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Prof. Dr. Clemens von Schacky ist Internist, Kardiologe und Angiologe in Personalunion, agiert weltweit und ist Mitglied der medizinischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität. Mit seinen Beobachtungen und seiner Arbeit hat er entscheidend zu der Erkenntnis beigetragen, dass wir die wertvollen Omega-3-Fettsäuren nicht ziellos aufnehmen sollten, sondern Maßstäbe zur Orientierung des Verzehrs gesetzt werden. Welch Glück, dass er sein Wissen im „Schnack und Snack“ unserer aktuellen Folge # 51 des Podcasts „essenZ fürs Ohr“ mit uns teilt. Auch wenn Prof. Dr. von Schacky aus beruflicher Sicht als Kardiologe das Herz näher liegt, erklärt er, warum die Omega-3-Fettsäuren nicht nur für die Herzgesundheit, sondern ein Leben lang auch für das Gehirn – dessen Durchblutung, Struktur und Gesundheit – entscheidend sind und auf Erkrankungen wie ADHS, Depression und Demenz oder die kognitive Leistungsfähigkeit Einfluss haben (Spoiler: Bereits in der Schwangerschaft ist die Aufnahme richtungsweisend für das Ungeborene). Vielfach geht es bei der Bedeutung der Omega-3-Fettsäuren um deren anti-entzündlichen Wirkung. Besonders wichtig: Sie können auch bei den zunächst schmerz- und symptomlosen „stillen Entzündungen“ eine regulative Rolle einnehmen – und damit vielen (Stoffwechsel-)Erkrankungen entgegenwirken. Der Mehrwert einer ausreichenden Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren spielt zu dem auch für Sportler:innen in der Regeneration und auch bei regelmäßigen Kopfstößen wie im Fußball, Rugby oder American Football eine entscheidende Rolle. Es gibt zwar keine Menschen gänzlich ohne Omega-3-Fettsäuren in den körpereigenen Strukturen, doch je nach Ernährungsweise kann die Versorgung sehr mangelhaft sein. Im Gespräch mit Prof. Dr. von Schacky wird deutlich, dass es nicht um eine Pi-mal-Daumen-Aufnahme gehen kann, sondern Zielwerte von 8–11 % erreicht werden sollten, die mittels Omega-3-Index gemessen werden können. Und es wird deutlich, dass für den wirkungsvollen Einbau in Körperstrukturen die pflanzlichen (kurzkettigen) Omega-3-Fettsäuren zu vernachlässigen sind und stattdessen auf die langkettigen Fettsäuren wie EPA und DHA (Eicosapentaensäure und Docosahexaensäure) geachtet werden muss. Fettreicher Fisch, besser aber Fischöl und Algenöl sind die Mittel der Wahl – insbesondere für Menschen mit einem Mangel an Omega-3-Fettsäuren. Warum? Hören Sie selbst! Diese Podcastfolge ist für all diejenigen, die bestmöglich ihre Gesundheit erhalten oder bei bestehenden Erkrankungen den Körper wirkungsvoll unterstützten möchten, die erfahren möchten, warum Fisch- und Algenöl entscheidend sind und wie sich die eigene Versorgung mit dem Omega-3-Index messen lässt. Mehr Infos finden Sie hier: http://www.omegametrix.eu Viel Freude beim Reinhören! Wenn du mir oder uns von essenZ etwas mitteilen möchtest, schreib uns gern eine E-Mail an: team@essenZ.hamburg. Feedback, Anmerkungen, Fröhliches oder auch konstruktive Kritik sind sehr willkommen! Mehr von uns findest du auch auf unserer Website https://essenz.hamburg/ sowie auf Instagram https://www.instagram.com/essenz.hamburg/ oder Linked https://de.linkedin.com/company/essenz-hamburg
Omega-3-Präparate schützen laut einer in der „Cochrane Database of Systematic Reviews“ veröffentlichten Übersicht nicht vor Herzkrankheiten und anderen chronischen Erkrankungen. Die Forscher untersuchten 79 Studien, die den Konsum von Eicosapentaensäure (EPA), Docosahexaensäure (DHA) und Alpha-Linolensäure (ALA) mit kardiovaskulärer Gesundheit verglichen. Langkettige Fettsäuren aus Fischölzusätzen schützten nicht vor der Gesamtmortalität und reduzierten das Risiko für kardiovaskuläre […]
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 17/19
