Podcasts about schweregrad

  • 50PODCASTS
  • 76EPISODES
  • 33mAVG DURATION
  • 1MONTHLY NEW EPISODE
  • Mar 31, 2025LATEST

POPULARITY

20172018201920202021202220232024


Best podcasts about schweregrad

Latest podcast episodes about schweregrad

Puls
Schlaganfall – Der Kampf zurück ins Leben

Puls

Play Episode Listen Later Mar 31, 2025 34:17


Gibt es nach einem Hirnschlag einen Weg zurück in ein normales Leben? Welche Faktoren beeinflussen den Ausgang eines Schlaganfalls positiv – und was können Betroffene selbst dazu beitragen? «Puls» begleitet eine Betroffene und zeigt, weshalb das Motto im Notfall «Zeit gleich Hirn» lautet. Kämpfernatur – 20 Jahre nach dem Schlaganfall Gerda Löw ist eine Kämpferin. Den 20. Jahrestag ihres Schlaganfalls nennt sie ein «Jubiläum». Trotz sprachlicher und motorischer Einschränkungen versucht die heute 69-Jährige, ein möglichst selbstständiges Leben zu führen. «Puls»-Moderatorin Daniela Lager begleitet die willensstarke Ostschweizerin zu einer Probe des Aphasie-Chors nach Luzern und erfährt beim Familien-Treffen, welche Konsequenzen der Schlaganfall für den Ehemann und die Teenager-Töchter hatte. Neurorehabilitation – Das Hirn organisiert sich neu Je nach Ort und Schweregrad hinterlässt ein Schlaganfall unterschiedlich starke Spuren in Körper und Geist. Die Neurorehabilitation beginnt so schnell wie möglich und hat zum Ziel, das Gehirn bei der Regeneration und Reorganisation der geschädigten Areale zu unterstützen. «Puls» besucht zwei Betroffene während der Therapie und zeigt, wie sie sich in den Alltag zurückkämpfen. Daheim statt im Heim – Unterstützung von Fragile Suisse Die Rückkehr nach Hause stellt Schlaganfall-Betroffene vor vielfältige Herausforderungen. Mit dem Angebot «Begleitetes Wohnen» will Fragile Suisse Unterstützung im Alltag bieten. «Puls» begleitet eine Wohnbegleiterin der Patientenorganisation auf ihrer Tour. «Puls»-Chat – Fragen und Antworten zum Thema Schlaganfall Hatten Sie kurz Symptome, die wieder verschwunden sind, und wissen jetzt nicht, wie reagieren? Möchten Sie mehr über die Ursachen eines Schlaganfalls und Ihr individuelles Risiko wissen? Haben Sie ein offenes Foramen ovale und wissen nicht, ob Sie es operativ verschliessen lassen sollen? Oder brauchen Sie einfach Unterstützung im Alltag und wissen nicht, an wen Sie sich wenden können? Die Fachrunde weiss am Montag von 21.00 bis 23.00 Uhr Rat – live im Chat. Fragen können vorab eingereicht werden. «Puls kompakt» – Tipps zur Erkennung von Schlaganfall-Symptomen Jedes Jahr erleiden rund 20'000 Personen in der Schweiz einen Schlaganfall. Bei einem Drittel bleiben im Alltag Einschränkungen zurück. Je schneller der Schlaganfall als solcher erkannt und die Rettung alarmiert wird, desto besser sind die Heilungschancen. «Puls» stellt die 4S-Regel vor, mit der sich die häufigsten Schlaganfall-Symptome schnell überprüfen lassen.

Audio Nursing - Der Pflegewissen-Podcast
Die Niere, CNI Diagnostik, Therapie und Pflege

Audio Nursing - Der Pflegewissen-Podcast

Play Episode Listen Later Jan 22, 2025 17:51


Die Diagnostik der chronischen Niereninsuffizienz umfasst eine Vielzahl von Untersuchungen, um die Funktion der Nieren, den Schweregrad der Erkrankung und mögliche zugrunde liegende Ursachen zu ermitteln. Ziel ist es, die Diagnose frühzeitig zu stellen, um eine rechtzeitige Behandlung einzuleiten und die Progression der Erkrankung zu verlangsamen. Die Therapie der chronischen Niereninsuffizienz zielt darauf ab, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen, Symptome und Komplikationen zu behandeln und das Risiko von Folgeerkrankungen zu minimieren und die Pflege von CNI-Patienten erfordert ein hohes Maß an Beobachtung, Prävention und patientenorientierter Unterstützung. Pflegekräfte wie wir spielen eine zentrale Rolle bei der Erhaltung der Lebensqualität, der Einhaltung therapeutischer Maßnahmen und der Förderung von Eigenverantwortung. Lerne in dieser Folge alles zur Diagnostik, Therapie und Pflege von CNI Patienten und lass dich wieder fit machen für die Prüfungen und die praktische Arbeit auf Station.

Audio Nursing - Der Pflegewissen-Podcast

Die chronische Niereninsuffizienz beschreibt einen fortschreitenden, meist irreversiblen Verlust der glomerulären, tubulären und endokrinen Funktionen der Nieren. Sie resultiert aus einer langfristigen Schädigung des Nierengewebes, die zur Abnahme der glomerulären Filtrationsrate führt. Die CNI wird in Stadien eingeteilt, wobei der Schweregrad anhand der GFR und klinischer Befunde bestimmt wird. Lerne in dieser Folge alles Prüfungsrelevante zur chronischen Niereninsuffizienz und lass uns der glomerulären Filtrationsrate auf den Grund gehen. Wir machen dich damit wieder fit für Praxis und Prüfung.

UNMUTE IT
#55 Severity 10: Die xz-Backdoor

UNMUTE IT

Play Episode Listen Later Jun 30, 2024 39:51


Am 28. März 2024 wurde die Welt der IT in Alarmbereitschaft versetzt: Eine Sicherheitslücke des höchsten Schweregrades trieb ihr Unwesen. Wir arbeiten das Geschehen auf: Was ist passiert? Wie wirkte sich der schadhafte Code aus? Wie wurde er versteckt? Und welche Spuren gibt es in Bezug auf den oder die Täter:innen? CHAPTERS (00:00) Intro (01:09) Mussten wir uns schonmal um ein Security Issue kümmern? (02:56) Wie wurde das Issue gefunden? (07:59) Wie wurde die Backdoor eingeschleust? (13:36) Wer ist Jia Tan? (23:14) Wie wirkt sich die Backdoor aus? (25:16) Schweregrad (28:00) Was ist eine Supply Chain Attack? (31:19) Was war die Lösung? (33:36) Was bedeutet das für Open Source? LINKS https://www.linkedin.com/pulse/major-security-alert-linux-supply-chain-attack-hits-ssh-bise--txj5e/ https://cybersecuritynews.com/upstream-supply-chain-attack/ https://medium.com/@ttbinternetsecurty/impact-of-supply-chain-attack-on-the-security-of-ssh-server-bc503d753dd3 https://www.heise.de/news/Hintertuer-in-xz-Bibliothek-gefaehrdet-SSH-Verbindungen-9671317.html https://www.openwall.com/lists/oss-security/2024/03/29/4 https://dnip.ch/2024/05/14/spurensuche-jia-tan-xz/ https://www.proofpoint.com/de/threat-reference/supply-chain-attack https://www.openwall.com/lists/oss-security/2024/03/29/4/1 https://www.cvedetails.com/vulnerability-list/cvssscoremin-9/cvssscoremax-10/vulnerabilities.html https://www.cvedetails.com/cve/CVE-1999-0002/ https://www.cvedetails.com/cvss-score-charts.php https://codenotary.com/blog/backdoor-in-upstream-xz https://dnip.ch/2024/05/14/spurensuche-jia-tan-xz/ https://open.spotify.com/episode/0C04JlCpMFe07C1XCswbZ9?si=MIZ9RetKQ9GaflcHouzsAA&context=spotify%3Ashow%3A1OIFxTivR0D9clY3sZi4rA https://www.bsi.bund.de/SharedDocs/Cybersicherheitswarnungen/DE/2024/2024-223608-1032.pdf https://www.heise.de/hintergrund/Nach-XZ-Backdoor-Open-Source-Software-als-Risiko-oder-strategischer-Vorteil-9692061.html https://www.akamai.com/de/blog/security-research/critical-linux-backdoor-xz-utils-discovered-what-to-know https://openwall.com/lists/oss-security/2024/03/29/4 https://pwning.tech/nftables/ https://x.com/fr0gger_/status/1774342248437813525/photo/1 https://dnip.ch/2024/04/02/xz-open-source-ostern-welt-retten Weiterer Podcast zum Thema: https://open.spotify.com/episode/0C04JlCpMFe07C1XCswbZ9

