POPULARITY
Ein Podcastgespräch mit Margaretha und Thomas Meier zur muttergebundenen Kälberaufzucht. Ihr Betrieb liegt im Thurgau, in der Schweiz. Sie haben einen Familienbetrieb mit ca. 50 Milchkühen und muttergebundener Kälberaufzucht am Melkroboter sowie Weidegang. Wichtig: Dies ist keine rechtliche Beratung. Bitte überprüfe selbst, wie die aktuellen rechtlichen Voraussetzungen sind, bevor du deine Aufzucht änderst. Gründe, die eine Trennung von Mutter und Kalb notwendig machenDie Mutter geht nicht mehr zum Roboter oder lässt dort die Milch nicht mehr runter, sodass sie dann mit der Milch tropft. Das Kalb trinkt nicht von der Kuh. Wie sind die Zunahmen bei der muttergebundenen Kälberaufzucht?In der Regel verdoppeln die Kälber ihr Gewicht in 60 Tagen. Die Zunahmen sind bei Familie Meier mindestens gleich hoch oder besser im Vergleich zur „konventionellen“ Aufzucht. Tipps für die muttergebundene AufzuchtAlle Personen im Milchkuhstall sollten auch bei den Kälbern hinschauen, ob alles in Ordnung ist. Eine gute Früherkennung von Krankheiten und Problemen ist unerlässlich. Bei Melkrobotern kann es ggf. sinnvoll sein, ein vom Kalb bevorzugtes Viertel auf Abmelken zu stellen. Das Kalb wird zu Anfang falls nötig mit der Milch der Mutter im Kuhstall in der Nähe der Mutter per Nuckelflasche gefüttert. Sobald das Kalb nichts mehr aus der Nuckelflasche trinken möchte, hat in der Regel die Mutter diesen Job übernommen. Das Vorgehen für die muttergebundene Aufzucht von Margaretha MeierDie Kühe kalben im Trockensteher-Bereich ab. Die Biestmilchgabe wird nicht dem Zufall überlassen und sofort nach der Kalbung gegeben. 2 Tage bleiben Kalb und Kuh in der Trockenstehgruppe. Danach geht es für beide zu den Laktierenden. Nach 1 Monat kommt das Kalb in eine separate Kälbergruppe mit Blick- und Kopf-Durchsteck-Kontakt zu den Kühen. Links zur muttergebundenen Kälberaufzucht:Zugang zum kostenfreien Bonus-Bereich (Mit Fotos zum Betrieb Meier) Muttergebundene Kälberaufzucht im Großbetrieb Lesenswerter Artikel zur muttergebundenen Kälberaufzucht Bachelorarbeit zur muttergebundenen Kälberaufzucht in Verbindung mit AMS Podcast Schühlenswaldhof Ad libitum Tränke So geht Kälber abtränken Podcast zur Bodenuntersuchung Club der alten Kühe
Wer ist Anke Römer?Anke Römer forscht unter anderem zu den Themen Lebensleistung, Nutzungsdauer, Gesundheit und Fruchtbarkeit von Milchkühen. Heute geht es um eine verlängerte Zwischenkalbezeit aus wirtschaftlicher Sicht. Sie hat das BLE-Projekt VerLak initiiert. In dem Projekt unterstützt sie 11 Betriebe verschiedenster Größen bei der Umstellung auf eine absichtlich verlängerte Laktation und wertet die Daten dazu aus. Anke Römer arbeitet am Institut für Tierproduktion der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei in Mecklenburg-Vorpommern. Ist die verlängerte Zwischenkalbezeit zeitgemäß? Schauen wir in dazu Rückspiegel: Das Urrind musste sich dem Futterangebot in der Natur anpassen. Die Kühe haben im Frühjahr gekalbt, und reduzierten ihre Futteraufnahme und Milchleistung im Herbst passend zum geringeren Futterangebot. Wir haben in den letzten 100 Jahren einen