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ein Vortrag der Philosophin Andrea EsserModeration: Nina Bust-Bartels**********Immanuel Kant ist einer der bedeutendsten Philosophen. Doch finden sich in seinem Werk auch rassistische Passagen. Wie wir mit diesem ambivalenten Erbe umgehen sollten, darüber spricht die Philosophin Andrea Esser in ihrem Vortrag.Andrea Esser ist Philosophin an der Uni Jena und leitet dort das Forschungsprojekt zum Umgang mit Rassismus, Sexismus und Antisemitismus in der Klassischen Deutschen Philosophie. Ihren Vortrag "Blinde Flecken der Kritik? Rassistische Beispiele in Kants Kritik der Urteilskraft" hielt sie am 29. November 2023 im Rahmen der Digital Kant Lectures am Digitalen Kant-Zentrum NRW.**********Wenn ihr noch mehr Kant hören wollt, dann hört euch auch diesen Hörsaal "Wie wir nach Kant Wissen erlangen" an.**********Schlagworte: +++ Philosophie +++ Kant +++ Rassismus +++Aufklärung +++ Klassiker+++ Ästhetik +++ Teleologie +++ Vorlesung +++ Universität +++ Hörsaal +++ Wissenschaft +++**********Mehr zum Thema bei Deutschlandfunk Nova:Erkenntnistheorie: Wie wir nach Kant Wissen erlangen**********Den Artikel zum Stück findet ihr hier.**********Ihr könnt uns auch auf diesen Kanälen folgen: Tiktok und Instagram.
Kants ‚Kritik der reinen Vernunft‘ ist wie eine Landvermessung. Unterschieden wird das feste Land von dem ihm umgebenden Meer der Transzendenz. Es kann nicht nach den Kategorien erkannt, wohl aber gedacht werden. Die „Erschleichung“ der traditionellen Metaphysik sieht Kant darin, dass Aussagen über endliche Sachverhalte und über Transzendenz in ein und derselben Schlussfolgerung miteinander verbunden werden. Die Abschlussgedanken der „Metaphysica generalis“: Gott, Freiheit, Unsterblichkeit der Seele können nicht zur Erweiterung der theoretischen Erkenntnis verwendet werden. Sie sind aber Postulate: theoretische Grundsätze, die als Orientierungen der praktischen Vernunft und Sinnhorizonte menschlichen Lebens bedeutsam bleiben. Überaus bedeutsam wurde Kants Destruktion des „ontologischen Argumentes“ Anselms von Canterbury für das Dasein Gottes. Da „Sein kein reales Prädikat“ sei, fügt die behauptete Existenz dem Begriff Gottes nichts hinzu. Daraus folgt aber keineswegs ein Atheismus, sondern ein der Abgrund der Vernunft, dass die Existenz des höchsten Wesens ebenso denkmöglich ist wie seine Nicht-Existenz. Kant zieht daraus die Konsequenz, das Wissen einzuschränken, um dem Glauben Platz zu geben.
Als Form blieb die Unterscheidung Gleichheit/Ungleichheit über Jahrtausende unverändert. Was jedoch als gleich/ungleich gilt, hat sich historisch gewandelt. Ausschlaggebend hierfür waren mehrfache Wechsel der gesellschaftlichen Differenzierungsformen (segmentär, ständisch, funktional) sowie die Weiterentwicklung von Erkenntnistheorien. Um zu veranschaulichen, worauf der Gerechtigkeitsbegriff der modernen Gesellschaft aufbaut, führt Luhmann nochmals das Naturrecht an. Naturrecht ging davon aus, dass alle Dinge von Natur aus gleich oder ungleich sind. Die Erkenntnis richtete sich nach den Gegenständen. Dem Menschen, der die Dinge beobachtet, offenbart sich ihr „Wesen“ (durch Beobachtung erster Ordnung). Es tritt in „Erscheinung“. Streitigkeiten klärten Autoritäten durch dafür entwickelte Fragetechniken und Methodiken wie Dialektik. Man ging davon aus, dass These und Antithese zu einer Synthese führen, die dann mehr oder weniger zweifelsfrei als „richtige“ Meinung gelten kann. Nachdem Decartes' methodischer Zweifel („Ich denke, also bin ich“) 1641 das Subjekt begründet hatte, läutete Kants „Kritik der reinen Vernunft“ 1781 die Kopernikanische Wende in der Philosophie ein: Die Gegenstände richten sich