Automobilkurznachrichten von Michael Weyland

Die aktuellen Automobilkurznachrichten mit Michael Weyland  Thema heute:  Neuer Honda CR-V erhält Fünf-Sterne Bewertung im Euro NCAP Test      Der Honda Zielsetzung entsprechend, bis zum Jahr 2050 keine Verkehrstoten unter der Beteiligung von Honda Fahrzeugen zu verzeichnen, verfügt die sechste Generation des CR-V über eine Reihe an verbesserten und modernisierten Technologien, um einen der höchsten Sicherheitsstandards für Passagiere und Fußgänger in seiner Klasse zu erreichen.   Honda SENSING 360° verfügt über eine 100° Frontkamera, Millimeterwellenradar und vier Eckradare, um eine vollständige 360°-Sicht rund um das Fahrzeug zu bieten. Die Objekterkennung per Bild über die upgedatete Frontkamera des CR-V und die Objekterkennung per Radar ermöglichen es dem Fahrzeug, Straßenlinien, Straßenränder, Motorräder, Radfahrer und weitere Fahrzeuge zu erkennen. Zu Hondas umfangreichem SENSING 360° Angebot gehört auch eine verbesserte Front-Querverkehrs-Warnung, welche Fahrzeuge links, rechts und vor dem Auto erkennen soll, bevor akustische, visuelle und taktile Warnungen ausgegeben werden, um den Fahrer zu warnen, wenn sich andere Fahrzeuge mit zu hoher Geschwindigkeit nähern. Wenn der Fahrer nicht reagiert, wird das Collision Mitigation Braking System ausgelöst, das automatisch einen leichten Bremsdruck ausübt, um die Wahrscheinlichkeit oder den Schweregrad eines Frontalaufpralls zu verringern. Erkennt das System eine drohende Kollision, bremst es kräftig ab. Zusätzlich zu Honda SENSING 360° verfügt die Karosserie des CR-V über eine Reihe von strukturellen Verstärkungen, um die allgemeine passive Sicherheit des Fahrzeugs zu erhöhen und die strengen Euro NCAP-Sicherheitsstandards für den Schutz erwachsener Passagiere zu erreichen. Dazu gehören der Seitenrahmen und das obere Fahrgestellelement, die mit mehreren Lastpfaden ausgelegt sind, um die Aufprallenergie effizient von den Passagieren weg zu leiten. Darüber hinaus wurde die A-Säule so gestaltet und verstärkt, dass eine Verformung der Fahrgastzelle vermieden wird. Zusätzlich verfügen alle Ausstattungsvarianten des neuen CR-V serienmäßig über insgesamt 11 Airbags, darunter Knieairbags für beide Frontinsassen, um Verletzungen bei einem Frontalaufprall zu reduzieren, sowie über Seitenairbags zum Schutz der Passagiere vorne und hinten. Erstmals ist ein zentraler Frontairbag verbaut, der bei einem Seitenaufprall eine Kollision zwischen Fahrer und Beifahrer verhindert. In Deutschland erreichen alle Modellvarianten des CR-V e:HEV und e:PHEV die Fünf-Sterne Bewertung in den neuen, strengeren NCAP-Tests.   Alle Fotos: Honda Motor Europe Ltd. Diesen Beitrag können Sie nachhören oder downloaden unter:

MS-Perspektive - der Multiple Sklerose Podcast mit Nele Handwerker
#233: Wie man durch MS verursachte Stürze verhindern kann. Interview mit Laurits Taul Madsen

MS-Perspektive - der Multiple Sklerose Podcast mit Nele Handwerker

Play Episode Listen Later Jan 8, 2024 29:01


Stürze kommen bei Menschen mit MS häufig vor und können eine problematische Situation noch verschlimmern. Wie können sie verhindert werden? Den kompletten Blogbeitrag zum Nachlesen findest Du auf meinem Blog: https://ms-perspektive.de/233-stuerze-verhindern Heute geb ich das Interview mit Laurits Taul Madsen wieder, mit dem ich für den internationalen MS-Perspektive Podcast darüber gesprochen habe, wie Stürze für Menschen mit MS verhindert werden können. Welche Gründe erhöhen das Sturzrisiko und welche wirksamen Gegenmaßnahmen kann man ergreifen? Je besser Du in Form bist und je gesünder Deine Knochen sind, desto weniger schwerwiegend sind Stürze, und sie treten auch seltener auf. Zweifellos ein sehr wichtiges Thema, da Stürze bei MS-Patienten sehr häufig vorkommen. Inhaltsverzeichnis Vorstellung - Wer ist Laurits Taul Madsen? Schweregrad der durch MS verursachten Stürze Gründe für Stürze Wie man Stürze verhindern kann Verabschiedung Vorstellung - Wer ist Laurits Taul Madsen? Mein Name ist Laurits. Ich komme aus Dänemark, bin Doktorand in Aarhus und arbeite mit Professor Ulrik Dalgas zusammen. Ich habe Sportwissenschaft studiert und habe 2018 meinen Master gemacht. Danach wurde ich als wissenschaftlicher Forschungsassistent für das COGEX-Projekt eingestellt, die große Studie zu Kognition und Bewegung, die sich mit progressiver MS und Kognition beschäftigt. Und 2021 habe ich meine Doktorarbeit begonnen, bei der es sich um eine Übung handelt. Wir versuchen, diese Booster-Sitzungen zu untersuchen, d. h. wie können wir die Menschen über längere Zeit aktiv halten? Wenn ich nicht in der Forschung tätig bin, lebe ich mit meiner Frau und meiner kleinen Tochter Gertrude auf dem Land. Und ich spiele gerne Golf, wenn ich Zeit dafür habe. Aber mit der Arbeit und dem Kind bleibt nicht viel Zeit. Wie und wo können Interessierte deine Forschungsaktivitäten verfolgen? Laurits Taul Madsen: Wir stellen die meisten unserer Recherchen auf LinkedIn ein, also kann man uns dort folgen. Und wenn sie noch tiefer einsteigen wollen, ist das Researchgate ein guter Ort. Researchgate.net, hier können Sie alle Ihre bevorzugten Experten finden und ihre neuesten Forschungsergebnisse verfolgen. Laurits Taul Madsen auf: LinkedIn ResearchGate Gibt es noch etwas, das du den Zuhörern mitteilen möchtest? Laurits Taul Madsen: Machen Sie Sport. Nein, ich glaube nicht, dass ich etwas Bestimmtes habe. Aber es ist wichtig zu sagen, dass wir, wenn wir darüber sprechen, dazu neigen, unser eigenes Thema zu verfolgen und dabei vielleicht andere Dinge ein wenig zu vergessen. Wir befassen uns mit Stürzen und neuromuskulären Funktionen, aber Stürze sind nur ein Symptom. Es gibt viele andere Symptome, und die neuromuskuläre Funktion ist nur ein Teil des Sturzrisikos. Es gibt noch viele andere Symptome, die ebenfalls von Bedeutung sind. Wir müssen also offen sein. Ich denke, das ist mein Rat an andere Forscher und generell an Menschen mit MS: Es gibt viele Symptome und viele verschiedene Möglichkeiten, die verschiedenen Symptome zu verbessern. --- Vielleicht interessiert dich auch dieser Beitrag und die dazugehörige Podcast-Episode: #228: Motorisch-kognitives Risiko-Syndrom (MCR) bei MS. Interview mit Dr. Alon Kalron Bis bald und mach das Beste aus Deinem Leben, Nele Mehr Informationen und positive Gedanken erhältst Du in meinem kostenlosen Newsletter. Hier findest Du eine Übersicht zu allen bisherigen Podcastfolgen.

MS-Perspektive - der Multiple Sklerose Podcast mit Nele Handwerker
#222: ECTRIMS 2023. Tag 2. Menopause. Wirksamkeit der Behandlung. Immunrekonstitutionstherapie. Gesunder Lebensstil.

MS-Perspektive - der Multiple Sklerose Podcast mit Nele Handwerker

Play Episode Listen Later Oct 30, 2023 37:03


Wie wirkt die Menopause auf die MS? Wirksamkeit verschiedener Behandlungsalgorithmen inkl. Immunrekonstitutionstherapie. Gesunde Lebensweise. Du findest den vollständigen Artikel zum Nachlesen auf meinem Blog: https://ms-perspektive.de/222-ectrims-2023-tag-2 Der zweite Tag auf der MS Mailand 2023 war wieder vollgepackt mit vielen wertvollen Informationen. Und so viele spannende Vorträge fanden gleichzeitig statt. Ich werde mich auf die folgenden Themen konzentrieren: Brennende Debatte über die Menopause: Alle Frauen mit MS sollten eine Hormonersatztherapie beginnen… Wirksamkeit der Behandlung Satellitensymposium 5: Wie die Immunrekonstitutionstherapie das MS-Management verändert hat Wissenschaftliche Sitzung 13: Gesunder Lebensstil für das MS-Management Wissenschaftliche Sitzung 14: Lungen-Darm-Hirn-Achse Inhaltsverzeichnis Brennende Debatte über die Menopause: Alle Frauen mit MS sollten eine Hormonersatztherapie beginnen... Wirksamkeit der Therapie Satellitensymposium 5: Wie die Immunrekonstitutionstherapie das MS-Management verändert hat Wissenschaftliche Sitzung 13: Gesunder Lebensstil für das MS-Management Wissenschaftliche Sitzung 14: Lunge-Darm-Hirn-Achse Nur eine Bemerkung zu Beginn. Ich habe die bereitgestellten Inhalte während der Präsentationen auf dem ECTRIMS 2023 weitgehend verwendet und lediglich einige Erklärungen hinzugefügt, um sie leichter verständlich zu machen. --- Ich hoffe, die Zusammenfassung von Tag 2 des ECTRIMS hat dir einige wertvolle Informationen geliefert. Eine Botschaft, die du mitnehmen solltest, ist, dass du deine Therapieentscheidungen mit einem MS-Spezialisten besprechen solltest, der über die neuesten Forschungsdaten auf dem Laufenden ist. Außerdem solltest du die Möglichkeiten nutzen, den Schweregrad der Krankheit durch einen gesunden Lebensstil zu verringern, von Bewegung über Ernährung bis hin zu einem lungenfreundlichen Leben. Bis bald und mach das Beste aus Deinem Leben, Nele Mehr Informationen und positive Gedanken erhältst Du in meinem kostenlosen Newsletter. Hier findest Du eine Übersicht zu allen bisherigen Podcastfolgen.