Anstieg der Milchleistung von 2000 auf 9000 kg Milch und mehr gesehen. Die Fütterung ist heutzutage weitgehend saisonunabhängig. Milchkühe werden 365 Tage im Jahr nach ihrer Leistung gefüttert. Die Fortschritte in der Zucht haben die Laktationskurve nicht nur in der Leistung angehoben, auch in der Persistenz wurden Fortschritte erzielt. In vielen Ländern der Welt wird schon lange ein Zuchtwert für die Persistenz der Milchleistung ausgewiesen. So auch seit April 2023 in Deutschland bei HF-Tieren. In 10 Jahren könnte es selbstverständlich heißen: Jedes zweite Jahr ein Kalb. Die arbeitsintensive und auch risikobehaftete Zeit rund um die Kalbung wird für Mensch und Tier reduziert. Lohnt sich die verlängerte Zwischenkalbezeit?Dies kommt auf die betriebliche Situation an. Im Podcast besprechen wir diesen Aspekt. Viel Spaß beim Reinhören. App für den tierindividuellen Besamungsstart (TIB)Diese App, von der wir im Podcast sprechen, wird nach dem Ende vom VerLak-Projekt veröffentlicht. Dann wird es auch die Möglichkeit geben, Teilnehmerbetriebe persönlich zu besuchen. Ich informiere dich über den Kuhverstand-Newsletter, sobald es soweit ist. Viel Spaß mit deinen Kühen und genieße das Leben Dein Christian Völkner Links zur verlängerten ZwischenkalbezeitWebinar zur verlängerten Zwischenkalbezeit Podcast zur verlängerten Laktation mit Irina Primbs VerLak-Projekt Forschungsbericht zur längeren Zwischenkalbezeit Club der alten Kühe
Wenn Timo schonmal Pläne macht... Eigentlich wollte er der neuen Generation eines Familienhofs auf den Zahn fühlen. Stattdessen wurde der Stadtmensch Zeuge seiner ersten Kuh-Geburt, (und das arme Kalb direkt Zeuge von Timo) und er spricht mit einem Bäckermeister über Pudding. War alles nicht geplant, aber hat schon seinen Sinn.
Die Geburt des Kalbes ist ein zentrales Ereignis im Jahreszyklus der Kuh. Egal ob Milch- oder Mutterkuh. Dass die Kalbung eine Herausforderung für Stoffwechsel und Immunsystem der Kuh sein kann, das wissen die meisten, aber warum ist das so? Was passiert im Kuhkörper quasi hinter den Kulissen? Und was kann man tun, um ihnen das Leben in dieser Zeit etwas zu erleichtern? Darum geht es in dieser Folge. Viel Spaß beim zuhören! www.q-mmunity.de Facebook.com/qmmunitytierarztpraxis Instagram.com/tierarztpraxis_lindau
Diese Frage ist eine der Kern-Fragen von deiner Herdenführung. Ob du früh oder spät mit dem Besamen beginnst, hat große Auswirkungen auf deine Kühe. Es könnte sein, dass du mit einer längeren Zwischenkalbezeit mehr Erfolg hast. Lerne die Zusammenhänge kennen.Definition ZwischenkalbezeitDie Zwischenkalbezeit wird in Tagen gemessen und ist der Abstand von einer Kalbung zur nächsten […]
Diese Frage ist eine der Kern-Fragen von deiner Herdenführung. Ob du früh oder spät mit dem Besamen beginnst, hat große Auswirkungen auf deine Kühe. Es könnte sein, dass du mit einer längeren Zwischenkalbezeit mehr Erfolg hast. Lerne die Zusammenhänge kennen.Definition ZwischenkalbezeitDie Zwischenkalbezeit wird in Tagen gemessen und ist der Abstand von einer Kalbung zur nächsten […]
Heute geht es um ungenutzte Potenziale in der Fütterung. Viel Spaß!
