterziehen. Doch während die beiden Frauen endlich den Körper bekommen, der zu ihnen gehört und eine enge Freundinnenschaft aufbauen, sind die Nazis bereits auf dem Vormarsch. Und Charlotte und Toni sind all das, was sie hassen: queer, jüdisch und Sozialistinnen. QuellenAusstellung: https://toni-ebel.de/Buch: "Charlotte Charlaque" von Raimund WolfertLieder, die zitiert werdenAdrienne Haan interpretiert - Das lila Lied (1921)Theo Lucas interpretiert - Am Sonntag will mein Süßer mit mir segeln gehen (1929)Support the showSchickt uns Feedback an hallo-gkw@riseup.net Tickets für die nächsten Live Podcasts:14.09.2025 in Leipzig: eMail an Karten@ost-passage-theater.de mit eurem Namen, Anzahl der Plätze & Namen der Veranstaltung08.11.2025 in Berlin: https://pretix.eu/Muenzenberg/GKW/ Abonniert unseren Telegram-Kanal @linkegeschichte um die Fotos zu sehen und keine Folge zu verpassen: https://t.me/linkegeschichte Folgt uns auf Instagram: https://www.instagram.com/linkegeschichte/Unterstützt diesen Podcast mit einer Spende: https://steadyhq.com/de/linkegeschichte/about
Heutzutage tauchen in den Medien hin und wieder Meldungen auf über Ausbrüche von gefährlichen Krankheiten, die man eigentlich durch Impfungen und hygienischen Maßnahmen nahezu ausgemerzt hatte. Die Gründe dafür reichen von Kürzungen der Gelder für die WHO, Impfskepsis bis zum Klimawandel. Wie man in der Weimarer Republik über das Auftreten solcher epidemischen Krankheiten berichtete, verrät uns die Wilhelmsburger Zeitung von 23. Juli 1925. Rosa Leu weiß, wo es Ausbrüche von Typhus oder Pocken gab und welche Meldungen sich als Fehlalarme herausgestellt haben.
Das Buch ist harte Kost für den Leser. Voller Hass und kruder Thesen. Auch stilistisch ist es schwer zu ertragen. Am 18.7.1925 erscheint Band 1 von Hitlers "Mein Kampf". Von Heiner Wember.
Thu, 10 Jul 2025 18:41:54 +0000 https://jung-naiv.podigee.io/1087-771-historiker-wolfgang-benz-uber-faschismus-demokratie-parallelen-zu-fruher 12f0329efa4003f1cd7266620c8ba34e Politik für Desinteressierte Zu Gast im Studio: Wolfgang Benz. Historiker der Zeitgeschichte und international anerkannter Vertreter der Vorurteilsforschung, der Antisemitismusforschung und der Nationalsozialismus-Forschung. Er lehrte von 1990 bis 2011 an der Technischen Universität Berlin und leitete das zugehörige Zentrum für Antisemitismusforschung, dessen Jahrbuch er bis 2011 herausgab. Ein Gespräch über Wolfgangs akademischen Werdegang und die Überraschung Professor geworden zu sein, die 68er-Zeit, Reibungen mit der Uni-Verwaltung, revolutionäre Gedanken, Antisemitismus und Muslimfeindlichkeit, Schutz von Minderheiten, ein AfD-Verbot, dumme Politiker, Parallelen zur Weimarer Republik und NS-Machtübernahme, die Verrohung des bürgerlichen Lagers, Horkheimer zu Kapitalismus und Faschismus, Trump und die MAGA-Bewegung, Israel, Palästinenser und der Gazakrieg, Erinnerungskultur uvm. + eure Fragen via Hans Wolfgangs neues Buch: "Zukunft der Erinnerung - Das deutsche Erbe und die kommende Generation" (dtv Verlag, 2025) Bitte unterstützt unsere Arbeit finanziell: Konto: Jung & Naiv IBAN: DE854 3060 967 104 779 2900 GLS Gemeinschaftsbank PayPal ► http://www.paypal.me/JungNaiv Link: Wolfgang Benz bei Jung & Naiv, Folge 358 full Politik für Desinteressierte no faschismus,antisemitismus,israel,gaza,erinnerung,holocaust,afd,demokratie,geschichte,trump
Probleme des Arbeitsmarktes belasteten die gesamte Zeit der Weimarer Republik. Auch die wirtschaftlich vergleichsweise prosperierenden mittleren Zwanziger Jahre waren keinesfalls frei von sozialen Nöten, sondern sahen weite Bevölkerungsgruppen weiterhin unter starkem ökonomischem Druck. Dass zu diesen nicht zuletzt ältere Menschen zählten, erhellt ein Artikel aus den Altonaer Nachrichten vom 8. Juli 1925, der diesbezüglich auch nur wenig Hoffnung auf eine nennenswerte Verbesserung der Lage hegt. Appelle von Arbeitgeberseite für einen gesünderen Lebenswandel, der die Gebrechen des Alters aufzuschieben vermöge, werden zwar freundlich referiert, aber auch kritisch eingeordnet. Näheres erläutert uns Frank Riede.
Im Kaiserreich bestand der Finanzausgleich zwischen dem Reich und den Ländern darin, dass die Länder das Reich finanzierten, wenn dessen Einnahmequellen, Zölle und Verbrauchssteuern, nicht genügten. In der Weimarer Republik kehrte sich dieses Verhältnis um. Das Reich zog die wesentlichen Steuern ein und reichte das Geld an die Länder weiter, wobei es sich am Bedarf der Länder orientierte. Dass dabei ein komplizierter Aushandlungsprozess begann, der heute in noch komplizierterer Fassng fortlebt, liegt auf der Hand. Die Wilhelmsburger Zeitung vom 8. Juli 1925 berichtet von den Streitigkeiten im Steuerausschuss des Reichstages um die Prozente der Steuereinahmen, die an die Länder gehen sollen. Frank Riede kennt die Details.
