Wochenende: Endlich Zeit sich den Dingen des Lebens zu widmen, für die sonst keine Zeit im Alltag bleibt. SWR2 lädt Sie ein auf Entdeckungsreise zu gehen. Unsere Reporter besuchen Künstler, Schriftsteller und Musiker daheim oder am Arbeitsplatz. Unsere Fachreporter stellen Ihnen in der HörBar Litera…

Die Klarinettistin und Komponistin ist es gewohnt, Ensembles zu leiten. Für die neue, kleinste Besetzung ihrer Formationen hat sie sich drei besonders vertraute Personen ins Studio geholt: musikalisch und persönlich. Das Quartett ermöglicht eine größere Flexibiliät der einzelnen Musiker und lässt ungewohnt viel Raum für Unvorhergesehenes. Fast kammermusikalisch wirken manche Stellen, dann wirkt die Band fast wie ein Sinfonieorchester. Das kommt Rebecca Trescher sehr entgegen, denn sie liebt klassische Musik. Unsere Musikredakteurin empfiehlt das Album uneingeschränkt und verspricht ein ganz neues Hörerlebnis im musikalischen Universum der Rebecca Trescher.

Der Stuttgarter Künstler Thomas Putze geht aufs Ganze - als nackter Heiliger ebenso wie beim Zerklopfen seiner eigenen Skulpturen, oder wenn er einer verstorbenen Freundin den Blues singt. Begegnung mit einem Kunstmalocher und Humorbegabten

Ein junges Paar verliert seinen Sohn kurz vor dem Entbindungstermin. Der aus Breisach stammende Autor Yannic Han Biao Federer hat dieses Katastrophenerlebnis auf ebenso dramatische wie berührende Weise in seiner Erzählung „Für immer seh ich Dich wieder“ festgehalten.

Ein Adventskalender aus Papier – für die 9-jährige Julia eine Enttäuschung. Sie hatte sich doch einen mit Schokolade gewünscht.

Liebe - das ist ein sehr großes Wort für die Lyrikerin Thea Caillieux, fast zu groß und auch zu schwer für ein Gedicht.

Aus grobem Meersalz und roten Zwiebeln kann man dieses Küchenwunder ganz leicht selbst herstellen.

Die Zahl der Hackerangriffe auf Daten im Netz steigt ständig. Hackback bezeichnet eine Art Gegenangriff.

Alleinsam – dieses Wort hat Anja Rützel erfunden, um ihren Balanceakt zu beschreiben zwischen wohligem Alleinsein und Vereinsamung.

Bestsellerreihen wie „Die Haferhorde“ oder „Die Schule der magischen Tiere“ haben der Illustratorin Nina Dulleck zu riesigem Erfolg verholfen. Aber die 50-jährige Künstlerin aus Rheinhessen schreibt auch selbst und gestaltet Kalender. Mutmach-Kalender nennt Dulleck ihren Jahrweiser, den sie seit 30 Jahren regelmäßig herausbringt – auch das Exemplar für 2026 liegt bereits in den Läden.

Adventskalender mit Geschichten zum Hören gibt es viele. Das besondere an diesem ist, dass sich hinter den Türchen Hinweise finden, mit denen ein Mord aufgeklärt werden soll. Die Hörerinnen und Hörer schlüpfen in die Rolle von Kommissarin Inger Svensson, deren ehemaliger Kollege erstochen wurde. Jeden Tag öffnet sich ein Türchen mit einer Hörspielszene, die Licht ins Dunkel bringt, damit pünktlich zu Weihnachten die Täterin oder der Täter überführt werden kann. Ein spannender Adventskalender, bei dem man die Schokolade nicht vermisst.

Der Name „Fläschknepp“ bedeutet wörtlich „Fleischknöpfle“ – also grob fleischige Klöße. Bei der echten Pfälzer Version werden Kalb-, Schweine- und Rindfleisch etwa in gleichen Teilen verwendet. Der Hackfleischteig wird gewürzt, in Brühe gekocht und mit Meerrettichsoße und Salzkartoffeln serviert. Klingt ganz einfach, es gibt aber dennoch ein paar Dinge zu beachten, damit das pfälzische Traditionsgericht gelingt. Und das fängt für den Genussforscher Thomas Vilgis bei der richtigen Verwendung des Fleischwolfes an.