nach der Erkenntnis! Raum und Zeit sind nach Kants Transzendentalphilosophie die Formen, die dem Subjekt zur äußeren und inneren Anschauung gegeben sind. Freiheit lässt sich nicht kausal aus der Natur ableiten, sondern aus der Vernunft. Aus der Vernunft resultiert auch die Notwendigkeit, Freiheit einzuschränken. In der Aufklärung gerät der politisierte Begriff der Menschenrechte mit seinen Prinzipien von angeborener Gleichheit und Freiheit in direkten Widerspruch zum Recht, das der zugrunde liegenden Ständeordnung gefolgt war und zwischen Adel/Volk unterschieden hatte. Gleichheit und Freiheit müssen singularisiert werden, sie gelten nun für jedes Individuum. Soziale Schichtung lässt sich rechtlich nicht länger fortsetzen. Das lässt jedoch neue Widersprüche auftauchen: Wenn jedes Individuum von Geburt an frei ist, ist Recht Einschränkung von Freiheit. Und es liefert sogar erst den Anlass zur Ungleichbehandlung. Diese Paradoxien kann auch der Begriff des Zivilzustandes nicht auflösen, der dem Naturzustand (abgewählt) eilig entgegengesetzt wird. Aufgelöst werden diese Paradoxien erst durch ein re-entry. Das heißt in der Formsprache von George Spencer Brown: Das Unterschiedene wird in die Unterscheidung wieder eingeführt. Die Gleichheit der Menschen muss rechtlich akzeptierte Ungleichheit der Fälle akzeptieren. Und die Freiheit der Menschen muss akzeptieren, dass es eine rechtlich akzeptierte Notwendigkeit der Einschränkung gibt. Mit diesem re-entry vollzieht das Rechtssystem seine operative Schließung zu einem autonomen Funktionssystem. Der Evolutionsschritt besteht darin, dass der jeweils negative Wert der Unterscheidung (Ungleichheit sowie Notwendigkeit der Freiheitseinschränkung) in das Recht integriert wird – und zwar auf der Ebene von Fällen. Die Unterscheidung von gleichen/ungleichen Fällen wird zum Hauptgegenstand der rechtlichen Kommunikation. Die Grenze kann fallweise verschoben werden, ist variabel. Die Entscheidungsfindung wird kontingent: Es kommt nicht notwendig so, wie man vermuten könnte; es ist aber auch nicht unmöglich. Mit Begriffen wie Vernunft, Prinzipien oder Werten lässt sich die rechtliche Entscheidung nicht mehr herleiten, sondern eben nur noch mit der normativen Unterscheidung von gleichen/ungleichen Fällen. Das Recht wird positiv, änderbar. Die unverändert gebliebenen Begriffe und insbesondere die Menschenrechte verschleiern diese Verlagerung auf Fallebene, mit der sich das Rechtssystem als Funktionssystem schließt.
Ein "zentraler Stern der Aufklärung" war er, ein "Zertrümmerer" und - der "erste moderne Psychologe": Immanuel Kant. Der "Weltbürger aus Königsberg" hat seine Stadt nur ganz selten verlassen. Autor: Jürgen Werth
Heute philosophiert Lisz Hirn über das Unausgesprochene und Unaussprechliche: über Tabus. Darf man vor lauter Political Correctness denn gar nichts mehr sagen? Lisz zeigt uns die Macht und Anziehung von Tabus auf und wann es sogar wichtig wird, sie zu brechen. „A change is gonna come“, das geht eben nur, wenn sich mal jemand traut, eine rote Linie zu überschreiten. Lisz startet mit dem wohl bekanntesten Tabubruch, Schlange/Apfel/ Bye bye, Paradies. Sie lässt den umstrittenen Philosophen Slavoj Zizek zu Wort kommen, analysiert Kants Kritik an der Goldenen Regel und gibt gerade beim Thema Tabu natürlich auch dem Begründer der Psychoanalyse, Sigmund Freud, Raum. Buchtipps & Quellenangabe: Sigmund Freud : Totem und Tabu. Slavoj Zizek : Islam und Moderne. Spezialbuchtipp von Petra Barta / Die Wasnerin: Franzobel : Die Eroberung Amerikas Danke an "Die Wasnerin", G'sund und Naturhotel in Aussee, Unterstützerin dieser Staffel! https://www.diewasnerin.at/ Podcast-Empfehlungen: Tabubruch Nummer 