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Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 13/19
Thu, 24 Nov 2011 12:00:00 +0100 https://edoc.ub.uni-muenchen.de/13711/ https://edoc.ub.uni-muenchen.de/13711/1/Wildenauer_Agnes.pdf Wildenauer, Agnes ddc:610, ddc:600, Medizinische Fakultät
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 13/19
Tue, 26 Jul 2011 12:00:00 +0100 https://edoc.ub.uni-muenchen.de/13295/ https://edoc.ub.uni-muenchen.de/13295/1/Raith_Sabine.pdf Raith, Sabine
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 10/19
Über die Hälfte aller malignen Pleuraergüsse sind durch solide Tumore des Mamma- und Bronchialkarzinoms bedingt und stellen eine Fernmetastasierung dar. Trotz therapeutischer Maßnahmen wie der Pleurodese mit Talkum ist die Prognose der Patienten schlecht und ihre mittlere Überlebenszeit beträgt nur wenige Monate. Deswegen sind innovative und effiziente Therapiestrategien für die Therapie der Pleurakarzinose dringend notwendig. In dieser Arbeit wurden maligne Pleuraergüsse (MPE) von Mamma- und Bronchialkarzinompatienten auf zellulärer und molekularer Ebene charakterisiert. Die zelluläre Zusammensetzung der malignen Pleuraergüsse und die Expression prognose-, therapie- und chemoresistenzassoziierter Antigene wurden mittels immunhistochemischer Methoden nachgewiesen. Die Charakterisierung der Ergüsse zeigte eine patienten- und tumorbedingte zelluläre und molekulare Heterogenität. Dabei unterschieden sich die malignen Pleuraergüsse bezüglich der Ergussmenge, der aus den Ergüssen isolierten Zellzahl, ihrer zellulären Zusammensetzung, der Beschaffenheit der Pleurakarzinomzellen (Einzelzellen, Aggregate) und ihrer Antigenexpression. Die Analyse des Hormonrezeptorstatus ergab einen signifikanten Verlust des Östrogen- (p=0,002) und Progesteronrezeptors (p=0,0005) auf den Pleurakarzinomzellen im Vergleich zum korrespondierenden Primärtumor. Therapierelevante Antigene aber wie z.B. das epitheliale Antigen EpCAM, das Glykoprotein MUC-1 und der Wachstumsfaktorrezeptor EGF-R waren auf mehr als 70 % der MPE beim Mamma- und Bronchialkarzinom vertreten. In dieser Arbeit wurde daraufhin in einer ex vivo Studie die Wirksamkeit des bispezifischen Antikörpers MT110 gegen das Antigen EpCAM und den T-Zellrezeptor CD3 als Therapiestrategie für die Behandlung maligner Pleuraergüsse gestestet. Der Anteil der antikörpervermittelnden spezifischen Lyse der EpCAM-positiven Pleurakarzinomzellen wurde mit Hilfe der Durchflußzytometrie (FACS) bestimmt. Die MT110 abhängige Aktivierung der CD4- und CD8-positiven T-Zellen wurde über die Antigene CD25, Granzym B und die Ausschüttung immunmodulierender Zytokine nachgewiesen (FACS). Die ex vivo Therapie der MPE beim Mammakarzinom ergab eine dosisabhängige signifikante spezifische Lyse der Targetzellen nach 48 h und 72 h mit 10 ng/ml und 1000 ng/ml MT110 (48 h, p = 0,03; 72 h, p = 0,016). Bei einer Behandlungsdauer von 72 h erzielte MT110 in einer Konzentration von 1000 ng/ml eine spezifische Lyse der EpCAM-positiven Zellen von 57 % ± 29.5 % (MW ± stabwn). Die ex vivo Therapie der MPE beim Bronchialkarzinom führte zu einer durchschnittlichen spezifischen Lyse von 30 ± 38 %, die nicht signifikant war (72h, 1000 ng/ml). Der späte Aktivierungsmarker CD25 war nach 48h und 72h mit 1000 ng/ml MT110 auf den CD4- und CD8-positiven Pleuraergusszellen der Mammakarzinompatienten (p=0,03; p=0,016) und Bronchialkarzinompatienten (nicht signifikant) verstärkt exprimiert. Der erhöhte Nachweis von TNF-α (p = 0,016) und IFN-γ (p = 0,03) in den Mediumüberständen der MPE beim Mammakarzinom deutete auf eine TH-1 vermittelte Immunantwort hin. Die ex vivo Therapie der MPE mit MT110 zeigte, dass das epitheliale Antigen