Jean Radvanyi, der Enkel der Schriftstellerin Anna Seghers und ihr Nachlassverwalter, staunte nicht schlecht, als er in einer Schachtel bislang unbekannte Briefe seiner Großmutter entdeckte. Briefe, die sie an ihren späteren Ehemann Laszlo Radványi zwischen 1921 und 1925 geschrieben hatte. Diese Briefe sind nun im Aufbau Verlag erschienen und geben einen Einblick in das Leben der angehenden Autorin, die zu der Zeit noch ihren Geburtsnamen Netty Reiling trug. Sie erzählen von ihren Studienjahren, der Familie und natürlich von ihrer Beziehung zu dem Mann, der ein Leben lang treu an ihrer Seite stehen sollte. Anna Seghers wurde 1900 als Kind jüdischer Eltern in Mainz geboren und floh 1941 nach Mexiko. Noch heute gilt sie als wichtige Stimme der deutschen Exilliteratur. Ihr Roman „Das siebte Kreuz“ brachte ihr internationale Bekanntheit ein und wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt. 1947 kehrte sie nach Deutschland zurück, lebte schließlich in der damaligen DDR und war dort bis 1978 Präsidentin des Schriftstellerverbandes.

Für den bedeutenden Vertreter des österreichischen Expressionismus sind Tod, Verfall, Untergang und Schwermut zentrale Themen. In seiner Lyrik findet Georg Trakl gerade in der herbstlichen Natur die passenden Bilder dafür und bringt das Herz ganz leise und friedlich zum Strahlen. Herausragendes Beispiel: das Gedicht „Winkel am Wald“, das Trakl kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges schrieb – ein Jahr darauf stirbt er im Alter von 27 Jahren an einer Überdosis Kokain.

Eine Brandmauer ist eine gemauerte Wand, die dazu dient, das Übergreifen von Feuer und Hitze auf andere zu verhindern. Im ursprünglichen Zusammenhang ist der Begriff aus der Architektur vermutlich weit weniger bekannt als in politischen Kontexten. Dort wird der Begriff verwendet, um Distanz und Abgrenzung zum politischen Gegner zu signalisieren. Ob die Brandmauer dafür die geeignete Metapher ist, darüber hat sich der Medienwissenschaftler Prof. Bernhard Pörksen von der Universität Tübingen Gedanken gemacht.

Als Begleitmusiker hat der Pianist Kenny Barron über viele Jahrzehnte den Jazz geprägt. Von seinem unverwechselbaren, einfühlsamen Spiel ließen sich Musiker wie Roy Haynes, Lee Morgan oder Dizzy Gillespie inspirieren. Doch nicht nur als Begleiter, sondern auch als Solist und Bandleader hat sich der heute 82-jährige US-amerikanische Jazz-Pianist und Komponist einen Namen gemacht. Für sein jüngstes Album „Songbook“ hat er prominente Sängerinnen und Sänger gebeten, Stücke für ihn und sein Trio zu interpretieren. Dieser Bitte ist auch Janice Jarrett nachgekommen, die seit über vierzig Jahren für Barrons Stücke Texte schreibt – wovon er zunächst gar nichts wusste. Herausgekommen ist ein sehr persönliches Album, über dessen Hintergründe Niklas Wandt mit Kenny Barron gesprochen hat.

Tempeh ist ein hochwertiges, proteinreiches Lebensmittel aus Indonesien, das inzwischen auch in Deutschland immer mehr Anhänger gefunden hat. Es besteht aus fermentierten Sojabohnen, die mit einem Schimmelpilz zu einer schnittfesten Masse zusammengebracht werden. Tempeh hat einen hohen Nährstoff- und Proteingehalt, der in der vegetarischen und veganen Küche auch als Fleischersatz dient. Verglichen mit dem ebenfalls sehr proteinreichen Tofu weist Tempeh mehr Ballaststoffe auf.

Der amerikanische Comic-Künstler Art Spiegelman hat mit seiner Graphic Novel „Maus“ als einer der ersten gezeigt, dass man auch komplexe Geschichten wie den Holocaust mit Bildern erzählen kann. Nach anfänglicher Skepsis ist der besondere Beitrag, den Comics zur Erinnerungsarbeit leisten, heute unumstritten. Die Konstanzer Ausstellung, die der Kurator Jakob Hoffmann zusammengestellt hat, zeigt an vier ausgewählten Beispielen, wie ästhetisch unterschiedlich Künstlerinnen und Künstler Zeitgeschichte beleuchten.

