Was ist los in den nationalen, internationalen und südwestdeutschen Kulturszenen? Berichte, Rezensionen zu Premieren und Konzerten, Ausstellungen und Museen, Künstlern und Events! Aus den Kulturmagazinen "SWR2 am Morgen", "SWR2 Journal am Morgen", "SWR2 Journal am Mittag" und "SWR2 Kultur aktuell".

Beuys hat die Kunst revolutioniert, gleichzeitig hat sich der Blick auf ihn gewandelt. Die Kunsthalle Tübingen zeigt den kontroversen Künstler in „Joseph Beuys – Bewohnte Mythen“ in neuem Licht.

Slippery Slope, das gefeierte Musical der erfolgreichen Theaterregisseurin und Dramatikerin Yael Ronen, hatte 2021 am Berliner Maxim-Gorki-Theater seine Uraufführung. Nun kommt das satirische Stück über die Debatten der Gegenwart nach Mannheim.

Wofür lohnt es sich zu kämpfen? Das Theaterkollektiv Lokstoff begibt sich mit seinem Publikum in einem Bus als Theaterbühne auf eine Reise durch Stuttgart.

Rolf Nesch, Nadira Husain und Ahmed Umar haben einiges gemeinsam: Die Vorliebe für haptische, vielschichtige Skulpturen und Materialbilder – und Erfahrungen vom Leben in der Fremde. Wie das eine das andere prägt, davon erzählt eine großartige Ausstellung im Kunstmuseum Stuttgart.

Ein wortwörtlicher Lichtschein für Fans der katalanischen Sängerin und Songwriterin Rosalía: Ihr aktuelles Album „Lux“ ist seit dem 7. November auf dem Markt.

Von Josephine Baker könne man lernen, „dass man Kämpfe sein ganzes Leben lang kämpft“, sagt Monika Gintersdorfer. Zum 50. Todestag Bakers hat sie ein Tanztheater-Biopic inszeniert.

„Wie jede andere hier“ der Schweizer Autorin Viola Rohner will besonders jungen Menschen Margot Spiegels Schicksal vermitteln und trifft damit mitten ins Herz.

Sebastian Fitzek ist einer der erfolgreichsten deutschen Schriftsteller aller Zeiten. Alle seine Psychothriller sind absolute Bestseller geworden. In seinem neuen Buch „Der Nachbar“ kommt das Grauen ganz nah. Im Gespräch mit SWR Kultur spricht Fitzek über Ängste, Abgründe und warum Thriller für ihn wie eine Achterbahnfahrt der Gefühle sind.

Als Frau hat man es in der Krimi-Branche schwer, finden die „Mörderischen Schwestern“. Beim „Ladies Crime Festival“ teilen die Frauen ihre Freude am Krimi und tauschen sich aus.

Am 8. November jährt sich das Attentat des Schreiners Georg Elser auf Adolf Hitler zum 86. Mal – ein Symbol für den frühen Widerstand gegen das NS-Regime. Laut Journalist Ludger Fittkau hatten die Nazis die Tat zwar sofort den Briten zuschrieben, „aber auch Widerstandskreise wussten, dass der britische Geheimdienst aktiv war und es Pläne gab, Hitler zu töten.“ Viele Zeitgenossen reagierten zwiespältig, denn „1939 herrschte noch eine Dominanz der Führerloyalität, auch in späteren Widerstandskreisen.“ Dennoch gab es schon damals Menschen, die den Mut hatten, Hitlers Sturz zu planen. Fittkau erinnert daran: „Elser handelte allein, aber seine Tat wurde aufmerksam verfolgt – auch von jenen, die später Teil des 20. Juli wurden.“ Die Veranstaltung in Gedenken an den Widerstandkämpfer Georg Elser inklusive Ausstellung findet am 8. November im Alten Rohrlager in Mainz statt.

