"Nicht vom Brot allein wird der Mensch leben, sondern von jedem Wort aus Gott" (Mt 4,4). Die Homilie zum Sonntagsevangeliums legt einen Text aus dem Neuen Testament aus und macht ihn aus seinen Wurzeln heraus verständlich. Die Worte, Gleichnisse und die Person Jesu selbst werden lebendig und werden…
Lass es geschehen - leg keine Steine in den Weg der Erlösung.
Es klingt fast wie im Märchen, wenn Weise aus dem Osten heranziehen, wenn ein Stern vor Ihnen herzieht und sie das Kind finden und es anbeten, obwohl Herodes ihm schon nachzustellen versucht. Sie gehen dabei eine dreifachen Weg, der Ihnen den Blick auf das Kind eröffnet: sie glauben dem Stern, der aufgeht und den neuen König ankündigt, sie gehen über Jerusalem, über die Stadt der offiziellen Instanzen hinaus hinaus nach Bethlehem und sie entdecken Jesus, wo man ihn nicht vermutet, im Kreis einer einfachen Familie. Dreimal sind sie herausgefordert, das Naheliegende zu überschreiten und der göttlichen Offenbarung zu glauben.
Es sind zwei Dimensionen, in denen sich die Berufung der Frau verwirklicht: in der Mutterschaft und in der Jungfräulichkeit. Maria verwirklicht beide Dimensionen in vollkommener Weise.
Fest des Hl. Stephanus, 26.12.22 Jesus ist der Offenbarer: an ihm wird offenbar, was Schuld und Sünde ist, aber er offenbart auch die Liebe des Vaters. In diesem Kind liegt der tiefste Grund, warum wir nicht vor der eigenen Schuld noch vor dem Tod erschrecken müssen, wenn wir in dieser Liebe des Vaters leben.
Jesus ist der Herr - das ist dezentrale Botschaft dieses Festes.
Nur die Heiligkeit allein hat die Kraft alle Bosheit zu besiegen.
Der Herr lädt uns mit diesem Gleichnis ein, ihm gleich zu werden. Er ist den Umkehrweg des reichen Prassers gegangen: ihm ist der unser Leben und das Leben der Armen nicht gleichgültig. Er kann das wiedergutmachen, was der reiche Prasser dem armen Lazarus schuldig geblieben ist und was wir unseren Mitmenschen an Liebe uns Hingabe schuldig geblieben sind. Jesus möchte uns vor einem Mensch-sein bewahren, wo der Mensch in sich selbst verschlossen ist und dem der Durchbruch zum Du nicht mehr gelingt.
Die unbegrenzte Güte des Vaters wird uns im Gleichnis verkündet. Und jede Heilige Messe ist eine Verwirklichung dieses Gleichnisses. Jesus geht durch den Tod hindurch, durch den tiefsten Tiefpunkt der Gottferne, um, mit uns zusammen, heimzukehren ans Herz des Vaters. Und so bitten wir den Vater, dass er uns aufnimmt, wie er den Sohn aufgenommen hat und uns den Kuss der Liebe schenkt.
Das Wort Gottes möchte den Menschen nie erniedrigen, sondern immer zur vollen Daseinsentfaltung führen.
Fest Mariä Aufnahme in den Himmel - 15.8.22 Patrozinium der Wallfahrtskirche
Das Selbstbewusstsein Jesu, das seine Sendung deutlich macht, ist auch heute von jedem gefordert, der sich in dieser Sendung versteht. Auch innerhalb der Kirche ist es heute eine Provokation, beispielsweise für das Leben ungeteilt einzutreten.
Das Drama dieses reichen Mannes besteht nicht in seinem Reichtum. Sein Drama besteht darin, dass er mit seinem Reichtum bei sich bleibt. Er fragt nicht Gott, was soll ich mit meinem Reichtum tun? Wie kann ich ihn für andere einsetzen? Er spricht nur mit sich selbst: „Da sagte er zu siener Seele...!“ Der Reichtum eines Menschen ist das, was er an andere weitergeschenkt hat. Wer sich nicht öffnet, bleibt unfruchtbar.
Die schönsten Gleichnisse der Barmherzigkeit hat uns der Evangelist Lukas hinterlassen, nicht nur das Gleichnis vom barmherzigen Vater, sonder auch das heutige vom barmherzigen Samariter. Gottes barmherzige Liebe ist es, die uns in Jesus Christus besucht hat, um uns zu tragen und uns nach Hause zu führen.
Es ist ein feierlicher Moment, in dem Jesus seine Jünger fragt, für wen sie ihn halten, und sie werden aufgefordert, sich zu ihm bekennen. Sie waren schon eine Weile mit ihm unterwegs und hatten ihn erlebt, wenn er Kranke heilt, wenn er das Wasser in Wein verwandelt, wenn er Sünden vergibt und Dämonen austreibt. Es ist auch ein Wendepunkt, da Jesus ab diesem Moment die Jünger in sein Leiden einzubeziehen beginnt, indem er ihnen das Leiden ankündigt. Er enthüllt sozusagen den Heilsplan vor seiner Kirche.