Mit seinen erst 23 Jahren zeigt der gebürtige Pforzheimer Pianist eine erstaunliche Gelassenheit im Umgang mit klanglich komplexen Kompositionen. Justin Zitts Debut-CD „Frigo“ ist keine leichte Kost für Nebenbei-Hörer, meint Jazzexperte Georg Waßmuth, der zugleich von der unverwechselbaren, besonderen Handschrift des Trios begeistert ist. Die Besetzung – Julius Steyer am Schlagzeug und Julian Grünberg am Kontrabass – spielt seit drei Jahren im Trio „Frigo“ zusammen. Pianist Justin Zitt wurde bereits als Jugendlicher vom Land Baden-Württemberg gefördert und hat seinen Bachelor an der Musikhochschule Mannheim gemacht. Mit „Frigo“ legt er ein klangfarben- und facettenreiches Album vor, das durch eine perfekte Zusammenarbeit der drei Musiker besticht.

Der Zigarettenkonsum in Deutschland ist dank umfangreicher Aufklärung und Warnung zurückgegangen. Ein anderes Produkt hat dafür an Beliebtheit gewonnen, denn seit 2022 macht das Wort „Nikotinbeutel“ die Runde. Mit diesem Begriff werden kleine weiße Zellulosebeutelchen bezeichnet, die zwar Nikotin, aber kein Tabak enthalten. Sie werden im Mund hinter der Unter- oder Unterlippe platziert, bis die Wirkung nachlässt. Nach Ansicht der Mannheimer Sprachwissenschaftlerin Annette Klosa-Kückelhaus verharmlost die Bezeichnung die gesundheitlichen Risiken der Nikotinbeutel vor allem für Kinder und Jugendliche.

Die Lyrikerin Jutta Schlott begann mit dem Gedichteschreiben schon in sehr jungen Jahren, ihren ersten Lyrikband hat sie aber erst im Alter von 75 Jahren veröffentlicht. Ihre Gedichte klingen modern, aktuell und zeitkritisch, sie thematisieren oft die Probleme gesellschaftlicher Randgruppen, wie zum Beispiel Migranten oder Wohnsitzloser. Und dennoch gelingt es Jutta Schlott immer, in ihren Gedichte auch zarte Poesie erklingen zu lassen, wie in ihrem Gedicht "In den verlassenen Gärten".

Dorothee Elmiger hat mit „Die Holländerinnen“ den Deutschen Buchpreis 2025 gewonnen. Ihr Roman erzählt von einer namenlosen Schriftstellerin, die sich auf eine geheimnisvolle Recherchetour in den Dschungel von Panama begibt. Realität und Fiktion verschwimmen, Sprache wird zu einem Labyrinth – ein Hörbuch, das verstört, fasziniert und herausfordert.

Andreas Fath, der als Chemieprofessor und Extremstreckenschwimmer immer wieder für Schlagzeilen sorgt, nutzt seine Bekanntheit, um auf den kritischen Zustand der Gewässer weltweit aufmerksam zu machen.

Ursula Hertewich ist überzeugt, dass viel zu viele Missverständnisse über das Bild von Heiligen existieren. „Der Begriff Heiligkeit wird leider viel zu häufig verwechselt mit moralischem Hochleistungssport,“ erklärt sie. Es ginge in keiner Weise um Fehlerlosigkeit oder Makellosigkeit, sondern darum, sich zu trauen, ganz zu sein vor Gott – das Menschsein zu entfalten, mit allen Facetten, die dazu gehören. Und Fehler gehörten eben unbedingt zu Heiligen dazu. Aufgewachsen ist Ursula Hertewich in der kleinen Gemeinde Wadgassen im Saarland, wo Sie mit kurzen Unterbrechungen 30 Jahre Ihres Lebens verbracht hat. Obwohl sie Pharmazie studiert und im Fach auch promoviert hat, entschied sie sich gegen eine Karriere und trat ins Kloster Arenberg ein, wo sie nun seit 19 Jahren lebt. Und sich als Seelsorgerin engagiert. Sie liebt menschliche Begegnungen, weil sie eine andere Sicht auf das Leben ermöglichen und uns sowie unsere Entwicklung bereichern. Der Orden der Dominikaner wurde im frühen 13. Jahrhundert vom heiligen Dominikus gegründet. Als erster Orden für das Heil der Menschheit. Es ist diese Weltoffenheit, die Schwester Ursula von Anbeginn begeistert hat und die sie in all ihrem Tun praktiziert. Sie schreibt Bücher über Themen, die uns alle bewegen (unter anderem das Buch „Zwei Sichten“ zusammen mit dem Autor Mirko Kussin). Und sie ist unterwegs auf Social Media. Ordensschwester Ursula Hertewich – eine Frau, die sich einen frischen und unverstellten Blick auf das Leben und alle kirchlichen Bräuche bewahrt hat – und viel darüber zu erzählen weiß.

