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Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 16/19
Hintergrund und Zielsetzung: Die aktuelle TNM-Klassifikation berücksichtigt bis dato nicht die tatsächliche Tumorlast bei mehrherdigen Mammakarzinomen. Neuere Daten weisen darauf hin, dass mehrherdige Karzinome im Vergleich zu einherdigen Karzinomen bei identischem TNM-Stadium eine schlechtere Prognose hinsichtlich Gesamtüberleben und Rezidivauftreten haben. Ziel dieser Studie war es, mögliche Unterschiede in der Tumorbiologie von ein- und mehrherdigen Mammakarzinomen zu evaluieren. Material und Methoden: Wir verglichen retrospektiv 57 einherdige mit 55 mehrherdigen Mammakarzinompatientinnen. Aus diesem Gesamtkollektiv isolierten wir eine Matched-Pair-Gruppe mit 46 Patientinnen, deren Kollektive hinsichtlich Tumorgröße, Grading und Lymphknotenstatus übereinstimmten. Die Paraffinschnitte jeder Patientin wurden immunhistochemisch auf die Expression von E-Cadherin, Beta Catenin und Mucin-1 untersucht. Ergebnisse: Die E-Cadherin-Expression war bei den mehrherdigen Mammakarzinomen signifikant reduziert gegenüber den einherdigen Karzinomen (Gesamtkollektiv: p
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 12/19
Das Nierenzellkarzinom (RCC) ist die dritthäufigste maligne Erkrankung in der Urologie und hat einen Antiel von 3-4% an allen malignen Erkrankungen in Deutschland. Bei einer steigenden Inzidenz mit der Diagnose RCC mit einer rohen Inzidenzrate von 17,1/100.000 Einwohner und Mortalitäsrate von 5,4/100.000 Einwohner im Bundesland Bayern 2006 rückt die Therapie des RCC wieder in den Fokus [2, 4]. Das metastasierte Nierenzellkarzinom (mRCC) hat eine schlechte Prognose unter konventionellen Therapien, wie Chemotherapie, Radiatio oder Hormon-therapien. Neuere Therapien, wie Anti-Angiogenese, weisen bessere Resultate bezüglich des Überlebens auf, jedoch ist die Heilungsrate immer noch sehr niedrig, mit einem medianen Überleben von nur einem Jahr oder einer Überle-bensrate von 20% nach fünf Jahren [32]. Ziel dieser Studie ist es den Einfluss der Metastasektomie beim RCC auf das Überleben zu überprüfen. Die Patienten des Gesamtkollektivs in unserer Studie weisen nach Metasta-sektomie eine bessere Prognose im Vergleich zur nicht operierten Vergleichs-gruppe auf. Die Fünfjahresüberlebensrate steigt von 26,9% der Nicht – Me-tastasektomierten (M) auf 43,3% der Metastasektomierten Patienten (Mx), so-wie das mediane Survival von 39 Monaten (M) auf 82 Monate (Mx) signifikant an. Unter den drei Metastasenorten Lunge, Leber und Lymphknoten, sowie dem Lokalrezidiv zeigten LeMx die höchste Fünfjahresüberlebensrate mit 48,6%, die Gruppe der Patienten mit Metastasektomierten Lymphknoten hin-gegen waren mit einer Fünfjahresüberlebensrate von nur 36,6% prognostisch besonders ungünstig. Bei jedem der Metastasenlokalisationen konnten wir ei-nen signifikanten Überlebensvorteil der Metastasektomierten gegenüber den Patienten ohne operative Entfernung der Metastasen beweisen. In unserer Studie scheinen Patienten mit metachronen Metastasen, lowgrade und klarzelligen Tumoren, sowie MSKCC-Status intermediate-risk und ECOG-Status 1 signifikant von der Metastasektomie zu profitieren. Dagegen ist der zum Teil geringe Überlebensvorteil bei Patienten mit synchronen Metastasen, im ECOG-Status 2 oder schlechter, sowie mit highgrade oder nicht-klarzellige Tumoren nach Metastasektomie nicht signifikant. Die Prognosefaktoren konn-ten nicht nur im Gesamtkollektiv, sondern ebenso in den Kollektiven der Le-ber-, Lungen- und Lymphknotenmetastasen, sowie des Lokalrezidivs nachge-wiesen werden. Der Überlebensvorteil war hingegen unabhängig vom Erhalt einer systemischen Therapie oder vom Vorliegen eines Tumorzapfens. Die Analyse dieser Faktoren erbrachte eine konstant höhere Fünfjahresüberlebens-rate für das Kollektiv der Metastasektomierten. Diese Studie dokumentiert die hervorragenden Ergebnisse der Metastasek-tomie beim RCC und zeigt etwa im Vergleich zur modernen medikamentösen Therapie den immer noch hohen Stellenwert im therapeutischen Konzept.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 11/19