Eine Labmagenverlagerung tritt vor allem in den ersten Wochen nach der Kalbung auf. Da sie mit eine der teuersten Probleme darstellt lohnt es sich über sinnvolle Vorbeugemaßnahmen Gedanken zu machen. Darüber und über die Ursachen und Behandlungsmöglichkeiteb geht es in dieser Folge. Viel Spaß beim zuhören! www.q-mmunity.de Facebook.com/qmmunitytierarztpraxis Instagram.com/tierarztpraxis_lindau
In diesem ersten Teil des Interviews stellt Nina die Arbeit der University of British Columbia vor. Wir reden über die Bedeutung von Rangkämpfen in der Rinderhaltung. Nina berichtet über ihre Erlebnisse und Erfahrungen mit Generations-Konflikten auf der elterlichen Ranch. Wir sprechen einige Forschungsprojekte durch, deren Ziel es ist, Forschungsergebnisse zu erhalten, die den Kühen das Leben in dem modernen Laufstall leichter macht. Kühe wollen sich während der Kalbung von der Herde absondern, dies gilt vor allem tagsüber. In den 6-8 Stunden vor der Kalbung stehen Kühe 20 bis 25 Mal auf und legen sich wieder hin. Bei rutschigem Boden in Abkalbeboxen haben die Kühe Angst, sich so häufig hinzulegen und aufzustehen. Daher wurden verschiedene Böden getestet auf denen, jeweils 15 cm, Häckselstroh verteilt wurde. Dabei schnitt Gummiboden am schlechtesten ab. Beton lag in der Mitte. Und Sandboden wurde am häufigsten zum Kalben aufgesucht. Ich habe einen Leitfaden mit 10 Tipps für die Kalbung entwickelt. Mehr dazu auf www.kuhverstand.de Kühe wollen nicht in einer unvorhersehbaren Welt leben. Bei Kühen, die drei Wochen lang vor der Kalbung eine stressige Zeit haben, ist das Immunsystem nach der Kalbung deutlich schlechter. Mehr zu diesem interessanten Versuch findest du ab der 28 Minute.
Laura Kalback, Kalbang, Kalbung, Cowabunga! Kalbag is back on Unfinished Business this week and we talk about her troubles at her bank and how changing your name once you’ve built an online persona might be a challenge. We follow up on our previous conversation about business ethics, then discuss how much time is reasonable to spend on researching requirements to provide a client estimate. This week’s sponsors are the Scotch On The Rocks conference that’s happening in the beautiful Scottish capital Edinburgh on June 5th and 6th, and Espresso. Listeners of this show can get a fantastic 10% discount by using the coupon code UNFINISHED at checkout.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 05/07
Ziel der vorliegenden Studie war es, eine Verminderung der Krankheitsinzidenz und eine positive Beeinflussung verschiedener Stoffwechsel- und Reproduktionsparameter bei Kühen, bei denen ein erhöhtes Risiko für puerperale Gebärmutterentzündungen angenommen wurde, mit einer metaphylaktischen Behandlung mit Gonadotropin Releasing Hormon und Prostaglandin F2α zu untersuchen. Die vorliegende Untersuchung basiert auf den Studien von SCHMAUßER (2006), EULER (2009) und STOCK (2009). In diesen Arbeiten wurde aufgezeigt, dass es mittels Bestimmung der Bilirubinkonzentration im Serum in der ersten Woche post partum (p.p.) möglich ist, Tiere zu ermitteln, die ein erhöhtes Risiko aufweisen, eine Gebärmutterentzündung zu entwickeln. Als geeigneter Grenzwert zeigte sich dabei eine Bilirubinkonzentration ≥ 8,2 μmol/l. In insgesamt 18 Milcherzeugerbetrieben wurden 276 Kühe und Kalbinnen von der Kalbung an bis vier Wochen p.p. untersucht. Einmal pro Woche wurde allen Tieren aus der Vena jugularis Blut entnommen und im Serum Bilirubin, β-Hydroxybuttersäure (BHBA), Freie Fettsäuren (FFS), Glutamat-Dehydrogenase (GLDH) und Aspartat-Aminotransferase (AST) bestimmt sowie der Body Condition Score (BCS) ermittelt. In