Die sogenannte „Steigerl“ oder „Himmelsleiter“ ist ein traditionelles Geschenk, das zu Allerheiligen in Oberösterreich überreicht wird. Das geflochtene Gebäck aus Briocheteig soll an die himmlische Leiter erinnern. Im christlichen Glauben symbolisiert sie den Aufstieg zu Gott. Himmelsleitern fungieren als symbolische Verkörperung des rechten Weges, den man sich für Kinder wünscht, sowie als Metapher für die Annäherung an den Himmel im Rahmen von Traditionen zu Allerheiligen und Allerseelen. In Bayern und in Niederösterreich ist es Brauch, in der ersten Novemberwoche für die Seelenwanderung der Verstorbenen eine Wegzehrung zu backen. Bei der Zubereitung ist besonders wichtig, dass der Teig nicht stark geknetet wird, damit die Himmelsleiter bestens mundet und im Mund locker und fluffig bleibt. Es gibt auch Rezepte, die Rosinen enthalten oder auf Semmelteig basieren – unser kulinarischer Physiker Prof. Thomas Vilgis hält sich an den klassischen, einfachen Briocheteig.

Ein ausgeruhter Waldspaziergang senkt Herzfrequenz, Blutdruck und Adrenalin-Ausschüttung und stärkt das Immunsystem. In diesem Zusammenhang wird seit einigen Jahren auch von Heilwald gesprochen. In Deutschland gibt es etwa Heilwälder in Usedom oder im rheinland-pfälzischen Lahnstein. Über die Bedeutung des Begriffes und in welchem Kontext er auch historisch zu sehen ist, darüber hat sich Dr. Annette Klosa-Kückelhaus vom Leibniz-Institut für Deutsche Sprache in Mannheim Gedanken gemacht.

Auf dem Bergrücken Disibodenberg bei Odernheim liegt heute eine imposante Ruine. Ein kleines Museum erzählt von der großen Geschichte des einstigen Klosters, in dem Hildegard von Bingen fast 40 Jahre gewirkt hat. Seit 1998 gibt es hier auch die neu errichtete Hildegardis-Kapelle und einen Meditationsweg. Ein naturbelassener, geschichtsträchtiger Ort mit Raum für Spiritualität.

„Allerseelen“ zählt zu den traurigen Gedenktagen im November, an denen wir uns an die Verstorbenen erinnern. Auch die Lyrik widmet sich dem grauen Monat und Dichter nutzen die Novemberstimmung zuweilen, um tiefe Gefühle zu Grabe zu tragen; zum Beispiel in Form trauriger Liebesgedichte über verlorene Geliebte. Der in Österreich überaus renommierte Lyriker Hermann von Gilm (1812-1864) hat mit Allerseelen solch ein Gedicht verfasst. Es wurde zu seinem bekanntesten Werk und oftmals vertont, unter anderem von Richard Strauss.

Darf man Gewalt anwenden, um noch mehr Gewalt zu verhindern? Lässt sich Gutes mit Hilfe von Bösem erreichen? Konkretes Beispiel: Ist ein Anschlag auf eine Schlachterei legitim, um Tierquälerei zu beenden? Mit dieser ethischen Grundfrage befasst sich Björn Hayer in seinem Roman „Winklers letzter Feldzug“. Er erzählt darin die Geschichte eines Mannes, der sich als Tierschützer immer mehr radikalisiert, und dabei Recht und Unrecht immer weniger auseinanderhalten kann. Björn Hayer, neuer Leiter des Künstlerhauses Edenkoben, hat sich während seines Philosophiestudiums intensiv mit dem Thema Tierethik beschäftigt. Sein Roman ist nicht nur ein Plädoyer für die Rechte von Tieren, sondern auch eine spannend erzählte Geschichte mit Krimielementen und überraschendem Ausgang.

Martin Mayer ist ehemaliger Priester und praktizierender Schreiner – die ideale Kombination, um Urnen als Holz zu bauen. Diese sind in seinem Fall nämlich nicht nur kunstvolle Unikate, sondern auch gemacht mit einem ganz besonderen Gespür für die großen, letzten Fragen.