ELTERNgespräch
Endometriose bei Mädchen (und Müttern)

ELTERNgespräch

Play Episode Listen Later Sep 14, 2023 24:37


Heute mit Prof. Dr. Barbara Schmalfeldt. Sie leitet die Frauenklinik an der Universitätsklinik Eppendorf in Hamburg. Mit ihr spricht Julia heute über Endometriose – kompliziertes Wort, komplizierte Erkrankung und komplizierte Diagnose, so dass man von einer hohen Dunkelziffer an Erkrankungen ausgeht. Und dass, obwohl Frauen und Mädchen wirklich unter ihr leiden, denn sie verursacht starke Schmerzen im Bauch und Unterleib – und Folgeerkrankungen. Was es damit auf sich hat, wie man diese Krankheit diagnostiziert und vor allem, was man unternehmen kann gegen die Symptome und Ursachen, darüber, wollen wir in der nächsten halben Stunde miteinander sprechen.ZITAT: "Man muss Endometriose behandeln, je nach Schweregrad auch operativ - keine Frau muss da durch! Sollte sie auch nicht, denn sie führt zu Folgeerkrankungen."+++ Weitere Infos zu unseren Werbepartnern finden Sie hier: https://linktr.ee/elterngespraech +++OOODER Ihr hört mal in Julias zweiten tollen Podcast rein: MENO AN MICH. Frauen mitten im Leben- die die denken: betrifft mich ja noch nicht, sollten erst recht mal reinhören ;-)+++++++++++++++++Infos zur Folge:Arztprofil Barbara Schmalfeldt Klinik und Poliklinik für Gynäkologie Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf+++++++++++++++++Lob, Tadel oder Themenvorschläge und Fragen zu den Themen Partnerschaft sowie Erziehung? Schreibt Julia eine persönliche Mail an podcast@eltern.de oder wendet euch an unseren Instagram-Account @elternmagazin. Und bewertet oder abonniert unseren Podcast gerne auch auf iTunes, Spotify, Deezer oder Audio Now.OOODER Ihr hört mal in Julias zweiten tollen Podcast rein: MENO AN MICH. Frauen mitten im Leben- die die denken: betrifft mich ja noch nicht, sollten erst recht mal reinhören ;-)Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.htmlUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

#onceaweek! Gesundheit & Abnehmen
Vaginale Atrophie & Scheidentrockenheit: Schicksalsjahre einer Vagina (2)

#onceaweek! Gesundheit & Abnehmen

Play Episode Listen Later May 11, 2023 21:06


Die Behandlung der vaginalen Atrophie kann auf verschiedene Weise erfolgen, je nach Schweregrad der Symptome und der individuellen Gesundheit der betroffenen Person. Hier sind 10 Möglichkeiten der Behandlung von vaginaler Atrophie.

COSMO Daily Good News
Neue Testmethode zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs

COSMO Daily Good News

Play Episode Listen Later Mar 16, 2023 1:29


Diese neue Methode haben deutsche und niederländische Forschende erfolgreich in einer ersten Studie getestet. Dafür wird ein Abstrich am Muttermund genommen, und auf den sogenannten Methylierungswert getestet. Anhand dieses Werts kann der Test den Schweregrad der Krebsvorstufe anzeigen. Das Testverfahren ist vor allem für Schwangere mit einer Vorstufe von Gebärmutterhalskrebs gedacht. Von Daily Good News.

Lovebetter Podcast
Vorzeitiger Samenerguss: Ab welchem Schweregrad ist er unlösbar?

Lovebetter Podcast

Play Episode Listen Later Nov 6, 2022 13:35


Sun, 06 Nov 2022 06:00:00 +0000 https://lovebetter.podigee.io/22-neue-episode 3347cad9f3ab69dbe3ad2fbc90513a4e

Das Filmmagazin
Ruhig, hinterlistig und plötzlich geheilt: Stotterer im Film

Das Filmmagazin

Play Episode Listen Later Oct 30, 2022 47:47


Stottern ist eine sehr widersprüchliche Behinderung. Sie ist von außen nicht sichtbar und in ihrem Schweregrad je nach Stresssituation variabel. Für Betroffene kann sie eine sehr große Einschränkung im Alltag bedeuten oder aber ein händelbares Ärgernis sein. In Deutschland gibt es ungefähr 800.000 Stotterer, weltweit haben etwa ein Prozent der Menschen eine solche sprachliche Behinderung. Trotz der vielen Betroffenen und jahrzehntelanger Forschung existieren sind noch viele Fragen offen. Stottern ist häufig neurologisch bedingt – so viel weiß man. Wie es allerdings konkret entsteht und inwieweit auch Traumata eine Rolle spielen können, ist noch nicht hundertprozentig ergründet. Es überrascht daher nicht, dass auch Filme und Serien in ihrer Darstellungsweise zwischen einer angemessenen und beleidigenden Repräsentation schwanken. In dieser Folge des Filmmagazins wird's persönlich, denn Martin ist selbst Stotterer und berichtet von seinen Erlebnissen, wenn die Gesichtsmuskeln mal wieder nicht mitspielen wollen und wie er auf Filme schaut, die das Thema aufgreifen. Gerade ältere Streifen sind geprägt von Klischees wie der plötzlichen Heilung oder des gefakten Stotterers, der sich dadurch einen Vorteil verschaffen will. Mittlerweile hat sich in der Darstellungsweise aber einiges getan und heutige Filme gehen behutsamer mit stotternden Personen um.

Versicherungsgeflüster-Podcast
Ehrenamt und Versicherung

Versicherungsgeflüster-Podcast

Play Episode Listen Later Jul 10, 2022


Wenn Du regelmäßig in einer Organisation ehrenamtlich für andere aktiv bist, hast Du darüber i. d. R. einen gesetzlichen #Versicherungsschutz. Die gesetzliche Unfallversicherung zahlt aber nur dann, wenn sich der Unfall in direktem Zusammenhang mit der Tätigkeit im Ehrenamt ergeben hat oder Du auf dem Hin- oder Rückweg zur ehrenamtlichen Tätigkeit warst. Wenn Du in Ausübung des Ehrenamts versehentlich etwas kaputt machst oder Personen schädigst, ist das i. d. R. auch über die Vereinshaftpflichtversicherung versichert. Checke das aber unbedingt einmal ab, ob es diese Haftpflicht gibt. In vielen Privathaftpflichtversicherungen kann die ehrenamtliche Tätigkeit ebenfalls mitversichert werden. Sicher ist sicher! Welche zusätzlichen Versicherungen ergeben Sinn? ▶ Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) - Die BU zahlt bei dauernden gesundheitlichen Schäden durch Krankheit oder Unfall eine monatliche Rente, wenn Du Deinen Beruf dauerhaft nicht mehr voll ausüben kannst. Ein "Must have" - unabhängig, ob Ehrenamt oder nicht - wenn Du auf Dein Einkommen angewiesen bist. ▶ Private #Unfallversicherung (UV) - Bei dieser gibt es im Falle einer zurückbleibenden Invalidität abhängig vom Schweregrad einen einmaligen Geldbetrag oder eine #Unfallrente. Und das Ganze unabhängig, ob der Unfall im Rahmen des Ehrenamts eingetreten ist. Sogar weltweit, 24/7, rund um die Uhr. Auch hier gilt wieder: Vorsicht ist besser als Nachsicht. Lieber haben als brauchen. --- Links zu Bastian Kunkel Website: http://www.versicherungenmitkopf.de YouTube: https://www.youtube.com/versicherungenmitkopf Instagram: https://www.instagram.com/versicherungenmitkopf/ TikTok: https://www.tiktok.com/@versicherungenmitkopf?lang=de-DE Links zu Patrick Hamacher Website: http://www.was-ist-versicherung.de Instagram: https://www.instagram.com/wasistversicherung/ https://www.vermittler-digital.de Impressum: https://versicherungsgefluester-podcast.de/impressum Datenschutz: https://versicherungsgefluester-podcast.de/datenschutz Hinweis: Alle Angaben wurden mit größter Sorgfalt erarbeitet und zusammengestellt. Die Ausführungen, Inhalte und Auskünfte sind rechtlich unverbindlich und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder Richtigkeit. Für zwischenzeitliche Änderungen übernehmen die Autoren keine Gewähr. Ferner ersetzt der Inhalt keine qualifizierte Beratung und dient lediglich einer ersten Information.

