POPULARITY
"Ich will fortleben, auch nach meinem Tod!" Otto Frank, dem Vater des jüdischen Mädchens Anne Frank ist es zu verdanken, dass dieser Wunsch seiner Tochter erfüllt wurde. Dem einzigen Überlebenden der Familie Frank. Seit 1947 wurde und wird das Anne Frank Tagebuch weltweit publiziert. Ein universales Buch, dessen "Biografie" der Autor und Literaturwissenschaftler Thomas Sparr recherchiert hat. Wie authentisch ist der Text, wer zweifelte an der Echtheit, was ging verloren bei allzu gut gemeinten oder vorsichtigen Übertragungen und wie bedeutend ist dieses Buch heute? Anne Frank-Tag sprechen wir mit ihm auf radio3 über die zeitlose Bedeutung des Anne Frank Tagebuchs.
Stenke, Wolfgangwww.deutschlandfunk.de, Andruck - Das Magazin für Politische LiteraturDirekter Link zur Audiodatei
Antike Götter werden geboren, sind aber unsterblich. Sie erreichen ein ihrem Wesen gemäßes Alter und altern dann nicht weiter; sie zeugen selbst andere Götter, Halbgötter und Helden. Fundamental anders die biblische Rede von Gott, der der ganz Andere ist. Und dennoch gibt es Berührungspunkte. Antike Götter sind fast immer personale Wesen, weit mehr als nur Manifestationen von Naturerscheinungen, und sie besitzen eine Gewalt, die alles menschliche Maß übersteigt. So waren Fremdheit und Vertrautheit, schroffe Ablehnung und versuchte Integration die Pole beim Aufeinandertreffen des frühen Christentums mit den polytheistischen Religionen des griechisch-römischen Kulturkreises. Albert von Schirnding, Schriftsteller, Literaturkritiker und Essayist aus München, gab seinem Vortrag den Titel: Postume Unsterblichkeit. Anmerkungen zum Fortleben der griechischen Götter in der deutschen Literatur von Schiller bis Thomas Mann. Albert von Schirnding, geb. 1935, wuchs in Regensburg auf. 1951 veröffentlichte er seine ersten Gedichte. Nach dem Abitur studierte er – da er zugleich Schriftsteller und Lehrer werden wollte – Klassische Philologie bei Rudolf Pfeiffer in München und Walter Jens in Tübingen; einen Teil der vorlesungsfreien Zeit verbrachte er als „Feriensekretär“ bei Ernst Jünger in Wilflingen. Nach Stationen in Weiden und Ingolstadt unterrichtete er von 1965 bis 1998 am Münchner Ludwigsgymnasium. Als freier Mitarbeiter der Süddeutschen Zeitung ab 1970 engagierte er sich für eine an Humanität und Aufklärung orientierte Pädagogik und gegen eine „konservative Tendenzwende“ in der Bildungspolitik. Bekannt wurde er auch als Literaturkritiker, als Interpret griechischer Philosophie und als Autor autobiographischer Prosaskizzen, die er ab Ende der 1980er Jahre in seine Erzählbände integrierte. Von 1991 bis 2004 leitete Albert von Schirnding die Abteilung Literatur in der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Seit 2004 ist er Vizepräsident der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz. Als Herausgeber und Kommentator hat er Werke von Lessing und Thomas Mann bis Rainer Malkowski betreut; 2005 öffnete er die Lyrik-Anthologie Der Ewige Brunnen für zeitgenössische Texte.
Jesus der Auferstandene – Die Jesus-Serie (Teil 8/8) Jesus und die Auferstehung, auf griechisch Iesous kai Anastasis. Als Paulus in der Universitätstadt Athen von der Auferstehung Jesu sprach, meinten nicht wenige, er verkündete ein neues Götterpaar, eben Jesus und die „Anastasis“. Für die Griechen, die vor allem auf ein irgendwie geartetes Fortleben der Seele hofften, und sei es nur im Hades als Schattenpeson, war eine leibliche Auferstehung nahezu undenkbar und unverständlich. Ähnlich wie sie finden auch heute viele Zeitgenossen den Gedanken an die Auferstehung anstößig, allerdings mehr aus einer von der Aufklärung geprägten naturalistischen Weltsicht, die Wunder und direktes Eingreifen Gottes in die Weltgeschichte von vornherein ausschließt. Doch was bedeutet die Botschaft von der Auferstehung Jesu eigentlich? Und können wir das für bare Münze nehmen? In seinem abschließenden Vortrag der Jesus-Serie geht Roland Werner diesen Fragen nach. Auch hier ist eine Grundlage für seine Darlegungen das von ihm gemeinsam mit Dr. Guido Baltes herausgegebene Buch „Faszination Jesus - Was wir wirklich von Jesus wissen können“ (Brunnen Verlag Gießen). Prof. Dr. Dr. Roland Werner ist Mitarbeiter im Zinzendorf-Institut Marburg und unterrichtet an der Evangelischen Hochschule Tabor, ebenfalls in Marburg. Er ist einer der Initiatoren von „glaubendenken“.
