Die Welt der Literatur - Neuerscheinungen und Empfehlungen zum Wiederlesen.
Einfach keine Lust haben - das kann ein rebellischer Akt sein. "Keine Lust" muss man nicht weiter begründen, "keine Lust" ist einfach so. Das gilt in vielen Lebensbereichen - und in der Literatur. Doris Anselm stellt ein paar richtig schön bocklose Bücher vor.
Dass Künstliche Intelligenz schnell und effektiv arbeitet, hat nicht nur mit Technik oder verbesserten Algorithmen zu tun. Die KI-Programme werden ständig von Millionen Menschen optimiert. Sie arbeiten zumeist im globalen Süden, unter prekären Bedingungen. Das beschreibt das Autoren-Trio Muldoon, Graham und Grant in seinem Buch "Feeding the Machine. Hinter den Kulissen der KI-Imperien". Arno Orzessek stellt das Buch vor.
Marlene Streeruwitz ist eine der profiliertesten Autorinnen der Gegenwartsliteratur, die oft mit radikalen linken Ideen provoziert. Zuletzt veröffentlichte sie ein "Handbuch gegen den Krieg" und ein "Handbuch für die Liebe". Heute erscheint ihr neuer Roman: "Auflösungen". Darin zeichnet sie ein Bild des heutigen New York - vor der Wiederwahl Trumps. Die Hauptfigur ist eine Wiener Dichterin, die an einer New Yorker Universität unterrichtet und auf Überlebenskampf und Kulturverdrängung reagieren muss. Frank Dietschreit stellt das Buch vor
Als Paul Maar sein erstes Kinderbuch geschrieben hatte, musste er seinem Verleger versprechen, beim Kinderbuch zu bleiben, denn er habe keine Lust, einen Autor aufzubauen, der eigentlich "Erwachsenenbücher" schreiben wolle. Maar versprach - und hielt sich daran, nicht zum Schaden für die deutsche Kinderbuchlandschaft, aus der seine wichtigste Erfindung, das "Sams", nicht wegzudenken ist. Erst jetzt, im fortgeschrittenen Alter, wagt Maar sich dann doch an andere Genres heran, auch wenn er seinem Thema, der Kindheit dabei treu bleibt. Sein autobiographischer Erinnerungsband "Roman meiner Kindheit", 2020 erschienen, wurde von der Kritik gefeiert. Jetzt hat er mir "Lorna" eine Novelle vorgelegt. Unser Literaturkritiker Jörg Magenau hat sie gelesen.
Alejandro Zambra, geboren 1975 in Santiago de Chile, gilt als einer der wichtigsten lateinamerikanischen Autoren seiner Generation. Dabei sind seine Bücher oft sehr kurz. Sein Roman "Bonsai", für den er 2006 einen chilenischen Literaturpreis erhielt, hat nur 90 Seiten. Sein neuer Roman "Nachrichten an meinen Sohn" ist etwas länger, aber mit 239 Seiten immer noch kurz. Katharina Döbler hat ihn gelesen.
Sechs Schriftstellerinnen und Schriftsteller waren im finalen Rennen um den Alfred-Döblin-Preis - den Preis, der 1979 von Günter Grass gestiftet wurde und seitdem alle zwei Jahre vergeben wird. Und zwar nicht für einen fertigen Roman, sondern explizit für ein Prosamanuskript, das sich noch in Arbeit befindet. Am Samstag haben Andrea Rea Arežina, Sophia Merwald, Martin Piekar, Lina Schwenk, Janna Steenfatt und Karosh Taha im Literarischen Colloquium Berlin ihre Texte vorgestellt und darüber diskutiert. Am Sonntag wurde in der Akademie der Künste am Pariser Platz der mit 15.000 Euro dotierte Alfred-Döblin-Preis vergeben. Corinne Orlowski weiß, wer den Preis erhalten hat und auf was für einen Roman wir warten dürfen.
Aus der Aufklärung über die Vergangenheit Demokratie, Freiheit, Menschenwürde aufzubauen und zu bewahren, das war das Ziel der Menschenrechtsorganisation "Memorial" - gegründet vor 30 Jahren von Dissidenten in der Sowjetunion, 2022 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet und zugleich diffamiert und verboten in Russland. Was das für die Zukunft Russlands und die Erinnerungskultur Europas bedeutet, erklärt jetzt ein Buch im Verlag C.H. Beck "Memorial - Erinnern ist Widerstand". Natascha Freundel stellt es vor.