Wohnungsnot ist eines der drängendsten Themen unserer Zeit. Dabei war schon in der Weimarer Republik klar: ohne gesunde Wohnungen keine gesunden Menschen.
Bernhard, Henry www.deutschlandfunkkultur.de, Nachspiel
Willkommen zu unserer Folge Nummer 50. Sie ist für uns eine der bewegendsten. Im Mittelpunkt steht der Filmemacher Marcel Ophüls, der vor einem Monat mit 97 Jahren gestorben ist. Dank seines Enkelsohnes Benjamin Seyfert können wir den Erinnerungen des gebürtigen Frankfurters lauschen – mit Anekdoten über seine Kindheit im Berlin der späten Weimarer Republik, über die Flucht nach Paris und vor allem über seinen Vater, den berühmten Regisseur Max Ophüls. Die Theater-Karriere von Max nimmt Fahrt auf in Wien und Breslau, aber zum Film kommt er in Berlin. Dort taucht er ein in das wilde und verrückte Leben mit WegbegleiterInnen wie Billy Wilder, Erich Kästner, Conrad Veidt oder Rosa Valetti. Die Erzählungen von Marcel Ophüls beleuchten eine der aufregendsten Momente des deutschen Films. Wir erfahren, wie Karl Valentin als Zirkusdirektor zum Film kommt, hören Gustav Gründgens kontrolliert schneidende Stimme in „Liebelei“, lassen Marcel sein Lieblingsfilmlied singen und erfahren vom tragischen Absturz eines Filmstars. Und was wissen wir vom Tonfilm, dass es das gibt? Auch das werdet ihr erfahren in unserer neuen Folge.
Aus guter Familie und einfachen Verhältnissen. Mit Alice Berends „Frau Hempels Tochter“ hat der Reclam Verlag einen Roman neu aufgelegt, der noch heute so unterhaltsam ist wie 1913(Hördauer ca. 20 Minuten)Die Romane und Erzählungen zahlloser zu ihrer Zeit erfolgreicher Schriftstellerinnen des Kaiserreichs und der Weimarer Republik wurden auf den nationalsozialistischen Scheiterhaufen der 1930er Jahre verbrannt und ihre Autorinnen ins Exil getrieben, wenn sie nicht gar in den Konzentrationslagern zu Tode gebracht wurden. Nahezu keine der Überlebenden hat nach dem Ende des nationalsozialistischen Terrors an ihre früheren Erfolge anknüpfen können. Auch wurde in den 1950er und 60er Jahren kaum einer ihrer früheren Bestseller neu aufgelegt. Erst der Frauenbewegung der 1970er Jahre ist es zu verdanken, dass zahlreiche einst berühmte, nach dem Kulturbruch der Nazis jedoch vernachlässigte oder gar vergessene Autorinnen wieder bekannter wurden. So verdienstvoll das auch ist, gab und gibt es doch noch immer etliche zu Unrecht verschollene Autorinnen – und ihre Werke neu zu entdecken. Daher ist es umso begrüßenswerter, dass sich auch im 21. Jahrhundert noch immer Verlage um sie verdient machen – und zwar nicht nur solche, die sich ganz auf die Literatur von Frauen verlegt haben. Namentlich hervorzuheben ist vor allem der zwar kleine, dafür aber umso bemerkenswertere Verlag das vergessene buch, der etwa Maria Lazar und ihr bedeutendes Œuvre dem Orkus des Vergessens entrissen hat. ...Von Rolf LöchelDen Text der Rezension finden Sie hierSprecher ist Matthias PöhlmannDiese Sendung hat Ihnen gefallen? Hören Sie doch mal hier hineinRegie und Realisation Uwe Kullnick
“Ich will ein Glanz werden!” Das nimmt sich die Protagonistin in Irmgard Keuns Roman “Das kunstseidene Mädchen” vor. Eine junge Frau zieht kurz vor dem Niedergang der Weimarer Republik nach Berlin, um ein Star zu werden. Sie versucht, sich von der Familie und ihrer Herkunft zu emanzipieren – und stößt immer wieder an die Grenzen einer patriarchalen Gesellschaft.Wo der große Erfolg winkt, da kann auch schnell der Abstieg drohen – im schlimmsten Fall sogar bis hin zum Straßenstrich. Das zeigt uns Irmgard Keun in ihrem hochpoetischen Roman.Mehr dazu in der neuen Folge von WfA-Literatur mit Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt! Literatur: Irmgard Keun: Das kunstseidene Mädchen, Ullstein. Unsere Zusatzinhalte könnt ihr bei Apple Podcasts, Steady und Patreon hören. Vielen Dank! Apple Podcasts: https://podcasts.apple.com/de/podcast/wohlstand-f%C3%BCr-alle/id1476402723 Patreon: https://www.patreon.com/oleundwolfgang Steady: https://steadyhq.com/de/oleundwolfgang/about
Die Gefahr der LeichtfertigkeitJens Biskys „Die Entscheidung“ beschreibt die Geschichte der späten Weimarer Republik als Mahnung für die Gegenwart(Hördauer ca. 16 Minuten)Die abenteuerliche Entwicklung der Technik mit ihren Triumphen und Katastrophen, Lärm und Sensation des Sportrekordes, Überschätzung und wilde Überbezahlung der Massen anziehenden Stars, Box-Meetings mit Millionen-Honoraren vor Schaumengen in Riesenzahl; dies und dergleichen bestimmt das Bild der Zeit zusammen mit dem Niedergang, dem Abhandenkommen von sittigenden und strengen Begriffen wie Kultur, Geist, Kunst, Idee. […] Alles scheint möglich, scheint erlaubt gegen den Menschenanstand, und […] so erscheint die lehrweise abgeschaffte Freiheit nun wieder in zeitgemäßer Gestalt als Verwilderung, Verhöhnung einer als ausgedient verschrienen humanitären Autorität, als Losbändigkeit der Instinkte, Emanzipation der Roheit, Diktatur der Gewalt.. ...Von Detlev MaresDen Text der Rezension finden Sie hierSprecher ist Matthias PöhlmannDiese Sendung hat Ihnen gefallen? Hören Sie doch mal hier hineinSchauen Sie doch einmal in unser Live-Aufzeichnungen in Schwabing hinein.Regie und Realisation Uwe Kullnick
