Auf den Tag genau

Follow Auf den Tag genau
Share on
Copy link to clipboard

Aus dem Kiez in die Welt, von der Oper in den Boxring – mit täglich einer Zeitungsnachricht aus der Hauptstadtpresse heute vor 100 Jahren tauchen wir ein in die Fragen und Debatten, die das Berlin von 1920 bewegten. Halte dich informiert und bleib auf dem Laufenden über eine Welt, die uns heute doch…

Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich


    • Oct 1, 2025 LATEST EPISODE
    • daily NEW EPISODES
    • 7m AVG DURATION
    • 1,964 EPISODES


    Search for episodes from Auf den Tag genau with a specific topic:

    Latest episodes from Auf den Tag genau

    Reiche Amerikaner, Fleischkonsum und Meeresarchäologie

    Play Episode Listen Later Oct 1, 2025 9:22


    Im Kleinen Feuilleton der Harburger Anzeigen und Nachrichten vom 1. Oktober 1925 finden wir eine gewohnte bunte Themenvielfalt, die uns mal ferner, mal näher ist. Ein reicher Amerikaner lässt Stein für Stein eine Klosterruine von England nach Amerikaverschiffen. Französische Forscher suchen nach Wegen, verseuchtes Wasser zu reinigen und die Ärzte sind sich einig: Wir sollten nicht so viel Fleisch konsumieren. Frank Riede berichtet all dies und entdeckt auch noch Spannendes in den Tiefen des Meeres.

    Die Erdölstadt Tampico

    Play Episode Listen Later Sep 30, 2025 9:17


    Energiethemen haben die Menschen auch in den 1920er Jahren umgetrieben und es entsprechend häufig auch hier in den Podcast geschafft. Mal ging es um die seit dem Versailler Vertrag chronisch knappe Kohle, mal um erneuerbare Energieformen, auf die man in der Folge auszuweichen versuchte. Immer wieder handelten Artikel indes auch von leistungsstarken gasförmigen oder sprudelnden fossilen Brennstoffen, die weltweit boomten, seinerzeit aber kaum den Weg nach Deutschland fanden. So unter anderem in Mexiko, wohin uns die Hamburger Nachrichten vom 30. September 1925 heute entführen. Die Stadt Tampico am Golf von Mexiko war seinerzeit der größte und wichtigste Ölhafen der Welt. Über die dortige Goldgräberstimmung wie über die unterirdischen Lebensbedingungen für die dort tätigen Arbeiter erfahren wir von Rosa Leu.

    Radio-Elektrizitäts-Zukunftsbild

    Play Episode Listen Later Sep 29, 2025 6:44


    Die treuen Fans unseres Podcasts haben wahrscheinlich unser Erstaunen geteilt über so manche technische Zukunftsvision von vor 100 Jahren, die sich bewahrheitet hat oder heutzutage wieder aufgegriffen wird. Kaum sendete das Radio regelmäßig, waren sich viele einig, dass die Übermittlung von Bildern und Filmen über Wellen möglich sein würde. Das Fernsehen kam. Es wurde über die enormen Potentiale erneuerbarer Energien berichtet und deren Ausbau gefordert. Der innerstädtische Verkehr sollte, nicht zuletzt aus gesundheitlichen Gründen, elektrifiziert werden. Es gab aber auch durch den Blätterwald rauschende Vorstellungen, die schnell wieder verworfen wurden. Offensichtlich stellte sich im Jahr 1925 die Verbindung von Radiowellen und der Übertragung von Elektrizität als sehr rationale und naheliegende Idee dar. Nicht nur einmal ist uns eine drahtlose Anlieferung von Strom vor die Linse geraten, etwa am 29. September in den Harburger Anzeigen und Nachrichten. Frank Riede schildert uns, was hätte kommen sollen.

    Die nackte Frau auf dem Dach

    Play Episode Listen Later Sep 28, 2025 6:11


    Der Boulevard des Italiens, im 2. und 9. Pariser Arrondissement gelegen, gehört zu den vier Grand Boulevards des Rive droite und ist eine eher gediegen-großbürgerliche Adresse. Die dort lebenden Familien hatten, zumindest vor einhundert Jahren, häufig Gouvernanten und von einer solchen handelt die nachfolgende Begebenheit, die es am 28. September 1925 aus der französischen Hauptstadt bis in die Altonaer Nachrichten schaffte. Ungewöhnlich an ihr war nicht nur der Aufzug der Protagonistin, sondern auch die Umstände, der Ort und die Dauer ihres Auftritts. Als Nebendarsteller wirken mit etliche Feuerwehrleute sowie, glaubt man dem aufgeregten Bericht, gleich mehrere 1000 Schaulustige. Kleiner weiterer Spoiler: Das Dramolett endet an einem Ort, den man damals noch wenig achtsam Irrenhaus nannte. Es liest Rosa Leu.

    Obdachlos am Stephansplatz

    Play Episode Listen Later Sep 27, 2025 6:57


    Wenn man den Namen „Wilhelm Luetjens“ in die gängigen Suchmaschinen eingibt, stößt man dort auf eine ganze Reihe unterschiedlicher Menschen bzw. biographischer Spuren. Unter anderem kann man antiquarisch ein Buch namens Waage des Lebens erwerben, das ein Autor nämlichen Namens 1950 veröffentlichte, bevor er 1961 verstarb. Ob dieser identisch ist mit dem Verfasser eines kleinen Artikels aus dem Hamburger Echo vom 27. September 1925, in dem ein arbeitsloser Ich-Erzähler durch Hamburg streift und in der Nähe des Stephanplatzes auf einen älteren, schlafenden Obdachlosen trifft, darüber können wir nur spekulieren. Wir sind ihmeinmal mal gefolgt bzw. haben Frank Riede dazu animiert.

    Charlie Chaplins moralische Sendung

    Play Episode Listen Later Sep 26, 2025 11:44


    Egon Wertheimer berichtete 1925 für die Altonaer Nachrichten aus London und ist in der heutigen Folge nicht zum ersten Mal zu Gast. Im September hatte er das Privileg, Charlie Chaplins neuesten Film „The Gold Rush“ zu sehen, noch bevor er in den deutschen Kinos anlief. Er bereitet in der Ausgabe vom 26. 9. das deutsche Publikum nicht nur auf einen großartigen Film vor, sondern reflektiert auch die Figur des „Tramps“, die Chaplin kreiert hat. Für Wertheimer ist sie weit über ihre Slapstick-Anfänge hinausgewachsen und verhandelt ähnlich große Konflikte und moralische Themen wie das Antike Drama. Was das für den anschließenden Besuch in einem Theater bedeutete, teilt uns Rosa Leu mit.

    Alfred Döblin über den Schlager

    Play Episode Listen Later Sep 25, 2025 7:26


    Die Geschmäcker sind verschieden, heißt es im Volksmund, und für die Musik darf dieser Satz vielleicht sogar in besonderer Weise Geltung beanspruchen. Alfred Döblin war offensichtlich kein allzu großer Fan des Schlagers. Dennoch wagte er sich in seinem Berliner Heimatbezirk, am Friedrichshain, in diesbezüglich einschlägige Lokalitäten, lauschte den Klängen und beobachtete die aufspielenden Kapellen wie die vergnügungssüchtigen, selbst sangestüchtigen Paare im Publikum bei ihrem Musikgenuss. Die Eindrücke, die er dabei sammelte, konnte man am 25. September 1925 im Hamburger Anzeiger nachlesen, was für Auf den Tag genau Frank Riede getan hat.

