POPULARITY
Hinweis: Für Tonstörungen zwischen der 62. und 74. Minute bitten um Entschuldigung. Letzter Abschnitt über juristische Argumentation: Sich ausdifferenzierende Funktionssysteme wie das Recht verlagern ihre Kernoperationen zunehmend auf die Ebene der Beobachtung zweiter Ordnung. Hierin sieht Luhmann ein Strukturmerkmal der Moderne. Juristisches Argumentieren versteht sich immer im Kontext der Beobachtung zweiter Ordnung. Schon die Vorbereitung der Argumentation rechnet damit, dass ihre Ausführung in einem sozialen System stattfindet und von anderen beobachtet werden wird. Andere werden die Argumentation interpretieren und darauf reagieren. Beobachtung zweiter Ordnung ist die Beobachtung von Beobachtungen – und ein Strukturmerkmal von Funktionssystemen wie Politik, Wirtschaft oder Recht. Das System beobachtet Beobachter, und es richtet sich darauf ein. Die Wirtschaft beobachtet Preise und reagiert auf Preisänderungen, im Bewusstsein, dass Konkurrenten und Konsumenten ebenfalls Preise beobachten und auf Veränderungen reagieren. Der Politik ist bewusst, dass sie von Massenmedien beobachtet wird, an deren veröffentlichter Meinung sich WählerInnen orientieren, was wiederum politische Reaktionen erzwingt. Die Beobachtung von Beobachtungen dient als Orientierungspunkt im System. Offenbar verlagern Funktionssysteme, je mehr sie sich ausdifferenzieren, ihre Kernoperationen zunehmend auf diese Ebene der Beobachtung zweiter Ordnung. Den Umgang damit managen sie jeweils in operativer Geschlossenheit. Wie aber können die Reflexionstheorien solcher Funktionssysteme sicher sein, dass sie sinnvoll beobachten? Hier arbeitet das Recht methodisch mit „inviolate levels“: Bestimmte, als unverbrüchlich geltende Grundannahmen werden nicht weiter hinterfragt. Zum Beispiel: Marktbedingte Preise werden mit rationaler Informationsverarbeitung assoziiert. Oder die „öffentliche Meinung“ mit Demokratie. Derartige Annahmen wirken wie „Abschlussregeln“. Sie geben vor, welcher Teil des Normtextes interpretiert werden soll und welcher nicht. Diese Vorgehensweise ermöglicht es, Beobachtungsverhältnisse in der Praxis zu organisieren. Methodendiskussionen zeugen von der Tendenz zu Reflexionstheorien. Schon Ludwig Wittgenstein († 1951) wies darauf hin, dass Begriffe für sich genommen leer sind, nur ein „Spiel mit der Sprache“. Ihr Sinn erschließt sich erst aus dem jeweiligen Kontext, in dem Begriffe verwendet werden. In den 1960er-Jahren setzte sich infolge der „strukturierenden Rechtslehre“ von Friedrich Müller die Erkenntnis durch, dass Rechtsprechung immer eine fallbezogene Interpretation eines Individuums ist. Auch der britische Soziologe Anthony Giddens wies 1984 in einer Theorie der Strukturierung auf Wechselwirkungen hin, also auf die Bedeutung von Beobachtungsverhältnissen, die sich gegenseitig unter Spannung halten. Dass Reflexionstheorien nun verstärkt beobachten, wie Beobachter beobachten, bedeutet jedoch nicht, dass sich bewährte Kanone auflösen würden. Eher scheint sich die Beobachtung zweiter Ordnung selbst als Ordnung zu etablieren. Das bedeutet: Was im System jeweils anschlussfähig ist und als „Realität“ gelten soll, wird weniger durch die Argumentation selbst festgelegt und mehr durch ihre Beobachtung.
Harry Lehmann, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Luxemburg mit den Schwerpunkten Systemtheorie, Kunst- und Musikphilosophie, hat in seinem vielfach gelobten Essay Ideologiemaschinen analysiert, wie Cancel Culture funktioniert und was wir mit ihr riskieren. In seinem neuen Buch Kunst – Liebe – Religion legt er eine überzeugende Theorie der Humanmedien vor, für die er Systemtheorie mit Luhmann weit über Luhmann hinausdenkt. Denn die symbolisch generalisierten Kommunikationsmedien der Macht, des Geldes, des Rechts und der wissenschaftlichen Wahrheit schränken laut Lehmann mit ihren jeweiligen Funktionssystemen die Welt des menschlichen Sinns radikal ein. Hierin haben die spezifisch modernen Erfahrungen einer verwalteten Welt oder des entfremdeten Subjekts ihren Ursprung. Humanmedien bringen über ihre besondere Codierung einen nichtfunktionalen emphatischen Sinn und damit auch Freiheit in die moderne Gesellschaft. Viel Spaß im Gespräch mit Harry Lehmann bei Carl-Auer Sounds of Science. _____________ Folgen Sie auch den anderen Podcasts von Carl-Auer: autobahnuniversität www.carl-auer.de/magazin/autobahnuniversitat Blackout, Bauchweh und kein` Bock www.carl-auer.de/magazin/blackout…eh-und-kein-bock Cybernetics of Cybernetics www.carl-auer.de/magazin/cybernet…s-of-cybernetics Genau Geschaut https://www.carl-auer.de/magazin/genau-geschaut Frauen führen besser www.carl-auer.de/magazin/frauen-fuhren-besser Formen (reloaded) Podcast www.carl-auer.de/magazin/formen-reloaded-podcast Heidelberger Systemische Interviews www.carl-auer.de/magazin/heidelbe…ische-interviews Zum Wachstum inspirieren www.carl-auer.de/magazin/zum-wachstum-inspirieren Zusammen entscheiden www.carl-auer.de/magazin/treffpunkt-entscheidenr – Anstößige Bilder und Gesellschaftskampfspiele
Systemisch Denken - Systemtheorie trifft Wirtschaft, Theorie und Praxis für Ihren Beruf
Entscheiderinnen und Entscheider können NICHT entscheiden, wie das Personal sein sollte. Sie haben keinen (direkten) Zugriff auf die Menschen. Wie die Menschen sich verhalten, das entscheiden NUR die Menschen selbst. Dennoch hat Luhmann "Personal" als "entscheidbare Entscheidungsprämisse" definiert. Luhmann erklärt auch, WAS entschieden werden kann. Viel Spaß beim hören! Wenn du mehr zu mir oder zu meinem Business erfahren möchtest, dann schaue hier: https://www.servicearchitekt.com
100 Episoden „Zwiebelschälen bis zum Kern“ – das muss gefeiert werden! In dieser ganz besonderen Jubiläumsfolge schauen Mark, Lars und Fabian gemeinsam zurück auf die letzten Jahre, erinnern sich an Lieblingsfolgen, persönliche Aha-Momente und überraschende Learnings.Zur Feier des Tages wird es spielerisch: In einem humorvollen und ehrlichen A/B-Spiel testen Lars und Mark, wie gut sie sich nach all den Jahren wirklich kennen – mit Fragen aus der Community und von Fabian. Es geht um Pommes oder Pasta, Matrix oder Winnetou, Luhmann oder Wohland – und natürlich auch um tiefere Fragen zur Zusammenarbeit, Identität und persönlichen Entwicklung.Außerdem werfen die drei Hosts einen Blick in die Zukunft und auf die nächsten 100 Episoden.Wer mitdiskutieren oder eigene Ideen einbringen möchte, ist herzlich eingeladen, in der Future Leadership LinkedIn-Gruppe mit über 20.000 Mitgliedern mitzudiskutieren.Schaue Dir hier das YouTube Video an: https://youtu.be/7soaOw4QWLADu hast Vorschläge, Wünsche, Kritik zum Podcast oder möchtest mit anderen Hörern die Ideen und Gedanken diskutieren? Dann besuche unsere LinkedIn-Gruppe „Future Leadership“: https://www.linkedin.com/groups/8943523/intrinsify sorgt für mehr echte Arbeit und weniger sinnlose Beschäftigung.Alle unsere Inhalte findest du im intrinsify Magazin: https://intrinsify.de/Folge intrinsify auf LinkedIn: https://www.linkedin.com/company/intrinsify.me/Du möchtest mit Mark, Lars oder Fabian direkt in den Austausch gehen? Nutze ihre LinkedIn-Kanäle!Mark Poppenborg auf LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/markpoppenborg/Lars Vollmer auf LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/larsvollmer/Fabian Raabe auf LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/fabian-raabe-338710131/Für weitere Fragen kannst du uns eine E-Mail schicken an team@intrinsify.de
Welche Funktion hat die Logik für die juristische Argumentation? „Logisches Schließen“ ist in der juristischen Argumentation Standard. Bei der Interpretation des geltenden Rechts werden Argumentation und Begründung so formuliert, dass sie möglichst nur eine logisch zwingende Schlussfolgerung zulassen. Die Funktion der Logik besteht im Erkennen und Vermeiden von Fehlern, und in der Abschätzung von Folgen, die Änderungen des Rechts zur Folge haben.
