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Regelmäßige Bodenuntersuchungen sind für Landwirtinnen und Landwirte Pflicht. Aber vor allem können sie ein hilfreiches Mittel sein, um die Düngung zu steuern und Mehrerträge einzufahren. Wann Bodenanalysen sinnvoll sind, was dabei zu beachten ist und wie Landwirtinnen und Landwirte durch clevere Bodenanalysen im Endeffekt Düngemittel und Geld einsparen können – all das beantwortet Dr. Frank Lorenz von der LUFA Nord-West in dieser Episode. Bei Fragen und Themenvorschlägen: podcast@yara.com Mehr zum Thema und über Yara: Webseite: https://www.yara.de/ Instagram – yaradeutschland: https://www.instagram.com/yaradeutschland/ Kontakt Yara-Fachberater www.yara.de/kontakt Webseite von LUFA Nord-West: https://www.lufa-nord-west.de/ Kapitelmarken 00:00:00 Intro und Begrüßung 00:01:22 Eine Untersuchung empfiehlt sich alle 3 Jahre 00:02:15 Die Bedeutung der Grundnährstoffe 00:03:30 So sinnvoll ist die Untersuchung der Mikronährstoffe 00:05:00 Die Probennahme auf dem Hof 00:08:50 Der richtige Zeitpunkt für die Probennahme 00:10:35 Was Landwirtinnen und Landwirte bei der Probennahme beachten sollten 00:14:30 Über Düngeempfehlungen und Düngeplanung 00:16:20 Wie Düngeempfehlungen entstehen 00:18:10 Alternative Analysemethoden 00:22:40 Verabschiedung und Outro
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 06/07
Gegenstand und Ziel: Überprüft werden sollte die Anwenderfreundlichkeit, Praxistauglichkeit und Vergleichbarkeit der Ergebnisse des Colostrum Quality Counter (CQC), einer neuen Untersuchungsmethode für die postkolostrale Immunglobulin-G-(IgG-)Versorgung beim Saugferkel. Material und Methode: Blutproben von insgesamt 219 Saugferkeln aus vier Betrieben wurden mit drei verschiedenen ELISA-Testsystemen auf ihre IgG-Konzentrationen untersucht. Bei 30 Saugferkeln wurden darüber hinaus die IgG-Konzentrationen aus zentralvenös und peripher entnommenem Blut mit zwei Testsystemen bestimmt und verglichen. Zum Einsatz kamen der Colostrum Quality Counter (CQC, FarmulaONE, NL-Best), der interne IgG-ELISA des eigenen Lehrstuhls (MUC) und ein kommerziell erhältlicher IgG-ELISA (NAT; NatuTec, Frankfurt/Main). Ergebnisse: Die Einzelwerte aller drei Tests wichen deutlich voneinander ab, wobei MUC und NAT deutlich höhere Korrelationen zueinander aufwiesen als zum CQC. Die Messwerte des CQC lagen insgesamt deutlich höher und wiesen eine wesentlich größere Streuung auf. Die aus zentralvenösem und peripherem Blut ermittelten Messwerte differierten nicht signifikant. Klinische Relevanz: Der CQC ermöglicht eine einfache Probennahme auch bei größeren Strichprobenzahlen. Die Ergebnisse waren individuell sehr unterschiedlich mit einigen ungewöhnlich hohen Werten. MUC und NAT lieferten miteinander vergleichbare Messresultate und die bestimmten IgG-Konzentrationen waren signifikant zueinander korreliert.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 05/07
Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, die Validität der Serumpepsinogenbestimmung zur Diagnostik von Labmagengeschwüren bei Kühen zu untersuchen. Es sollte die Möglichkeit geprüft werden, durch die Bestimmung der Serum PG Konzentration Rückschlüsse auf den aktuellen Zustand der Labmagenschleimhaut zur Zeit der Probennahme zu ziehen. Zu diesem Zweck wurden die Labmägen von 59 zwischen zwei und 10,4 Jahre alten euthanasierten Klinikpatienten pathologisch-anatomisch untersucht und die Pepsinogenkonzentration in einer Serumprobe, welche aus einer unmittelbar vor der Euthanasie entnommenen Blutprobe gewonnen wurde, gemessen. Im Rahmen der pathologsich-anatomischen Untersuchung der Labmägen wurden, in Fällen in denen Läsionen gefunden wurden, neben dem Läsionstyp (Narbe, Erosionen, nicht-perforierendes Geschwür, perforierendes Geschwür) auch deren Lokalisation sowie deren Anzahl ermittelt. Die von den Läsionen betroffene Fläche wurde im Anschluss an die Sektion computergestützt bestimmt. Die Messung der Serumpepsinogenkonzentration erfolgte anhand der von PAYNTER (1994) beschriebenen Methode, welche an das Arbeiten mit einer Mikrotiterplatte angepasst und anschließend validiert wurde. Insgesamt konnten an 34 Labmägen (57,4 %) Läsionen gefunden werden. Es handelte sich dabei in 16 Fällen (27,12 %) um Erosionen, in 11 Fällen (18,64 %) um nicht-perforierende Geschwüre; in fünf Fällen (8,47 %) war je ein perforierendes Geschwür zu finden, sowie in zwei Fällen (3,39 %) Narben. Die Ergebnisse der Serumpepsinogenbestimmung ergaben einen statistisch signifikanten Unterschied (p = 0,046) zwischen der medianen Serumpepsinogenkonzentrationen der Tiere mit aktiven Läsionen an der Labmagenschleimhaut und der medianen Serumpepsinogenkonzentration der Tiere, bei denen keine Läsionen gefunden wurden. Es konnte gezeigt werden, dass der Läsionstyp einen Einfluss auf die Serumpepsinogenkonzentration hat. So unterschieden sich lediglich die medianen Serumpepsinogenkonzentrationen der Tiere mit nicht-perforierenden Geschwüren und der Tiere ohne Läsionen signifikant voneinander (p = 0,01). Tiere mit nicht-perforierenden Geschwüren wiesen weiterhin eine höhere mediane Serumpepsinogenkonzentration auf als Tiere mit Erosionen und solche mit perforierendem Geschwür, allerdings waren die Unterschiede hierbei nicht signifikant (p > 0,05). Es konnte bei Tieren mit nicht-perforierenden Labmagengeschwüren zudem eine positive Korrelation zwischen der Serumpepsinogenkonzentration und der Fläche, welche von den Geschwüren betroffen war, ermittelt werden (p = 0,04). Die Untersuchung der Validität der Serumpepsinogenbestimmung zur Diagnostik von nicht-perforierenden Labmagengeschwüren ergab einen statistisch signifikanten Zusammenhang zwischen dem Vorliegen solcher Geschwüre und ermittelten Serumpepsinogenkonzentration über 3,40 UTyr (p = 0,002). Bei diesem Cut-Off Wert konnte für die angewandte Methode eine Sensitivität von 72,7 % sowie eine Spezifität von 79,1 % ermittelt werden. Aufgrund der Resultate der vorliegenden Arbeit, könnte sich die Serumpepsinogenbestimmung vor allem dazu eignen, großflächige, nicht-perforierende Labmagengeschwüre nahezu auszuschließen. Die gewonnenen Daten zeigten zudem, dass durch die Ermittlung der Serumpepsinogenkonzentration kein Erkenntnisgewinn in der Diagnostik von perforierenden Labmagengeschwüren zu erwarten ist.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 03/07
