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Für hunderttausende Schülerinnen und Schüler beginnt diese Woche das neue Schuljahr. Worauf Schulen jetzt achten sollten, erklärt der Kinderarzt und Infektionsepidemiologe Johannes Hübner. Diese Woche kommen in vier Bundesländern hunderttausende Schülerinnen und Schüler zurück aus den Ferien. Das neue Schuljahr soll wieder möglichst normal ablaufen, mit möglichst viel Präsenz-Unterricht. Aber auch die Nervosität ist hoch: Wie lassen sich neue Corona-Fälle und Schulschließungen verhindern? "Es gibt keine Lösung für alle", sagt Prof. Dr. Johannes Hübner, der Stellvertretenden Leiter des Haunerschen Kinderspitals in München. Er hat an Empfehlungen für Schulen mitgearbeitet und spricht sich für ein schrittweises Vorgehen je nach Fallzahlen aus. Masken im Unterricht seien nur die Ultima Ratio.
Unser heutiges Thema des Tages befasst sich mit der Frage, wie sich die Corona-Krise auf Schülerinnen und Schüler aus auswirkt. Seit Montag ist das ja das große Schwerpunktthema im BR. Klar ist: Das Virus hat den Alltag von Schülern, Lehrern und Eltern ordentlich durcheinander-gewirbelt. Doch wie geht es weiter nach den Sommerferien? Dazu ein Beitrag von Jospeh Röhmel. Außerdem hat unser Kollege Philipp Greiner mit Professor Christoph Klein gesprochen, dem Ärztlichen Direktor des Dr. von Haunerschen Kinderspitals der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Center for Advanced Studies (CAS) Research Focus Concept Pediatrics (LMU)
Das traditionsreiche Dr. von Haunersche Kinderspital der LMU wird in den nächsten Jahren durch den Neubau eines Zentrums für Geburts-, Kinder- und Jugendmedizin, kurz das "Neue Hauner", abgelöst. Dies gibt Anlass, Konzepte der Kinderheilkunde und deren generelle Verantwortung für Kinder in der Gesellschaft zu überdenken. Gerade die Pädiatrie wird durch die zunehmende Ökonomisierung der Medizin vor besondere Probleme gestellt, da sie nicht zu den Gewinnern dieser Entwicklung gehört. Vor diesem Hintergrund bekommt die Frage, wie viel uns Kinder wert sind, eine völlig neue Bedeutung. Dennoch sind Wesen und Wert eines Kindes selten Gegenstand soziopolitischer oder wissenschaftlicher Debatten; stattdessen stehen meist Fragen der Demografie und der Betreuung von Kindern im Vordergrund. | Center for Advanced Studies: 17.06.2014 | Podiumsdiskussion mit Prof. Dr. Doris Bühler-Niederberger (Soziologie der Familie, Jugend und Erziehung an der Bergischen Universität Wuppertal), Prof. Dr. Christoph Klein (Direktor des Dr. von Haunerschen Kinderspitals), Stephanie Krieg (Psychologin und Mutter eines chronisch kranken Kindes) und Barbara Stamm (Präsidentin des Bayerischen Landtags) | Moderation: Nina von Hardenberg (Süddeutsche Zeitung)
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 16/19
Klinische Studien zeigen, dass die Zusammensetzung von zirkulierenden, freien AS im Blut, ein Marker für monogene und multigenetische Krankheiten ist. Die Analyse von hohen Probandenzahlen in klinischen Studien wird oftmals durch aufwendige und lange Probenaufarbeitungsschritte begrenzt. Im Rahmen der Metabolomics Plattform, die im Dr. von Haunerschen Kinderspitals etabliert wurde, wurde eine Hochdurchsatzmethode entwickelt, die eine selektive, sensitive, präzise und robuste Quantifizierung von 22 AS aus kleinen Probenvolumina ermöglicht. Im Laufe der Zeit konnten noch weitere Aminosäuren zur Methodik hinzugefügt werden. Dabei