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Das israelisches Autorenduo Yael Ronen und Itai Reicher haben eine schwarze Komödie über die Themen Klimakatastrophe und Artensterben geschrieben. Die Inszenierung wird von Studenten der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main gespielt. Regie führt Mark Reisig, der bereits am Mainzer Staatstheater das Stück „Philoktet“ inszeniert hat.
Na wystawie „Hello Image. Die Inszenierung der Dinge” w Hamburgu wyeksponowano grafikę, fotografię i sztukę, które promują wzornictwo. Pokazane tu reklamy są równie interesujące, a w niektórych wypadkach wręcz ciekawsze niż produkty. Autor: Marcin Różyc Artykuł przeczytasz pod linkiem: https://www.vogue.pl/a/wystawa-hello-image-die-inszenierung-der-dinge-w-hamburgu-pokazuje-jak-reklama-i-zdjecia-mody-staja-sie-sztuka
Eyssel, Benjamin www.deutschlandfunk.de, @mediasres
An der Wiener Staatsoper feierte die Neuinszenierung von Vincenzo Bellinis "Norma" Premiere. Sopranistin Federica Lombardi blieb in der Titelpartie blass, Tenor Juan Diego Flórez als Pollione ebenfalls. Die Inszenierung von Cyril Teste enttäuschte. Eine Kritik von Walter Weidringer.
Sebastian Fitzeks Roman "Der Heimweg" wurde verfilmt - leider! Was als düsterer Psychothriller gedacht war, endet als inszenatorische Geisterfahrt mit Vollgas in die Absurdität. Spannung bleibt auf der Strecke, Logik sowieso, und die Atmosphäre schwankt zwischen gewollt düster und unfreiwillig komisch.Statt nervenzerreißender Elemente gibt es billige Schockeffekte, statt komplexer Figuren nur überzeichnete Klischees. Die Inszenierung stolpert von Twist zu Twist, bis am Ende weder Thrill noch Verstand übrig bleiben. Ein Heimweg, der sich anfühlt wie eine nächtliche Autofahrt ohne Licht und ohne Ziel.
Bühnen Bern hat den Klassiker «Frühlings Erwachen» neu inszeniert. Die Inszenierung wurde von den Schauspielerinnen und Schauspielern selbst mitgestaltet: Es sind zehn Jugendliche aus dem Raum Bern. Wir haben vier von ihnen zum Gespräch getroffen. Weiter in der Sendung: * Freiburger Behörden warnen vor dem Asiatischen Laubholzbockkäfer. * Wahlen Stadt Bern: Im Streitgespräch zum Thema Wohnen treten Béatrice Wertli (Mitte), Matthias Aebischer (SP) und Bettina Jans-Troxler (EVP) gegeneinander an.
Am 5.10.1979 feiert "Apocalypse Now" Deutschlandpremiere. Der Film zeigt eindrucksvoll den Wahnsinn des Vietnamkriegs und bleibt bis heute ein filmisches Meisterwerk. Von Irene Geuer.
Stefan Raab, TV total, Comeback, Quoten, Boxkampf, RTL, Medien, Social Media, Unterhaltung, Showbusiness Summary Maurice und PR sprechen während der Semesterferien über die Rückkehr von Stefan Raab ins Fernsehen, seine strategische Inszenierung und die beeindruckenden Quoten seines Comebacks. Sie reflektieren über die Bedeutung von Social Media, die Relevanz von Raabs Humor in der heutigen Zeit und die Zukunft seiner Formate im linearen Fernsehen. Takeaways Stefan Raab ist eine prägende Figur im deutschen Fernsehen. Sein Comeback wurde strategisch über Social Media vorbereitet. Die Quoten seines Comebacks waren beeindruckend, besonders in der werberelevanten Zielgruppe. Die Inszenierung des Boxkampfs war ein großes Event mit hohen Kosten. Raab hat in den letzten Jahren viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Die Frage bleibt, ob Raab in der heutigen Zeit noch relevant ist. Sein Humor könnte sich an die neuen Gegebenheiten anpassen müssen. Die Konkurrenz im Fernsehen ist stark, besonders durch Streaming-Dienste. Die Rückkehr von Raab könnte einen Weckruf für das lineare Fernsehen darstellen. Die Zukunft von Raabs Formaten bleibt abzuwarten. Sound Bites "Stefan Raab ist zurück auf die TV-Bühne!" "Ein Riesenthema im Fernsehen!" "Das Comeback war strategisch geplant!" Chapters 00:00 Stefan Raabs Rückkehr ins Fernsehen 09:58 Die Inszenierung des Comebacks 19:54 Quoten und die Zukunft von Stefan Raab 25:50 Fazit und Ausblick auf die nächsten Schritte
Rey in der Höhle der Spiegel auf Ahch-To, Luke in der Höhle des Bösen auf Dagobah. Eine Heldin und ein Held steigen hinab in dunkle, unheimliche Orte. Ihre Fragen: Wer bin ich? Was ist meine Bestimmung? Was sie dort finden: schnippende Spiegelbilder und das eigene Gesicht. – Was soll das? Ist das Yodas „nur was Du mit Dir nimmst“, oder ist da auch ganz schön viel Manipulation der Dunklen Seite am Werk? Kevin und Nicolas liefern ihre Interpretationen und Einordnungen dieser Szenen: Was davon passiert wirklich? Was ist Film-Expressionismus? Welche Bedeutung haben Momente des Spiegelns über diese Filme hinaus? Und sie beantworten Fragen ihrer Unterstützenden zum Thema. Ohne diese Unterstützenden würde es diese Folge nicht geben. Wirklich nicht! Du unterstützt Kevins und Nicolas Arbeit noch nicht? Hier könntest Du es tun: https://www.steadyhq.com/bucketheads https://www.patreon.com/bucketheads Als Hörtipp zum Thema "Spiegel" empfehlen wir: "III. Une barque sur l'océan" von Maurice Ravel aus dem Zyklus "Miroirs". Infos und alle Folgen: https://www.bucketheads.de/ Instagram: https://www.instagram.com/bucketheads.podcast/ Audio-Nachbearbeitung dieser Folge: Nicolas Antochewicz Musik: Nicolas Antochewicz Titel-Bild: Kevin Arnold Inhalt dieser Folge 0:00:25 Warum dieses Thema 0:04:32 Beispiele für Momente mit Höhlen und Spiegeln in Star Wars 0:15:00 Unser Fokus: Rey in der Spiegel-Höhle 0:17:29 Die Einbettung der Szene in The Last Jedi 0:18:36 Die Inszenierung der Höhle 0:19:08 Wasser als Symbol 0:23:44 Entdeckt Rey auch ihre Sexualität? 0:25:59 Warum Rey auf einmal aus dem Off spricht 0:29:10 Bitte, bitte, Eltern! Die Rolle von Erwartungen auf die Wirkung 0:33:13 Star Wars-Poesie mit Luke auf Dagobah 0:36:25 Deine Waffen, nicht brauchen wirst Du sie. (Lasse ruft an) 0:40:18 Reys Suche nach Orientierung 0:42:06 Bildsprache: Körpergesten 0:42:42 Im-Spiegel-sein als Verlockung der Dunklen Seite 0:50:24 Spiegel und Suche nach Identität 0:55:07 Warum Rey mit ihrer Enttäuschung zu Kylo Ren geht 0:58:52 Reys Hairstyle als Ausdruck ihrer Transformation 0:59:59 Wie die Dunkle Seite mit Reys Bedürfnissen spielt 1:02:04 Spiegel in der Psychoanalyse 1:11:10 Unsere Momente mit Spiegeln und Identität 1:19:29 Star Wars als Hilfe bei Depressionen (Arnes Botschaft) 1:23:27 Spiegel in Technik und Physik 1:29:33 Wie John Willams Identitätssuche musikalisch untermalt 1:34:05 Spiel-Runde: Erkenne Dich selbst (Kevin)! 1:44:36 Nachgefragt
Prokofjews Oper „Der Spieler“ ist nie ein großer Opernerfolg geworden. Die Inszenierung von Peter Salas bei den Salzburger Festspielen zeigt aber: Das auf Dostojewski beruhende Werk ist hochaktuell, meint Opernkritiker Bernd Künzig im Gespräch bei SWR Kultur.