    Ein norddeutscher Blick auf das Münchener Oktoberfest

    Play Episode Listen Later Sep 24, 2025 6:35


    Jahr für Jahr zieht das Münchner Oktoberfest Publikum aus aller Welt an: Aus Italien, Amerika oder Australien lockt es die Bierdurstigen auf die Theresienwiese, ja selbst vereinzelte Norddeutsche sollen hier und da schon beim Feiern in den Zelten oder auf den Fahrgeschäften gesehen worden sein. Ein Belegstück liefert uns die Schiffbeker Zeitung vom 24. September 1925, die allerlei Details und Zahlen kennt und auch daran erinnert, dass es mit dem „Jahr für Jahr“ in den 1920er Jahren gar nicht stimmt. Nachdem es der Kriegsfolgen wegen 1919 und 1920 nur für ein kleines „Herbstfest“ gereicht hatte, fiel das Oktoberfest 1923 und 1924 gleich gänzlich den schwierigen wirtschaftlichen Verhältnissen zum Opfer. Wie ausgelassen es dafür zum Ausgleich 1925 auf der zurückgekehrten Wies'n zugegangen ist, hören wir von Rosa Leu.

    Béla Balázs: Letzte Bemerkungen

    Play Episode Listen Later Sep 23, 2025 8:00


    Wenn Filmwissenschaftler*innen die bedeutendsten filmtheoretischen Schriften der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zusammentragen, dann fehlt niemals der Name Béla Balázs. Er hatte 1924 das Werk „Der sichtbare Mensch“ geschrieben, das für viele als der Beginn einer modernen Filmtheorie gilt. Zugleich verfasste er aber auch Drehbücher (etwa zu Leni Riefenstahls Filmdebut „Das blaue Licht“), Libretti (etwa für Béla Bartók), Lyrik und Prosa. Geboren als Herbert Bauer in eine deutschsprachige Familie, magyarisierte er seinen Namen und wollte möglichst auf Ungarisch schreiben. Nach seinem Engagement in der Kommunistischen Partei und der Räterepublik in Ungarn musste er aber nach Wien fliehen und wieder vermehrt auf Deutsch schreiben. Dieser Aspekt seiner literarischen Identität war wahrscheinlich den Altonaer Nachrichten nicht bekannt, sie betrachteten ihn in ihrer Ausgabe vom 23. September 1925 als einen ganz großen Prosaisten deutscher Sprache und druckten einen kurzen, sehr poetischen und zugleich philosophischen Text von ihm ab. Frank Riede liest.

    100 Jahre Videobeweis

    Play Episode Listen Later Sep 22, 2025 5:38


    Kinder, wie die Zeit vergeht! Schon wieder feiern wir ein Jubiläum, das man fast nicht glauben möchte, nämlich: 100 Jahre Videobeweis. Dieses Wort kommt im Artikel der Altonaer Nachrichten vom 22. September 1925 natürlich nicht vor. Die Problematik, die dieser schildert, rechtfertigt selbige Begrifflichkeit jedoch ganz zweifelsfrei: Der Boxer Hans Breitensträter – wir berichteten – hatte sich den Titel des deutschen Schwergewichtsmeisters gegen seinen Kontrahenten Paul Samson-Körner durch Punktsieg zurückgeholt, die Filmaufnahmen von diesem Fight zogen das Urteil des Kampfgerichts indes ganz erheblich in Zweifel. Was also tun? Die technischen Hilfsmittel ignorieren und den Juryspruch als Tatsachenentscheidung bestehen lassen? Oder das Ergebnis im Nachhinein korrigieren? Und, wenn ja, auf welche Weise und mit welchen Konsequenzen? Rosa Leu blickt mit uns auf eine Debatte, die noch viel älter ist, als man bisher ahnte.

    Hai-Alarm in Cuxhaven

    Play Episode Listen Later Sep 21, 2025 6:36


    „Der Riesenhai in Cuxhaven“ – ein wenig sensationsheischend kommt diese Überschrift aus den Altonaer Nachrichten vom 21. September 1925 schon daher, denn keineswegs wurde das große Tier in der Elbmündung aus dem Wasser gezogen; vielmehr war er einem Cuxhavener Fischdampfer in isländischen Gewässern buchstäblich ins Netz gegangen. Die Ausmaße dieses Exemplars der nach dem Walhai zweitgrößten bekannten Fischart muten indes tatsächlich spektakulär an. Dennoch, erfahren wir von Rosa Leu, wanderten nur Haut und Kopf in ein meeresbiologisches Forschungslabor. Der Rest des Tieres, vermutlich auch die riesengroße Leber, landete wohl auf norddeutschen Fischmärkten.

    Karl Renner über das neue Heidelberger Programm der SPD

    Play Episode Listen Later Sep 20, 2025 7:52


    30 lange Jahre, von 1891 bis 1921, leitete das sogenannte Erfurter Programm die Sozialdemokratische Partei Deutschlands. Das ihm nachfolgende Görlitzer Programm hingegen wurde bereits nach vier Jahren wieder durch ein neues ersetzt, das nach dem dort im September 1925 stattfindenden Parteitag Heidelberger Programm hieß – und stolze 34 Jahre die Grundsätze der SPD definieren sollte, bis es 1959 durch das berühmte Godesberger Programm abgelöst wurde. Weshalb nach nur vier diese Neuausrichtung und worin bestand sie? Dies erläuterte in der Parteizeitung Hamburger Echo vom 20. September ein Autor, dessen Wort in der internationalen Sozialdemokratie bereits damals Gewicht hatte, der zu allerhöchsten Ämtern allerdings erst nach dem Zweiten Weltkrieg aufstieg: Karl Renner, in den 1920er Jahren Abgeordneter zum Nationalrat in Wien, wurde 1945 zum ersten Bundespräsidenten der zweiten österreichischen Republik gewählt. Wie er zwanzig Jahre zuvor die neue Programmschrift der deutschen Schwesterpartei bewertete, weiß Frank Riede.

    Tull Harder in einem Porträt von 1925

    Play Episode Listen Later Sep 19, 2025 7:29


    Er war einer der ersten großen Stars des Hamburger Sport-Vereins und gilt heute zugleich als eine der dunkelsten Figuren der Clubgeschichte: Otto, genannt Tull Harder. Mit seinen Toren schoss der wuchtige Mittelstürmer den HSV zu den deutschen Meisterschaften 1923 und 1928. 387 Pflichtspieltreffer bedeuten noch immer Platz zwei in der internen Torjägerliste hinter Uwe Seeler. Kein Wunder, dass der Hamburger Anzeiger Harder am 19. September 1925 – ganz ungewöhnlich damals noch für einen Fußballspieler – ein Porträt widmete, das ihn abseits des Platzes als leutseligen, humorigen Typen zeigt. Gänzlich andere Seiten offenbarte Harder nach dem Ende seiner Sportlerkarriere. Bereits 1932 wurde er Mitglied der NSDAP, später der SS und der Waffen-SS. Ab 1939 war er als Wachmann im KZ Sachsenhausen tätig, ab 1940 im KZ Neuengamme, zunächst wieder als Wachmann, später in der Lagerverwaltung. 1944 wurde er Kommandant des KZ-Außenlagers Hannover-Ahlem. Auch nach 1945 distanzierte er sich nicht vom Nationalsozialismus. Ein britisches Militärgericht verurteilte ihn 1947 als Kriegsverbrecher zu 15 Jahren Zuchthaus, von denen er viereinhalb verbüßen musste. Es liest Rosa Leu.

