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Sergej Prokofjews Buffa hatte gestern im Theater an der Wien eine umjubelte Premiere. Das Publikum feiertedie Neuentdeckung einer heiteren Oper aus dem 20. Jahrhundert. Unser Opernexperte Richard Schmitz war dabei. Es gibt selten Opernabende von denen man nur positives berichten kann. Prokofjew hat nicht nur eine einfallsreiche Musik geschrieben, sondern auch den Text gemeinsam mit seiner späteren Frau Mira Mendelson geschrieben. Der Plot ist alt und bekannt: Vater will Tochter reich verheiraten; Tochter liebt armen Schlucker, Sohn trennt sich von seiner reichen Braut. Reicher Bräutigam wird mit Verkleidungen getäuscht; allgemeines Happy End. Da sich die Handlung im Milieu von einfachenFischhändlern abspielt, bietet die Bühne von Paolo Fantin neben ungezählten Türen auch viele Fische, manchmal auch einen raumbeherrschenden Fisch, der sich am Ende nur mehr als Skelett präsentiert; offenbar aufgegessen! Damiano Michieletto lässt die turbulente Commedia dell`arte-Handlung rasant ablaufen. Die beiden Bräute verbünden sich und düpieren nicht nur Vater und alten Bräutigam, sondern auch ihre zukünftigen Ehemänner. In der patriarchalischen Gesellschaft sind die Frauen, wenn sie sich einig sind, schon immer die Siegerinnen gewesen. Einevergnügliche Erkenntnis! Auch der reiche Alte, der empört davonstürmt, weil er keine Anstandsdame heiraten wollte, wird von seiner Frau sicher eingefangen werden. Eigentlich führt uns der Titel „Verlobung im Kloster“ in die Irre, denn die drei Paare werden von den schon recht betrunkenen Mönchen, die sich auch noch als Transvestiten gerieren, getraut und nicht bloß verlobt. Auch wenn es in diesem russisch-orthodoxen Koster hoch hergeht und mit Geld alles geregelt werden kann, bekreuzigen sich alle korrekt. Evgeny Akimov singt den Vater in all seinen Facetten und macht aus ihm eine sympathische Figur. Den getäuschten Fischhändler Mendoza gestaltet Valery Gilmanov mit komödiantischer Schläue. Stacey Alleaume als Tochter Luisa, Anna Goryachova als geliebte Clara, Petr Sokolov als Sohn Ferdinand und Vladimir Dmitruk als geliebter Antonio erfüllen ihre Aufgaben mit Hingabe. Die Duenna Elena Maximova ließ sich als indisponiert ansagen. Singt sie noch besser, wenn sie nicht verkühlt ist?Auch das ORF Radio-Symphonieorchester und der Arnold Schönberg Chor waren in Hochform. Der Dirigent Dmitry Matvienko sorgte für einen musikalischen Genuss. Das Publikum feierte alle, auch die Regie frenetisch. Es war ein großer Abend, bei dem man sich ohne Bedenken amüsieren konnte.
Verwechslungen, heimliche Hochzeiten und ein Kloster voller beschwipster Mönche - Sergej Prokofjews "Die Verlobung" im Kloster ist eine Oper voller Tempo, Witz und absurder Wendungen. Am Theater an der Wien feierte sie jetzt Premiere in einer frechen Inszenierung von Damiano Michieletto. Wie das klingt, wie das aussieht - und warum ein riesiger Fisch eine zentrale Rolle spielt, darüber haben wir mit Franziska Stürz gesprochen.
Was für ein Konzertmarathon: Igor Levit spielt beim Musikfestival Heidelberger Frühling die fünf Klavierkonzerte von Sergej Prokofjew an drei aufeinanderfolgenden Tagen. Doch für Levit macht es gerade den Reiz dieses Projekts aus, intensiv in Prokofjews Werk eintauchen und dessen Entwicklung nachvollziehen können.
Mitten im Krieg und doch in der Abgeschiedenheit der Natur komponiert Sergej Prokofjew 1944 seine längste Sinfonie. Das Regime erwartet von ihm heroische Klänge und Prokofjew liefert. Doch die Fünfte ist weit mehr: Der 53jährige Komponist findet darin zu einer vielschichtigen Synthese seines Schaffens. Von Christoph Vratz.