Die aktuell gefährlichste Gruppierung soll der IS Provinz Khorasan sein, der in Afghanistan und den angrenzenden Ländern aktiv ist ++ Die Inszenierung einiger Dragqueens und eines Transgender-Models: Beleidigung der religiösen Gefühle oder Genderdebatte? ++ In Kenia steht seit heute jener Sektenführer vor Gericht, der für den Tod von 400 Anhängern verantworlich sein sollModeration: Susanne Krischkegesendet in Ö1 am 12.08.2024
Die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele 2024 wird ein Spektakel für die Geschichtsbücher. Die Inszenierung der Stadt Paris begeistert - und provoziert mit einer umstrittenen Abendmahlsdarstellung. Es geht um eine Szene, in der Leonardo da Vincis Gemälde des letzten Abendmahls mit Drag-Künstlern gezeigt wird. Blasphemie oder künstlerische Freiheit? Wir haben es diskutiert.
Die Wagner-Festspiele in Bayreuth sind mit der Premiere von „Tristan und Isolde“ des isländischen Regisseurs Thorleifur Örn Arnarsson eröffnet worden. Die Inszenierung ist enorm schwach und geprägt durch Pathos, die Musik eine Lautstärke-Schlacht. Fuchs, Jörn Florian www.deutschlandfunkkultur.de, Fazit
Johan Adams' Oper von 1987 ist aktueller denn je: "Nixon in China" zeigt das Treffen von zwei egomanischen Spitzenpolitikern. Die Inszenierung des Künstlerkollektivs "Hauen und Stechen" überzeugte am 22. Juni bei der Premiere in Berlin.
In dieser Operettenkritik wird eine moderne Interpretation einer humorvollen Operette mit viel Liebe präsentiert. Die Hauptfigur führt einen Dialog über die Relevanz von Franz Lehars Werken in der heutigen Zeit mit einer Freundin, die betont, wie wichtig es sei, gesellschaftskritisch zu sein. Trotz anfänglicher Bedenken wegen des fehlenden satirischen Ansatzes in heutigen Aufführungen begibt sich der Hauptredner allein ins Theater. Schon vor Beginn der Aufführung herrscht eine ausgelassene Stimmung im Publikum, was auf ein vielversprechendes Erlebnis hindeutet. Die Einführung durch Frau Mecke schafft einen historischen Kontext für die Aufführung von 1907 und weist auf die aktuelle Zensurproblematik hin, die humorvoll thematisiert wird. Die Inszenierung beginnt im Erdgeschoss des Theaters mit Tommy Wendt als Moderator, der das Stück charmant ankündigt und das Publikum auf eine unterhaltsame Reise mitnimmt. Die Schauspielerinnen und Schauspieler überzeugen mit feinem Humor und präsentieren das Stück mit Leidenschaft und Hingabe. Die Hauptaufführung im Keller des Theaters begeistert das Publikum mit modernen Elementen und interaktiven Einlagen, die das Geschehen auf der Bühne lebendig gestalten. Die Darstellerinnen und Darsteller überzeugen mit ihren stimmlichen und schauspielerischen Leistungen, wobei besonders Izabella Radić und Clark Ruth hervorstechen. Kritisch betrachtet wird die Dominanz einiger Stimmen im Ensemble, was die Balance und Harmonie in manchen Szenen beeinflusst. Die Inszenierung zeichnet sich durch eine gelungene Mischung aus traditionellen und zeitgenössischen Elementen aus, die das Publikum zum Schmunzeln und Nachdenken anregen. Die sorgfältige Auswahl der Musik sowie die Detailverliebtheit in der Ausstattung tragen zum Gesamterlebnis bei und lassen die Operette aus dem Jahr 1907 in einem neuen Licht erstrahlen. Die Bearbeitung des Stücks durch Hauke Berheide und Amy Stebbins wird als kreativ und gelungen empfunden, was die Hoffnung auf weitere moderne Interpretationen von Klassikern weckt. Mit einem Mix aus Unterhaltung und Gesellschaftskritik schafft die Inszenierung eine einzigartige Atmosphäre, die das Publikum begeistert und zum Nachdenken anregt.
In der heutigen Folge stelle ich dir ein tolles Beispiel für eine gelungene Storytelling Strategie vor. Sie enthält alles, was ein Unternehmen zu bieten hat: Ein einzigartiges Produkt.Eine starke Unternehmens-Brand-Story.Starke Persönlichkeiten mit einer eigenen StoryKleine und große Stories und ein emotionales Branding. Ich war bei einer Vorstellung vom Circus Roncalli in Köln und habe schon bevor ich das Circus-Zelt betrat die Kraft der Storytelling-Strategie dieses Unternehmens gespürt. In dieser Podcast Folge beschreibe ich dir die Details und Episoden, die ich wahrgenommen habe und die Teile einer einzigartigen Storytelling-Strategie sind. Du erfährst, wie jede Episode für sich ihre Storytelling Kraft entfaltet und alle Bestandteile zu einer Gesamt-Story verschmelzen. Wir entdecken die einzelnen Stationen der Heldenreise, die mit dem Traum des Gründers Bernhard Paul beginnt und sich über Höhen und Tiefen, Herausforderungen und Wegbeleiter zu dem heutigen Happy End entwickelt. Zu der Strategie gehören ein starkes Branding, eine starke Gründungsgeschichte, die Personal Brand Story des Gründers und die seiner Tochter Lilly. Ich erzähle dir dieses Erlebnis, um dir zu zeigen, wie stark eine Gesamt-Storytelling-Strategie für dein Unternehmen und deine Personal Brand Story sein kann und wie sich jede Episode und die einzelnen Bestandteile gegenseitig verstärken und so den Wert deiner Marke steigern können. Die Brand Story des Circus Roncalli zeigt Storytelling, wohin das Auge reicht und ist ein echtes Vorbild für Brand Storytelling: Der Unternehmer Bernhard Paul, der seine Personal Brand Story erzählt.Die Tochter Lilly, die ihre Brand Story erzählt und damit neue Kapitel für die Brand Story schreibt.Die Brand Story des Unternehmens, die an jeder Ecke erlebbar ist.Die Inszenierung der Brand Story, die schon lange vor dem Einlass beginnt und bis zur Toilette reicht.Die Show, die den Zuschauenden von der ersten Minute bis zur letzten mitnimmt.Die perfekte Integration von Umbauzeiten, die durch kleine Showeinlagen von Clowns gestaltet werden, so dass der Zuschauende das kaum wahrnimmt.Mitmachaktionen, die mit jedem Motivationstrainer mithalten können. Genauso kannst du deine Unternehmens Brand Story und deine Personal Brand Story aufbauen und erzählen und den Wert deiner Marke Kapitel für Kapitel steigern. Möchtest du mehr über meine Arbeit und über mich erfahren? Dann schau auf meine Webseite oder vereinbare direkt einen Termin mit mir: TerminvereinbarungVerpasse keine meiner Podcast Folgen und abonniere meinen Podcast auf Spotify oder itunes Hat dir die Folge gefallen? Dann würde ich mich sehr freuen, wenn du meinen Podcast bewertest BewertungVernetze dich mit mir auf LinkedIn und folge mir auf Instagram und YouTubeHier geht's zu den Shownoteswww.anjakuhn.comSupport the Show.