Am Sonntag startet wieder unsere radio3-Aktion "Berlin liest ein Buch" - zusammen mit radioeins und dem Berliner Landesverband des Deutschen Bibliotheksverbandes. Die ganze Stadt wird mit vielen Veranstaltungen zum Lesekreis zu einem Buch: Alina Bronskys Roman "Pi mal Daumen". Ein Buch das aufs Schönste Mathematik und Literatur verbindet. Geschrieben hat es die deutsch-russische Schriftstellerin Alina Bronsky. Auftaktveranstaltung ist im Studio 14. Und was uns da und bis zum 8. Juni erwartet, erzählt uns Thomas Böhm.
Was wäre, wenn der afrikanische Kontinent die Welt erobert hätte und Sklavenhandel mit den Europäern betreiben würde? Die Booker-Preisträgerin und Bestsellerautorin Bernardine Evaristo denkt die Vergangenheit neu: Doris, ein weißes Mädchen aus England, wird nach Afrika verschleppt und dort als Sklavin verkauft. Doch sie verliert nicht ihren Mut. Um die Fesseln ihrer Gefangenschaft abzulegen und ein freies Leben zu führen, muss sie alles riskieren. Eine Rezension von Nadine Kreuzahler.
In dem Kinderbuch "Ein Liekesch für Jascha" geht es um Integration und Freundschaft. Und es geht um Jascha, der noch nicht lang in Deutschland ist und nicht weiß, was ein "Liekesch" sein soll. Die Sportlehrerin meinte, dass ihm der helfen würde, stärkere Oberarme zu bekommen. Also macht Jascha sich auf die Suche. Unsere radio3-Kinderbuchexpertin stellt "Ein Liekesch für Sascha" vor.
Heute Abend ist die britische Schriftstellerin Natasha Brown zu Gast in unserem radio3-Kultursalon in der Dachlounge des rbb. Mit ihrem Debütroman "Zusammenkunft" über eine schwarze Ich-Erzählerin im Finanzsektor wurde sie 2021 zum Literaturstar. Heute Abend spricht sie mit Anne-Dore Krohn über ihren zweiten Roman "Von allgemeiner Gültigkeit". Worum es darin geht und warum er sich zu Lesen lohnt, das verrät Anne-Dore Krohn schon jetzt.
Ukrainische Autor*innen wurden in der Sowjetunion Jahrzehne lang politisch verfolgt und unterdrückt. Eine Ausstellung des Museums Charkiw thematisiert, wie sich die Verfolgung der Autor*innen und Zensur deren Werke auf die Entwicklung der ukranischen Literatur der Moderne ausgewirkt hat. Sie wurde heute an der Humboldt Universität eröffnet. Wir sprechen mit Susanne Frank. Sie ist Slawistin und Leiterin des Fachgebiets Ostslawische Literaturen und Kulturen an der HU Berlin.
Am Wochenende hat Joe Biden seine Prostatakrebs-erkrankung öffentlich gemacht. Doch schon als er 2024 gegen Donald Trump ums Weiße Haus kandidierte, war er körperlich und geistig nicht mehr auf der Höhe. Sein Umfeld wusste das, vertuschte jedoch gezielt Bidens Schwäche. Und er selbst zog, unter steigendem Druck, viel zu spät die Konsequenzen. Das behaupten die beiden US-amerikanischen Journalisten Jake Tapper und Alex Thompson in "Hybris. Verfall, Vertuschung und Joe Bidens verhängnisvolle Entscheidung". Ihr Buch erscheint heute bei dtv. Arno Orzessek hat es vorab gelesen.
Als Prosaautor debütierte Ralf Rothmann 1986 mit der Erzählung "Messers Schneide", sein erster Roman "Stier" kam 1991 heraus und wurde gleich im "Literarischen Quartett" besprochen. Seitdem sind 20 weitere Bücher des in Schleswig geborenen, im Ruhrgebiet aufgewachsenen und seit vielen Jahren in Berlin lebenden Autors erschienen, die zum festen Inventar der zeitgenössischen Literatur gehören. Ralf Rothmann hat unzählige Preise für sein Werk erhalten. Jetzt ist unter dem Titel "Museum der Einsamkeit" eine Sammlung von Erzählungen erschienen. Frank Dietschreit hat das Buch gelesen.