Olaf Scholz sagt, dass Russland den Krieg in der Ukraine nicht gewinnen darf. „Das ist eine Formulierung, die stimmt, aber sie ist unklar“, sagt Norbert Röttgen, einer der versiertesten Außenpolitiker in Deutschland. Olaf Scholz vermeide deutlich zu machen, dass die Ukraine gewinnen müsse, „das möchte er Russland nicht zumuten, aber das ist falsch: Russland darf aus diesem Krieg kein Vorteil erwachsen.“ Das mindeste sei, dass der Status vor dem 24. Februar, dem Beginn des Angriffskrieges, wiederhergestellt werde: „So viel Klarheit muss sein, und genau diese Klarheit fehlt. Es ist das Fortleben alten, ich würde auch sagen: sozialdemokratischen, Denkens, dass wir mit Russland umgehen müssen wie mit einem rohen Ei.“ Überhaupt müsse sich dringend etwas in der politischen Kommunikation ändern. Es sei bezeichnend gewesen, wieviel Vertrauen die Politik und die Behörden in der ersten Phase der Pandemie gewonnen hätten, „als es gar nicht mehr anders ging, als offen und ehrlich zu kommunizieren. Das hat gezeigt, wie die Bürger reagieren, wenn man sie ernstnimmt, und mit ihnen in große Ernsthaftigkeit über ernste Themen spricht.“ Deutschland brauche endlich eine Kommunikation, „die die Menschen nicht für dumm hält“, und in der die Politik die eigene Bevölkerung und deren Bereitschaft, sich mit größeren Zusammenhängen auseinanderzusetzen, nicht unterschätzt. „Wir haben die Wirklichkeit zu lange ausgeblendet, und eine Menge an Illusionen dauern noch an“, sagt Röttgen, und das habe zu der Hilflosigkeit Deutschland erst in der Pandemie und dann im Ukraine-Krieg geführt. Daran sei auch ein „harmloser Journalismus“ mitschuldig, so der CDU-Politiker: „Zum Teil fehlt es im politischen Journalismus schon an der Fähigkeit, die richtigen Fragen zu stellen, geschweige denn, die Antworten kritisch zu bewerten.“
Soeben wurde "Farbe Lila“ neu ins Deutsche übersetzt: Ein Gespräch mit Alice Walker über das Fortleben ihres Bestsellers, Steven Spielbergs Verfilmung und die Lehren der Literatur.
Die siebte Folge des Podcasts «Rosalux History» befasst sich mit dem 150. Jahrestag der Pariser Kommune, der ersten Arbeiterregierung der Welt. Anika Taschke und Albert Scharenberg diskutieren mit Christopher Wimmer über die Kommunen in der französischen Provinz, mit Dr. Antje Schrupp über die französische Frauenbewegung der 1860er und 1870er Jahre und mit Francis Wurtz von der Fondation Gabriel Péri über die Bedeutung und das Fortleben der Kommune in der französischen und europäischen Politik.
"Jüdische Musik im süddeutschen Raum: Geschichte, Exil, Fortleben" - so lautet das derzeit in München stattfindende öffentliche Symposium, das einen wichtigen Beitrag zu einer lebendigen Erinnerungskultur leistet. Tina Frühauf aus New York, Organistin und Wissenschaftlerin, derzeit Gastprofessorin für jüdische Musik in München, hat das Symposium organisiert.
Ref.: Prof. Dr. Heinrich Beck, Bamberg
Archiv und Wunsch
Giuseppe Penone, 1947 geboren, ist in den letzten Jahren zu einer der zentralen Figuren der europäischen Kunst geworden. Die Ausstellung im Kunstmuseum Winterthur präsentiert Werke, die gemeinsam mit dem Künstler aus verschiedenen Schaffensperioden ausgewählt wurden, von den ersten Arbeiten von Ende der 1960er Jahre bis zu den raumbestimmenden Bronzetafeln von Riflesso del bronzo (2005) aus der Sammlung des Kunstmuseums Winterthur. Unter diesen Werken sind bekannte Arbeiten wie die Gesti vegetali, aber auch eine umfangreiche Gruppe von Zeichnungen, an denen sich seine Themen ablesen lassen – der sinnliche Zugang zur Welt, die Durchdringung von Natur und Kultur. Penone ist ein mediterraner Künstler, und sein Denken und Schaffen ist deutlich geprägt von der antiken Mythologie und ihrem Fortleben in der Renaissance. Der Film gibt einen Einblick in die Ausstellung, kommentiert vom Kurator, Dieter Schwarz, und vom Künstler. 30. April 2013 / Dieter Schwarz
Professor Al-Azmeh, Professor in the School of Historical and Interdisciplinary Studies, Central European University, Budapest, gives a talk for the Cantemir Institute. The purpose of the lecture is to inform; to highlight elements pertaining to humanist freethinking in the Abbasid era, to relate these to an overarching history of humanist freethinking with classical antecedents and later workings in early modern Europe, no less than to their milieus of emergence and to what some might still think of as an early Muslim orthodoxy. In so doing, this lecture will seek to redress a number of imbalances in perspective, and a number of misconceptions. Of these, the idea that Abbasid freethinking was an aberrant curiosity in a milieu which was, in essence, 'orthodox,' is a resilient one. So also is underestimating the Fortleben of ideas generated in the Abbasid milieu in early European modernity. The lecture is intended to inform and sketch a very general picture of this little-known chapter in history. The suggestion made in conclusion is that a model for the historical interpretation of Arab freethinking based upon the introverted model of pre-Humanist European history, or that of contemporary Muslim, protestantised pietism, is clearly anachronistic.