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Giuseppe Verdis spätes Meisterwerk über den afrikanischen Helden Otello, der durch eine rassistische Intrige Jagos zum Eifersuchtsmord an seiner Frau Desdemona getrieben wird, ist heute unter postkolonialen Perspektiven nicht unumstritten. Blackfacing geht gar nicht, wenngleich die schwere Titelpartie von meist weißen Sängern verkörpert wird. Die Staatsoper in Stuttgart will Verdis Meisterwerk nicht dekonstruieren, es auch nicht postkolonial verdammen, sondern es kritisch befragen und zugleich als großes Werk retten. Regisseurin Silvia Costa hat sich dafür den aus Ghana stammenden Videokünstler John Akomfrah mit ins Boot geholt und Stefano Montanari dirigiert.
Die Osterfestspiele im Festspielhaus Baden-Baden gehen mit den Berliner Philharmonikern unter ihrem Chefdirigenten Kirill Petrenko in diesem Jahr in die letzte Runde. Traditionsgemäß werden die Festspiele mit der Neuproduktion einer Oper eröffnet, diesmal mit Giacomo Puccinis japanischer Tragödie „Madama Butterfly“. Als derzeitiges Puccini-Traumpaar verkörpern Elonora Buratto die Titelpartie und Jonathan Tetelman den untreuen Amerikaner Pinkerton. Der Italiener Davide Livermore inszeniert ein Werk, bei dem oft in die heikle exotistische Falle gegangen wird. Mehr zu Madama Butterfly: https://www.swr.de/swrkultur/musik-klassik/madama-butterfly-5-fakten-puccini-osterfestspiele-baden-baden-100.html
An der Wiener Staatsoper feierte die Neuinszenierung von Vincenzo Bellinis "Norma" Premiere. Sopranistin Federica Lombardi blieb in der Titelpartie blass, Tenor Juan Diego Flórez als Pollione ebenfalls. Die Inszenierung von Cyril Teste enttäuschte. Eine Kritik von Walter Weidringer.
Giacomo Puccinis Erfolgsoper „Manon Lescaut“ überwältigt durch grandiose Musik. In Zürich hat Barrie Kosky Puccinis Werk neu befragt. Elena Stikhina brilliert in der Titelpartie.
Am Pfingstmontag findet an der Bayerischen Staatsoper die Premiere von Giacomo Puccinis "Tosca" statt. In der Titelpartie ist Eleonora Buratto zu hören, den Cavaradossi singt der Tenor Charles Castronovo. Sylvia Schreiber fasst die wichtigsten Details über die neue "Tosca" zusammen und spricht mit den Schaffenden.
Albéric Magnard gehört zu den bislang noch großen unbekannten der frühen Moderne. 1914 wird er bei der Verteidigung seines Besitzes von deutschen Truppen erschossen, sein Haus mit ihm und einem Teil der Partitur seiner Oper „Guercoeur“ verbrannt. Nur einmal ist dieses musikalische Ideendrama über die Desillusionierung eines Freiheitskämpfers und Liebenden über eine französische Bühne gegangen. Jetzt hat sich die Opéra national du Rhin in Strasbourg an die Wiederentdeckung eines Meisterwerks gemacht in einer Inszenierung von Christof Loy, unter der musikalischen Leitung von Ingo Metzmacher und mit Stéphane Degout in der Titelpartie.
Diese Oper brauche für jede Hauptpartie eine außergewöhnlich leistungsfähige Stimme, so Dirigent Antonio Pappano über "La Gioconda", die 1876 erstmals an der Mailänder Scala aufgeführt wurde. Bei den Salzburger Osterfestspielen kam das Werk am Samstag zum ersten Mal auf die Bühne des großen Festspielhauses, und Anna Netrebko gab ihr mit Spannung erwartetes Rollendebüt in der Titelpartie. An ihrer Seite Jonas Kaufmann als der von Gioconda vergeblich geliebte Enzo Grimaldo. Ob die unbekannte Ponchielli-Oper das Festspielpublikum überzeugen konnte, berichtet Franziska Stürz.
