Wochenende: Endlich Zeit sich den Dingen des Lebens zu widmen, für die sonst keine Zeit im Alltag bleibt. SWR2 lädt Sie ein auf Entdeckungsreise zu gehen. Unsere Reporter besuchen Künstler, Schriftsteller und Musiker daheim oder am Arbeitsplatz. Unsere Fachreporter stellen Ihnen in der HörBar Litera…

Es klingt wie ein filmisches Kammerspiel zwischen Jazz und Neuer Musik und ganz viel Drama, meint unsere Jazz-Kritikerin Fanny Opitz. Mit feinen Nuancen, musikalischer Raffinesse und klug gewählten Effekten, entsteht ein atmosphärischer Klang, der der Soundtrack für True Crime-Serien oder Detektivgeschichten sein könnte.

Mobben, ghosten, nicht wertschätzen oder: Kujonieren. Ein etwas altertümlich anmutender Begriff, der ausdrückt, dass man unwürdig behandelt, schikaniert oder unnötig und bösartig bedrängt wird. Mitgebracht und analysiert von unserer Expertin Sandra Richter, Leiterin des Literaturarchivs in Marbach.

Fast zwanzig Jahre lang hat die ARD-Korrespondentin Annette Dittert ihre Zuschauer durch die Höhen und Tiefen britischer Politik und Lebensart geführt. Vom Brexit bis zum Tod der Queen, von Kindergangs in Liverpool bis zu der geheimen Welt der Gentlemen-Clubs. Ende des Jahres ist damit Schluss. Von der Insel wird Annette Dittert aber auch in Zukunft berichten. Als Buchautorin oder in ihrem legendären Blog „London Calling“. Im Gespräch mit SWR Kultur am Samstagnachmittag erzählt Annette Dittert vom Leben auf ihrem Hausboot „Emilia“, mitten in London und warum sie inzwischen auch einen britischen Pass hat.

Wie schafft es die praktizierende Ärztin Susanne Gührs, die zuhause auch noch eine Familie mit zwei Kindern hat, seit vielen Jahren „nebenbei“ Lyrik zu verfassen? Ganz einfach deshalb, weil sie das Gedichteschreiben als Entspannung, Anregung und Unterhaltung empfindet. Seit ihrer Kindheit interessiert sie sich für die Möglichkeiten, die die deutsche Sprache bietet, wenn man sie genauer betrachtet, dreht und wendet und so manchmal ganz neue Worte kreiert. Dem Stuttgarter Verleger Hubert Klöpfer gefallen ihre Gedichte so gut, dass er sie in seinen handgeschriebenen Gedichtekalender aufgenommen hat. Eines ihrer Gedichte war in diesem Jahr darin und auch der Kalender für 2026 hat ein Gedicht von Susanne Gührs.

„Inuit“ ist Grönländisch und bedeutet „Mensch“. Die Grönländerin Laali Lyberth hat den Inuit-Verlag 2024 gegründet, unter dem Dach des Dauner Verlags Kraterleuchten. In diesem Herbst hat sich ihr erstes Buch verlegt und auf der Frankfurter Buchmesse präsentiert: „Sila“, ein Kinderbuch der grönländischen Autorin Lana Hansen. Erzählt wird die Geschichte von einem grönländischen Jungen, der sich in einen Raben verwandeln kann und der den schwierigen Auftrag bekommt, die vom Menschen bedrohte Natur zu retten. Hier treffen sich grönländische Mythen, spannende Abenteuer und Probleme der modernen Gesellschaft. Weitere Titel sollen folgen – Laali Lyberth möchte die grönländische Literatur dem deutschen Publikum bekannt machen.

Im Buch „Scheißkerle“ erinnert sich Andrev Walden an seine Jugend im Schweden der 80er- und 90er-Jahre zwischen Waldorfschule, Alternativmilieu und sieben wechselnden Vaterfiguren. Ein Roman voller Humor, Schmerz und staunender Genauigkeit. Das Hörbuch, gelesen von Shenja Lacher, verstärkt seine außergewöhnlichen Beobachtungen mit einem ganz eigenen und unaufgeregten Ton.