What Fresh Hell: Laughing in the Face of Motherhood | Parenting Tips From Funny Moms
This month's Deep Dive series is all about how much fun we are—or aren't—having while raising our kids. Listen to the whole playlist on Spotify. The world wants us to believe that having kids will bring us untold happiness. It's a love you've never known! Your life will never be the same! The reality is a little more complicated, and that can be quite confusing. As psychologist Jean Twenge points out, "Parents might believe that it's their fault when the transition to parenthood is difficult, rather than seeing it as something that everyone experiences." So: does having kids make us happy? Is that even the right question? Is it supposed to? Are the benefits that come from parenting different, and perhaps larger, than happiness? Here are links to some writing and studies on the topic that we discuss in this episode: Paul Bloom for The Atlantic: What Becoming a Parent Really Does to Your Happiness Dan Kahneman et al: A survey method for characterizing daily life experience: the day reconstruction method Roudi Nazarina Roy et al: Effects of Expected and Perceived Division of Childcare and Household Labor on Mother's Relationship Satisfaction during Their Transition to Parenthood E.E. LeMasters: Parenthood as Crisis M. Luhmann et al: Subjective well-being and adaptation to life events: A meta-analysis. Jay Belsky et al: Patterns of Marital Change across the Transition to Parenthood: Pregnancy to Three Years Postpartum Jean M. Twenge et al: Parenthood and Marital Satisfaction: A Meta-Analytic Review Rainer Maria Rilke: “Go To The Limits of Your Longing” We love the sponsors that make this show possible! You can always find all the special deals and codes for all our current sponsors on our website: https://www.whatfreshhellpodcast.com/p/promo-codes/ What Fresh Hell is co-hosted by Margaret Ables and Amy Wilson. mom friends, funny moms, parenting advice, parenting experts, parenting tips, mothers, families, parenting skills, parenting strategies, parenting styles, busy moms, self-help for moms, manage kid's behavior, teenager, tween, child development, family activities, family fun, parent child relationship, decluttering, kid-friendly, invisible workload, default parent, parental stress, emotions, kids emotions, parent emotions, uncertainty, fun with kids, fun parenting
Welches zugrunde liegende Problem offenbaren die Theoriekontroversen über Interessen- und Begriffsjurisprudenz? Das rekonstruiert die Theorie sozialer Systeme anhand der Unterscheidung von Selbstreferenz und Fremdreferenz. Der Streit über Interessen- und Begriffsjurisprudenz Anfang des 20. Jh. hatte die Funktion des Rechts theoretisch nicht befriedigend erklären können. Auffällig: Der Begriff des Interesses verweist auf die Umwelt des Rechts. Eine Rechtstheorie müsse jedoch beobachten, wie die Rechtsprechung damit umgeht. Im achten Abschnitt will Luhmann nun rekonstruieren, welches zugrunde liegende Problem die Kontroversen offenbaren. Hierzu unterscheidet er formale und substantielle Argumente. Formales Argumentieren bedeutet Selbstreferenz und Bezug auf Rechtsbegriffe. Substanzielles Argumentieren bedeutet Fremdreferenz und Bezug auf die Umwelt. In dieser Umwelt gibt es selbstverständlich ebenfalls, teils gleichlautende Begriffe, wie das „Interesse“. Formale Argumente sind selbstreferentiell, zum Beispiel: Formvorschriften. Substantielle Argumente lassen dagegen Erwägungen zu, die in der Umwelt mutmaßlich eine hohe Rolle spielen. Auf diese Weise verhindert das Rechtssystem Selbstisolation und bleibt in der Lage, „offen“ für die Umwelt zu sein. Systemintern verarbeitet es Begriffe und Interessen aus der Umwelt jedoch ausschließlich in operativer Geschlossenheit. Argumentieren bleibt eine systeminterne Operation, auch wenn Begriffe der Umwelt benutzt werden, wie „Interesse“. Entscheidend ist die Unterscheidung zwischen System/Umwelt. Die Umwelt schätzt ihre Interessen stets als „berechtigt“ ein und plädiert dafür, bevorzugt zu werden. Für das Rechtssystem sind jedoch alle Interessen zunächst gleichwertig. Es homogenisiert die Interessen der anderen, um dann erst, von Gleichwertigkeit ausgehend, eine durch Recht gerechtfertigte Entscheidung zu treffen, wessen Interessen bevorzugt bzw. zurückgewiesen werden. Und ausschließlich dafür braucht es Argumente und Begründungen. Das Rechtssystem baut ein Interesse der Umwelt somit in ein systeminternes Konstrukt um. Dieses ist nicht deckungsgleich mit den Vorstellungen und Erwartungen der Umwelt. Laufende Selbstreferenz durch Bezugnahme auf Rechtsbegriffe heißt nicht, dass das System „zirkulär“ argumentieren würde. Im Gegenteil: Die Selbstbezüglichkeit erfüllt die Funktion, dass Begriffe wie eine Schablone auf den aktuellen Fall angewendet werden müssen und es dadurch erst ermöglichen, gleiche Fälle von ungleichen zu unterscheiden. Auf diese Weise enttautologisieren Begriffe die Selbstreferenzialität des Rechts. Sie ermöglichen Unterscheidungen, die einen Unterschied machen. Aus dem Umweltbegriff des Interesses hat das Rechtssystem also einen eigenen Rechtsbegriff des Interesses gemacht. Mit diesem zwingt es sich zur systeminternen Unterscheidung von berechtigten/nicht berechtigten und zu bevorzugenden/zurückzusetzenden Interessen. Die Kontroverse Begriffsjurisprudenz/Interessenjurisprudenz ähnelt der älteren Kontroverse zwischen Rationalismus/Empirismus, die ebenfalls Mühe hatte, Selbst- und Fremdreferenz zu unterscheiden. Für den Rationalismus steht Descartes, der mit dem Satz „Ich denke, also bin ich“ davon ausging, dass die Selbstbeobachtung des „Subjekts“ „objektive“ Erkenntnis ermögliche. Für den Empirismus steht Francis Bacon, der auf die Umwelt verwies: Messbare Beobachtungen in der Umwelt ermöglichen dem „Subjekt“ Erkenntnisse. Unterbelichtet in beiden Kontroversen blieb der Sinn des Unterscheidens zwischen Selbst- und Fremdreferenz selbst. Das eine bedingt das andere. Für das Rechtssystem ist die Unterscheidung von Begriffen und Interessen jeweils eine systeminterne Operation. Dass es sich selbst von der Umwelt unterscheidet, ist Voraussetzung für seine Autopoiesis (Selbstreproduktion). Ohne die Unterscheidung würde das Rechtssystem nicht existieren. Vollständiger Text: Luhmaniac.de
In dieser Case-Klinik nehmen Armin Ziesemer und Thomas Böhlefeld einen Fall unter die Lupe, in dem übertriebene Prozessorientierung den Blick auf den Menschen verstellt.Ein Bewerber für eine Jobcoaching-Agentur erlebt, dass seine individuellen Methoden nicht erwünscht sind – denn: „Wir sind prozessorientiert.“ Doch was passiert, wenn Prozesse zur heiligen Regel werden und die Wirkung auf den Menschen aus dem Blick gerät?Was bedeutet das für Organisationen?
Mit Brille und Bart: Tiefgründig und Kontrovers über Mensch und Organisation
In dieser Case-Klinik nehmen Armin Ziesemer und Thomas Böhlefeld einen Fall unter die Lupe, in dem übertriebene Prozessorientierung den Blick auf den Menschen verstellt.Ein Bewerber für eine Jobcoaching-Agentur erlebt, dass seine individuellen Methoden nicht erwünscht sind – denn: „Wir sind prozessorientiert.“ Doch was passiert, wenn Prozesse zur heiligen Regel werden und die Wirkung auf den Menschen aus dem Blick gerät?Was bedeutet das für Organisationen?
In dieser Case-Klinik nehmen Armin Ziesemer und Thomas Böhlefeld einen Fall unter die Lupe, in dem übertriebene Prozessorientierung den Blick auf den Menschen verstellt.Ein Bewerber für eine Jobcoaching-Agentur erlebt, dass seine individuellen Methoden nicht erwünscht sind – denn: „Wir sind prozessorientiert.“ Doch was passiert, wenn Prozesse zur heiligen Regel werden und die Wirkung auf den Menschen aus dem Blick gerät?Was bedeutet das für Organisationen?