MS-Perspektive - der Multiple Sklerose Podcast mit Nele Handwerker
Therapietreue – Muss ich nur Medikamente nehmen, wenn die MS aktiv ist? #132

MS-Perspektive - der Multiple Sklerose Podcast mit Nele Handwerker

Play Episode Listen Later Apr 18, 2022 45:35


Prof. Dr. Mathias Mäurer erklärt, wie die MS funktioniert, wie man sie am besten unter Kontrolle bekommt und wie Therapietreue schützt.   Hier geht es zum Blogbeitrag: https://ms-perspektive.de/therapietreue-bei-ms/ Willkommen zu Folge #132 vom MS-Perspektive-Podcast. Heute begrüße ich erneut Prof. Dr. Mathias Mäurer zu Gast im Interview. Wir sprechen über die Bedeutung der verlaufsmodifizierenden Therapie und wie wichtig es ist, seine Therapie auch langfristig so durchzuführen, wie es gedacht ist. Gerade im Social Media Bereich gibt es leider so einige Influencer, die zwar Patienten, aber eben keine Experten auf dem Gebiet der Behandlung von MS sind und Empfehlungen aussprechen, die wissenschaftlich betrachtet kompletter Unfug sind. Diese Folge soll helfen, wissenschaftlich basierte Fakten einfach verständlich zu erklären und Dir auf Deinem Weg mit der Erkrankung sinnvolle Tipps mitzugeben. Inhaltsverzeichnis Begrüßung Was passiert denn genau im Körper, wenn die MS aktiv ist? Wie viel von dieser Aktivität spürt man denn als Patient bewusst im schubförmigen Verlauf? Verkürzt die Kortison-Stoßtherapie vor allem die Dauer eines Schubes oder hat sie einen Einfluss auf die Langzeitprognose? Gibt es einen Unterschied was die Langzeitprognose angeht, bei der Blutwäsche? Können Sie bitte erklären, was man genau mit der verlaufsmodifizierenden Therapie erreichen will? Und wie sie wirkt? Was bedeutet denn genau Therapietreue? Welche medizinisch sinnvollen Gründe gibt es, eine verlaufsmodifizierende Therapie zu wechseln oder gar auszusetzen? Welche Therapieoptionen haben Frauen mit Kinderwunsch, die eine aktive MS haben? Was passiert denn, wenn ich eine aktive MS mit einer verlaufsmodifizierenden Therapie zum Stillstand gebracht habe und denke, jetzt ist alles gut und jetzt setze ich die Medikamente ab? Welche Risiken sind mit einem wiederholten Wechsel von Therapie und Therapieabbruch verbunden? Welcher Prognose sehen Menschen entgegen, die die MS mit, in Anführungsstrichen, nur einer gesunden Lebensweise eindämmen wollen? Wie sieht die Prognose von MS-Patienten aus, die eine wirksame Therapie nutzen, wo wirklich die Aktivität komplett unterdrückt wird, auch im subklinischen Bereich? Wie umkehrbar sind Spätfolgen, die sich im progredienten Verlauf der MS zeigen, nach aktuellem Stand der Forschung und Behandlungsoptionen? Sind Ihnen denn schon Patienten begegnet, die ihre frühere Entscheidung gegen verlaufsmodifizierende Medikamente bereut haben? Möchten Sie den Hörerinnen und Hörern noch was mit auf den Weg geben zum Schluss? Begrüßung Nele Handwerker: Hallo Herr Professor Mäurer, ich freue mich sehr, dass Sie da sind und heute den Hörerinnen und Hörern noch mal was zum Thema Therapietreue sagen. Muss ich nur Medikamente nehmen, wenn die MS aktiv ist? Danke, dass Sie sich so spontan Zeit genommen haben. Prof. Mathias Mäurer: Ja, sehr gerne, Frau Handwerker. Schön, dass ich mal wieder dabei sein darf. Und ich freue mich natürlich auf Ihre Fragen. Nele Handwerker: Wer Professor Mäurer nicht kennt, er hat einen Master of Health Business Administration, ist Chefarzt der Neurologie und neurologischen Frührehabilitation am Klinikum Würzburg Mitte, am Standort Juliusspital. Und ich hatte ihn schon mal zu Gast, In Folge 89 hat er sich ein kleines bisschen mehr vorgestellt. Hör gerne noch mal in die Folge rein. Aber kommen wir zu dem, worum es heute geht. Was passiert denn genau im Körper, wenn die MS aktiv ist? Prof. Mathias Mäurer: Ja, also letztlich ist der Schub ja an sich das, was die MS ausmacht. Den merkt der Patient und danach richtet sich natürlich so ein bisschen das, wie die MS bewertet wird. Aber im Endeffekt muss man natürlich sagen, was die MS wissenschaftlich ausmacht, ist die Attacke des Immunsystems auf das zentrale Nervensystem. Das kann nicht nur im Sinne von Schüben manchmal passieren, sondern wir haben generell eine entzündliche Aktivität, die wir teilweise nur im Kernspintomogramm sehen. Man kann ungefähr rechnen, dass auf einen klinischen Schub circa zehn Läsionen in der Kernspintomographie kommen. Das heißt, der Schub alleine ist jetzt kein unbedingt ausreichender Maßstab, um die Aktivitäten der MS zu bewerten, sondern meistens ist es die Kombination aus dem, was klinisch passiert, der Kernspintomographie und dem, wie sich der Patient fühlt. Da werden ja auch teilweise bei uns Screening Methoden gemacht wie die Gehstrecke, das Stäbchen stecken oder auch kognitive Tests, und Fatigue-Skalen, wo man insgesamt bewerten kann, wie aktiv die Erkrankung zum Zeitpunkt ist. Nele Handwerker: Hmm, okay. Genau dieses 1:10, das kannte ich auch. Das hatte mich damals auch ein bisschen schockiert, aber auch sofort davon überzeugt, dass ich besser was gegen die MS bei mir unternehmen sollte. Wie viel von dieser Aktivität spürt man denn als Patient bewusst im schubförmigen Verlauf? Nele Handwerker: Also Sie haben es jetzt schon im Prinzip gesagt und im verborgenen…. Prof. Mathias Mäurer: Ja, wobei ich, ich kann es gerne auch noch so ein bisschen spezifizieren. Es ist ja tatsächlich so, das zentrale Nervensystem ist groß. Gerade das Gehirn hat natürlich Regionen, wo es Stellen gibt, wo Sie Entzündungen haben können, ohne das jetzt direkt zu merken. Also Sie merken die Entzündung in der Regel meistens nur dann, wenn Sie einen Entzündungsherd in einer eloquenten Region haben. Unter eloquent verstehen wir Regionen, die wirklich klar einer Funktion zugeordnet sind. Also wenn Sie irgendwo in einer motorischen Bahn was haben, dann haben Sie eine Lähmung. Wenn Sie im Sehnerv was haben, sehen Sie nichts. Aber wenn das irgendwo im Parietallappen liegt oder irgendwo periventrikulär , dann müssen Sie nicht unbedingt von einer entzündlichen Aktivität was merken. Es gibt Theorien, dass man sagt, dass vielleicht die Fatigue sozusagen auch so eine Art, ja, Summenmarker für Entzündungsaktivität ist. Also wenn Patienten auch merken, sie fühlen sich irgendwie doch sehr leistungsgemindert, dass es unter Umständen auch ein Zeichen dafür sein kann, dass sich da irgendwas tut. Aber in der Regel können gerade Läsionen im Gehirn selber häufig stumm sein. Im Rückenmark merkt man sie eher, weil da viele wichtige Bahnen eng beieinander liegen. Aber im Gehirn selber ist es manchmal als Patient gar nicht wahrscheinlich, dass man merkt, was da passiert. Nele Handwerker: Passt genau zu dem, was ich erlebt habe, auch wenn mein einer Fall nicht statistisch relevant ist. Bevor ich mit einer Therapie begonnen habe, hatte ich mit der Fatigue total Probleme. Nachdem meine Therapie nach drei Monaten gegriffen hat, hat sich zum Glück alles zurückentwickelt. Da geht es auch so ein bisschen um die neurologische Reserve. Das Gehirn hat gewisse Kapazitäten zum Umbauen und wenn die aufgebraucht sind, rutscht man in den chronischen Verlauf. Prof. Mathias Mäurer: Genau, die Sache mit der neurologischen Reserve oder Brain Reserve, wie es auch genannt wird, in der Fachliteratur, das ist schon eine ganz, ganz wichtige Sache. Und das muss man sich eben auch vor Augen halten, dass man natürlich als junges Gehirn, und bei vielen MS-Patienten fängt die Erkrankung ja doch in sehr jungen Jahren an, eine extrem große Kompensationsreserve hat. Also man kann vieles was dann passiert, gerade in den jungen Jahren, einfach wegstecken. Und dadurch letztlich zwischen den Schüben überhaupt nichts merken. Man fühlt sich vielleicht bis auf die Fatigue relativ gesund. Es gibt aber sehr schöne Studien. Ich weiß nicht, ob ich die mal schildern darf. Das ist so funktionelle Kernspintomographie, wo man letztlich sehen kann, wie viel Hirn muss eigentlich jemand aktivieren, um eine bestimmte Aufgabe durchzuführen. Da gibt es sehr schöne Untersuchungen. Bei einem Gesunden, wenn der eine Bewegung macht, dass Finger so hin und her tappen, da wird im Prinzip nur der motorische Cortex und ein paar prämotorische Areale aktiviert. Wenn das gleiche ein MS-Patient macht und der muss überhaupt nicht irgendwie im Bereich der Handfunktion betroffen sein, das reicht, wenn