    Wie "der Westen" China und die Türkei falsch eingeschätzt hat

    Play Episode Listen Later Sep 18, 2025 9:48


    Dass sich die westlichen Mächte in der durch Kolonialismus und Überlegenheitsgefühl geprägten Einschätzung vermeintlich weniger entwickelter Länder oftmals täuschten, thematisiert der heutige Artikel aus dem Hamburger Anzeiger vom 18. September. Galt vor dem Ersten Weltkrieg das Osmanische Reich als „Kranker Mann am Bosporus“ und China als ressourcenreiches Land, das sich mit einem geringen militärischen Aufwand kontrollieren ließe, so stellte sich das Kräfteverhältnis 1925 bereits anders dar. Der junge Staat Türkei rang mit den Engländern um die Vormachtstellung im heutigen Irak und China konnten die Kolonialmächte nicht mehr ihren Willen durch militärische Macht aufzwingen. Der Autor dieser Einschätzung der Lage ist Paul Rohrbach einer der meistgelesenen kolonial- und außenpolitischen Kommentatoren von Weimar. Er vertrat großdeutsche und kolonialistische Ziele für Deutschland und engagierte sich in der Akademie zur wissenschaftlichen Erforschung und Pflege des Deutschtums – ist also dem rechten Spektrum der politischen Landschaft zuzuordnen. Zugleich belegt seine Person aber, dass seine Ansichten trotz teilweiser ideologischer Überschneidung nicht automatisch in den Schoß der NSDAP führten. Rohrbach protestierte gegen die Machtübernahme und zog sich dann aus der Politik zurück. Es liest Frank Riede.

    Im Überseeheim der Hapag

    Play Episode Listen Later Sep 17, 2025 13:04


    Als ein zentraler Knotenpunkt der riesigen Auswanderungsbewegung in Richtung Amerika im ausgehenden 19. und im 20. Jahrhundert diente der Hamburger Hafen. Zwischen 1850 und 1939 reisten über 5 Millionen Europäer*innen durch dieses „Tor zur Welt“ über den Atlantik. Man kann sich vorstellen, welch riesige logistische Aufgabe dies darstellte, die zusätzlich dadurch erschwert wurde, dass die Schifffahrtsgesellschaft für den Rücktransport derjenigen Auswanderer, die von den USA abgelehnt wurden, sorgen musste. Der Hapag-Reeder Albert Ballin ließ um 1901 auf der Elbinsel Veddel erste Auswandererhallen errichten, aus denen sich nach und nach eine Massenunterkunft, ja eher eine kleine Stadt entwickelte. Sie ermöglichte es, die Papiere der Emigrant*innen zu prüfen, eventuell zu vervollständigen und notwenige Quarantänen vor der Einschiffung einzuhalten. Der Hamburgische Correspondent begibt sich für seine Ausgabe vom 17. September 1925 auf die Veddel und beschreibt für seine Leser*innen das Leben in der Auswandererstadt. Für uns hat sich Frank Riede umgesehen.

    Die schwarze Reichswehr

    Play Episode Listen Later Sep 16, 2025 7:10


    Seit Babylon Berlin und Gereon Raths waghalsigem Flug über Russland, um dort Beweismaterial gegen die Schwarze Reichswehr zu sichern, ist eben diese auch einem breiteren Publikum ein Begriff: die sogenannte schwarze Reichswehr. Auf 100.000 Mann war die reguläre Reichswehr durch den Versailler Vertrag begrenzt; was als friedensichernde Maßnahme für Europa gedacht war, entpuppte sich jedoch von Anfang an als schwere Hypothek für die fragile Republik von Weimar: Heimlich hortete man beim deutschen Militär nicht nur überzähliges Material und Munition, sondern hielt so auch paramilitärische Formationen unter Waffen, die von Beginn an immer wieder gegen die junge deutsche Demokratie und ihre Institutionen teils terroristisch obstruierten. Was man heute weiß, ahnte man auch schon seinerzeit, wie der folgende Bericht aus dem Hamburger Echo vom 16. September 1925 belegt. Es liest Rosa Leu.

    Der Hamburgische Correspondent über Hitlers “Mein Kampf”

    Play Episode Listen Later Sep 15, 2025 11:14


    Ein Medienereignis war es, zumindest im Norden, nicht: Am 18. Juli 1925 war der erste Band von Adolf Hitlers Mein Kampf erschienen, aber in den Hamburger Zeitungen fanden wir wochenlang kein Wort dazu. Bis zum 15. September, an dem der Hamburgische Correspondent das Thema auf die Titelseite seiner Abendausgabe rückte – ohne freilich, so scheint es, die entstandene Kampfschrift mehr als allerhöchstens oberflächlich gelesen zu haben. Was wie eine Buchbesprechung daherkommt, ist mehr ein Abriss der Geschichte bis zum Hitler-Putsch 1923 sowie vor allem ein Blick in die (eher spärlich besuchten) Parteiveranstaltungen der NSDAP seit dem Redeverbot für ihren mittlerweile aus der Festungshaft vorzeitig entlassenden Vorsitzenden. Eine Auseinandersetzung mit der Ideologie des Nationalsozialismus findet in dem Artikel nicht statt, als Zeugnis einer fatalen verharmlosenden Fehleinschätzung Hitlers und seiner Bewegung gerade von konservativer Seite scheint er uns dennoch von dokumentarischem Wert zu sein. Es liest Frank Riede.

    Das Altonaer Stadion, der Vorgängerbau des Hamburger Volksparkstadions

    Play Episode Listen Later Sep 14, 2025 11:09


    Das heutige Hamburger Volksparkstadion wurde zwischen 1951 und 1953 errichtet und seither mehrfach grundlegend umgebaut. Es bestand indes bereits ein Vorgängerbau, das sogenannte Altonaer Stadion, der bis in das Jahr 1925 zurückreicht und von dessen feierlicher Einweihung die Altonaer Nachrichten am 14. September berichteten. Über die Ausmaße der Wettkampfstätte erfahren wir zumindest ein paar Eckdaten, von den ersten Wettkämpfen am Ort, etwa dem Fußball-Eröffnungsspiel zwischen den Arbeitersportlern Altona und dem VfL Stötteritz, ist hingegen nicht die Rede. Dafür hören wir viel von den gehaltenen Festreden, die auch im siebten Jahr der Republik erstaunlich nationaltönend daherkamen und darüber hinaus aber auch anklingen lassen, wie politisch gespalten sich auch der Sport in den Jahren der Weimarer Republik präsentierte. Dass sowohl die Arbeitervereine als auch die bürgerlichen Clubs die neue Anlage nutzen wollten, galt mithin damals schon als Brückenschlag. Es liest Rosa Leu.

    Gehen die Deutschnationalen nach Locarno?

    Play Episode Listen Later Sep 13, 2025 8:55


    Dem seit dem 16. Januar 1925 amtierenden Kabinett von Reichskanzler Hans Luther gehörten mit Finanzminister von Schlieben, Wirtschaftsminister Neuhaus sowie Innenminister Schiele erstmals in der Weimarer Republik auch Mitglieder der diese ablehnenden Deutschnationalen Volkspartei an. Vor allem in Fragen der Außenpolitik stand die DNVP mit ihren unversöhnlichen Positionen denkbar quer zu den Bemühungen der Koalitionspartner angeführt von Außenminister Stresemann, zu einem Ausgleich mit den einstigen Kriegsgegnern im Westen zu gelangen und Deutschland als vollwertiges Mitglied in den Kreis der Völkerfamilie zurückzuführen. Die oppositionellen Sozialdemokraten und ihre Parteizeitung Hamburger Echo beobachteten diesen Konflikt im Vorfeld der schließlich im Oktober stattfindenden Konferenz von Locarno mit einer Mischung aus Neugier und Schadenfreude. Frank Riede entnimmt dies der Ausgabe vom 13. September.