35 Jahre alt ist die in Sofia geborene Geigerin Liya Petrova. Auf den internationalen Podien ist sie unterwegs, seit sie 2016 in Dänemark den ersten Preis beim renommierten Carl Nielsen-Wettbewerb gewann. Violinkonzerte von Nielsen, Beethoven oder Prokofjew hat Petrova eingespielt. Für ihr jüngstes Album wählte sie das Konzert von Erich Wolfgang Korngold und die Violinsonate von Richard Strauss.
Sergej Prokofjew lebte nach der Oktoberrevolution 1918 lange Zeit in der Emigration, erst in den USA, dann in Frankreich. Dort hat er seine erste Frau kennengelernt, eine spanische Sängerin mit dem Künstlernamen Lina Llubera. Nach fast 20 Jahren im Ausland ging die Familie - das waren Prokofjew mit Frau und zwei Söhnen - zurück in die (damalige) Sowjetunion. Und was passiert: Prokofjew trifft die Liebe seines Lebens. Eine junge Literaturstudentin namens Mira Mendelssohn. Dieses Treffen sollte nicht nur sein Leben für immer verändern, sondern auch das Leben seiner ersten Frau. Und zwar dramatisch ...
Geld macht seelisch arm, so die bittere Einsicht des Titelhelden Alexej in Sergei Prokofjews Oper "Der Spieler". Axel Ranisch inszeniert an der Staatsoper Stuttgart mit Bravour eine Karikatur des hemmungslosen Materialismus - mitten in der Ödnis der Wüste.
Bei den Salzburger Festspielen steht dieses Jahr die eher selten gespielte Oper "Der Spieler" von Sergej Prokofjew als Neuproduktion auf dem Programm. Vor allem musikalisch macht dieser Opernabend glücklich, meint unsere Kritikerin.
1920, nach dem finanziellen Desaster einer Episode in den USA, kehrt Prokofjew nach Europa zurück.
Natürlich, aufrichtig und er gab sich voll und ganz seinen Eindrücken hin, dass er wie ein großes Kind erschien: Diese Zuschreibung Sergej Prokofjews wird auch seiner Sinfonie Nr. 7 gerecht, meint Julius Heile in in der kurzen Werkeinführung zum Download.
Inspiriert durch das Spiel des genialen Cellisten Mstislav Rostropowitsch schrieb Sergej Prokofjew einige Werke für Cello, unter anderen 1949 seine Sonate für Violoncello und Klavier. Der Cellist Daniel Müller-Schott hatte bereits als Siebzehnjähriger ein Jahr lang Unterricht bei Rostropowitsch: Er habe ihm die musikalische Brücke zu Prokofjew gebaut, durch Rostropowitsch habe er sich dem Schaffensprozess von Prokofjew sehr nah gefühlt. Daniel Müller-Schott erzählt von seiner ganz besonderen Beziehung zu Prokofjews Cellosonate op. 119.
„Krieg und Frieden“ ist der Schlussstein von Sergej Prokofjews Karriere als Opernkomponist. Ein monumentales Werk mit vier Stunden Spielzeit und 72 solistischen Rollen. Für Prokofjew war die Tolstoi-Oper eine Herzensangelegenheit und wird schließlich zu einem Schmerzenskind. Heute in Kriegszeiten wirft diese Oper mehr Fragen auf denn je, denn sie transportiert auch stalinistische Propaganda. Eine Betrachtung angesichts der Neuinszenierung an der Bayerischen Staatsoper.
Shakespeares Tragödie inspirierte Prokofjew zu seinem wohl bedeutendsten Ballett: plastisch, ausdrucksstark und durchaus volksnah. Doch bis zur St. Petersburger Premiere 1940 ist es im stalinistischen Russland ein langer Weg. Von Christoph Vratz.
Gerade noch "Volkskünstler", nun plötzlich unter staatlicher Beobachtung: Yaltah Worlitzsch erzählt anhand der Sechsten Sinfonie mehr über Prokofjews Schicksal. Die kurze Werkeinführung für unterwegs.