Gerade gestern erst ist der Berliner Justiz ein Schlag gegen die Diebe mehrerer Bronze-Skulpturen gelungen. Sie hatten zahlreiche Kunstobjekte gestohlen und werden nun dem Haftrichter vorgeführt. Darüber werden sie selbst wahrscheinlich sehr schimpfen. Aber ein Kunstdiebstahl ist eben kein Spiel. Extrahiert man die drei Begriffe "Stehlen, Schimpfen, Spielen", sind wir beim neuen Werk der serbischen Autorin Barbi Markovic. Darin geht es weniger um den Diebstahl von Kunst, als vielmehr um das Stehlen in der Literatur und die "Poetik", die einen nach Aristoteles lehrt, wie man schreiben soll. Jörg Magenau und Anne-Dore Krohn haben es gelesen.
Die amerikanische Schriftstellerin Claudia Rankine wird Anfang Juni die zehnte Berliner Rede zur Poesie halten. Derzeit wohnt sie für ein Jahr lang als Stipendiatin des Berliner Künstlerprogramms des DAAD in Berlin. Bekannt ist Rankine vor allem für ihre ganz eigene Form poetisch verdichteter Essayistik, die sie mit Fotografie und Memoire verbindet. Sie gehört aktuell zu einer der wichtigsten Denkerinnen, wenn es um Rasse, Differenz, Politik und die Vereinigten Staaten von Amerika geht. Für die daadgalerie hat sie eine eigene Ausstellung kuratiert, die heute Abend eröffnet wird. Tomas Fitzel hat Claudia Rankine getroffen.
Heute erscheint ein Roman über die Freundschaft und Feindschaft zweier Schriftsteller. Gabriel García Márquez und Mario Vargas Llosa lebten in Barcelona sogar als Nachbarn nebeneinander. Doch dann zerstritten sie sich. Jaime Bayly erzählt in seinem Roman "Die Genies" wahre wie erdachte Begebenheiten und landete damit in Spanien einen Bestseller. Wie sich das auf deutsch liest, berichtet Katharina Döbler.
Nicht selten sind es Klassiker, mehrfach ausgezeichnet, Werke berühmter Autorinnen und Autoren – und dennoch landen sie auf einer Verbotsliste. In den USA gibt es jedes Jahr dazu zahlreiche Anträge meist religiöser oder politischer Gruppierungen. Nichts für Kinder und Jugendliche, sagen sie. Sie verlangen die Entfernung ihnen unliebsamer Literatur aus den Lehrplänen und Schulbibliotheken. Viele Anträge scheitern, doch immer häufiger werden bestimmte Bücher aus den Bibliotheken entfernt. Doris Anselm hat sich drei davon angesehen und über solche „Verbannungen“ nachgedacht.
Amerikanische Literatur aus Brandenburg – gibt es das? Ja, das gibt es, und sie hat auch einen Namen: Nell Zink. Geboren 1964 in Kalifornien lebt die Wahl-Brandenburgerin seit vielen Jahren in Bad Belzig. Nah genug an Berlin, aber abgeschieden genug, um dort Roman um Roman zu schreiben. Heute erscheint ihr sechster, ein Berlin-Roman mit dem Titel „Sister Europe“. Jörg Magenau hat ihn gelesen.
Der queere Hai, Sohn einer vietnamesischen Mutter, lebt in einem heruntergekommenen Kaff in New England. Auf den Straßen hängen noch die Schilder der Obama-Kampagne "Yes, we can", doch Hai schluckt Pillen und denkt an Selbstmord. Bis er Grazina aus Litauen kennenlernt, eine Überlebende des Zweiten Weltkriegs, in deren Kopf die unerlösten Geister ihres Lebens schwirren. In seinem Roman "Der Kaiser der Freude" erzählt der vietnamesisch- US-amerikanische Schriftsteller Ocean Vuong von einer Freundschaft jenseits aller Grenzen von Identität und Familie. Nadine Kreuzahler stellt das Buch vor.