Eine lebendige und zugleich melancholische Liebesgeschichte am Vorabend der NS-Herrschaft. Sebastian Haffners früher Roman „Abschied“ blieb zu seinen Lebzeiten unveröffentlicht – knapp 100 Jahre nach seiner Entstehung dürfen wir ihn endlich lesen und auch hören. Das pulsierende Paris der 1930er-Jahre ist Kulisse für die Beziehung zwischen Raimund und Teddy – ein Verhältnis zwischen Liebe und Leid, das der Autor eindrücklich beschreibt. Nicht zuletzt, weil die Geschichte seinem eigenen Leben entspringt.

Die international gefeierte Sängerin und Komponistin Ganna Gryniva, kurz Ganna, ist 2002 mit ihren Eltern aus der Ukraine nach Deutschland emigriert und lebt heute in Berlin. Im Laufe ihrer Karriere hat sich die Jazzmusikerin zunehmend auf ukrainische Volkslieder fokussiert. Auf ihrem aktuellen Album „Utopia“ lässt die Soundtüftlerin, Pianistin, Sängerin und Songschreiberin Archivmaterial auf Eigenkompositionen treffen. Es sei für sie sehr wichtig, eine Verbindung zu ihrer Heimat aufrechtzuerhalten, erzählt Ganna Gryniva, denn die Ukraine sei ein wichtiger Teil ihrer Identität und ihres Selbstverständnisses. „Utopia“ fasse für sie die Gegenwart zusammen, in der es auf allen möglichen Ebenen eigentlich keinen Grund zur Hoffnung gäbe. „Utopia“ ist ein äußerst hörenswertes Album einer ukrainischen Künstlerin mit enorm viel Potenzial und Spielfreude – meint unsere Jazzkritikerin Marlene Küster.

Im Internet begegnen sie einem immer wieder: unkomplizierte Tipps, die das alltägliche Leben vereinfachen sollen. So genannte Lifehacks gibt es etwa in Form von kurzen Videos. Zum Beispiel zum optimalen Schälen eines Granatapfels oder dazu, wie man mit Hilfe von Eiswürfeln Dellen aus dem Teppich bekommt. Hinter dem Begriff steckt auch das Konzept des Hackers - die kreative Suche nach einer schnellen Lösung, in diesem Fall für alltägliche Probleme.

In der Pfalz wird sie mit Sahne, Wein und Kümmel zubereitet, in Süddeutschland mit Mehlschwitze, Eigelb und gerösteten Brotwürfeln. Auf dem Speiseplan steht die Zwiebelsuppe aber vor allem in Frankreich. Der Genussforscher Thomas Vilgis schwärmt dabei von der Luxemburger Variante, der Ënnenzopp, die ihm wegen ihres Namens auf einer Speisekarte auffiel. Die Zwiebelsuppe, ursprünglich ein Essen für die Armen, weil die Zutaten sehr preisgünstig sind, ist gerade in dieser Jahreszeit angesagt. Schließlich wirken die schwefelhaltigen Verbindungen der Zwiebel antibakteriell, entzündungshemmend und immunstärkend.

Beim Bücherfestival in Baden-Baden steht sie ihren Fans Rede und Antwort. Alexandra Flint zählt zu den erfolgreichsten deutschen New Adult Autorinnen. Im Gespräch mit SWR Kultur am Samstagnachmittag spricht sie über ihre Leidenschaft fürs Schreiben, die schon als Kind angefangen habe.

Es ist das typische Leben einer verheirateten Frau in den 1960er Jahren. Else hält ihrem Mann den Rücken frei, versorgt den Haushalt und die Kinder. Am Wochenende geht die ganze Familie auf den Tennisplatz, um den Vater zu bewundern. Das kann nicht alles gewesen sein, denkt sich Else und lässt sich zur Taxifahrerin ausbilden. Der Job verschafft ihr nicht nur eigenes Geld, sondern auch ein geheimes Leben. V.a. nachts cruist Else durch Frankfurt und lernt ihre Stadt und die Menschen ganz neu kennen. Vorbild für die literarische Else ist Katharina Zorns eigene Oma, von deren Taxifahrerkarriere die Enkelin eher durch Zufall erfuhr, Jahrzehnte später. Elisabeth Günther und Jasna Fritzi Bauer lesen die rasante Empowerment-Geschichte, die per QR-Code multimedial erfahrbar wird.