der ersten Woche p.p. wurden die Tiere mit Hilfe des Bilirubinwertes in Risikotiere und Tiere, die kein erhöhtes Risiko aufwiesen, eine Gebärmutterentzündung zu entwickeln, eingeteilt. Jeweils die Hälfte jeder Gruppe wurde mit einer Kombinationsbehandlung aus Gonadotropin Releasing Hormon (GnRH) in der zweiten Woche p.p. und Prostaglandin F2α (PGF2α) in der dritten Woche p.p. behandelt, die andere Hälfte blieb als Kontrollgruppe unbehandelt. In der vierten Woche p.p. wurden alle Tiere transrektal und vaginoskopisch auf das Vorliegen einer Gebärmutterentzündung untersucht. Weiterhin wurden Geburtsdatum, Laktationsnummer, Kalbeverlauf, Rast- und Güstzeiten, der Erstbesamungserfolg (EBE), Erstbesamungsindex (EBI) und der Trächtigkeitsindex (TI) dokumentiert. Außerdem wurde die betriebsspezifische Gabe von glukoplastischen Substanzen wie Propylenglykol in den Auswertungen berücksichtigt. 11,6 % der Tiere wurden als „Risikotiere“ eingestuft. Eine signifikant höhere Krankheitsinzidenz der Risikotiere wurde nicht festgestellt. Die Risikotiere wiesen signifikant höhere Bilirubin- und FFS-Werte zu allen Untersuchungszeitpunkten, erhöhte BHBA-Werte in der ersten Woche p.p. und erhöhte GLDH- und AST-Werte in der ersten bis dritten Woche p.p. auf. Signifikante Unterschiede zwischen den behandelten und den Kontrolltieren der Risikogruppe waren nicht zu erkennen. Es wurde jedoch beobachtet, dass die erhöhten Bilirubin-, Freie Fettsäure- und ASTKonzentrationen der behandelten Risikotiere tendenziell sanken, während die Werte der Kontrollrisikotiere erhöht blieben oder sogar weiter anstiegen. Die Streuung der Werte der behandelten Risikotiere verringerte sich im Verlauf der Untersuchung, bei den Kontrolltieren vergrößerte sie sich. Unbehandelte Risikotiere hatten signifikant längere Rastzeiten als Kontrolltiere ohne erhöhtes Erkrankungsrisiko. Die Güstzeiten unterschieden sich nicht signifikant zwischen den Gruppen. Die unbehandelten Risikotiere zeigten jedoch die längsten Güstzeiten. Der Erstbesamungserfolg der Risikotiere war signifikant geringer als bei den Kontrolltieren, die kein erhöhtes Risiko aufwiesen. Bei den Tieren, denen kein Propylenglykol gefüttert wurde, erkrankten signifikant mehr Kontrolltiere in der Risikogruppe als Tiere ohne ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Gebärmutterentzündung. Die prozentuale Erkrankungshäufigkeit der behandelten Risikotiere war so groß wie bei den Tieren, die kein erhöhtes Risiko aufwiesen. Bei den Tieren, die Propylenglykol erhalten hatten, konnten keine signifikanten Unterschiede der Erkrankungshäufigkeiten zwischen den Gruppen festgestellt werden.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 05/07
Ziel der vorliegenden Studie war die quantitative und qualitative Bestimmung der Gesamtfettsäuren in bovinen Serumproben sowie die Darstellung der Konzentrationsverläufe der einzelnen Fettsäuren während des peripartalen Zeitraums. Des Weiteren sollte festgestellt werden, ob zwischen Kühen, die postpartal an einer Gebärmutterentzündung erkranken, und gesunden Tieren Unterschiede in den Konzentrationen einzelner Fettsäuren bzw. Fettsäuregruppen vorliegen. Die in dieser Studie verwendeten Serumproben stammen von 50 Kühen eines Milcherzeugerbetriebes in Brandenburg. Von den ausgewählten Tieren zeigten 25 Tiere während des Untersuchungszeitraums Symptome einer klinischen Gebärmutterentzündung (puerperale Metritis, klinische Metritis, klinische Endometritis oder Pyometra) und wurden demnach als uteruskrank eingestuft. Die anderen 25 Tiere wiesen keine gesundheitlichen Störungen auf und wurden als