Eine Szenerie wie auf dem Jahrmarkt. Eine Instrumentierung wie sie imposanter nicht sein könnte - immerhin spiegele seine 5. Sinfonie den "Triumph des menschlichen Geistes", so Prokofjew. Ein Werk in seinem historischen Kontext, vorgestellt von Yaltah Worlitzsch.
Das aktuelle Album des Geigers verbindet Violinkonzerte von Britten und Prokofjew mit Sarasate und Tárrega.
Es war ursprünglich als „kleines Konzert“, als „Concertino“ gedacht. Aber in den Jahren, in denen Prokofjew daran arbeitet, wächst es sich zu einem fast halbstündigen, dreisätzigen Violinkonzert aus. Es strahlt, ähnlich wie die „Symphonie Classique“, die Prokofjew zur gleichen Zeit komponiert, Heiterkeit aus.
Will man einen großartigen Prokofjew hören – mit das Schwierigste, was es in der Klavierliteratur gibt – dann kommt man an Boris Giltburg nicht vorbei. Er spielt ihn virtuos, aber er mag auch Prokofjews Fantasie und „geistsprühenden Humor“. Von dem konnten sich auch schon Zeitgenossen überzeugen. Das SWR2 Musikstück der Woche zum kostenlosen Download.
Prokofjews Ballettmusik zu Shakespeares "Romeo und Julia" hatte 1934 einen schweren Start. Denn diese expressive Musik stand quer zur damaligen russischen Ballett-Tradition. Zunächst als Orchestersuiten im Konzertsaal erfolgreich, fand das "Romeo und Julia"-Ballett aber schließlich doch den Weg auf die Tanzbühnen der Welt. Mehr erfahren Sie in diesem Audio von und mit Yaltah Worlitzsch.
Auf dem Programm steht dieses Mal die "Symphonie classique" von Sergej Prokofjew. Christine Lemke-Matwey, Andreas Göbel und Kai Luehrs-Kaiser hören Aufnahmen, ohne zu wissen, wen sie hören. Das müssen die drei selbst herausfinden. Moderiert von Christian Detig.
New York hatte nicht auf ihn gewartet, als Sergej Prokofjew 1918 in den Revolutionswirren aus Russland auswanderte. In Amerika traf er die Musiker des Ensemble Zimro und schrieb für sie - und ihren Klarinettisten Simeon Bellison - ein außergewöhnliches Sextett, das ihm Eintritt in die New Yorker Szene verschaffte. Sind die Hebräischen Melodien authentisch? Oder nur gut erfunden? Die Solisten des Gürzenich-Orchesters lassen Sie an ihrer Faszination für diese Musik teilhaben.
Gabriele Leucht und Marcus Weible stellen Werke aus verschiedenen Literaturgattungen und ihre musikdramaturgische Umsetzung in der Welt der Oper vor. In der vierten Episode der Rubrik “Literatur wird Oper” geht es um einen Roman des Schriftstellers Waleri Brjussow. “Der feurige Engel” vereinigt phantastische, historische und realistische Elemente und gilt als Hauptwerk des russischen Symbolismus. Im europäischen Ausland eher unbekannt, inspirierte dieser Roman den Komponisten Sergei Prokofjew zu einer seiner bedeutendsten Kompositionen. Auf kongeniale Weise erfasste er den Symbolgehalt der literarischen Vorlage und schuf ein düsteres Mysterienspiel das durch seine einzigartige, faszinierende Atmosphäre besticht. Wir beschäftigen uns mit dem Leben dieses bedeutenden, russischen Komponisten. In unruhigen Zeiten verbrachte er viele Jahre in der Emigration. Zurück in der Heimat schrieb er in kurzer Folge seine bedeutendsten Werke, sah sich aber auch mit wachsender Repression durch das stalinistische Regime konfrontiert. Die Aufführungsgeschichte des “feurigen Engels” zeigt dies geradezu exemplarisch: in der Sowjetunion über Jahrzehnte zensiert, begann sich diese Oper im Westen seit den Fünfziger Jahren rasch durchzusetzen und erlebte in den Neunzigern einen zweiten großen Durchbruch. Prokofjew (1891 – 1953), schon früh erkannten die Eltern, Gutsverwalter in Rußland, dass in Ihrem Sohn ein herausragendes Musiktalent steckt. Die ersten Kompositionen verfasste Sergei Prokofjew, als er noch nicht einmal die Schrift beherrschte. Später studierte er am Petersburger