Zum zweiten Mal wird Baden-Baden Gastgeber des Bücherfestivals, das vom 06.11. bis 09.11. zahlreiche Autoren und Autorinnen präsentiert. SWR Kultur Literaturredakteur Carsten Otte spricht unter anderem mit Kaleb Erdmann, Autor des Buchs „Die Ausweichschule“. Als „heiteres Trauerbuch“ beschreibt Otte den Roman, der in diesem Jahr auch auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis stand. Dieser handelt vom Amoklauf am Erfurter Gutenberggymnasium 2002, den Autor Kaleb Erdmann selbst miterlebt hat. Für Carsten Otte ist „Die Ausweichschule“ deshalb auch ein autofiktionaler Roman über die Grenzen des Schreibens. Einer in dem die Tat aus Sicht des elfjährigen Erzählers geschildert wird. Der Amoklauf habe in den Schülerinnen und Schülern lange nachgewirkt, „in ihnen gegärt“, aber Kaleb Erdmann habe auch „diesen wunderbaren Roman geschrieben“, so Carsten Otte.

Die ARD-Hörspieltage gelten als das bedeutendste Hörspielfestival im deutschsprachigen Raum. Vier Tage lang werden neue Hörspiele von ARD, Deutschlandfunk sowie dem Österreichischen und Schweizer Rundfunk in voller Länge präsentiert und dann mit dem Publikum und den Macher*innen diskutiert. Außerdem gibt es ein vielfältiges Rahmenprogramm mit Konzerten, Klangperformances und Live-Hörspielen. Zum ersten Mal haben sich die ARD-Hörspieltage mit dem Thema „Science Fiction“ einen inhaltlichen Schwerpunkt gewählt.

Als Siebenjähriger sprach Oliver Rohrbeck seine erste Synchronrolle, seither ist er einer der produktivsten Sprecher im deutschsprachigen Raum. Justus Jonas in der Hörspielserie „Die drei ???“ spielt er seit über 40 Jahren. Mit dem Live-Hörspiel „Krieg der Welten“ ist er bei den ARD Hörspieltagen Karlsruhe zu Gast.

Ob Narzissmus, Sadismus oder auch Egoismus: Die Psychologie kennt viele Begriffe für böse Persönlichkeiten. Ein Forschungsprojekt hat den sogenannten „D-Faktor“ genauer untersucht.

Desinformation in der Politik und in Medien, Verschwörungstheorien um den Klimawandel oder Corona, Betrügereien am Telefon und im Netz – die Verfassungsrichterin Elisa Hoven geht in zehn Kapiteln den Lügen und Fake News in unserer Gesellschaft nach und fragt besorgt: „Das Ende der Wahrheit?“ Rezension von Stefan Berkholz

Seit Jahren porträtiert der Mainzer Dokumentarfilmer Michael Schwarz Menschen mit ungewöhnlichen Biografien. Sein neuer Film „Der Tod ist ein Arschloch“ über einen alternativen Bestattungsunternehmer steht exemplarisch für seinen nahen, respektvollen Blick. Damit eröffnet das Mainzer Festival FILMZ in diesem Jahr erstmals mit einem Dokumentarfilm.

Das Internationale Filmfestival Mannheim Heidelberg lädt zum zehntägigen Kinoerlebnis ein – mit 74 Langfilmen aus 50 Ländern.

Die Staatsgalerie Stuttgart zeigt Fotografien von Studierenden zweier Stuttgarter Kunsthochschulen. Unter dem Titel „Playlist“ geht es vor allem darum, wie die Generation Z die Welt sieht.

Seit seinem Megaerfolg mit „Independence Day“ gilt Roland Emmerich in Hollywood als „Master of Desaster“. Kein anderer deutscher Regisseur war dort je erfolgreicher. In Deutschland hat man den Schwaben und sein Blockbuster-Kino dagegen lange belächelt. In der ARD-Doku von Jo Müller blickt er zurück und gibt bisher ungesehene Einblicke in sein Privatleben.

Ein Dichter streift durch das Paris der Belle Époque, grübelt über Verse, gibt sich erotischen Träumereien hin. 1897 besuchte der griechische Lyriker Konstantinos Kavafis die französische Hauptstadt – berühmt war er da noch nicht. Über jene drei Tage in Paris ist nun ein Roman erschienen: Was bleibt von der Nacht. Rezension von Victoria Eglau

Der inklusive Spielclub am Schauspiel Stuttgart bringt mit „Schichtwechsel“ ein Theaterstück auf die Bühne, das Berührungsängste abbauen soll. Bei der Produktion stehen Menschen mit und ohne Behinderung zusammen auf der Bühne.