Polvorones, das sind spanische Weihnachtsplätzchen mit Zimt, gerösteten Mandeln und einem Hauch von Anis. Einmal damit angefangen, mag man nie wieder aufhören, diese Erfahrung hat auch unser Genussforscher Thomas Vilgis gemacht. Logisch, dass er das Rezept mit uns teilt, das er, so kennen wir unseren Genussforscher, noch mit einem eigenen kulinarischen Kniff verfeinert hat.

Wie viele Werke er und seine Frau besitzen, kann Manfred Fuchs gar nicht sagen. Schon als Schüler kaufte er von seinem ersten Taschengeld erste Drucke und saß stundenlang in der Kunsthalle Mannheim, um berühmte Werke zu kopieren. Doch nach dem frühen Tod des Vaters musste sich Manfred Fuchs vor allem um das Familienunternehmen kümmern. Die Leidenschaft für die Kunst ist aber immer geblieben. Heute, im Ruhestand, genießt er seine beeindruckende Kunstsammlung und verbringt viel Zeit in seinem Atelier beim Malen.

Dietmar Bertram aus Mainz bespielt mit seinen Figuren nicht nur das Koblenzer Stadttheater, er geht auch direkt zu seinem Publikum. So führt er zum Beispiel in Pflegeheimen seine Produktion „Herr Gerber will heim“ auf.

Die junge Autorin Alina Weber, die aus dem Westerwald stammt, interessiert sich für soziale Prozesse und gesellschaftliche Probleme. Das Thema Gewalt in Beziehungen hat sie zu ihrem Langgedicht „Lola“ inspiriert. Darin geht es um eine junge Frau, die von ihrem Partner ermordet wird. Für ihren Gedichtzyklus ist Alina Weber in Landau mit den Martha-Saalfeld-Förderpreis ausgezeichnet worden.

Krieg in Europa, politische Unsicherheit, gesellschaftliche Polarisierung oder Klimawandel. Weltweit kriselt es, vertraute Gewissheiten bröckeln und die Zukunftsangst wächst. Wie lässt sich das aushalten? In diesem Zusammenhang fällt oft der Begriff Resilienz.

Vanillekipferl, Zimtsterne, Lebkuchen, Makronen oder Spekulatius, um nur einige der populärsten Weihnachtspätzchen zu nennen, die in der Adventszeit gebacken werden. Jeder, der diese Namen hört oder liest, hat sofort eine Vorstellung vom Geschmack des Gebäcks.

Als Kind saß Marleen Dahms vor dem Fernseher und schaute die amerikanische Zeichentrickserie „The Simpsons“. Dort sah sie eine der Figuren Saxophon spielen und das hat sie so sehr beeindruckt, dass sie wenige Wochen später selbst damit anfing. Später kamen noch Posaune und Klavier hinzu und das Studium der Jazz-Posaune in Berlin, Luzern, Leipzig und Barcelona. Nun hat die in Berlin lebende Bandleaderin mit ihrem Quintett „ALLOY“ ihr erstes Album mit dem Titel „Running and Belonging“ veröffentlicht.

Rainer Maria Rilke (1875-1926) hat nicht nur Gedichte, sondern auch lyrische Prosa geschrieben. Sein berühmtestes Werk aus dieser Gattung erschien 1910: „Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge“. Es ist das Tagebuch eines jungen Schriftstellers, der im Paris der Jahrhundertwende gestrandet ist. Das Buch gilt als erster großer Roman der literarischen Moderne. Der verstorbene Sprecher und Schauspieler Gert Westphal macht Rilkes Dichtkunst zum beeindruckenden Hör-Erlebnis.

Glück ist das Thema, über das sich der Kabarettist, Autor, Hörfunk- und Fernsehmoderator Florian Schroeder nicht nur auf der Bühne einen Kopf macht. In seinem neuen Buch „Happy End“ geht er gewohnt kritisch, ironisch, provokant, aber auch kenntnisreich dem Zustand der Freude auf die Spur. Dabei rechnet er mit dem Glückswahn ab und geht der Frage nach, warum man ohne Glück glücklicher ist.