Der Diabetes mellitus ist mit einer Anzahl von über 171 Millionen erkrankten Menschen weltweit eine der größten metabolischen Volkserkrankungen. Die immer höhere werdende Zahl von Schwangeren mit Gestationsdiabetes lässt die Frage aufkommen, welche Konsequenzen für Schwangerschaft und Neugeborenen bestehen. Ziel dieser Arbeit war es, anhand von einem erkrankten Probandenkollektiv sowie einer gesunden Referenzgruppe den Einfluss der Glukosestoffwechselstörung auf den Fettsäuremetabolismus von werdender Mutter über die Plazenta zum Ungeborenen bzw. Neugeborenen näher zu charakterisieren. Konkret sollte die Frage beantwortet werden, ob Unterschiede in der plazentaren mRNA-Expression von Fettsäuretransportproteinen bei Schwangeren mit Diabetes mellitus bestehen. In die Studie konnten 11 schwangere Probandinnen mit Diabetes mellitus eingeschlossen werden. Weiterhin konnten als Referenzgruppen 10 gesunde Schwangere gewonnen werden. Alle Probandinnen waren Patientinnen der Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Innenstadt (Klinikum der Ludwig-Maximilians- Universität München; Direktor Prof. Dr. med. Klaus Friese). Die Probandinnen nahmen 12 Stunden vor einem geplanten Kaiserschnitt eine definierte Menge 13C-markierte Docosahexaensäure, Arachidonsäure und Ölsäure zu sich. Zum Zeitpunkt der Sectio wurde venöses Blut der werdenden Mutter, Nabelschnurvenen und –arterienblut sowie Plazentagewebe gewonnen. Die gewonnen Proben wurden bis zur weiteren Bearbeitung tiefgefroren konserviert. Die durchgeführten Versuche wurde alle mit den Methoden der Real-Time PCR, Immunhistochemie, Gaschromatographie und Massenspektrometrie gemessen. Die Real-Time PCRs wurden mit Primern für die Fettsäuretransportproteine der FATP-Familie FATP-1, FATP-4 und FATP-6, des Fettsäurebindungsproteins FABPpm, der Fettsäuretranslokase FAT/CD36 und des Adipozyten-Fettsäurebindungsproteins aFABP sowie der Fettsäuredesaturasen FADS-1 und FADS-2 und der Fettsäurelipasen hEL und hLPL durchgeführt. Immunhistochemisch wurde Plazentagewebe mit Antikörpern gegen FATP-1 und FATP-4 gefärbt. Mittels Gaschromatographie wurden die Fettsäureverteilungen in den verschiedenen Fettsäurekompartimenten Phospholipide, Triglyzeride, Cholesterinester und freie Fettsäuren im Blutplasma und Plazentagewebe bestimmt. Zusätzlich wurden Fettsäureanteile in der Phosphatidylcholin- und Phosphatidylethanolaminfraktion in Erythrozyten gemessen. Außerdem konnten mit Hilfe der Massenspektrometrie die Anteile der 13C-markierten Fettsäuren detektiert werden. Die mittels Real-Time PCR gemessene mRNA-Expression von Fettsäuretransportproteinen FATP-1, FATP-4 und FATP-6, FABPpm, FAT/CD36, aFABP, von den Fettsäuredesaturasen FADS-1 und FADS-2 und von den Fettsäurelipasen hEL und hLPL zeigten in beiden untersuchten Probandenkollektiven keine signifikanten Unterschiede. Auch der immunhistochemische Lokalisationsnachweis von FATP-1 und FATP-4 im Synzytiothrophoblasten und Kapillarendothel war für beide Gruppen gleich. Bezüglich der Tracer-Fettsäureverteilung in beiden untersuchten Gruppen zeigte sich eine signifikant niedrigere 13C-AA Anreicherung in der GDM-Gruppe. In Hinblick auf die Fettsäureverteilung von nicht-tracermarkierten Fettsäuren zeigten sich in der GDM- Gruppe signifikant höhere PUFA-Anteile in der Phospholipidfraktion des Nabelschnurvenenblutplasmas verglichen mit Nabelschnurarterienblutplasma. Die für diese Arbeit erhobenen Daten zeigen, dass auf mRNA-Ebene keine Regulationsprozesse zu bestehen scheinen, die zu einer unterschiedlichen Verteilung von Fettsäuren von der Schwangeren auf den Neonatus führen. Auch die Darstellung mittels Immunhistochemie von FATP-1 und FATP-4 zeigt, dass diese Fettsäuretransportproteine in beiden untersuchten Gruppen gleich lokalisiert sind. Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass Regulationsprozesse zu einem späteren Zeitpunkt aktiv werden, der jedoch in dieser Arbeit nicht untersucht wurde. Bezüglich der 13C-Fettsäureanreicherung ist zu vermuten, dass die niedrigeren 13C-AA-Anteile in der GDM-Gruppe dadurch zustande gekommen sein könnten, dass die Diabetikerinnen und ihre Neugeborenen aufgrund einer höheren inflammatorischen Grundaktivität im Metabolismus mehr 13C-AA direkt utilisieren und diese nach 12 Stunden nicht mehr in Blut und Plazenta messbar sind. Eine mögliche Erklärung für die Tatsache, dass in der GDM-Gruppe mehr PUFAs im Nabelschnurvenenblut als im Nabelschnurarterienblut aufzufinden waren, könnte sein, dass Neugeborene diabeteskranker Mütter mehr PUFAs benötigen und diese sofort aus dem venösen Nabelschnurblut in ihren Metabolismus utilisieren, sodass signifikant niedrigere Anteile im zurückfließenden Nabelschnurarterienblut vorzufinden sind. Weitere Untersuchungen hierzu müssen Aufschluss darüber geben, inwieweit diese Wissen zu interpretieren ist und ob sich hieraus Konsequenzen für die Schwangerschaft von Diabetikerinnen ergeben.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 17/19
Unsere Forschungsgruppe hat eine neue, sensitive und robuste Methode entwickelt, um selektiv die Fettsäuren der Glycerophospholipidfraktion im Plasma zu bestimmen, welche nur wenig vom postprandialen Status des Probanden beeinflusst werden. Bei diesem neuen Verfahren wird die konventionelle Lipidextraktion und deren Auftrennung durch eine methanolische Ausfällung der Proteine mit zusätzlicher Ausfällung von Triglyceriden und Cholesterinestern ersetzt. In Kombination mit basenkatalysierter Synthese von Methylestern bei Raumtemperatur wird die ausschließliche Umesterung der Glycerophopholipid (GPL) Fettsäuren gesichert. In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass sich dieses Verfahren nicht einfach von Plasma auf Erythrozyten übertragen lässt, sodass es notwendig war, die Anwendbarkeit der Plasma-GPL Methode auf Erythrozyten zu überprüfen, zu optimieren und zu validieren, bevor sie in klinischen Studien Anwendung finden kann. Im Rahmen dieser Untersuchung bestimmten wir auch den Omega-3-Index und verglichen diese mit in der Literatur beschriebenen Werten. Außerdem haben wir eine robuste Methode für die Analyse von Wangenschleimhaut Glycerophopholipid (GPL) gebundenen Fettsäuren entwickelt, welche nur wenig Probenmaterial benötigt und einfach anzuwenden ist. Die genannten Methoden zur Extraktion von GPL wurden im Rahmen einer klinischen Interventionsstudie evaluiert. Dabei wurden vor allem der Docosahexanensäure(DHA)-Anstieg im zeitlichen Verlauf der Studie zwischen den verschiedenen Kompartimenten Plasma, Erythrozyten und Wangenschleimhautzellen verglichen und Korrelationen berechnet, um eine Aussage darüber treffen zu können, welcher Biomarker, welche Änderungen widerspiegelt und wie geeignet die Analyse von GPL der Fettsäuren im Vergleich zu langjährig etablierten Markern, wie Gesamt-Phospholipide ist.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 11/19
Thu, 20 May 2010 12:00:00 +0100 https://edoc.ub.uni-muenchen.de/11609/ https://edoc.ub.uni-muenchen.de/11609/1/Kraft_Veronika.pdf Kraft, Veronika
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 04/07
In der vorliegenden Arbeit wurde geprüft, wie sich der Anteil an Ω-3-Fettsäuren im Gesamtfettsäuremuster von Pferden nach Fütterung von Algen, die reich an Ω-3-Fettsäuren sind, verändert. Neben Fischöl gelten Mikroalgen als Quelle für die beiden Ω-3-Fettsäuren Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA). Positive Effekte von Ω-3-Fettsäuren auf den Knochen werden diskutiert. Aufgrund dessen wurde in der hier durchgeführten Studie erstmals die Wirkung von Ω-3-Fettsäuren auf den Knochenstoffwechsel des Pferdes untersucht. Während des insgesamt 24-wöchigen Versuchs wurden dem Futter von 4 Ponies über einen Zeitraum von 12 Wochen DHA-reiche Mikroalgen (0.32g/kg KM) zugesetzt. Im Serum wurden das Gesamtfettsäuremuster und die Knochenformationsmarker, gesamtalkalische Phosphatase und Osteocalcin bestimmt. Im Urin wurden die Knochenresorptionsmarker Collagen-Crosslinks (Pyridinolin und Desoxypyridinolin) und der Calciumgehalt untersucht. Im Serum der Tiere konnte nach Zusatz der Algen zum Futter ein deutlicher Anstieg der beiden Ω-3-Fettsäuren EPA und DHA auf das 13-fache bzw. das 23-fache nachgewiesen werden. 