„Interessenjurisprudenz“ gilt als gescheiterter Versuch, den Begriff des Interesses aus der externen Umwelt des Rechts in Form einer Theoriedebatte in die Rechtswissenschaft einzuführen. Um 1900 führte eine pragmatisch-zweckdienlich auftretende Theorie den Begriff des Interesses in die Rechtswissenschaft ein. In Deutschland entfachte die Theorie Diskussionen unter dem Terminus „Interessenjurisprudenz“ (prudentia, lat.: Klugheit, Vernunft). In den USA wurde sie mit anderen Konzepten kombiniert (z.B. mit social engineering, social policy, Instrumentalismus und „legal realism“). Eine Zeitlang schien die Frage debattierfähig, ob die Funktion des Rechts im Schutz „berechtigter“ Interessen liegen könnte. Also: in einem Zweck, den die externe Umwelt des Rechts bestimmt. Funktion und Zweck des Rechts wären demnach dasselbe. Eine Tautologie: Die Unterscheidung ergibt keinen Unterschied! Die Diskussion vergaloppierte sich. In Deutschland wirkte sie sich u.a. auf die Dogmatik des gerade kodifizierten Zivilrechts aus. Im Zuge dieser Bewegung entwickelte sich eine weitere neue Theorie über den Begriff des Begriffs. Die Debatte darüber wiederum wurde unter dem Etikett „Begriffsjurisprudenz“ polemisch kommentiert. Bezeichnend erscheint hier Jherings Hinweis, jede Wissenschaft operiere mit Begriffen, weswegen man genauso gut auf den Zusatz verzichten könnte (Fußnote 128, S. 390f.). Als wichtig erachtet Luhmann, „Interessenjurisprudenz“ nicht als Gegensatz von „Begriffsjurisprudenz“ zu begreifen. Vielmehr erscheint die Einführung des Interessenbegriffs in Form einer Theorie als Versuch, die Funktion des Rechts zweckdienlich aus Umweltperspektive zu bestimmen. Ähnliches war zuvor schon mit dem Begriff der Freiheit als nur zweckerfüllendes Um-zu-Programm versucht worden. Freiheit oder Interessen: Beide Begriffe verführen dazu, die Funktion des Rechts auf eine Zweckerfüllung von Wünschen aus der Umwelt zu reduzieren. Demnach bestünde die Funktion darin, die größtmögliche Freiheit für Individuen zu gewährleisten oder eben ihre Interessen zu schützen. Unbefriedigend! Das Recht ist kein Zweckprogramm. Ebenso wenig die Freiheit: Es gibt Notwendigkeiten, sie einzuschränken. Vor allem aber lenkt der Interessenbegriff die Aufmerksamkeit nicht aufs Recht, sondern auf seine externe Umwelt. Eine Rechtstheorie, die den Begriff des Interesses einordnen will, muss also die Rechtsprechung beobachten – und nicht die Interessen der Gesellschaft. Dann fällt auf: Die Rechtsprechung geht nur vage auf den Interessenbegriff ein, nicht theoretisch fundiert. Das Gleiche gilt für die Folgeneinschätzung, die in vorigen Abschnitten Thema war. Hier hatten wir festgestellt, dass sich Gerichte punktuell auf bestmögliche Expertise aus der Umwelt verlassen. Darüberhinausgehende Nachforschungen finden nicht statt, z.B.: Prognosen, wie sich ein Urteil auf die Wirtschaft auswirken könnte. Zu der Übersteigerung der damaligen Diskussion gehörte es, das Recht zu verdächtigen, es wäre selbst ein Interesse. Demnach gäbe es Interessenten – und nicht Interessierte? Letztlich scheiterten beide Theorien an den absurden Fragestellungen, die sie provozierten. Die Funktion des Rechts für die Gesellschaft erscheint umso mehr als offene Frage. Im folgenden Abschnitt rekonstruiert Luhmann darum – auf erhöhtem Abstraktionsniveau und mit eigenem Begriffsapparat –, welches zugrunde liegende Problem die Theoriestreitigkeiten offenbaren.
Die Welt besteht aus unzähligen Systemen, jedes mit seiner eigenen, inneren Logik. So zumindest sagt es Niklas Luhmann. Mit dieser Perspektive auf die Welt, hat Luhmann eine Theorie erschaffen, mit der wir uns alle möglichen Systeme anschauen und in Windeseile verstehen können. Wie das genau funktioniert, das erklärte uns Micha in der letzten Episode. In Dieser Folge geraten Micha und Jona nun erneut ins philosophieren über Luhmanns Gedankengänge. Komplett frei, ohne Skripte und ohne Schnitte. **Werbepartner:**
Über den historischen Argumentationsprozess, der den Sinngehalt von Begriffen abschleift, und die Funktion der Rechtsdogmatik für das Rechtssystem. Juristische Argumentation interpretiert geltendes Recht und versucht, ihre Auslegung von ausgewählten Begriffen überzeugend zu begründen. Aus den Begriffen selbst lässt sich die Begründung jedoch nicht ableiten. Der Sinn des Begriffs – worauf verweist er? – wird erst im Argumentationsprozess ausgelotet. Dies geschieht, indem verschiedene Auslegungsmöglichkeiten erörtert werden. Dabei wird der Begriff auf der Wenn-Seite von Konditionalprogrammen eingesetzt, und es werden die Dann-Folgen eingeschätzt, also die Konsequenzen dieser Auslegung. Erst aus diesem Prozess ergibt sich die Begründung. Auf diese Weise werden sukzessive Unterscheidungen unterschieden. In Zukunft kann man sich darauf zurückbeziehen, welche Auslegungen sich bewährt/nicht bewährt haben. Der Vorrat an Auslegungsmöglichkeiten wächst. Bei späterem Zugriff muss man nicht mehr die gesamte Entstehungsgeschichte rekapitulieren. Es reicht, sich auf ihr Resultat zu beziehen. Kurz, Begriffe ermöglichen einen wahlfreien Zugriff auf bereits bewährte Unterscheidungen. Argumentationsprozesse organisieren emergente Unterscheidungen. Emergenz bedeutet: Die Verknüpfung von Elementen erzeugt mehr als die Summe ihrer Teile. Durch die Verknüpfung entsteht etwas Neues, nicht Vorhersehbares. Auf Recht bezogen heißt das: Immer mehr Wenn-Bedingungen können mit immer mehr Dann-Folgen kombiniert werden. Begriffe speichern also Unterscheidungen ab, die zu ihrer Auslegung geführt haben. Diskutierte Unterscheidungen enthalten Informationen und ermöglichen Redundanz, im Sinne einer schnellen, wenig erläuterungsbedürftigen Bezugnahme. Abgeschliffene Rechtsbegriffe weichen zwangsläufig immer mehr vom Alltagsbegriffsverständnis ab. Begriffe sind historische Artefakte. Der Argumentationsprozess kondensiert (verdichtet) und konfirmiert (bestätigt) ihren Sinngehalt. Wie das Verständnis eines Begriffs über einen oft langen Zeitraum herangereift ist, wird im aktuellen Gebrauch jedoch nicht miterinnert. Namen deuten den Reifeprozess an. Etwa: ratio decidendi (rationale Entscheidung). Die Historie ist darin gespeichert und kann wieder thematisiert werden. Argumentation mit Begriffen ist entsprechend historisch, ebenso die Jurisprudenz als Lehre vom geltenden Recht. Geschichtlichkeit bedeutet auch: Begriffe beruhen weder auf einem „Prinzip“, noch bilden sie ein „System“. Sie sind keine autopoietisch geschlossenen Systeme, wie soziale, psychische oder Zellsysteme. Ihren Sinn bestimmen Argumentationsprozesse. Neue Begriffe erzeugen neue Problemkreise. Das reichert den Sinnhorizont des Begriffs abermals an. Z.B. wirft der Begriff „Delegation“ Fragen auf, wie: Darf ein Delegierter von Befugnissen seine Befugnisse weiterdelegieren? Das Recht müsste dann generell festlegen, wie diese Frage zu bewerten ist. Man sieht, Begriffe entwickeln ein „Eigenleben“: Sie können multilaterale Denkschulen entfalten, Emergenz produzieren. Wenn ein spezifischer Auslegungsstrang später nicht mehr mitgemeint sein soll, braucht es einen weiteren Begriff, der dieses Nicht-Mitmeinen zum Ausdruck bringt und sich davon abgrenzt. Eine „Definition“ von Begriffen anhand von „Merkmalen“ ist nach heutigem Wissensstand nicht mehr sinnvoll. Auch ist es keine Frage mehr, was die „Quelle“ des Rechts wäre. Sämtliches Recht ist positiv, das Resultat von Kommunikationen. In welchem Verhältnis stehen Begriffe und Rechtsdogmatik? Unter Dogmatik versteht Luhmann die Notwendigkeit, mit Begriffen argumentieren zu müssen. Damit Begriffe jedoch nicht endlos „hinterfragt“ werden können, hat das Rechtssystem „Stoppregeln“ eingebaut. Vollständiger Text auf Luhmaniac.de
Ihr wollt mit bloß einer Theorie alles erklären können? Ob es um die deutsche Politik geht, das Verhalten globaler Konzerne oder einfach um den Mikrokosmos Eurer eigenen Schule – Niklas Luhmann hat genau das geschaffen: eine Supertheorie, mit der sich beinahe alles erklären lässt. Sein Ansatz: Die Welt besteht aus unzähligen Systemen, jedes mit seiner eigenen, inneren Logik. Mit dieser Perspektive auf die Welt, hat Luhmann eine Theorie erschaffen, mit der wir uns alle möglichen Systeme anschauen und in Windeseile verstehen können. Wie das genau funktioniert, das erklärt Euch Micha in dieser Episode über Niklas Luhmann und seine Systemtheorie. **Werbepartner:**