Dieses Mal widmen wir uns dem Thema Männlichkeit. Warum scheint das Trailrunning besonders viele Männer zu faszinieren? Ist Trailrunning das neue Obstacle Course Racing bzw. Hindernislaufen? Und was hat das alles mit dem nackten Oberkörper von Ex-Fußballnationalspieler André Schürrle zu tun? Außerdem sprechen wir über 3/4 Hosen, einer Laufsocke mit abgetrenntem Großzeh und über die Bevorzugung von mit dem Zug anreisenden Läuferinnen und Läufern in der Startplatzlotterie des Marathon du Mont Blanc.
Schauspieler Matthieu trifft im Urlaub auf seine alte Liebe. Die Inszenierung von Stéphane Brizén ist wenig originell.
Die Autorin Leonie Lorena Wyss findet in „Blaupause“ fantasievolle Bilder und Perspektiven für eine lesbische Teenagerliebe. Das Stück „Blaupause“ gewann 2023 den Autor*innenpreis des Heidelberger Stückemarkts und eröffnet in diesem Jahr das Festival als Uraufführung. Die Inszenierung von Hannah Frauenrath bleibt jedoch brav und farblos.
Mit seiner neuen Blockbuster-Offensive möchte sich das Produktionsstudio A24 weiter in den Mainstream wagen. Dafür hat man für Civil War nicht nur eine Menge Geld in die Hand genommen, sondern sich zusätzlich das US-Wahljahr als Veröffentlichungszeitraum ausgesucht.Und die Rechnung scheint aufzugehen: Der neue Film von Ex Machina-Regisseur Alex Garland spaltet die Gemüter und füllt die Kinosäle. Zeit, dass sich Léo und Daniel im Podcast die Kameras schnappen, um mit Kirsten Dunst, Cailee Spaeny und Wagner Moura einen verstörenden Roadtrip durch die USA zu unternehmen. Viel Spaß mit unserem Fokus zu Civil War.Timestamps(00:00:00) Intro & Vorstellung(00:01:09) Was haben wir zuletzt gesehen?(00:04:40) Wie stehen wir zu Alex Garlands Werken?(00:06:44) Cast & Crew von Civil War(00:12:16) Die Story von Civil War(00:18:10) Kalkulierter Release oder zur richtigen Zeit am richtigen Ort?(00:20:16) Die Entmystifizierung des Roadtrips(00:24:53) Die Rolle der Kriegsreportage(00:29:37) Die Entwicklung der Figuren(00:33:37) Bezieht Civil War nicht genug Stellung?(00:38:20) Die Inszenierung von Civil War(00:46:11) Unser Fazit zu Civil War(00:47:24) Weise Worte zum Schluss---Filmtoast - Reviews & Specials: https://www.filmtoast.deInstagram: https://www.instagram.com/filmtoast_de/Facebook: https://www.facebook.com/FilmtoastDETwitter/X: https://twitter.com/FilmtoastDE
In dieser Podcast-Folge sprechen wir über die Aufführung von Eugen Onegin in Gießen. Obwohl russische Opern nicht unbedingt mein Fachgebiet sind, war ich dankbar für die Gelegenheit, etwas Neues ohne Vorurteile zu erleben. Die Einführung wurde von Christian Förnzler gestaltet, obwohl ich persönlich Ann-Christin Mecke bevorzugt hätte. Dennoch war die Einführung informativ und angenehm. Die Oper begann auf dem Land, wo die Darstellerinnen der Tatjana und Olga mit einem wunderbaren Duett überzeugten. Besonders beeindruckend war der stimmgewaltige Chor, der an diesem Abend eine herausragende Leistung zeigte. Die Handlung von Eugen Onegin fesselte mich, auch wenn ich persönlich keine Sympathie für die Figur des Eugen empfand. Die Darbietungen der Hauptdarsteller und des Chors berührten mich auf emotionaler Ebene, wodurch Sprachbarrieren durch die Musik überwunden wurden. Die Inszenierung und Kostüme wurden als insgesamt gelungen befunden, obwohl es unterschiedliche Meinungen über bestimmte Details gab. Im dritten Akt kehrte die Handlung nach der Pause in die Heimatstadt von Eugen und Nigin zurück, wo die tragische Einsamkeit des Protagonisten deutlich wurde. Die emotionalen Gesangsdarbietungen sorgten für tiefgreifende Empfindungen beim Publikum. Trotz kleiner Meinungsverschiedenheiten über Details der Inszenierung konnten wir uns darüber einigen, dass die Aufführung insgesamt gelungen und beeindruckend war. Die Kunstform der Oper, dargestellt durch die herausragenden Leistungen der Sänger, Musiker und Darsteller, regte zu Diskussionen und Gedanken an. Am Ende der Vorstellung wurden minutenlange Standing Ovations gegeben, was die universelle Kraft der Musik verdeutlichte, Menschen unabhängig von politischen oder kulturellen Unterschieden zu verbinden. Eine Einigung darauf, dass solche kulturellen Erlebnisse uns bereichern und zu einem besseren Miteinander beitragen können, rundete die positive Erfahrung von Eugen Onegin ab.