Es ist leicht Jesus zu lieben, aber es ist und bleibt eine Herausforderung den Nächsten zu lieben. Unsere Einheit hat den Zweck, dass die Welt glauben kann.
Sonntag Laetare: Das Gleichnis vom ungeduldigen Sohn und vom wartenden Vater
Josef trägt Sorge für ihre Jungfräuligkeit und Maria übernimmt die Sorge für seine Heiligkeit. (Henri Chaffarel)
Das Leiden disponiert uns, die Herrlichkeit des Herrn zu empfangen - Leiden und Herrlichkeit gehören zusammen.
Dem Bösen standhalten und in der Liebe bleiben.
Petrus erfährt eine innere Veränderung: er sieht Jesus durch den reichen Fischfang in einem ganz neuen Licht. Es ist ein innerer Wandel, der sich in ihm vollzieht. Nun kann er in ihm den Kyrios und Gott. Und indem er den Herrn anerkennt, sieht er wie im Spiegel seine eigene Unvollkommenheit. Nun liefert er sich seinem Herrn aus. Das Tröstliche ist, dass Jesus ihn aus der Selbsterniedrigung herausruft - es wird die Stunde seiner Erwählung.
Als Jesus in der Synagoge von Nazareth abgelehnt wird, geht er am Ende mitten durch die Menge hindurch. Seine Stärke ist die Liebe, die in seinem Herzen ist. Es ist dieselbe Kraft, die in seinem Herzen ist in der Stunde des Kreuzes ist. Alles, was Paulus im Hohen Lied der Liebe sagt, wird hier sichtbar. Und deshalb ist es die Stunde des Sieges Christi.
Es ist eine faszinierende Aufgabe, die Maria hier hat. Johannes bringt es zum Ausdruck, wenn er zwar sagt: "Die Mutter Jesu war dabei!", aber betont, dass Jesus zu ihr sagt: "Frau, meine Stunde ist noch nicht gekommen." Sie steht ihm gegenüber und fordert ihn in seinen messianischen Auftrag hinein: zu handeln und zu wirken!
Wie Jesus Gnade und Wahrheit in die Welt tragen
"Eure Güte werde allen Menschen bekannt." (Hl. Paulus) Je dramatischer die Situation ist, desto mehr müssen die Christen Zuversicht verbreiten. Wir erfahren eine gewisse Machtöosigkeit. Vielleicht tut es uns gut, uns machtlos zu fühlen, weil wir uns dann ganz auf den Herrn verlassen müssen. Meine flehentliche Bitte ist, dass wir nichts tun, was zur Spaltung in der Gesellschaft beiträgt. Denn die Spaltung ist immer ein Einfallstor für das Böse.
Die Worte heute sind wie ein Tryptichon - jedes Wort gibt dem anderen sein Gewicht. Christus ist erhöht und wartet. Aber erst wenn jedes Glied seines Leibes bereit ist und erlöst und befreit werden will, kann er die Schöpfung erlösen. Es fällt uns schwer zu warten! Und es ist schwer zu ertragen, dass er dem Recht nicht endlich zum Durchbruch verhilft. Aber er ist da. Das Opfer ist gebracht und die Erlösung ist geschehen. (33. Sonntag i, JK/ B)
Das Evangelium von der armen Witwe, die ihren ganzen Lebensunterhalt hergibt, alles, was sie besitzt, ist ein Spiegelbild von dem, was Jesus selbst tut. Sie ist das gelebte Evangelium. "Sorgt euch nicht um den morgigen Tag". Sie vertraut, dass der Herr einen Plan für sie hat und für sie sorgt.
Es ist keine seltene Erfahrung, dass jemand, der viele Therapien und Therapieansätze selbst erfahren hat, immer wieder gesagt bekommen hat, er müsse mehr zu sich finden und mehr auf sich selbst achten. Einmal wurde ich gefragt, was denn nun eigentlich stimmen würde, das Eine oder das Andere? Mehr bei sich sein oder sich hingeben und den Nächsten lieben? Der Mensch wird in dem Maß glücklich, in dem er sich verschenkt. Und deshalb gibt es keine Trennung zwischen unserer Selbstliebe und unserer Nächstenliebe. Mehr noch, Jesus selbst zeigt, was wir aus der Erfahrung kennen, dass beide auf einer Ebene liegen und sich gegenseitig bedingen.
Es geschieht etwas Ungeheuerliches: die Menge will den blinden Bartimäus davon abhalten zu Jesus zu gehen. Sein Rufen ist ein Bild für das Rufen der menschlichen Tiefe nach Gott, für die Stimme in jedem Menschen, die sich nach dem Schöpfer sehnt. Tief in seinem Herzen weiß der Mensch, dass das Leben ein unantastbares Geschenk ist. Aber die Macht der öffentlichen Meinung versucht die Stimme zum Schweigen zu bringen.