    Neues vom Schwergewichtsboxen: Breitensträter gegen Samson-Körner

    Play Episode Listen Later Sep 12, 2025 6:15


    Hans Breitensträter war in den 1920er Jahren einer der besten deutschen Schwergewichtsboxer und als solcher hier im Podcast über die Jahre bereits mehrfach als Kämpfer zu erleben. Seinen 1920 errungenen deutschen Meistertitel hatte er 1924 an den zehn Jahre älteren und als Konterboxer geltenden Paul Samson-Körner verloren; am 11. September 1925 schickte er sich an, sich den Titel von besagtem Kontrahenten zurückzuholen. Schauplatz dieses Fights war eine am Berliner Kaiserdamm gelegene Autohalle, die, erfahren wir in der Schiffbeker Zeitung vom 12., aus allen Nähten platzte und ein sehr wechselvolles Kampfgeschehen erlebte. So wechselvoll, dass die Meisterschaft noch ein überraschendes Nachspiel haben sollte. Aber davon in ein paar Tagen an dieser Stelle mehr. Es liest Rosa Leu.

    Der Ku-Klux-Klan in Weimar - 2. Teil

    Play Episode Listen Later Sep 11, 2025 6:26


    Der Ku-Klux-Klan in der Weimarer Republik! Eben einen solchen Ableger des rassistischen und militanten U.S.-Amerikanischen Geheimbundes mit dem Namen „Orden der Ritter vom feurigen Kreuz“ hatte die Berliner Kriminalpolizei aufgelöst und zahlreiche Verhaftungen vorgenommen. Während das Pinneberger Tageblatt in unserer gestrigen Folge eine potentielle Gefährlichkeit dieses Bundes herausgestellte, klassifizierte der Hamburgische Correspondent am 11. September 1925 den deutschen Klan als wenig ernstzunehmende von Betrügern aus Profitgier begründete Organisation. Wo genau dazwischen die Wahrheit zu finden ist, ist kaum zu sagen. Die Tatsache, dass alle in diesem Kontext Angeklagten im Jahre 1926 vom Präsidenten Hindenburg durch eine Amnestie einer weiteren juristischen Verfolgung entzogen wurden, kann aber kaum als Argument für eine Harmlosigkeit der Gruppierung gelten. Es liest Frank Riede.

    Der Ku-Klux-Klan in Weimar - 1. Teil

    Play Episode Listen Later Sep 10, 2025 8:06


    Am 10. September 1925 sorgte die Berliner Kriminalpolizei mit einer Pressekonferenz für eine Sensation, indem sie von der Existenz und der Bekämpfung des „Ordens der Ritter vom feurigen Kreuz“ berichtete. Dieser Geheimbund soll nach dem Vorbild des amerikanischen Ku-Klux-Klan gebildet worden sein, unter Mitwirkung von Klan-Mitgliedern aus Übersee. Alle Tageszeitungen griffen diese Meldung auf, positionierten sich ganz unterschiedlich dazu, wie sehr diese Organisation, der eine Verbindung zu Fememorden im Umfeld des Küstriner Putschversuches zur Last gelegt wurde, ernst zu nehmen sei. Das Pinneberger Tageblatt war sich am selbigen Tage sicher, dass bei diesem „Ableger“ des Klans in Deutschaland ganz viel Mummenschanz dabei war, nahm aber die von der Polizei ermittelte personelle Überschneidung von völkischen Gruppierungen und diesem Geheimbund durchaus ernst. In unserer morgigen Folge präsentieren wir dann einen anderen Blick auf den Weimarer Ku-Klux-Klan. Heute liest Rosa Leu.

    Paul Löbe berichtet aus Paris und Marseille

    Play Episode Listen Later Sep 9, 2025 6:16


    Paul Löbe, nach dem heute das Funktionsgebäude des Deutschen Bundestages benannt ist, war einer der zentralen Figuren der Sozialdemokratie in der Weimarer Republik. Zwischen 1920 und 1933 war er durchgängig Mitglied des Reichstages und in dieser Zeit insgesamt 11 Jahre dessen Präsident. Ein besonderes Anliegen war ihm die Aussöhnung mit den europäischen Nachbarstaaten. Im Zuge dessen engagierte er sich in der 1922 gegründeten Paneuropa-Union und bemühte sich intensiv um einen Ausgleich mit Polen. Aber auch nach Frankreich richteten sich seine diplomatischen Bemühungen, wo er u.a. 1925 in Paris am XXIV. Weltfriedenskongress teilnahm. Von diesem und von den Ergebnissen des kurz zuvor in Marseille veranstalteten Zweiten Kongress der Sozialistischen Arbeiter-Internationale handelt sein Bericht im Hamburger Echo vom 9. September, den für uns Frank Riede liest.

    Vereinigte Staaten von Europa? Eine Umfrage

    Play Episode Listen Later Sep 8, 2025 11:15


    Richard Coudenhove-Kalergi wurde 1894 in Tokio geboren als Sohn eines österreichischen k.u.k. Diplomaten und seiner japanischen Gattin. Als Schriftsteller, Philosoph und Politiker begründete er 1924 die Pan-Europa-Union, wohl die älteste Einigungsbewegung Europas, der sich nach und nach zahlreiche Prominente anschlossen, wie Albert Einstein, Thomas Mann, Otto von Habsburg und Konrad Adenauer. Ein Jahr nach der Gründung befragte er zahlreiche europäische Intellektuelle und Politiker nach ihren Ansichten zu der Möglichkeit, die Vereinigten Staaten von Europa zu begründen. Interessant ist, dass der eigentlich in diesem Podcast durch sehr konservative bis nationalistische Positionen auffällig gewordene Hamburgische Correspondent in seiner Ausgabe vom 8. September diese Umfrage ausführlich abdruckt und auch den französischen Politikern Raum gibt. Eine Distanzierung von den pazifistischen Ideen lässt sich die Zeitung gleich zu Beginn dann noch nicht nehmen. Für uns lesen die Vereinigten Sprecher*innen von Auf den Tag genau, Rosa Leu und Frank Riede.

    Der Auto-Traum: das billige Volksfahrzeug

    Play Episode Listen Later Sep 7, 2025 8:54


    Nachdem wir in der gestrigen Folge die Pferdedroschke verabschiedet haben, blicken wir heute mit dem Pinneberger Tageblatt vom 7. September 1925 in die damalige Zukunft des Automobils. Und dieser Blick orientierte sich an den Ford-Werken in den USA und führte zu der Frage, ob es denn auch bald ein „Volksfahrzeug“ in Deutschland geben würde. Der Autor ist darum bemüht, die aufgeregte Debatte zu beruhigen, und zeigt nüchtern die Gründe dafür auf, dass ein wirklich billiges Automobil zunächst nicht zu erwarten sei. Vermutlich schreibt hier der im Jahre 1925 79-jährige legendäre Automobil- und Motorenkonstrukteur August Wilhelm Maybach selbst. Hundertprozentig sicher können wir uns aber nicht sein. Der Artikel ist mit Dr. E. W. Maybach gezeichnet. Dabei würde der Doktortitel passen, da der Ingenieur 1916 eine Ehrendoktorwürde erhalten hatte, nur das „E.“ für den ersten Vornamen irritiert. Wie dem auch sei: Rosa Leu kontert für uns die Hoffnungen auf einen günstigen Wagen für alle.