es jemand war, der eine Sehnervenentzündung hatte und vielleicht ein paar entzündliche Flecken, dann sieht man, dass der für die selbe Motoraufgabe letztlich viel mehr Hirnsystem aktivieren muss. Das heißt, der nutzt schon viel mehr von seiner Reserve um das gleiche auszuführen. Ich vergleiche das immer mit so einem Motor, der letztlich viel, viel höher dreht als der Motor von einem Gesunden. Und genauso wie beim Auto, wenn Sie das lange machen, dann haben Sie irgendwann einen Motorschaden. Und das ist es, was bei der MS passieren kann. Wenn sie lange immer wieder ihre Kompensationsfähigkeit belasten, ist sie irgendwann aufgebraucht. Und in dem Moment merkt man die MS dauerhaft. Und das ist häufig, aber erst im mittleren Lebensalter der Fall. Sprich, derjenige, der die MS früh bekommt und seine Reserve aufbraucht, weil er halt sonst nichts machen möchte, der wird nach einer gewissen Zeit in Schwierigkeiten laufen. Jetzt ist mir auch ganz wichtig, ich möchte nicht mit Ketten rasseln, weil das immer ein bisschen doof ist, wenn man mit irgendwelchen Konsequenzen droht. Nicht jede MS ist gleich und das heißt nicht bei jedem, wenn er jetzt, sagen wir mal, therapeutisch komplett ablehnend ist, dass das gleich im Desaster landen muss. Aber es gibt halt, sagen wir mal, vielleicht so prozentual allenfalls 20 bis 30 %, die auch da Glück haben mit der Erkrankung. Bei der überwiegenden Mehrzahl läuft es halt doch so, wie ich es sage, ja, dass man eben unter Umständen in Probleme reinläuft, wenn man das System zu sehr stresst. Nele Handwerker: Und das ist dann schon arg, quasi Roulette spielen mit der eigenen Gesundheit. Jetzt kommen wir mal zur Kortison-Stoßtherapie. Ich habe oft genug von Leuten gehört, die denken, dass es ganz wichtig ist, super hilft, und auch die Langzeitprognose positiv beeinflusst. Verkürzt die Kortison-Stoßtherapie vor allem die Dauer eines Schubes oder hat sie einen Einfluss auf die Langzeitprognose? Prof. Mathias Mäurer: Es gibt keine verlässlichen Studien, die irgendwie zeigen, dass Kortison an der Langzeitprognose der Multiplen Sklerose was macht. Das hat sich nie in Studien wirklich beweisen lassen. Es ist noch nicht mal so, dass man jetzt unbedingt sagen kann, dass Kortison auch im Schub irgendwas macht. Es gibt sogar Arbeiten, also im Tiermodell, die zeigen, dass Kortison schädlich sein kann bei einer Opticus Novartis. Wir gehen davon aus, dass Kortison schon in der Lage ist, gerade hoch dosiert, bestimmte Entzündungszellen in den programmierten Zelltod zu schicken. Also dass die Entzündungszellen Selbstmord begehen, und dass dieser Selbstmord, relativ positiv ist für die Entwicklung des Schubes. Aber eben nur als Akutmaßnahme und sicherlich nicht als Langfrist-Maßnahme. Ich weiß, dass viele Patienten auf diese wiederholten Kortisonstöße schwören, gerade auch in späteren Krankheitsphasen. Das hat aber unter Umständen damit zu tun, dass Kortison auch ein bisschen euphorisierend wirkt, dass es anti-spastisch wirkt und dass es natürlich so einen doch kurzen Effekt hat, das man sich besser fühlt. Aber diese langfristigen Effekte, die manche auch propagieren, die sind wirklich nie bewiesen worden. Also man kann das Kortison, und das machen wir ja auch im akuten Schub, natürlich einsetzen und das ist auch eine wichtige therapeutische Maßnahme, aber für die Langzeitprognose der Erkrankung und für den Langzeitverlauf zählt eigentlich nur die immunmodulatorische Therapie und da zählt das Kortison gar nicht dazu. Weder als Hochdosis und schon gar nicht als orale Dauertherapie. Auch diese Meinung ist manchmal noch anzutreffen und da schlage ich immer die Hände über dem Kopf zusammen. Weil das, was wir bei der MS machen, das funktioniert ja auch nur bei diesen wirklich sehr, sehr hohen Dosen. Kortison niedrig dosiert, da nimmt man nur die Nebenwirkungen mit und hat eigentlich diesen Vorteil, dass man Entzündungszellen in den programmierten Zelltod schickt überhaupt nicht. Da braucht man Hochdosis-Konzepte dafür und nicht diese niedrig dosierten oralen Konzepte. Also ich würde ganz klar propagieren Kortison bitte aus der Liste der Langzeitprophylaxen komplett streichen. Das ist eine Schubtherapie. Nele Handwerker: Ja. So hatte ich es auch verstanden. Aber Ihre Erläuterungen dazu sind nochmal sehr wertvoll. Gibt es einen Unterschied was die Langzeitprognose angeht, bei der Blutwäsche? Nele Handwerker: Wenn man die vornimmt, ist da schon irgendwas klar? So lange wird die Blutwäsche ja noch nicht eingesetzt. Prof. Mathias Mäurer: Ja, also das ist gar nicht so einfach zu beantworten die Frage. Es gibt natürlich bestimmte MS-Pathologien, wo auch Antikörper eine Rolle spielen. Das kann man aber im Moment jetzt noch nicht unbedingt von außen festlegen. Deswegen ist es so, die Blutwäsche spielt dann eine Rolle, wenn die Kortisontherapie in einem Schub keine deutliche Verbesserung bringt. Das Schema ist ja so, dass man erst mal einen Kortisonstoß geben soll. Wenn das nicht zu einer Verbesserung führt, dann kann man so nach ein zwei Wochen entweder den Steroidschuss wiederholen oder alternativ die Blutwäsche einsetzen. Und wenn man da sehr gute Erfolge dann hat, dann ist es unter Umständen auch bei den nächsten Schüben sinnvoll man fängt gleich mit der Blutwäsche an, weil dann scheinbar die Antikörperpathologie im akuten Schub eine größere Rolle spielt als die T-Zell-Pathologie. Wahrscheinlich ist es bei jedem irgendwo eine Mischung sein. Aber vermutlich gibt es individuell Unterschiede, wie viel Anteil pathologische Antikörper im Schub haben, um eine Funktionsstörung hervorzurufen und wie viele Anteile die zelluläre Immunität hat. Das ist dann leider ein bisschen Versuch und Irrtum. Man kann nicht von außen vorhersagen, wer auf was besser anspricht. Deswegen ist es zumindest bei den ersten schweren Schüben immer Versuch und Irrtum. Aber da die Blutwäsche ein bisschen invasiver ist als die Kortisongabe, man braucht ja in der Regel einen sehr großvolumigen Katheter in der Jugularvene, das ist nicht so angenehm, wird man das nicht bei milder Schubsymptomatik machen. Das sind Maßnahmen, die für schwere Schübe mit Erblindung, mit schwerer motorischer Störung, mit einer schweren Gleichgewichtsstörung vorbehalten sind. Wenn es nur kribbelt, verzichtet man auf Blutwäsche. Das wissen vielleicht auch viele Zuhörer, so ein sensibler Schub, der kann manchmal hartnäckig sein und länger dauern, bis er wirklich komplett weggeht. Kortison ist k eine Garantie dafür, dass das Kribbeln weggeht. Da muss man manchmal ein bisschen Geduld haben. Denn wir müssen immer Nutzen und Risiko gegeneinander abwägen, auch in der Schubtherapie. Deswegen die Blutwäsche hat eine wichtige Bedeutung, vor allen Dingen eben bei schweren Schüben, wenn das mit dem Kortison nicht so klappt, wie man es sich wünscht. Nele Handwerker: Ja, so war es bei mir auch. Ich hatte vor Therapiebeginn einen Sensibilitätsschub. Da wurde nichts gemacht, sondern einfach gesagt, okay, jetzt bitte die verlaufsmodifizierende Therapie beginnen, weil beim Abwägen von Nutzen und Risiko, entschwieden wurde auf Kortison zu verzichten. Und die Blutwäsche habe ich zum Glück bisher noch nicht benötigt. Meine Therapie wirkt. Prof. Mathias Mäurer: Ja, das ist tatsächlich eine Methode, die eher seltener angewandt wird auf die Gesamtzahl von Schüben. Wie gesagt, die meisten Schübe der MS sind ja so, dass man sie unter Kontrolle kriegt. Und häufig haben sie nicht so ein ganz extremes Ausmaß. Nele Handwerker: Ja, zum Glück. Jetzt haben Sie schon die verlaufsmodifizierende Therapie angesprochen. Können Sie bitte erklären, was man genau mit der verlaufsmodifizierenden Therapie erreichen will? Und wie sie wirkt? Prof. Mathias Mäurer: Na ja, alle verlaufsmodifizierenden Therapien, also die ganze Palette von, ich glaube, jetzt mehr als 17 Medikamenten, die wir haben, sind Medikamente, die versuchen das Immunsystem ein wenig zu unterdrücken. Also MS ist ja eine Erkrankung, wo kein Immundefekt vorliegt, im Gegenteil, MS-Patienten haben eher ein Immunsystem, was ein bisschen zu gut funktioniert. Und alle diese Medikamente versuchen dieses etwas zu gut funktionieren wegzunehmen, die Spitzen wegzunehmen, und dennoch die normale Immunfunktion zu erhalten. Das Prinzip ist letztlich bei allen das Gleiche, das Immunsystem