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apolut: Tagesdosis
Der deutsche Todestrieb? | Von Rainer Rupp

apolut: Tagesdosis

Play Episode Listen Later Jul 18, 2025 12:59


Ein Kommentar von Rainer Rupp.Was ist los mit Deutschland? Diese Frage stellt sich, wer genauer hinsieht auf eine Gesellschaft, die antriebslos, gespalten und kulturell entkernt wirkt. Die Deutschen scheinen müde – ja, regelrecht lebensmüde. Roland Rottenfußer beschreibt in seinem sehr langen, auf der Internet-Plattform „manova“ veröffentlichten (1) Essay eine Nation, die historisch gewachsen einen Hang zur Selbstzerstörung kultiviert hat und diesen heute in modernisierter Form fortsetzt. Nachfolgend habe ich seine wichtigsten Thesen und Beobachtungen zusammengefasst und mit einigen Bemerkungen ergänzt.Er beginnt beim berühmten Nibelungenlied. Darin weigern sich die Burgunder, den Mörder Hagen auszuliefern, obwohl sie wissen, dass sie damit ihr eigenes Ende besiegeln. Sie ziehen es vor, „Nibelungentreue“ zu halten – ein Ehrbegriff, der absolute Loyalität auch um den Preis des Untergangs fordert. Dieses Motiv wurde später politisch instrumentalisiert und 1909 erstmals von Reichskanzler von Bülow politisch eingesetzt, um die unbedingte Waffenbrüderschaft mit Österreich-Ungarn zu rechtfertigen. Das Ergebnis war der Erste Weltkrieg – über zwei Millionen Deutsche verloren ihr Leben.Noch drastischer bedienten sich die Nationalsozialisten dieses Mythos. Hitler forderte noch in den letzten Kriegstagen 1945 in einem „Führerbefehl“ von jedem Deutschen „Pflichterfüllung bis zum Äußersten“. Als klar war, dass der Krieg verloren war, ließ er eine Politik der verbrannten Erde umsetzen. Nichts sollte dem Feind in die Hände fallen – lieber sollte alles zerstört werden. Damit wurde das Land in Schutt und Asche gelegt und Millionen in den Tod geschickt. Der Mythos vom heroischen Opfer ging in einem Alptraum aus Bomben, Massengräbern und moralischem Bankrott unter.Rottenfußer verweist darauf, dass diese historischen Extreme zwar auf den ersten Blick fern erscheinen mögen – schließlich ist das heutige Deutschland ein Land von Smartphone-Nutzern und Netflix-Konsumenten. Doch die Tendenz zur Selbstaufgabe, die Lust am Untergang, wie sie der Philosoph Jochen Kirchhoff nennt, sei nicht verschwunden. Kirchhoff beschreibt eine„lichtferne Schicht des deutschen Geistes“,aus der eine zerstörerische Todessehnsucht hervorbreche – eine Bereitschaft, den eigenen Untergang nicht nur in Kauf zu nehmen, sondern geradezu zu wollen.Diese These wirkt zunächst pathetisch. Aber Rottenfußer findet im heutigen Deutschland viele Indizien, die darauf hindeuten. Ein Beispiel: Die Politik folgt in vielen Fragen weitgehend willfährig den Interessen der USA. Deutschland übernimmt massive Rüstungsverpflichtungen, die vor allem der NATO-Logik dienen. Es liefert immer schwerere Waffen in die Ukraine, auch wenn dies die Spannungen mit Russland gefährlich zuspitzt. Rottenfußer erkennt darin keine selbstbewusste Friedenspolitik, sondern eine gefährliche Hörigkeit – die Bereitschaft, für fremde Interessen das eigene Land erneut in einen Krieg hineinzuziehen.Als aktuelles Beispiel zur Untermauerung dieser These von Rottenfußer könnte man das Verhalten von Bundeskanzler Friedrich - "Dreckarbeit“-Merz anführen. Als Vorbild für das Deutsche Volk hat er öffentlich bekannt, keine Angst vor einem Atomkrieg gegen Russland zu haben. Allerdings hat er – zumindest pro forma - Verständnis für die Weicheier, die anderer Meinung sind und nicht mit dem deutschen Volk auf dem von Merz vorgezeichneten Weg wie Lemminge in den atomaren Abgrund stürzen wollen, während Merz sich mit seinem Privatflugzeug längst aus dem Staub gemacht hat. Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.