In ihrem Roman "Else" erzählen Katharina Zorn und Jasna Fritzi Bauer von einer Frau, die sich in den 60er Jahren auf eine Emanzipationsreise begibt. Auf den ersten Blick lebt sie ein "normales" Familienleben im Schatten ihres Ehemannes. Doch eines Tages entscheidet sie sich - als erste Frau in Hessen - heimlich einen Taxischein zu machen. Sarah Murrenhoff hat das Buch für uns gelesen.
Lange bevor Bücher gedruckt oder Pergamente beschrieben wurden, haben Menschen sich schon Geschichten erzählt. radio3 pflegt die Tradition des Geschichtenerzählens regelmäßig in der radio3-Erzähllounge. Unter der Überschrift "Richtig gutes Zeug!" präsentieren wir hier Weltliteratur frei erzählt. Dieses Mal nehmen sich Literaturredakteur Thomas Böhm und die Schauspielerin und Verlegerin Meike Rötzer einen antiken Stoff vor: "Lysistrate" von Aristophanes. Wir sprechen vorab mit Meike Rötzer darüber, wie viel Improvisation möglich ist, ohne den Erzählfaden zu verlieren.
Vor 80 Jahren endete der Zweite Weltkrieg in Europa und Deutschland wurde vom Nationalsozialismus befreit. Was bedeutete das damals für die Menschen? Andrea Heinze über drei Comics, die das auf sehr unterschiedliche Weise aufzeichnen.
Die radio3-Veranstaltungsreihe im Studio 14 - Die rbb-Dachlounge geht morgen, am 7. Mai, weiter mit einer Buchpremiere. Mit Blick über die Hauptstadt unterhält sich radio3-Moderator Jörg Thadeusz mit dem Wissenschaftsjournalisten Werner Bartens über sein neues Buch "Leib und Seele". Werner Bartens unternimmt eine Reise durch die Geschichte der Medizin. Und Jörg Thadeusz verrät uns schon jetzt, was uns in seinem Talk erwartet.
In der Lesung auf radio3 können Sie zurzeit die "Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge" hören, dem einzigen Roman von Rainer Maria Rilke. Rilke selbst hat nie von einem Roman gesprochen, denn die Aufzeichnungen sind ein fingiertes Tagebuch. Weil die Zeitebenen hin und her springen, ist es mitunter schwer, den Überblick zu behalten. Daher sprechen wir von Zeit zu Zeit mit der Literaturwissenschaftlerin Sandra Richter, die eine echte Rilke-Expertin ist. Heute geht es um den Titelhelden Malte Laurens Brigge.
In seinem Gesellschaftsroman "Das Narrenschiff" lässt Christoph Hein Frauen und Männer aufeinandertreffen, die bei der Gründung der DDR unterschiedlichste Rollen spielen: ehemalige Ex-Nazis, intrigante Funktionäre, Intellektuelle, Kellner, Fabrikarbeiter und Hausmeister. Sie alle haben Hoffnungen und Ideen für ein besseres Deutschland. Was davon übrigbleibt, das schildert Christoph Hein in seinem Buch, das die Geschichte der DDR von der Staatsgründung bis zur Wiedervereinigung umspannt. Bei der "Schönen Lesung" kommt Christoph Hein ins Gespräch mit dem Sachbuchautor Steffen Mau ("Ungleich vereint"). Die Romanausschnitte liest der Schauspieler Albrecht Schuch. Wie der Abend gelaufen ist, das berichtet uns der Organisator und Literaturredakteur Thomas Böhm.
Die SWR-Bestenliste bildet nicht die Verkaufszahlen ab, sondern ist eine reine Empfehlungsliste. Jeden Monat landen hier die persönlichen Leseempfehlungen von 30 verschiedenen Kritikerinnen und Kritikern. Unsere Literaturredakteurin Anne-Dore Krohn gehört zur Jury dieser Empfehlungsliste und weiß, welche Romane auf der neuen Bestenliste für Mai stehen.