Konservatorium, unter anderem bei Rimski – Korsakow, und machte sich einen Namen als glänzender Pianist. Er schrieb Ballettklassiker wie „Romeo und Julia“ und Opern, darunter „Die Liebe zu den drei Orangen“ und „Der feurige Engel“. Prokofjews musikalisches Werk ist außerordentlich vielseitig: es umfasst Sinfonien, Konzerte, Kammermusik, Klavierwerke und Lieder. Kompositionen wie „Peter und der Wolf“ sowie die „Klassische Symphonie“ wurden weltberühmt. Sergei Prokofjew gilt als führender Vertreter der musikalischen Moderne und zählt zu den bedeutendsten Komponisten des Zwanzigsten Jahrhunderts. Marcus Weible, geboren 1968 in München. Nach Abitur und Bundeswehr habe ich Geschichte und Rechtswissenschaften in Erlangen und Würzburg studiert. Ich war 15 Jahre als Rechtsanwalt und juristischer Repetitor bei Kern – Nordbayern tätig. In dieser Zeit bereitete ich bundesweit zahlreiche Studenten und Referendare auf das Erste und Zweite Juristische Staatsexamen vor. Mittlerweile lebe ich in Regensburg und gehe dort dem Anwaltsberuf mit Schwerpunkt im Verwaltungsrecht nach. Neben meinem Hobby Geschichte, sind und waren SF und Fantasy meine große Leidenschaft. Ich bin Mitglied des Münchner Fankreises „Die Phantasten“ und betätige mich auf mehreren Literaturseiten als Autor und Rezensent.” Gabriele Leucht, geboren: 1981 in München, Ausbildung: von den alten Sprachen bis zur Avvocatessa der Juristerei in Rosenheim, Birmingham, Maryland, Neapel, Straßburg und München. Interessen: Kunst, je abstrakter desto lieber, Literatur, besonders Romane und Dramen, Opern-Musik, fürs Herz italienisch, für den Rest auch alles andere, Politik: Grundgesetz-Fanatikerin, Antirassistin u.v.m., Sport: nicht ohne meine Berge
Gstaad Menuhin Festival Podcast - Die Geschichten hinter den Meisterwerken der klassischen Musik
Es ist immer ein grosses Ereignis, wenn Valery Gergiev die Bühne betritt. Vor allem dann, wenn er sein Orchester des Mariinski-Theaters St. Petersburg durch Meisterwerke der russischen Orchesterkunst wie die «Romeo und Julia»-Ballettmusik von Prokofjew führt. Zusätzlich wird einer der neuen Menuhin's Heritage Artists, Alexandre Kantorow, die Tasten für das 2. Klavierkonzert von Prokofjew zum Klingen bringen. Der junge Pianist, Sohn des Geigers und Dirigenten Jean-Jacques Kantorow, ist eine wahre Offenbarung. Als erster Franzose gewann er 2019 den renommierten Tschaikowsky-Wettbewerb in Moskau und erhielt im darauffolgenden Jahr für seine Einspielung des «Ägyptischen Konzerts» von Saint-Saëns, seinem Lieblingskomponisten (neben Brahms), den Victoire de la Musique.
In der vierten Episode der Rubrik "Literatur wird Oper" geht es um einen Roman des Schriftstellers Waleri Brjussow. "Der feurige Engel" vereinigt phantastische, historische und realistische Elemente und gilt als Hauptwerk des russischen Symbolismus. Im europäischen Ausland eher unbekannt, inspirierte dieser Roman den Komponisten Sergei Prokofjew zu einer seiner bedeutendsten Kompositionen. Auf kongeniale Weise erfasste er den Symbolgehalt der literarischen Vorlage und schuf ein düsteres Mysterienspiel das durch seine einzigartige, faszinierende Atmosphäre besticht. Wir beschäftigen uns mit dem Leben dieses bedeutenden, russischen Komponisten. In unruhigen Zeiten verbrachte er viele Jahre in der Emigration. Zurück in der Heimat schrieb er in kurzer Folge seine bedeutendsten Werke, sah sich aber auch mit der wachsenden Repression eines totalitären Regimes konfrontiert. Die Aufführungsgeschichte des "feurigen Engels" zeigt dies geradezu exemplarisch: in der Sowjetunion über Jahrzehnte zensiert, begann sich diese Oper im Westen schon seit den Fünfziger Jahren rasch durchzusetzen und erlebte in den Neunzigern einen zweiten großen Durchbruch.