    Das Ende der Pferdedroschke in Hamburg

    Play Episode Listen Later Sep 6, 2025 6:18


    Von Pferden gezogene Fortbewegungsmittel verschwanden im Laufe der 1920er Jahre endgültig aus dem städtischen Verkehr und wurden durch Verbrenner- und Elektromotoren mit gleich mehreren Pferdestärken ersetzt. So hatte in Hamburg im Dezember 1922 die letzte Pferdebahnstrecke in Marienthal ihren Betrieb eingestellt. Und auch die Hamburger Pferdedroschken hatten bald ausgedient. Zu ihrer Verabschiedung fand am 6. September 1925 ein feierlicher Umzug statt. Zumindest finden wir - zusammen mit einem Blick in die Geschichte der Pferdedroschke - im Hamburger Echo dieses Tages eine Ankündigung des Abschiedsumzugs. Für uns blickt Frank Riede zurück.

    Sommer auf Sylt

    Play Episode Listen Later Sep 5, 2025 7:08


    Syltisch – wer nicht weiß, was sich hinter dieser Bezeichnung für ein Wetter bzw. Klima verbirgt, dem seien der Artikel von Lisbet Dill aus dem Hamburger Anzeiger vom 5. September 1925 und die Lesung desselbigen von Rosa Leu hier in dieser Auf den Tag genau-Episode dringend empfohlen. Dass die Saison auf des Hamburgers liebster Insel seinerzeit noch eher kurz ausfiel, erfährt man dort genauso wie von den Vorzügen der Vor- und Nachsaison, welche die Autorin ausgiebig auskostet. Neben jeder Menge Sonne und Wind hatte Sylt, scheint es, auch schon vor einhundert Jahren sehr viel Flair und war dabei, glaubt man jedenfalls Lisbet Dills Reisebericht, unglaublicherweise auch noch einigermaßen günstig.

    In Genf tagt der Völkerbundsrat

    Play Episode Listen Later Sep 4, 2025 10:59


    Es war eine große Menschheitsutopie: Wo über Grenzverläufe und Staatszugehörigkeiten bislang überwiegend ein paar Großmächte entschieden – bald in kriegerischen Schlachten, bald diplomatisch am Konferenztisch –, sollten derartige Fragen nach dem Ersten Weltkrieg durch den neugegründeten Völkerbund geklärt und dabei die Interessen aller Staaten und Menschen gleichermaßen berücksichtigt werden. Dass dies erwartungsgemäß nicht konfliktfrei abging und es auch nach bald sieben Jahren des Friedens noch ein paar harte Nüsse zu knacken gab, davon handelt der nachfolgende Artikel aus dem Hamburger Anzeiger vom 4. September 1925. Deutsche Themen streift der Text dabei nur am Rande, in seinem Zentrum steht vielmehr die Lösung der sogenannten Mossul-Frage, bei der es nicht zuletzt um gewinnträchtige Bodenschätze ging. Dass der Blick auf die arabische Welt nicht nur in den europäischen Staatskanzleien, sondern auch in den Redaktionsstuben noch immer arg kolonialistisch geprägt war, geht nicht nur aus despektierlichen Formulierungen des Artikels über den Kulturstand im Irak hervor, sondern auch aus den mindestens um das Zehnfache zu niedrig eingeschätzten Einwohnerzahlen Mossuls und Basras, die hier genannt werden. Das Wort hat Frank Riede.

    Slavoma, Florida, L'onde - Modetänze der Zwanziger Jahre

    Play Episode Listen Later Sep 3, 2025 5:44


    Slavoma, Florida, L'onde. Was ist das? Diese Frage vermögen heutzutage vermutlich nur mehr Tanzhistorikerinnen und -historiker zu beantworten. Vor einhundert Jahren, am 3. September 1925, versuchte sich daran auch die Schiffbeker Zeitung. So richtig überzeugt scheint die anonyme Autorenstimme von der mit den entsprechenden Namen zu identifizierenden Welle nach Deutschland drängender Modetänze zwar nicht; zwischenzeitlich klingt der Text doch sehr nach Kohlrouladen und Kartoffelsuppe. Am Ende steht aber doch ein freundliches Chacun respektive Cacune à son goût. Und wonach Slavoma, Florida und L'onde klangen – weniger, wie man sich dazu bewegte –, erfahren wir ungefähr auch – von Rosa Leu.

    Liliom in Hamburg

    Play Episode Listen Later Sep 2, 2025 6:31


    „Das ist doch ein anständiges Stück, das muss man doch nicht so spielen!" – Dieser Zwischenruf hat zweifellos Hamburger Theatergeschichte geschrieben. Sein Absender war niemand Geringeres als der ehemalige Erste Bürgermeister der Stadt Klaus von Dohnanyi, und er galt der Neuinszenierung des Stückes Liliom von Ferenc Molnár durch den Regisseur Michael Thalheimer am Thalia Theater im Jahr 2000. An exakt selber Stelle war ein Dreivierteljahrhundert vorher auch die Hamburger Erstaufführung des Stückes über die Bühne gegangen. Klaus von Dohnanyi kam erst drei Jahre später zur Welt, kann sie also schwerlich aus eigener Anschauung gekannt haben. Die Vorstellung von einem „anständigen“ Liliom, auf die er mit seinem Protest rekurrierte, verdankt sich jedoch, neben der Interpretation der Rolle durch Hans Albers, gewiss auch jener damals zu besichtigenden von Max Pallenberg, die nicht nur der Hamburgische Correspondent vom 2. September 1925 für mustergültig hielt. Andere Darsteller und vor allem Darstellerinnen kamen in dieser Rezension indes nicht so gut weg, wie wir von Frank Riede erfahren.

    Hermann Hesse über den Herbst

    Play Episode Listen Later Sep 1, 2025 10:35


    Dem anrückenden Herbst entfliehen und den Sommer in südlicheren Gefilden verlängern – Hermann Hesse liebäugelt mit diesem Gedanken schon am 1. September des Jahres 1925 im Hamburgischen Correspondenten und erläutert, warum er diesem Gelüst dann doch nicht nachgibt. Er tut dies allerdings nicht, ohne sich nicht dennoch zwischendurch wegzuträumen, bald nach Italien, bald nach Nordafrika, dessen Reize er zumindest an einer Stelle mit einem heute nicht mehr gebräuchlichen, weil rassistischen konnotierten Begriff skizziert, der damals in diesem Kontext allerdings weithin üblich war. Warum Hesse sich nicht auf den Herbst, dann aber doch an ihm erfreut, erfahren wir von Rosa Leu.

    Auf den Tag genau - aktuelle Jahrestage

    Play Episode Listen Later Aug 31, 2025 7:09


    Was passierte heute auf den Tag genau vor soundsoviel Jahren – dieses Spiel spielen wir mit Euch seit über fünfeinhalb Jahren und fast 2000 Episoden. Erfunden haben wir das natürlich nicht, vielmehr haben auch schon die Zeitungen, die wir durchforsten, solche Rückblicke getätigt und dabei nur gelegentlich andere Zeitintervalle und Formate gewählt als wir. Der Hamburgische Correspondent beschäftigte sich am 31. August 1925 – also, Überraschung, heute vor auf den Tag genau einhundert Jahren – mit ausgewählten und überraschenderweise zumeist dezimal unspezifischen Jahrestagen der angelaufenen Woche. Einen Auszug daraus verliest für uns, auf den Tag genau einhundert Jahre später, Frank Riede.

