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Mehr als 450.000 verschiedene Kombinationen aus nur zwei Arzneimitteln werden im ambulanten Bereich regelmäßig verordnet. Wie soll man die Risiken all dieser Kombis überblicken – inbesondere bei Multimorbidität? Ohne digitale Unterstützung geht es nicht, sagt Prof. Dr. Daniel Grandt vom Klinikum Saarbrücken. Der Kollege ist Vorsitzender der Komission Arzneimitteltherapie-Management & Arzneimitteltherapiesicherheit der DGIM. In dieser Folge erzählt er u.a., wie die digital gestützten Versorgungsprojekte AdAM und eRIKA den Weg zu einer sicheren medikamentösen Behandlung ebnen. Ein Knackpunkt dabei ist ein jederzeit aktueller und vollständiger Medikamentionsplan. Dass es in Deutschland bis heute keine strukturierte Abbildung von Arzneimitteln inklusive Dosierungen gibt, findet der Kollege unglaublich.Für die Therapiesicherheit spielen aber auch vermeintlich banalere Dinge wie die Einnahmezeit eine Rolle. Wer Medikationsfehler im Alltag vermeiden will, sollte einen Blick in die Living Guideline "Arzneimitteltherapie bei Multimorbidität" werfen und die praxisnahen Tipps von Prof. Grandt beachten. Zu hören gibt es diese z.B. ab Minute 38. Reinhören lohnt sich jedoch von Anfang an. Weiterführende Informationen: S2k-Leitlinie Arzneimitteltherapie bei Multimorbidität: register.awmf.org/de/leitlinien/detail/100-001 S3-Leitlinie Multimorbidität: register.awmf.org/de/leitlinien/detail/053-047 S3-Leitlinie Hausärztliche Leitlinie: Multimedikation: register.awmf.org/de/leitlinien/detail/053-043 Innovationsfonds-Projekt AdAM: innovationsfonds.g-ba.de/projekte/neue-versorgungsformen/adam-anwendung-digital-gestuetztes-arzneimitteltherapie-und-versorgungs-management.71 Innovationsfonds-Projekt eRIKA: innovationsfonds.g-ba.de/projekte/neue-versorgungsformen/erika-erezept-als-element-interprofessioneller-versorgungspfade-fuer-kontinuierliche-amts.503O-Ton Innere Medizin Folge 6 Medikamente im Alter: Auf Risiken und Nebenwirkungen achten Fallmanager: https://bit.ly/3NFotcj
O-Ton Innere Medizin geht in eine neue Staffel. Den Auftakt macht hier nächste Woche eine Folge dazu, wie Ärzt:innen mit pseudo-medizinischen oder sogar wissenschaftsfeindlichen Ansichten umgehen können. In der zweiten Folge sprechen wir dann mit Prof. Georg Ertl, dem Generalsekretär der DGIM, darüber ob Ärztinnen und Ärzte die KI-Anwendungen beherrschen solche verdrängen werden, die dies nicht tun. In den Wochen danach geht es um Karrieretipps, die Klinikreform und darum, wie eine hausärztliche Internistin in einer strukturschwachen ostdeutschen Region die Versorgung sichert. Auch medizinische Themen sind diesmal dabei: Es geht um Tropenerkrankungen in Deutschland und um Neuigkeiten zur Arzneimitteltherapie bei Multimorbidität. Wir freuen uns auf die vielfältigen Themen und auf hochkarätige Gäste. Abonnieren Sie uns, um keine Folge zu verpassen. O-Ton Innere Medizin ist der gemeinsame Podcast der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin und der Medtrix Group. Zur Folgen-Übersicht: medical-tribune.de/o-ton-innere-medizin