Der Tod ist ein Begleiter im Leben, von Anfang an. Diese grausame Tatsache wird einem besonders bewusst, wenn ein Kind vom Tod bedroht ist. Noch grausamer ist es, wenn dieser Fall während einer Schwangerschaft eintritt. Die Autorin Elodie Pasquale erzählt, wie eine Familie damit umzugehen versucht. Sie sind eine Familie, zuhause in einem Dorf irgendwo auf dem Land. Eine laute Mutter, ein leiser Vater, sechs Töchter. Eine der Töchter ist schwanger, in der 23. Woche. Das erste Enkelkind soll geboren werden. Darauf hatte die werdende Grossmutter gewartet. Dann ein Frauenarztbesuch. Und eine Diagnose: bilaterale Nierenagenesie. Der Embryo kann keine Nieren entwickeln. Das bedeutet: keine Chance auf Leben. Die junge Frau, die schon fast eine Mutter ist, verliert ihr Lachen. Und sie muss sich entscheiden, wie lange sie das Kind noch in sich tragen will. Ein Kind, dessen Geburtstag auch der Todestag sein wird. Die ausweglose Situation wird zur Prüfung für die ganze Familie, deren Mitglieder dazu neigen, Mitleid für sich selbst zu beanspruchen. Elodie Pasquale begibt sich mit ihrer Hörspiel-Erzählung in einen existentiellen Grenzbereich. Sie zeichnet das eindrückliche Psychogramm einer Familie, die geprägt ist durch eine innige Schwesternliebe. Dabei zeigt sich, wie prekär die Fundamente des familiären Zusammenhalts sind. Die Inszenierung bringt mit sparsamen Mitteln die vermeintliche Ruhe des unfassbaren Geschehens zum Ausdruck. Und sie stellt sich dem schwierigen Versuch zu verstehen, dass die Frage nach dem Beginn des Lebens eine Frage ist, auf die es keine allgemeingültige Antwort zu geben scheint. Mit: Gloria Endres de Oliveira (Elisabeth), Natalia Belitski (Viktoria), Nora Abdel Maksoud (Heidi), Dana Cebulla (Mutter), Karolin Peiter (Julia), Hans Peter Hallwachs (Frauenarzt), Roland Hemmo (Oberarzt), Gertrud Roll (Frau hinter Glasscheibe), Alice Dwyer (Kinderärztin), Walter Quintus (Portier), Katarina Schröter (Kellnerin), Julia Kreusch (Assistentin) Tontechnik: Mirjam Emmenegger und Jean Szymczak - Regie: Antonia Gilani - Produktion: SRF 2013 - Dauer: 48'
"In 80 Tagen um die Welt" - eine gebärdete Abenteuerreise. Die Inszenierung von Regisseurin Stephanie Mündel-Möhr erzählt am Kölner Comedia-Theater den Jules Verne Klassiker aus nichthörender Perspektive. Ein Beitrag von Susanne Schnabel. Von Susanne Schnabel.
Marion Tiedtke als Chefdramaturgin des Schauspiels Frankfurt und Hauke Hückstädt, Leiter des Literaturhauses Frankfurt, initiierten 2018 eine neue Reihe für das Theater, in der Autor*innen Biografien in dieser Stadt zum Ausgangspunkt ihres Schreibens wählen. Den Anfang machte der im Dezember 2018 verstorbene Büchner-Preisträger und Frankfurter Autor Wilhelm Genazino. Genazino war ein Romantiker des Gewöhnlichen, der immer wieder den banalsten Fundstücken ein geheimnisvolles Ansehen, dem vermeintlich Bekannten den Zauber des Unentdeckten, dem Endlichen einen nachhaltigen Schein verleihen konnte, so auch in diesem seinem letzten veröffentlichten Text. Er stellt in seinem Monodrama Im Dickicht der Einzelheiten einen Flaneur in den Mittelpunkt, der durch die Mainmetropole streift und dabei Straßenszenen und Alltägliches mit persönlichen Erinnerungen verknüpft. So entsteht das poetische Bild eines Einzelnen in einer modernen Großstadt, der über Heimat, Erfolg, seine Schriftstellerei räsoniert und sich dabei immer wieder am öffentlichen Raum und seinen Widrigkeiten reibt. Der Schauspieler Matthias Redlhammer verkörpert diesen Flaneur nicht nur mit seiner Stimme, er begleitet seinen Spaziergang durch Frankfurt zusätzlich mit Schlagzeug und Mundharmonika und er spielt so neben der Erzählebene eine weitere Dimension. Die Inszenierung für das Schauspiel Frankfurt besorgte der Intendant des Hauses, Anselm Weber. Autor: Wilhelm Genazino Sprecher: Matthias Redlhammer Regie: Leonhard Koppelmann Produktion: hr2020 (Audio verfügbar bis 27.01.2025)
Aus der Romanvorlage „Dreihundert Brücken“ des brasilianischen Erfolgsautors Bernardo Carvalho hat das Kaiserslauterer Theater eine Bühnenfassung gemacht. Das Stück um zwei junge Männer, die sich in den Wirren des Tschetschenienkrieges ineinander verlieben, könnte eine Parabel auf die aktuelle Situation in Osteuropa sein. Die Inszenierung am Pfalztheater lässt diesen Funken der Aktualität aber nicht aufs Publikum überspringen.
An Kunst scheiden sich bekanntlich die Geister. Über den Sinn und Unsinn des modernen Kunstbetriebs hat der britische Kultautor Nick Hornby mit »NippleJesus« eine komödiantische Geschichte geschrieben – ein charmantes Portrait des Museumswärters und früheren Türstehers Dave, eines »kleinen Mannes«, der verblüffend kluge Gedanken zu diesem Thema entwickelt. Dave soll ein eigens ihm zugewiesenes Kunstwerk »NippleJesus« bewachen. Denn schon vor Ausstellungseröffnung lässt das Bild einen Skandal erwarten. Was aus der Ferne wie eine anrührende Darstellung von Jesus am Kreuz erscheint, entpuppt sich von nahem als Mosaik aus winzigen Bildern weiblicher Brustwarzen. Auch Dave empört sich zunächst darüber, bis er die Künstlerin näher kennenlernt ... Die Inszenierung von »NippleJesus« am Theater Heilbronn war Anlass für unsere Podcasterin Katja Schlonski, mit Matthia Löbke, der Vorsitzenden des Heilbronner Kunstvereins, und Kirsten Brunner und Klaus Rensch vom Heilbronner Künstlerbund ins Gespräch zu kommen: Was ist Kunst, was kann und was darf sie? Spannend, wie die Vertreter der bildenden Kunst dieses Angebot aus der darstellenden Kunst sehen und sich damit auseinandersetzen. Und auch Arlen Konietz, der den Dave verkörpert, ist mit von der Partie.
Gestern (12. August 2023) hatte bei den Salzburger Festspielen „Falstaff“ von Arrigo Boito und Giuseppe Verdi Premiere. Die Inszenierung von Christoph Marthaler war mit Spannung erwartet worden. Unser Opernexperte Richard Schmitz berichtet.