    Anna Blos über die Benachteiligung der Frauen bei Ehescheidungen

    Play Episode Listen Later Aug 30, 2025 7:07


    Anna Blos, 1866 als Anna Tomaczewska im niederschlesischen Legnica, deutsch Liegnitz, geboren, studierte an der Humboldt-Universität Berlin Geschichte, Literatur und Sprachen und war danach als Lehrerin, ab 1905 in Stuttgart, tätig, trat aber auch in die SPD ein und in die aktive Politik. Sie war Verfechterin des Frauenwahlrechts und 1919 die einzige aus Württemberg in die Weimarer Nationalversammlung gewählte Frau. Wie sehr sie auch juristische Benachteiligungen der Frauen umtrieben, belegt der heutige Artikel, den sie im Hamburger Echo vom 30. August 1925 veröffentlichte. Damals konnten laut Gesetz Ehen nicht einfach geschieden werden, weil beide Seiten eine Scheidung wünschten. Es mussten vielmehr Scheidungsgründe herbeigeführt werden. Und bei all den dafür üblichen Strategien waren nicht nur ganz grundsätzlich die weniger wohlhabenden Schichten benachteiligt, sondern auch insbesondere die Frauen. Woran das lag schildert Anna Blos und für uns Rosa Leu.

    Der erste deutsche Filmklassiker?

    Play Episode Listen Later Aug 29, 2025 6:51


    Im Hamburgischen Correspondenten vom 29. August 1925 stellte sich Stefan Fingal, ein Freund Joseph Roths, der mit ihm 1920 nach Berlin gekommen war und mit ihm 1933 nach Paris ins Exil weiterziehen sollte, die Frage, was eigentlich einen Filmklassiker ausmacht. Die Kunstform war verhältnismäßig jung, konnte man also schon zeitlose Werke identifizieren? Ein Kriterium bestand für ihn darin, dass das Kunstwerk erst Jahre später wirklich populär wird und nicht schon bei erscheinen. Welcher Film war also seiner Zeit voraus und hatte bestand auch gegen die rasch aufeinanderfolgenden technischen Neuerungen der Filmapparate? Mit seiner Wahl, so viel sei angedeutet, findet Fingal mit Sicherheit Zustimmung bei heutigen Filmhistoriker*innen und Filmliebhaber*innen. Um welchen Film geht es? Frank Riede verrät es uns.

    Schluss mit der Wohnungswirtschaft?

    Play Episode Listen Later Aug 28, 2025 5:34


    Die Weimarer Republik versuchte Mitte der 1925, die Wohnungskrise durch staatliche Bauprogramme und andere Eingriffe der Wohnungswirtschaft zu lösen. Das rief damals, wenig überraschend, diejenigen aufs Tapet, die gegen staatliche Einmischung wetterten, die Lage des Wohnungsmarktes rosiger zeichneten und sich sogar für noch höhere Mieten aussprachen, da die Einnahmen der Vermieter letztendlich zu den Arbeitern herunter-„trickeln“ würden. Diese Argumente enthielt offenbar allesamt ein Artikel des Hamburgischen Correspondenten - entnehmen wir zumindest der polemischen Erwiderung im Hamburger Echo vom 28. August 1925. Für uns regt sich Frank Riede auf.

    Die Jagd auf den Problem-Leoparden

    Play Episode Listen Later Aug 27, 2025 7:40


    Immer wieder versetzen wilde oder entlaufene Tiere die Menschen in Schrecken und Angst. Neben mehreren Problembären brachte es 2023 ein bislang unbekanntes Wildschwein aus Kleinmachnow bei Berlin zur Berühmtheit, da es für eine Löwin gehalten einen Großaufgebot der Polizei beschäftigte, das dicht gefolgt wurde von einem Medien-Großaufgebot. Gemein haben diese Tier-Geschichten in der Regel, dass sie schlecht für das Tier ausgehen. Im Sommer 1925 durchstreifte ein aus dem Zoo entflohener Leopard Paris und bestimmte die Ängste der dortigen Bevölkerung. Die Altonaer Nachrichten vom 27. August erzählen mit deutlicher Sympathie für die Raubkatze die Ereignisse nach – bis zum bitteren Ende. Für uns hat sich Rosa Leu in die oberen Etagen der angrenzenden Häuser geflüchtet.

    Für ein Europa der offenen Grenzen

    Play Episode Listen Later Aug 26, 2025 13:00


    Die guten alten Passdokumente sind einfach nicht tot zu kriegen. Schengen sollte sie eigentlich vergessen machen, aber seit einigen Jahren nehmen Grenzkontrollen auch innerhalb der Europäischen Union wieder zu und mit ihnen die Wichtigkeit der ‘richtigen‘ Ausweispapiere. Vor einhundert Jahren war die Situation diesbezüglich noch schlimmer – vor allem weil die Menschen sich an eine Zeit vor dem Ersten Weltkrieg erinnern konnten, in der das Reisen durch Europa schon einmal deutlich entbürokratisiert war. „Öffnet die Grenzen!“, fordert deshalb das Pinneberger Tageblatt vom 26. August 1925 und erkennt in einem Europa der abgerüsteten Passkontrollen eine Utopie der Völkerverständigung. Ein Text der zurück- und vorausschaut, hier gelesen von Frank Riede.

    Das Salzburger große Welttheater

    Play Episode Listen Later Aug 25, 2025 10:57


    Seit 1920 lockten die federführend von Max Reinhardt und Hugo von Hofmannsthal gegründeten Salzburger Festspiele allsommerlich ein illustres Publikum an die Salzach zwischen Mönchs- und Kapuzinerberg. Nachdem der Festspielbetrieb 1923 nur sehr eingeschränkt und 1924 aus finanziellen Gründen gar nicht aufrechterhalten werden konnte, war 1925 das Jahr der Trendwende. Neben diversen Konzerten und drei Opernproduktionen wies der Spielplan auch gleich drei große Schauspielneuinszenierungen auf, die allesamt in der in nur vier Monaten zum ersten Salzburger Festspielhaus umgebauten alten fürsterzbischöflichen Großen Winterreitschule über die Bühne gingen. Die meiste Aufmerksamkeit zog zweifellos die zur Eröffnung gegebene Premiere von Hofmannsthals Salzburger großen Welttheater in der Regie Reinhardts auf sich. Sie steht auch im Zentrum des Festspielberichtes von Leonhard Adelt im Hamburger Anzeiger, den sich für uns Frank Riede angeschaut hat.

    Die Launen des Blitzes

    Play Episode Listen Later Aug 24, 2025 13:27


    Was ein Faradayscher Käfig ist und wieso man beispielsweise in Eisenbahnzügen vor Blitzeinschlag geschützt ist, war im Grunde schon Mitte des 19. Jahrhunderts bekannt. Im Pinneberger Tageblatt vom 24. August 1925, das sich mit den „Launen des Blitzes“ befasste, findet sich davon erstaunlicherweise jedoch nichts. Statt naturwissenschaftlicher Vertiefung werden allerlei Legenden von Blitzeinschlägen der Vergangenheit hervorgekramt und erzählerisch hübsch aufbereitet, womit bewiesen wäre, dass sich die Mystifizierung von Extremwetterereignissen, wie sie die Menschen über Jahrtausende betrieben, nicht innerhalb weniger Jahrzehnte naturwissenschaftlicher Aufklärung aus der Kultur verbannen ließ. Rosa Leu berichtet für uns von Katastrophen und Wundern.