apolut: Tagesdosis
Der deutsche Todestrieb? | Von Rainer Rupp

apolut: Tagesdosis

Play Episode Listen Later Jul 18, 2025 12:59


Ein Kommentar von Rainer Rupp.Was ist los mit Deutschland? Diese Frage stellt sich, wer genauer hinsieht auf eine Gesellschaft, die antriebslos, gespalten und kulturell entkernt wirkt. Die Deutschen scheinen müde – ja, regelrecht lebensmüde. Roland Rottenfußer beschreibt in seinem sehr langen, auf der Internet-Plattform „manova“ veröffentlichten (1) Essay eine Nation, die historisch gewachsen einen Hang zur Selbstzerstörung kultiviert hat und diesen heute in modernisierter Form fortsetzt. Nachfolgend habe ich seine wichtigsten Thesen und Beobachtungen zusammengefasst und mit einigen Bemerkungen ergänzt.Er beginnt beim berühmten Nibelungenlied. Darin weigern sich die Burgunder, den Mörder Hagen auszuliefern, obwohl sie wissen, dass sie damit ihr eigenes Ende besiegeln. Sie ziehen es vor, „Nibelungentreue“ zu halten – ein Ehrbegriff, der absolute Loyalität auch um den Preis des Untergangs fordert. Dieses Motiv wurde später politisch instrumentalisiert und 1909 erstmals von Reichskanzler von Bülow politisch eingesetzt, um die unbedingte Waffenbrüderschaft mit Österreich-Ungarn zu rechtfertigen. Das Ergebnis war der Erste Weltkrieg – über zwei Millionen Deutsche verloren ihr Leben.Noch drastischer bedienten sich die Nationalsozialisten dieses Mythos. Hitler forderte noch in den letzten Kriegstagen 1945 in einem „Führerbefehl“ von jedem Deutschen „Pflichterfüllung bis zum Äußersten“. Als klar war, dass der Krieg verloren war, ließ er eine Politik der verbrannten Erde umsetzen. Nichts sollte dem Feind in die Hände fallen – lieber sollte alles zerstört werden. Damit wurde das Land in Schutt und Asche gelegt und Millionen in den Tod geschickt. Der Mythos vom heroischen Opfer ging in einem Alptraum aus Bomben, Massengräbern und moralischem Bankrott unter.Rottenfußer verweist darauf, dass diese historischen Extreme zwar auf den ersten Blick fern erscheinen mögen – schließlich ist das heutige Deutschland ein Land von Smartphone-Nutzern und Netflix-Konsumenten. Doch die Tendenz zur Selbstaufgabe, die Lust am Untergang, wie sie der Philosoph Jochen Kirchhoff nennt, sei nicht verschwunden. Kirchhoff beschreibt eine„lichtferne Schicht des deutschen Geistes“,aus der eine zerstörerische Todessehnsucht hervorbreche – eine Bereitschaft, den eigenen Untergang nicht nur in Kauf zu nehmen, sondern geradezu zu wollen.Diese These wirkt zunächst pathetisch. Aber Rottenfußer findet im heutigen Deutschland viele Indizien, die darauf hindeuten. Ein Beispiel: Die Politik folgt in vielen Fragen weitgehend willfährig den Interessen der USA. Deutschland übernimmt massive Rüstungsverpflichtungen, die vor allem der NATO-Logik dienen. Es liefert immer schwerere Waffen in die Ukraine, auch wenn dies die Spannungen mit Russland gefährlich zuspitzt. Rottenfußer erkennt darin keine selbstbewusste Friedenspolitik, sondern eine gefährliche Hörigkeit – die Bereitschaft, für fremde Interessen das eigene Land erneut in einen Krieg hineinzuziehen....https://apolut.net/der-deutsche-todestrieb-von-rainer-rupp/ Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.

Alle Jahre Mörder
#209 Die tote Mieterin

Alle Jahre Mörder

Play Episode Listen Later Oct 20, 2024 34:26


Am 22. Februar 1993 betritt ein Unbekannter das Büro der 54-jährigen Buchhalterin Doris K. in einem Autohaus in Berlin. Ohne Vorwarnung schießt er ihr mir einer Schrotflinte in den Kopf. Im Zuge der Ermittlungen, die sich anfänglich schwierig gestalten, kommt einige Jahre später das Motiv heraus. Dieses Motiv verschlägt allen Beteiligten die Sprache.

kultur / info
Album der Woche: Space Heavy von King Krule

kultur / info

Play Episode Listen Later Jun 11, 2023 5:14


Die Poesie verbirgt sich in den weissen Leerräumen zwischen den schwarzen Zeilen. Dieses Motiv lässt sich auch auf die Musik von King Krule übertragen. Der englische Songwriter und Produzent glänzt auf seinem vierten Album mit moody Zurückhaltung. von Mirco Kaempf