Es gibt wenige Dirigenten, die in den letzten Jahren so regelmäßig Operngesamtaufnahmen auf den Markt gebracht haben wie der Franzose Hervé Niquet. Sein Name taucht häufig in Verbindung mit dem von ihm 1988 gegründeten Ensemble Le Concert Spirituel auf. Das ist auch bei einer aktuellen Novität im Bereich der französischen Barockoper der Fall: ?Médée? von Marc-Antoine Charpentier. In der Titelpartie ist die Sopranistin Véronique Gens dabei.
Wagners "Siegfried" ist schon durch seine Entstehung von Brüchen geprägt. Zwischen zweitem und drittem Akt liegt eine Kompositionspause von zwölf Jahren, die Titelpartie fordert vom Tenor, komisch, lyrisch und heldisch zugleich zu sein, und die Schauplätze sind meist in freier Natur und eine Herausforderung an das Bühnenbild - vorausgesetzt, man spielt den Ring, wo Wagners Text ihn verortet. Das hat mittlerweile Seltenheitswert, auch in Bayreuth.
Moderation Jasmin Ölz, Festspielfrühstück mit Startenor Saimir Pirgu, Titelpartie "Ernani"
Bei den Bayreuther Festspielen muss Joseph Calleja die Titelpartie der diesjährigen Festspielpremiere "Parsifal" krankheitsbedingt absagen. Andreas Schager springt für ihn ein. BR-KLASSIK hat mit dem Tenor live in der Sendung gesprochen.
Am 7. Juli ist der Bariton Michael Nagy zu Gast in Ingolstadt bei den Audi-Sommerkonzerten. Zu hören ist er dort in der Titelpartie in Robert Schumanns "Szenen aus Goethes Faust".
Die Bayerische Staatsoper bringt am 6. März eine Neuproduktion von Benjamin Brittens "Peter Grimes" auf die Bühne. Stuart Skelton singt die Titelpartie, Edward Gardner dirigiert und der Regisseur Stefan Herheim gibt sein Hausdebüt.
Ian Bostridge kommt jetzt nach Hamburg, um in der Elbphilharmonie die Titelpartie in Monteverdis „L'Orfeo“ zu singen. Ein Gespräch mit dem britischen Tenor über Nerds und Temperament, schöne und hässliche Stimmen.
Wie bereitet sich eine international tätige Sopranistin mit vollem Terminkalender auf ihre Rollen vor? „Ich gucke mir gerne meine Lieblingsfilme an“, so Aušriné Stundyté im Podcast. „In der Vorbereitung auf Elektra schaue ich mir gerne Hannibal Lecter in Schweigen der Lämmer an“, schmunzelt sie, „aber nur die Stellen mit Anthony Hopkins, weil seine Energie, seine Blicke, seine Konzentration sind für mich sehr nah an Elektra.“ Ab dem 28. November 2021 verkörpert sie die Titelpartie in Dmitri Tcherniakovs Elektra-Inszenierung unter der Musikalischen Leitung von Kent Nagano an der Staatsoper Hamburg und gibt damit ihr Hausdebüt.
"Elektra" von Richard Strauss in der Inszenierung von Krzystof Warlikowski hatte letztes Jahr Premiere bei den Salzburger Festspielen. Am 27. Juli 2021 ging die Wiederaufnahme über die Bühne, mit weitgehend gleicher Besetzung - Ausrine Stundyte in der Titelpartie, Tanja Ariane Baumgartner als Klytämnestra und Franz Welser-Möst am Pult. Vida Miknevi?i?t? als Chrysotemis und Christopher Maltman als Orest waren neu.