1: Geld: OH WOW Podcast „Investorella“ von und mit Finanzexpertin Larissa Kravitz. Larissa zeigt dir, wie man nachhaltig investiert, und du auch mit wenig Geld auf deine Zukunft blickst. Vor allem für Frauen ist das ein großes Thema, Altersvorsorge, Pension. https://www.ohwow.eu/investorella Tabubruch Nummer 2: Sex: OH WOW Podcast "Lvstprinzip" von und mit Theresa Lachner. Wir reden ständig über Sex. Aber was genau meinen wir damit überhaupt? Theresa Lachner ist Journalistin & Sexualberaterin https://www.ohwow.eu/lvstprinzip Bücher von Lisz Hirn: Wer braucht Superhelden? Was wirklich nötig ist, um unsere Welt zu retten https://www.styriabooks.at/info/autoren/lisz-hirn Don't forget: #supportyourlocalbookstore Credits: Lisz Hirn: Redaktion, Moderation Jeanne Drach (OH WOW): Moderation, Redaktion, Produktion, Jingle Jingle: OH WOW mit Trompete von Almut Schäfer-Kubelka Grafik: Zsa Zsa @zsazsawegor OH WOW : www.ohwow.eu Molden Verlag: www.styriabooks.at
1787 erschien Kants “Kritik der reinen Vernunft”. Matthias von Hellfeld erzählt. Die passende Ausgabe „Eine Stunde History“ läuft am 31.12.2017 auf DLFnova
Hast du schon einmal erlebt, wie ein Moslem und ein Christ darüber gestritten haben, welcher Gott der echte ist? Welche Religion besser ist? Hat dieser Streit etwas gebracht? Ich meine, außer einer vergifteten Beziehung? Über solche Fragen solltest du niemals streiten! Doch das sind nicht die einzigen Themen, über die es sich niemals lohnt, sich zu verkrachen. Heute erfährst du: Wie ein Sohn seinen Vater tief berührt. Worüber viele Menschen in Streit geraten. Warum sich der Streit nicht lohnt. Wie dein Weltbild aufgebaut ist. Wie du auf 4 guten Wegen dein Wissen weitergeben kannst. Was du tun kannst, wenn du dich beim sinnlosen Missionieren ertappst. Was du gegen Missionare tun kannst. Viel Spaß beim Hören! Shownotes Meine Podcastfolge „3 Dinge, die ein glückliches Leben ausmachen“ Gerald Hüthers Buch „Jedes Kind ist hoch begabt: Die angeborenen Talente unserer Kinder und was wir aus ihnen machen"* Bei Amazon: Gerald Hüther „Bedienungsanleitung für ein menschliches Gehirn"* Meine Podcastfolge „Wie ihr einen gemeinsamen Weg findet“ Wie viel Griechen und Deutsche arbeiten auf FAZ online (von 2015) Zusammenfassung zu Kants „Kritik der reinen Vernunft“ Kevin Fiedlers Interview mit mir ist hier auf der Webseite von Kevin und hier auf itunes Alle Folgen von „Konflikt-Power aufs Ohr“ findest du hier. Transkript Grüß dich. Ich bin Axel Maluschka. Du hörst den Podcast „Konflikt-Power aufs Ohr“. Du erfährst hier ganz nebenbei, worüber es sich zu diskutieren lohnt und wann es völlig unsinnig ist zu streiten. So lernst du, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden und mit deinen Kräften zu haushalten. Außerdem vermeidest du es im Endeffekt, deine Beziehungen zu vergiften. Damit stärkst du deine Liebesbeziehungen und deine Freundschaften automatisch. Weiterlesen
Und hier ist schon die zweite Episode. Wusstet Ihr, dass es Übersetzungen von Selma Lagerlöffs Nils Holgersson gibt, die schon frei von Verwertungsrechten sind? Klasse, gleich mal angetestet. Wenn es Euch gefällt, lese ich mehr davon vor. Meinen ersten Band von Kants Kritik der reinen Vernunft habe ich leider immer noch nicht wiedergefunden. Hat wohl eine gewisse Tochter verschleppt ;)
Fri, 1 Jan 1796 12:00:00 +0100 http://epub.ub.uni-muenchen.de/11339/ http://epub.ub.uni-muenchen.de/11339/1/8Philos.38.pdf Obereit, Jacob Hermann Obereit, Jacob Hermann: Finale Vernunftkritik für das grade Herz. Zum Commentar Herrn M. Zwanzigers über Kants Kritik der practischen Vernunft ; Mit neu pragmatischer Syntheokritik, Ontostatik und Utistatik. Nürnberg: Schneider und Weigel, 1796