Warum gab sich der Journalist Fabian Wolff als Jude aus? Ein Gespräch mit der Historikerin und Judaistin Barbara Steiner über "Kostümjuden", die Inszenierung des Jüdischen und seine Verankerung in der deutschen Geschichte / "Im Herzen jung": Die französische Liebesgeschichte mit Fanny Ardant als 70jähriger Femme Fatale kommt morgen in die Kinos / Die Dexys mit ihrem Frontman Kevin Roland besingen in ihrem neuen Album "The Feminine Divine" das göttliche Weibliche / Die große Schlammschlacht: Beim Auftakt des Wacken Open Air hilft nicht mal schweres Gerät
Vier Jahrzehnte Kinoleben hatte ich eine Regel: keine Nouvelle Vague. Die Zeit ist gekommen, diese Regel zu brechen, denn zum 60. Geburtstag von DIE VERACHTUNG von Jean-Luc Godard ist der Film in einer restaurierten 4K-Fassung zu sehen. Um es gleich zu sagen: DIE VERACHTUNG ist mit 60 Jahren Abstand eine irritierende Erfahrung. Im Mittelpunkt steht eine Ehefrau (Brigitte Bardot), deren Liebe zu ihrem Mann (Michel Piccoli) in Verachtung umschlägt, als er sie an einen amerikanischen Filmproduzenten (Jack Palance) „ausleiht“, um einen Drehbuchauftrag zu bekommen.Aus heutiger Sicht braucht es für die Trennung nicht mehr viel Worte – die Beziehung hat ganz offensichtlich keine Basis mehr. Aber Godard lässt die beiden für eine gefühlte Ewigkeit wie gefangene Tiere im Käfig ihrer Eigentumswohnung auf und ab laufen, streiten, versöhnen, streiten, streiten. Das ist inhaltlich sehr ermüdend. Als dann am Ende des Streits eine Pistole auftauchte, hatte ich die Hoffnung auf handfestere Handlung, aber – wie Johanna später erklärt – war das nur ein Witz von Godard über Tschechows Gun (also die Filmregel, das alles, was man sieht, für den Film notwendig sein muss).Als die Handlung sich zu den Dreharbeiten von „Odysseus“ nach Capri verlagert, dreht Godard als Regisseur so richtig auf: Die Inszenierung des Hauses, des Meeres, der Dreharbeiten ist atemberaubend, die Farben sind intensiv, hier ist die restaurierte Fassung spektakulär. Im Podcast direkt nach dem Film spreche ich mit Johanna über die nackte Bardot (das Aufzählen der Körperteile!), darüber wie wichtig 1963 die Diskussion über die Rolle und Unabhängigkeit der Frau und die Rolle und Unabhängigkeit der Kunst war, über Odysseus-Interpretationen, Fritz Lang, Ehebruch bei den Franzosen und die Neugier auf weitere Nouvelle Vague-Filme.
Richard Schmitz bverichtet über die letzte Premiere in der Wiener Kammeroper in dieser Saison. Erich Wolfgang Korngolds "Die stumme Serenade". Ist die stumme Serenade eine Oper? Oder doch eine Operette? Oder Komödie mit Musik? Ganz genau lässt sich das laut Richard Schmitz nicht einordnen. Peter Bording als Coclé setzt seine Stimme gut ein und gestaltet diesen unsicheren Schneider bravourös. Jasmina Sakr ist als Silvia ein Versprechen für das Fach der Operettendiva. Da stimmen der sichere Sopran, die Spielfreude und das Aussehen überein. Das Buffopaar Louise-Jenifer Lary und Borzalino-Paul Schweinester haben wenig zu tun, dürfen aber immerhin den Schlager „Luise, Luise du hast etwas“ singen. Stefano Bernardin hat als Ministerpräsident und als Bombenattentäter die unangenehme Aufgabe Liliputaner zu mimen. Reinwald Kranner spielt einen skurrilen Polizeichef. Alexander Strobele erregt als Drag Queen Heiterkeit. Die Mannequins Diana Bärhold, Lilia Höfling und Lucia Miorin singen und tanzen sich durch die turbulente Handlung. Die Inszenierung von Dirk Schmeding setzt voll auf die Ironisierung des Werkes; Bühne und Kostüme unterstützen ihn dabei. Die Choreographie von Kerstin Ried verschont auch die Sänger nicht und steigert das Doppelbödige des Ablaufs. Ingo Martin Stadtmüller steuert mit nur neun Musikern den entsprechenden Sound bei. Wertnote 8,2 (wobei Richard Schmitz in der Aufnahme ein kleiner Versprecher bei der Benotung passiert ist. Also nicht die angesprochenen 7,2)
Gestern wurde „Lady Macbeth von Mzensk“ von Dmitri Schostakowitsch wieder in den Spielplan der Wiener Staatsoper aufgenommen. Unser Opernexperte Richard Schmitz war dabei. Die Inszenierung von Matthias Hartmann hat nichts von ihrer Präzision und ihrer Brutalität verloren. Der Weg Katarina Ismailovas von der frustrierten Ehefrau zur dreifachen Mörderin wird ausführlich geschildert.
Brauchtumsforscher erzählt vom Verhältnis der Religion zur Fastnacht. Jahr für Jahr richtet sich der Zeitpunkt des Karnevals nach dem christlichen Osterfest, das am Sonntag nach dem ersten Frühjahrsvollmond gefeiert wird.
Brauchtumsforscher erzählt vom Verhältnis der Religion zur Fastnacht. Jahr für Jahr richtet sich der Zeitpunkt des Karnevals nach dem christlichen Osterfest, das am Sonntag nach dem ersten Frühjahrsvollmond gefeiert wird.
Brauchtumsforscher erzählt vom Verhältnis der Religion zur Fastnacht. Jahr für Jahr richtet sich der Zeitpunkt des Karnevals nach dem christlichen Osterfest, das am Sonntag nach dem ersten Frühjahrsvollmond gefeiert wird.
März ist Women's History Month - eine gute Gelegenheit für die Quadrataugen, mal einen Blick auf die Inszenierung von Frauenfiguren in Filmen zu werfen. Laura und Lisa reden über Repräsentation in der Filmbranche, über die eckigen Frauen in “Nomadland” und “Lady Bird” und darüber, was einen “weiblichen” filmischen Blick ausmacht. Außerdem wird analysiert, ob man Waldarbeiter:in ist, wenn man mit dem Laptop im Wald arbeitet. Und das alles in einer Folge!
An der Berner Oper gibt es einen neuen Ring von Richard Wagner. Mit "Rheingold" ging es vor gut einem Jahr spektakulär los, eine Art wildes futuristisches Märchen war das. Die Inszenierung kam sowohl bei der Kritik als auch beim Publikum gut an. Und auch "Die Walküre" begeistert unseren Kritiker Jörn Florian Fuchs.