EpCAM ein geeignetes Zielantigen für die molekulare Therapie der Pleurakarzinose darstellt. Der bispezifische Antikörper MT110 bewirkte eine zielgerichtete spezifische Lyse der Pleurakarzinomzellen durch die Stimulation der autologen Immunzellen im malignen Erguss. Mögliche Einflüsse auf die Höhe der antikörperspezifischen Lyse sind das Vorhandensein von Aggregaten im Erguss, das Verhältnis der Effektor- und Targetzellen, sowie die Stimulierbarkeit der T-Lymphozyten. Die Wirkungsweise des Antikörpers MT110 muss in Zukunft für ein größeres Patientenkollektiv getestet werden. Der Antikörper befindet sich seit April 2008 in einer klinischen Phase I und wird bei Patienten mit EpCAM-positiven, lokal fortgeschrittenen, rezidivierten oder metastasierten Karzinomen auf Verträglichkeit und Antitumoraktivität hin untersucht. Zukünftige klinische Studien sind nötig, um die Wirksamkeit von MT110 bei Patientinnen mit MPE beim Mamma- und Bronchialkarzinom zu bestätigen.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 05/19
Hintergrund: Unter akuter Alkoholtoleranz versteht man die Abnahme von Alkoholwirkungen im Verlauf einer einzigen Trinkepisode, die rascher einsetzt und stärker ausgeprägt ist, als allein aufgrund fallender Alkoholspiegel erklärbar wäre. Nach neueren Vorstellungen liegen dabei neuroadaptative Vorgänge im Gehirn zugrunde, deren Aufklärung von hohem Interesse hinsichtlich der Entstehung von Alkoholtoleranz ist. Stark ausgeprägte akute Toleranz ist unter anderem genetisch bedingt und wird als Risikofaktor für hohen Alkoholkonsum angesehen. Die Steuerung entsprechender Experimente ist bisher schwierig, weil bei oraler Alkoholaufnahme der zeitliche Verlauf der Blutalkoholkonzentration nur sehr vage vorhergesagt werden kann. Dies bedeutet, daß bei oraler Alkoholaufnahme die Varianz in Maximum und Zeitpunkt des Maximums erreichter RBAK um ein Drittel höher liegt als bei intravenöser Applikation. Die Abnahme von Alkoholeffekten wurde in der humanexperimentellen Literatur bisher zumeist nur anhand der subjektiven Angaben über die empfundene Alkoholintoxikation untersucht. Dies ist zwar ein valides Maß, jedoch nicht zuverlässig quantifizierbar und gibt keine Auskunft über die zugrundeliegenden neuronalen Mechanismen. Ziel der vorliegenden Arbeit „Neuroendokrine Parameter zur Erfassung der akuten Alkoholtoleranz beim Menschen“ war zum einen die Verringerung der hohen experimentellen Varianz durch eine neue Methode der Alkoholinfusion, bei der die Blutalkoholkonzentration durch Alkohol-Clamp-Technik über einen längeren Zeitraum konstant gehalten werden kann; zum anderen sollte ein objektives Toleranzmaß gewonnen werden, das zudem noch Aussagen über zugrundeliegende zentralnervöse Mechanismen zulässt. Methoden und Probanden: 15 Probanden im Alter von 20 bis 32 Jahren wurden radomisiert über 4 (n = 8) bzw. 6 Stunden (n = 7) an je einem Alkohol- und einem Placeboinfusionstag untersucht. Alkohol wurde als 6%ige Lösung in Abhängigkeit von Körpergewicht, Alter und Geschlecht so infundiert, dass innerhalb von 20 Minuten die RBAK-Zielkonzentration von 0,6 ‰ erreicht und durch regelmäßige Atemalkoholbestimmung über den Untersuchungszeitraum ±0.05 ‰ stabil gehalten werden konnte. Ab dem Zeitpunkt konstanter RBAK war eine Änderung der Alkoholwirkung im Verlauf somit ausschließlich auf neuroadaptative Vorgänge zurückzuführen. Die Placeboinfusion bestand aus reiner Ringer-Lactat-Lösung. Während der Alkohol- bzw. Placeboinfusion wurden Blutentnahmen zur Bestimmung von LH, ACTH und Cortisol durchgeführt, des weiteren erfolgten wiederholte Messungen von Körperschwanken, subjektivem Intoxikationsempfinden und Herzratenveränderung. Als diagnostische Stimulationsmethode wurde der