    Konsumgenossenschaften gegen Teuerung

    Play Episode Listen Later Aug 23, 2025 10:50


    Seit dem Jahr 1958 wacht das Bundeskartellamt unter Anderem darüber, ob Unternehmen insgeheim Preisabsprachen treffen, die sich zu Lasten der Verbraucher*innen auswirken. Vor 100 Jahren stellten sich die Sozialdemokraten die Frage, wie solchen willkürlichen Teuerungen zu begegnen sei. Und ein Lösungsweg, bei dem man sich nicht auf den Staat verlassen musste, bestand in Konsumgenossenschaften. Ein W. Postelt führt die Vorteile, die ein Zusammenschluss der Kund*innen bringen könnte, im Hamburger Echo vom 23. August 1925 aus. Dabei sollten die Genossenschaften nicht nur als große Konsumenten mit einer die Situation auf dem Markt beeinflussenden Kaufkraft auftreten, sondern auch bestimmte Gegenstände des alltäglichen Bedarfs selber herstellen und sich so der Preispolitik der privatwirtschaftlichen Unternehmen gänzlichen entziehen. Rosa Leu träumt für uns den Traum der Genossenschaften.

    Krisen überall

    Play Episode Listen Later Aug 22, 2025 8:11


    Der Eindruck einer multiplen Krisenhaftigkeit ist äußerst prägend für unsere Gegenwart, aber er ist welthistorisch natürlich keinesfalls präzedenzlos. Trotz einer gewissen politischen Stabilisierung nach der Hyperinflation von 1923 und dem Ende der französisch-belgischen Ruhr-Besetzung blieb auch vor einhundert Jahren das Gefühl, in unruhigen Zeiten zu leben, weitverbreitet. Der sächsische DDP-Reichstagsabgeordnete Wilhelm Külz nimmt in seinem Statement im Hamburger Anzeiger vom 22. August 1925 verschiedene sich überkreuzende, einander verstärkende Schwierigkeiten der deutschen Ökonomie in den Blick. Er warnt zugleich aber auch davor, vor lauter Krisendiagnosen die positiven Anzeichen im Wirtschaftsleben zu übersehen. Wilhelm Külz war neben seiner Parlamentariertätigkeit ab 1931 Oberbürgermeister von Dresden. Nachdem er sich 1933 weigerte, die Hakenkreuzfahne auf dem Rathaus zu hissen, wurde er von den Nazis seines Amtes enthoben und arbeitete in den Folgejahren als Anwalt. 1945 kehrte er in die Politik zurück und wurde in der Sowjetischen Besatzungszone Vorsitzender der Liberal-Demokratischen Partei Deutschlands. Er starb 1948 in Berlin. Es liest Frank Riede.

    25 Jahre Zeppelin

    Play Episode Listen Later Aug 21, 2025 9:00


    Der Zeppelin galt in den 1920er Jahren als absolute Zukunftstechnologie und entsprechend stolz war man hierzulande ob der deutschen Herkunft, die in der Benennung nach seinem Erfinder, Ferdinand Graf von Zeppelin, überdeutlich zum Ausdruck kam. Im Sommer 1925 feierte der Erstaufstieg des Prototyps immerhin auch schon sein 25. Jubiläum, und gerade der Umstand, dass das Reich seine Luftschiffe, die den Ersten Weltkrieg überlebt hatten, den Siegermächten ausliefern musste, überhöhte den Mythos vom deutschen Zeppelin paradoxerweise noch weiter. Die Überstellung des LZ 126, des sogenannten Amerikaluftschiffs, 1924 in die USA bzw. die vorausgehenden Rundflüge über Deutschland waren ein gesellschaftliches Ereignis, in dessen Zeichen auch noch die Feierlichkeiten im darauffolgenden Sommer standen. Von diesen berichteten am 21. August die Altonaer Nachrichten, und für uns war Rosa Leu am Bodensee.

    Mit Hindenburg in der bayerischen Sommerfrische

    Play Episode Listen Later Aug 20, 2025 13:47


    Helmut Kohl zog es regelmäßig ins Salzkammergut an den Wolfgangsee, Angela Merkel urlaubte, sobald sie Bayreuth hinter sich gebracht hatte, gerne in Südtirol und auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier verschlägt es, so heißt es, ein- bis zweimal im Jahr eben dorthin, auf den Ritten oberhalb von Bozen. Paul von Hindenburg, erfahren wir im Folgenden von Frank Riede, hatte die sommerliche Angewohnheit, sich für ein paar Tage der Sommerfrische nach Dietramszell bei Bad Tölz ins Bayerische Oberland zurückzuziehen, und von dieser mochte er auch 1925 als neugewählter Reichspräsident nicht abzulassen. So schickten die bayerische Regierung zur Sicherheit ein paar Gendarmen und der konservative Hamburgische Correspondent einen Journalisten, der, schon ein paar Tage nach Hindenburgs Rückkehr aus dem Bajuwarischen, am 20. August, aus der dörflichen Idylle berichtete und in seinem Artikel landeskundliche Beschreibung und, nun ja, freundliche Hofberichterstattung miteinander verband.

    Grunewald, Murnau-Villa und ein Mord

    Play Episode Listen Later Aug 19, 2025 4:30


    Der berühmte Stummfilmregisseur Friedrich Wilhelm Murnau lebte von 1919 bis zu seiner Auswanderung in die USA in einer Villa im Grunewald. Während er sich im Sommer 1925 bei den Dreharbeiten zu seinem Film „Tartüff“ befand, wurde das Haus in der Douglasstr. 22 zu einem Ort des Verbrechens. Ein wohl als „House-sitter“ engagierter Diener tötete eine Prostituierte und lieferte sich bei seiner Verhaftung ein Schussgefecht mit den Polizisten, die dabei von den neuartigen Panzerwesten geschützt wurden. Rosa Leu liest für uns den Bericht der Altonaer Nachrichten vom 19. August zu diesem „True Crime“.

    Der Zerfall des Stinnes-Imperiums

    Play Episode Listen Later Aug 18, 2025 8:35


    Hugo Stinnes gehörte in den ersten Jahren der Weimarer Republik zu den mächtigsten deutschen Industriemagnaten. Das geerbte, im Bereich Handel und Bergbau tätige Familienunternehmen baute er entschlossen aus und verflocht es geschickt, aber auch risikofreudig mit anderen Gesellschaften wie etwa der RWE. Durch sein dichtes Beziehungsnetz zu Größen in Politik und Bankwesen sowie den Erwerb einflussreicher Presseorgane wie der Deutschen Allgemeinen Zeitung mischte er ab 1919 darüber hinaus auch intensiv in der Reichspolitik mit, ehe er im April 1924 bei einer Gallenoperation plötzlich im Alter von nur 54 Jahren verstarb. Stinnes‘ Wirtschaftsimperium überlebte ihn nicht lang. Seine beiden Söhne Edmund und Hugo junior, die ihn beerbten, waren bald schon nicht mehr in der Lage, die zahlreichen Kredite zu bedienen und mussten bereits 1925 mit fast allen Konzernteilen Konkurs anmelden. Von einer unorthodoxen Idee, zumindest die in Berlin ansässige Aktiengesellschaft für Automobilbau, kurz: Aga zu retten, erzählen die Harburger Anzeigen und Nachrichten vom 18. August und für uns Rosa Leu.

