Ein Podcast für Kulturbegeisterte und solche, die es noch werden wollen. Dabei geht es um Filme, die mich begeistern, Ausstellungen, die mich ratlos machen, um Theater, das mich berührt und um Bücher, die mich aufwühlen. Das alles erzähle ich Euch, weil ich Euch mit meiner Begeisterung anstecken will. Ich lade die Leute ein, in meinen Kultur-Kosmos einzutreten.
Daniel und Friederike reden über die Fotoausstellung zu Lee Miller (Fotografin, Surrealistin, Model) im Museum für Gestaltung im Toniareal und über das Buch «Das glückliche Tal» von Annemarie Schwarzenbach (Schriftstellerin, Fotografin, Journalistin). Was sehen diese Frauen? Wie halten sie es fest in Fotografie und Text? Und wie sehen wir auf diese Künstlerinnen, auf ihr Werk, ihre Schönheit und ihre Biografie?
Bei «Der Mensch erscheint im Holozän» sind es die spielenden Kinder, die – als Störfaktor – das Ganze des Stücks erst kenntlich machen. In der Ausstellung «Arbeitswelten einer vergangenen Zeit in Zürich» geben die Bilder Einblicke in ein Zürich, das ganz anders war und doch dem heutigen gleicht.
Manchmal geht ein Zeitfenster auf, in dem Dinge möglich werden, die nicht einmal erwartet wurden. In «Corpus Christi» befreit der Priester Daniel eine Stadt von ihrem Trauma. Dabei ist er kein Priester; oder vielleicht darum? «Stern 111» spielt kurz nach der Wende, als die alten Regeln nicht mehr gelten und die neuen noch nicht existieren. Die Protagonisten sind keine Heiligen, und doch entsteht durch die Art, wie sie gezeigt werden, etwas Heiliges. Friederike und Daniel finden: Unbedingt ansehen, unbedingt lesen!
Friederike und Daniel haben sich zwei Filme angeschaut, die unterschiedlicher nicht sein könnten. «Undine» von Christian Petzold spielt im heutigen Berlin. Gleichzeitig nimmt der weibliche Wassergeist Undine darin eine zentrale Rolle ein. «Tenet» von Christopher Nolan ist ein rasanter Actionfilm, bei dem es um nicht weniger als die Rettung der Welt geht. Und doch gibt es eine Gemeinsamkeit: die Beschäftigung mit der Zeit, die uns so oder anders auf den Leib rückt.
Erst in der Dunkelheit leuchtet eine Prozession von Menschen auf der Leinwand auf. William Kentridge beleuchtet die Geschichte und Gegenwart Südafrikas in poetischen, schönen und verstörenden Bildern. Daniel und Friederike entdecken darin eine Art, über das Leben zu erzählen. Menschen am Strand, die das singen, was ihnen durch den Kopf geht. Es geschieht nichts bei «Sun & Sea» und man erfährt auch nichts, was man nicht schon wüsste. Daniel und Friederike überlegen, warum sie sich die Oper trotzdem gerne angesehen haben. Reaktionen und Feedbacks gerne an contact@reflab.ch
Friederike und Daniel haben sich fünf unterschiedliche Personen ausgedacht. Für jede Person haben sie ein Programm zusammengestellt, wie sie ihre Ferien im sommerlichen Zürich verbringen könnte. Und natürlich sind sie gespannt, ob sich ihre Tipps für Antonia, Bruno, Constantin, Daniela und Elisa bewährt, oder welche Erfahrungen sie damit gemacht haben.
Friederike und Daniel unterhalten sich über die Voraussetzungen und Entwicklungen im Leben von Toni Morrison und über ihre Bücher, die in den heutigen Rassismus-Debatten wieder top-aktuell sind. Und sie reden über die Aufbrüche von Peter Handke, der das damalige Literatur-Establishment herausforderte, zeitweise wie ein Beatnik wirkte und mit einer neuen Literatur auch ein neues Männerbild entwarf.