Ein Staat wird - wie alle Staaten - gegründet für alle Ewigkeit und verschwindet nach 40 Jahren nahezu spurlos. Die Rede ist von der DDR, die der Schriftsteller Christoph Hein liebevoll sein "Narrenschiff" nennt. "Narrenschiff", so heißt auch sein neuer Roman. Ein epochaler Gesellschaftsroman, einmal DDR von der 1. Stunde - der Staatsgründung - bis zur Wiedervereinigung - dem Sinken des Schiffs -, das umreißt Christoph Hein auf 750 Seiten. Warum dieser große Rundumschlag? Das hat er uns auf radio3 erzählt:
Die Comicinvasion ist das wichtigste Festival der Berliner Comicszene. Verschiedene Lesungen und Ausstellungen sind schon zu erleben - und das Hauptfestival findet am Wochenende im Museum für Kommunikation statt. In diesem Jahr gibt es ein Schwerpunktthema, dass in Workshops und Diskussionen verhandelt wird: Be_Hinderung. Was es damit auf sich hat, erzält Festivalleitung Lara Keilbart auf Radio 3.
Der französische Comickünstler Luz ist in seiner Heimat ein Star - wegen seiner Karikaturen für das Satiremagazin Charlie Hebdo - aber auch wegen seiner analytischen und mitunter deftigen Comics. Zuletzt erschien eine Adaption des Bestsellers "Vernon Subutex" von Luz. Nun ist sein Comic "Zwei weibliche Halbakte" erschienen, in dem er die Geschichte des gleichnamigen Bildes von Otto Müller erzählt - und damit auch die Geschichte der Kunstverfolgung unter den Nationalsozialisten. Andrea Heinze stellt unseren "Comic des Monats" vor.
In Sachen Comicförderung ist Berlin Deutschlandweit Vorreiter: Vor 8 Jahren wurde hier mit dem Berliner Comicstipendium des Senats zum ersten Mal eine kommunale Comicförderung ausgeschrieben. Die Stipendiaten werden morgen im Museum für Kommunikation zum Berliner Festival Comicinvasion vorgestellt. Axel Halling vom Deutschen Comicverein stellt die Stipendiaten schon heute auf radio3 vor.
Ihre Predigt nach der Amtseinführung von Donald Trump ging um die Welt: die amerikanische Bischöfin Mariann Edgar Budde bat Trump darin um Barmherzigkeit gegenüber den Menschen, die nach seinem Amtseintritt in Angst lebten, sexuelle Minderheiten, Immigranten, Menschen, die vor Krieg und Verfolgung in die USA geflüchtet waren. Und sie bat ihn, das Land nicht weiter zu spalten. Diese Predigt erforderte Mut. Budde hatte sich schon fünf Jahre früher während der Black-Lives-Matter-Proteste gegen Trump gestellt. Das war damals der Ausgangspunkt für ihr Buch "Mutig sein", das jetzt inklusive ihrer Predigt im S. Fischer Verlag auf deutsch erschienen ist. Vorgestern hat Mariann Edgar Budde es im Humboldtsaal der Urania in Berlin vorgestellt. Matthias Bertsch war für uns dabei.
In der Lesung auf radio3 können Sie zurzeit die „Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge“ hören, den einzigen Roman von Rainer Maria Rilke. Rilke selbst hat nie von einem Roman gesprochen, denn die Aufzeichnungen sind ein fingiertes Tagebuch. Weil die Zeitebenen hin und her springen, ist es mitunter schwer, den Überblick zu behalten. Daher sprechen wir von Zeit zu Zeit mit der Literaturwissenschaftlerin Sandra Richter, die eine echte Rilke-Expertin ist. Heute geht es um den Themenschwerpunkt Skandinavien.
Vier Mal im Jahr wählen 30 comicbegeisterte Menschen aus der großen Welt der Comicveröffentlichungen die 10 besten Titel aus. Heute wird die erste Comicbestenliste des Jahres veröffentlicht. Und die wird von Comics der ganz großen Künstler*innen der Comicszene getragen - und einer kuriosen Überraschung. Andrea Heinze stellt die neuen Trends im Bereich Comic und Graphic Novel vor.
Kaum ein Tag, an dem es nicht neue Meldungen gibt aus den USA und dem Weißen Haus, Neues von Trump. Was hat er sich jetzt wieder ausgedacht. Man fragt sich dabei vor allem, wann es denn endlich einmal ernsthaften Widerstand in den USA gegen seine Politik geben wird oder warum dieser Widerstand eben ausbleibt. Deshalb sind Bücher von dort derzeit von ganz besonderem Interesse, weil sie vielleicht genau darüber etwas zu sagen haben. Jetzt erscheint ein neuer Roman von Michael Cunningham, der vor mehr als zwanzig Jahren mit "The Hours" bekannt geworden ist - mehr noch allerdings mit der Verfilmung mit Nicole Kidman, Meryl Streep und Juliane Moore in den Hauptrollen. Der neue Roman von Michael Cunningham heißt "Ein Tag im April". Unser Kritiker Jörg Magenau hat ihn schon gelesen.