können innerhalb von 36 Stunden 96 Proben analysiert werden. Mit Hilfe eines deuterierten, interenen Standards in methanolischer Lösung werden Proteine aus nur 10 μL Probenvolumen gefällt. Zur Quantifizierung der AS wird anschliessend der eingedampfte Überstand derivatisiert und in Kombination mit einem Ionen-Paar- Reagenzes chromatographiert. Der Methodenaufarbeitung liegt eine umfassende und ausführliche Validierung zugrunde, die einer Interday Precision von 3.1 -10.8 % für alle Analyten erzielt. Zusätzlich unterzieht sich unsere Methode jedes Jahr an einem Ringversuch, der eine exakte Bestimmung aller Analyten gewährleistet. Im Zusammenhang mit der Programmierung des Stoffwechsels durch die Ernährung im Säuglingsalter wurde die neu entwickelte AS-Methode zur Quantifizierung von 726 Serum Proben in einer randomizierten klinischen Studie eingesetzt. Dabei wurde der Bezug zwischen Proteinzufuhr (Formelnahrung mit hohem Eiweißanteil bzw. niedriegem Eiweißanteil) und AS-Profil bei 6 Monate alten Säuglingen analysiert. Eine signifikante Veränderung der Plasmakonzentrationen zeigte sich in der Gruppe der formelernährten Kindern mit hohem Proteinanteil für folgende AS: BCAA, Gly, Lys, Met, Phe, Pro, Thr, Trp und Tyr. Essentielle AS werden über die Nahrung aufgenommen und vermutlich über das L-Transportsystem in die Zirkulation freigesetzt. Im Vergleich dazu werden nicht essentielle AS im Darm katabolisiert und mit Hilfe der de novo Synthese in gleichbleibenden Konzentrationen reguliert, sodass kein signifikanter Unterschied in beiden Gruppen beobachtet wurde. Durch eine proteinreiche Nahrung können AS vermehrt an der Aktivierung von Wachstumshormonen (mTOR, IGF-1) teilhaben, was sich im vermehrten Zellwachstum und –proliferation manifestiert. Nichts desto trotz kann die vermehrte Wachstumshormonaktivierung Krankheiten wie Insulinresistenz, Diabetes oder auch Übergewicht hervorrufen. Aufgrund des erhöhten Krankheitsrisikos ist einerseits von einer proteinreichen Ernährung im frühen Säuglingsalter abzuraten, andererseits kann das Stillen bzw. eiweißänhnliche Brustmilchzusammensetzung gesundheitsunterstützend sein. Auch im Rahmen eines Supplementierungsprojektes bei Kühen, hat sich die neu entwickelte AS-Methode bewährt. Dazu wurden jeweils 10 Kühe kurz vor und nach der Geburt mit CLA (CLA-Gruppe) oder mit Linolsäure (Kontroll-Gruppe) supplementiert. Ziel der Studie war es, den Zusammenhang zwischen CLA Supplementierung und AS- Profil im Blut zu analysieren. Dazu wurden zu insgesamt 8 Zeitpunkten vor und nach der Geburt, Blutproben entnommen. Es kristallisierten sich 3 verschiedene Zeitverläufe heraus, wobei die meisten AS-Konzentrationen nach der Geburt abfallen und langsam wieder auf ihre Ausgangswerte ansteigen. AS wie Glu sinken vor der Geburt stark ab, was dafür sprechen könnte, dass der Fetus mit ausreichend Glu versorgt wird und nach der Geburt vermehrt in die Milch transportiert wird. Gly, HPro, MHis und Ser steigen bis zur Geburt an und fallen dann wieder ab wobei Mhis durch den Muskelproteinabbau keinen Konzentrationsanstieg in den ersten 12 Laktationswochen erfährt. Die Supplementierung mit CLA zeigte keinen signifikanten Unterschied beider Gruppen auf das AS-Profil und zeigte somit keine Auswirkungen auf die AS-Synthese.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 16/19