Zusammenfassung In der vorliegenden Arbeit sollte die Quelle der Kontamination von Würsten mit Lactobacillaceae im Produktionsverlauf herausgefunden werden. Der Betrieb hatte Probleme mit erhöhten Lactobacillaceaezahlen, so dass einzelne Verpackungen vor dem Mindesthaltbarkeitsdatum verdorben waren. In der vorliegenden Untersuchung wurden Würste nach den Arbeitsschritten „Brühen“, „Abkühlen“, „Würsteltrenner“ und „Verpacken“ entnommen und die Gesamtkeimzahl, die Enterobacteriaceae- und die Lactobacillaceaezahl bestimmt. Im Weiteren sind Proben mittels Abklatschplatten von den Euro-Kisten, den Verpackungsmaschinen und vom Würsteltrenner extrahiert worden. An Hand von Tupferproben wurden die Gestelle und die Messer des Würsteltrenners auf die oben genannten Keime untersucht. Außerdem sind Proben von der Kistenwaschanlage und dem Kühlraum auf L. monocytogenes überprüft und weitere Material- und Umgebungsproben auf Campylobacter spp. kontrolliert worden. Als Eingang der Kontamination wurde der Würsteltrenner ausfindig gemacht. Hier zeigten 28,9 % der Wurstproben einen Gehalt an Lactobacillaceae zwischen 101 und 105 KbE/g. Im Vergleich dazu waren es nach dem Brühen nur 2,2 % und nach dem Abkühlen 6,5 % der Proben. Auch an Hand der Umgebungsproben dieses Gerätes wurde eine deutliche Kontamination festgestellt. Durch die Beobachtungen im Betrieb während der Probennahme fiel auf, dass besonders das Reinigungsmanagement nicht optimal verlief. So waren beispielsweise vor Produktionsbeginn, also an frisch gereinigten Geräten, noch deutliche Wurstreste unter den Messerschienen des Würsteltrenners erkennbar. Daher sollte besonders das Hygiene- und Reinigungsmanagement in Bezug auf die Häufigkeit und Gründlichkeit hin verändert werden. Der Schwerpunkt sollte hierbei auf der Schulung der Mitarbeiter beruhen.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 03/07
Vorratsmilben sind in der Humanmedizin als Auslöser von allergischem Asthma und allergischer Rhinitis bekannt. Insbesondere Landwirte und Bäcker sind diesen Milben ausgesetzt, somit sind Personen dieser Berufsgruppen häufig gegen Vor-ratsmilben¬antigene sensibilisiert. Verschiedene Studien zeigen jedoch, dass Vor-ratsmilben auch unter sehr feuchten Wohnbedingungen in Haushalten auftreten und somit an der Hausstauballergie des Menschen beteiligt sein können. In der Tiermedizin werden Vorratsmilben und ihre Antigene neben Allergenen anderer Herkunft als Auslöser der atopischen Dermatitis des Hundes angesehen. Sowohl atopische als auch gesunde Hunde zeigen häufig erhöhte vorratsmilben¬spezifische IgE-Spiegel im Serum oder vorratsmilbenpositive Intrakutantests. Da Vorratsmilben in Trockenfutter vermutet werden, sind häufige Empfehlungen an Besitzer mit sensibilisierten Hunden ein kompletter Verzicht auf Trockenfutter oder Einfrieren desselbigen, um einen Allergenkontakt der Hunde zu minimieren und die Milbenkonzentration im Futter niedrig zu halten. Ziel dieser Studie war es herauszufinden, ob Hunde durch ihr Trockenfutter oder in ihrer direkten Umgebung Vorratsmilben ausgesetzt sind. Im ersten Teil dieser Studie wurden 23 Säcke mit Hundetrockenfutter von neun verschiedenen Herstellern auf eine Kontamination mit Vorratsmilben untersucht. Die Probennahme begann am Tag der ersten Öffnung des Sackes und wurde wö¬chentlich über einen Zeitraum von bis zu sechs Wochen fortgesetzt. Zusätzlich wurden acht Proben von alten Futterresten aus Futtertonnen und aus über ein Jahr lang gelagerten Futtersäcken in die Untersuchungen einbezogen. Die Proben wur¬den innerhalb der ersten 24 Stunden nach Entnahme zerkleinert und mikrosko¬pisch untersucht. Darauf folgte eine weitere Untersuchung in Form einer Flotation und anschließender mikroskopischer Untersuchung. Im zweiten Teil der Studie wurden Staubproben aus 20 