Die Riesenzellarteriitis (RZA) ist die am häufigsten vorkommende Form der primären Vaskulitiden und betrifft nahezu ausschließlich Patienten über 50 Jahre (WEYAND und GORONZY 2003). Trotz ihres systemischen Charakters sind verschiedene Gefäßregionen in unterschiedlichem Ausmaß von der RZA betroffen. Am häufigsten ist das kraniale Befallsmuster (SALVARANI et al. 2008). Klinisch apparente Komplikationen im Bereich der extrakraniellen großen Arterien wurden in bis zu 27% der Fälle beobachtet, mit dem Erscheinungsbild der symptomatischen Armischämie in 10 bis 15% der Fälle (KLEIN et al. 1975; NUENNINGHOFF et al. 2003). Jedoch besteht die Vermutung, dass extrakranielle Manifestationen der RZA bislang in Häufigkeit und Relevanz unterschätzt wurden (TATO und HOFFMANN 2008) Ziel dieser Arbeit war die Evaluation der Beteiligung der extrakraniellen Anteile der Karotiden und der proximalen armversorgenden Arterien bei RZA mithilfe der Farbduplexsonographie (FDS). Dazu wurden 88 konsekutive Patienten (Alter 69,0 + 8,1 Jahre; 72,2% Frauen) mit Erstdiagnose einer RZA zwischen 01/2002 und 06/2009 neben der klinisch-angiologischen und laborchemischen Diagnostik einer farbduplexsonographischen Untersuchung der supraaortalen Arterien unterzogen. Eine konzentrische, echoarme Wandverdickung der entsprechenden Gefäße wurde dabei als vaskulitistypisch gewertet (SCHMIDT et al. 2008). Patienten mit extrakranieller Riesenzellarteriitis (G-RZA) und Beteiligung der supraaortalen Arterien sowie Patienten mit isolierter kranialer Riesenzellarteriitis (AT) wurden bezüglich klinischer Charakteristika vergleichend betrachtet, ebenso die klinischen Besonderheiten verschiedener Altersgruppen des Patientenkollektivs. Bei 40 Patienten (45,5% des Gesamtkollektivs) konnte eine G-RZA mit Beteiligung der proximalen Armarterien diagnostiziert werden, welche nahezu ausschließlich (97,4%; 44,3% des Gesamtkollektivs) bilateral auftrat und bei 23 Patienten (57,5%; 26,1% des Gesamtkollektivs) zu Stenosen oder Verschlüssen führte. Am häufigsten war die A. axillaris (AAX) (85%; 38,6% des Gesamtkollektivs) involviert, gefolgt von A. subclavia (ASUB) (57,5%; 26,1% des Gesamtkollektivs). Eine Beteiligung der Karotiden lag bei 20 Patienten (50%; 22,7% des Gesamtkollektivs) vor, von denen 19 Patienten (95%; 21,6% des Gesamtkollektivs) auch eine Beteiligung der Armarterien aufwiesen. Wiederum fanden sich auch in dieser Gefäßregion bei einem Großteil der Patienten bilaterale Veränderungen (80%; 18,2% des Gesamtkollektivs), während Lumenobstruktionen selten waren (15%; 3,4% des Gesamtkollektivs). Am häufigsten war die A. carotis communis (ACC) beteiligt (80%; 18,2% des Gesamtkollektivs). Durch die Kombination der FDS der proximalen Armarterien mit den etablierten Diagnosekriterien des American College of Rheumatology (ACR) für die Diagnose der AT hätten alle Patienten dieser Serie identifiziert werden können. Eine zusätzliche duplexsonographische Untersuchung der Karotiden oder der A. temporalis superficialis (ATS) hätte keinen weiteren diagnostischen Nutzen erbracht. Durch alleinige Berücksichtigung der ACR-Kriterien hätten nur 20 Patienten mit G-RZA (48,8%) diagnostiziert werden können. Patienten mit G-RZA waren im Durchschnitt signifikant jünger als Patienten mit isolierter AT (72,3 + 7,5 versus 65,2 + 7,1 Jahre) und zeigten seltener die klassischen kranialen Symptome (100% versus 53,7%) einschließlich permanentem Visusverlust (51,1% versus 4,9%). Während eine Beteiligung der Karotiden immer klinisch stumm ablief, führte die G-RZA der Armarterien bei 13 Patienten (31,7%) zu einer symptomatischen Armischämie. Die Zeit bis zur Diagnose war bei Patienten mit G-RZA signifikant länger (24,2 + 21,5 versus 7,1 + 8,4 Wochen). Bei 84,2% der Patienten älter 70 Jahre führten die klassischen Symptome einer AT zur Diagnose, verglichen mit nur 44,0% der Patienten jünger 70 Jahre (p < 0,01). Diese wiesen häufiger konstitutionelle Symptome (66% versus 36,8%, p < 0,05) und die Symptome einer Polymyalgia rheumatica (PMR) (46% versus 21,1%, p < 0,05) auf. Infolgedessen war die Zeit bis zur Diagnose bei Patienten < 70 Jahre signifikant länger (18,2 + 20,1 versus 10,3 + 3,1 Wochen, p < 0,05), wohingegen Patienten > 70 Jahre wesentlich häufiger von permanenten Visusstörungen (8% versus 57,9%, p < 0,01) betroffen waren. Zusammenfassend wurde eine Beteiligung der Karotiden und/ oder der Armarterien bei nahezu jedem zweiten Patienten mit RZA gefunden. Die FDS der leicht zugänglichen proximalen Armarterien stellt nach den Ergebnissen dieser Untersuchung in Ergänzung zu den etablierten Diagnosekriterien der AT eine wertvolle diagnostische Methode in der Diagnostik der RZA dar und sollte in der klinischen Routine eingesetzt werden. Insbesondere jüngere Patienten (50-69 Jahre), die häufiger eine extrakranielle Beteiligung und seltener das klassische kraniale Befallsmuster aufweisen, können unter Nutzung dieses Verfahrens identifiziert werden.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 06/19
Untersuchung an 312 Personen (188 Männer und 124 Frauen), welche auf den Philippinen leben und von denen 165 einer hohen, beruflich bedingten Belastung durch anorganisches Quecksilber ausgesetzt sind (Goldextraktion mittels Quecksilber). 102 Personen des Gesamtkollektivs bewohnten eine Region, in welcher eine vorrangig alimentäre Quecksilberbelastung (organisches Quecksilber) durch Fischkonsum vermutet wurde. 45 Personen stammten aus einer Küstenregion ohne geographische Verbindung mit den beiden anderen Regionen (Kontrollgruppe). Vor dem Hintergrund der bekannten Tatsache, dass Selen in der Lage ist, chemisch weitgehend inerte Komplexe mit Hg auszubilden und der menschliche Organismus auf Organebene dazu tendiert, ein molares 1:1-Verhältnis beider Elemente auszubilden, wurde untersucht, ob und in welchem Ausmass die Selenkonzentration im Blut mit der Höhe der Quecksilberbelastung korreliert und ob eine erhöhte Quecksilberbelastung konsekutiv eine Beeinflussung der Blutselenkonzentration zur Folge hat. Hierzu wurden Blutproben der untersuchten Personen mittels elektrothermaler Atomabsorptionsspektrometrie vor dem Hintergrund der individuellen Quecksilberbelastung auf den jeweiligen Selengehalt untersucht. Die Intensität des Fischkonsums der einzelnen Personen hatte in allen Regionen keinen Einfluss auf den Blutquecksilberstatus, während die Blutselenkonzentration eine positive Abhängigkeit vom Fischkonsumverhalten aufwies. Die durchschnittliche Vollblutkonzentration aller untersuchten Personen betrug 182,96 mikrogramm/l. Der durchschnittliche Blutselengehalt der beruflich quecksilberbelasteten Personen betrug 198,96 mikrogramm/l, während Bewohner der beiden anderen Regionen eine durchschnittliche Blutselenkonzentration von 168,6 mikrogramm/l (mutmasslich nutritiv belastete Personen) bzw. 160,0 mikrogramm/l (Kontrollgruppe) aufwiesen. Eine signifikante geschlechtsspezifische Differenz der jeweiligen Blutselenspiegel konnte nicht nachgewiesen werden. Das molare Se/Hg-Verhältnis betrug im Mittel 78, ist stark abhängig von der Höhe der jeweiligen Quecksilberkonzentration im Blut und sinkt von einem