Naloxontest (Naloxonhydrochlorid 0,125 mg/kg KG) verwendet, der auf Ebene des Hypothalamus die HPA-Achse stimuliert. Ergebnisse: Entgegen unserer Erwartungen war in unserer Studie kein Alkoholeffekt auf die Stimulierbarkeit des HPA-Systems, d.h. keine akute Adaptation des hypothalamischen Neurohormonsystems, nachweisbar. Für die durch Naloxon stimulierte Hormonsekretion fand sich keine Interaktion zwischen Alkoholinfusion und Zeitpunkt der Naloxoninjektion, d.h. es fand sich kein Unterschied zwischen langen und kurzen Versuchen. Eine Alkoholwirkung auf die naloxonstimulierte LH-Sekretion, sedierende Items bei der Erfassung subjektiven Intoxikationsempfindens und auf das Körperschwanken konnte nachgewiesen werden, nicht jedoch auf die Sekretion der weiteren gemessenen Hormone (Cortisol und ACTH), stimulierende Items der Erfassung subjektiven Intoxikationsempfindens und die gemessenen Herzraten. Diskussion: Das Ergebnis der vorliegenden Studie wird dahingehend interpretiert, dass es zur Ausbildung akuter Toleranz eines dynamischen Alkoholverlaufs bedarf. Möglicherweise gelingt der Nachweis akuter Alkoholtoleranz weniger bei über einen längeren Zeitraum gleich bleibender Alkoholkonzentration („steady state“), wie in der Studie durchgeführt, als vielmehr bei der Beobachtung gleicher Konzentrationen (d.h. Schnittpunkte der parabelförmigen Alkoholverlaufskurve zu zwei Punkten gleicher Alkoholkonzentration) bei sich dynamisch ändernder Alkoholkonzentration. Bezüglich dieser Voraussetzung sollten weitere Studien erfolgen, die dieselben gewählten Parameter zum gleichen Alkoholspiegel, jeweils am auf- und absteigenden Schenkel einer parabelförmigen Alkoholverlaufskurve, untersuchen. Grundlage dieser Experimente sollte jedoch weiterhin die hier angewandte Alkohol-Clamp-Technik sein, da diese eine vor allem im Vergleich zu oraler Alkoholaufnahme geringere Streuung der gemessenen RBAK-Werte gewährleistet.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 02/19
Als wichtige Mediatoren der akuten und chronischen Entzündungsreaktion gelten Bradykinin und seine Derivate. Als Rezeptoren dieser Kinine sind der Kinin B2- und B1-Rezeptor bekannt. Ziel dieser Arbeit war der Beweis einer Kinin B1-Rezeptorhochregulation im Rahmen der inflammatorischen Antwort bei Schweinen, die unter natürlichen Bedingungen eine das Immunsystem alternierende Infektion erworben hatten. Eine erhöhte Stimulierbarkeit des Kinin B1-Rezeptors unter Ausgangsbedingungen (Gruppe 1) wiesen 88% der nach standardisierter klinischer Untersuchung als krank diagnostizierten Schweine auf, die Druckantwortkurven auf Stimulation mit BK und ACh waren unverändert. Im Gegensatz hierzu zeigten nur 15% der als klinisch gesund eingestuften Tiere eine vermehrte Stimulierbarkeit des Kinin B1-Rezeptors zu Versuchsbeginn (p=0,00004). Das Antwortverhalten konnte in jeder Gruppe durch Infusion der selektiven Kinin B2- und B1-Rezeptorantagonisten (HOE 140, Lys0-Leu8-desArg9-BK) als rezeptorspezifisch nachgewiesen werden. Die Infusion physiologischer Kochsalzlösung über acht Stunden bei Tieren mit niedriger Stimulierbarkeit des Kinin B1-Rezeptors unter Ausgangsbedingungen führte zu keinerlei Änderung der Druckantwort, sodass hier die Konstanz des Kinin B1-Rezeptors gezeigt wurde. Bei Tieren mit erhöhter Stimulierbarkeit des B1-Rezeptors unter Ausgangsbedingungen kam es unter Dauerinfusion des Kinin B1-Rezeptorantagonisten CP-0298 (Lys0-Leu8-desArg9-BK) zu einem Verlust der kardiovaskulären Antwort. Die Infusion des Kinin B2-Rezpetorantagonisten HOE 140 beeinflusste die Druckantwort auf steigende Dosen von desArg9-BK nicht, sodass die Spezifität der sepsisinduzierten B1-Hochregulation bewiesen werden konnte. Somit wurde in der hier vorliegenden Studie zum ersten Mal nachgewiesen, dass der im gesunden Tier nicht oder nur in sehr geringer Anzahl vorhandene Kinin B1-Rezeptor nachgewiesen und funktionell hochreguliert wird, sobald sich die Schweine mit einer Infektion im Aufzuchtberieb auseinander gesetzt hatten. Die tierexperimentell induzierte Sepsis nach LPS-Injektion mit Hochregulation des Kinin B1-Rezeptors konnte hiermit als valides Modell der systemischen, durch bakterielle Lipopolysaccharide induzierte Entzündungsreaktion bestätigt werden.