unterschiedlichen Haus¬halten mit gesunden Hunden auf eine Kontamination mit Vorratsmilben unter¬sucht. Die Staubproben repräsentierten jeweils den Fressplatz und den Schlafplatz des Hundes in jedem Haushalt. Für die Probennahme wurde ein handelsüblicher Staubsauger mit einem Filteraufsatz eingesetzt. Die gewonnenen Staubproben wurden mittels Flotationsverfahren und anschließender mikroskopischer Untersu¬chung auf eine Kontamination mit Milben überprüft. Es wurden insgesamt 154 Futterproben untersucht. Sowohl die wöchentlich unter¬suchten Trockenfuttersäcke als auch die zusätzlich untersuchten Futterreste zeig¬ten keine Kontamination mit Vorratsmilben. In fünf der insgesamt 40 untersuchten Staubproben waren Milben verschiedener Spezies vorhanden. Jede positive Probe zeigte eine Kontamination mit mindestens einer Milbe. Sie wurden in vier Proben als Hausstaubmilben Dermatophagoides pteronyssinus, in einer Probe als Demodex sp. (kurzschwänzige Art) und in einer Probe als Vorratsmilbe identifiziert. Letztere Probe stammte von einem Fressplatz des Hundes eines Haushaltes. Diese Studie lässt vermuten, dass kommerzielles Hundtrockenfutter nicht mit Vorratsmilben kontaminiert ist. Ein geringer Gehalt an Vorratsmilben in Haus¬staub zeigt, dass Hunde Vorratsmilben eher durch Staub in der Umgebung ausge¬setzt sind. Da hohe vorratsmilbenspezifische IgE-Spiegel und positive Intrakutantests beim Hund keine Seltenheit darstellen, sind weitere Studien notwendig, um Vorratsmil-benanti¬gene in Trockenfutter und in der Umgebung zu bestimmen. Darüber hin-aus müssen zukünftige Untersuchungen Aufschluss darüber geben, ob bei positiv getesteten Hunden eine wirkliche Sensibilisierung gegen Vorratsmil¬ben vorliegt oder ob eine mögliche Kreuzreaktion zu Hausstaubmilben besteht.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 03/07
Im Rahmen eines Forschungsprojektes der Bayerischen Staatsregierung wurde in 52 Betrieben, die beim Salmonellenmonitoring an bayerischen Schlachthöfen durch erhöhte Salmonellenprävalenz aufgefallen waren, eine Eintragsquellenanalyse durchgeführt. Im Rahmen der Eintragsquellenanalyse wurden noch vier weitere Betriebe untersucht. Insgesamt wurden die Daten von 56 Betrieben erhoben. Es wurden alle Betriebsleiter kontaktiert, deren Schlachtschweine bei ein- oder mehrmaligen Fleischsaftuntersuchungen einen Anteil von über 19,5 % seropositiver (> 40 OD %) Reagenten aufwiesen. Diese Betriebe waren den Richtlinien des QS-Salmonellenmonitorings zufolge gefährdet, nach Ablauf von 12 Monaten in Kategorie II oder Kategorie III eingestuft zu werden. 29 reine Mastbetriebe, 21 Kombibetriebe, ein Jungsauenaufzuchtbetrieb und ein Ferkelaufzuchtbetrieb mit angeschlossener Mast wurden in einem Zeitraum von 14 Monaten im Rahmen des Forschungsprojektes aufgrund erhöhter Salmonellenantikörperprävalenz bei Fleischsaftuntersuchungen einer Eintragsquellenanalyse unterzogen. Die Eintragsquellenanalyse bei schweinehaltenden Betrieben mit einer anhand von Fleischsaft-Untersuchungen festgestellten erhöhten Salmonellenprävalenz erwies sich als sehr schwierig. Dies lag zum einen an den Ausgangsvoraussetzungen der Studie wie finanzielle Eigenbeteiligung der Bauern sowie größeren Verzögerungen zwischen Entnahme der Fleischsaftproben und Bekannt werden des Untersuchungsresultats. Zum anderen erlaubte aber auch die für Bayern typische Betriebslandschaft mit vielen