Diese Arbeit untersuchte bei Kindern mit bilateral spastischer CP, die in der Motorik- und Interventionsambulanz des Dr. von Haunerschen Kinderspitals der LMU München im Rahmen des integrativen Therapiekonzeptes versorgt waren, das Behandlungsschema mit intramuskulär injiziertem Botulinumtoxin sowie dessen Therapieerfolg und Sicherheit. Ein besonderer Focus lag auf der Untersuchung von Einflussfaktoren, die die Adhärenz zu einer Behandlung mit Botulinumtoxin beeinflussen.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 15/19
Die Durchführung einer Miktionszystourethrographie im Rahmen der Diagnostik bei Ureterabgangsstenose wird in der Literatur kontrovers diskutiert. Während einige Autoren (Bomalaski et al. 1997; Dietz et al. 2001; Hollowell et al. 1989; Woodward & Frank 2002), ausgehend von einer Koinzidenzrate des VUR bei UAST von 9-17%, die routinemäßige Durchführung einer MCU befürworten, in jedem Fall aber vor jeder Pyeloplastik (APNKonsensusgruppe 2001), sprechen sich Kim et al. (2001) für eine Röntgen-MCU lediglich bei sonographisch nachgewiesener Harnleiterdilatation aus. Ziel dieser Arbeit war es, die Rate des koinzidentellen vesikorenalen Refluxes bei primärer subpelviner Stenose zu erfassen sowie Faktoren zu finden, welche auf eine Koexistenz beider Entitäten hinweisen und vor diesem Hintergrund mögliche Auswirkungen auf die Diagnostik zu diskutieren. Hierfür wurden in einer retrospektiven Analyse die Daten von 266 Kindern mit UAST der kinderurologischen Zentren der Universitätsmedizin Mainz, dem Zentralklinikum Augsburg, dem Klinikum Deggendorf sowie des Dr. von Haunerschen Kinderspitals der LMU München erfasst und die Befunde der postnatal durchgeführten Sonographien, MAG 3-Szintigraphien, Miktionszystourethrographien und mögliche klinische Symptome mit dem Vorkommen von koinzidentellem VUR in Korrelation gebracht. Eine MCU erfolgte bei 178 Kindern, dabei zeigten insgesamt 13 Kinder mit UAST einen vesikorenalen Reflux, die Koinzidenz betrug damit 4,9% [2,6%, 8,2%], bezogen auf das Patientenkollektiv mit durchgeführter MCU 7,3% [3,9%, 12,2%]. Demnach liegt die Koinzidenzrate eines VUR bei primärer Ureterabgangsstenose zwischen 5-8%. In dieser Arbeit, sowie in Übereinstimmung mit vergleichbaren Studien (Karnak et al. 2008; Kim et al. 2001; Lebowitz & Blickman 1983; Schuster et al. 2001), korrelierten das Auftreten von Harnwegsinfektionen, eine sonographisch nachgewiesene Harnleiterdilatation sowie eine eingeschränkte Partialfunktion in der MAG 3-Szintigraphie positiv mit dem Vorkommen von koinzidentellem VUR, während sich der Grad der Obstruktion in der Diureseszintigraphie als nicht richtungweisend erachtete. Bezüglich des Grades der Hydronephrose in der Sonographie lässt sich derzeit keine abschließende Aussage treffen: Während vorliegende Arbeit keinen Unterschied der Patienten mit koinzidentellem VUR im Vergleich zum Gesamtkollektiv aufzeigte, stellten Karnak et al. (2008) bei Kindern mit koinzidentellem VUR höhergradige Nierenbeckenkelchdilatationen fest. Gelten Harnwegsinfektionen, eine Ureterdilatation in der Sonographie sowie eine szintigraphisch eingeschränkte seitengetrennte Nierenfunktion als Kriterien für die Durchführung einer MCU bei UAST, so zeigen die Ergebnisse dieser Arbeit eine 100%ige Detektionsrate aller Kinder mit hochgradigem VUR (Grad III-V) und eine 67%ige Erfassung der Kinder mit geringgradigem VUR (Grad I-II). Gerade der niedriggradige Reflux hat jedoch eine hohe Tendenz zur Spontanmaturation und kommt mit einer Inzidenz von 3,4% - 5,1% bei subpelviner Stenose nicht häufiger vor als in der kindlichen Normalpopulation ohne Fehlbildungen des Harntraktes sowie ohne vorangehende Harnwegsinfekte. Daher sollte die „Routine“-Miktionszystourethrographie bei Vorliegen einer Ureterabgangsstenose verlassen und entsprechend nachfolgendem Algorithmus vorgegangen werden.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 15/19