auf irgendeine Art und Weise zu beruhigen. Und da gibt es verschiedene Strategien. Unterschiedliche Wirkstoffklassen haben unterschiedliche Ansätze. Grundsätzlich ist es so, dass man versucht, diese Überaktivität des Immunsystems langfristig runterzufahren. Und das ist genau das, was dabei hilft, dass es nicht zu Attacken auf das zentrale Nervensystem kommt und das auch die subklinische Krankheitsaktivität unterbunden wird, die man vielleicht als Patient gar nicht merkt. Letztlich geht es langfristig darum, Entzündungsaktivität, egal ob das jetzt Schübe sind oder neue MRT-Läsionen möglichst effizient zu unterdrücken. Nele Handwerker: Und damit auch die neurologische Reserve zu schonen, damit es dann bitte nie in den chronischen Verlauf übergeht. Prof. Mathias Mäurer: Genau, Sie können jetzt nämlich eigentlich fragen, ja, was bringt mir das, wenn ich jetzt selten Schübe habe und vielleicht auch gar nicht so viele MRT-Läsionen, ist das dann wirklich sinnvoll, so was auch zu machen? Das Problem ist, dass wir mittlerweile ganz gut wissen, dass diese Entzündungseinwirkungen auf das Gehirn auch am Hirngewebe selber wahrscheinlich irgendeine Art von, ich sage mal, Sollwertverstellung macht. Also irgendwie wissen wir, dass wohl die ortständigen Entzündungszellen im Gehirn anfangen überzureagieren. Und dass es dann sogar unabhängig von Schüben, die ja von außen, also im peripheren Immunsystem getriggert werden, auch im Hirn selber eben gewisse Veränderungen des ortständigen Immunsystems gibt. Wir haben vor allen Mikrogliazellen im Verdacht, dass sind so ortständige antigenpräsentierende Zellen, Unterstützungszellen für Entzündungszellen, dass die anfangen so ein bisschen durchzudrehen. Und die drehen umso mehr durch, je mehr man letztlich auch Entzündungsreaktionen hat einwirken lassen. Man hat im Moment schon die Ahnung, dass das wahrscheinlich bereits mit Beginn der Erkrankung losgeht, diese Gefahr, dass man so eine, ja, wir nennen das Entzündung im Hirnkompartement selber bekommt. Deswegen bin ich ein Freund davon, auch wenn das sich am Anfang vielleicht harmlos anlässt, so eine MS, von Anfang an wirklich sehr, sehr konsequent zu therapieren, weil die Konsequenzen wahrscheinlich noch umfangreicher sind, als wir bisher gedacht hatten. Und der Nutzen, den man gerade früh erreichen kann, der scheint noch größer zu sein, als wir bisher gedacht haben. Ich bin wirklich dafür, von Anfang an Therapien zu empfehlen. Und dieses ‚Watch and Wait‘ ist nicht mein Ding, ja, weil ich einfach die MS doch als ernsthafte Bedrohung für die langfristige Gesundheit sehe. Nele Handwerker: Ich auch. Und diese Aufklärung, wie sie es gerade machen, ist mit ein Grund, warum ich diesen Podcast mache. Prof. Mathias Mäurer: Wie gesagt, am Anfang wird das alles gut weggesteckt. Am Anfang ist das kein Problem. Da tut man die paar Schübe, die paar Entzündungsläsionen mit seiner Hirnreserve relativ gut kompensieren, also ungeschehen machen. Aber man verbraucht natürlich einen Kredit. Und das halte ich für sehr gefährlich. Deswegen ist mein Ansatz, bei allem, sagen wir mal Verständnis, dass man natürlich als junger Mensch nicht unbedingt dauerhaft Medikamente nehmen will oder dass man auch Angst hat, sich da irgendwie zu belasten oder unnötige Nebenwirkungen einzukaufen, dass man eben nicht vergessen soll, dass dagegen durchaus eine Bedrohung von einer Erkrankung steht, die einem im Laufe des Lebens einfach Ärger machen kann. Und man ist ja nicht immer 20. Also ich kann es jetzt sagen, man möchte auch mit Mitte 50 noch ein gutes Leben haben. Und nicht unbedingt an irgendwelchen Symptomen leiden, auch wenn es nur Kleinigkeiten sind. Auch eine Blasenstörung kann einem das Leben vermiesen zu dem Zeitpunkt. Und wenn eine Chance hat, das zu unterdrücken, dann würde ich die nehmen und würde mich nicht auf irgendein Achtsamkeitsgeschwurbel einlassen, dass man auf die Therapie auch verzichten kann und dass man selber entscheiden kann. Natürlich kann man selber entscheiden, was man macht, aber bitte auf einer Wissensbasis entscheiden und nicht auf irgendeinem Blödsinn, der verbreitet wird. Oder was, was man sich vielleicht selber ausdenkt oder sich von irgendwelchen Influencern im Internet abgeguckt hat. Bitte mal die Fachliteratur lesen. Ich bin total liberal, wenn ich merke, der Patient hat sich sorgfältig informiert und trifft die Entscheidung wirklich auf einer informierten Basis. Da gehe ich mit. Weil letztlich jeder für sich selber entscheiden muss. Aber wo ich echt aggressiv werde ist, wenn man mir irgend so einen Scheiß erzählt, der überhaupt keinerlei Entsprechung hat in dem, was wir wissenschaftlich im Moment wissen. Irgendein Mist, der so mit Allgemeinplätzen und, ja, ich sag mal, Wellness-Blabla bestückt ist. Also da kann ich überhaupt nicht mit. Nele Handwerker: Ja, das habe ich ja auch schon zum Teil angesprochen. Es ist eine Sache, wenn man wissend, sehenden Auges da reinläuft und sagt, ich kann damit leben, dass ich irgendwann mal chronisch belastet sein könnte. Prof. Mathias Mäurer: Oder auch sagt, ich gehe das Risiko ein. Das ist in Ordnung. Aber nicht praktisch mit so einer kompletten Beschränktheit. Also dann erwarte ich schon, wenn man sagt, ich stehe für mich selber ein, dass ich mich dann auch anständig informiert habe. Und anständig informieren heißt eben auch nicht irgendeinem, sagen wir mal, Laien auf den Leim gehen, sondern sich wirklich bei denen informieren, die auch ein bisschen Ahnung haben von dem Thema. Nele Handwerker: Ja, übrigens, was Sie angesprochen haben, ist ja diese ‚Hit Hard and Early‘-Strategie. Für dich da draußen, falls du es noch nicht kennst. Dazu hatte ich eine Folge mit Professor Schwab aufgenommen. Er erklärt darin sehr schön, warum man zeitig mit einer hochwirksamen Therapie einsteigen sollte und das ganze Drumherum. Und ich hatte jetzt neulich erst von einem guten amerikanischen Podcast gehört, dass die eine Studie in Schweden durchgeführt wurde, wo Daten mit Dänemark verglichen wurden. Ähnliche Gesundheitssysteme und Rahmenbedingungen, und wer zeitig und stark einsteigt… Prof. Mathias Mäurer: Ja das ist eine sehr, sehr, sehr spannende Geschichte der skandinavischen Register, die sind ja sehr, sehr gut. Da wird jeder Patient auch sehr sorgfältig eingeschlossen, also die Datenqualität ist super. Und es ist tatsächlich so, dass die Schweden wesentlich aggressiver therapieren als der Rest von Europa. Die haben halt Rituximab für sich entdeckt, also so eine B-Zellen depletierende Therapie, die wird da auch staatlich unterstützt, dass man sie gibt. Und da ist ein sehr, sehr hoher Prozentsatz der schwedischen MS-Patienten, die Rituximab kriegen. Ich glaube, um die 34 %, wohingegen in Dänemark mit so einer Therapie nur in knapp 7 % der Fälle begonnen wird. Und wenn man die Dänen und die Schweden einfach so nebeneinander laufen lässt ge-machted, dann haben die Schweden ein wesentlich niedrigeres Progressionsrisiko als die Dänen. Und das ist echt eine gut gemachte Studie. Die finde ich auch von der Anzahl her gut. Es wurde eine hohe Anzahl an Patienten eingeschlossen. Bei anderen Studien gab es immer die Kritik, das sind viel zu wenig Patienten, die ihr da aus den Registern rauszieht, aber bei diesen beiden Registern, das sind schon so knapp 2000 Datensätze, die man miteinander vergleichen kann, das ist schon ein Wort. Und dementsprechend verhärtet sich die Theorie, dass eine konsequente Therapie gleich am Anfang wirklich Sinn macht. Was bedeutet denn genau Therapietreue? Prof. Mathias Mäurer: Ja, also sagen wir mal, man kann das wissenschaftlich als sogenannte Medikation Procession Rate ausdrücken. Praktisch bedeutet es, dass man einfach die eingenommene Medikation mit den Tagen abgleicht, wo sie hätte eingenommen werden sollen. Man sagt eine gute Therapietreue ist, wenn 80 % der Medikation genommen wurde. Mehr wäre wünschenswert, aber man weiß ja, wie das Leben so ist, dass man das nicht immer auf die Reihe kriegt ein Medikament regelmäßig zu nehmen. Und dementsprechend sind wir mit 80 % schon ganz zufrieden. Aber man weiß auch, wenn der Wert unter 80 % fällt, dann kriegt man nicht mehr die volle Wirkung des Medikamentes. Also Therapietreue ist schon ein ganz entscheidender Punkt, weil Medikamente, die nicht genommen werden können