Carl Weisgerber aus Ahrweiler hatte sich auf Landschafts- und Tiermalerei spezialisiert. Schöne Gemälde, die auch in die Heimatideologie der Nationalsozialisten passte. So waren Bilder Weisgerbers auf den großen Ausstellungen zwischen 1938 und 1944 zu sehen; Adolf Hitler selbst hat Werke ankaufen lassen. Wie Carl Weisgerber zu den Nationalsozialisten stand, ist nicht bekannt. Was bedeutet diese Gemengelage für seine Kunstwerke heute?

Die junge Aktivistin Tine kehrt nach Bad Kleinen zurück, dem Ort ihrer Kindheit. Eine Moorleiche taucht auf und mit ihr die Geheimnisse der letzten 100 Jahre des Ortes.

Ist der Tod immer noch ein Tabu oder nicht längst allgegenwärtig? Zwischen Medienbildern, KI-Trost und Hospizbewegung stellt die Neuausgabe von Norbert Elias' Essay „Über die Einsamkeit der Sterbenden in unseren Tagen“ die Frage, wie wir heute mit Sterben und Verlust umgehen. Rezension von Oliver Pfohlmann

Individuelle Architektur, soziale Wohnformen und grüne Plätze machen das Viertel in Kirchheim unter Teck zum Modellprojekt der Stadtentwicklung.

In den 90ern und frühen 2000ern war die Diddl-Maus überall. Jetzt, fast drei Jahrzehnte später, feiert sie ihr Comeback – und das aus mehr als nur nostalgischen Gründen.

Mussorgskis „Boris Godunow“ ist aktuell in Frankfurt zu sehen – und in einer unbekannten Fassung zu hören: Generalmusikdirektor Thomas Guggeis dirigiert Schostakowitschs selten gespielte Orchestrierung von 1939.

Unni ist Gletscherforscherin. Sie verliebt sich in Jon, der wie sie indigene Wurzeln hat. Ein poetischer Roman über die Suche nach der eigenen Herkunft, die Klimakrise und die Liebe. Rezension von Tino Dallmann

Clemens Hoffmann testet die Neuauflage eines Klassikers: „Wiener Küche“ von Susanne Zimmel. Die im Untertitel versprochenen „neuen Interpretationen“ fallen allerdings behutsam aus.

Im neuen Pumuckl-Film klingt der Kobold fast wie früher – dank KI. Was für Fans nach Nostalgie klingt, sorgt bei Synchronsprechern wie Katrin Fröhlich für grundsätzliche Fragen.

Ein atemberaubender Abend, der im Gedächtnis bleibt: Der französische Choreograf Rachid Ouramdane lässt in „Corps extrêmes“ Tanz, Akrobatik und Extremsport aufeinandertreffen.

Am 01. November 2024, vor einem Jahr, ist das sogenannte „Selbstbestimmungsgesetz“ in Kraft getreten. Es hat damit das bisher geltende „Transsexuellengesetz“ abgelöst, das bis dahin die Rechte für trans-, intergeschlechtliche und non-binäre Menschen geregelt hatte. Dieses war vom Bundesverfassungsgericht in wesentlichen Teilen für verfassungswidrig erklärt worden. Das neue Gesetz sei deshalb ein „Meilenstein“, findet Judith Rahner, Geschäftsführerin des Deutschen Frauenrats. Sie studiert, forscht und berät unter anderem zu den Themenfeldern Antifeminismus, Geschlechterbilder, Diskriminierung sowie geschlechtliche Vielfalt. Das Gesetz steht zum Teil in der Kritik, weil es Möglichkeiten zum Missbrauch bietet, wie etwa im Fall der Rechtsextremistin Marla-Svenja Liebich. „Das war schon immer so, dass bestimmte Personen natürlich versuchen, demokratische Gesetzgebung und auch Initiativen vorzuführen“, sagt Rahner. Dennoch stellt dieser Umstand für sie nicht das Selbstbestimmungsgesetz per se in Frage: „Wenn wenige Menschen ein tolles Gesetz instrumentalisieren oder missbrauchen, heißt es ja nicht, dass das ganze Gesetz falsch ist.“ In diesem Zusammenhang erinnert Rahner auch an „menschenunwürdige Voraussetzungen“, etwa Verpflichtungen zu Operationen oder Sterilisationen, wie sie das alte Gesetz bis 2011 noch geduldet hatte. Das Gesetz würde zu mehr Selbstbestimmung betroffener Personen beitragen und von diesen auch bewusst genutzt: „Nicht alle Leute rennen jetzt los und ändern ihren Geschlechtseintrag, sondern das sind Menschen, die sich das jahrelang wirklich sehr, sehr gut überlegen und auch einen großen Leidensdruck haben. Und die freuen sich einfach. Das ist total wichtig für deren Leben, das zu ändern.“