Kleinbauern und alten Stallbauten kein schematisches Vorgehen. Für jeden besuchten Betrieb musste ein individuelles Probenmuster entworfen werden und bei der Abfrage der betriebsrelevanten Informationen anhand der Checkliste gab es häufig für die gleiche Produktionseinheit mehr als eine Antwort, so dass eine statistische Auswertung der erhobenen Daten sich als unmöglich erwies. Die Schlussfolgerungen aus den durchgeführten Untersuchungen basieren daher auf der subjektiven Erfahrung der Untersucherin: Auch bei einem hohen Anteil seropositiver Mastschweine gelingt bei einmaliger Beprobung häufig kein Erregernachweis. Wird eine Bestandssanierung angestrebt, sollten daher am besten mehrere Untersuchungsgänge vorgesehen werden. Bei der Erstuntersuchung sollten Kot- und Blutproben eines Bestandsquerschnitts, sowie Proben möglicher Eintragsquellen entnommen werden. Die serologische Untersuchung des einzelnen Betriebes sollte bei einem Cut-Off-Wert von 10 OD % ausgewertet werden, da nur damit alle Seroreagenten nachgewiesen werden können. Die Antikörperbestimmung kann wertvolle Hinweise auf die aktuelle Situation im Bestand und die Betroffenheit der einzelnen Stallabteile bzw. Produktionsstufen geben, wenn die weniger sensitive bakteriologische Analyse keine liefern konnte. Bei Folgebesuchen können gezieltere Untersuchungen unternommen werden. Mit jeder Probennahme steigt die Wahrscheinlichkeit eines Erregernachweises im infizierten Bestand. Die untersuchten Kategorie II und III – Betriebe ließen sich grob in drei Gruppen aufteilen: 1. Betriebe mit sehr guter Hygiene, aber Zukauf aus mehreren Herkunftsbetrieben 2. Betriebe mit allgemein schlechter Betriebshygiene, mangelhaft bis gar nicht durchgeführten Reinigungsmaßnahmen und/oder häufig hohem Schadnagerbesatz 3. Sonderfälle: Meist ordentlich geführte Betriebe, in denen es zu einem in der Regel unverschuldeten „Salmonellenzwischenfall“ kam. Nur in einem einzigen der 56 untersuchten Betriebe konnte der Eintragsweg anhand der Erregerisolierung von Salmonellen aus der untersuchten Schrotprobe nachvollzogen werden. Hohe Prävalenzen gingen in der Regel mit schlechter Betriebshygiene einher. Für die Sanierung eines Betriebes ist es daher wichtiger, allgemeine Maßnahmen zur Minimierung des Infektionsdrucks durchzuführen, als die ursprüngliche Eintragsquelle zu finden und zu eliminieren. Für jeden Betrieb war ein Paket an durchzuführenden Maßnahmen zur Infektkettenunterbrechung bzw. Senkung des Infektionsdrucks ausgearbeitet worden. Im Verlauf der Studie fielen die meisten Betriebe nicht mehr auf. Bis zum Ende der Untersuchungen war in allen Betrieben ein Rückgang des Anteils der seropositiven Schlachtschweine zu verzeichnen. Nur wenige Betriebe hatten die empfohlenen Maßnahmen umgesetzt. In den meisten Fällen ging die Infektion zurück, obwohl die Betriebsführung sich nicht verändert hatte.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 02/07