nicht wirken. Und natürlich ist es dann auch entscheidend, was habe ich für eine ‚Burden of Therapy‘, also eine Therapiebelastung habe. Die steht immer dagegen. Deswegen sind wir durchaus begeistert von Medikamenten, die nur relativ selten gegeben werden müssen. Wo man eventuell mit halbjährlichen Infusionen oder eben auch mit Tabletteneinnahmen zweimal im Jahr gute Ergebnisse erzielt. Denn da hat man meistens eine sehr hohe Adherenz. Ich bin mir manchmal nicht so sicher, ob Tysabri auch gerade deswegen so ein Knaller war als Medikament ist, weil es eben immer von Ärzten gegeben wurde. Schließlich hat man die Patienten somit immer voll unter Kontrolle. Und da war die Therapietreue natürlich wahnsinnig hoch. Wohingegen wir wissen, dass zum Beispiel Interferon, was ja auch unangenehm zu nehmen ist, manchmal nur so eine Medikation Possession Rate von um die 40 % hat. Und da können Sie natürlich die Wirkung vergessen. Also von daher Adhärenz, ist ganz wesentlich. Natürlich entdecke ich manchmal auch dieses Schema. Ich gehe immer davon aus, dass ein Patient sich bemüht, die Medikamenteneinnahme ganz gut zu machen. Dennoch frage ich auch immer nach, ob man es geschafft hat, das einzuhalten. Ich gehe gar nicht davon aus, dass das regelmäßig ist. Jemand, der mir sagt, ich habe es immer genommen, dem glaube ich sowieso nicht, weil das geht nicht. Geht mir auch selber so, ich versage schon bei Antibiotika, die regelmäßig einzunehmen, was ja wirklich wichtig ist und kurz. Von daher fragt man eher, wie viel haben Sie jetzt versäumt oder hat es ganz gut geklappt oder nicht? Und ja, das ist letztlich schon ein wesentlicher Punkt mit der Therapietreue, dass man verhindert, dass dann so Schemata aufkommen wie, ich nehme das nur, wenn es mir schlecht geht. Also wenn man so was entdeckt, dann muss man noch mal ernsthaft miteinander reden, dass das so nicht gedacht ist. Und man kann ja auch über alles reden. Wenn das Schema wirklich zu anstrengend ist für jemanden durchzusetzen, dann muss man schauen, was noch an Alternativen möglich ist. Es gibt ja durchaus die Möglichkeit zu einer individualisierten Therapie, eben weil wir so viele Präparate haben. Irgendwas wird man finden, was mit dem persönlichen Leben gut vereinbar ist. Aber dieses, ich mach das mal so zwischendurch, wenn es mir nicht so gut geht oder mal nach einem Schub, das geht am Ziel vorbei. Nele Handwerker: Ja, da bin ich doch froh, dass meine Eltern mir klare Linie beigebracht haben. Ich musste mein Medikament die ersten Jahre siebenmal die Woche spritzen, irgendwann wurde das Präparat angepasst und seitdem muss ich mir nur noch dreimal die Woche spritzen. Und ja, ich habe mir dann mal zum Geburtstag frei gegeben oder zu Weihnachten. Aber ansonsten, wenn es ging, nachgeholt. Prof. Mathias Mäurer: Da habe ich auch ganz hohen Respekt, wenn das jemand so durchzieht. Ich finde das schon bewundernswert und ich kann mir vorstellen, dass das schwierig ist. Deswegen, versuche ich meine Patienten immer zu ermuntern, dass sie klar sagen, was sie meinen zu schaffen und was eben nicht. Grundsätzlich ist das, wie wir eben besprochen haben, mit der Therapietreue eine ganz, ganz wesentliche Sache, um auch Therapieerfolge zu erzielen. Und ich finde, jeder Patient hat das Recht zu sagen, ja, das schaffe ich oder das schaffe ich nicht. Es macht ja keiner mir zuliebe. Davon sollte man sich lösen. Mir tut niemand einen Gefallen damit, wenn er seine Medikamente regelmäßig einnimmt. So erwachsen muss man sein, dass man sagt, das ist letztlich für mich. Ich bin nur dafür da, um zu helfen, wie man es möglichst optimal hinbekommt. Welche medizinisch sinnvollen Gründe gibt es, eine verlaufsmodifizierende Therapie zu wechseln oder gar auszusetzen? Nele Handwerker: Es gibt ja bestimmt welche, wo Sie sagen, das ist okay an der Stelle. Prof. Mathias Mäurer: Na ja, wir haben über den Convenience-Aspekt gesprochen. Da darf man natürlich wechseln. Man darf wechseln oder man soll sogar wechseln, wenn das Medikament nicht das macht, was es tun soll. Man darf natürlich auch wechseln, wenn irgendwie Nebenwirkungen nicht beherrschbar sind. Das sind alles Gründe. Und natürlich darf man auch das Absetzen mal ins Feld führen. Wir haben da auch von den Leitlinien schon eine klare Vorstellung, wo man sagen kann, hier kann ich auf ein Medikament verzichten. Also wenn tatsächlich jemand über Jahrzehnte mit einer Basistherapie komplett stabil war und auch nach den initialen Schüben nichts mehr gekommen ist, kann man selbstverständlich auch mit dem Patienten, wenn es dann schon ein höheres Lebensalter ist, über 45, besprechen, dass man es absetzt. Es gibt die Leitlinien die sagen, nach fünf Jahren mit einer moderat wirksamen Therapie kann man darüber sprechen. Ich habe viele gesehen, die dann doch wieder Schübe bekommen haben. Von daher, bin ich da etwas vorsichtiger, auch bei den moderat wirksamen und würde sagen, eigentlich sollte man vor dem 45. Lebensjahr die Diskussion nicht unbedingt beginnen. Aber wenn es in diese Altersklasse geht und die MS war lange stabil und es war jetzt auch keine allzu schwere Verlaufsform, dann kann man darüber reden. Ein bisschen anders ist es bei den hochaktiven Patienten, die von Anfang an eine sehr hohe Krankheitlast gehabt haben, die man nur mit sehr hochwirksamen Medikamenten still bekommt. Da wäre ich insgesamt sehr, sehr zurückhaltend überhaupt abzusetzen, weil das häufig in die Hose geht. Letztlich muss man sich ja auch vor Augen halten, wenn so eine MS stabil ist, die einen als chronische Erkrankung begleitet über zumindest das mittlere Lebensalter, dann hat man genau das erreicht, was man will. Und dann ist das Absetzen zwar ein verständlicher Wunsch, aber eigentlich hat man wahrscheinlich nur durch das Medikament diese Situation erreicht und dementsprechend sollte man es beibehalten. Also ich bin immer so ein bisschen zurückhaltend, aber klar, man kann auch Absetzen besprechen unter bestimmten Voraussetzungen. Nele Handwerker: Also ich kann dazu nur sagen, bei mir war die MS auch lange stabil und ich nutze quasi Medikamentenklasse 1, Basismedikation. In der Schwangerschaft habe ich anderthalb Jahre ausgesetzt und ich hatte nach der Geburt auch eine kleine sensitive Störung und habe meine Therapie dann wieder fortgesetzt. Nun habe ich noch nicht die 45 erreicht. Dreieinhalb Jahre habe ich noch bis dahin. Aber ich persönlich rechne im Moment auch damit, dass ich das bis an mein Lebensende nehme. Und hoffe dann darauf, dass ich dank funktionierender Therapie und gesunder Lebensweise mit 80 Jahren fitter bin als meine Klassenkameraden, die über die Stränge geschlagen haben. Das ist meine Hoffnung. Welche Therapieoptionen haben Frauen mit Kinderwunsch, die eine aktive MS haben? Nele Handwerker: Denn da kenne ich mich wirklich nicht aus. Gibt es da Möglichkeiten von den hochwirksamen Medikamenten oder macht es Sinn zumindest auf eine weniger wirksame Therapie zu wechseln? Wie verträgt sich das? Prof. Mathias Mäurer: Genau, man muss da ein bisschen unterscheiden. Also in der Regel ist es so, man sollte stabil in eine Schwangerschaft reingehen, weil man weiß, da ist eine ganz gute Korrelation zwischen der Schubhäufigkeit vor Beginn der Schwangerschaft und dem, was man nach Entbindung zu erwarten hat, wo ja manchmal die Schubhäufigkeit auch etwas steigt. Also wenn man stabil reingeht, ist die Chance, dass man auch stabil rauskommt aus der Schwangerschaft ziemlich gut. Und jetzt muss man unterscheiden, es gibt ja wie gesagt auch moderate MS-Formen, die jetzt gar nicht so eine hohe Entzündungsaktivität haben. Bei denen ist die Schwangerschaft meistens auch ausreichend, um die Medikation zu ersetzen, weil die Schwangerschaft per se ja auch ein bisschen immunsublimierend wirkt. Man muss ja das Kind tolerieren, was ja zur Hälfte vom Vater ist, deswegen reguliert sich das Immunsystem selber runter. Und das führt auch dazu, dass man eben mit zunehmender Schwangerschaft immer weniger Schübe bekommt. Man holt das dann zwar statistisch wieder auf in der Perinatalphase. Aber grundsätzlich, wenn man eine moderate MS hat, kann man eigentlich bis zum Eintritt der Schwangerschaft so ein Medikament nehmen und dann setzen es viele ab und das funktioniert mit der Schwangerschaft ganz gut. Ein bisschen anders ist