Inspiriert von den Konstellationen der Sterne und den Weiten des Weltraums, hat die Vibraphonistin und Komponistin Patricia Brennan eine einzigartige Klanglandschaft geschaffen. Mit einem zehnköpfigen Ensemble aus Jazz-Instrumenten, Streichquartett und Elektronik, verschwimmen die Grenzen zwischen improvisiertem Jazz, klassischer Musik und experimentellen Klängen. „Of The Near And Far“ ist eine Klangreise und erinnert an vorüberziehende Sternschnuppen und elektronische Impulse, die klingen wie entfernte Signale aus den Tiefen des Alls, meint unser Jazz-Kritiker Niklas Wandt.

Firat Yildiz hat durch die HipHop-Kultur seine Liebe zur Musik entdeckt. Als DJ hat er erlebt, wie schön und bereichernd es ist, Menschen durch Musik zusammen zu bringen und verschiedene kulturelle Einflüsse zu mischen. Er hat sich immer intensiver mit der Migrationsgeschichte seiner Eltern und Großeltern beschäftigt und auf diesem Weg sind auch erste Performances und Klanginstallationen entstanden. Inzwischen studiert Firat Yildiz an der Kunstakademie in Wien, möchte aber seiner Heimatstadt Pforzheim treu bleiben und weiterhin dort die Kulturszene bereichern.

Greta Garbo, Marlene Dietrich, Erika Mann stehen im Mittelpunkt dieser neuen Geschichte von Angela Steidele. Die aus Bruchsal stammende Autorin folgt den Spuren dieser ungewöhnlichen Frauen von der goldenen Ära des Kinofilms in die abgründige Zeit des deutschen Faschismus bis ins Schweizer Exil. "Ins Dunkel" lautet denn auch der Titel dieses Romans, in dem Angela Steidele, wie in ihren vorherigen Büchern, Recherche und Fiktion miteinander verbindet

Goethe und Schiller sollen Kartoffeln geliebt und bedichtet haben, schon in Shakespeares Dramen kommen Kartoffeln vor. Die tolle Knolle hat Lyriker immer schon inspiriert, vor allem seit dem 18. Jahrhundert, seit Preußenkönig Friedrich II. den Bauern in seinem Land befohlen hat, mehr Kartoffeln anzubauen. Kartoffelgedichte sind manchmal sozialkritisch gemeint, aber sie können natürlich auch als Rezeptideen genutzt werden.

Ob Angela Merkel, Winfried Kretschmann oder Robert Habeck, es gibt kaum eine Politikerpersönlichkeit, in deren Rolle Mathias Richling nicht geschlüpft ist für seine Kabarettshows im Fernsehen. Sein Hobby hat das Chamäleon der deutschen Kabarettszene bereits vor über 50 Jahren zum Beruf gemacht. Vor genau 50 Jahren stand er erstmals auf der Bühne des Renitenztheaters Stuttgart – damals ein kleines Privattheater, heute längst ein wichtiger Veranstaltungsort für politisches Kabarett, Satire, Musik, Comedy oder Chanson und nicht mehr wegzudenken. Mit seinem Programm „Richling real Reality“ kehrt das Urgestein der deutschen Kabarettszene nun zurück an den Ort, an dem die Bühnenkarriere einst Fahrt aufnahm.

Ein Pfandhaus, das einem die Reue über falsche Entscheidungen abnimmt, das klingt verlockend. Doch Hana, die dieses Pfandhaus von ihrem Vater übernimmt, weiß, dass ein unerbittliches System dahinter steht. Als ihr Vater verschwindet, ahnt sie, dass sie bald auch Entscheidungen treffen muss, die sie vielleicht bereuen wird. Gelesen wird die Geschichte, die in den Gassen von Tokio spielt, bewegend und zauberhaft von Pia-Rhona Saxe. „Water Moon” ist ein phantasievolles und spannendes Hörerlebnis voller überraschender Wendungen, schwärmt Leonie Berger.

Viele von ihnen wurden gequält und misshandelt, obwohl sie sich eigentlich erholen und gesund werden sollten. Die sogenannten Verschickungskinder, die vom Kriegsende an bis weit in die 1980er-Jahre im guten Glauben von ihren Eltern in Kurheime geschickt wurden. Das Schicksal und die traumatischen Erfahrungen dieser Kinder werden erst seit einigen Jahren umfassend wissenschaftlich aufgearbeitet – mithilfe von Betroffeneninitiativen. Dr. Annette Klosa-Kückelhaus vom Leibniz-Institut für Deutsche Sprache Mannheim geht dem Begriff auf den Grund.