Als Direktor des Konservatoriums seiner Heimatstadt sorgte Alexander Glasunow dafür, dass die Musiktradition seines Landes weitergegeben wurde. An Schostakowitsch und Prokofjew zum Beispiel. Als Komponist steht er ebenfalls in dieser Tradition. Sein Violinkonzert entstand 1904 und besticht durch schwermütig-slawisches Melos wie durch orientalisch anmutende Effekte.
Mit seinem aktuellen Album legt der US-amerikanische Pianist Nicholas Angelich eine sehr detailgenaue und klangsinnliche Sicht auf Prokofjews Klaviermusik vor. Seiner intimen und bezwingenden Erkundung kann man fasziniert folgen.
Olli Mustonen lebt drei künstlerische Leben zugleich - als Pianist, Komponist und Dirigent. Im Gespräch zeigt sich der gebürtige Finne "überquellend", spricht aus tiefster Begeisterung über seine Heroen Beethoven, Prokofjew und Bartók.
«NOTEN & SCHLÜSSEL»Konzerteinführungen aus Grafenegg, die Ohren öffnenPeter Kislinger über das Programm des Konzerts in Grafenegg am 3. Oktober. InterpretenTONKÜNSTLER-ORCHESTERALEXANDER SITKOVETSKY, ViolineYUTAKA SADO, Dirigent ProgrammSERGEJ PROKOFJEWKonzert für Violine und Orchester Nr. 1 D-Dur op. 19 LUDWIG VAN BEETHOVENSymphonie Nr. 1 C-Dur op. 21 grafenegg.com/podcast
Die Geigerin Franziska Pietsch ist auf ihrem Weg direkt beeinflusst durch die deutsch-deutsche Geschichte: in den 70er-Jahren startet sie in Ostberlin eine staatlich geförderte Bilderbuchkarriere. Als sich ihr Vater in den Westen absetzt, scheint alles vorbei. Wenige Jahre später geht Franziska Pietsch mit 16 Jahren ebenfalls in den Westen und erobert sich hier ihren Platz, als Solistin vor allem mit den Violinkonzerten von Bartók, Prokofjew und Schostakowitsch.
Welch unglaublich großes Ausdrucksspektrum und auch ganz feine Klangnuancen und Farbschattierungen Prokofjews Klaviersonaten in sich tragen, zeigt Alexander Melnikov in der zweiten Folge seiner Gesamteinspielung. Es nötigt Respekt ab, wie virtuos und unglaublich wandlungsfähig dieser Pianist ist.
Musik mit Worten erklären? Für die Finnen eher hinderlich, so der Dirigent Jukka-Pekka Saraste. Nun war der Finne mit Prokofjew und Sibelius zu Gast bei den Akademiekonzerten des Bayerischen Staatsorchesters.
Sie waren enge Freunde - Sergej Prokofjew und Vladimir Dukelskij. Beide verließen Russland nach der Revolution 1917, aber nur einer war in der Neuen Welt wirklich erfolgreich. Prokofjew kehrte 1936 nach Russland zurück. Inwieweit die Heimat im Leben eines Künstlers eine schicksalhafte Rolle spielen kann, weiß Julia Smilga.
1937 kehrt Sergej Prokofjew mit seiner Frau, der spanischen Sängerin Lina Llubera-Prokofjew und den beiden Söhnen aus der Emigration in die Sowjetunion zurück. Hier trifft er bald die Liebe seines Lebens - die junge Literaturstudentin Mira Mendelssohn. Dieses Treffen wird nicht nur sein Leben für immer verändern, sondern auch das Leben seiner ersten Frau.
Prokofjews Erstes Violinkonzert und Waltons Bratschenkonzert auf einer CD zu veröffentlichen, ist äußerst spannend. Es braucht dafür aber nicht nur die gute Idee, sondern die solistische Doppelbegabung auf Geige und Bratsche. Die Niederländerin Isabelle van Keulen ist eine der wenigen in der Szene, die beide Instrumente gleichberechtigt spielt und pflegt. Sie spielt auch hier beide technisch absolut souverän und klanglich verzaubernd innig.
