Was ist los in den nationalen, internationalen und südwestdeutschen Kulturszenen? Berichte, Rezensionen zu Premieren und Konzerten, Ausstellungen und Museen, Künstlern und Events! Aus den Kulturmagazinen "SWR2 am Morgen", "SWR2 Journal am Morgen", "SWR2 Journal am Mittag" und "SWR2 Kultur aktuell".

Im neuen Pumuckl-Film klingt der Kobold fast wie früher – dank KI. Was für Fans nach Nostalgie klingt, sorgt bei Synchronsprechern wie Katrin Fröhlich für grundsätzliche Fragen.

Ein atemberaubender Abend, der im Gedächtnis bleibt: Der französische Choreograf Rachid Ouramdane lässt in „Corps extrêmes“ Tanz, Akrobatik und Extremsport aufeinandertreffen.

Am 01. November 2024, vor einem Jahr, ist das sogenannte „Selbstbestimmungsgesetz“ in Kraft getreten. Es hat damit das bisher geltende „Transsexuellengesetz“ abgelöst, das bis dahin die Rechte für trans-, intergeschlechtliche und non-binäre Menschen geregelt hatte. Dieses war vom Bundesverfassungsgericht in wesentlichen Teilen für verfassungswidrig erklärt worden. Das neue Gesetz sei deshalb ein „Meilenstein“, findet Judith Rahner, Geschäftsführerin des Deutschen Frauenrats. Sie studiert, forscht und berät unter anderem zu den Themenfeldern Antifeminismus, Geschlechterbilder, Diskriminierung sowie geschlechtliche Vielfalt. Das Gesetz steht zum Teil in der Kritik, weil es Möglichkeiten zum Missbrauch bietet, wie etwa im Fall der Rechtsextremistin Marla-Svenja Liebich. „Das war schon immer so, dass bestimmte Personen natürlich versuchen, demokratische Gesetzgebung und auch Initiativen vorzuführen“, sagt Rahner. Dennoch stellt dieser Umstand für sie nicht das Selbstbestimmungsgesetz per se in Frage: „Wenn wenige Menschen ein tolles Gesetz instrumentalisieren oder missbrauchen, heißt es ja nicht, dass das ganze Gesetz falsch ist.“ In diesem Zusammenhang erinnert Rahner auch an „menschenunwürdige Voraussetzungen“, etwa Verpflichtungen zu Operationen oder Sterilisationen, wie sie das alte Gesetz bis 2011 noch geduldet hatte. Das Gesetz würde zu mehr Selbstbestimmung betroffener Personen beitragen und von diesen auch bewusst genutzt: „Nicht alle Leute rennen jetzt los und ändern ihren Geschlechtseintrag, sondern das sind Menschen, die sich das jahrelang wirklich sehr, sehr gut überlegen und auch einen großen Leidensdruck haben. Und die freuen sich einfach. Das ist total wichtig für deren Leben, das zu ändern.“

Schauspieler Carl Grübel verarbeitet in „Lippenbekenntnisse“ einen homophoben Angriff.

Friedrich Schiller verstand, dass die Freiheit die Grundlage von Kultur und Demokratie sei, sagt Wolfram Weimer in SWR Kultur. Der Kulturstaatsminister begleitet die Wiedereröffnung des Schiller-Nationalmuseums in Marbach mit einer Rede.

Das Stadtpalais Stuttgart zeigt Handy-Fotos und -videos des jungen Düsseldorfer Digitalkünstlers und Content Creators Paulus Goerden. Der hat eigens für diese Ausstellung in Stuttgart neue Bilder aufgenommen.

Seit 30 Jahren verfolgt Jo Müller Roland Emmerichs Werdegang. Die SWR-Doku, die anlässlich dessen 70. Geburtstags erscheint, ist ein Porträt, das ganz neue Einblicke in die Arbeit und das Privatleben des Star-Regisseurs bietet: über wahrgewordene Träume, unterdrückte Sexualität, die Regeln der Traumfabrik Hollywood und das Leben in Amerika.

Mit „Stiller“ gelang Max Frisch 1954 der Durchbruch. Der Roman erzählt von einem Künstler, der mit sich selbst hadert und sich schließlich als ein Anderer ausgibt. Die Kinoversion macht aus dem sperrigen Stoff eine zugängliche Geschichte über die Sehnsucht, sich selbst zu entkommen.