Schauspieler Carl Grübel verarbeitet in „Lippenbekenntnisse“ einen homophoben Angriff.

Friedrich Schiller verstand, dass die Freiheit die Grundlage von Kultur und Demokratie sei, sagt Wolfram Weimer in SWR Kultur. Der Kulturstaatsminister begleitet die Wiedereröffnung des Schiller-Nationalmuseums in Marbach mit einer Rede.

Das Stadtpalais Stuttgart zeigt Handy-Fotos und -videos des jungen Düsseldorfer Digitalkünstlers und Content Creators Paulus Goerden. Der hat eigens für diese Ausstellung in Stuttgart neue Bilder aufgenommen.

Seit 30 Jahren verfolgt Jo Müller Roland Emmerichs Werdegang. Die SWR-Doku, die anlässlich dessen 70. Geburtstags erscheint, ist ein Porträt, das ganz neue Einblicke in die Arbeit und das Privatleben des Star-Regisseurs bietet: über wahrgewordene Träume, unterdrückte Sexualität, die Regeln der Traumfabrik Hollywood und das Leben in Amerika.

Mit „Stiller“ gelang Max Frisch 1954 der Durchbruch. Der Roman erzählt von einem Künstler, der mit sich selbst hadert und sich schließlich als ein Anderer ausgibt. Die Kinoversion macht aus dem sperrigen Stoff eine zugängliche Geschichte über die Sehnsucht, sich selbst zu entkommen.

„Wir sind geboren, um zu sterben. Und es gibt auf dieser Erde genau zwei Dinge zu lernen: Lieben und geliebt zu werden." Tristan Brusch berührt schonungslos ehrlich auch auf seinem neuen Album „Am Anfang". Es ist das letzte Album seiner Trilogie: „Am Rest", „Am Wahn", „Am Anfang".

Die Biberacher Filmfestspiele eröffnen mit „Sternstunde der Mörder“, einer ARD-Mini-Serie nach der Romanvorlage des tschechischen Autors Pavel Kohout – eine „Parabel über den Mechanismus von Gewalt und Mord“, so Regisseur Christopher Schlier in SWR Kultur.

Die albanische Starautorin Lea Ypi rekonstruiert in ihrer literarischen Biografie „Aufrecht. Überleben im Zeitalter der Extreme“ die abenteuerliche Lebensgeschichte ihrer aus Griechenland stammenden Großmutter. Ein faszinierendes und erschütterndes Buch. Rezension von Holger Heimann

Die Französischen Filmtage Tübingen-Stuttgart gelten als größtes Schaufenster des frankophonen Kinos in Deutschland. Gezeigt werden, auch in Kinos in Reutlingen und Rottenburg, rund 50 Spiel- und Dokumentarfilme und verschiedene Kurzfilmprogramme.

In ihrem Buch beleuchten die Journalistinnen Christiane Hawranek und Katja Paysen-Petersen Machtmissbrauch in der Yoga-Szene. Sie zeigen, wie gefährlich spirituelle Gemeinschaften werden können, wenn sie Vertrauen ausnutzen.