In einer Zeit des technischen Aufbruchs und der letzten kolonialen Eroberungen schreibt der französische Autor Charles Derennes einen ungewöhnlichen Abenteuerroman, der von den Geschichten Jules Vernes und H.G. Wells inspiriert ist. Die 1907 erschienene Geschichte hat der kleine Heidelberger Flur Verlag entdeckt und fast 120 Jahre nach seiner Veröffentlichung erstmals ins Deutsche übersetzen lassen. „Ungeheuer am Nordpol“ ist eine geschickt konstruierte, spannende Abenteuergeschichte, die mit Fakten und Fantasie spielt und zugleich sehr moderne ethisch-philosophische Überlegungen anstellt.

Das Ludwig Museum in Koblenz zeigt die Ausstellung „Tools of emotions and desires“ mit Werken des Künstlers Joël Andrianomearisoa. Er ist 1977 in Madagaskar geboren und pendelt zwischen seinem Heimatland und Paris. Der Künstler ist studierter Architekt. In seiner Kunst geht es immer darum Emotionen und Wünschen eine Gestalt zu geben. Dabei arbeitet er mit einfachen Materialien wie Metall, Wolle, Spiegelglas oder Plastik.

Es gibt unzählige Pop- und Rocksongs, deren Lyrics völlig anders verstanden werden, als sie eigentlich gemeint sind. Das reicht vom simplen Verhören oder einer selektiven Wahrnehmung bis hin zur Vereinnahmung und zum Missbrauch eines Songs, etwa zu politischen Zwecken. Der Musikjournalist und Autor Michael Behrendt ist seit jeher fasziniert von der Auseinandersetzung mit Lyrics der Pop- und Rockmusik und spürt in seinem jüngsten Buch „VERHÖRT, VERKANNT, VEREINNAHMT" dem Phänomen des Songmissverständnisses nach. Mit großer Sachkenntnis und einer gehörigen Portion Humor beschert sein informatives Buch Popliebhaber*innen so manches Aha-Erlebnis und sorgt zugleich für eine unterhaltsame Lektüre. Eine absolute Entdeckung für Popenthusiasten, bei der so mancher Lieblingssong in einem ganz neuen Licht erscheint. Musikalische Missverständnisse gab es nicht erst im 20. Jahrhundert und nicht erst in der Popmusik – sondern bereits viel früher. Im Minnesang des Mittelalters – und später in der Klassik und Romantik. Oftmals sind versteckte Codes der Komponisten nicht leicht zu entschlüsseln. Oder verschiedene Bedeutungsebenen, wie sie etwa Schubert in seiner „Winterreise“ angelegt hat. Die Geschichte des musikalischen Missverständnisses hat also eine längere Tradition, mit den modernen Medien aber sind die Möglichkeiten seiner Verbreitung enorm gewachsen und damit ist es auch komplizierter und unberechenbarer geworden.

John Scofield und Dave Holland zählen zu den renommiertesten Künstlern des Jazz – der Gitarrist und der Kontrabassist kennen sich seit über vierzig Jahren und sie haben schon in vielen Projekten zusammengespielt. Doch als Duo haben sie erst vergleichsweise spät zusammen gefunden. „Memories Of Home“ ist ihr erstes gemeinsames Album, auf dem die beiden die musikalische Sozialisation der 1960er Jahre hörbar aufleben lassen. Egal in welchem Genre sich John Scofield und Dave Holland bewegen - sie verstehen es stets mit Leben zu füllen. Es macht große Freude, dieser Unterhaltung zweier Altmeister beizuwohnen - meint unser Jazzkritiker Niklas Wandt.

Einen Hang zur Bühne und Spaß am Verkleiden führten bei dem Mainzer Alexander Böpple vor acht Jahren zu einer zweiten Persönlichkeit: Als elegant-frivole Dragqueen Chardonnay von Tain ist er seitdem in der Szene unterwegs. Wie die Verwandlung genau vor sich geht, welchen besonderen Effekt High Heels haben und was er an der Mainzer Drag-Community schätzt, erzählt Alexander Böpple bei unserem Hausbesuch.