Der Umgang mit dem Erbe des Nationalsozialismus hat nach 1945 die deutsche Öffentlichkeit durchgehend beschäftigt – allerdings aus sehr unterschiedlichen Perspektiven. In den 1950er Jahren herrschten Verdrängung und Beschweigen vor. In den 1960er Jahren führten wichtige Gerichtsprozesse den Verbrechenscharakter intensiv vor Augen. Seit den 1970er Jahren wurde auch der Holocaust als zentrales Verbrechen zum Thema. In den 1980er Jahren begann die konkrete Täterforschung, in den 1990er Jahren die Frage nach der Rolle der Volksgemeinschaft. Hinzu kam die Frage nach dem Erbe der DDR. Seit den 2000er Jahren stehen die Kontinuitäten der Funktionseliten von der Weimarer Republik bis zur Bundesrepublik im Mittelpunkt. Diese knappen Stichworte skizzieren das weite Feld der Aufarbeitungsgeschichte. Der Vortrag bietet einen Überblick über die wichtigsten Diskussionsstränge, Themen und Thesen sowie den aktuellen Stand der Forschung und blickt auf die Perspektiven in einer sich rapide wandelnden politischen Gegenwart. Magnus Brechtken ist seit 2012 stellvertretender Direktor des Münchner Instituts für Zeitgeschichte und Professor an der Universität München. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen der Nationalsozialismus und der Umgang mit ihm nach 1945. Den Originalbeitrag und mehr finden Sie bitte hier: https://lisa.gerda-henkel-stiftung.de/bfz_nationalsozialismus_aufarbeitung_brechtken
Alfred Hugenberg, am 19. Juni 1865 geboren, lenkt Presse und Politik in der Weimarer Republik. Seine Schlagzeilen ebnen dem Nationalsozialismus den Weg an die Macht. Von Uwe Schulz.
Ein Weckruf gegen das ungerechte Justizsystem der Weimarer Republik (Weltbühne 2.6.1925).
Ellen Ammann war vieles: sechsfache Mutter, katholische Feministin, Gründerin sozialer Einrichtungen – und eine der ersten Frauen im Bayerischen Landtag. Doch vor allem war sie eine Frau, die mit Mut, Weitsicht und Haltung ihrer Zeit weit voraus war. In dieser Folge nehmen wir euch mit auf eine Reise durch das bewegte Leben der aus Schweden stammenden Ellen Aurora Elisabeth Ammann – von ihrer heimlichen Konversion zum Katholizismus über ihre unermüdliche Arbeit für soziale Gerechtigkeit bis hin zu ihrem entscheidenden Eingreifen gegen den Hitlerputsch 1923. Wie gründet man eine Bahnhofsmission, einen Frauenbund und eine Schule – und organisiert nebenbei noch den Widerstand gegen Radikale? Wie gelingt es, spirituelle Überzeugung mit gesellschaftlichem Engagement zu verbinden – ohne sich zu verbiegen? Und wie bleibt man bei all dem auch noch Hauptverdienerin einer sechsköpfigen Familie? Wir erzählen die Geschichte einer Frau, deren Name viel zu lange übergangen wurde – obwohl sie vielleicht das größte Blutvergießen der frühen Weimarer Republik verhindert hat. Eine Folge über Zivilcourage, weibliches Netzwerken und die Kraft, sich der Dunkelheit mit Licht entgegenzustellen. Quellen (Auszug) https://www.informationsverige.se/en/om-sverige/individens-rattigheter-och-skyldigheter/religionsfrihet.htm https://www.socialnet.de/lexikon/Ammann-Ellen https://mon-mag.de/ellen-ammann-femaleheritage/ Zitiert nach Holtmann, in: Ellen Ammann, 2017, S. 39 https://www.frauenbund-schwabhausen.de/ellen-ammann https://www.invia-muenchen.de/in-via/historie Katholischen Frauenbundes in Frankfurt am Main von 6. Bis 8. November 1904. Köln: Eigenverlag, S. 97–109 https://www.ancillae-ase.de/index.php/wir-ueber-uns/in-gemeinschaft-mit-christus https://de.wikipedia.org/wiki/Ellen_Ammann#Leben_und_Wirken nach: Manfred Berger: Ammann, Ellen Aurora Elisabeth Morgenröte. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 20, Bautz, Nordhausen 2002, ISBN 3-88309-091-3, Sp. 27–34. https://www.erzbistum-muenchen.de/cms-media/media-62602720.PDF https://www.engagiert.de/magazin/entschlossen-gegen-hitler/ https://www.sueddeutsche.de/muenchen/90-jahre-nach-hitlerputsch-vergessene-widerstandskaempferin-1.1814405 https://de.wikipedia.org/wiki/Hitlerputsch https://www.bayerische-staatszeitung.de/staatszeitung/politik/detailansicht-politik/artikel/frauenfuehrerin-und-hitlergegnerin.html?tx_felogin_pi1%5Bforgot%5D=1 https://www.frauenbund-bayern.de/themen/ellen-ammann/seligsprechung/ UNSERE KONTAKTDATEN: Alle Folgen, Links und Infos zu unserem Werbepartner: linktr.ee/starkefrauen https://www.podcaststarkefrauen.de Folgt uns gern und erzählt anderen von uns. Wir freuen uns, von euch zu hören! Skript: Daniel Jacob Host und Reaktion: Kim Seidler und Cathrin Jacob Schnitt: Kim Seidler Bildrecht: https://www.frauenbund-bayern.de/themen/ellen-ammann/biografie/
Zeitgeschichte erleben. Der Podcast der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung
Verwaltungsstaat – Die Verwaltungskultur der deutschen Innenministerien 1919-1975 Verwaltung besitzt und besaß eine zentrale und häufig unterschätzte Funktion für den Staat. Doch wie genau funktionierte sie? Und worin unterschied sie sich im 20. Jahrhundert in Deutschland angesichts der tiefgreifenden Systemumbrüche? Frieder Günther untersucht diese Fragen anhand der Verwaltungskultur der deutschen Innenministerien in der Weimarer Republik, der NS-Diktatur, der Bundesrepublik und der DDR. Er richtet den Fokus dabei sowohl auf die auffälligen Kontinuitäten, etwa im Hinblick auf den Aufbau, die Bezeichnungen und die Kompetenzen, arbeitet aber auch die deutlichen Unterschiede beim Personal, beim Selbstverständnis, bei den internen Abläufen und bei der Funktion heraus. Auf die Vorstellung des Buches durch Frieder Günther (Institut für Zeitgeschichte München–Berlin) folgt ein Kommentar von Staatssekretärin a. D. Juliane Seifert vom Bundesministerium des Innern. Die anschließende Podiumsdiskussion wird von Hermann Wentker moderiert. Die Veranstaltung fand am 27. Mai 2025 im Forum Willy Brandt Berlin statt. Die Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung online: Webseite: www.willy-brandt.de/ Newsletter: www.willy-brandt.de/newsletter/ Instagram: www.instagram.com/bwbstiftung/ Facebook: www.facebook.com/BundeskanzlerWillyBrandtStiftung/ YouTube: www.youtube.com/@BWBStiftung Die Reihe „Zeitgeschichte im Dialog“ findet in Kooperation mit dem Institut für Zeitgeschichte München–Berlin statt.
Die Wiener Jüdin Lucy von Jacobi, Jahrgang 1887, war ursprünglich Schauspielerin, und als solche stellt sie der Hamburger Anzeiger vom 15. Juni 1925 auch noch vor. Bereits während der Jahre des Ersten Weltkriegs nach dem Tod von Sohn und Mann hatte sie sich jedoch überwiegend auf das Schreiben verlegt und avancierte während der Jahre der Weimarer Republik zu einer gefragten Reporterin, Reiseautorin und Filmkritikerin in Zeitungswesen und Rundfunk. Ab 1928 arbeitete sie als Redakteurin für die angesagte Berlin Abendzeitung Tempo, bevor sie 1933 ins Exil gehen musste – zunächst über Prag nach Florenz, wo sie kurzzeitig eine Pension führte, schließlich nach Cureglia im Tessin, wo sie Krieg und Nazi-Herrschaft überlebte. Noch ganz freiwillig auch schon nach Italien gezogen hatte es von Jacobi auch im Frühjahr 25, von wo sie einen sizilianischen Reisebericht in den hohen hanseatischen Norden schickte. Ob auf die südliche Sonne bei diesem Trip Verlass war, weiß Rosa Leu.
In der Russischen Revolution von 1917 wird das Recht auf selbstbestimmte Schwangerschaftsabbrüche erkämpft. Und auch in der Weimarer Republik entsteht eine Massenbewegung gegen den Paragraf 218. Denn der "Klassenparagraf, der immer nur die Armen traf" kostet jährlich 40 000 Frauen, die auf stümperhaft durchgeführte und illegalisierte Abtreibungen zurückgreifen müssen, das Leben. Um das zu verhindern, bauen Sozialist*innen, Sexualreformer*innen und Feminist*innen zudem im ganzen Land Sexualberatungsstellen auf. Viele proletarische Frauen haben dort zum ersten Mal Zugang zu Wissen über Verhütung - und ihre eigenen Körper.Inhaltswarnung: Es wird der illegalisierte Versuch eines Schwangerschaftsabbruchs mit tödlichen Folgen beschrieben.Geschichte der kommenden Welten war zu Gast bei den Medical Students for Choice Jena. Diese Folge ist die Aufzeichnung der Live-Show in der Uni Jena. Vielen Dank für die Einladung an MSfC!Quellen:Kristine von Soden - "Sexualberatungsstellen in der Weimarer Republik"Else Kienle - "Frauen: Aus dem Tagebuch einer Ärztin"Wendy Z. Goldman - "Women at the Gates: Gender and Industry in Stalin's Russia"Bini Adamczak – "Beziehungsweise Revolution"Mehr zur Geschichte des Paragrafen 218:Podcastreihe "Maria und der Paragraf"Support the showSchickt uns Feedback an hallo-gkw@riseup.net Abonniert unseren Telegram-Kanal @linkegeschichte um die Fotos zu sehen und keine Folge zu verpassen: https://t.me/linkegeschichte Folgt uns auf Instagram: https://www.instagram.com/linkegeschichte/Unterstützt diesen Podcast mit einer Spende: https://steadyhq.com/de/linkegeschichte/about
Was passiert mit einer Gesellschaft, in der politische Gewalt im öffentlichen Raum präsent ist und immer wieder zu blutigen und tödlichen Zusammenstößen führt? Mit dieser Frage war jedenfalls die Weimarer Republik konfrontiert, und fand nicht wirklich eine schlüssige Antwort. Völlig abgestumpft war sie 1925 jedenfalls nicht, da es größere Vorfälle noch auf die Titelseiten der Zeitungen schafften. Als am 7. Juni ein Schützenverein in Teltow, vor den Toren Berlins, mit der Fahnenweihe des Roten Frontkämpferbundes kollidierte und noch eine Landjägerabteilung intervenierte, blieben zahlreiche Schwerverletzte – vor allem auf Seiten der Kommunisten – zurück, von denen mehrere in den folgenden Tagen starben. Bis heute ist der Hergang nicht eindeutig geklärt. Die Tatsache, dass die Teilnehmer der Fahnenweihe nicht bewaffnet waren und von Seiten des Schützenvereins und der Staatsorgane auf diese mehrere Gewehrsalven abgegeben wurden, lässt zumindest eine unangemessene Reaktion der Landjägerabteilung hochplausibel erscheinen. Rosa Leu präsentiert uns den Blick des Hamburger Anzeigers vom 8. Juni auf die fatalen Ereignisse rund um den Teltower Sportplatz, der sich natürlich mit der Frage auseinandersetzte: Wer hat angefangen? Er beantwortet diese zunächst, relativiert dann aber doch diese Aussage.