Albath, Maikewww.deutschlandfunk.de, BüchermarktDirekter Link zur Audiodatei
Das Hamburger Thalia Theater zeigt mit "Die Rache der Fledermaus" eine apokalyptische Fassung der legendären Operette von Johann Strauß. Die Inszenierung ist intelligent und überzeugt musikalisch. Zu lachen gibt es nichts, denn die Welt geht unter.Lages, Michaelwww.deutschlandfunkkultur.de, FazitDirekter Link zur Audiodatei
Schon das erste Buch der Bestenliste-Diskussion in Frankfurt, nämlich Mohsin Hamids Roman „Der letzte weiße Mann“, bot kontroverse Meinungen. Die literarische Versuchsanordnung erzählt von einem Hautfarbenwechsel der Figuren: „Eines Morgens wachte Anders, ein weißer Mann, auf und stellte fest, dass seine Haut sich unleugbar tiefbraun gefärbt hatte.“ Doch abgesehen vom starken Einstieg kritisiert Martin Ebel die schwache Durchführung des Stoffs. „Wenn man wie Kafka anfängt, dann muss man auch eine Zeitlang wie Kafka weitermachen. Aber dem Autor geht die Luft aus.“ Shirin Sojitrawalla hielt dagegen: „Die Geschichte verläppert absichtlich, denn dieses unbefriedigende Auslaufen ist Teil des literarischen Spiels.“ Für besondere Aufmerksamkeit auch im Publikum sorgte die Wiederentdeckung von Christine Wolters Roman „Die Alleinseglerin“, der 1982 in der DDR zum ersten Mal erschienen ist und nun erneut veröffentlicht wurde. Cornelia Geißler lobte die Zeitlosigkeit der Prosa. Auch Martin Ebel, der sich dunkel erinnerte, das Buch schon vor vierzig Jahren gelesen zu haben, war begeistert über den Umgang der Autorin mit der widersprüchlichen Schiffssymbolik. Shirin Sojitrawalla hingegen erinnerte an feministische Texte, die zur selben Zeit in Westeuropa erschienen sind und meinte, Wolters Roman sei leider vom „Muff“ jener Gesellschaft geprägt, die in dem Text beschrieben werde. Die Jury lobte die gewagte Konstruktion und die erstaunlichen Wendepunkte des Romans „Lektionen“ von Ian McEwan. Zwei Lebensentwürfe werden gegenübergestellt: Roland lässt sich durch sein „formloses“ Leben treiben, Alissa verlässt ihren Gatten und wird erfolgreiche Schriftstellerin. Wer aber ist glücklicher? Welche Lektionen erteilt das Schicksal den beiden bzw. der Text dem lesenden Publikum? Die Inszenierung mancher Szenen kritisierte Jurorin Sojitrawalla als zu „hollywoodreif“. Neben der bestürzenden Liebes- und Missbrauchsgeschichte in der Jugend des Protagonisten wurden insbesondere von Cornelia Geißler die literarischen Exkursionen des Romans in die Zeitgeschichte hervorgehoben. Das Buch auf Platz 2 der SWR Bestenliste im November sorgte für einhellige Reaktionen in der Runde: Claire Keegans trauriges Weihnachtsmärchen sei in seiner „warmen Perfektion“ schlichtweg „makellos“, sagte Martin Ebel. Die Naturbezüge in dieser Novelle überzeugten sowohl Cornelia Geißler als auch Shirin Sojitrawalla. Geißler lobte die fein herausgearbeiteten Details in der Prosa. Die Jurorin Sojitrawalla hob die Kunst der Autorin hervor, eine Geschichte zu erzählen, die nach Charles Dickens klinge, aber im Irland der 1980er Jahre angesiedelt ist.
Was Architektur über Regierungsstil und Demokratie verrät: Ein Gespräch mit dem Christoph Schönberger über sein Buch "Auf der Bank. Die Inszenierung der Regierung im Staatstheater des Parlaments"./ Das unlustige Solo-Album des neuseeländischen Komikers Bret Mc Kenzie: "Songs without Jokes"./ Die letzte Hängung: Gedanken zum Klimaktivismus der Letzten Generation./ Wie sieht eigentlich die Arbeit einer Biene aus? Die graphic novel "Milch ohne Honig" von Hanna Harms klärt auf.
Nach den vorherigen Teilen des „Rings“ hatte es sich abgezeichnet: Die neue Siegfried-Inszenierung spaltet die Gemüter und auch SWR2 Opernexperte Bernd Künzig spart nicht mit Kritik: „Das ist ein absoluter Tiefstand! Und schlimm ist: Die Inszenierung ist vor allen Dingen hochgradig unmusikalisch. Wagners Leitmotivik wird in vielen Teilen nicht inszeniert.“ Die Sänger würden in eine typische „Wagnerbrüllerei“ abgleiten und lediglich die Brynhilde, verkörpert von Daniela Köhler bilde eine schöne Ausnahme mit einer sehr schönen, geschmeidigen Stimme. Egozentrischer Regisseur Dem Regisseur Valentin Schwarz wirft Künzig eine unlogische Vorgehensweise bei der Inszenierung vor: „Die stumme Rolle des Rings entpuppt sich als der junge Hagen. Das weiß ich, weil ich ins Programmheft geschaut habe. Hagen muss den Siegfried nun aber nicht erschlagen um an den Ring zu kommen, weil er ja selbst der Ring ist. Und das ist alles ein bisschen unlogisch, unsinnig und etwas egozentrisch. Zu dieser Egozentrik passt auch, dass im Programmbuch ein Foto vom 14-jährigen Valentin Schwarz abgedruckt ist, wie er mit Kopfhörern und Partitur das Rheingold durchhört.“ Cornelius Meister habe sich während der Inszenierung zunehmend in Details verloren. „Der erste Akt ist ein bisschen pauschal, dann sind die Tempi teilweise schon sehr langsam mit unglaublichen Ritardandi, dann muss er wieder anziehen.“ Das könne auch an der Kürze der Zeit gelegen haben, die Meister für sein spontanes Einspringen hatte. Es klappere zwischen Sängerinnen und Sängern und Orchester gerade im zweiten Akt schon sehr gewaltig. Ansonsten mache er seine Sache als Einspringer sehr gut. „Das Problem bei der gesamten Ring-Aufführung ist, dass sie in zunehmenden Maß keinen Sinn macht“, so Künzig. „Und ich fürchte dass sich das auch in der Götterdämmerung nicht schließen lassen wird.“
Die Champagner-Bratwurst schmeckt muffig und Wespen plagen das Publikum: Parallel dazu wird in Bayreuth der "Siegfried" aufgeführt. Die Inszenierung bietet anfangs schöne Einfälle, lässt dann aber nach. Dem Orchester fehlt es an Glanz und Duftigkeit.Von Jörn Florian FuchsDirekter Link zur Audiodatei
Siniawski, Adalbertwww.deutschlandfunk.de, CorsoDirekter Link zur Audiodatei
Bei den Münchner Opernfestspielen hatte im Prinzregententheater "Capriccio" Premiere, die letzte Oper von Richard Strauss. Die Starbesetzung mit Diana Damrau und Pavol Breslik zahlt sich aus. Die Inszenierung von David Marton setzt den Schwächen des Stücks jedoch zu wenig entgegen.
Kurz vor seinem Abschied als Intendant der Komischen Oper Berlin inszenierte Barrie Kosky das letzte Werk des italienischen Meisters. Das Porträt des genusssüchtigen Titelhelden erwies sich als ungewöhnlich: Die Inszenierung überzeugte jedoch nicht, findet unser Autor.