Maximum von ca. 1500 bei sehr niedriger Hg-Konzentration im Blut (0,3 mikrogramm/l) auf ein Minimum von 5,7 bei der höchsten gemessenen Quecksilberkonzentration (107 mikrogramm/l). Daraus geht hervor, dass bei Hg-Konzentrationen im Blut bis etwa 100 mikrogramm/l noch ein deutlicher molarer Überschuss von Selen gegeüber Quecksilber vorliegt. Anhand Berechnung der linearen Regression zwischen der molaren Konzentration zwischen Selen und Quecksilber konnte gezeigt werden, dass ein Anstieg der molaren Blutquecksilberkonzentration mit einem Ansteigen der molaren Blutselenkonzentration um das 4,32-fache verbunden ist.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 05/19
Einleitung: Im Klinikum Innenstadt der Ludwig-Maximilians-Universität München werden herztransplantierte Patienten im Rahmen der nachsorglichen Betreuung in regelmäßigen Abständen sonographisch untersucht. Ziel dieser Arbeit ist es, bei einem dort regelmäßig betreuten Patientengut Infektionen, Neoplasien und andere unerwünschte Wirkungen der Immunsuppression wie vor allem die anhand der routinemäßigen Abdominalsonographien erhobenen pathologischen Befunde und morphologischen Organveränderungen deskriptiv zu dokumentieren. Dadurch soll ein Eindruck von der klinischen Relevanz der routinemäßigen Abdominalsonographie als Screening-Methode in der Nachsorge bei herztransplantierten Patienten zur frühzeitigen Erfassung pathologischer Befunde infolge immunsuppressiver Medikation geschaffen werden. Methode: Das Patientengut der vorliegenden Studie bestand ausschließlich aus herztransplantierten Patienten, die zur Vermeidung einer Transplantatabstoßung eine immunsuppressive Medikation erhielten und zwar als Kombination aus den immunsuppressiven Substanzen Cyclosporin A oder Tacrolimus, Azathioprin, Mycophenolat mofetil und Prednisolon. Insgesamt handelte es sich um 122 Patienten, die im Zeitraum von 1983 bis 1999 ein Spenderherz erhalten haben und von denen 85 Cyclosporin und 37 Tacrolimus als Basisimmunsuppressivum bekamen. Dazu wurden die pathologischen Befunde des Gesamtkollektivs ein Jahr, drei Jahre und fünf Jahre nach Herztransplantation des jeweiligen Patienten graphisch dargestellt. Zusätzlich zu den pathologisch-morphologischen sonographischen Befunden sollten auch die Häufigkeitsverteilungen der Neoplasien, opportunistischen Infektionen, das Neuauftreten von Diabetes mellitus, arterieller Hypertonie, Hyperlipidämie, Hyperurikämie, koronarer Herzkrankheit, peripherer arterieller Verschlusskrankheit sowie das Auftreten einer transitorischen ischämischen Attacke nach Herztransplantation dokumentiert werden. Abgesehen von den Häufigkeitsverteilungen im Gesamtkollektiv sollten auch die Häufigkeitsverteilungen in der Cyclosporin-Gruppe und der Tacrolimus-Gruppe angegeben werden. Von einem Vergleich dieser beiden Gruppen mit Signifikanzberechnungen sollte jedoch aufgrund mannigfaltiger Einflussgrößen abgesehen werden. Ergebnisse: Fünf Jahre nach Transplantation ergaben sich im Gesamtkollektiv unter anderem folgende Befunde: • 38,5 % Cholelithiasis • 9,0 % Cholezystitis • 21,3 % Hepatomegalie • 51,6 % Echogenitätserhöhung der Leber (Fettleber) • 36,1 % Größenabnahmen der Nieren • 86,9 % Echogenitätserhöhung der Nieren • 76,2 % Verminderung der Parenchymbreite der Nieren • 77,0 % Niereninsuffizienz im Stadium der kompensierten Retention • 9,8 % Niereninsuffizienz im präterminalen bzw. terminalen Stadium • 17,2 % sekundärer Hyperparathyreoidismus • 27,0 % Osteoporose • 19,7 % Pankreaslipomatose • 23,8 % Splenomegalie • 38,5 % Aortensklerose • 27,0 % maligne Entartungen • 52,5 % opportunistische Infektionen • 70,5 % Neuauftreten von arterieller Hypertonie • 65,6 % Neuauftreten von Hyperlipidämie • 16,4 % Neuauftreten der koronaren Herzkrankheit (KHK) • 18,0 % Neuauftreten der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) • 5,7 % Erstmanifestation einer transitorischen ischämischen Attacke (TIA) Schlussfolgerung: In Anbetracht der Häufigkeit der anhand serieller Sonographien frühzeitig erfassbaren pathologisch-morphologischen Veränderungen der Abdominalorgane ist zu schließen, dass die in regelmäßigen zeitlichen Intervallen durchgeführte Sonographie, eine kostengünstige und nicht-invasive Untersuchung, fester Bestandteil der nachsorglichen Betreuung (herz-) transplantierter Patienten sein sollte. Die möglichst frühzeitige Detektion pathologisch-morphologischer Veränderungen der Abdominalorgane ermöglicht dem behandelnden Arzt, rasch entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, um eine weitere Verschlechterung der krankhaften Befunde zu verhindern bzw. wenigstens zu verzögern. So kann beispielsweise nach sonographischer Erfassung einer pathologisch verringerten Parenchymbreite der Nieren, die mit der Nephrotoxizität des verabreichten Calcineurin-Inhibitors Cyclosporin oder Tacrolimus im Zusammenhang stehen kann, das nicht nephrotoxische Mycophenolat mofetil (eventuell im Austausch gegen Azathioprin) in die immunsuppressive Kombinationstherapie integriert werden, was eine schrittweise Reduzierung der Erhaltungsdosis des nephrotoxischen Calcineurin-Inhibitors ermöglicht.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 04/19
Der Nachweis von disseminierten Tumorzellen im Knochenmark von Patientinnen mit primärem Mammakarzinom ist ein wichtiger prognostischer Parameter. In der vorliegenden Arbeit wurde der Nachweis von CD31 am Primärtumor Mammakarzinom mit dem Auftreten von Mikrometastasen im Knochenmark korreliert. Ferner wurde die prognostische Bedeutung von disseminierten Tumorzellen im Knochenmark und die prognostische Bedeutung von CD31 evaluiert. Bei 50 Patientinnen des Gesamtkollektivs von 195 (25,6%) wurde zum Zeitpunkt der Primärdiagnose des Mammakarzinoms eine positive CD31-Expression festgestellt. In Relation zu den bekannten etablierten Prognoseparametern Tumorgröße, axillärer Lymphknotenstatus, histopathologisches Grading, Menopausenstatus und Hormonrezeptorstatus fand sich keine signifikante Korrelation. Es zeigte sich jedoch, dass eine CD31-Expression signifikant häufiger bei postmenopausalen Frauen auftrat. Bei 52 Patientinnen des Gesamtkollektives von 195 (27%) wurden zum Zeitpunkt der Primärdiagnose des Mammakarzinoms disseminierte Tumorzellen im Knochenmark festgestellt. Gegenüber den bekannten etablierten Prognoseparametern Tumorgröße, axillärer Lymphknotenstatus, histopathologisches Grading, Menopausenstatus und Hormonrezeptorsstatus fand sich keine signifikante Korrelation. Des Weiteren fand sich keine Korrelation p=0,805 bei den 50 Patientinnen mit einer Überexpression von CD31 am Primärtumor und den 52 Patientinnen mit positiven Knochenmarkstatus. In Bezug auf des Gesamtüberleben ergab sich weder zwischen den Patientenkollektiven bei positivem CD31 Status (n=50; mediane Gesamtüberlebenszeit 90 Monate {82-98, 95%CI}) und negativem CD31 Status (n=145; mediane Gesamtüberlebenszeit 88 Monate {84-92; 95% CI}), p=0,74, Log-rank Test, noch zwischen den Patientenkollektiven bei positiven Knochenmarkstatus (n=52; mediane Gesamtüberlebenszeit 90 Monate {82-97 CI 95%};) und negativem Knochenmarkstatus (n=143 ; mediane Gesamtüberlebenszeit 89 Monate {85-92 CI 95%}); eine Signifikanz. P=(0,498) Log-rank Test. Dasselbe gilt ebenfalls für die rezidivfreie Überlebenszeit. Ein statistisch signifikanter Unterschied zwischen den Patientenkollektiven bei positivem CD31 Status (n=50; mediane rezidivfreie Überlebenszeit 74 Monate {73-93, 95%CI}) und negativem CD31 Status (n=145; mediane rezidivfreie Überlebenszeit 