Eine Letztbegründung von Gründen mit „Gott“ wäre im positiven Recht der Moderne nicht mehr zulässig. Wie werden Argumente stattdessen begründet? Luhmann hebt die Beurteilung der Folgen von Rechtsentscheidungen hervor. Im alteuropäischen Recht der Vormoderne konnte man sich bei der Interpretation von Texten noch auf Gott berufen. Gottes Wille äußerte sich in der Natur. Der menschlichen Natur ließ sich Vernunft zuschreiben, die es dem „Subjekt“ ermöglichte, „objektive“ Erkenntnis zu gewinnen. Mit solchen Begründungsbegriffen ließ sich „gut“ argumentieren: Sie stützten sich gegenseitig. Gott war Ursprung und Letztbegründung zugleich. Mit der Säkularisierung brauchte es Ersatz. Das positive Recht der Moderne ist „menschgemacht“ und entsteht durch Kommunikation – die immer kontingent ist. Welche Vorgehensweise bei der Suche nach „guten“ Begründungen finden wir heute vor? Die Theorie sozialer Systeme nennt hier die Beurteilung der Folgen einzelner Rechtsentscheidungen. Folgeneinschätzung ist zum Standard in der Argumentation geworden. Die Interpretation legt verschiedene Szenarien zugrunde und schätzt jeweils ein: Welche Folgen könnten sich ergeben, je nachdem, welche Regel man zugrunde legt? Bereits im Naturrecht war es üblich gewesen, Folgen abzuschätzen. Das Prinzip der Billigkeit diente dazu, die Angemessenheit möglicher Folgen zu beurteilen. Heute hat sich die Kontrolle des Rechts anhand der Einschätzung von erwünschten/unerwünschten Folgen als einzig überzeugendes Prinzip in Rechtstheorie und Praxis durchgesetzt. Die Vorgehensweise gilt als allgemein akzeptiert. Die Theorie sozialer Systeme hinterfragt diese Operationsweise jedoch tiefer: Was beobachten wir (die Soziologie), wenn wir diese Vorgehensweise beobachten? Verlangt wird also eine Beobachtung zweiter Ordnung. Wir beobachten, wie Beobachter beobachten. Aus dieser Perspektive können wir zunächst etwas ausschließen: Nicht beobachtbar ist, dass das Recht mithilfe der Beurteilung etwaiger Folgen von Rechtsentscheidungen einen Zweck verfolgen würde. Zweckprogramme wendet die Politik an: Um ein Ziel zu erreichen, wird ein Gesetz beschlossen. Auch die Politik schätzt ein, welche Folgen das Gesetz haben könnte: Vor allem „Risiken“ (eine Unter-Unterscheidung von Gefahr) werden eingeschätzt. Im Recht wird jedoch nicht mit „Um zu“-Begründungen argumentiert. Stattdessen arbeitet die rechtliche Argumentation mit Konditionalprogrammen, mit Wenn-dann-Bedingungen. Folgeneinschätzung in Recht und Politik sind nicht dasselbe. Für das Recht geht es nur um systeminterne Folgen. Im Zentrum steht die Frage, wie sich die Anwendung einer Regel auf zukünftige Entscheidungen auswirken könnte. Dabei müssen zwar auch verschiedene Möglichkeiten des Verhaltens in der Umwelt konstruiert und Annahmen „durchgespielt“ werden. Dies geschieht jedoch nur, um systeminterne Konsequenzen einzuschätzen. Eine in der Politik typische Prognose, wie die Umwelt reagieren könnte, z.B. KonsumentInnen, braucht es dagegen nicht. Die Beurteilung etwaiger Rechtsfolgen dient nur der internen Konsistenzpflege. Die Einschätzung bereichert den Vorrat an Redundanzen, auf die man sich zukünftig argumentativ beziehen kann. Welchen Unterschied es macht, ob das Recht nur systeminterne oder auch die Umwelt betreffende Folgen ins Kalkül zieht, wird leicht übersehen. Die Frage ist, ob es auf Dauer möglich sein wird, sich als operativ geschlossenes Rechtssystem gegenüber den externen Folgen der Rechtsprechung zu verschließen. (Z.B.: Folgen für den Klimaschutz.) In dieser Frage blitzt der politische Begriff des Interesses auf. Rechtsprechung hat Konsequenzen für die davon potenziell Betroffenen. Bei der Lebensrettung kann man ein Interesse des Retters unterstellen, für etwaige Schäden durch seine Hilfsaktion entschädigt zu werden. Andernfalls könnte das Risiko für ihn zu hoch sein, im Notfall zu helfen – könnte man unterstellen. Vollständiger Text auf Luhmaniac.de
In der aktuellen Episode von „Mission Control“ dreht sich alles um Organisationskultur – und warum es so wichtig ist, den sprichwörtlichen „Pudding an die Wand zu nageln“. Zu Gast ist Judith Muster, Organisationssoziologin und Beraterin bei Metaplan. Gemeinsam mit Host Florian Kondert beleuchtet sie, wie sich formale und informale Strukturen in Organisationen gegenseitig beeinflussen und warum der Blick auf die „verborgene Seite“ der Unternehmenskultur unverzichtbar ist, wenn Transformationen wirklich gelingen sollen.Judith Muster erklärt, wie man Organisationskultur greifbar machen kann, indem man genau hinsieht, wo die eigentlichen Handlungsmuster und Erwartungsstrukturen jenseits offizieller Prozesse liegen. Spannend dabei ist die Abgrenzung zwischen formalen Regeln und informalen Praktiken: Vom kollegialen Miteinander über strategische Klicken bis hin zur „brauchbaren Illegalität“ werden Beispiele diskutiert, die zeigen, wie Organisationen unter der Oberfläche tatsächlich funktionieren.Ob es um starre Schichtsysteme, fehleranfällige Matrixstrukturen oder die Frage geht, warum talentierte Mitarbeitende den Arbeitgeber verlassen – Judith gibt Einblicke, wie man informale Dynamiken sichtbar macht und konstruktiv nutzt. Dabei setzt sie auf das soziologische Handwerkszeug nach Luhmann und zeigt, wie funktionale Analysen dabei helfen, konkrete Gestaltungsansätze abzuleiten. Ihr praktischer Rat: Wer in Change-Projekten oder Strategieprozessen nur die offizielle, formale Ebene betrachtet, lässt enormes Potenzial liegen.Besonders hilfreich ist das von Metaplan und brand eins entwickelte Whitepaper zur Organisationskultur, das Unternehmen dabei unterstützt, systematisch und zielgerichtet an kulturellen Stellschrauben zu drehen, ohne sich in endlosen Buzzwords zu verlieren. Judith Muster verdeutlicht, dass es dabei nicht um das Komplettpaket „Kulturwandel“ geht, sondern um einen präzisen Fokus auf die Stellen, an denen es hakt.Hört rein, um zu erfahren, wie ihr in eurer Organisation konkrete Kulturphänomene erkennt, gezielt ansprecht und so die Weichen für nachhaltige Veränderung stellt.Vielen Dank fürs Zuhören! Bei Fragen oder Ideen zu zukünftigen Gästen wendet euch gerne an unseren Host Florian per E-Mail: florian@hype1000.com.Mission Control ist eine Hype1000 Produktion. Weitere Informationen gibt es unter podcasts@hype1000.com. Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
Systemisch Denken - Systemtheorie trifft Wirtschaft, Theorie und Praxis für Ihren Beruf
Klatsch und Tratsch haben einen schlechten Ruf. Wahrscheinlich zurecht. Gibt es auch positive Aspekte? Klar, ich habe den Klatsch als Vorstand sogar aktiv gefördert. Das, und was Niklas Luhmann in seinem Buch "Organisation und Entscheidung" dazu sagt und was Tratsch mit Homeoffice zu tun hat, das erfährst du in dieser Episode. Wenn du mehr zu mir oder zu meinem Business erfahren möchtest, dann schaue hier: https://www.servicearchitekt.com
Gründe sind ausgewählte Unterscheidungen, die bei der Interpretation eines Rechtstextes in der juristischen Argumentation angeführt werden. Um im Recht als „guter“ Grund anerkannt zu werden, muss die Begründung zudem zeigen, dass sie konsistent mit geltendem Recht ist. Aber welche Funktion erfüllt das Argumentieren überhaupt? Wozu braucht es Begründungen? Gehen wir vom Anspruch des Rechtssystems aus, alleinzuständig für die Produktion von geltendem Recht zu sein. Rechtsgeltung ist das Symbol des Systems. Allerdings ist Rechtsgeltung eine Tautologie: Das Recht gilt, weil das Recht besagt, dass die Geltung rechtens ist. Gründe verhüllen diese Tautologie. Mit „guten“ Gründen (geprüft, konsistent, rechtlich anerkannt) begründet das Recht, warum welches Recht gilt. Abstrakter formuliert, erklärt die Theorie sozialer Systeme die Funktion des Begründens in der Argumentation mit der Unterscheidung von Redundanz und Varietät. Begründungen symbolisieren Redundanz. Bei der Interpretation eines Rechtstextes wendet der Interpret die leitenden Systemunterscheidungen – Recht/Unrecht, gleicher/ungleicher Fall – auf jede einzelne Überlegung an. Dabei muss er beweisen, dass seine ausgewählten Unterscheidungen konsistent mit geltendem Recht sind. Varietät entsteht dabei von selbst: sobald der Fall ungleich ist. Dann muss er auch ungleich behandelt werden. Die Argumentation jongliert also mit Redundanz und Varietät. Beide sind Variable. Redundanz liegt vor, wenn eine Begründung dafür plädiert, die Eigenartigkeit des Falls einem schon vorhandenen Falltypus zuzuordnen und dafür bewährte Entscheidungsprogramme und Regeln anzuwenden. Mit Varietät wird sparsam umgegangen. Denn jeder Fall gebärdet sich natürlich als einzigartig. Durch den permanenten Check von Gleichheit/Ungleichheit des Falls verhindert die Argumentation jedoch, immer dieselben Redundanzen anwenden zu können. In dieser Operationsweise kann man auch eine Selbstbeschreibung des Systems erkennen: Das Rechtssystem produziert „Gerechtigkeit“ in einem systemspezifischen Sinne. Es bezieht sich permanent auf geltendes Recht (Redundanz) und variiert in ungleichen Fällen. Gerechtigkeit ist dabei kein Argument an sich. Die Theorie sozialer Systeme weist also auf die Ebene der Beobachtung dritter Ordnung hin. Von dieser Warte aus kann man ein Unterscheidungsschema mitten im Begründen erkennen. Durch die Unterscheidung von Redundanz/Varietät handhabt das System die Tautologie der Rechtsgeltung in der Praxis. Durch diese Vorgehensweise verschafft es sich soziale Akzeptanz, kontrolliert sich selbst, schützt sich selbst vor Überlastung und bleibt lernfähig.