Gestern konnte an der Wiener Staatsoper Alban Bergs „Wozzeck“ ohne Probleme über die Bühne gehen. Mit Spannung wurde das Debüt von Christian Gerhaher in der Titelrolle erwartet. Der radio klassik Stephansdom Opernliebhaber Richard Schmitz berichtet. Simon Stone erklärt in seinem Interview im Programmheft Wozzeck eindeutig zum Frauenmörder. Da hat er georg Büchner und seine Intention nicht verstanden. Da geht es um die Frage der Verurteilung eines geistesgestörten Täters und um die Frage, ob er zurechnungsfähig gewesen sei. Georg Büchner hat ja eine jahrzehntelange Diskussion ausgelöst, die zu unserem heutigen humanen Strafrecht geführt hat. Für Simon Stone ist er lediglich ein „sonderbarer Mensch“, der uns täglich begegnen kann. Aus diesem Missverständnis muss Christian Gerhaher einen unbeholfenen Loser gestalten. Die Szenen des Wahnsinns werden nicht herausgearbeitet. Die Demütigungen sind bis auf die Doktorstelle kaum wahrnehmbar. Vor allem die verbalen werden von den Sängern kaum pointiert. Da muss man sich aufs Mitlesen konzentrieren. Großartig ist die Drehbühne von Bob Cousins. Da gibt es herrliche Ideen, etwa wenn das Gespräch zwischen Wozzek und Andres beim Anstellen im Arbeitsamt stattfindet. Oder wenn Doktor und Hauptmann Wozzeck in einem Fitnessstudio über den Seitensprung seiner Marie informieren. Stimmiger sind die Obdachlosen in der U-Bahnstation Simmering. Weniger schlüssig scheint, dass Marie und Wozzeck trotz ihrer Armut in einer 4-Zimmer Wohnung mit Bad, Kinderzimmer, Eiskasten und Wäschetrockner hausen. Die Armut besteht offenbar darin, dass sie keinen Fernseher haben. Auch warum Wozzecks Leiche in den Bühnenhimmel emporschwebt, bleibt unbegreiflich. Die Kostüme von Alice Babidge & Fauve Ryckebusch sind unauffällig. Nur in der Kneipenszene tragen alle Tierkostüme. Warum? Christian Gerhaher versucht mit seinen stimmlichen Mitteln und seiner Ausdrucksfähigkeit den Menschen Woyzeck zu gestalten. Das ist imponierend! Auch Anja Kampe singt die Marie mit vollem Einsatz, lässt aber kalt. Am ehesten gelingt noch die liebende Mutter. Jörg Schneider als Hauptmann flieht allzu oft ins Falsett. Dmitry Belosselsky sollte ebenfalls deutlicher akzentuieren. Sean Panikkar ist verlässlich, nicht mehr. An Max Lorenz in dieser Rolle an Karl Dönch oder Peter Klein in den anderen, darf man gar nicht denken. Die haben gewusst, dass sie einen Büchner-Text singen. Auch Philippe Jordan weiß um die Bedeutung dieser exemplarischen Oper und führt das Staatsopernorchester durch Dramatik und Lyrik. Bemerkenswerterweise wurde der durchaus freundliche Schlussapplaus durch Senken des schwarzen Vorhangs künstlich verkürzt. Die Inszenierung hat den Woyzeck von Georg Büchner missverstanden. Hat kaum provoziert und daher nur wenige Pfiffe geerntet. Zum Nachdenken über soziale Demütigung und Femizid hat sie nicht angeregt. Die Überführung in die Gegenwart ist für mich, Richard Schmitz, leider misslungen. Eine vergebene Chance für eine wichtige Wiener Oper. Wertnote: 7,8/10 Punkten
Gestern Abend hat die zweite Premiere des diesjährigen Opernfestivals in Lyon stattgefunden. Einer jener Opernabende, mit denen sich Michael Gmasz als Rezensent ein wenig schwergetan hat. Irrelohe, eine Oper von Franz Schreker aus den frühen 20er Jahren des 20. Jahrhunderts, mit einer spannenden Geschichte, die Schreker selbst innerhalb weniger Tage zu Papier gebracht hat. Und einer saftigen Musik, die der Hollywood Ära jener Zeit auch alle Ehre gemacht hätte. Mehr dazu wieder frisch aus Lyon. Thema des diesjährigen Opernfestivals in Lyon ist ja Familiengeheimnisse, und auch in Irrelohe dreht es sich, wie schon bei Rigoletto, um einen Familienfluch. Dieser lastet nämlich auf den Männern des Adelsgeschlechts auf Schloss Irrelohe. Jeder Mann hat einmal den Drang eine Frau zu vergewaltigen, und zwar direkt nach deren Hochzeit. Quasi als vom Fluch auferlegtes Jus primae noctis… Heinrich allerdings kämpft, von Familiendämonen verfolgt, dagegen an, vertieft sich in Bücher und offenbar auch in die Pflanzenzucht. Mit Peter stellt sich allerdings ein weiterer Nachfahre heraus, der als Sohn der „ehemals feschen“ Lola aus einer früheren Vergewaltigung hervorgegangen ist. Dazu kommt Christobald der eigentliche Bräutigam Lolas, der nach der Vergewaltigung verschwunden ist und nun 30 Jahre später plötzlich wieder auftaucht. 30 Jahre, in denen er sich zum Feuerteufel entwickelt hhat, denn nur durch das Feuer sind Reinheit und Ordnung wieder zu erreichen. Und dann ist da noch die junge Förstertochter Eva, die unschudige Reine. Sie will, all den überlieferten Irreloher Geschichten zum Trotz Heinrich heiraten. Es ist eine vertrackte Geschichte, die damit endet, dass das Schloss in Flammen steht, als in irrer Lohe (!). An sich würde das, durch die kathartische Wirkung des Feuers den Weg für eine gemeinsame Zukunft Evas und Heinrichs ebnen, doch nimmt sich Eva überraschend das Leben und lässt so das, trotz aller Tragik erwartete, happy end nicht zu. Doch warum habe ich mir mit dem Opernabend schwergetan? Es liegt nicht an der Regie von David Bösch (bis auf den überraschenden Selbstmord Evas am Ende). Die Inszenierung ist düster, mit Dauernebel auf der Bühne, aber seine Personenführung ist gelungen, die Handlung wird, auch mithilfe von stummfilmartigen schwarzweiß Videoprojektionen, klar erzählt. Auf explizite Sex- und Gewaltdarstellungen verzichtet Bösch, auch wenn diese ob der Vergewaltigungsthematik naheliegen würden. Anders ist die Sache auf musikalischer Ebene. Altmeister Bernhard Kontarsky lässt sich von der saftigen und klanglich herausfordernden Partitur Schrekers zu sehr mitreißen. So groß sind manche Stimmen auf der Bühne nicht, dass sie auch nur annähernd eine Chance hätten, über den Graben zu kommen. Die Stimme von Lioba Braun als alte Lola z.B. trägt nicht mehr genug für eine solche Wucht an Orchestermusik. Auch unter den Männerstimmen sind einige für diese Art der Interpretation zu schwach. Positiv zu erwähnen ist allerdings Julian Orlishausen, der sowohl stimmlich als auch darstellerisch einen überzeugenden Peter gibt und der Tenor Tobias Hächler, der als gealterter „Draco Malfoy“ seinen Mann steht. Großer und strahlender Lichtblick des Abends ist aber die kanadische Sopranistin Ambur Braid, die als Förstertochter Eva in allen Belangen überzeugt. Sie hat eine große Stimme, die wir in Zukunft sicher des Öfteren hören werden. Eine erste Salome an ihrem Stammhaus in Frankfurt hat sie schon sehr erfolgreich abgeliefert. Im Großen und Ganzen ein Abend mit Längen, aber einer spätromantischen Musik, die gut und gerne, mit einigen Kürzungen, auch ohne die Gesangsstimmen auskommen würde. Dem Lyoner Publikum hats aber gefallen. (mg)
Ganz Köln ein Karnevalsverein: In diesem Klischee steckt der berühmte wahre Kern. Unternehmen, Sport- und Freizeitbereiche inszenieren sich das ganze Jahr über als jeck, die Stadt definiert sich über den Karneval – auch aus wirtschaftlichen Gründen. Autor: Herbert Hoven Von Herbert Hoven.