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/19
Patienten mit depressiven Erkrankungen weisen oft ausgeprägte Veränderugen der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse (HPA) auf, die meist von einem Hyperkortisolismus begleitet sind. Eine häufige Begleiterscheinung von Depressionen sind subjektive und objektive Schlafstörungen. Die Ergebnisse zahlreicher klinischer Studien weisen darauf hin, daß die gestörte Regulation der HPA-Achse eine entscheidende Rolle in der Ätiologie der Depression spielt. Ebenso gibt es eindeutige Hinweise für eine Interaktion von HPA-Achse und der Schlafregulation. Im Hinblick auf mögliche Vulnerabilitätsfaktoren für despressive Erkrankungen nimmt die Veränderung bestimmter Schlafparameter einen wichtigen Platz ein. Kortisol hat charakteristische Effekte auf das Schlaf-EEG und die nächtliche Hormonsekretion bei gesunden Probanden im Sinne einer Stimulierung von Tiefschlaf und Wachstumshormon, dagegen einer Supprimierung von REM-Schlaf (Friess et al., 1994; Bohlhalter et al., 1997). Die in der voliegenden Arbeit dokumentierte Dissoziation zwischen Hydrokortison induzierter Stimulierbarkeit von Tiefschlaf und Wachstumshormon bezogen auf den Suppressionstatus der HPA-Achse ist eine bisher nicht beschriebene Beobachtung. Warum die Tiefschlafantwort bei Vorliegen einer Überfunktion der HPA-Achse ausblieb, läßt sich wie oben ausführlich diskutiert nicht letztlich klären. Die Befunde dieser Studie zeigen, daß körpereigene wie auch exogen applizierte Kortikoide spezifische Effekte auf das zentrale Nervensystem ausüben und liefern damit Hinweise für eine zentrale Beteiligung der Kortikoide an der gemeinsamen Regulation von endokriner Aktivität und Schlafverhalten. Diese Ergebnisse liefern weitere Hinweise für eine bidirektionale Interaktion zwischen Schlafregulation und hormonellem Funktionsstatus.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/19
Thu, 31 Oct 2002 12:00:00 +0100 https://edoc.ub.uni-muenchen.de/568/ https://edoc.ub.uni-muenchen.de/568/1/Stocker_Ingrid.pdf Stocker, Ingrid
Fakultät für Biologie - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/06
Das σ54-abhängige Regulatorprotein FhlA aktiviert die Transkription der für die Bildung eines funktionellen Formiat-Hydrogen-Lyase-Komplexes nötigen Gene. Hierfür weist es eine Reihe von Aktivitäten auf, nämlich ATP-Hydrolyse, Interaktion mit Eσ54 und Stimulierung der Transkription. Die Aktivität von FhlA wird durch Bindung von Formiat und von spezifischen DNA-Sequenzen (UAS) stimuliert und durch HycA negativ beeinflußt. Sequenzähnlichkeiten von FhlA zu anderen Transkriptionsaktivatoren lassen auf einen Aufbau aus drei Domänen schließen. Die in der vorliegenden Arbeit erfolgte Struktur- Funktions-Analyse lieferte wichtige Ergebnisse über die Domänenstruktur und den Wirkungsmechanismus von FhlA. In vivo- und in vitro-Analysen der C-terminalen Hälfte von FhlA (FhlA-C, Aminosäuren 379 bis 693 von FhlA), welche die Domänen B, C und D von FhlA umfaßt, zeigten, daß dieser Teil von FhlA sämtliche für die Transkriptionsaktivierung und ATP-Hydrolyse benötigten Bereiche enthält. Beide Aktivitäten von FhlA-C sind konstitutiv, bedürfen also nicht mehr