For this episode of In Bed with the Right, Adrian and Moira return to the year 1933. They continue the story of how Hitler seized power, what it did to society, what it felt like to live through it, and -- as always -- what role gender and sexuality played in events. Reminder: We're going month by month for these episodes. This second installment covers May 1 to May 31 -- the fate of trade unions, the nascent LGBT movement and the women's movement.Here are the books/texts we refer to in this episode: Timothy Mason, Nazism, Fascism and the Working Class (1995)Laurie Marhoefer, Sex and the Weimar Republic (2016)Richard J. Evans, “Workers didn't bring us Fascism”, Jacobin (2021)Richard J. Evans, The Feminist Movement in Germany, 1894-1933 [here on Internet Archive: https://archive.org/details/feministmovement0000evan/page/238/mode/2up] Barbara Greven-Aschoff, Die bürgerliche Frauenbewegung in Deutschland 1894–1933 (1981)Jens Dobler, Polizei und Homosexuelle in der Weimarer Republik (2020)Rainer Herrn, Der Liebe und dem Leid: Das Institut für Sexualwissenschaft 1919-1933 (2022)
Die ersten Tage der Weimarer Republik sind von Chaos, Machtvakuum und ungewisser Zukunft geprägt. Aus der Perspektive des Politikers Matthias Erzberger zeigen wir gemeinsam mit dem Historiker Dr. Christopher Dowe, wie ein demokratischer Staat entsteht – gegen teils erbitterten Widerstand und unter persönlicher Gefahr der Beteiligten. Ein packender Blick auf politische Visionen und die Zerbrechlichkeit der jungen Republik.Den Podcast "Tatort Baden-Württemberg. Chronik des Terrors" findet ihr auf allen gängigen Podcast-Plattformen, etwa bei:Tatort Baden-Württemberg auf SpotifyTatort Baden-Württemberg auf Apple PodcastTatort Baden-Württemberg als RSS-Feed: https://anchor.fm/s/105160bd8/podcast/rssIn der Erinnerungsstätte Matthias Erzberger in Münsingen-Buttenhausen findet ihr weitere Informationen zu dem bewegten Leben des Politikers – mehr Informationen unter www.hdgbw.deEpochentrotter WebseiteEpochentrotter InstagramEpochentrotter Facebook#europa #westeuropa #NeuereUndNeuesteGeschichte #zeitgeschichte #weltkrieg #deutschland
Wie verschafft man sich einen möglichst umfassenden und nicht allzu sehr verzerrten Überblick über das politische Geschehen, woher bezieht man dabei seine Informationen? Diese Frage beschäftigt uns seit Jahren im Zeitalter des sinkenden Vertrauens gegenüber den öffentlich-rechtlichen und des Einflusses der sozialen Medien. Wer denkt, dass vor 100 Jahren die Lage übersichtlicher war, da nur wenige Radio hörten und es kein Fernsehen, kein Internet gab, dem empfehlen wir den Bericht über die Rede des Reichskanzlers Luther vor dem Reichsverband der Deutschen Presse aus der Wilhelmsburger Zeitung vom 25. Mai 1925. Er warnt vor, wir würden heute sagen, Informationsblasen, die dadurch entstünden, wenn nur eine Tageszeitung gelesen wird. Heute hilft uns Frank Riede bei der Entfaltung eines breiten Panoramas der Weimarer Republik.
Die Halbwertzeit der Reichskabinette war während der Weimarer Republik bekanntlich kurz, und auch die seit Januar 1925 amtierende Regierung des parteilosen, der DVP nahestehenden Kanzlers Hans Luther war äußerst brüchig. Außer Volkspartei , Deutschnationalen und Bayerischer Volkspartei, die bei der zurückliegenden Präsidentenwahl den letztlich siegreichen Paul von Hindenburg unterstützt hatten, gehörten jener auch Zentrum und DDP an, welche auf den Gegenkandidaten Wilhelm Marx gesetzt hatten. Die SPD, in Sachen Marx mit Zentrum und DDP verbündet, spekulierte auf diesen Riss, der durch das Kabinett ging und versuchte Luther mit einem Misstrauensantrag zu stürzen. Weshalb dieser misslang und weshalb die Sozialdemokraten dennoch Grund zu Optimismus zu haben glaubten, entnehmen wir der Parteizeitung Hamburger Echo vom 21. Mai, in der Rosa Leu für uns gestöbert hat.
Ebertin (geb. am 14.5.1880) wird mit ihren Horoskopen in der Weimarer Republik berühmt. Sie deutet die Sterne für Bulgariens König und Hitler - bis die Gestapo sie festnimmt. Von Heide Soltau.
Ein neues Buch der KZ Gedenkstätte Osthofen beleuchtet, wie sich Kultur in Rheinhessen zwischen Weimarer Republik und NS-Diktatur entwickelte – von Sport bis zum Laientheater.