Vor 50 Jahren waren die Aufbrüche gerade in der Musik vielfältig und von öffentlichem Interesse. Dies gilt für den deutschen Komponisten Karlheinz Stockhausen genauso wie für die Poetin, Rockmusikerin und Godmother of Punk: Patti Smith. Friederike und Daniel reden über deren Musik und über die unterschiedlichen Weisen, sich ihr zu nähern. Und sie erzählen von den damaligen Künstler*innen der verschiedensten Sparten, die einander gekannt, inspiriert und sich gegenseitig neue Welten eröffnet haben.
Die Zeit vor 50 Jahren war kulturell eine spannende Zeit – auch in der bildenden Kunst. Friederike und Daniel gehen vom gesellschaftlichen Umfeld aus, in dem die Kunst von Andy Warhol und der Performerin Marina Abramović entstanden ist. Sie betrachten das Neue dieser Kunst, wie auch die Linien, die die Kontinuität zur Tradition aufzeigen. Sie untersuchen die Motivationen der Künstler*in, wie deren heutige Wirkung; und zwar bei sich selbst. Auf kleinen Seitenwegen sammeln sie weitere Fundstücke, die das Thema des Medialen beleuchten.
Die Zeit vor 50 Jahren, um 1970 war kulturell eine spannende Zeit; mit viel Aufbruch zu neuen Ufern in Film, Literatur und Kunst. Friederike und Daniel finden, dass uns die frische Luft des damaligen Aufbruchs auch heute noch um die Nase weht. Wie – das zeigen sie an zwei Filmen: «M.A.S.H» von Robert Altmann aus Amerika und «One Plus One» von Jean-Luc Godard aus Europa; genauer aus der Schweiz! Beim Diskutieren sind sie selbst überrascht, wie zentral die Religion in diesen Filmen ist. Und welche Kraft sie durch die Behandlung der Regisseure entwickelt.
Mit diesem Podcast beschliessen Friederike Osthof und Daniel Mouthon ihre kleine Serie zum lock down, mit der sie – durch kulturelle Einschüsse und eigene Erfahrungen – Perspektiven und Hinsichten in Zeiten von Corona vermitteln wollten. Nicht, weil Corona vom Tisch wäre, sondern weil es noch lange da sein wird, aber unter hoffentlich normalisierten Bedingungen. Zu diesen wird auch Fritzis Folgen wieder zurückkehren: Mit Podcasts über Filme, Bücher und andere kulturelle Ereignisse. Doch zuerst sind beide – nach einem qualifizierten Feedback ihres RefLab-Teams – in sich gegangen und haben allerhand Persönliches, wie auch ihre je eigenen Interessen und Anliegen hinsichtlich ihres Podcasts verlauten lassen.
Auf dem Landeanflug zurück in die Normalität und mit nur unscharf umrissenen Herausforderungen vor Augen überlegen sich Friederike Osthof und Daniel Mouthon, wie sie als «Normalos» heldisch sein können. Frei nach dem Buchtitel von Peter Sloterdijk: Du musst Dein Leben ändern. Wie geht das? Welche Techniken und Ressourcen eignen sich dafür? Und inwiefern spielen dabei die eigenen Interessen und das eigene Begehren eine Rolle?
Die Lockerung des Lockdown liegt in der Luft. Überall melden sich Stimmen zu Wort, was in der Zeit danach gedacht und getan werden muss. Darum handelt die heutige Vom Landen und Ankommen. Wie wollen wir landen? Wie werden wir uns dabei fühlen? Welche Gefühle wünschen wir uns beim Landen? Wir denken über die «Landebeschämung» nach, die Günter Anders in seinem Buch «Der Blick vom Mond» nach der Mondlandung beschrieben hat. Und wir befragen uns zu möglichen eigenen «Landehemmungen» bei der Rückkehr in die Normalität und weitere ambivalente Gefühle, die dabei eine Rolle spielen könnten.
Wie sieht die Situation heute aus, die einen pfleglichen Umgang verdient? Friederike erlebt die Coronakrise als unterschiedliche Phasen, die je das öffentliche-gesellschaftliche Leben und immer auch ihr ganz persönliches Leben prägen. Das Öffentliche und das Persönliche haben sich aufeinander eingeschwungen. Daniel greift das in der Presse verwendete Bild des Marathons auf. Was zeichnet einen Marathon in all seinen Phasen aus? Und was trägt das für sein persönliches Leben in diesen Zeiten aus? Daniel fragt Friederike, ob Palmsonntag für den Zieleinlauf Jesu in Jerusalem steht, oder wie sie die jetzige Situation aus theologischer Perspektive ansieht.