In dieser Folge, die nicht nur für Personen, die im medizinischen Bereich tätig sind, interessant ist, geben unsere Gäste Prof. Johannes Pantel und Dr. Valentina Tesky einen Überblick darüber, wie die Forschung in der Altersmedizin aussieht und wieso sie für das Thema brennen. Daneben teilen sie Tipps für den Umgang mit älteren Menschen und deren Angehörigen in der Hausarztpraxis und im Pflegeheim, insbesondere bei psychischen Leiden, Multimorbidität oder Demenz. Zudem zeigen sie auf, welche Lektionen aus der geriatrischen Versorgung in anderen Ländern übernommen werden können. ShownotesHier könnt ihr euch über den Arbeitsbereich Altersmedizin am Institut für Allgemeinmedizin Frankfurt und dessen Projekte informieren (z.B. Wissenschaftliche Begleitung der ZDF-Doku-Reihe „Unvergesslich: Unser Chor für Menschen mit Demenz“)S2k-Leitlinie Einwilligung von Menschen mit Demenz in medizinische MaßnahmenÜbersicht über PflegestützpunkteDeutsche AlzheimergesellschaftAlzheimer-Gesellschaften in HessenDie von Prof. Pantel erwähnte Spezifische geriatrische Versorgung durch ein interdisziplinäres TeamInformationen zur Zusatzweiterbildung Geriatrie mehr Informationen zu unserem Angebot (Seminare, Mentoring, Fallkonferenzen, Beratung) und uns als Kompetenzzentrum Weiterbildung Hessenwir als Kompetenzzentrum Weiterbildung auf Instagramwir als Kompetenzzentrum Weiterbildung auf Facebookwir als Kompetenzzentrum Weiterbildung auf LinkedInUnser Standort an der Universität in Frankfurt am Institut für AllgemeinmedizinUnser Standort an der Universität in Gießen am Institut für hausärztliche MedizinUnser Standort an der Universität in Marburg am Institut für Allgemeinmedizinmehr Informationen zum Hessischen Ministerium für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege, den Förderern des Projekts
Prof. Maria Cristina Polidori und Prof. Björn Schumacher forschen beide zum Thema Altern. Prof. Polidori als Ärztin in der Uniklinik mit dem Ziel noch vor dem Eintreten von Krankheiten im Alter aktiv zu werden und Prof. Schumacher im Labor wo eine Alternsuhr, ein genetischer Test, Aufschluss darauf geben soll, wie sich unser biologisches Alter verändert – beispielsweise durch Faktoren wie ungesunde Ernährung oder Rauchen. Durch diese genaue Mess-Methode kann es bald möglich sein, den Erfolg oder Misserfolg von Therapien frühzeitig zu dokumentieren und dann nachzujustieren. Bei diesem Forschungsbereich geht es aber nicht darum, uns unsterblich zu machen. Vielmehr ist es wichtig, dass wir gesund alt werden und nicht in die sogenannte Multimorbidität rutschen, also mehrere chronische Krankheiten gleichzeitig zu entwickeln.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 19/19
Mit dem Anstieg der Lebenserwartung und dem Abfall der Geburtenrate ändert sich die Zusammensetzung der Gesellschaft in Deutschland: Der Anteil der Senioren steigt. Da die gesundheitlichen Probleme von Senioren andere sind als die von jüngeren Menschen, erfordert dies Anpassungen im Gesundheitswesen. So treten bei Senioren häufig mehrere Erkrankungen gemeinsam auf, man spricht von Multimorbidität. Die verlängerte Lebenserwartung verursacht außerdem einen erhöhten Pflegebedarf bei Gebrechlichkeit und Behinderung. Ein weiteres großes Thema in der geriatrischen Medizin sind Stürze. Diese bilden sowohl aufgrund der gesundheitlichen Folgen für die Betroffenen als auch aufgrund der dadurch entstehenden hohen wirtschaftlichen Kosten ein zunehmendes Problem für die Gesellschaft. So können Stürze zu schwerwiegenden Verletzungen bis hin zum Tode führen. Die Identifikation von behandelbaren Risiken für Stürze gewinnt deshalb an Bedeutung. Die vorgelegte Arbeit untersucht den Zusammenhang zwischen Anämie und Veränderungen im Gang eines Menschen mit dem Sturzrisiko dieser Person. Die Datenbasis bildeten sowohl Interviewdaten als auch Untersuchungsdaten von 967 zu Hause lebenden Personen, die älter als 64 