In der vorliegenden Arbeit wurden Real-time PCR-basierte Nachweisverfahren für E. canis und A. phagocytophilum entwickelt, validiert und im Anschluss für die Untersuchung von Patientenproben eingesetzt. Für E. canis wurden für zwei Tests Primer und Sonden des Typs „Molecular Beacon“ konstruiert, die auf unterschiedliche Zielgene gerichtet waren, die Reaktionsbedingungen optimiert und die Leistungsfähigkeit beider Tests verglichen. Die PCR EC-16S hatte hierbei die 16S rDNA als Zielgen, während die PCR ECP-p30 auf das p30-10-Gen von E. canis gerichtet war. Bei der Ermittlung der analytischen Sensitivität und analytischen Spezifität ergab sich, dass beide Tests in ihren Leistungen sehr ähnlich waren. Beide PCRs waren spezifisch und lieferten nur für DNA von E. canis ein positives Ergebnis, während die übrigen getesteten Erreger A. platys, N. risticii, A. phagocytophilum, Babesia canis, B. gibsoni und H. canis in der PCR negativ reagierten. Da die PCR ECP-p30 bei der Sensitivitätsprüfung geringfügig besser beurteilt wurde, wurde entschieden, die weiteren Untersuchungen mit diesem PCR-Protokoll durchzuführen. Zur Bestimmung der diagnostischen Sensitivität und Spezifität dieses Tests wurde eine extern kontrollierte Validierung mit geblindeten Proben durchgeführt. Hierbei ergab sich eine diagnostische Spezifität von 100 %. Die diagnostische Sensitivität der Real-time PCR betrug 82 %. Der prädiktive Wert des positiven Testergebnisses lag für die PCR ECP-p30 bei 100 %, während der prädiktive Wert des negativen Testergebnisses 87,5 % erreichte Als Nachweisgrenze wurden 14,5 Moleküle des Zielgens pro 50 µl Ansatz ermittelt. Im Anschluss wurde die Eignung des Tests an Blutproben von Hunden aus einem für E. canis endemischen Gebiet untersucht. Dabei wurden 244 Blutproben einbezogen und die Ergebnisse der PCR mit denen eines IFATs verglichen. Die Blutproben stammten aus Kampanien, Italien und wurden dort durch Tierärzte von Hunden gewonnen, die in einer Tierarztpraxis mit angeschlossenem Tierheim vorgestellt wurden. Die Tiere waren drei Gruppen zuzuordnen: Ein Teil der Hunde, und zwar 19 Tiere, wurde von privaten Besitzern in der Praxis vorgestellt, 52 Tiere waren unmittelbar zuvor von der Strasse aufgelesen worden und die dritte Gruppe, die 173 Hunde umfasste, hielt sich zum Zeitpunkt der Probennahme schon längere Zeit im Tierheim auf. Innerhalb des Tierheims wird ein hoher diagnostischer und medikamenteller Aufwand zur Erkennung und Bekämpfung von E. canis mittels antibiotischer Therapie und Zecken¬prophylaxe betrieben. In die Untersuchung einbezogen wurden jedoch nur Hunde, die mindestens drei Monate lang nicht mehr mit einem gegen E. canis wirksamen Medikament behandelt worden waren. Bei der serologischen Untersuchung der Hunde mittels IFAT ergab sich ein Anteil seropositiver Tiere von insgesamt 41,8 %, der auch bei Betrachtung der drei verschiedenen Gruppen nur wenig variierte. So betrug der Anteil seropositiver Tiere innerhalb der Gruppe der Hunde aus dem Tierheim 43,4 %, während 40,4 % der Straßenhunde und 31,6 % der Tiere in privatem Besitz seropositiv waren. Diese Unterschiede waren nicht signifikant. Ein direkter Erregernachweis mittels Real-time PCR erfolgte bei 13,9 % der untersuchten Tiere. Beim Vergleich der Untersuchungsergebnisse von PCR und IFAT wurde eine Überein¬stimmung bei 61,9 % der untersuchten Proben ermittelt. Bei Betrachtung der einzelnen Hundegruppen lag der Anteil der in der PCR positiven Tiere bei den Straßenhunden mit 23,1 % ungefähr doppelt so hoch wie bei den Tieren in Privatbesitz (10,5 %) oder den Tierheim¬hunden im Tierheim (11,6 %). Der Unterschied zwischen den Straßenhunden und den Tierheimhunden war somit signifikant. Diese Ergebnisse weisen auf ein häufiges Vorkommen von E. canis im Untersuchungsgebiet hin und stützen die Auffassung, dass eine Erreger¬elimination