6 Wochen nach Absetzen der Algensupplementierung wurde die DHA-Konzentration des Ausgangswertes fast wieder erreicht. Die Verabreichung der Omega-Algen führte weder bei den Markern der Knochenformation noch bei den Markern der Knochenresorption zu signifikanten Veränderungen. Es lassen sich lediglich Tendenzen feststellen. Eventuell ist eine längere Verabreichung oder eine höhere Dosierung nötig, um eine Veränderung des Knochenstoffwechsels zu erzielen.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 06/19
Diese Studie untersucht ein ergänzendes Behandlungskonzept für Patienten mit klassischer Phenylketonurie, in dessen Mittelpunkt die zusätzliche Supplementierung mit der längerkettigen, mehrfach ungesättigten Fettsäure Docosahexaensäure steht. Hintergrund sind differenzierte psychomotorische und elektrophysiologische Untersuchungen, die Leistungsdefizite bei konventionell behandelten PKU-Patienten nachweisen. Zudem steht die berechtigte Vermutung, dass es unter der konventionellen Behandlung zu Imbalancen im Fettsäurestoffwechsel insbesondere der Docosahexaensäure kommt, die jedoch für die Entwicklung des zentralen Nervensystems eine bedeutende Rolle einnimmt. Bei der vorliegenden Studie handelt es sich um einen unverblindeten Parallelgruppenvergleich. Untersucht werden 36 Patienten mit klassischer Phenylketonurie und eine gesunde Vergleichspopulation im Alter zwischen 1 und 12 Jahren. Zielkriterien sind die Latenzen visuell evozierter Potentiale und feinmotorische Fähigkeiten beider Gruppen vor und nach einer 90tägigen definierten Supplementierung der PKU-Patienten mit docosahexaenreichen Lachsölkapseln.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/07
In der vorliegenden Arbeit sollte der Einfluss mehrfach ungesättigter Fettsäuren im Futter auf das Fettsäuremuster im Serum von Hunden und Katzen untersucht werden. Zur Untersuchung der Fettsäuren standen Serumproben von drei früher durchgeführten Fütterungsstudien an Hunden und Katzen zur Verfügung, in denen der potentielle Einfluss von Omega-3-Fettsäuren aus Fischöl bzw. aus Mikroalgen auf den Knochenstoffwechsel der Tiere untersucht worden war. Bei der Bestimmung des Gesamtfettsäuremusters unter Fischöleinfluss wurde sowohl bei den Hunden als auch bei den Katzen ein hoch signifikanter Anstieg der beiden Omega-3-Fettsäuren Eicosapentaensäure und Docosahexaensäure festgestellt. Bei den Hunden stieg die Eicosapentaensäure um das 10-fache und bei den Katzen um das 13-fache an. Bei beiden Tierarten erhöhte sich die Docosahexaensäure um das 4-fache.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/19
In der vorliegenden Studie wurden Stoffwechsel und Transfer der DHA aus der Nahrung bei stillenden Müttern untersucht. Insgesamt nahmen 10 Mütter, die wir nach Entbindung in der I. Universitäts-Frauenklinik München rekrutierten, an der Auswertung der Studie teil. Die Teilnehmer erhielten 4 Wochen post partum entweder ein DHA- Nahrungssupplement (DHASCOä; DHA: 40+2 Gew.