Thu, 6 Jun 2013 12:00:00 +0100 https://edoc.ub.uni-muenchen.de/15795/ https://edoc.ub.uni-muenchen.de/15795/1/Siering_Leonie.pdf Siering, Leonie ddc:610,
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 09/19
Zur Einschätzung der Krankheitsaktivität bei Kindern mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) werden im klinischen Alltag und für Studien Aktivitätsindices (AI) benutzt, in die sowohl klinische Symptome als auch Laborparameter einbezogen werden. Zur Beurteilung der Entzündung im Darm hat sich in den letzten Jahren die Messung des fäkalen Calprotectin etabliert. Calprotectin ist ein wesentlicher Bestandteil von neutrophilen Granulozyten und zeigt im Stuhl bei Raumtemperatur eine gute Stabilität. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die Korrelationen zwischen fäkalem Calprotectin und den Aktivitätsindices bzw. ausgewählten Laborparametern wie BGS, CRP, Albumin, Hämoglobin und Leukozyten bei Kindern mit CED zu untersuchen. Außerdem wurden die Calprotectin-Konzentrationen bei klinischer Remission und bei aktiver Krankheit verglichen. Für die Querschnittsuntersuchung schlossen wir retrospektiv alle CED-Patienten älter als 3 Jahre aus der gastroenterologischen Ambulanz des Dr. von Haunerschen Kinderspitals ein, bei denen zwischen März 2003 und Mai 2005 alle Daten zur Berechnung der Aktivitätsindices (AI) erhoben und zeitgleich das fäkale Calprotectin mittels ELISA gemessen wurde. Bei den Kindern mit Morbus Crohn wurden der Pediatric Crohn’s Disease Index (PCDAI) und der modifizierter Lloyd Still Index (mLSS) bestimmt, bei denen mit Colitis ulcerosa der Ulcerative Colitis Activity Index (UCAI) und ebenfalls der mLSS. Von jedem Kind wurde die erste Untersuchung mit vollständigem Datensatz in die Berechnungen einbezogen. Für die longitudinale Untersuchung wurden 151 Calprotectinmessungen von 27 Kindern (19 Morbus Crohn, 8 Colitis ulcerosa) eingeschlossen, die zu Beginn des Beobachtungszeitraumes in Remission (also einen negativen AI aufwiesen) waren und wurden über mindestens ein Jahr in der gastroenterologischen Ambulanz betreut. Diese Calprotectinmessungen wurden dann nach Krankheitsaktivität (Remission oder Schub) aufgeteilt und verglichen. Remission wurde als klinische Beschwerdefreiheit mit negativem AI definiert. Zugleich wurde Schub als Auftreten oder Verschlechterung von CED-spezifischen Symptomen festgestellt, begleitet von einer Steigerung der jeweiligen AI und einer Veränderung der Therapie. Bei der Querschnittuntersuchung wurden 104 Patienten (36 MC / 68 MC) eingeschlossen. Bei beiden Gruppen waren je zur Hälfte in klinischer Remission, die andere Hälfte zeigte Krankheitsaktivität entsprechend den berechneten AI. Bei MC korrelierten die FC-Werte signifikant mit Albumin i.S. (r= -0,52; p< 0,0001), Hb-Wert (r= -0,39; p< 0,01), CRP (r= 0,58; p< 0,0001), BSG (r= 0,51; p< 0,0001) und Leukozyten (r= 0,35; p< 0,01). Auch fanden sich signifikante Korrelationen zwischen FC-Konzentration und dem PCDAI (r= 0,50; p< 0,0001) und dem UCAI (r= 0,42; p< 0,05). Sowohl