Jahre waren. Die Daten stammen aus der KORA Studie, eine Studie, die seit über 20 Jahren den Gesundheitszustand der Bevölkerung der Region Augsburg untersucht. Es konnte kein signifikanter Zusammenhang zwischen Anämie und Stürzen festgestellt werden. Jedoch konnte ein additiver Effekt der Anämie auf das Sturzrisiko in der Gruppe der gebrechlichen und behinderten Senioren festgestellt werden. Die Untersuchung der Gangparameter lieferte die Erkenntnis, dass gebrechliche, multimorbide, behinderte und ältere Menschen langsamer und mit weniger Schritten pro Minute laufen. Außerdem machen sie kürzere Schritte und haben einen breiteren Gang. Dasselbe gilt für die Personen, die mindestens 5 Medikamente eingenommen hatten – sehr wahrscheinlich ist diese hohe Medikamentenanzahl eine Folge des Gesundheitszustandes der Probanden. Frauen hatten im Gegensatz zu Männern einen schmäleren Gang und bewegten sich langsamer mit weniger Schritten pro Minute und kürzeren sowie schnelleren Schritten. Außerdem konnte gezeigt werden, dass bei älteren Männern (75+) eine erhöhte Schrittanzahl und eine verkürzte Schrittlänge auf ein erhöhtes Sturzrisiko hinweisen. Die Geschwindigkeit hingegen zeigte keine signifikanten Zusammenhänge mit dem Sturzrisiko. Zusätzlich beschreibt diese Arbeit zum ersten Mal das Sturzverhalten einer Gruppe von älteren zu Hause lebenden Personen aus der deutschen Allgemeinbevölkerung. Der Anteil an Personen, die im letzten Jahr gestürzt sind, lag dabei bei 10,4% bei den Männern und 16,6% bei den Frauen. Aufgrund des Studiendesigns können keine kausalen Aussagen zu untersuchten Faktoren und dem damit verbundenen Sturzrisiko getroffen werden. Die hier vorliegenden Ergebnisse beschreiben aber eine Gruppe von deutschen Senioren detailliert und geben Hinweise darauf, dass es sinnvoll ist, bei Anzeichen von Multimorbidität, Gebrechlichkeit oder Behi
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 13/19
An 49 Patienten der Herzchirurgischen Klinik in Großhadern wurden die ersten klinischen Erfahrungen mit Daptomycin in diesem Spezialgebiet untersucht. Daptomycin ist ein neues Lipopeptidantibiotikum mit guter Wirksamkeit vor allem gegen grampositive Problemkeime. Daptomycin ist bisher nur für cSSSI, Staphylococcus aureus Bakteriämien und Rechtsherzendokarditis zugelassen. Alle Patienten wurden im Rahmen ihres stationären Aufenthaltes aufgrund einer bakteriellen Infektion mit Daptomycin behandelt. Daptomycin wurde empirisch ausgewählt, da man aufgrund der Multimorbidität und der Schwere der Infektionen bei diesen Patienten von multiresistenten grampositiven Keimen ausging. Zusätzlich wurden alle Patienten aufgrund der Behandlung mit Daptomycin in die EU-CORE-Studie aufgenommen. Die behandelten Patienten wurden im Bezug auf Sicherheit, Verträglichkeit, Nutzen und Outcome der Daptomycintherapie beobachtet. Hierbei zeigte sich, dass Daptomycin ein sehr sicheres und nebenwirkungsarmes Antibiotikum ist. Insbesondere konnten keine vorbeschriebenen Nebenwirkungen wie Einschränkung der Nierenfunktion, Leukopenie oder Rhabdomyolyse beobachtet werden und es musste keine Therapie aufgrund von Nebenwirkungen oder Unverträglichkeiten abgebrochen werden. 83,6% der mit Daptomycin behandelten Patienten erfuhren eine Heilung oder eine Symptomverbesserung. Aufgrund der Beobachtungen in dieser Studie gehen wir davon aus, dass Daptomycin für die zugelassenen Indikationen ein gut wirksames und sicheres Antibiotikum in der Behandlung von multiresistenten grampositiven Keimen darstellt. Für weitere Indikationen wie Linksherzendokarditis, Osteomyelitis oder andere Infektionen sind noch weitere Studien mit Daptomycin notwendig.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 07/19