mittels Antibiotikatherapie nur schwer zu erreichen ist. Für A. phagocytophilum wurde in der vorliegenden Studie ebenfalls eine Real-time PCR entwickelt und das Testverfahren unter Einbeziehung zweier bereits publizierter Real-time PCR-Protokolle und zwar von Pusterla et al. (1999a) und von Courtney et al. (2004), validiert. Bei der Entwicklung der Real-time PCR für A. phagocytophilum wurde als Zielgen die 16S rDNA herangezogen, da nur hierfür vergleichbare Sequenzen nahe verwandter Ehrlichienspezies verfügbar waren. Alle drei vorliegenden Testverfahren wurden auf ihre analytische Spezifität und ihre analytische Sensitivität überprüft und zusätzlich im Rahmen einer extern kontrollierten Validierung mittels geblindeter Proben verglichen. Hierbei zeigte sich, dass nur die PCR nach Courtney et al (2004), hier als PCR AP-MSP2 bezeichnet, eine sehr gute Spezifität für A. phagocytophilum besaß. Die anderen Tests lieferten auch für N. risticii und A. platys positive Ergebnisse. Die analytische Sensitivität war bei diesem Test ebenfalls um mindestens eine Zehnerpotenz höher als bei den anderen beiden PCRs. Im Rahmen der Validierung wurde für die PCR AP-MSP2 eine diagnostische Spezifität von 96 % ermittelt, während die im Rahmen dieser Studie entwickelte PCR AP-16S eine Spezifität von 64 % und die PCR nach Pusterla et al. (1999a) einen Wert von 36 % erreichten. Der prädiktive Wert des positiven Testergebnisses betrug für die drei PCRs somit 96 %, 74 % bzw. 61 %. Für die Untersuchung von Patientenproben auf Befall mit A. phagocytophilum wurde deshalb die PCR AP-MSP2 ausgewählt. In die Studie wurden Hunde aus Deutschland einbezogen, und zwar sowohl 72 Blutproben, die eigens für diese Studie auf Anforderung von Tierärzten eingesandt worden waren, als auch 133 Proben, die aus verschiedensten Gründen in das Routinelabor des Institutes eingesandt worden waren. Die 72 eigens für die Studie gewonnenen Proben wurden mittels Buffy-coat-Ausstrich, PCR und IFAT auf A. phagocytophilum untersucht. Lichtmikroskopisch konnten in keinem Fall Einschluss¬körperchen des Erregers in den Granulozyten nachgewiesen werden. Mittels PCR wurde jedoch bei einem Hund (1,4 %) der Nachweis von A. phagocytophilum erbracht. Im IFAT konnten bei 16,7 % der 72 untersuchten Hundeseren spezifische Antikörper gegen den Erreger nachgewiesen werden. Eine Übereinstimmung der Ergebnisse von PCR und Buffy-coat-Ausstrichen lag bei 98,6 % der Proben vor. Beim Vergleich der Ergebnisse der Buffy-coat-Ausstriche mit den Ergebnissen des IFAT wurde eine prozentuale Übereinstimmung von 65,3 % errechnet. Identische Ergebnisse bei PCR und IFAT wurden bei 66,7 % der untersuchten Hunde erzielt. Die 133 Proben, die zufällig aus allen Einsendungen in das Routinelabor des Instituts für vergleichende Tropenmedizin und Parasitologie ausgewählt worden waren, wurden mittels PCR und IFAT untersucht, wobei zwei Tiere (1,5 %) in der PCR und 34,6 % im IFAT ein positives Ergebnis lieferten. Die Identität des PCR-Produktes eines der positiven Tiere wurde durch Klonierung und anschließende Sequenzierung bestätigt. Eine Übereinstimmung der Testergebnisse von IFAT und PCR bestand bei 52,6 % der untersuchten Proben. Diese Ergebnisse stützen die Auffassung, dass Hunde in Deutschland häufig mit A. phagocytophilum in Kontakt kommen, dass es sich dabei aber meist um eine selbstlimitierende, klinisch inapparente Infektion handelt.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/07