76 Monate {70-82; 95% CI}), P=0,78, Log-rank Test, konnte nicht festgestellt werden. Ein statistisch signifikanter Unterschied zwischen den Patientenkollektiven bei positiven Knochenmarkstatus (n=52; mediane rezidivfreie Überlebenszeit 89 Monate {82-97 CI 95%}) und negativem Knochenmarkstatus (n=143; mediane rezidivfreie Überlebenszeit 88 Monate {85-92 CI 95%}); konnte nicht festgestellt werden. P=0,98 Log-rank Test. In der multivariaten Analyse zeigte sich, dass die klassischen Prognoseparameter Grading (p=0,039) und Lymphknotenstatus (p=0,013) als unabhängige Prognosefaktoren für das Gesamtüberleben stehen. Die Schlussfolgerung dieser Arbeit ist, dass die Bestimmung der CD31-Expression am Primärtumor von Mammakarzinomen nicht zur Prognoseeinschätzung geeignet ist.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 03/19
Teil I: Bereits seit Jahrzehnten wird der Anteil des nicht-genetisch bedingten Risikos für Brustkrebs auf über 60% geschätzt. Umweltfaktoren wie Adipositas, Ernährung und körperliche Aktivität, sozioökonomischer Status, elektromagnetische Felder und Nikotin sind in vielen Studien mit dem Brustkrebsrisiko assoziiert; jedoch nur radioaktive Bestrahlung und hormonelle Faktoren, die östrogenimitierend wirken, sind anerkannte Risikofaktoren für Brustkrebs. Teil II: 17 Studien mit Messung im Fettgewebe und 25 Serumstudien sind bisher zu der Fragestellung Pestizide und Brustkrebs als Fall-Kontroll-Studien publiziert, die in der Mehrzahl keine signifikanten Assoziationen zum Brustkrebsrisiko beobachteten. Für Untergruppen mit erhöhter Exposition, wie bei dunkelhäutigen Frauen oder bei Frauen, die nicht stillten, wird ein erhöhtes Brustkrebsrisiko mit steigenden Konzentrationen einiger Substanzen berichtet. Teil III: Für die Substanzen DDT/DDE, HCB, HCH, Pyrethroide, PCP und PCB existieren experimentelle Daten über hormonimitierende, zumeist östrogene Wirkungen, die bei hormonsensitiven Tumoren, wie dem Brustkrebs, an der Karzinogenese beteiligt sind. DDT/DDE, -HCH, HCB und PCP gelten als möglicherweise humankanzerogen, PCB als wahrscheinlich humankanzerogen. DDE, -HCH, HCB und hochchlorierte PCBs sind persistent und schwer abbaubar. Teil IV: Es wurde eine krankenhausbasierte Fall-Kontroll-Studie an neun Patientinnen mit histologisch nachgewiesenen Mammakarzinomen und sieben nach dem Alter gematchten Kontrollpatientinnen mit benignen Mammaveränderungen, die sich einem operativen Eingriff an ihrer Brust unterzogen, durchgeführt. Bezüglich der Confounder Alter, Alter bei Menarche, Alter bei erster Geburt, Stilldauer (Monate), BMI und Zahl der Kinder bestanden keine signifikanten Unterschiede zwischen Fall- und Kontrollgruppe. Die Patientinnen der Fallgruppe waren überwiegend postmenopausal, die in der Kontrollgruppe überwiegend prämenopausal; in der Fallgruppe rauchte eine von neun Patientinnen (= 11%), in der Kontrollgruppe fünf von sieben (= 71%). Es wurde Brust- bzw. Tumorgewebe auf die Gehalte an DDT/DDE, HCB, ß-HCH, Permethrin, PCP und die Summe der PCB-Abkömmlinge Nr. 28, 52, 101, 138, 153 und 180 gaschromatografisch mit Elektroneneinfangdetektor untersucht. Permethrin wurde in keiner Probe oberhalb der Nachweisgrenze von 50 ppb detektiert. Statistisch signifikante Unterschiede zwischen Fall- und Kontrollgruppe wurden für keine Substanz festgestellt. Die von uns gemessenen HCB-Konzentrationen sind mit 794/561 ppb in Fall-/Kontrollgruppe (arithmetrisches Mittel) nach hiesiger Kenntnis die höchsten, welche bisher im Brustgewebe festgestellt wurden. Dies ist vermutlich auf eine stärkere Belastung der deutschen Nahrungsmittel mit HCB zurückzuführen. Bei der Untersuchung der Werte des Gesamtkollektivs korrelierte die Anzahl der Geburten signifikant negativ mit dem Gehalt an DDT (r=-0,72; p