Da der junge Mann in Jesus mehr spürt als den "puren Durchschnitt", geht er zu ihm, um sich ihm ganz auszuliefern. Es ist wie eine innige Begegnung zweier Herzen, wenn er in seiner Sehnsucht kommt und Jesus seine Frage mit dem Lockruf in die Nachfolge beantwortet. Aber der Mann kann seiner Sehnsucht nicht folgen, denn der Besitz hält ihn fest. Und damit können auch Güter wie Beziehungsreichtum, Kontakte, Ansehen und Erfolg gemeint sein. Es muss nicht zwingend materieller Besitz bedeuten, der ihn zurückhält, Jesus nicht etwas von sich, sondern sich selbst zu geben.
Ich wandte mich an alle Dinge, die vor der Tür meines Leibes stehen, und ich sagte zu ihnen: „Erzählt mir etwas von meinem Gott, sagt mir etwas über ihn! Meine Frage war mein gespannter Blick auf sie. Und ihre Antwort war ihre Schönheit. (Hl. Augustinus) Gott möchte, dass der Mensch zu seiner größten Fülle gelangt. Und das können wir nicht, ohne dass wir die Schöpfungsordnung anerkennen.
Jesus gibt der Klage der Jünger, dass einer, der ihnen nicht nachfolgt, aber in Jesu Namen Dämonen austreibt, nicht nach. Großzügig lässt er ihn gewähren und ruft die Jünger dazu auf, den kleinen Funken des Glaubens, egal, wo er keimt, nicht auszulöschen. Andererseits ist Jesus unerbittlich, wo es um das Leben geht, um die Unversehrtheit des Menschen. Der Leib ist nicht das höchste, und wo er der Sünde dient, so spricht Jesus unerbittlich, da muss ausgemerzt werden, was Gott nicht entspricht. Der Leib ist nicht das höchste und die Gesundheit ist nicht das höchste. Das oft gehörte "Bleib gesund!" wird überboten auch den Aufruf zur Heiligkeit: "Bleib heilig!" müsste unser Wunsch für den anderen lauten. Bleib in der Liebe Gottes.
Jesus begleitet sein Wort von der Liebe und Hingabe mit einer zeichenhaften Handlung. Er nimmt ein Kind in die Arme und lädt uns ein, sich so umarmen zu lassen: so wie er in der Umarmung des Vaters eingeschlossen zu sein.
Es war ein einschneidender Moment, als Jesus die Jünger fragt, für wen sie ihn halten. Und es ist auch in unserem Leben entscheidend, wenn Jesus uns fragt: Wer bin ich für Dich? „Von da ab“ hat er ihnen den tiefen Heilsplan eröffnet.
"Das, was schwerwiegt, kommt nicht von außen, es lebt und gestaltet sich vielmehr in mir selbst." - so spricht Adrienne von Speyr in einem Gebet um Befreiung, um von dem frei zu werden, worin sie verfangen ist. Entscheidend ist in Belastungssituationen und Widrigkeiten, was in uns selber ist: das, was mich runterzieht, ist nicht außerhalb von mir, es ist vielmehr das, wie ich in meinem Herzen damit umgehe.
Jesus hätte die Möglichkeit gehabt, zurückzurudern und zu sagen: "Ich meine es gar nicht so!", als er über die Hingabe seines Leibes im Brot sprach und viele sich darüber aufregten. Aber heute wie damals ist und bleibt das Wort anstößig. Die Eucharistie ist nicht Bedeutungsveränderung, sondern meint eine Wesensverwandlung: Gott nimmt uns wirklich in sein göttliches Leben hinein.
Jesus lehrt und nährt - die Brotvermehrung:fünf Brote und zwei Fische
"Kommt mit an einen einsamen Ort und ruht ein wenig aus!" - Es ist das Wort Jesu, das die Jünger stärkt und tröstet, auch wenn der Plan am Ende, nur mit ihm allein an einen einsamen Ort zu fahren und auszuruhen, nicht ausgeht. Die Ruhe wird ihnen nicht gegönnt, weil die Leute schon vor ihnen da sind und bei Jesus sein wollen, aber Jesus hat sie eingeladen und ihnen das Wort gesagt, das "Wärme gibt für tausend Winter".
Heiligkeit bedeutet dem ähnlich zu sein, der uns nach seinem Bild geschaffen hat. Unser Leben soll immer mehr ein Lob seiner Herrlichkeit sein. So können wir etwas von seiner Kraft, von seiner Stärke und von seiner Schönheit in die Welt hineintragen. Und so wird unser Leben immer mehr Gott selbst entsprechen - also heilig sein.
Es ging eine Kraft von ihm aus... Die Berührung der Frau und die Bitte des Jairus
Nie können wir mit Jesus zusammen etwas bewirken, ohne dass ein Sturm eintritt. Es ist der Kirche ins Stammbuch hineingelegt. Adrienne von Speyer sagt, dass wir uns eigentlich wundern müssten, wenn keine Stürme da sind, und uns fragen sollten, ob wir dann noch mit Jesus zusammen unterwegs sind. Das ist der Kirche sozusagen ins Stammbuch geschrieben.
Die Saat wächst - aber Du weißt nicht wie!