Im Zeitraum von Juni bis August 2001 wurde in acht verschiedenen Metzgereien im Raum München eine Gesamtzahl von 298 Proben gesammelt. 115 Tupferproben stammten von rohem Schweinefleisch und Innereien, 183 von Gerätschaften und Oberflächen, die mit Lebensmitteln, insbesondere rohem Fleisch, in Berührung kommen. Die Proben wurden auf Yersina enterocolitica untersucht. Die Nachweismethode erfolgte in Anlehnung an die ISO DIN 10273: „Microbiology – General guidance for the detection of presumptive pathogenic Yersinia enterocolitica“ und an den Vorschlag des NCFA (Nordic Committee On Food Analysis: „Yersinia enterocolitica – Detection in foods“). Unmittelbar nach der Probennahme wurde ein Direktausstrich auf Cefsulodin-Irgasan-Novobiocin (CIN)-Agar durchgeführt und die Proben anschließend für ca. drei Monate tiefgefroren. Nach diesem Zeitraum wurde ein CIN-Agar-Ausstrich nach Inkubation der tiefgefrorenen Probe in Tryptose-Soja-Bouillon (TSB) durchgeführt. Ein Ausstrich wurde nach Vorbehandlung der Über-Nacht-Anreicherung dieser Probe mit 0,25%iger KOH angefertigt. Außerdem erfolgten selektive Anreicherungen in Irgasan-Ticarcillin-Kaliumchlorat-Nährbouillon (ITC-Nährbouillon) bzw. modifizierter Rappaport-Bouillon (MRB-Bouillon) mit anschließendem Ausstrich auf CIN-Agar. Typische Kolonien auf CIN-Agar (sog. „Kuhaugen“), die sich als Urea-positiv erwiesen, wurden mit dem API 20E weiterdifferenziert. Die gefundenen Y. enterocolitica-Isolate wurden bio- und serotypisiert und die Pathogenität mit Hilfe des Kongorot-Magnesium-Oxalat (CRMOX)-Agars bestätigt. Die meisten der pathogenen Isolate (68,8%) wurden bereits nach Direktausstrich auf selektive CIN-Agar-Platten gefunden, weitere pathogene Yersinien konnten erst nach selektiver Anreicherung in ITC und MRB identifiziert werden. Pathogene Y. enterocolitica 4/O:3 wurden in sechs der acht Metzgereien aus rohen Produkten vom Schwein nachgewiesen. Insgesamt stammten 9,5% der positiven Ergebnisse aus rohem Schweinefleisch (von 95 Proben erwiesen sich neun als positiv) und 25,0% aus Schlachtnebenprodukten (Zunge, Niere und Leber; von 20 Proben erbrachten fünf ein positives Ergebnis). In einem Betrieb konnten pathogene Y. enterocolitica auch in zwei Umgebungsproben gefunden werden. Alle pathogenen Isolate gehörten zum Bioserotyp 4/O:3. Neben den pathogenen Y. enterocolitica konnten an apathogenen Yersinien drei Mal Y. kristensenii und je ein Mal Y. intermedia, Y. frederiksenii, Y. rohdei und ein apathogener Y. enterocolitica-Stamm nachgewiesen werden. Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen, dass pathogene Y. enterocolitica in Metzgereien vorhanden sind, wobei der Großteil der Nachweise in unbehandeltem Schweinefleisch und in Nebenprodukten der Schlachtung gelang. Der geringe Nachweis pathogener Y. enterocolitica in den Umgebungsproben ist insofern nicht erstaunlich, als die vorhergehende Reinigung und Desinfektion eine entscheidende Verminderung der Keimflora bewirkt hatte. Die meisten Y. enterocolitica-Isolate wurden ohne Anreicherung gefunden. Dies weist auf eine große Menge an pathogenen Isolaten in den untersuchten Proben hin. Damit wird deutlich, dass das Vorkommen und die Ausbreitung von pathogenen Y. enterocolitica 4/O:3 in nicht selbstschlachtenden Metzgereien ein nicht zu vernachlässigendes Problem darstellt.