Mit klassischer Musik kam Gerd Anthoff zunächst einmal nicht in Berührung. Doch an eine von ihm erstandene Schallplatte mit Prokofjews "Romeo und Julia" kann er sich noch genau erinnern - und hat es ihm angetan. Derzeit ist der Schauspieler in "Peter und der Wolf" mit den Münchner Symphonikern zu erleben.
Nikolai Mjaskowskij galt zu Lebzeiten als einer der großen russischen Komponisten. Doch dann geriet er beinahe in Vergessenheit - sehr zu Unrecht. Auf dieser neuen CD kann man seine beiden Cellosonaten entdecken, die denen von Rachmaninow, Prokofjew und Schostakowitsch ebenbürtig sind, und dies in "mustergültigen Aufnahmen", findet Dirk Kruse.
Die französische Organistin Sophie Rétaux präsentiert Transkriptionen, die sie als klingende Visitenkarte jener Cavailé-Coll-Orgel im nordfranzösischen Saint-Omer verstanden wissen will, an der sie seit Jahren Titularorganistin ist. Rachmaninow, Tschaikowsky und sogar Prokofjew und Schostakowitsch sind darauf zu finden - in durchaus aparten Neuinterpretationen. "Eine vorzügliche Orgel-Orchestratorin", sagt Mathias Keller.
Zwischen 1938 und 1946 - acht lange Jahre - schrieb Sergej Prokofjew an dieser Sonate. Das Werk entstand in einer Zeit stalinistischer Kulturpolitik und spiegelt die bedrohliche Atmosphäre dieser Epoche wieder. Ulrich Möller-Arnsberg hat sich mit der Geigerin Sarah Christian über Prokofjews starkes Stück unterhalten.
Lisa Batiashvili kann singen auf ihrem Instrument, wunderbar natürlich und gerade darum tief berührend. Deshalb ist sie eine ideale Interpretin für die Violinkonzerte von Prokofjew. Dieser Musik ist nur gewachsen, wer die rätselhafte Fähigkeit hat, durch Schlichtheit umso tiefer zu berühren.
Mit dem Staatlichen Akademische Staatsorchester von Russland erarbeitet Jurowski eine neue Gesamtaufnahme der Symphonien von Sergej Prokofjew. Zum Auftakt hat er die bei uns kaum gespielten Symphonien Nummer 2 und 3 gewählt; "ein überzeugendes Plädoyer", sagt Fridemann Leipold.
Sergej Prokofjew: Klaviersonaten Nr. 6 und 9 | Fünf Klavierstücke aus "Cinderella" | aus den "Visions fugitives" | Diverse Klavierstücke | Swjatoslaw Richter (Klavier)
Symphonie Nr. 1 "Symphonie classique" | Symphonie Nr. 7 | Suite aus "Leutnant Kijé" | Deutsches Symphonie-Orchester Berlin | Leitung: Tugan Sokhiev
Als Sergej Prokofjew aus dem Exil in die Sowjetunion zurückkehrte, hatte er im Gepäck die Skizzen zu einem Konzert für Cello und Orchester. Wiebke Matyschok sprach mit Alban Gerhardt über dieses starke Stück.
Diese Woche ist der frankokanadische Pianist Marc-André Hamelin zweimal in München zu hören: am 20./21. Februar im Akademiekonzert der Bayerischen Staatsoper unter Kirill Petrenko und am 24. Februar mit einem Solabend im Herkulessaal der Residenz, unter anderem mit Musik von Liszt und Prokofjew. BR-KLASSIK-Redakteurin Kristin Amme hat mit Hamelin über seine Liebe zum Klavier, eigene Kompositionen und die Auftritte in München gesprochen.