CL+
#7 CL+ Annabel Oelmann

CL+

Play Episode Listen Later May 12, 2023 43:21


Als Leiterin der Bremer Verbraucherzentrale weiß sie wie kaum eine Zweite um die Lebensrealitäten vieler Menschen im Land. Ob die erste eigene Wohnung, abzuschließende Verträge, oder Haushaltsfragen – die Anliegen, aufgrund derer ihre Beratung nachgefragt wird, sind vielfältig. Dabei gilt für sie der Leitsatz, den Menschen die notwendigen Informationen mit auf den Weg zu geben, um bewusste Entscheidungen treffen zu können. Dieses Motiv verfolgt sie ebenso als gefragte TV-Expertin und in ihrer eigenen Sendung im SWR. Über finanzielle Bildung, die gegenwärtigen finanziellen Herausforderungen vieler Bürgerinnen und Bürger und die Bedeutung einer klaren politischen Kommunikation, spricht Christian Lindner in #7 CL+ mit Dr. Annabel Oelmann.____ Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.

Politisches Feuilleton - Deutschlandfunk Kultur
"Matrix" als Verschwörungstheorie - Die rote Wahrheitspille gibt es nicht

Politisches Feuilleton - Deutschlandfunk Kultur

Play Episode Listen Later Dec 22, 2021 4:43


Blaue Pille - weiterschlafen. Rote Pille - endlich die Welt erkennen. Dieses Motiv aus "Matrix" halten Verschwörungstheoretiker gern sogenannten Schlafschafen entgegen. Doch die Wahrheit, die sie meinen, gibt es nicht, sagt Roberto Simanowski.Gedanken von Roberto Simanowskiwww.deutschlandfunkkultur.de, Politisches FeuilletonDirekter Link zur Audiodatei

Der Gerichtsreporter
Die Liebespaarmörder von Sümmern.

Der Gerichtsreporter

Play Episode Listen Later Jan 25, 2021 31:45


Zu entschuldigen ist kein Mord, kein Totschlag. Dieser endgültige Angriff auf das höchste Rechtsgut des Menschen, sein eigenes Leben, ist immer falsch. Aber erklären lässt sich die Tötung eines anderen Menschen mit Eifersucht, Habgier, Wut, sexueller Gewalt. Mit starken Emotionen also. Aber ein Mord aus Langeweile, eine Tötung von zwei Liebespaaren, in die man angeblich hineingeschlittert sei? Dieses Motiv ist zwei Liebespaarmördern aus dem Sauerland vorbehalten. Einen von ihnen hat das Landgericht Arnsberg 1972 zu lebenslanger Haft verurteilt. + Trigger-Warnung: In dieser Folge wird teilweise sexuelle Gewalt thematisiert + Falls ihr unseren Podcast unterstützen wollt, geht das am besten mit einem Online-Abo der WAZ: www.waz.de/abo-gerichtsreporter - wir freuen uns! Alle zwei Wochen gibt es montags eine neue Podcast-Folge. Alle Folgen auf: www.waz.de/gerichtsreporter Mail: hallo@der-gerichtsreporter.de Uns gibt es auch auf [YouTube](http://www.youtube.com/channel/UCz4-RPLStyVLVzDSplaMKsA?view_as=subscriber) und bei [Instagram](http://www.instagram.com/der_gerichtsreporter/). Moderation: Brinja Bormann und Stefan Wette; Recherche und Autor: Stefan Wette; Redaktion: Theresa Langwald; Produktion: Brinja Bormann

Podcast Brudi
Podcast Brudi 20 PA!X (Highkuna Matata)

Podcast Brudi

Play Episode Listen Later Oct 4, 2020 65:48


Das Movement Highkuna Matata schreibt sich das Motto “Live free - Die Hippy” auf die Fahne. Dieses Motiv zieht sich durch ihrere neuste Streetwear Kollektion “Freedom Birds” genauso wie durch ihre Partyreihe “Peace Riot”. Dabei sucht PA!X als Gründer und DJ immer nach neuen Möglichkeiten zur Weiterentwicklung der eigenen Spielfelder. In Podcast Brudi #20 sprechen wir über seine Zeit in Florida und ihren Einfluss auf seine Lebenseinstellung, Cannabis und Musik als Katalysatoren für neue Perspektiven und den gesellschaftlichen Bewusstseinswandel.