Seine Paraderolle war der Cavaradossi in Giacomo Puccinis "Tosca", legendär ist seine Aufnahme aus der Mailänder Scala vom August 1953 mit Maria Callas in der Titelpartie. Dabei war Giuseppe di Stefanos Karriere nicht nur eng mit der Callas verbunden, er fühlte sich als gebürtiger Sizilianer auch seelenverwandt mit der stolzen Griechin
Man probt und probt und am Ende ist Premiere? Auch diesmal nicht, immer noch nicht. Die Sopranistin Elsa Dreisig sollte ursprünglich am 24. Januar in der Hamburger Staatsoper die Titelpartie in Massenets „Manon“ singen. Corona stutzte diesen Spiel-Plan auf nur eine einzige Vorführung, einen Live-Stream, immerhin. Ihr Auftritt als Fiordiligi in der sensationellen „Così fan tutte“, die im letzten Sommer bei den Salzburger Festspielen vor halbvollem Haus möglich gemacht wurde, gab Dreisigs ohnehin steiler Karriere einen weiteren Schub. Glücklich ist die Wahl-Pariserin oft – aber: mit sich zufrieden? Ganz anderes Thema.
In Zürich wurde aktuell Verdis "Simon Boccanegra" neu inszeniert mit Christian Gerhaher in der Titelpartie. Damit gibt der Münchner Bariton dort auch sein Rollendebüt als Simone. Ein Interview mit Christian Gerhaher.
Die Sopranistin Sonya Yoncheva weilt derzeit in Salzburg. Bei den Festspielen ist sie bestens in Erinnerung, seit sie 2018 die Titelpartie in Monteverdis "Poppea" sang und Publikum wie Presse begeistere. Wie eigentlich bei allem, was sie so macht - und das ist ziemlich breit gefächert. Mit einem speziellen Renaissance-Programm ist sie jetzt in Salzburg zu Gast. Darüber und über die lange Zwangspause hat Johann Jahn mit ihr gesprochen.
Aus Toblach in Südtirol stammt diese Neueinspielung von Händels "Agrippina". Frisch wie am ersten Tag wirkt die Musik in dieser Aufnahme. Die allseits umjubelte Mezzosopranistin Joyce DiDonato singt die Titelpartie. Eine temperamentvolle Interpretation dieser genialen Oper, die rundum Spaß macht.
Anna Netrebko - eine Operndiva, wie aus dem Bilderbuch. Für drei Abende ist sie nun an der Bayerischen Staatsoper in München in der Titelpartie in Puccinis "Turandot" zu hören - das erste Mal, dass sie diese Rolle in einer Produktion singt. Allerdings ist diese Inszenierung schon über acht Jahre alt.
Mit einer über die gesamte Spielzeit laufenden Aktion möchte Tenor Hans Kittelmann, der die Titelpartie in "Westside Story" singt, Frauen mit dem Namen Maria aus Nürnberg und Umgebung ein ganz besonderes Geschenk machen
Auf den Salzburger Pfingstfestspielen feierte Damiano Michielettos Inszenierung von Händels Oper "Alcina" Premiere. Bereits zu den Sommerfestspielen wurde sie wiederaufgenommen. Der Abend war vor allem eines: ein Sängerfest. Cecilia Bartoli glänzte in der Titelpartie ebenso wie Philippe Jaroussky in der Rolle des Ruggiero. Dieser positive Eindruck wird allerdings durch die recht magere Personenregie relativiert.
Verdis Musikdrama "Otello" ist schwierig zu besetzen, vor allem was die Titelpartie angeht - eine echte Heldentenor-Rolle. In der neuen Münchner Produktion ist es Jonas Kaufmann, der den Otello verkörpert. Regisseurin Amélie Niermeyer bringt die Dreiecksgeschichte auf die Bühne. Premiere ist am 23. November.
Am 23. November singt Jonas Kaufmann die Titelpartie in Verdis "Otello" an der Bayerischen Staatsoper. Im Gespräch mit BR-KLASSIK erläutert der Startenor, warum gerade der Otello eine Herausforderung für den Sänger darstellt - und warum er Vorbilder zwar bewundet, sich aber nicht an ihnen orientiert.