Longevity ist abgeleitet aus dem Lateinischen (longus und vita) und bedeutet wörtlich übersetzt Langlebigkeit. Den Wunsch nach einem langen Leben verbindet der Anglizismus aber immer auch mit der Sehnsucht nach größtmöglicher Gesundheit im hohen Alter. Was mit seriöser Forschung begann – die Suche nach Gründen und Möglichkeiten, länger gesund zu leben, etwa durch eine Änderung des Lebensstils und durch eine gesunde Ernährung – hat sich in den letzten Jahren zu einem Hype in den sozialen Medien entwickelt. Und zu einem wahren Werbeboom für angeblich lebensverlängernde und gesundheitsfördernde Maßnahmen geführt: Neben Nahrungsergänzungsmitteln werben Firmen und Influencer für extrem überteuerte Lifestyle- und Anti-Aging-Produkte, deren Erfolg oftmals recht fragwürdig ist. Und, kritisiert die Sprachwissenschaftlerin Dr. Annette Klosa-Kückelhaus, nur die Wohlhabenden unserer Gesellschaft können sich solche Extraanwendungen überhaupt leisten, was das Gefälle zwischen arm und reich nochmals verstärkt.

Das ist ungewöhnlich: Caroline Wahls Roman gibt es jetzt in zwei Hörbuchfassungen, einmal als Autorinnenlesung und einmal interpretiert von der Schauspielerin Chantal Busse. Gut für das Buch, denn hier wird deutlich, dass nicht alle Autorinnen und Autoren selbst lesen sollten. Manche Lesungen aber sind sehr speziell und haben doch ihren eigenen Reiz.

Schlanganger ist für Thomas Vilgis tief mit Erinnerungen an seine Kindheit in der schwäbischen Heimat verbunden, denn das Gericht aus der Ostalb hat seine Mutter oft zubereitet. „Schlanganger besteht aus Kartoffeln (die es immer auf der rauen Alb gab) und Eiern, die die Hühner im Garten legten“, erzählt Thomas Vilgis rückblickend - und „Milch gab es vom Nachbarn oder man holte sie zu Fuß mit dem Milchkännle in der ‚Molke‘. Und Mehl hatte man sowieso wegen der vielen Spätzle im Haus.“ Schlanganger ist ein schlichter Kartoffelauflauf - aber eine regionaltypische Köstlichkeit aus der Ostalb und fixer Bestandteil der dortigen Esskultur. Der Clou ist die äußerst gesunde resistente Stärke, die durch das Abkühlen der am Vortag gekochten Kartoffeln entsteht. Heute ist das Rezept fast vergessen - Thomas Vilgis hat es für SWR Kultur wiederentdeckt.

Die literarische Welt feiert am 4. Dezember den 150. Geburtstag von Rainer Maria Rilke, einer der bedeutendsten deutschen Lyriker, der 1875 in Prag geboren wurde. Im Alter von 30 Jahren veröffentlichte er sein „Stunden-Buch“, das ihn als Lyriker berühmt machte. Dieser Gedichtband und weitere faszinierten das Publikum, Rilkegedichte wurden in viele Sprachen übersetzt und sie beeinflussten unzählige andere Lyrikerinnen und Lyriker in aller Welt. Die Autoren Jan Wagner und Nobert Hummelt hatten die Idee, deutsche Schreibende dazu einzuladen, sich mit Rilke zu beschäftigen und sich zu lyrischen „Antworten“ auf Rilke inspirieren zu lassen. Die Resonanz war überwältigend. Das faszinierende Ergebnis der unterschiedlichsten Gedichte ist im Band „Tanzt die Orange – 100 Antworten auf Rilke“ im Hanser Verlag erschienen.

Das tägliche Schreiben und Notieren ist für Hanns-Josef Ortheil wahrscheinlich wie Atmen, Essen oder Schlafen. Seit Kindheitstagen schreibt er Erlebnisse auf. Davon konnte er schon oft auch für sein literarisches Schaffen zehren. So auch im Roman „Schwebebahnen“, in dem er von seiner Grundschulzeit in Wuppertal erzählt. Gleichzeitig entwirft er dabei ein Bild von Deutschland in den 1950er Jahren, von dieser Zeit des Neuanfangs. Es sei gewesen, als habe er sich in die Kindheit zurück geträumt, erzählt der Autor. Das merkt man dem Text an: Eine leichte, feinfühlige Erzählung aus der Perspektive des Jungen, der seine ganz eigene Sicht auf die Welt hat.