„Wir sind geboren, um zu sterben. Und es gibt auf dieser Erde genau zwei Dinge zu lernen: Lieben und geliebt zu werden." Tristan Brusch berührt schonungslos ehrlich auch auf seinem neuen Album „Am Anfang". Es ist das letzte Album seiner Trilogie: „Am Rest", „Am Wahn", „Am Anfang".

Die Biberacher Filmfestspiele eröffnen mit „Sternstunde der Mörder“, einer ARD-Mini-Serie nach der Romanvorlage des tschechischen Autors Pavel Kohout – eine „Parabel über den Mechanismus von Gewalt und Mord“, so Regisseur Christopher Schlier in SWR Kultur.

Die albanische Starautorin Lea Ypi rekonstruiert in ihrer literarischen Biografie „Aufrecht. Überleben im Zeitalter der Extreme“ die abenteuerliche Lebensgeschichte ihrer aus Griechenland stammenden Großmutter. Ein faszinierendes und erschütterndes Buch. Rezension von Holger Heimann

Die Französischen Filmtage Tübingen-Stuttgart gelten als größtes Schaufenster des frankophonen Kinos in Deutschland. Gezeigt werden, auch in Kinos in Reutlingen und Rottenburg, rund 50 Spiel- und Dokumentarfilme und verschiedene Kurzfilmprogramme.

In ihrem Buch beleuchten die Journalistinnen Christiane Hawranek und Katja Paysen-Petersen Machtmissbrauch in der Yoga-Szene. Sie zeigen, wie gefährlich spirituelle Gemeinschaften werden können, wenn sie Vertrauen ausnutzen.

Um die politische Dimension von Friedrich Schillers Dichterleben dreht sich die gelungene Ausstellung im frisch renovierten Schiller-Nationalmuseum. Sie zeigt in rund 400 Objekten, Briefen und Manuskripten das Leben und Werk des Freiheitsdichters schlechthin.

Zum 100. Geburtstag von Hildegard Knef hat Comic-Künstler Moritz Stetter den Lebensweg der Schauspielerin, Sängerin und Autorin in einer Graphic Novel nachgezeichnet.

Was und wie wir essen wandelt sich ständig. Die Ausstellung im Schmuckmuseum Pforzheim gibt Einblick in die Tisch- und Esskultur verschiedener Zeiten und Kulturen.

Trier war einst Hauptstadt der westlichen römischen Provinzen. Das Trierer Transmare-Institut sucht in der Mosel mit modernsten Sonargeräten nach antiken Häfen und Brücken.

Zwei alte Schulfreunde in einem Zugabteil und eine geheimnisvolle junge Frau. Sten Nadolny lässt einen fiktiven Autor von einer schicksalhaften Begegnung und von der Notwendigkeit zu helfen erzählen – und von den Schwierigkeiten des Schreibens. Rezension von Jörg Magenau

Die DOK Leipzig, das Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm, gilt als das wichtigste Dokumentarfilm-Festival Deutschlands. Am 27.Oktober hat es eröffnet.

Sozialwissenschaftlerin Lea Dohm plädiert dafür, die kleinen Handlungsmöglichkeiten, die jeder von uns hat, wahrzunehmen. Für ihren Ansatz wird sie nun ausgezeichnet.

Zum 20. Jubiläum zeigt das internationale Kurzfilmfestival „La.Meko“ in Landau wieder kreative Filmschätze aus aller Welt – schräge Komödien, berührende Dramen und überraschende Animationen. Wer gewinnt? Das entscheidet das Publikum selbst! Ein Blick hinter die Kulissen des Festivals voller Herzblut, internationalen Begegnungen und handgemachter Kino-Magie.

Yana Eva Thönnes bringt Kleists Stück als feministisches Theater auf die Freiburger Bühne. Die Idee ist gut, die Umsetzung jedoch schwer verständlich.

Qual und Komik, Glück und Schmerz – das sind die weit ausschlagenden Amplituden der autobiographischen Romane Peter Wawerzineks. In „Rom sehen und nicht sterben“ wird er in der Ewigen Stadt mit der eigenen Vergänglichkeit konfrontiert. Rezension von Wolfgang Schneider

Demokratie sei „nicht irgendwas, was Menschen da oben tun“, sondern etwas, das im Alltag gelebt werde, erklärt Daniela Danz, Vorsitzende des Bundeswettbewerbs „Demokratisch Handeln“.