Neuanfang – Der Podcast für Transformation

Neuanfang #176 – Vertrau deinem Weg – Conni Biesalski im Interview ****** Vertrau deinem Weg, vertrau dem Prozess. Hingeben, Loslassen, Vertrauen. Oder mit einem, scheinbar unübersetzbaren englischen Wort gesagt: Surrender. Dieses Motiv war der rote Faden in meinem Gespräch mit Conni Biesalski. Conni ist kreative Unternehmerin und unterstützt Menschen, die ein freies, selbstbestimmtes Leben führen und ihr individuelles Geschenk – ihre Magic – mit der Welt teilen möchten. Dabei liegt ihr Fokus vor allem auf der inneren Arbeit, also der Auseinandersetzung mit dem eigenen Selbst und allen seinen Facetten. Genau darum geht es auch in ihrem jetzt veröffentlichten Buch „Find your Magic – Ein Reise zu dir und deiner Bestimmung”. Für mich persönlich ist Conni eine der wichtigsten und langjährigsten Wegbegleiterinnen auf meiner eigenen Reise zu mir selbst. Immer wieder kamen durch ihre Tipps die richtigen Lehrer und Bücher in mein Leben und auch persönlich hat sie mich immer wieder auf meinem Weg supportet. Thank you, Conni ❤ Für all das bin ich unendlich dankbar und deshalb ist Conni die erste, die ein zweites Mal im Neuanfang Podcast zu Gast ist. Wir sprechen über die Dinge, die Conni Erfüllung spüren lassen, über den Prozess ein Buch zu schreiben und warum es so wichtig ist, Vertrauen in den eigenen Weg zu haben. Was du in dieser Episode hören kannst: Warum es so wichtig ist, deinem eigenen Weg zu vertrauen.Was eines der größten Missverständnisse in Sachen Berufung & Bestimmung ist.Wie Conni nach vielen Jahren innerer Arbeit den Sinn des Lebens sieht.Welche Momente Conni Erfüllung spüren lassen.Wie sich der Prozess ein Buch zu schreiben auf das Leben übertragen lässt. ****** Die Shownotes findest du unter http://www.sara-heinen.de/episode176 ****** Neuanfang Podcast – Der Podcast für Transformation Ein 5-Sterne-Podcast für alle, die das Gefühl haben, dass da draußen und in ihrem Inneren noch mehr wartet. Fang an zu wachsen und blüh auf!

Verkaufen auf Augenhöhe
Folge 3: „Der große Auftragsbluff!“ oder „Wie Ihre Kunden Sie an der Nase herumführen!“

Verkaufen auf Augenhöhe

Play Episode Listen Later Dec 19, 2016 17:58


Wozu fordern uns Kunden auf Angebote zu versenden? Weil Sie kaufen wollen. Das wäre der logische Grund. Doch es gibt noch einen viel verbreiteteren Anlass, ein Angebot anzufordern. Dieses Motiv hinterlässt jedoch Schaden in Ihrem Unternehmen. Was können Sie dagegen tun? In diesem Podcast beschäftigen wir uns mit diesem Phänomen und Sie erhalten eine klare Anleitung, wie Sie nur noch Angebote versenden, die zu Aufträgen werden. Und was Sie außerdem tun können, dass am Ende alle, der Kunde und Sie zufrieden sind.

Köhlmeiers Märchen
#01 Folge 11 - Der Dreiäugige

Köhlmeiers Märchen

Play Episode Listen Later Mar 13, 2012 13:47


"In alle Zimmer darfst du gehen - nur in dieses eine nicht!" Dieses Motiv kennen wir, etwa aus Blaubart. Und? In welches Zimmer würden Sie denn am liebsten hineinschauen?

drei zimmer blaubart dieses motiv
Fakultät für Chemie und Pharmazie - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/06