Bernhard Neuhoff berichtet vom Konzert des Pianisten Grigori Sokolov, das von enormen Regenmassen beeinträchtigt wurde. Außerdem zu Gast im Studio: die Mezzosopranistin Sonya Yoncheva. Sie ist bei den diesjährigen Salzburger Festspielen in der Titelpartie von Monteverdis Opera musicale "L'incoronazione di Poppea" zu erleben.
Die Reihe mit CD-Veröffentlichungen von französischen Opern aus dem verdienstvollen Palazzetto Bru Zane geht weiter: mit Fromental Halévys "La Reine de Chypre". Véronique Gens in der Titelpartie bewegt sich auf Weltklasse-Niveau, sagt Volkmar Fischer.
Am 24. März 2018 hatte Michael Sturmingers Inszenierung von Giacomo Puccinis "Tosca" bei den Osterfestspielen Salzburg Premiere. Am Pult dieser Neuproduktion steht Christian Thielemann, die Titelpartie singt Anja Harteros.
Unter dem Motto "nach uns die Sintflut" feiert Léhars "Witwe" bis der Adel zur Neige geht oder Karl Marx kommt. Operetten-Routinier Thomas Enzinger setzt in Nürnberg auf Entertainment und Kostümpracht, die Titelpartie hingegen enttäuschte.
Die Salzburger Festspiele zeigten am 27. August Gaetano Donizettis Oper "Lucrezia Boriga" in konzertanter Aufführung. Marco Armiliato stand am Pult des Mozarteum Orchesters, die Solistenriege war mit Ildar Abdrazakov als Don Alfonso, Juan Diego Flórez als Gennaro und Krassimira Stoyanova in der Titelpartie der Donna Lucrezia Borgia exzellent besetzt. Ein Opernfest für jene im Publikum, die es gerne unbeschwert und ohrwurm-tauglich haben.
Cecilia Bartoli schlüpft heuer bei den Salzburger Pfingstfestspielen in die Titelpartie von Händels "Ariodante": eine Hosenrolle - mit Vollbart. Wie schwierig es ist, einen Mann zu spielen und welch berührender Charakter hinter der Figur steckt, verrät sie im BR-KLASSIK-Interview.
In der "Tannhäuser"-Produktion an der Bayerischen Staatoper singt Klaus Florian Vogt die Titelpartie. Im Interview spricht er über die Herausforderungen, die diese Rolle bietet - und über den rebellischen, kompromisslosen Charakter des Tannhäuser.
Das Münchner Rundfunkorchester präsentiert im Rahmen des "Sonntagskonzerts" am 20. November im Prinzregententheater konzertant die dreiaktige Urfassung von Ludwig van Beethovens Oper "Fidelio", unter dem originalen Titel "Leonore". Johann Jahn hat im Vorfeld mit dem Dirigenten Mario Venzago und mit der Sopranistin Christiane Libor gesprochen, sie agiert am Sonntag in der Titelpartie.
Bei der Pariser Uraufführung 1840 kam Gaetano Donizettis Oper "La Favorite" beim mondänen Publikum wegen seiner kargen Ausstattung nicht besonderts gut an. Sowohl Königshot als auch Kirche machen in dieser tragischen Grand Opéra keine besonders gute Figur. Donizetti stellt die Tragik der weiblichen Stimme in den Fokus der Oper. Ob Elina Garanca in der Titelpartie und Amélie Niermayer als Regisseurin dieser weiblichen Stimme bei der Premiere am 23. Oktober 2016 an der Bayerischen Staatsoper erfolgreich Ausdruck verleihen konnten, berichtet Franziska Stürz.
Donizettis Oper "La Favorite" war erstmals 1855 an der Bayerischen Staatsoper zu sehen, die letzte Neuinszenierung stand 1909 auf dem Spielplan und nun ist sie ab 23. Oktober erstmals wieder in einer Neuproduktion zu erleben. Regie führt Amélie Niermeyer, die musikalische Leitung hat Karel Mark Chichon, und die Titelpartie singt Elina Garanca. Dorothea Hußlein berichtet von der Neuinszenierung.