uterusgesund eingestuft. Von jedem Tier wurden während des Zeitraums 17 Tage vor bis 28 Tage nach der Kalbung sechs bzw. sieben Serumproben gewonnen. Für die quantitative und qualitative Analyse der Gesamtfettsäuren in den Serumproben wurden die Fettsäuren zu Fettsäuremethylestern (FAME) derivatisiert. Die Probenanalyse wurde mit einem Gaschromatographie/Massenspektrometrie-System (GC/MS-System) durchgeführt. Außerdem wurden die Konzentrationen der freien Fettsäuren (NEFA) in den Serumproben mittels Enzym-Test bestimmt. Sowohl vor wie auch nach der Kalbung konnten bei verschiedenen Fettsäuren Konzentrationsunterschiede zwischen uterusgesunden und uteruskranken Tieren festgestellt werden. Die Konzentrationen der gesättigten Fettsäuren Octadecansäure (C18:0) und Tetradecansäure (C14:0) zeigten in beiden Tiergruppen nach der Kalbung einen leichten Anstieg, wobei die Werte der gesunden Kühe ab dem elften Tag p.p. signifikant höher lagen als bei erkrankten Kühen (P
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 04/07
Ziel der vorliegenden Untersuchungen war es, Zusammenhänge zwischen peripartalen Veränderungen von stoffwechselrelevanten Blutserum-, Milch- und Körperkonditionsparametern einerseits und Erkrankungen der Gebärmutter andererseits zu untersuchen. Weiterhin sollte geprüft werden, ob es möglich ist, für die Parameter, die Veränderungen aufweisen, Grenzwerte zu ermitteln, mit deren Hilfe ein erhöhtes Erkrankungsrisiko erkannt werden kann. 105 Tiere eines Milcherzeugerbetriebes wurden über einen Zeitraum von 2 Wochen vor bis 4 Wochen nach der Kalbung parameterabhängig in der Woche 2 a.p. und 1 a.p. jeweils einmal und an den Tagen 1, 4, 11, 21 und 28 p.p. untersucht. Dabei wurden Parameter der gynäkologischen Untersuchung (Uterusgröße und -tonisierung, Zervixgröße, Funktionsgebilde der Ovarien, Ausfluss), der Konditionsbeurteilung (Body Condition Score [BCS] und dessen Veränderung), klinisch-chemische Parameter (Bilirubin, β-Hydroxy-Buttersäure [β-HBA], Gesamteiweiß [GE], Albumin, Aspartat-Aminotransferase [AST], γ-Glutamyltransferase [γ-GT] und Glutamatdehydroxygenase [GLDH]), Parameter der Milch (Fett, Eiweiß, Laktose, FEQ, FLQ, Milchmenge) sowie das Auftreten von Gebärmutterentzündungen ermittelt. Für die Auswertung wurden die Tiere in 2 Gruppen eingeteilt: „uteruskrank“ (Tiere mit puerperaler Metritis, klinischer Metritis, klinischer Endometritis und Pyometra) und „uterusgesund“ (alle anderen Tiere). Für Blutparameter, für die signifikante Unterschiede zwischen den beiden Gruppen festgestellt wurden, wurden Grenzwerte (GW) ermittelt, um Kühe mit erhöhtem Risiko für die untersuchten Gebärmuttererkrankungen identifizieren zu können. Die GW der verschiedenen Parameter wurden zu den unterschiedlichen Untersuchungszeitpunkten mittels Sensitivität, Spezifität und Odds Ratio verglichen. Kühe mit Entzündungen der Gebärmutter wiesen höhere Bilirubin- (Tag 4 p.p.), β- HBA- (Tag 1), Albumin- (Tag 1) und AST-Werte (Tag 11 p.p.) sowie niedrigere GE- (Tag 11 p.p.), Albumin- (Tag 11 p.p.) und GLDH- Werte (Tag 4 p.p.), geringere Eiweißgehalte im Anfangsgemelk und im berechneten Durchschnittsgemelk (Tag 4 p.p.), geringere Laktosegehalte im Endgemelk sowie im berechneten Durchschnittsgemelk (Tag 4 p.p.) und eine geringere Milchmenge bis zum 28. Tag auf. Auch die Rast- und Güstzeiten waren bei Kühen mit Gebärmutterentzündung verlängert. Für die Parameter Bilirubin, β- HBA, Albumin und AST wurden folgende Grenzwerte berechnet: Bilirubin am Tag 4 p.p. ≥ 7,05 µmol/l (Sensitivität (Sens.) 53%, Spezifität (Spez.) 83%, Odds ratio 5,7), β- HBA an Tag 1 p.p.