Die Fusion von Mitochondrien und deren Membranen ist ein Prozess, der für die Aufrechterhaltung der Mitochondrienmorphologie essentiell ist. Da Mitochondrien von zwei verschiedenen Membranen begrenzt werden, müssen dabei insgesamt vier Membranen auf koordinierte Weise miteinander verschmelzen. Fzo1 ist eine zentrale Komponente der mitochondrialen Fusionsmaschinerie in der Außenmembran. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit sollte untersucht werden, ob Fzo1 die Fusion der Außenmembranen mit der Fusion der Innenmembranen koordiniert. Darüber hinaus sollten neue Komponenten identifiziert werden, die für die Fusion von Mitochondrien wichtig sind. Fzo1 besitzt zwei Transmembrandomänen, welche die Außenmembran durchqueren. Es exponiert sowohl den Amino- als auch den Carboxyterminus ins Cytosol. Ein kurzes Segment im Intermembranraum ist für die Lokalisation von Fzo1 in Kontaktstellen zwischen Außen- und Innenmembran verantwortlich. Mutationen in diesem Segment führen zum Verlust der Assoziation von Fzo1 mit der Innenmembran und zum Verlust der Funktion des Proteins. Diese Beobachtungen bilden die Grundlage für ein Modell, in dem die Fusionsmaschinerie Kontakte zwischen den beiden Membranen ausbildet und so die koordinierte Fusion der vier mitochondrialen Membranen vermittelt. Mdm30 ist eine neue Komponente, die für die Fusion von Mitochondrien benötigt wird. Mdm30 besitzt ein F-Box-Motiv. Dieses Motiv findet sich in Untereinheiten von SCF-Komplexen, einer vielseitigen Klasse von Ubiquitin-Ligasen. Δmdm30-Mutanten haben fragmentierte und aggregierte Mitochondrien. Die Mitochondrien der Δmdm30-Zellen können nur fusionieren, wenn gleichzeitig die Teilung von Mitochondrien blockiert wird. Durch die Deletion des MDM30-Gens kommt es bei erhöhten Temperaturen zum Verlust der mitochondrialen DNA. Mdm30 bestimmt die Struktur der Mitochondrien, indem es die Fzo1-Proteinmenge reguliert.

Fakultät für Biologie - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/06
Substratspezifität der nicht-dbl-homologen G-Nukleotid-Austauschfaktoren SopE und SopE2 aus Salmonella typhimurium

Fakultät für Biologie - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/06

Play Episode Listen Later May 27, 2002


Während der Abspaltung von der E. coli-Linie wurde durch die Aufnahme der Salmonella-Pathogenitätsinsel 1 der Grundstein für die Entwicklung vom Kommensalen zum Pathogen gelegt. Die hier kodierten Effektoren vermitteln ebenso wie einige außerhalb von SPI1 gelegene Effektoren (z. B. SopE2) zentrale Virulenzeigenschaften. Zusätzlich zu diesen konservierten Genen gibt es einige variable Effektoren wie SopE, die erst in jüngerer Zeit erworben wurden und auch heute noch durch horizontalen Transfer zwischen verschiedenen Salmonella-Stämmen weitergegeben werden. Sie dienen wahrscheinlich der Optimierung der Wechselwirkung mit dem Wirt. In dieser Arbeit konnte gezeigt werden, dass die G-Nukleotidaustauschfaktoren SopE und das zu 69 % homologe SopE2 eine differenzielle Substratspezifität gegenüber den RhoGTPasen Cdc42 und Rac1 besitzen. Während SopE und SopE2 vergleichbar gut an Cdc42 binden, wird Rac1 von SopE deutlich stärker gebunden als von SopE2. Die schwächere Bindung von Rac1 an SopE2 führt in der Folge zu einer deutlich schwächeren Aktivierung von Rac1. Zellkulturversuche haben gezeigt, dass diese biochemischen Unterschiede zumindest in einigen Zelltypen zu unterschiedlichen Antworten (z. B. Morphologie des Aktinzytoskeletts) führen. Es ist zu vermuten, dass die Unterschiede der molekularen Eigenschaften von SopE und SopE2 einen Selektionsvorteil für S. typhimurium-Stämme darstellen, die beide SopE-Homologe besitzen. Bei der Analyse der Kristallstruktur des SopE ⋅Cdc42-Komplexes zeigte sich, dass SopE eine von der Struktur zellulärer GEFs unabhängige Lösung gefunden hat, den Nukleotidaustausch an RhoGTPasen zu katalysieren. In einer Mutagenesestudie konnten diejenigen Aminosäuren identifiziert werden, die das katalytische Zentrum von SopE bilden. Die Ergebnisse dieser Arbeit sprechen dafür, dass das katalytische Zentrum von SopE durch das 166 GAGA 169 -Motiv repräsentiert ist. Dieses Motiv weist keine Ähnlichkeiten zur katalytischen DH-Domäne eukaryontischer Rho-GEFs auf. Das deutet darauf hin, dass SopE durch konvergente Evolution entstanden sein muss. In ähnlicher Weise wie in dieser Arbeit könnten auch in Eukaryonten durch funktionelle Analysen noch weitere, bisher unbekannte GEF-Familien identifiziert werden, deren Untersuchung das Verständnis der zellulären Signaltransduktionswege weiter fördern könnte.