    Fritz Schumacher, der Hamburger Stadtbaumeister

    Play Episode Listen Later Aug 17, 2025 12:00


    24 Jahre lang, zwischen 1909 und 1933, wirkte der gebürtige Bremer Fritz Schumacher in Hamburg als Oberbaudirektor und prägte in dieser Zeit das moderne Gesicht der Hansestadt als Stadtplaner wie auch als Architekt in großem Stile mit. Die Konstante über die wechselvollen Zeitläufe seiner Amtszeit war der Backstein als bevorzugter Baustoff. Stilistisch hingegen zeigte Schumacher durchaus Bereitschaft, mit der Zeit zu gehen: Während die Anfänge seiner Tätigkeit noch eher vom spitzgiebligen Geschmack der Kaiserzeit geprägt waren – siehe etwa die Davidwache auf St. Pauli –, setzte er spätestens ab 1924 zunehmend konsequent auf Projekte im Stile des Neuen Bauens und realisierte unter anderem die Grundbuchhalle, das Krematorium im Friedhof Ohlsdorf sowie über 30 Schulbauten. Auch der spektakuläre Ausbau des Winterhuder Wasserturms zum Planetarium geschah unter seiner Ägide. Obwohl letztgenannte Projekte im Sommer 1925 samt und sonders noch nicht verwirklicht waren, zeichnete sich die Bedeutung Schumachers für die Hamburger Stadtentwicklung anscheinend bereits so klar ab, dass ihn der Hamburger Anzeiger vom 17. August auf halber Strecke mit einer ausführlichen Würdigung ehrte. Es liest sie für uns Frank Riede.

    Bücher zur Politik - Quer durch Europa

    Play Episode Listen Later Aug 16, 2025 11:16


    Sachbuchrezensionen hatten in den Hamburgischen Zeitungen vor 100 Jahren keinen festen Ort, keine eigene Rubrik. Dass sie dennoch ein Bestandteil der journalistischen Arbeit waren, belegt die heutige Sammelrezension aus dem Hamburgischen Correspondenten vom 16. August 1925. Der Autor mit dem Kürzel R. M. versammelt mehrere politikwissenschaftliche Bücher, die sich mit europäischer Politik befassen. Dabei sind die großen Themen, wen wird es verwundern, die „Ismen“ auf der politischen Landkarte. Eine Analyse zum italienischen Faschismus eröffnet den Reigen, und, nach einem Abstecher auf den Balkan, beleuchten gleich mehrere Werke aus verschiedenen Perspektiven den Bolschewismus in Russland. Wie die (allesamt) Autoren über die Lage in Italien und im Osten urteilten und wo sich dabei die Hoffnung auf einen überlegenen Europäischen Machtmenschen äußert, hören wir nun von Rosa Leu.

    Die gute Hamburger Küche

    Play Episode Listen Later Aug 15, 2025 10:20


    Immerhin 16 Sterne-Restaurants zählt die Freie und Hansestadt Hamburg aktuell. Ob man deshalb, wie im Hamburgischen Correspondenten vom 15. August 1925 zu lesen, „in keiner Stadt so gut essen könne als in Hamburg“, sei einmal dahingestellt. Dass die Stadt in früheren Zeiten eben diesen Ruf zumindest im deutschen Vergleich genoss, hatte gewiss mit der privilegierten Hafenlage zu tun, die sie nicht nur verlässlich mit frischem Fisch und Meeresfrüchten versorgte, sondern auch über Lebensmittel aus anderen Weltgegenden relativ stabil verfügen ließ. Wie bei vielen gastronomischen Artikeln der Zeit überrascht auch hier, wie fremd uns viele Gerichte und Gebräuche aus dem zeitlichen Abstand von wenigen Generationen sind; und interessanterweise hören wir genau von dieser Beobachtung auch schon aus dem Mund von Frank Riede.

    In (nicht mal) 80 Zeilen um die Welt

    Play Episode Listen Later Aug 14, 2025 9:28


    Dass nicht jede Reise, mit der man zu Hause Eindruck zu schinden vermag, so auch stattgefunden hat, weiß man in Deutschland spätestens seit Karl May. Wieviel von der Weltumrundung eines gewissen Benno Jacob wahr ist, der von dieser im Hamburger Echo vom 14. August 1925 Kunde gibt, lässt sich auf die Ferne nicht ermitteln – gewisse Zweifel sind wohl durchaus angebracht an seinem Bericht, der sich gleichwohl launig liest. Vom Balkan bis in den Wilden Westen – fast alle Weltgegenden, in denen Old Shatterhand alias Kara ben Nemsi seine Abenteuer bestand, will dieser Benno Jacob auch durchstreift haben. Wo Karl May daraus etliche Dutzend vielhundertseitige Romane generierte, bringt unser Held seine Weltreise indes in nicht einmal achtzig Zeilen unter. Rosa Leu rauscht mit ihm einmal um den Globus.

    Der Reichstag geht in die Sommerferien

    Play Episode Listen Later Aug 13, 2025 11:22


    Wer bisher glaubte, die spätesten möglichen Sommerferien seien die bayerischen – welche bekanntlich jedes Jahr von Anfang August bis Mitte September reichen –, der sieht sich zumindest in historischer Perspektive schwer getäuscht. Bis zum 12. August schuftete man 1925 in Berlin, allerdings nicht auf den Schul-, sondern auf den Parlamentsbänken. Erst dann entließ Reichstagspräsident Paul Löbe die Abgeordneten in die, wie der Hamburgische Correspondent vom 13. schrieb, „verdiente Parlamentspause“ – die dafür gleich bis November angesetzt war. Wie vor solch einer langen Auszeit nicht anders zu erwarten, war in der letzten Sitzung noch viel wegzuschaffen, weshalb Frank Riede für Auf den Tag genau, das natürlich auch dieses Jahr keine Sommerpause macht, noch einmal kräftig etwas wegzulesen hat.

    La Gioconda in der Arena di Verona

    Play Episode Listen Later Aug 12, 2025 7:14


    August ist Festspielzeit, auch bei Auf den Tag genau. Vor wenigen Tagen waren wir das erste Mal seit Bestehen des Podcast bei jenen in Bayreuth, in ein paar Tagen absolvieren wir wieder unseren beinahe jährlichen Gang nach Salzburg, und heute schauen wir nach fünf Jahren wieder einmal bei den Freiluftspielen in der Arena di Verona vorbei, die 1913 zum einhundertsten Geburtstag von Giuseppe Verdi erstmals und seit 1919 alljährlich große Zuschauermengen in das alte römische Baudenkmal zogen. Meistgespieltes Werk ist dort von jeher Verdis Aida, die Berichterstatterin der Altonaer Nachrichten Margarethe Schuch-Mankiewicz wohnte indes einer Aufführung von Amilcare Ponchiellis hierzulande tatsächlich immer noch unterschätzter Oper La Gioconda bei, die sie durchaus zu würdigen weiß. Das Hauptaugenmerk ihres am 12. August 1925 erschienenen Textes gilt allerdings den einmaligen atmosphärischen Begleiterscheinungen dieses nächtlichen Spektakels, die sich über die Dauer eines Jahrhunderts gar nicht allzu stark verändert zu haben scheinen. Rosa Leu war für uns an der Piazza Brá.

    Claim Auf den Tag genau

    In order to claim this podcast we'll send an email to with a verification link. Simply click the link and you will be able to edit tags, request a refresh, and other features to take control of your podcast page!

    Claim Cancel