In Folge 2 stellt Daniel Mouthon die These auf, dass für die Zeit nach der Krise jede und jeder Avantgardistin und Avantgardist sein müsse und sei. So wie die Surrealisten und Marcel Duchamps, die nach dem ersten Weltkrieg durch neue künstlerische Veranschlagungen eine andere Kunst und ein anderes Denken befördert haben. Es geht darum, Dinge zu tun, von denen wir – frei nach Adorno – noch nicht wissen, was sie sein werden. Das Gespräch kreist um die Frage, wie man Avantgardist*in sein oder werden kann. Ob man etwas dafür tun muss, und was das sein könnte. Oder ob die Erfahrung in der Zeit, die wir jetzt durchleben «von selbst» wächst und wir bereit sind, wenn es wieder los geht.
In Ermangelung kultureller Veranstaltungen, über die wir berichten könnten, reden Friederike Osthof und Daniel Mouthon über das, was jetzt ist: das Leben in Corona-Zeiten. Mit welchen Begriffen wird die Situation beschrieben, in der wir stecken? Aus welchen Bereichen stammen diese Begriffe, und was können sie beschreiben? Es geht um die Zeit, die es braucht, bis Wissenschaft, Politik und Menschen sich in einem Lernprozess auf die neue Situation einstellen können. Und es geht um die Politik, die grosszügig Gelder spricht, um den Menschen zu helfen, damit sie den wirtschaftlichen Stillstand überstehen. Was braucht es von uns, damit wir dieser grosszügigen Geste entsprechen können? Kleine «Odysseen» und «das Zusammendenken verschiedenster Bereiche» sind erste Fährten, die man verfolgen könnte.
Aufgrund der Klimakrise stellt sich die Frage, wie wir leben sollen, damit auch zukünftige Generationen noch auf der Erde leben können. Der Schriftsteller Andreas Weber entwickelt dafür eine «Kultur des Lebens». Sie verspricht eine umfassende Lebendigkeit, weil nicht nur Rationalität, Wissen, Objektivität und technische Machbarkeit, sondern auch Subjektivität, Körperlichkeit, Empfinden und Gegenseitigkeit dazugehören. Weber plädiert für eine Weltteilnahme, bei der alle Wesen – nicht nur Menschen, sondern auch Tiere und Pflanzen – gleichberechtigte Subjekte sind.
Friederike beschreibt die Inszenierung des Stücks «Früchte des Zorns» am Schauspielhaus Zürich. Zugrunde liegt der gleichnamige Roman von John Steinbeck aus dem Jahr 1939, zur Zeit der grossen Depression in den USA. Die historischen Hintergründe des realistischen Romans von Steinbeck werden genannt. Die Inszenierung aktualisiert den alten Stoff, indem sie den Figuren aus dem Roman die sogenannte "Gucci-Gang" zur Seite stellt. Die Zuschauer sollen sich in der Gucci-Gang sehen; darin, wie sie sich gegenüber den Armen verhalten, wie sie Armut sehen. Was ist eigentlich Armut? Wie drückt sich Armut aus? Wie nehmen wir Armut wahr? Und wie verhalten wir uns gegenüber den Armen? Um diese Fragen kreisen die Inszenierung wie das Gespräch von Friederike Osthof und Daniel Mouthon.
Zwei autobiografische Berichte werden vorgestellt, die die Innensicht der Jugendsubkultur aus dem Leipzig der 80iger Jahre schildern. Der unbändige Wille, dem eigenen Leben jenseits der DDR-Normalität Ausdruck zu verleihen und die Auseinandersetzung mit der Stasi prägen diese Berichte. Weiter werden übergeordnete Themen des Buches besprochen: die Ausreisewellen, die ganze Freundeskreise wegbrechen lassen. Die Zunahme rechtsradikaler Gruppierungen um und nach der Wende. Und der Bedeutungsverlust massgeblicher Oppositionsbewegungen in der DDR – darunter auch die Kirche – nach der Wende. Das Buch "Haare auf Krawall" ist von Connie Mareth und Ray Schneider. Verlag: Connewitzer Verlagsbuchhandlung.