≥ 0,68 mmol/l (Sens. 53%, Spez. 79%, Odds ratio 4,4), Albumin an Tag 1 p.p.≥ 34,35 g/l (Sens. 50%, Spez. 72% Odds ratio 2,7) sowie an Tag 11 p.p. < 31,85 g/l (Sens. 81%, Spez. 79%, Odds ratio 16,8), AST an Tag 1 p.p. ≥ 80,8 U/l (Sens. 41%, Spez. 86%, Odds ratio 4,3) und an Tag 11 p.p. ≥ 117,8 U/l (Sens. 47%, Spez. 84%, Odds ratio 4,5). Abschließend ist festzustellen, dass einige der berücksichtigten Parameter (Bilirubin, β-HBA, Albumin und AST) für das frühzeitige Erkennen eines stoffwechselbedingt erhöhten Risikos für das Auftreten von Gebärmutterentzündungen genutzt werden können.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/07
Zur Klärung der Frage, ob das BCS-System nach EDMONSON et al. (1989) in der Version von METZNER et al. (1993) unter Praxisbedingungen auch beim Fleckvieh zur Überwachung des Ernährungszustandes geeignet ist, wurden die Komponenten des Systems und einige andere Beurteilungsmethoden mit der ultrasonographisch bestimmten Rückenfettdicke verglichen. Dazu wurden 421 Fleckviehkühe in 30 Betrieben während des Kalbezeitraums und in der Frühlaktation insgesamt mindestens fünfmal im monatlichen Abstand untersucht. Zusätzlich wurden Untersuchungen zur Reproduzierbarkeit der angewandten Methoden angestellt. Die Ergebnisse der Milchleistungsprüfung wurden für den Untersuchungszeitraum dokumentiert. In dem untersuchten Kollektiv von 421 Fleckviehkühen spiegelte die Rückenfettdicke die für die Frühlaktation typische Entwicklung des Ernährungszustandes von Milchkühen wider. Selbst im Bereich des Tiefpunktes dieser Entwicklung (36-95 Tage p.p.) lag die mittlere Rückenfettdicke mit zirka 51 mm deutlich über dem in der Literatur angegebenen Wert für verfettete HF-Kühe (35 mm). Die maximale fett-eiweißkorrigierte Milchleistung übte keinen nachweisbaren Einfluß auf die Veränderungen der Rückenfettdicke aus. Als Faktoren mit einer nachweisbaren Wirkung auf die Körperfettmobilisation konnten der Betrieb und die Rückenfettdicke bei der Kalbung identifiziert werden. Bei stärkerem Körperfettabbau traten signifikant höhere maximale Fett-Eiweiß-Quotienten auf. Das leicht modifizierte BCS-System ist prinzipiell auch beim Fleckvieh geeignet, die aktuelle Rückenfettdicke der Kuh so zu beschreiben, wie es auch von der Anwendung des BCS bei anderen Rassen angegeben wird.Die Bewertung der Dornfortsätze (BCS1) und der Lendenwirbelquerfortsätze (BCS3) bringt bei dieser Rasse - zumindest unter den in der Untersuchung vorliegenden Haltungs und Fütterungsbedingungen - keinen Vorteil. Kleine Änderungen der Körperkondition sind mit dem System insbesondere deshalb schlecht darstellbar, weil es nicht genügend Differenzierungsmöglichkeiten für die bei Fütterung von Maissilage ausgeprägten Fettdepots im Beckenbereich bietet.Das System beschreibt unter Vernachlässigung von BCS1 und BCS3 beim Fleckvieh die Rückenfettdicke mit r=0,77 und ihre Änderungen mit maximal r=0,56. Seine Komponenten sind innerhalb eines Untersuchers sehr gut reproduzierbar (r=0,88 bis r=0,95). Die getrennte palpatorische Beurteilung der Fettauflage von Hüft- und Sitzbeinhöcker erscheint aufgrund der meist erheblichen Unterschiede notwendig. Dabei sollte zur Dokumentation von starken Fettauflagerungen am Sitzbeinhöcker, die mit keiner Stelle der eigenen Hand mehr vergleichbar sind, eine zusätzliche Beurteilungsstufe eingeführt werden. Das angewandte BCS-System ist also auch bei Zweinutzungsrassen brauchbar, aber verbesserungswürdig. Mit den untersuchten Methoden zur Ergänzung oder weiteren Modifikation des Systems konnten aber keine deutlichen Fortschritte in dieser Richtung erzielt werden.