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Die Jahre stalinistischen Terrors in der Sowjetunion zeitigen regelmäßig kulturelle „Säuberungsaktionen“. Diesmal gerät Sergej Prokofjew ins Visier.
1920, nach dem finanziellen Desaster einer Episode in den USA, kehrt Prokofjew nach Europa zurück.
Shakespeares Tragödie inspirierte Prokofjew zu seinem wohl bedeutendsten Ballett: plastisch, ausdrucksstark und durchaus volksnah. Doch bis zur St. Petersburger Premiere 1940 ist es im stalinistischen Russland ein langer Weg. Von Christoph Vratz.
»Romeo und Julia« ist eine der ergreifendsten Liebesgeschichten der Weltliteratur und hat viele Komponisten inspiriert. In der neuen Folge des Podcasts der Kölner Philharmonie widmet sich Christoph Vratz der Ballettmusik von Sergej Prokofjew und thematisiert sowohl den literarischen Hintergrund des Werks als auch Prokofjews Kompositionsprozess und seine Erfahrungen als Künstler unter der Sowjet-Diktatur. »Romeo und Julia« zählt zu Prokofjews bekanntesten Werken. Die Episode gibt einen Einblick in die Entstehungsgeschichte des Werks und seine künstlerische Bedeutung. Am 20. März 2023 können Sie das City of Birmingham Symphony Orchestra unter der Leitung von Mirga Gražinytė-Tyla mit Prokofjews »Romeo und Julia« in einer Zusammenstellung der litauischen Dirigentin in der Kölner Philharmonie erleben. https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/kirill-gerstein-city-of-birmingham-symphony-orchestra-mirga-grazinyte-tyla/2805 Foto: Mirga Gražinytė-Tyla ©Frans Jansen
Es war ursprünglich als „kleines Konzert“, als „Concertino“ gedacht. Aber in den Jahren, in denen Prokofjew daran arbeitet, wächst es sich zu einem fast halbstündigen, dreisätzigen Violinkonzert aus. Es strahlt, ähnlich wie die „Symphonie Classique“, die Prokofjew zur gleichen Zeit komponiert, Heiterkeit aus.
Will man einen großartigen Prokofjew hören – mit das Schwierigste, was es in der Klavierliteratur gibt – dann kommt man an Boris Giltburg nicht vorbei. Er spielt ihn virtuos, aber er mag auch Prokofjews Fantasie und „geistsprühenden Humor“. Von dem konnten sich auch schon Zeitgenossen überzeugen. Das SWR2 Musikstück der Woche zum kostenlosen Download.
Regisseur Axel Ranisch scheint wie geschaffen für das Musiktheater, er liebt die Klassik, speziell die Oper, und deren abgründige Geschichten. An der Bayerischen Staatsoper präsentierte Ranisch eine herrlich komische Inszenierung von Haydns "Orlando Paladino", an der Staatsoper Stuttgart folgte eine quietschbunte Version von Prokofjews "Liebe zu den drei Orangen", und für den SWR drehte Axel Ranisch einen „Tatort“.
New York hatte nicht auf ihn gewartet, als Sergej Prokofjew 1918 in den Revolutionswirren aus Russland auswanderte. In Amerika traf er die Musiker des Ensemble Zimro und schrieb für sie - und ihren Klarinettisten Simeon Bellison - ein außergewöhnliches Sextett, das ihm Eintritt in die New Yorker Szene verschaffte. Sind die Hebräischen Melodien authentisch? Oder nur gut erfunden? Die Solisten des Gürzenich-Orchesters lassen Sie an ihrer Faszination für diese Musik teilhaben.
Gabriele Leucht und Marcus Weible stellen Werke aus verschiedenen Literaturgattungen und ihre musikdramaturgische Umsetzung in der Welt der Oper vor. In der vierten Episode der Rubrik “Literatur wird Oper” geht es um einen Roman des Schriftstellers Waleri Brjussow. “Der feurige Engel” vereinigt phantastische, historische und realistische Elemente und gilt als Hauptwerk des russischen Symbolismus. Im europäischen Ausland eher unbekannt, inspirierte dieser Roman den Komponisten Sergei Prokofjew zu einer seiner bedeutendsten Kompositionen. Auf kongeniale Weise erfasste er den Symbolgehalt der literarischen Vorlage und schuf ein düsteres Mysterienspiel das durch seine einzigartige, faszinierende Atmosphäre besticht. Wir beschäftigen uns mit dem Leben dieses bedeutenden, russischen Komponisten. In unruhigen Zeiten verbrachte er viele Jahre in der Emigration. Zurück in der Heimat schrieb er in kurzer Folge seine bedeutendsten Werke, sah sich aber auch mit wachsender Repression durch das stalinistische Regime konfrontiert. Die Aufführungsgeschichte des “feurigen Engels” zeigt dies geradezu exemplarisch: in der Sowjetunion über Jahrzehnte zensiert, begann sich diese Oper im Westen seit den Fünfziger Jahren rasch durchzusetzen und erlebte in den Neunzigern einen zweiten großen Durchbruch. Prokofjew (1891 – 1953), schon früh erkannten die Eltern, Gutsverwalter in Rußland, dass in Ihrem Sohn ein herausragendes Musiktalent steckt. Die ersten Kompositionen verfasste Sergei Prokofjew, als er noch nicht einmal die Schrift beherrschte. Später studierte er am Petersburger Konservatorium, unter anderem bei Rimski – Korsakow, und machte sich einen Namen als glänzender Pianist. Er schrieb Ballettklassiker wie „Romeo und Julia“ und Opern, darunter „Die Liebe zu den drei Orangen“ und „Der feurige Engel“. Prokofjews musikalisches Werk ist außerordentlich vielseitig: es umfasst Sinfonien, Konzerte, Kammermusik, Klavierwerke und Lieder. Kompositionen wie „Peter und der Wolf“ sowie die „Klassische Symphonie“ wurden weltberühmt. Sergei Prokofjew gilt als führender Vertreter der musikalischen Moderne und zählt zu den bedeutendsten Komponisten des Zwanzigsten Jahrhunderts. Marcus Weible, geboren 1968 in München. Nach Abitur und Bundeswehr habe ich Geschichte und Rechtswissenschaften in Erlangen und Würzburg studiert. Ich war 15 Jahre als Rechtsanwalt und juristischer Repetitor bei Kern – Nordbayern tätig. In dieser Zeit bereitete ich bundesweit zahlreiche Studenten und Referendare auf das Erste und Zweite Juristische Staatsexamen vor. Mittlerweile lebe ich in Regensburg und gehe dort dem Anwaltsberuf mit Schwerpunkt im Verwaltungsrecht nach. Neben meinem Hobby Geschichte, sind und waren SF und Fantasy meine große Leidenschaft. Ich bin Mitglied des Münchner Fankreises „Die Phantasten“ und betätige mich auf mehreren Literaturseiten als Autor und Rezensent.” Gabriele Leucht, geboren: 1981 in München, Ausbildung: von den alten Sprachen bis zur Avvocatessa der Juristerei in Rosenheim, Birmingham, Maryland, Neapel, Straßburg und München. Interessen: Kunst, je abstrakter desto lieber, Literatur, besonders Romane und Dramen, Opern-Musik, fürs Herz italienisch, für den Rest auch alles andere, Politik: Grundgesetz-Fanatikerin, Antirassistin u.v.m., Sport: nicht ohne meine Berge
Dass im Werkkatalog von Sergej Prokofjew noch echte Entdeckungen zu machen sind, demonstriert der russisch-finnische Dirigent Dima Slobodeniouk mit diesem Album exemplarisch. Darauf kombiniert er Konzertsuiten aus Prokofjews erster Oper "Der Spieler" und seinem letzten Ballett "Das Märchen von der steinernen Blume". Slobodeniouk trifft genau die richtige Balance zwischen Prokofjews kühler Eleganz und seiner suggestiven Emotionalität. Und was die Sinfonia Lahti an Orchesterfarben, Präzision und Brillanz aufbietet - alle Achtung!
Am Freitag eröffnete Daniel Barenboim in Berlin die alljährlichen "Festtage", die vor allem ein österliches Barenboim-Fest sind. Am Samstag stand Sergej Prokofjews relativ selten gespielte Komödie "Die Verlobung im Kloster" aus dem Jahr 1941 auf dem Programm. Es inszenierte der russische Regisseur Dmitri Tcherniakov, einer der erklärten Lieblinge Barenboims, der allerdings schon im Vorfeld sagte, dass er mit Komödien nicht viel anfangen kann.
Premiere am Staatstheater Nürnberg - und ein fulminanter Start des neuen Leitungsteams: Generalmusikdirektorin Joana Mallwitz und Intendant Jens-Daniel Herzog als Regisseur brachten am 30. September Prokofjews "Krieg und Frieden" auf die Bühne. Eine Kritik von Detlef Krenge.
Im Original hat Sergej Prokofjews Oper "Krieg und Frieden" fast fünf Stunden Spieldauer. Sie benötigt ein großes Solisten-Ensemble, neben einem großen Chor noch einen Extra-Chor, ein großes Orchester und sie stellt enorme Bühnenanforderungen. Kein Wunder also, dass sie deshalb selten aufgeführt wird. Das Staatstheater Nürnberg bringt sie nun zum Spielzeitauftakt am 30. September heraus.
Mit klassischer Musik kam Gerd Anthoff zunächst einmal nicht in Berührung. Doch an eine von ihm erstandene Schallplatte mit Prokofjews "Romeo und Julia" kann er sich noch genau erinnern - und hat es ihm angetan. Derzeit ist der Schauspieler in "Peter und der Wolf" mit den Münchner Symphonikern zu erleben.
Axel Ranisch und Devid Striesow reiten musikalisch auf dem Elefanten in den Orient und wieder zurück. Es geht um die Gleichzeitigkeit von Leichtigkeit und Traurigkeit. Und um das tragische Ende eines Komponistenlebens.Von Devid Striesow und Axel Ranischwww.deutschlandfunkkultur.de, EchtzeitDirekter Link zur Audiodatei
Axel Ranisch und Devid Striesow reiten musikalisch auf dem Elefanten in den Orient und wieder zurück. Es geht um die Gleichzeitigkeit von Leichtigkeit und Traurigkeit. Und um das tragische Ende eines Komponistenlebens. Von Devid Striesow und Axel Ranisch www.deutschlandfunkkultur.de, Echtzeit Hören bis: 01.01.2030 00:00 Direkter Link zur Audiodatei
Zwischen 1938 und 1946 - acht lange Jahre - schrieb Sergej Prokofjew an dieser Sonate. Das Werk entstand in einer Zeit stalinistischer Kulturpolitik und spiegelt die bedrohliche Atmosphäre dieser Epoche wieder. Ulrich Möller-Arnsberg hat sich mit der Geigerin Sarah Christian über Prokofjews starkes Stück unterhalten.
Mitten im Ersten Weltkrieg schrieb Sergej Prokofjew seine Oper nach Dostojewskis Roman " Der Spieler". Die Uraufführung musste allerdings bis 1929 auf sich warten lassen, denn sowohl der Krieg als auch Prokofjews radikaler Bruch mit der traditionellen Form der russischen Oper machten es dem Werk nicht leicht. An der Wiener Staatsoper feierte am 4. Oktober unter der musikalischen Leitung von Simone Young das Werk Premiere.