Sonntage waren im Hamburg der Weimarer Republik keine Zeitungstage. Zu den wenigen Blättern, die hier überhaupt mit einer Ausgabe herauskamen, zählte das sozialdemokratische Hamburger Echo, das den Wahltag des 26. April 1925 wenig überraschend mit einem letzten Appell eröffnete, an die Urnen zu streben und das Schlimmste, die Wahl Paul von Hindenburgs, zu verhindern. Dass man mit einer Parteizeitung am Wahlmorgen nicht unbedingt mehr Unentschlossene direkt erreichte, war den Leitartiklern dabei wohl bewusst; ihr Aufruf richtete sich deshalb auch vielmehr an die längst Festentschlossenen, ihrerseits als Multiplikatoren zu wirken und letzte weniger gefestigte Wählerinnen und Wähler in ihrem Umfeld gleichsam auf den letzten Metern zum Wahllokal noch ein- oder umzustimmen. Mit welchen rhetorischen Mitteln man das tat, weiß Rosa Leu.
Im Jahr 1925 jährte sich zum eintausendsten Mal die Unterwerfung Gieselberts von Lothringen unter den Ostfranken-König Heinrich I., der Lothringen hernach neben Franken, Schwaben, Sachsen und Bayern zum fünften Stammesherzogtum im Reich erhob. Im Grunde handelte es sich hierbei nur um die Wiederherstellung der territorialen Verhältnisse aus der Zeit Karls des Kahlen ein halbes Jahrhundert zuvor, der in den folgenden Jahrhunderten etliche neuerliche Grenzverschiebungen zwischen Frankreich und Deutschland folgen sollten. Dennoch hatte man sich in der Weimarer Republik entschieden, das eher willkürliche Datum 925 zum Anlass für einen großen Jubiläumsmarathon zu nehmen, mit dem man der Erschließung der deutschen Rheinlande mit Ausstellungen, Festen und Sternfahrten gedenken wollte. Der Verdacht liegt nahe, dass es hierbei vor allem um ein Zeichen an Frankreich gehen sollte, das noch immer weite Teile eben dieser Rheinlande besetzt hielt. Die Bergedorfer Zeitung zeigt sich in ihrer Ausgabe vom 25. April indes nicht nur patriotisch ergriffen, sondern auch von der nüchtern-ökonomischen Hoffnung beseelt, dass die Jahrtausendausstellung der rheinischen Tourismusindustrie zugute käme. Es liest ein echter Rheinländer: Frank Riede.
Im Jahr 1928 stirbt Anita Berber, nur 29 Jahre alt, im Bethanien-Krankenhaus in Berlin-Kreuzberg. Femme fatale, Todesgöttin der Inflation, Priesterin der Dekadenz, Vamp oder einfach nur die berüchtigte Skandalnudel: mit vielen zweifelhaften Bezeichnungen wurde sie bedacht. Aber greifen diese nicht zu kurz? Zwei kürzlich erschienene Bücher nähern sich auf ganz unterschiedliche Weise dem außergewöhnlichen Leben dieser Künstlerin, das vor allem eines war: intensiv und exzessiv. Else und Arne haben mit den zwei Autoren gesprochen, Armin Fuhrer („Sextropolis. Anita Berber und das wilde Berlin der Zwanzigerjahre“) und Steffen Schröder („Der ewige Tanz“). Gemeinsam mit beiden spüren sie Fragen nach wie: Wie kam es zum Wandel vom Ausdruckstanz hin zu immer provokanteren, düster-erotischen Nackttänzen? Welche Rolle spielten die Männer an ihrer Seite, insbesondere Sebastian Droste? Wie hielten Drogen und Rauschmittel Einzug in ihr Leben? Mit welchen berühmten Regisseuren und Schauspielern arbeitete sie? Wohin führte sie ihre letzte Reise? Und inwiefern spiegelt ihr Leben den Geist der frühen Weimarer Republik wider – oder sogar unsere Gegenwart? Zum Schluss unternimmt Arne noch einen kleinen Ausflug nach Mannheim, wo derzeit eine Sonderausstellung zu den 1920er Jahren läuft. Die Stadt feiert das 100-jährige Jubiläum der ersten Ausstellung zur Neuen Sachlichkeit.
Dass es angesichts der wirtschaftlichen Probleme in den ersten Jahren der Weimarer Republik eine Auswanderungsbewegung gab, die insbesondere nach Nord- und Südamerika zielte, ist in diesem Podcast schon angeklungen. Natürlich gab es, wen will es überraschen, auch „Unternehmer“, die den Leidensdruck der Auswanderer missbrauchten. Und manchmal war es auch ein Staat, der dies tat. In den Jahren der kriegerischen Aktivitäten Spaniens in Marokko, lockte die spanische Fremdenlegion unzählige junge Männer in ihren Dienst, unter Vortäuschung von zivilen Arbeitsplätzen in Spanien. Waren diese Migranten, unter ihnen zahlreiche Hamburger, erst einmal in Spanien, wurden sie gewaltsam nach Marokko gebracht und zum Dienst in der Fremdenlegion gezwungen. Der Hamburger Anzeiger vom 9. April 1925 druckte den Bericht eines Opfers dieser Betrugsmasche, nämlich Otto Häntschel, ab. Der menschenverachtende Drill, die Bestrafungen und die exzessiv brutalen Kampfhandlungen in Marokko, die er schildert, machen diesen Text sehr erschütternd und können verstörend wirken. Rosa Leu hat sich für uns durch diese Hölle auf Erden gewagt, der Otto Häntschel nur wie durch ein Wunder entrinnen konnte.
„Demokratie basiert auf Gemeinsamkeit, auf Freundschaft, oft sogar Liebe zwischen Menschen.“ Auf diese einfache Formel bringt der rheinhessische Historiker Volker Gallé die gesellschaftlichen Verdienste Carl Zuckmayers. Dessen Bühnenstück „Der fröhliche Weinberg“ wurde vor 100 Jahren uraufgeführt und seitdem oft unterschätzt. Gallé zeigt auf, wie wichtig positive Emotionen sind, wenn man Hassparolen und Ausgrenzung begegnen will. In Zuckmayers Stück wird die diverse Gesellschaft der Weimarer Republik als Festgesellschaft gezeichnet, und am Ende siegt die Liebe über die Menschenfeindlichkeit.