Klaviersonate Nr. 2 d-Moll op. 14 | Klaviersonate Nr. 6 A-Dur op 82 | Klaviersonate Nr. 8 B-Dur op. 84 | Alexander Melnikov (Klavier)
Am 19. November gibt der russische Pianist Dmitriy Masleev im Rahmen der "Fränkischen Musiktage" in Alzenau einen Klavierabend mit Werken von Beethoven, Liszt, Rachmaninow und Prokofjew. Masleev gewann 2015 den 15. Internationalen Tschaikowsky-Wettbewerb und begeisterte nicht nur die Jury, sondern auch gleichfalls Publikum und Medien. Sylvia Schreiber hat den jungen Pianisten zum Interview getroffen.
Beim MPHIL 360°- Festival vom 11. bis 13. November 2016 in der Münchner Philharmonie präsentierte Valery Gergiev alle sieben Symphonien von Sergej Prokofjew. Zu hören waren die Münchner Philharmoniker und das Petersburger Mariinsky Orchester. Ein Rückblick von Fridemann Leipold, der live beim Marathon mit dabei war.
Am 10. November lädt die Lacon-Gruppe in Karlsfeld zu einem fremdartigen Konzertabend ein: "highTech meets Classic", so nennt sich das symphonische Konzert zusammen mit dem ODEON-Jugendsinfonieorchester unter der Leitung von Julio Doggenweiler Fernández. Auf dem Konzertplan stehen Werke von Prokofjew, Hübler, Strawinsky und Ginastera. Warum das Konzert besonders interessant für die Besucher ist, hat Ana Tsotsoria ermittelt.
Am 9. September 2016 erschien das neue Album des erfolgreichen Hamburger Musikproduzenten Matthias Arfmann. Es trägt den Titel "Ballet Jeunesse" und kreuzt Ballettklassiker von Tschaikowsky, Prokofjew und Strawinsky mit modernen Musikstilen. Darf man das? Annika Täuschel fragte nach bei den Beteiligten: Matthias Arfmann, Musiker Peter Imig und Sängerin Onejiru.
Am 4. April stellten die Münchner Philharmoniker das Programm für die Saison 2016/17 vor. Chefdirigent Valery Gergiev setzt besondere Schwerpunkte auf die Werke von Bruckner und Prokofjew. Bernhard Neuhoff war bei der Pressekonferenz und berichtet im Gespräch mit Uta Sailer davon.
Bisher hat die Pianistin Anna Vinnitskaya vier CDs veröffentlicht und dabei eine Vorliebe für ihre russischen Landsleute Rachmaninow oder Prokofjew erkennen lassen. Nun widmet sie sich mit ihrer im März 2016 erschienenen fünften CD erstmals Johannes Brahms.
Sergej Prokofjew: Klavierkonzert Nr. 1 | Maurice Ravel: Klavierkonzert für die linke Hand | Andrei Gawrilow (Klavier) | London Symphony Orchestra | Leitung: Sir Simon Rattle
Peter Tschaikowsky: Klavierkonzert Nr. 1 b-Moll, op. 23 | Sergej Prokofjew: Klavierkonzert Nr. 2 G-Moll op. 16 | Kirill Gerstein (Klavier) | Deutsches Symphonie-Orchester Berlin | Leitung: James Gaffigan
Sergej Prokofjew: Klavierkonzerte Nr.1-5 | Jean-Efflam Bavouzet (Klavier) | BBC Philharmonic Orchestra | Leitung: Gianandrea Noseda
Der russische Komponist Rodion Shchedrin, 1932 in Moskau geboren, gehört zu jenen russischen Komponisten, die in ihren Werken an Traditionen der vorangehenden Generation - an Prokofjew und Schostakowitsch - anknüpfen. Gleichzeitig suchte er ständig nach neuen Möglichkeiten des künstlerischen Ausdrucks. Eine besondere Rolle nimmt für ihn das Genre des Klavierkonzerts ein - als Arbeitslaboratorium. So war das schon bei seinem ersten Klavierkonzert, das er mit 22 Jahren komponierte. Julia Smilga stellt das Starke Stück vor.
Sie waren enge Freunde - Sergej Prokofjew und Vladimir Dukelskij. Beide verließen Russland nach der Revolution 1917, aber nur einer war in der Neuen Welt wirklich erfolgreich. Prokofjew kehrte 1936 nach Russland zurück. Inwieweit die Heimat im Leben eines Künstlers eine schicksalhafte Rolle spielen kann, weiß Julia Smilga.
Eine Scheidung mit Folgen