Roger Vontobel inszeniert seinen zweiten Wagner in Mannheim und befragt die Aktualität des Werks. Generalmusikdirektor Roberto Rizzi Brignoli akzentuiert musikalisch.

Die Autorin und Influencerin Tara-Louise Wittwer hat ein Buch über Female Rage - weibliche Wut – geschrieben mit wenig Lösungen für den Ausbruch aus patriarchaler Ungerechtigkeit. Rezension von Eva Marburg

Der Film „Das Ungesagte“ ist ein teilweise erschütterndes Zeitdokument über die blinden Flecken und verdrängten Schuldgefühle auf Seiten der damaligen Mehrheitsgesellschaft.

Die Stadtbibliothek ist die meistbesuchte Kultureinrichtung Ludwigshafens und hat eine lange Tradition: 1875 gegründet, war sie Vorreiterin der öffentlichen Bibliotheken.

Eine ganz andere Art von Gruppenausstellung: Namhafte Künstlerinnen und Künstler bespielen die alten Weinberghäuschen mit einer Mini-Galerie bei Kunstlese Murr nahe Stuttgart.

Olympia 1972 in München ist, trotz des Attentats, in positiver Erinnerung geblieben. Der Mythos heiterer Spiele, so Sporthistorikerin Jutta Braun, erkläre die erneute Bewerbung.

Um Verletzlichkeit geht es im Werk des Bildhauers Wilhelm Lehmbruck und in den Arbeiten des Medienkünstlers Yves Netzhammer. Ein künstlerischer Dialog am Kunsthaus Zürich.

Seit Jahren trotzt das Hörbuch allen Krisen. „Wir sind so ein bisschen durch das Geschäftsleben mäandert“, sagt Johannes Ackner, Co-Verleger des Leipziger Buchfunk-Verlags.

Hinter dem Titel „Falscher Marmor und glühende Sterne“ im Kunstmuseum Reutlingen verbirgt sich eine Ausstellung, die die Grenzen zwischen Realität und Fiktion verschwimmen lässt. Die italienischen Künstler sind Meister der Illusion und beherrschen das Spiel mit Schein und Sein mühelos.

Zum 150. Geburtstag hat die Berliner Comic-Künstlerin Melanie Garanin dem Dichter Rainer Maria Rilke eine Graphic Novel gewidmet, die weit über die klassische Biografie hinausgeht.

Die Bundesregierung hat neue Leitlinien und eine zentrale Anlaufstelle zum Umgang mit kolonialem Raubgut vorgestellt. Experte Thomas Fues nennt das einen Fortschritt.

Mit „Springsteen: Deliver Me From Nowhere“ wirft Regisseur Scott Cooper einen filmischen Blick auf die Entstehung von Bruce Springsteens nicht-kommerziellem Album „Nebraska“. Im Mittelpunkt steht eine Phase tiefster Selbstzweifel und Verzweiflung des Rockstars.

Sie singt über Insekten, Springerle, den Nachtkrapp und das Jammern. Die Liedermacherin Elena Seeger hat in ihrer Musik eine ganz besondere Nische gefunden.

Linn Stalsberg hat ein zorniges Buch gegen den Krieg geschrieben. Darin stellt sie einen Zusammenhang zwischen der neuen Militarisierung und der Klima- und Naturkrise her.

Das Schauwerk Sindelfingen zeigt erstmals in einem deutschen Museum das Lebenswerk des Pop-Art-Künstlers Mario Schifano - ein Künstler im Austausch mit Warhol und den Rolling Stones, der sein Leben und Werk eine „Never-Ending-Tour“ nannte.

Auf diesen Film hat niemand gewartet: Agnieszka Holland scheitert mit ihrem Versuch, den ganzen Kafka in einen Film zu pressen. „Franz K.“ ist ein pompöses Biopic mit einer Überfülle erzählerischer und visueller Allüren.

Katharina Greve hat die berühmten Geschichten von Vater und Sohn aus der weiblichen Perspektive neu erzählt und ins heutige Leben geholt.

Das „Caffé Greco“ in Rom ist eine der ältesten Kaffeebars Italiens – bereits Richard Wagner und Johann Wolfgang Goethe sollen hier eingekehrt sein. Doch nun wurde das Café zwangsgeräumt - nach einem jahrelangen Rechtsstreit.