(NOTAS Y ENLACES DEL CAPÍTULO AQUÍ: https://www.jaimerodriguezdesantiago.com/kaizen/qa12-sistemas-de-aprendizaje-comunicacion-no-violenta-maternidad-y-paternidad-perfiles-hibridos-incentivos-al-educar-dolor-y-cambios-sociales/)¡Primer capítulo de preguntas y respuestas de esta temporada! Y con este, además, creo que me pongo al día de los mensajes acumulados. De hecho, me estoy planteando cambiar el formato y organizar de vez en cuando alguna grabación en streaming en la que podamos interactuar de forma más directa, pero no lo tengo del todo decidido y no sé tampoco si voy a tener realmente el tiempo de hacerlo, porque es probable que dentro de poco mi tiempo disponible se reduzca por un buen motivo, pero ya te lo contaré más adelante. Hoy el menú es de lo más variado, hablamos de sistemas de aprendizaje, de comunicación no verbal, de maternidad y paternidad, de cómo encajan los perfiles híbridos en el mundo laboral, del uso de incentivos al educar, del dolor y de cambios sociales. Casi nada.PATROCINADOR DEL CAPÍTULO: VDS.tech ¿Te gusta kaizen? Apoya el podcast uniéndote a la Comunidad y accede a contenidos y ventajas exclusivas: https://www.jaimerodriguezdesantiago.com/comunidad-kaizen/
Redundanz bedeutet im Rechtssystem: Um eine neue Information einzuordnen, bezieht man sich auf schon vorliegende Informationen. Diese sind schriftlich in Texten fixiert und schränken den Auswahlbereich dessen, was daran angeschlossen werden kann, ein. Doch der Text muss ja noch interpretiert und in Bezug zum aktuellen Fall gesetzt werden. Und wer interpretiert, muss antizipieren, ob die Auslegung auch für andere Kommunikationsteilnehmer überzeugend sein wird. Interpretation ist damit ein soziales Verhalten. Ausgewählt werden Unterscheidungen, die auch für andere Kommunikationsteilnehmer überzeugend sein sollen. Wie andere Teilnehmer dann tatsächlich daran anknüpfen, ist nicht zweifelsfrei vorhersehbar. Das heißt: Solange die Diskussion darum kreist, wie ein Text zu interpretieren ist, konstituiert der Text für die Beteiligten ein soziales Medium. Jeder Sachverhalt, der entschieden wird, bildet eine Kommunikationsepisode. Dabei ist die Auswahl der Begriffe, mit denen ein Argument begründet wird, kontingent. Das heißt: Es könnte auch anders ausgewählt werden. Hermeneutik, Dialektik und Rhetorik gingen noch davon aus, ein „Subjekt“ könne „objektiv“ die „Wahrheit“ erkennen. Die Theorie sozialer Systeme geht jedoch davon aus, dass jede Beobachtung eine Konstruktion eines Beobachters ist. Sie kann nur mit Begriffen geschildert wird, deren Auswahl kontingent ist. Eine Besonderheit des Rechts besteht darin, dass jeder Fall entschieden werden muss (Justizverweigerungsverbot). Darum ist auch die Argumentation entscheidungsgetrieben. Sie bezieht sich laufend auf Entscheidungen anderer. Man orientiert sich an der im Fachgebiet „vorherrschenden Meinung“, verfolgt Entscheidungen anderer Gerichte und beurteilt Präzedenzentscheidungen entlang der Frage, welche Entscheidungsregeln ihnen zugrunde gelegt wurden. Je nachdem, ob der Sachverhalt im aktuellen Fall gleich/ungleich ist, ist dann zu entscheiden, ob dieselbe Regel wieder anwendbar ist oder nicht. Immer geht es darum, einerseits universelle Entscheidungsgründe zu finden, die künftig auf gleiche Fälle desselben Typs angewendet werden können. Und andererseits spezifische Entscheidungsgründe, die sich aus der Besonderheit des Falls ergeben. Die Argumentation bereitet die finale Entscheidung dabei „nur“ vor. Sie selbst produziert noch kein geltendes Recht. Ihre Funktion ist es, den Auswahlbereich von final zu treffenden Entscheidungen einzuschränken. Wir finden also eine Doppelstruktur vor: geltende Texte und argumentative Begründungen. Die Argumentation bezieht sich redundant auf normativ anzuwendende Regeln und Prinzipien. Sie selbst ist aber kein normativer Prozess. Im Gegenteil. Nur wenn die Argumentation auch Enttäuschungen produziert, aus denen sich etwas lernen lässt, können normative Regeln und Prinzipien formuliert werden, auf die sich zukünftige Argumentationen beziehen können. Erst auf diese Weise entsteht eine Rechtsdogmatik, die sich selbst als Rechtsquelle behandeln kann. Gründe werden bei der Interpretation als „gute“ Gründe dargestellt. Es wird so logisch und so „objektiv“ wie möglich begründet. Im Ergebnis erscheint Argumentation als Kondensat aus geprüften „guten“ Gründen – eben als das, was man „Institution“ nennen kann. Die Theorie sozialer Systeme weist jedoch darauf hin, dass es keine Letztbegründung für Gründe geben kann. Auch die Vernunft kann sich nur mit sich selbst begründen (Tautologie). Vollständiger Text auf luhmaniac.de
We were joined by Hope Linebacker Cole Luhmann. He talked with Huge about his Hope College experience, talked about Hope's big win over Alma this past weekend, talked about their culture, and more. See omnystudio.com/listener for privacy information.