bei CU-Patienten als auch bei MC-Patienten korrelierte FC mit dem mLSS (r= -0,57 und p< 0,0001 bei CU; r= -0,39 und p< 0,01 bei MC). Nur 8 von 18 Patienten mit CU bzw. 10 von 34 Patienten mit MC in klinischer Remission zeigten ein negatives Calprotectin. Bei den Patienten, die klinisch einen Schub hatten, zeigte jeweils nur ein Patient ein negatives Calprotectin. Bei der longitudinalen Untersuchung wurde ein signifikanter Unterschied zwischen dem Median FC-Werte in der Remissions-Gruppe und dem Median der Gruppe mit aktiver Erkrankung sowohl bei Colitis ulcerosa (FC-Remission= 102 µg/g; FC-Schub= 260 µg/g; p= 0,005) als auch bei Morbus Crohn (FC-Remission= 224 µg/g; FC-Schub= 290 µg/g; p= 0,002) festgestellt. In dieser Arbeit konnte gezeigt werden, dass die Messung von fäkalem Calprotectin ein sensitiverer Marker zur Erfassung von entzündlicher Aktivität im Darm als die klinischen Aktivitätsindices ist. Des Weiteres müssen Langzeituntersuchungen klären, ob ein normaler Wert von fäkalem Calprotectin ein prädiktiver Parameter für eine länger anhaltende Remission ist.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 04/19
Eine sehr frühe Diagnosestellung der early onset Sepsis bei Neugeborenen ist wegen des häufig rasch progredienten Verlaufs besonders wichtig, andererseits aber schwierig, da die klinische Symptomatik unspezifisch und die vorhandenen Laborparameter unzuverlässig sind. Deshalb werden, um auf der sicheren Seite zu sein, immer noch sehr viele Neugeborene antibiotisch behandelt. Um die Häufigkeit einer ungerechtfertigten antibiotischen Therapie zu reduzieren, wurde in der Neonatologie des Dr. von Haunerschen Kinderspitals in der I.Universitätsfrauenklinik München ein Procedere festgelegt, wonach die Neugeborenen unter engmaschiger Monitorüberwachung und Untersuchung nur bei entsprechender klinischer Symptomatik und nicht bereits ab einem festgelegten CRP Grenzwert antibiotisch behandelt werden sollten. Retrospektiv wurden dann die 691 reifen Neugeborenen dieses Jahrganges mit einem Blasensprung über zwölf Stunden oder mindestens einer CRP Bestimmung im Beobachtungszeitraum der ersten Lebenswoche genau analysiert. Von allen gefundenen klinischen Symptomen waren Tachydyspnoe und Kreislaufsymptome die sensitivsten für eine behandlungsbedürftige Infektion. Aufgrund der schlechten Sensitivität und Spezifität ist eine CRP-Bestimmung am ersten Lebenstag bzw. aus dem Nabelschnurblut nicht geeignet, eine antibiotische Therapie der early onset Sepsis bei reifen Neugeborenen zu indizieren. Die Bedeutung des CRP liegt eher darin, eine bakterielle Infektion im weiteren Krankheits¬verlauf zu bestätigen oder auszuschließen. Der mediane CRP-Wert der Studienkinder lag in den ersten Lebenstagen bei 9 mg/l. Der üblicherweise verwendete CRP-Grenzwert von 10 mg/l, ab dem ein reifes Neugeborenes antibiotisch behandelt werden soll, liegt also für die ersten Lebenstage deutlich zu niedrig. Mit einem solchen Grenzwert wäre fast die Hälfte aller Kinder antibiotisch behandelt worden. Die Risikofaktoren mütterliches Fieber und präpartal erhöhtes CRP der Mutter führten sehr häufig zu einem Anstieg des CRP beim Kind, zu klinischen Symptomen und demzufolge zu einer antibiotischen Therapie. Dagegen besaßen vorzeitiger Blasensprung über zwölf Stunden und präpartale Antibiose der Mutter nur einen geringen Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit einer antibiotischen Behandlung.