Nächste Woche ist das Ende des Zweiten Weltkriegs 80 Jahre her. Dass sein Großvater zu den Tätern in diesem Krieg gehörte, davon hatte der FAZ-Redakteur Lorenz Hemicker schon als Kind eine vage Ahnung. Nach dem Krieg wurde Ernst Hemicker der Beihilfe zum Mord in über 25.000 Fällen angeklagt. Er wurde für seine Beteiligung an einem der größten Massaker an europäischen Juden im lettischen Rumbula, einem Stadtteil von Riga, allerdings nie verurteilt. Nach dem plötzlichen Tod seines Vaters hat sich Lorenz Hemicker auf Spurensuche gemacht. Das Ergebnis seiner jahrelangen Recherche ist jetzt als Buch mit dem Titel „Mein Großvater, der Täter“ bei Rowohlt Berlin erschienen.
So langsam beginnt die Badesaison. Diese Woche öffnen jedenfalls die ersten Freibäder. Für unsere Rubrik "3 Bücher, die ..." stellt Doris Anselm drei Bücher vor, die im, auf oder unter Wasser spielen und sich auch noch flüssig lesen.
Spätestens ab dem 50. Lebensjahr ist etwa die Hälfte der Bevölkerung betroffen, und doch spricht kaum jemand offen darüber: Die Wechseljahre. Stefanie de Velascos neues Buch "Heiss" ist eine Liebeserklärung an die Menopause und warum diese dringend nötig ist, erklärt Stefanie de Velasco auf radio3.
Eine Frau lässt ihr bürgerliches Leben als Ehefrau, Mutter und Anwältin hinter sich und erfindet sich radikal neu. Sie rasiert sich die Haare ab, liebt Frauen und schreibt darüber. Das ist die Geschichte der Schriftstellerin Constance Debré, die in drei autofiktionalen Romanen über ihr Coming Out, den Sorgerechtsstreit um ihren Sohn, und ihre Identitätssuche erzählt. Auf Deutsch ist bisher "Love Me Tender" erschienen und jetzt neu: "Play Boy". Bevor Debré es am Montag in Berlin vorstellt, gibt Nadine Kreuzahler bei uns Einblicke in das Buch.
"Hinter Gittern wurde ich zum Schriftsteller.", sagt der ausgezeichnete Autor Liao Yiwu über sein neues Buch "18 Gefangene - Fluchtgeschichten aus China, dem größten Gefängnis der Welt". In dem erzählt er von 18 Menschen, denen die Flucht aus China gelangen, deren Geschichten er in Haft gesammelt hat. Aus diesem liest der Yiwu am 6. Mai im Rahmen der Woche der Meinungsfreiheit in der Urania. Arno Orzessek hat das Buch bereits gelesen.
Jo hat acht Kinder von drei verschiedenen Ex-Ehemännern und ist derzeit mit Jake verheiratet, der sie betrügt. Ihr Psychiater stellt die Hypothese auf, dass Jo ihre Fruchtbarkeit instrumentalisieren würde, um ihre große sexuelle Lust zu rechtfertigen und schlägt eine Sterilisation als Lösung vor. Der 60er Jahre Roman "The Pumpkin Eater" von Penelope Mortimer ist vor Kurzem unter dem Titel "Lieben und Lügen" neu auf Deutsch bei Dörlemann erschienen. Herausgegeben hat ihn die Autorin und Journalistin Manuela Reichart. Heute Abend stellt sie ihn in Berlin im KLICK Kino vor - gemeinsam mit seiner preisgekrönten Verfilmung "Schlafzimmerstreit" von Jack Clyton. Wir können vorab mit Manuela Reichart sprechen.
Heute, am Welttag des Buches, geht es auf radio3 um den 100. Geburtstag der Bibliothek Cottbus, der in diesem Jahr gefeiert wird - eine Stadt- und Regionalbibliothek, die verspricht, nicht zu altern, sondern an Frische zu gewinnen. Holger Keßler erzählt die Geschichte eines ganz besonderen Buches aus dem Bestand der Bibliothek.