Systemisch Denken - Systemtheorie trifft Wirtschaft, Theorie und Praxis für Ihren Beruf
Neben dem Geld verdienen und vielleicht weiteren Zwecken gibt es einen „Primärzweck“ den alle sozialen Systeme, auch Businessorganisationen, teilen. Um diesen zu erkunden, sehen wir uns systemtheoretische Gedanken von Niklas Luhmann an. Auch zur Bedeutung des Geldes hat Luhmann eine Perspektive, die ich mit dir teilen möchte. In der Episode geht es auch um die Frage, warum reine „Purposeunternehmen“ ein Zweckproblem haben können und wie Geld verdienen und ein „höherer Zweck“ vielleicht gut miteinander versöhnt werden können. Wenn du mehr zu mir oder zu meinem Business erfahren möchtest, dann schaue hier: https://www.servicearchitekt.com
Redundanz und Varietät sind zwei sich gegenseitig steigernde Bedingungen der Möglichkeit juristischer Argumentation. Insbesondere durch sequenzierte Konditionalprogramme erhöht das Rechtssystem seine Varietät. Gerechtigkeit bedeutet im Rechtssystem konsistentes Entscheiden. Konsistenz wiederum wird in der juristischen Argumentation durch Redundanz gewährleistet. Sie sorgt dafür, dass jede einzelne Entscheidung im Verlauf des Kommunikationsprozesses konsistent ist. Mangelnde Konsistenz kann als Fehler bemängelt werden. Auf der Ebene der Beobachtung erster Ordnung scheint es nur um dieses Erkennen von Fehlern zu gehen. Auf der Ebene der Beobachtung zweiter Ordnung lässt sich jedoch erkennen: Dieser Operationsmodus, die Art und Weise, wie die rechtliche Kommunikation voran prozessiert, ist eine Bedingung der Möglichkeit dafür, dass die Gesellschaft ihr Rechtssystem als autonomes Kommunikationssystem anerkennt. Denn Redundanz schränkt die Möglichkeiten funktional ein, mit denen an den Neuigkeitsgehalt einer Information angeschlossen werden kann. Zugleich zwingt sie dazu, ungleiche Fälle als ungleich zu markieren und die Varietät zu steigern. Varietät heißt: Das System ist in der Lage, viele verschiedenartige Fälle zu bearbeiten. Die Begriffe Information, Redundanz und Varietät hängen wie folgt zusammen: Redundanz ist diejenige Information, die man schon hat, um eine neue Information zuordnen zu können. Varietät ist die Information, die einem dazu noch fehlt. Sie muss erst ermittelt werden. Das heißt, von einem vorliegenden Fall aus der Vergangenheit muss mithilfe von Redundanzen auf den aktuellen Fall geschlossen werden. Ist er ungleich, ist Varietät notwendig. Redundanzen haben unterschiedliche Qualitäten. Manche Formen sind mit mehr Varietät kompatibel als andere. Luhmann hebt sequenzierte Konditionalprogrammen hervor: Durch Wenn-dann-Programme lassen sich mehrere Bedingungen miteinander vernetzen. Wenn A und B und C gegeben sind, dann… Diese Bedingungen müssen alle gleichzeitig gegeben sein. Sie sind nicht hierarchisch, sondern heterarchisch miteinander vernetzt. Je mehr Bedingungen eingezogen sind, desto mehr Anschlussmöglichkeiten ergeben sich logisch daraus. Kurz: Durch sequenzierte Konditionalprogramme steigert das System seine Varietät. Beschreiben lässt sich ein solcher Operationstypus auch mit anderen Begriffen. Man kann auch sagen: Das Rechtssystem legt Falltypen fest und schließt von einem Typus auf einen anderen. Oder: Es legt Rechtsinstitute fest und organisiert seine Vorgehensweise über Prinzipien. In jedem Fall lässt sich erkennen: In Form von Wenn-dann-Programmen legt das Recht Bedingungszusammenhänge fest. Ein in einem Institut entwickeltes Programm gilt dann aber nicht „automatisch“ für alle anderen Institute oder Fälle. Was verschiedene Rechtsgebiete entwickeln, ist nur lose miteinander gekoppelt („loose coupling“), nicht strikt. Varietät und Redundanz steigern sich gegenseitig. Durch mehr Redundanz lässt sich mehr Varietät herauskitzeln. Und mehr Varietät steigert – wie nebenbei – die Anzahl zukünftiger Redundanzen. Jede Variation eines Sachverhalts macht es erforderlich, neue Regeln zu bilden, um die Abweichung zu managen. Die neue Regel schafft dann wiederum neue Anschlussmöglichkeiten für zukünftige Fälle und zukünftige Abweichungen. Man landet beim Evolutionsbegriff: Evolution ist der Prozess aus Variation, Selektion und Restabilisierung. In der Kommunikation heißt das: Jede einmal akzeptierte Variation bietet neue Anschlussmöglichkeiten für weitere Variationen. Die Evolution verläuft zirkulär. Variationen ermutigen dazu, Variationen zu wagen. Auf diese Weise kann das Recht auch auf veränderte Erwartungen aus der Umwelt reagieren, z.B. im Klimaschutz. Vollständiger Text auf Luhmaniac.de
Pubblichiamo il seminario tenuto dal prof Brandalise e dal prof Valagussa nell'agosto del 2019 presso l'eremo di Montecastello: Il potere si presenta sempre secondo forme determinate e articolate: figure, dispositivi e apparati che si appoggiano a una costruzione teorica, ma che risentono anche di una connotazione precisa sul piano storico. La sovranità moderna, la rappresentanza, la divisione dei poteri, l'architettura costituzionale, sono tutti “pezzi” importanti del discorso sulla mitologia del potere, che oggi sembrano attraversare un periodo di crisi. Durante il corso verranno affrontati temi come il rapporto tra autorità ed eccezione in Walter Benjamin; la teologia politica di Schmitt; il nesso tra potere e sapere in Lacan, Foucault e la biopolitica; procedimenti giuridici e legittimazione sociale in Luhmann.
Pubblichiamo il seminario tenuto dal prof Brandalise e dal prof Valagussa nell'agosto del 2019 presso l'eremo di Montecastello: Il potere si presenta sempre secondo forme determinate e articolate: figure, dispositivi e apparati che si appoggiano a una costruzione teorica, ma che risentono anche di una connotazione precisa sul piano storico. La sovranità moderna, la rappresentanza, la divisione dei poteri, l'architettura costituzionale, sono tutti “pezzi” importanti del discorso sulla mitologia del potere, che oggi sembrano attraversare un periodo di crisi. Durante il corso verranno affrontati temi come il rapporto tra autorità ed eccezione in Walter Benjamin; la teologia politica di Schmitt; il nesso tra potere e sapere in Lacan, Foucault e la biopolitica; procedimenti giuridici e legittimazione sociale in Luhmann.
Pubblichiamo il seminario tenuto dal prof Brandalise e dal prof Valagussa nell'agosto del 2019 presso l'eremo di Montecastello: Il potere si presenta sempre secondo forme determinate e articolate: figure, dispositivi e apparati che si appoggiano a una costruzione teorica, ma che risentono anche di una connotazione precisa sul piano storico. La sovranità moderna, la rappresentanza, la divisione dei poteri, l'architettura costituzionale, sono tutti “pezzi” importanti del discorso sulla mitologia del potere, che oggi sembrano attraversare un periodo di crisi. Durante il corso verranno affrontati temi come il rapporto tra autorità ed eccezione in Walter Benjamin; la teologia politica di Schmitt; il nesso tra potere e sapere in Lacan, Foucault e la biopolitica; procedimenti giuridici e legittimazione sociale in Luhmann.
Pubblichiamo il seminario tenuto dal prof Brandalise e dal prof Valagussa nell'agosto del 2019 presso l'eremo di Montecastello: Il potere si presenta sempre secondo forme determinate e articolate: figure, dispositivi e apparati che si appoggiano a una costruzione teorica, ma che risentono anche di una connotazione precisa sul piano storico. La sovranità moderna, la rappresentanza, la divisione dei poteri, l'architettura costituzionale, sono tutti “pezzi” importanti del discorso sulla mitologia del potere, che oggi sembrano attraversare un periodo di crisi. Durante il corso verranno affrontati temi come il rapporto tra autorità ed eccezione in Walter Benjamin; la teologia politica di Schmitt; il nesso tra potere e sapere in Lacan, Foucault e la biopolitica; procedimenti giuridici e legittimazione sociale in Luhmann.
Pubblichiamo il seminario tenuto dal prof Brandalise e dal prof Valagussa nell'agosto del 2019 presso l'eremo di Montecastello: Il potere si presenta sempre secondo forme determinate e articolate: figure, dispositivi e apparati che si appoggiano a una costruzione teorica, ma che risentono anche di una connotazione precisa sul piano storico. La sovranità moderna, la rappresentanza, la divisione dei poteri, l'architettura costituzionale, sono tutti “pezzi” importanti del discorso sulla mitologia del potere, che oggi sembrano attraversare un periodo di crisi. Durante il corso verranno affrontati temi come il rapporto tra autorità ed eccezione in Walter Benjamin; la teologia politica di Schmitt; il nesso tra potere e sapere in Lacan, Foucault e la biopolitica; procedimenti giuridici e legittimazione sociale in Luhmann.
Pubblichiamo il seminario tenuto dal prof Brandalise e dal prof Valagussa nell'agosto del 2019 presso l'eremo di Montecastello: Il potere si presenta sempre secondo forme determinate e articolate: figure, dispositivi e apparati che si appoggiano a una costruzione teorica, ma che risentono anche di una connotazione precisa sul piano storico. La sovranità moderna, la rappresentanza, la divisione dei poteri, l'architettura costituzionale, sono tutti “pezzi” importanti del discorso sulla mitologia del potere, che oggi sembrano attraversare un periodo di crisi. Durante il corso verranno affrontati temi come il rapporto tra autorità ed eccezione in Walter Benjamin; la teologia politica di Schmitt; il nesso tra potere e sapere in Lacan, Foucault e la biopolitica; procedimenti giuridici e legittimazione sociale in Luhmann.
Pubblichiamo il seminario tenuto dal prof Brandalise e dal prof Valagussa nell'agosto del 2019 presso l'eremo di Montecastello: Il potere si presenta sempre secondo forme determinate e articolate: figure, dispositivi e apparati che si appoggiano a una costruzione teorica, ma che risentono anche di una connotazione precisa sul piano storico. La sovranità moderna, la rappresentanza, la divisione dei poteri, l'architettura costituzionale, sono tutti “pezzi” importanti del discorso sulla mitologia del potere, che oggi sembrano attraversare un periodo di crisi. Durante il corso verranno affrontati temi come il rapporto tra autorità ed eccezione in Walter Benjamin; la teologia politica di Schmitt; il nesso tra potere e sapere in Lacan, Foucault e la biopolitica; procedimenti giuridici e legittimazione sociale in Luhmann.
Pubblichiamo il seminario tenuto dal prof Brandalise e dal prof Valagussa nell'agosto del 2019 presso l'eremo di Montecastello: Il potere si presenta sempre secondo forme determinate e articolate: figure, dispositivi e apparati che si appoggiano a una costruzione teorica, ma che risentono anche di una connotazione precisa sul piano storico. La sovranità moderna, la rappresentanza, la divisione dei poteri, l'architettura costituzionale, sono tutti “pezzi” importanti del discorso sulla mitologia del potere, che oggi sembrano attraversare un periodo di crisi. Durante il corso verranno affrontati temi come il rapporto tra autorità ed eccezione in Walter Benjamin; la teologia politica di Schmitt; il nesso tra potere e sapere in Lacan, Foucault e la biopolitica; procedimenti giuridici e legittimazione sociale in Luhmann. Verrà proposta la visione di alcuni film inerenti il tema.