%; 200 mg DHA/Tag) oder ein Placebo. Die Zuteilung in die Gruppen geschah randomisiert und doppelblind. Die Supplementierung erfolgte über einen Zeitraum von zwei Wochen. In dieser Zeit wurden die Mütter angehalten, keinen Fisch oder Fischprodukte zu sich zu nehmen und für 7 Tage ein Nahrungsprotokoll zu führen. Im Anschluß daran wurde den Müttern beider Gruppen ein stabiles Isotop (13C- DHASCOä) in einer Dosierung von 2 mg/kg Körpergewicht oral gegeben. Diese Dosierung liegt in einem relativ niedrigen Bereich und konnte den Müttern in der Stillzeit ohne Bedenken gegeben werden. Der Tracer bestand zu einem hohen Anteil aus 13C-markierter DHA. Die Oxidation der im Tracer enthaltenen Fettsäuren wurde nach vorheriger indirekter Kalorimetrie mit Hilfe des 13C-Atemtestes gemessen. Anreicherung und Konzentration von DHA und anderen Fettsäuren wurden in Muttermilch und Plasma bestimmt. Die Proben wurden bis 48 Stunden nach Tracergabe gesammelt. In der vorliegenden Studie wurde erstmalig der Stoffwechsel von 13C- markierter DHA bei stillenden Müttern untersucht. Bezüglich der Oxidation von 13C-DHASCOä konnten keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Gruppen festgestellt werden. Die maximale Anreicherung war in der DHA-supplementierten Gruppe etwas früher als in der Kontrollgruppe. Im Vergleich zu 13C- markierter Linolsäure wurde 13C- DHASCOä schneller oxidiert, was möglicherweise an den kurzkettigen, gesättigten Fettsäuren liegen könnte, die in unserem Tracer enthalten waren. In der kumulativen Wiederfindung lagen die Werte für die Oxidation von Linolsäure und DHASCOä in einem vergleichbaren Bereich und erreichten etwa 15 % des verabreichten Tracers nach 48 Stunden. Die Fettsäurezusammensetzung der Muttermilch zeigte zu Studienbeginn keine signifikanten Unterschiede zwischen supplementierter und Placebo-Gruppe. Die gemessenen Werte lagen in einem Bereich, der mit dem in anderen Studien vergleichbar ist. Nach der zweiwöchigen Supplementierung beobachteten wir einen statistisch signifikant höheren DHA-Gehalt in der supplementierten Gruppe. Während der DHA-Gehalt der Muttermilch in dieser Gruppe um 28 % zugenommen hatte, wurde in der Placebogruppe ein Abfall von 25 % beobachtet. Etwa 20 % der supplementierten DHA wurden in die Muttermilch sezerniert. Eine maximale Anreicherung von 13C-markierter DHA, Myristin-, Palmitin- und Ölsäure zeigte sich 12 Stunden nach Tracergabe in beiden Gruppen. DHA, Palmitin- und Ölsäure zeigten eine ähnliche Kinetik über 24 Stunden und waren auch in ihrer kumulativen Wiederfindung vergleichbar. Dieses weist darauf hin, daß es keinen selektiven Transfer der DHA in die Muttermilch gibt. Auffällig war ein deutlich geringerer Transfer der Myristinsäure in die Muttermilch, was an einer höheren Oxidation dieser mittelkettigen Fettsäure liegen könnte. In den Plasma-Phospholipiden und -Triglyceriden konnte nach zweiwöchiger Supplementierung ein deutlich höherer DHA-Gehalt in der supplementierten Gruppe gemessen werden. Die Cholesterolester blieben unbeeinflußt. Die DHA zeigte eine bevorzugte Verteilung in die Fraktion der Phospholipide mit durchschnittlich 87,5 %. 13C-markierte DHA reicherte sich zunächst in den Plasma-Triglyceriden an. Die maximale Anreicherung lag 6 bzw. 3 Stunden (bei einer Probandin mit zusätzlichen Messungen) nach Tracergabe. In den Plasmaphospholipiden waren 24 Stunden nach Tracergabe ca. 86 % der 13C-markierten DHA nachweisbar. Die Cholesterolester zeigten nur eine leichte Anreicherung. Wir konnten keine Anreicherung von 13C-EPA, und nur eine geringe Anreicherung von 13CDPA messen. Die Beurteilung, ob ein Teil davon durch Retrokonversion aus DHA entstanden ist, war leider nicht möglich, da DPA auch zu einem kleinen Anteil im Tracer enthalten war. Dennoch scheint die Hypothese, daß die Retrokonversion von DHA in andere n-3-Fettsäuren von nur geringer Bedeutung ist, bestätigt. Schlußfolgernd läßt sich sagen, daß die mütterliche DHA-Aufnahme mit der Nahrung einen wesentlichen Faktor für ihren Gehalt in den mütterlichen Plasmalipiden und der Muttermilch darstellt. Der größte Teil der DHA scheint jedoch aus mütterlichen Fettdepots zu stammen, welche natürlich ihrerseits über entsprechende Langzeitfolgen der Ernährung zu beeinflussen sind. Empfehlungen zur Ernährung von schwangeren und stillenden Frauen sollten auf jeden Fall eine adäquate DHA-Zufuhr berücksichtigen.