Gestern wurde an der Wiener Staatsoper Erich Wolfgang Korngolds Oper „Die tote Stadt“ wieder in den Spielplan aufgenommen. Der radio klassik Stephansdom Opernexperte Richard Schmitz war für unsere Hörerinnen und Hörer dabei. Die Inszenierung von Willy Decker schildert die Handlung konsequent, ohne hausbacken zu werden. Der verzweifelte Witwer, der sich manisch, fast hysterisch an die Liebe zu seiner toten Frau klammert, wird durch einen Traum geheilt. Die Ebenen von Traum und realem Leben werden sauber getrennt und wo nötig auch verbunden. Tiefenpsychologische Momente, die Traumdeutung und die scheinbare Heilung einer Neurose wurden von Willy Decker fachkundig herausgearbeitet: Freud hätte seine Freud‘. Gespannt war ich auf Klaus Florian Vogt, der die Partie des Paul in anderen Häusern und auf einigen Tonträgern gesungen hat. Er hat meine Erwartung voll erfüllt. Da stimmt die psychologische Durchdringung dieser irrlichternden, neurotischen Figur, die er auch stringent darstellt. Seine helle Stimme erlaubt ihm wortdeutlich und musikalisch zu phrasieren. Seine Marietta Vida Miknevičiŭté hat es daneben nicht leicht. Ihre gut geführte, große Stimme beeindruckt. Ohne Textsystem hätte man aber kein Wort verstanden. Diese Marietta gäbe Gelegenheit mit allen Facetten einer Singschauspielerin zu brillieren, von der jungen übermütigen Frau bis zur energischen Vertreterin ihrer Interessen wäre da alles drinnen. Manche schöne Phrase wurde allerdings auch vom Dirigenten Thomas Guggeis zugedeckt. Der gescheite Text des Librettos sollte besser zur Geltung kommen. Der Dirigent sollte nicht nur die Klangpracht des Orchesters nutzen, sondern auch die gesungenen Worte berücksichtigen. Gut gelungen war der Schlager von Paul und Marietta „Glück das mir verblieb“, der sich leitmotivisch bis ins Finale durchzieht. Da gab es Szenenapplaus. Neben den beiden Protagonisten waren auch Monika Bohinec als Brigitta und Adrian Eröd als guter Freund Frank und als Pierrot hervorragend. Adrian Eröd stattete auch den zweiten Schlager „Mein Sehnen, mein Wähnen“ mit Wohlklang aus. Diese Wiederaufnahme wurde mit Begeisterung vom fast gefüllten Haus bejubelt. Alle Unkenrufe, die dieses Werk in Operettennähe stellen wollen, sind ja schon länger verstummt. Ein großes Werk aus einer großen Zeit der Wiener Musikkultur gehört an dieses Haus. Wertnote: 8,9/10 Punkten Empfehlung: Stefan Mickisch im Korngold
Im Oktober 2021 hatte Benjamin Brittens „Peter Grimes“ im Theater an der Wien großen Erfolg. Gestern nahm die Staatsoper die Christibe Mielitz-Inszenierung aus dem vorigen Jahrhundert (Premiere 12.2.1996) wieder in den Spielplan auf. Von der Oktober-Premiere an der linken Wienzeile war Richard Schmitz begeistert. Wie war es gestern am Ring? Die Inszenierung von Christine Mielitz widmet sich vor allem der Charakterisierung der vielen Figuren, vor allem der des Peter Grimes. Die Kostüme unterstützen das sehr gut. Das Bühnenbild stört nicht. Auch in der Wiener Staatsoper stand daher der Sänger der Titelrolle im Mittelpunkt. Jonas Kaufmann legte den Peter Grimes grundlegend anders an. Da war kein dumpfer Gewaltmensch zu sehen, sondern ein vom Pech verfolgter sentimentaler, im Grunde gutmütiger Fischer, der für seine Heirat Geld scheffeln wollte und in der Dorfgemeinschaft aneckt. Diese Charakterambivalenz erfüllt Jonas Kaufmann mit all seinen künstlerischen Ausdrucksfacetten. Da gibt es herbe Töne, aber auch lyrische Legatobögen, klare Spitzentöne und verhaltenes Piano. Lise Davidsen als Ellen Orford kann da mit ihrer großen, noch ungeschliffenen Stimme nicht ganz mithalten. Wenn sie an der Differenzierung ihres Ausdrucks arbeitet, wird das noch eine der ganz Großen des Sopranfaches. Eine verhuschte Dorfschullehrerin ist sie natürlich nicht. Bryn Terfel als Balstrode zur Verfügung zu haben, ist ein großes Glück. Die unverrückbare Treue dieser Figur wird da deutlich. Auch die anderen Rollen haben bei Christine Mielitz eigene Charakterisierungen, die etwa Thomas Ebenstein als betrunkener Sektierer und Stephanie Houtzeel als kapriziöse, drogensüchtige Sedley voll ausspielen. Auch die anderen, Wolfgang Bankl, Noa Beinart, Ileana Tonca und Aurora Marthens als ungleiches Nichtenpaar, Carlos Osuna geben ihren Rollen ein eigenes Profil. Die Feinheiten des Feministinnenquartetts kommen vor dem Vorhang besonders intensiv zur Geltung. Die Widersprüchlichkeit der Haltung der Dorfbevölkerung wird durch den exzellenten Chor klar zum Ausdruck gebracht. Zurecht wurden auch Simone Young und das Staatsopernorchester am Ende bejubelt. benjamin Brittens Zwischenspiele, die richtige Klangjuwele sind, konnte man ohne Ablenkung genießen. Philharmonische Höhepunkte. Jonas Kaufmann hat seinen Fans bewiesen, dass er auch aus komplexeren Opernrollen menschliche Figuren machen kann. PS: Ich bin froh, dass meine Frau und ich das erleben konnten. Noch am Nachmittag war das gar nicht so sicher. Unsere PCR-Tests sind erst nach 36 Stunden während der Vorstellung eingetroffen. Erfreulicherweise wurde ein aktueller Antigen-Test akzeptiert. Es war ein großer Opernabend, der der Wiener Staatsoper und seinem jubelnden Publikum alle Ehre macht. Wertnote: 9,3/10 Punkten!