Die Bedingungen der Möglichkeit juristischen Argumentierens bestehen aus einer Kombination von Institutionalisierung und Redundanz. Was bedeutet das? Wenn man fragt, welche evolutionären Entwicklungen vorausgehen müssen, damit sich juristische Argumentation entfalten kann, bieten sich zwei Voraussetzungen an. Die erste besteht darin, dass sich die Rechtskommunikation institutionalisiert. Dies schränkt den Auswahlbereich möglicher Kommunikationen ein. Die zweite Voraussetzung ist, dass innerhalb dieses Rechtsinstituts normativ Redundanz angewendet wird. Redundanz erfüllt die Funktion, diejenigen Informationen auszuwählen, die rechtsrelevant sind. Um zu beobachten, wie das Rechtssystem in der Argumentation seine Selbstreproduktion vollzieht, unterscheidet Luhmann Information von Redundanz. Eine Information ist der Überraschungswert einer Nachricht, der Neuigkeitswert. Redundanz schränkt nun die Anschlussmöglichkeiten ein. Sie selbst ist keine Information, sie enthält nichts, was nicht schon bekannt wäre. Stattdessen verweist sie darauf, dass die Information in der institutionell vorgeschriebenen Weise überprüft werden muss, inwiefern sie für die Entscheidungsfindung relevant ist. Soziale Systeme benutzen immer beide Operationsweisen. Während Informationen neue Anschlussmöglichkeiten generieren, schränkt das laufende Bewusstmachen von Redundanz die Anschlussmöglichkeiten ein. Die Kommunikation muss stets sowohl auf das Neue (die Information) als auch auf das Redundante Bezug nehmen. Redundanz ermöglicht Indifferenz in der Kommunikation. Ein vager Hinweis reicht. Weder ist es nötig zu erörtern, was der Hinweis für alle anderen Operationen des Systems bedeutet, noch für die Umwelt, z.B. für die Wirtschaft. Rein sprachlich findet sich im Recht zwar ein hohes Maß an Redundanz: Viele Formeln und Sprüche eignen sich dafür, in diversen Situationen angewendet zu werden. Da jedoch viele Rechtsbegriffe unspezifisch sind, ist das eher Rhetorik. Im konkreten Fall muss semantisch präzisiert werden, was Redundanz in Bezug auf eine Information bedeutet. Das macht Arbeit und kostet Zeit. Es ist darum im „Interesse“ des Systems, sich nicht selbst mit zu vielen Informationen zu überlasten. Neben dieser Funktion, das System vor Überlastung zu schützen, dient Redundanz dazu, Fehler zu erkennen und zu vermeiden. Je mehr Informationen ein komplexes System wie das Recht verarbeitet, desto mehr Redundanzen braucht es auch, um sich selbst überprüfen zu können, ob es fehlerfrei arbeitet. Oder zumindest: einen Weg zu finden, wie es mit eigenen Fehlern in einer legitim erscheinenden Weise umgehen kann. Ein hoher Redundanzwert führt dazu, dass das System lernt, mehr verschiedenartige Operationen durchzuführen. Es erhöht seine Varietät, indem es mehr Differenzen herausschält. So gesehen, produzieren Redundanzen dann auch Informationen – aber nur intern für das System. Redundanzen dienen also zunächst dazu, Komplexität zu reduzieren, um dann von dieser Basis aus wiederum die Systemkomplexität zu steigern. Die meisten Kommunikationen aus der Umwelt des Rechtssystems haben für das System keinen Informationswert. Durch Redundanzen filtert das System, was rechtsrelevant ist und was nicht. Es kann allen irrelevanten Informationen gegenüber indifferent bleiben. Umweltgeräusche (noise) können auf diese Weise abgewehrt werden. Aber auch systemintern dienen Redundanzen dazu, Operationen entweder zu verknüpfen oder umgekehrt, keinen Zusammenhang herzustellen. Auf diese Weise managt das System Komplexität. Vollständiger Text auf luhmaniac.de
Pubblichiamo il seminario tenuto dal prof Brandalise e dal prof Valagussa nell'agosto del 2019 presso l'eremo di Montecastello: Il potere si presenta sempre secondo forme determinate e articolate: figure, dispositivi e apparati che si appoggiano a una costruzione teorica, ma che risentono anche di una connotazione precisa sul piano storico. La sovranità moderna, la rappresentanza, la divisione dei poteri, l'architettura costituzionale, sono tutti “pezzi” importanti del discorso sulla mitologia del potere, che oggi sembrano attraversare un periodo di crisi. Durante il corso verranno affrontati temi come il rapporto tra autorità ed eccezione in Walter Benjamin; la teologia politica di Schmitt; il nesso tra potere e sapere in Lacan, Foucault e la biopolitica; procedimenti giuridici e legittimazione sociale in Luhmann.
Pubblichiamo il seminario tenuto dal prof Brandalise e dal prof Valagussa nell'agosto del 2019 presso l'eremo di Montecastello: Il potere si presenta sempre secondo forme determinate e articolate: figure, dispositivi e apparati che si appoggiano a una costruzione teorica, ma che risentono anche di una connotazione precisa sul piano storico. La sovranità moderna, la rappresentanza, la divisione dei poteri, l'architettura costituzionale, sono tutti “pezzi” importanti del discorso sulla mitologia del potere, che oggi sembrano attraversare un periodo di crisi. Durante il corso verranno affrontati temi come il rapporto tra autorità ed eccezione in Walter Benjamin; la teologia politica di Schmitt; il nesso tra potere e sapere in Lacan, Foucault e la biopolitica; procedimenti giuridici e legittimazione sociale in Luhmann. Verrà proposta la visione di alcuni film inerenti il tema.
Pubblichiamo il seminario tenuto dal prof Brandalise e dal prof Valagussa nell'agosto del 2019 presso l'eremo di Montecastello: Il potere si presenta sempre secondo forme determinate e articolate: figure, dispositivi e apparati che si appoggiano a una costruzione teorica, ma che risentono anche di una connotazione precisa sul piano storico. La sovranità moderna, la rappresentanza, la divisione dei poteri, l'architettura costituzionale, sono tutti “pezzi” importanti del discorso sulla mitologia del potere, che oggi sembrano attraversare un periodo di crisi. Durante il corso verranno affrontati temi come il rapporto tra autorità ed eccezione in Walter Benjamin; la teologia politica di Schmitt; il nesso tra potere e sapere in Lacan, Foucault e la biopolitica; procedimenti giuridici e legittimazione sociale in Luhmann.
Pubblichiamo il seminario tenuto dal prof Brandalise e dal prof Valagussa nell'agosto del 2019 presso l'eremo di Montecastello: Il potere si presenta sempre secondo forme determinate e articolate: figure, dispositivi e apparati che si appoggiano a una costruzione teorica, ma che risentono anche di una connotazione precisa sul piano storico. La sovranità moderna, la rappresentanza, la divisione dei poteri, l'architettura costituzionale, sono tutti “pezzi” importanti del discorso sulla mitologia del potere, che oggi sembrano attraversare un periodo di crisi. Durante il corso verranno affrontati temi come il rapporto tra autorità ed eccezione in Walter Benjamin; la teologia politica di Schmitt; il nesso tra potere e sapere in Lacan, Foucault e la biopolitica; procedimenti giuridici e legittimazione sociale in Luhmann. Verrà proposta la visione di alcuni film inerenti il tema.
Systemisch Denken - Systemtheorie trifft Wirtschaft, Theorie und Praxis für Ihren Beruf
Luhmann geht in seinem Buch "Funktionen und Folgen formaler Organisation" kritisch auf die Human Relations Bewegung ein, die zu seiner Zeit Ideen, die heute unter der Überschrift "New Work" zu finden sind, favorisierst: Kleine Teams, flache Hierarchien, dezentrale Entscheidungen, Kulturarbeit und ein toleranter Führungsstil sind einige davon. Luhmann sieht all das kritisch - und hat eine Alternative anzubieten: die funktionale Stabilisierung! Am Ende der Episode versuche ich eine "versöhnliche Brücke" zwischen Luhmanns harter Abgrenzung und den "New Work Ideen" zu bauen. Viel Spaß! Wenn du mehr zu mir oder zu meinem Business erfahren möchtest, dann schaue hier: https://www.servicearchitekt.com
Wie erkläre ich’s meinem Kind? (Frankfurter Allgemeine Zeitung FAZ)
Sonst sind Erwachsene oft für Ruhe und Besonnenheit, beim Fußball aber brüllen und schimpfen sie wie verrückt. Wie kann das sein? Die Professoren Durkheim und Luhmann können es erklären.
Pubblichiamo il seminario tenuto dal prof Brandalise e dal prof Valagussa nell'agosto del 2019 presso l'eremo di Montecastello: Il potere si presenta sempre secondo forme determinate e articolate: figure, dispositivi e apparati che si appoggiano a una costruzione teorica, ma che risentono anche di una connotazione precisa sul piano storico. La sovranità moderna, la rappresentanza, la divisione dei poteri, l'architettura costituzionale, sono tutti “pezzi” importanti del discorso sulla mitologia del potere, che oggi sembrano attraversare un periodo di crisi. Durante il corso verranno affrontati temi come il rapporto tra autorità ed eccezione in Walter Benjamin; la teologia politica di Schmitt; il nesso tra potere e sapere in Lacan, Foucault e la biopolitica; procedimenti giuridici e legittimazione sociale in Luhmann. Verrà proposta la visione di alcuni film inerenti il tema.