Hintergrund: Die diabetische Makroangiopathie ist die Hauptursache diabetischer Morbidität und Mortalität. Mit einer hoch innovativen MRT-Technik wurde in dieser Studie der vaskuläre Status (außer Koronararterien) von 65 langjährigen Typ 1 und Typ 2 Diabetiker erfasst, um das Screening-Potential der Methode zu untersuchen und Prädiktoren einer vaskulären Multimorbidität bei Diabetes zu identifizieren. Methodik: Das an einem 1,5 Tesla oder 3,0 Tesla eingesetzte Protokoll umfasste eine MRT-Bildgebung des Schädels, eine kardiale Funktions- und Vitalitätsbildgebung, eine kontrastverstärkte Ganzkörper-MR-Angiografie sowie Weichteiluntersuchungen der Unterschenkel und Füße. Die Prävalenz der gefundenen Komplikationen wurde erfasst und mit vorbekannten Befunden verglichen. Die in der Angiografie gefundene Atherosklerose wurde in jedem Gefäß in 6 Stufen kategorisiert und hieraus ein Gesamtscore errechnet. Die Assoziation dieses Scores mit einer KHK (klinisch) und anderen klinischen und biochemischen Parametern wurde untersucht (Generalized Linear Model, alters- und geschlechtsadjustiert, SAS 9.1). Ergebnisse: Im MRT zeigte sich eine sehr hohe Prävalenz vaskulärer Komplikationen. Zusätzlich waren je nach Untersuchungsgebiet 50-100% der entdeckten Läsionen Neudiagnosen, wobei fast alle vorbekannten Befunde im MRT gesehen wurden. In der Assoziation des Atherosklerosescores zeigte sich Alter (p=0,0008) und männliches Geschlecht (p=0,03) signifikant mit dem Score assoziiert (r²=0,23). Nach Alters- und Geschlechtskorrektur war der Score mit unabhängig festgestellter KHK (r²=0,32; p=0,005), Retinopathie (r²=0,31; p=0,007), Serumkreatinin (r²=0,34; p=0,007) sowie nur grenzwertig mit der Diabetesdauer (r²=0,26; p=0,07) assoziiert. Schlussfolgerung: Mit einer kardiovaskulären MRT-Ganzkörperuntersuchung ließen sich in unserem Kollektiv von langjährigen Diabetikern zuverlässig bekannte und zahlreiche unbekannte vaskuläre Läsionen nachweisen. Ein auf dem MRT-Befund basierender Atherosklerosescore war nach Korrektur für Alter und Geschlecht signifikant mit wichtigen, in einer Einmalmessung sinnvoll zu bestimmenden, kardiovaskulären Risikofaktoren und Prädiktoren sowie mit einer vorbekannten KHK assoziiert. Die Ganzkörper-MRT-Untersuchung ist eine viel versprechende Methode, um für wissenschaftliche und klinische Fragestellungen einen umfassenden vaskulären Status bei Diabetikern zu erheben.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 03/19
Meine Arbeit basiert auf den Daten von 190 konsekutiv in unsere Rehabilitationsklinik auf-genommenen Patienten mit Osteoporose im Alter zwischen 26 und 91 Jahren. 27 Patienten waren männlich, 163 weiblich. Diese Patienten nahmen an einem komplexen Behandlungs-programm während ihres Rehabilitationsaufenthaltes teil, welcher im Mittel 25 Tage betrug. Patienten mit einer Fraktur in den letzten drei Monaten wurden in eine Gruppe mit frischer Fraktur eingeteilt, die übrigen, bei denen eine vertebrale Fraktur nachweisbar war, in die Gruppe mit alten Frakturen. Die Lebensqualität (QOL) wurde mit dem SF 36-Fragebogen gemessen, den die Patienten zu Beginn und am Ende ihres Aufenthaltes in unserer Klinik ausfüllten. Eine Subgruppe von 82 Patienten, bei denen während ihres Klinikaufenthaltes die Wirbelkörperdeformierung