Die Klarinettistin und Komponistin ist es gewohnt, Ensembles zu leiten. Für die neue, kleinste Besetzung ihrer Formationen hat sie sich drei besonders vertraute Personen ins Studio geholt: musikalisch und persönlich. Das Quartett ermöglicht eine größere Flexibiliät der einzelnen Musiker und lässt ungewohnt viel Raum für Unvorhergesehenes. Fast kammermusikalisch wirken manche Stellen, dann wirkt die Band fast wie ein Sinfonieorchester. Das kommt Rebecca Trescher sehr entgegen, denn sie liebt klassische Musik. Unsere Musikredakteurin empfiehlt das Album uneingeschränkt und verspricht ein ganz neues Hörerlebnis im musikalischen Universum der Rebecca Trescher.

Der Stuttgarter Künstler Thomas Putze geht aufs Ganze - als nackter Heiliger ebenso wie beim Zerklopfen seiner eigenen Skulpturen, oder wenn er einer verstorbenen Freundin den Blues singt. Begegnung mit einem Kunstmalocher und Humorbegabten

Ein junges Paar verliert seinen Sohn kurz vor dem Entbindungstermin. Der aus Breisach stammende Autor Yannic Han Biao Federer hat dieses Katastrophenerlebnis auf ebenso dramatische wie berührende Weise in seiner Erzählung „Für immer seh ich Dich wieder“ festgehalten.

Ein Adventskalender aus Papier – für die 9-jährige Julia eine Enttäuschung. Sie hatte sich doch einen mit Schokolade gewünscht.

Liebe - das ist ein sehr großes Wort für die Lyrikerin Thea Caillieux, fast zu groß und auch zu schwer für ein Gedicht.

Aus grobem Meersalz und roten Zwiebeln kann man dieses Küchenwunder ganz leicht selbst herstellen.

Die Zahl der Hackerangriffe auf Daten im Netz steigt ständig. Hackback bezeichnet eine Art Gegenangriff.

Alleinsam – dieses Wort hat Anja Rützel erfunden, um ihren Balanceakt zu beschreiben zwischen wohligem Alleinsein und Vereinsamung.

In europäischen Museen schlummern unerforschte Geheimnisse. Die senegalesische Kuratorin Ken Aïcha Sy forschte hier nach ihrer eigenen Vergangenheit und die der senegalesischen Kunstgeschichte. Die Ausstellung „Survival Kit. Monochromie der Négritude oder die Einführung in den Modernismus“ erzählt die spannende Geschichte der modernen Kunst ihrer Heimat.

Bestsellerreihen wie „Die Haferhorde“ oder „Die Schule der magischen Tiere“ haben der Illustratorin Nina Dulleck zu riesigem Erfolg verholfen. Aber die 50-jährige Künstlerin aus Rheinhessen schreibt auch selbst und gestaltet Kalender. Mutmach-Kalender nennt Dulleck ihren Jahrweiser, den sie seit 30 Jahren regelmäßig herausbringt – auch das Exemplar für 2026 liegt bereits in den Läden.

Adventskalender mit Geschichten zum Hören gibt es viele. Das besondere an diesem ist, dass sich hinter den Türchen Hinweise finden, mit denen ein Mord aufgeklärt werden soll. Die Hörerinnen und Hörer schlüpfen in die Rolle von Kommissarin Inger Svensson, deren ehemaliger Kollege erstochen wurde. Jeden Tag öffnet sich ein Türchen mit einer Hörspielszene, die Licht ins Dunkel bringt, damit pünktlich zu Weihnachten die Täterin oder der Täter überführt werden kann. Ein spannender Adventskalender, bei dem man die Schokolade nicht vermisst.

Der Name „Fläschknepp“ bedeutet wörtlich „Fleischknöpfle“ – also grob fleischige Klöße. Bei der echten Pfälzer Version werden Kalb-, Schweine- und Rindfleisch etwa in gleichen Teilen verwendet. Der Hackfleischteig wird gewürzt, in Brühe gekocht und mit Meerrettichsoße und Salzkartoffeln serviert. Klingt ganz einfach, es gibt aber dennoch ein paar Dinge zu beachten, damit das pfälzische Traditionsgericht gelingt. Und das fängt für den Genussforscher Thomas Vilgis bei der richtigen Verwendung des Fleischwolfes an.