Systemisch Denken - Systemtheorie trifft Wirtschaft, Theorie und Praxis für Ihren Beruf
Luhmann widerspricht dem Zeitgeist die Bedürfnisse, Gefühle und Emotionen der Menschen in den Mittelpunkt von Organisationen zu stellen. Er begründet seine Hypothese, dass die "emotionale Stabilisierung" einer formalen Organisation keine gute Idee ist. Ich habe sechs Punkte in seinem Buch "Funktionen und Folgen formaler Organisation" entdeckt und möchte sie mit dir teilen. Herzlich willkommen zu einer "kontroversen Episode" - die so gar nicht in den Mainstream passt.... Wenn du mehr zu mir oder zu meinem Business erfahren möchtest, dann schaue hier: https://www.servicearchitekt.com
Pubblichiamo il seminario tenuto dal prof Brandalise e dal prof Valagussa nell'agosto del 2019 presso l'eremo di Montecastello: Il potere si presenta sempre secondo forme determinate e articolate: figure, dispositivi e apparati che si appoggiano a una costruzione teorica, ma che risentono anche di una connotazione precisa sul piano storico. La sovranità moderna, la rappresentanza, la divisione dei poteri, l'architettura costituzionale, sono tutti “pezzi” importanti del discorso sulla mitologia del potere, che oggi sembrano attraversare un periodo di crisi. Durante il corso verranno affrontati temi come il rapporto tra autorità ed eccezione in Walter Benjamin; la teologia politica di Schmitt; il nesso tra potere e sapere in Lacan, Foucault e la biopolitica; procedimenti giuridici e legittimazione sociale in Luhmann. Verrà proposta la visione di alcuni film inerenti il tema.
Pubblichiamo il seminario tenuto dal prof Brandalise e dal prof Valagussa nell'agosto del 2019 presso l'eremo di Montecastello, di seguito l'abstract dal sito del corso: Il potere si presenta sempre secondo forme determinate e articolate: figure, dispositivi e apparati che si appoggiano a una costruzione teorica, ma che risentono anche di una connotazione precisa sul piano storico. La sovranità moderna, la rappresentanza, la divisione dei poteri, l'architettura costituzionale, sono tutti “pezzi” importanti del discorso sulla mitologia del potere, che oggi sembrano attraversare un periodo di crisi. Durante il corso verranno affrontati temi come il rapporto tra autorità ed eccezione in Walter Benjamin; la teologia politica di Schmitt; il nesso tra potere e sapere in Lacan, Foucault e la biopolitica; procedimenti giuridici e legittimazione sociale in Luhmann. Verrà proposta la visione di alcuni film inerenti il tema.
Pubblichiamo il seminario tenuto dal prof Brandalise e dal prof Valagussa nell'agosto del 2019 presso l'eremo di Montecastello, di seguito l'abstract dal sito del corso: Il potere si presenta sempre secondo forme determinate e articolate: figure, dispositivi e apparati che si appoggiano a una costruzione teorica, ma che risentono anche di una connotazione precisa sul piano storico. La sovranità moderna, la rappresentanza, la divisione dei poteri, l'architettura costituzionale, sono tutti “pezzi” importanti del discorso sulla mitologia del potere, che oggi sembrano attraversare un periodo di crisi. Durante il corso verranno affrontati temi come il rapporto tra autorità ed eccezione in Walter Benjamin; la teologia politica di Schmitt; il nesso tra potere e sapere in Lacan, Foucault e la biopolitica; procedimenti giuridici e legittimazione sociale in Luhmann. Verrà proposta la visione di alcuni film inerenti il tema.
Pubblichiamo il seminario tenuto dal prof Brandalise e dal prof Valagussa nell'agosto del 2019 presso l'eremo di Montecastello: Il potere si presenta sempre secondo forme determinate e articolate: figure, dispositivi e apparati che si appoggiano a una costruzione teorica, ma che risentono anche di una connotazione precisa sul piano storico. La sovranità moderna, la rappresentanza, la divisione dei poteri, l'architettura costituzionale, sono tutti “pezzi” importanti del discorso sulla mitologia del potere, che oggi sembrano attraversare un periodo di crisi. Durante il corso verranno affrontati temi come il rapporto tra autorità ed eccezione in Walter Benjamin; la teologia politica di Schmitt; il nesso tra potere e sapere in Lacan, Foucault e la biopolitica; procedimenti giuridici e legittimazione sociale in Luhmann. Verrà proposta la visione di alcuni film inerenti il tema.
Pubblichiamo il seminario tenuto dal prof Brandalise e dal prof Valagussa nell'agosto del 2019 presso l'eremo di Montecastello: Il potere si presenta sempre secondo forme determinate e articolate: figure, dispositivi e apparati che si appoggiano a una costruzione teorica, ma che risentono anche di una connotazione precisa sul piano storico. La sovranità moderna, la rappresentanza, la divisione dei poteri, l'architettura costituzionale, sono tutti “pezzi” importanti del discorso sulla mitologia del potere, che oggi sembrano attraversare un periodo di crisi. Durante il corso verranno affrontati temi come il rapporto tra autorità ed eccezione in Walter Benjamin; la teologia politica di Schmitt; il nesso tra potere e sapere in Lacan, Foucault e la biopolitica; procedimenti giuridici e legittimazione sociale in Luhmann. Verrà proposta la visione di alcuni film inerenti il tema.
Hannah Richter speaks about her fascinating and important book, "The Politics of Orientation: Deleuze Meets Luhmann", published by SUNY Press. The book: https://sunypress.edu/Books/T/The-Politics-of-Orientation2 My book: books.aosis.co.za/index.php/ob/catalog/book/319 My profiles: linktr.ee/undisciplined Art by MJ du Preez
The morality of zoophilia has received shockingly little attention in contemporary ethical discourse…until now. David and Tamler break down the paper “Zoophilia is Morally Permissible” from the latest issue of The Journal of Controversial Ideas. We explore issues of harm, consent, and more… like a lot more. Then we talk about Robert Putnam's classic article “Bowling Alone” (the paper that led to his best selling book) about the decline of civic engagement in American life. Bensto, Fira (Pseudonym) (2023) Zoophilia Is Morally Permissible, Journal of Controversial Ideas, Vol. 3, Issue 2. Putnam, R.D. (1995). Bowling Alone: America's Declining Social Capital. Journal of Democracy 6(1), 65-78. https://doi.org/10.1353/jod.1995.0002. Luhmann, M., Buecker, S., & Rüsberg, M. (2023). Loneliness across time and space. Nature Reviews Psychology, 2(1), 9-23. Sponsored by: BetterHelp: You deserve to be happy. BetterHelp online counseling is there for you. Connect with your professional counselor in a safe and private online environment. Our listeners get 10% off the first month by visiting BetterHelp.com/vbw. Promo Code: VBW
Join host Cynthia V. Nguyen, MD as they interview Scott John Luhmann, MD regarding their article - "The natural history of curve behavior after brace removal in adolescent idiopathic scoliosis: a literature review" - in the May 2023 issue of Spine Deformity, the official journal of SRS.
Wir erklären Max Webers Technikbegriff als Irrtum. Weber sieht uns in der modernen Gesellschaft zunehmend einer Technik ausgeliefert, welche wir nicht verstehen und der gegenüber wir auf Vertrauen angewiesen sind. Doch ist dies nur ein Spezifikum der Technik? Und verirrt sich Weber in einer eurozentristisches Technikverständnis? Sehen wir dieselben Prinzipien nicht auch bei Indigenen, ihren Schamanen und der Magie? Wir revidieren Weber und Professor Diego ist gezwungen, die Klausuren aller seiner ehemaligen Studierenden noch einmal nachzukorrigieren. Außerdem machen wir einen Ausflug in den Rassismus und natürlich darf bei der Frage, was Technik ist, der Luhmann auch nicht fehlen.
Zu Gast im Studio: Soziologe Stefan Schulz. Sein aktuelles Buch: "Die Altenrepublik Wie der demographische Wandel unsere Zukunft gefährdet" (2022, Verlag Hoffmann und Campe) Ein Gespräch über die dramatische demografische Entwicklungs der Bundesrepublik, wesentliche Faktoren dagegen zu steuern, eine Schulabschlusspflicht, mehr Kinder, Arbeit und Wohnen. Wir sprechen über Stefans Werdegang, Soziologie und die Bielefelder Schule, Luhmann vs Max Weber, notwendige "Demografiepolitik" und staatliche Maßnahmen, Generationkonflikte, die Krisen als verschärfender Faktor, das damalige Wirtschaftswunder und der Babyboom, sein Buch und Antikapitalismus sowie die Beschleunigungsgesellschaft und das Problem der Einsamkeit + eure Fragen Bitte unterstützt unsere Arbeit finanziell: Konto: Jung & Naiv IBAN: DE854 3060 967 104 779 2900 GLS Gemeinschaftsbank PayPal ► http://www.paypal.me/JungNaiv