der Aktivierung durch Formiat-Bindung. Durch die Bindung von DNA konnte die Aktivität von FhlA-C jedoch gesteigert werden, wobei bei spezifischer DNA ein stärkerer Effekt als bei unspezifischer zu beobachten war. Aus den Ergebnissen wurde ein Modell abgeleitet, in welchem die N-terminale Domäne von FhlA im nicht-induzierten Zustand einen hemmenden Einfluß auf die Aktivität des restlichen Proteins hat. Formiat-Bindung an die N-terminale Domäne hebt diese Hemmung auf und bewirkt eine Steigerung der Aktivität von FhlA durch Erhöhung der Affinität für ATP. Auch die HycA-Suszeptibilität konnte der N-terminalen Domäne zugeordnet werden. Darüberhinaus besitzt die N-terminale Domäne eine strukturelle Funktion, da sie für die Oligomerisierung von FhlA verantwortlich ist. Es konnte gezeigt werden, daß die Bindung von ATP an FhlA eine Änderung der Konformation oder des Oligomerisierungszustandes des Proteins zur Folge hat. Eine Studie zur Verbreitung des FhlA-Regulationssystems ergab, daß in mehreren Spezies der Familie Enterobacteriaceae sowohl ein zu FhlA orthologes Protein als auch Homologe zu hyc- oder hyp-Genen existieren. Die Sequenz von fhlA aus S. typhimurium, E. aerogenes und K. oxytoca wurde bestimmt. Sie zeigt über die gesamte Länge große Ähnlichkeit zu FhlA von E. coli, wobei der Grad der Identität der Gene und Proteine den phylogenetischen Verwandtschaftsverhältnissen entspricht. Die FhlA-Orthologe aus E. aerogenes und K. oxytoca können FhlA aus E. coli funktionell ersetzen und zeigen auch in ihrer Aktivität hinsichtlich der Stimulierbarkeit durch Formiat und Anaerobiose große Übereinstimmung. Desweiteren beeinflußt auch HycA von E. coli die Aktivität der orthologen Proteine, was wiederum die nahe Verwandtschaft der Regulationssysteme zeigt. Im Hauptteil dieser Arbeit konnte der Beweis erbracht werden, daß das HydH/G-Zwei- Komponenten-System die Expression von zraP aktiviert, einem stromaufwärts von hydH gelegenen, in divergierender Richtung orientierten Gen. Für gereinigtes HydG wurde durch Gelretardationsexperimente und DNase I Footprinting-Analyse eine Bindestelle identifiziert, die im intergenen Bereich zwischen hydHG und zraP liegt. Diese 55 bp lange Region umfaßt zwei jeweils 17 bp lange Bereiche mit der Sequenz GAGTAAAAATGACTCGC, die als inverted repeat angeordnet sind. Diese Bindestelle wirkt als UAS in beide Richtungen. Als auslösender Stimulus für die Expressionsaktivierung von zraP durch HydH/G konnte eine Zn2+-Konzentration im Medium von mehr als 0,5 mM identifiziert werden. Pb2+ war zu einem gewissen Grad in der Lage, Zn2+ in der Funktion als Induktor zu ersetzen, jedoch erfolgte keine Aktivierung durch Ni2+, Co2+, Mn2+, Fe2+, Mg2+, Cu2+, Cd2+ oder Hg2+. Gleichzeitig ist HydH/G einer positiven Autoregulation unterworfen, die durch die gleichen Metalle induziert wird. Sowohl für die durch HydH/G induzierte Expression von zraP als auch von hydHG konnte eine Abhängigkeit von σ54 gezeigt werden. Der Einfluß von HydH/G auf die Regulation der Gene für die Hydrogenase 3 tritt entgegen früherer Postulate nur bei Überproduktion des Regulators auf und ist auf "cross-talk" zurückzuführen. Zweidimensionale Gelelektrophorese erbrachte Hinweise auf weitere durch HydG in ihrer zellulären Konzentration beeinflußte Proteine. Obwohl zraP im Zusammenhang mit Zink- Toleranz identifiziert worden war, zeigten die Ergebnisse keinen Einfluß von HydH/G oder ZraP auf die Zink-Toleranz der Zellen.
Fri, 1 Jan 1988 12:00:00 +0100 https://epub.ub.uni-muenchen.de/9332/1/9332.pdf Jochum, Marianne; Inthorn, D.
Mon, 1 Jan 1973 12:00:00 +0100 https://epub.ub.uni-muenchen.de/8058/1/8058.pdf Scriba, Peter Christian; Horn, K.; Heinze, H. G.; Grüner, J.; Erhardt, F.; Pickardt, C. R.