Bei der Zentrumspartei handelt es sich bekanntlich um eine Vorgängerpartei der CDU und damit nach gängigen Kriterien um eine politisch eher konservative Vereinigung, wenn auch mit ausgeprägter sozialstaatlicher Neigung. Wenn deren prominenter Vertreter Wilhelm Marx im Zusammenhang des zweiten Wahlgangs für die Reichspräsidentenwahl 1925 nun zum „Kandidat der Linken“ erklärt wird, so dokumentiert dies anschaulich die Rechtverschiebung der politischen Koordinaten in der Weimarer Republik wie konkret auch der politischen Optik der Harburger Anzeigen und Nachrichten, die am 1. April 1925 mit dieser Schlagzeile aufmachten. Zum wahren Kern dieser Meldung gehörte, dass außer der linksliberalen DDP in der Tat auch die SPD zugunsten vom Marx auf die Aufstellung eines eigenen Kandidaten verzichtet hatte, um den Durchmarsch der Rechtsparteien in dieses höchste Staatsamt zu verhindern – gemäß Weimarer Verfassung reichte hier im zweiten Wahlgang bekanntlich die einfache Mehrheit. Was der Artikel nicht verrät: Eine Gegenleistung seitens des Zentrums an die Sozialdemokraten gab es dann doch; Otto Braun, der Zweitplatzierte der ersten Präsidentschaftsrunde, sollte mit dessen Stimmen ins Amt des preußischen Ministerpräsidenten zurückkehren. Es liest Rosa Leu.
In dieser Folge reisen wir weit über die Grenzen der Weimarer Republik hinaus – und wieder zurück: Der Rifkrieg in Marokko spitzt sich dramatisch zu. Wir sprechen über den Einsatz von Giftgas durch Spanien und Frankreich und die indirekte Beteiligung des Deutschen Reiches an diesem kolonialen Konflikt. Doch es bleibt nicht nur ernst: Wir schauen ins Buch „Die Rakete zu den Planetenräumen“ von Hermann Oberth und auf den Körperkult der 1920er – im Film „Wege zu Kraft und Schönheit“. Wie immer darf auch die Werbung vorHundert Jahren nicht fehlen. In dieser Folge gibt es ein Gewinnspiel! Seid aufmerksam, wenn wir über Kreuzworträtsel sprechen! Politisch wird's spannend: In China formieren sich neue Machtzentren, während sich Harry Graf Kessler und Gustav Stresemann ein verbales Battle liefern. #RichFight Eine Folge zwischen kolonialer Gewalt, kultureller Bewegung und einem kleinen Rätselspaß. Hinweis: Wir hatten während der Aufnahme mit Mikrofonproblemen zu kämpfen – der Ton ist diesmal nicht ganz auf gewohntem vorHundert-Niveau. Wir bitten um Nachsicht – und versprechen, dass sich das Zuhören trotzdem lohnt.
Das "Gesetz zum Schutze der Republik" soll die Weimarer Demokratie vor inneren Feinden schützen. Am 25.3.1930 wird es neu beschlossen, ist gegen die NSDAP aber letztlich erfolglos. Von Martina Meißner.
Im März 1920 versuchen Freikorpssoldaten einen Umsturzversuch gegen die junge Weimarer Republik. Der Putsch endet mit einem Generalstreik, der vor allem im Ruhrgebiet große Wirkung entfaltet. Hier ist die Stahlschmiede der Republik.**********Ihr hört in dieser "Eine Stunde History":00:02:41 - Matthias von Hellfeld00:10:10 - Beitrag von Luisa Filip00:15:54 - Rainer Pöppinghege00:25:50 - Werner Boschmann00:38:26 - Heinrich Grütter00:51:28 - Tipp: Eine Stunde History live - neue Termine!**********Mehr zum Thema bei Deutschlandfunk Nova:Geschichte: Die Weimarer Verfassung von 1919Weimarer Republik: Hitlerputsch 1923 - LIVE-Aufzeichnung BR-PodcastfestivalRechtsextremismus: Verdachtsfall Polizei von der Weimarer Republik bis heute**********Den Artikel zum Stück findet ihr hier.**********Ihr könnt uns auch auf diesen Kanälen folgen: TikTok und Instagram .**********In dieser Folge mit: Moderator: Markus Dichmann Gesprächspartner: Rainer Pöppinghege, Historiker, Universität Paderborn Gesprächspartner: Werner Boschmann, Autor und Verleger Gesprächspartner: Heinrich Grütter, Mitglied des Vorstands der Stiftung Zollverein Gesprächspartner: Matthias von Hellfeld, Deutschlandfunk-Nova-Geschichtsexperte Autorin: Luisa Filip, Deutschlandfunk-Nova-Reporterin
Die Zersplitterung der Arbeiterbewegung war zweifellos einer der wesentlichen destabilisierenden Faktoren für die Weimarer Republik. Der unüberbrückbare Gegensatz von SPD und KPD zwang immer wieder zu Regierungsbildungen deutlich rechts der politischen Mitte und setzte die Parteien der Weimarer Koalition auch bei der Reichspräsidentenwahl 1925 erheblich unter Druck. Hatten sich die Kommunisten doch entschieden, mit Ernst Thälmann einen eigenen Kandidaten ins Rennen zu schicken. Zu seinen Motiven und dem befürchteten Effekt, damit am Ende einem Rechtskandidaten den Weg zu ebnen, befragte ihn die Berliner Welt am Abend, die kommunistische Hamburger Volkszeitung druckte das Gespräch am 21. März 1925 nach. Höchst interessant ist dies nicht nur in der Sache, sondern auch als frühes Exemplar des damals noch sehr wenig verbreiteten journalistischen Genres „Interview“. Frank Riede liest für uns die Fragen wie die Antworten.