mittels digitaler lateraler Bildgebung mit einem DXA-Gerät gemessen worden war, wurde in die Un-tersuchung auf den Zusammenhang zwischen Schweregrad der Wirbelkörperdeformierung und Einschränkung der Lebensqualität eingeschlossen. Patienten über 72 Jahre wurden wegen zunehmender Multimorbidität aus dieser Untersuchung ausgeschlossen. Aus den Werten der Messung wurde der Mc Closkey-Index berechnet und die Patienten danach in vier Gruppen mit zunehmendem Schweregrad der Wirbelkörperdeformation eingeteilt. In einer letzten Stu-die wurde der am stärksten deformierte Wirbelkörper einem Schweregrad nach Mc Closkey (0-3) zugewiesen und die SF 36-Scores in Beziehung zu diesen Schweregradgruppen gesetzt. Die Ergebnisse des SF 36-Scores lagen in der körperlichen Dimension zwischen 10 und 38, in der psychischen zwischen 32 und 61. Bei den Patienten mit frischen und alten Frakturen ergab sich kein signifikanter Unterschied in der gemessenen Lebensqualität. Bei der Untersuchung der Auswirkungen der rehabilitativen Therapie konnte eine signifikante Besserung der körper-lichen und psychischen Befindlichkeit nach Abschluß der Rehabilitationsbehandlung nachge-wiesen werden. In der Untersuchung auf einen Zusammenhang zwischen dem Schweregrad der Wirbelkörper-deformierung und der Lebensqualität zeigte im Bereich der psychischen Dimension die Grup-pe 4 (stärkste Wirbelkörperdeformierung) eine signifikante Verschlechterung gegenüber Gruppe 1 (leichteste Wirbelkörperdeformierung). Im Bereich der körperlichen Dimension zeigte nur die Gruppe 3 eine Verminderung der Lebensqualität nahe der Signifikanzgrenze ebenfalls im Vergleich mit Gruppe 1. Wurde der am stärksten deformierte Wirbelkörper ei-nem Schweregrad nach Mc Closkey zugeteilt und in Relation zum SF 36-Score gesetzt, ergab sich lediglich in der psychischen Dimension eine signifikant schlechtere Lebensqualität der Schweregradgruppe 3 im Vergleich zu Gruppe 0 und 1 sowie der Schweregradgruppe 2 ge-genüber der Gruppe 1. Im Bereich der körperlichen Dimension konnte kein signifikanter Zu-sammenhang festgestellt werden. Andere wissenschaftliche Untersuchungen konnten nur selten einen eindeutigen Zusammen-hang zwischen Wirbelkörperdeformierung und Lebensqualität nachweisen. Die Studienlage kommt in diesem Punkt zu unterschiedlichen Ergebnissen. Ein möglicher Störfaktor ist in meiner Arbeit die Multimorbidität der Patienten, die Einfluß auf die Ermittlung der Lebens-qualität hatte. Zudem erwies sich der SF 36-Fragebogen als zu unspezifisch für Osteoporose-patienten. Zukünftige Studien sollten aus diesem Grund einen osteoporosespezifischen Frage-bogen benutzen. Letztendlich kann die Frage nach dem Zusammenhang zwischen der Wirbel-körperdeformierung und ihrem Einfluß auf die Lebensqualität nur geklärt werden, indem man kontrollierte Interventionsstudien durchführt, wobei mit Hilfe einer weitreichenden Osteopo-rosetherapie versucht wird, die Frakturrate zu mindern. Zusammenfassend kommt meine Arbeit zu folgenden Ergebnissen: Patienten mit Osteoporose, die zur stationären Rehabilitation aufgenommen werden, haben eine deutlich eingeschränkte Lebensqualität. Diese verminderte Lebensqualität ist jedoch nur zu einem kleineren Teil durch den Schweregrad der Wirbelsäulendeformierung erklärbar und ist unabhängig vom Alter der vertebralen Fraktur. Komplexe Rehabilitationsmaßnahmen füh-ren bei diesen Patienten zu einer signifikanten Verbesserung sowohl der physischen als auch psychischen Dimensionen der Lebensqualität.