Jean Radvanyi, der Enkel der Schriftstellerin Anna Seghers und ihr Nachlassverwalter, staunte nicht schlecht, als er in einer Schachtel bislang unbekannte Briefe seiner Großmutter entdeckte. Briefe, die sie an ihren späteren Ehemann Laszlo Radványi zwischen 1921 und 1925 geschrieben hatte. Diese Briefe sind nun im Aufbau Verlag erschienen und geben einen Einblick in das Leben der angehenden Autorin, die zu der Zeit noch ihren Geburtsnamen Netty Reiling trug. Sie erzählen von ihren Studienjahren, der Familie und natürlich von ihrer Beziehung zu dem Mann, der ein Leben lang treu an ihrer Seite stehen sollte. Anna Seghers wurde 1900 als Kind jüdischer Eltern in Mainz geboren und floh 1941 nach Mexiko. Noch heute gilt sie als wichtige Stimme der deutschen Exilliteratur. Ihr Roman „Das siebte Kreuz“ brachte ihr internationale Bekanntheit ein und wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt. 1947 kehrte sie nach Deutschland zurück, lebte schließlich in der damaligen DDR und war dort bis 1978 Präsidentin des Schriftstellerverbandes.

Für den bedeutenden Vertreter des österreichischen Expressionismus sind Tod, Verfall, Untergang und Schwermut zentrale Themen. In seiner Lyrik findet Georg Trakl gerade in der herbstlichen Natur die passenden Bilder dafür und bringt das Herz ganz leise und friedlich zum Strahlen. Herausragendes Beispiel: das Gedicht „Winkel am Wald“, das Trakl kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges schrieb – ein Jahr darauf stirbt er im Alter von 27 Jahren an einer Überdosis Kokain.

Eine Brandmauer ist eine gemauerte Wand, die dazu dient, das Übergreifen von Feuer und Hitze auf andere zu verhindern. Im ursprünglichen Zusammenhang ist der Begriff aus der Architektur vermutlich weit weniger bekannt als in politischen Kontexten. Dort wird der Begriff verwendet, um Distanz und Abgrenzung zum politischen Gegner zu signalisieren. Ob die Brandmauer dafür die geeignete Metapher ist, darüber hat sich der Medienwissenschaftler Prof. Bernhard Pörksen von der Universität Tübingen Gedanken gemacht.

Als Begleitmusiker hat der Pianist Kenny Barron über viele Jahrzehnte den Jazz geprägt. Von seinem unverwechselbaren, einfühlsamen Spiel ließen sich Musiker wie Roy Haynes, Lee Morgan oder Dizzy Gillespie inspirieren. Doch nicht nur als Begleiter, sondern auch als Solist und Bandleader hat sich der heute 82-jährige US-amerikanische Jazz-Pianist und Komponist einen Namen gemacht. Für sein jüngstes Album „Songbook“ hat er prominente Sängerinnen und Sänger gebeten, Stücke für ihn und sein Trio zu interpretieren. Dieser Bitte ist auch Janice Jarrett nachgekommen, die seit über vierzig Jahren für Barrons Stücke Texte schreibt – wovon er zunächst gar nichts wusste. Herausgekommen ist ein sehr persönliches Album, über dessen Hintergründe Niklas Wandt mit Kenny Barron gesprochen hat.

Tempeh ist ein hochwertiges, proteinreiches Lebensmittel aus Indonesien, das inzwischen auch in Deutschland immer mehr Anhänger gefunden hat. Es besteht aus fermentierten Sojabohnen, die mit einem Schimmelpilz zu einer schnittfesten Masse zusammengebracht werden. Tempeh hat einen hohen Nährstoff- und Proteingehalt, der in der vegetarischen und veganen Küche auch als Fleischersatz dient. Verglichen mit dem ebenfalls sehr proteinreichen Tofu weist Tempeh mehr Ballaststoffe auf.