Die mit weiten Teilen ihres Werkes dem Expressionismus zugerechnete Autorin Else Lasker-Schüler war in der Weimarer Republik eine allgemein bekannte und auch allgemein polarisierende Persönlichkeit der Kulturszene. 1925 veröffentlichte sie die Streitschrift „Ich räume auf. Meine Anklage gegen meinen Verleger.“, in der sie ohne Rücksicht auf ihre potentielle weitere Publikationstätigkeit ihre tatsächlichen Verleger der Profitgier bezichtigt und der Bereicherung an fremdem geistigem Eigentum. Dieser „Sprengstoff“ scheint die Altonaer Neuesten Nachrichten vom 18. März nicht besonders zu interessieren, vielmehr greifen sie eine Kindheitserinnerung der Autorin aus dem Buch auf, die sie, ohne auf den eigentlichen Kern des Buches einzugehen, abdrucken. Die Erinnerung belegt, so erscheint es in diesem Ausschnitt zumindest, dass Else Lasker-Schüler dem Geniekult rund um ihre eigene Person nicht abgeneigt war. Rosa Leu blickt mit uns auf die dichterischen Anfänge in frühem Kindesalter zurück.
Mit Fackeln ziehen Anhänger der Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 triumphierend durchs Brandenburger Tor. Wenige Stunden zuvor hat Reichspräsident Paul von Hindenburg den NSDAP-Vorsitzenden Adolf Hitler zum neuen Reichskanzler ernannt: Hitler ist an der Macht und die Weimarer Republik am Ende. In dieser 11KM-Folge erzählt BR-Politikjournalist Thies Marsen, wie Hitler und seine nationalsozialistische Bewegung auf den Tag der “Machtergreifung” über viele Jahre hingearbeitet haben. Wie konnten sie damals die junge deutsche Demokratie mit ihren eigenen Waffen schlagen? Wer waren Hitlers Helfer? Und: Wie kann sich die Bundesrepublik heute vor den Feinden der Demokratie schützen? Der ARD Podcast von Thies Marsen „Omas Tasche und das Hitler-Attentat“ – unser Podcast-Tipp: https://1.ard.de/ag-omas-tasche-und-das-hitlerattentat Hier geht's zur früheren 11KM-Folge „Undercover in der Hitler-Redaktion“: https://1.ard.de/11KM_Hitler_Redaktion Diese und viele weitere Folgen von 11KM findet ihr überall da, wo es Podcasts gibt, auch hier in der ARD Audiothek: https://www.ardaudiothek.de/sendung/11km-der-tagesschau-podcast/12200383/ An dieser Folge waren beteiligt: Folgenautor: Marc Hoffmann Mitarbeit: Hannah Heinzinger und Jasmin Brock Produktion: Christiane Gerheuser-Kamp und Lisa Krumme Redaktionsleitung: Fumiko Lipp und Lena Gürtler 11KM: der tagesschau-Podcast wird produziert von BR24 und NDR Info. Die redaktionelle Verantwortung für diese Episode liegt beim NDR.
Kein Telefon, keine amtlichen Stempel, kein Zugriff aufs Geld: Ziviler Ungehorsam und ein Generalstreik retten am 15.3.1920 die deutsche Demokratie gegen den Kapp-Putsch. Von Heiner Wember.
Der Boxsport erfreute sich in den Jahren der Weimarer Republik einer rasant wachsenden Beliebtheit. Wo berühmte Faustkämpfer wie Hans Breitensträter, Franz Diener oder zumal Max Schmeling antraten, platzten die Hallen aus allen Nähten, und selbst prominente Intellektuelle wie Bertolt Brecht zeigten sich gerne am Ring. War es der Sport, der sie anzog, oder ging es beim Boxen eher um die Show oder das Geschäft? Dieser Verdacht ist wahrscheinlich so alt wie das Boxen selbst, und auch der Hamburger Anzeiger schlägt am 12. März 1925 mit einem Artikel kräftig in diese Kerbe. Von der unersättlichen Geldgier der Promoter und deshalb anberaumten Kämpfen zwischen Boxern und Fallobst erzählt uns Rosa Leu.
Er versagt in der Schule, scheitert als Künstler und bringt es auch als Soldat im Ersten Weltkrieg nicht weit. Adolf Hitler ist ein Träumer und sozialer Außenseiter, dessen Talent zur Rede und Selbstinszenierung eher zufällig entdeckt wird. Erst 1919 findet er seine Lebensaufgabe in der Politik, steigt rasch auf zum Vorsitzenden der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei. Am 30. Januar 1933 wird er Reichskanzler, der letzte der Weimarer Republik. Denn er wird sie zerschlagen Redaktion+Host: Insa Bethke/GEO EPOCHE Gast: Joachim TelgenbüscherSprecher: Peter KaempfeProduktion: Lia Wittfeld/Audio Alliance+++ Alle Rabattcodes und Infos zu unseren Werbepartnern finden Sie hier: https://linktr.ee/geoepoche +++ Sie möchten uns schreiben? Wir freuen uns über Feedback per Mail anverbrechendervergangenheit@geo.deBITTE BEACHTEN: Auf RTL+ und GEO EPOCHE+ erscheinen die neuen Folgen von "Verbrechen der Vergangenheit" jeweils 14 Tage früher als auf den anderen Plattformen. +++Wer uns auf Social Media folgen möchte, kann das bei Instagram (@geo_epoche) und Facebook (@geoepoche) tun +++Weitere historische Reportagen mit Peter Kaempfe hören Sie in dem GEO EPOCHE-Podcast "Menschen, die Geschichte machten" - jeden zweiten Dienstag überall, wo es Podcasts gibt.Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.