es, wenn man eine sehr hoch aktive MS hat, die nur mit hoch aktiven Medikamenten stabil ist. Zum Beispiel die Frauen, die unter Tysabri sind, das sind ja meistens Frauen, die eine sehr hochaktive MS haben, denen empfehlen wir heutzutage, das Tysabri auch über die Schwangerschaft zu nehmen. Nur kurz vor Entbindung sollte es abgesetzt werden, um danach gleich wieder zu starten. Auch bei Therapien wie Ocrelizumab, die alle halbe Jahr gegeben werden, kann man eigentlich die Schwangerschaft ganz gut mit den Infusionen planen. Man kann letztlich die Schutzwirkung, die man durch diese zyklischen Infusionen hat, so ausnutzen, dass man auch in der Schwangerschaft noch ganz gut protegiert ist. Auch da haben wir mittlerweile ganz gute Konzepte. Nele Handwerker: Super. Schön. Prof. Mathias Mäurer: Deswegen einfach den Neurologen fragen, wie man da in der individuellen Phase mit Kinderwunsch verfahren kann. Aber unsere Maßgabe ist, wir wollen natürlich jeder Frau, auch mit MS, eine ganz normale Schwangerschaft ermöglichen und natürlich auch ihren Kinderwunsch absolut realisieren lassen. Das war ja früher furchtbar mit den ganzen Verboten, die es da gab. Und ich möchte nicht wissen, wie viele Schicksale da zerstört worden sind mit komplett falschen Empfehlungen. Wir versuchen heute alles möglich zu machen, aber man sollte halt vorher drüber sprechen, wie man das am besten realisiert. Nele Handwerker: Okay, super. Das heißt, es gibt Medikamente, die kann man nehmen. Das finde ich sehr schön. Was passiert denn, wenn ich eine aktive MS mit einer verlaufsmodifizierenden Therapie zum Stillstand gebracht habe und denke, jetzt ist alles gut und jetzt setze ich die Medikamente ab? Nele Handwerker: Das lese ich leider immer mal wieder, auch bei Social Media. So nach dem Motto, jetzt ist es super und jetzt kann ich endlich wieder auf diese, in Anführungsstrichen, bösen Medikamente verzichten. Prof. Mathias Mäurer: Na ja, die Krankheitsaktivität wird wiederkommen. Das kann, wie gesagt, bei einer moderaten MS auch klappen, dass man nicht unbedingt sofort irgendwas bekommt oder dass es lange dauert. Obwohl, wenn man so in Studien guckt, auch Absetzstudien mit Interferonen, merkt man schon, dass eben die Gruppe, die abgesetzt hat, schlechter läuft. Also zumindest im statistischen Mittel. Im Einzelfall kann es natürlich klappen, genauso wie es im Einzelfall auch ziemlich in die Hose gehen kann. mit Einzelfällen kann man sowieso nichts entscheiden. Es wird immer jemanden geben, der sagt, bei mir hat das ganz gut geklappt, aber das kann man eben nicht auf die Allgemeinheit ausrollen. Wenn man aber eine hochaktive Therapie oder eine hochwirksame Therapie stoppt, da kann man ziemlich auf die Nase fallen. An der Stelle sei gesagt, zum Beispiel Patientinnen, die auf Fingolimod sind oder auf den S1P-Modulatoren, wenn die absetzen, die machen halt gerne mal einen Rebound, also das er dann so richtig zuschlägt der Schub. Auch bei Tysabri hat man häufig eine Wiederkehr der Krankheitsaktivität und Rebound-Phänomene. Das Absetzen sollte man in der Tat mit seinem Neurologen sehr gut besprechen und zusammen durchsprechen, wie das persönliche Risiko ist, zumindest statistisch, wenn ich jetzt das Medikament weglasse? Wie gesagt, ich habe teilweise auch diese Beiträge im Internet gesehen. Da gruselt es mir natürlich ein bisschen. Das sind einfach ziemlich dämliche Empfehlungen. Welche Risiken sind mit einem wiederholten Wechsel von Therapie und Therapieabbruch verbunden? Nele Handwerker: Also ich mache jetzt Therapie, weil ich einen Schub hatte und sobald die Aktivität gestoppt ist, höre ich wieder auf damit. Anstatt dankbar zu sein und das weiter zu nutzen, höre ich auf und spiele dieses Ping Pong Spiel. Prof. Mathias Mäurer: Na ja, zum einen gibt es tatsächlich Medikamente, dazu gehören die S1P-Modulatoren, so First Dose Effekte. Das heißt, man bringt sich dann natürlich mit so einem On/Off-Schema auch immer wieder in eine blöde Situation, weil man halt diese First Dose Effekte als Nebenwirkung mitnimmt. Das ist nicht besonders klug bei solchen Medikamenten. Dann ist es natürlich auch so, Medikamente müssen sich auf ein gewisses Steady State einpendeln. Die meisten Basismedikamente zum Beispiel, die brauchen eine gewisse Zeit, bis sie die volle Wirksamkeit entfalten. Also wenn man diese Medikamente drei Monate nimmt, dann absetzt, dann irgendwann mal wieder drei Monate nimmt, dann wird man nie den Effekt haben, den man eigentlich versprochen bekommt durch das Medikament. Deswegen sollte man es so nehmen, wie es auch im Beipackzettel drinsteht. Das haben wir ja am Anfang schon durchgegangen, es geht um eine Art Prophylaxe. Das ist nichts, was die akute Entzündung bremst. Sondern diese Medikamente sind dafür da, um für die Zukunft weniger Entzündungslast auf das Hirn einwirken zu lassen. Das heißt, diese Medikamente sind wie eine Versicherung. Ist ja auch nicht so, dass sie ständig Ihre Reiseversicherung kündigen, wenn sie mal gerade nicht im Urlaub sind. Das macht man ja auch nicht. Man lässt sie weiterlaufen. Und so muss man das auch bei den MS-Medikamenten betrachten. Das ist eine Art Versicherung, die lässt man einfach laufen und freut sich, wenn das gut funktioniert. Und wenn es nicht gut funktioniert, dann kann man nach Alternativen suchen. Und nicht funktionieren können eine mangelnde Wirksamkeit oder zu viele Nebenwirkungen sein. Aber eben keine, aus meiner Sicht, eigenen Ideen verwirklichen. Nele Handwerker: Ja, das bitte für den kreativen Bereich lassen, nicht für die medizinische Behandlung. Prof. Mathias Mäurer: Genau. Nicht kreativ werden mit den Medikamenten. Also, das sage ich auch ärztlichen Kollegen. Das ist auch manchmal so der Fall, dass man sich dann irgendwelche Schemata ausdenkt. Bitte nicht. Welcher Prognose sehen Menschen entgegen, die die MS mit, in Anführungsstrichen, nur einer gesunden Lebensweise eindämmen wollen? Prof. Mathias Mäurer: Ich glaube, das wird nicht funktionieren. Also ich habe überhaupt nichts gegen natürlich diese supportiven Konzepte, gesunde Lebensweise, Achtsamkeit, viel Sport, auch wegen mir, alles mögliche Komplementäre, wenn es guttut, geschenkt. Aber bitte immer als zusätzliches Konzept. Die Basistherapie für jede MS ist, dass man das Immunsystem in seiner Wirksamkeit bremst, in seiner Auswirkung. Und dem Immunsystem ist ziemlich egal, wie sie sich ernähren. Also das ist vielleicht jetzt ein bisschen vollmundig ausgedrückt. Es gibt natürlich schon so gewisse Ideen, was jetzt dem Immunsystem besser und schlechter gefällt, aber sie brauchen da keine speziellen Diäten. Es reicht einfach, wenn man gesunden Menschenverstand walten lässt und eigentlich den Gesundheitsempfehlungen folgt, die eigentlich für alles gelten, wenn man im Leben gut zurechtkommen will. Das ist auch als MS-Patient absolut ausreichend. Aber wie gesagt, wenn jemand Spaß an bestimmten Diäten hat, Spaß an bestimmten Nahrungsergänzungsmitteln, solange es nicht gefährlich ist, ist das von meiner Seite aus kein Problem. Aber wie gesagt, bitte mit einer vernünftigen Immuntherapie, angepasst an den Schweregrad der Erkrankung. Nele Handwerker: Und eine gegensätzliche Frage: Wie sieht die Prognose von MS-Patienten aus, die eine wirksame Therapie nutzen, wo wirklich die Aktivität komplett unterdrückt wird, auch im subklinischen Bereich? Nele Handwerker: Wo auch die MRTs, keine Aktivität zeigen, möglichst noch ergänzt durch einen gesunden Lebenswandel. Prof. Mathias Mäurer: Ich glaube, dass es denen langfristig wahrscheinlich besser gehen wird. Ich meine auch das kann man jetzt individuell nicht für jeden sagen, weil es gibt in der Tat auch wirklich schon sehr, sehr aggressive Verläufe, wo man auch manchmal der Erkrankung bei bestem Willen auch als Arzt so ein bisschen hinterherläuft. Aber ich sage mal, mit einer normalen MS, die vernünftig behandelt ist, erzielen wir schon heute doch ganz gute Verläufe. Wenn ich mir zum Beispiel jetzt Daten angucke, was die Transition in diese sekundär chronisch progrediente Erkrankungsphase angeht, da gibt es ja noch diese alten Daten, die auch noch in den alten Lehrbüchern drinstehen und meistens auch in irgendwelchen Ratgebern, dass so nach zehn Jahren doch 50 % eben eine sekundäre, chronisch progrediente Verlaufsform auch in Kauf nehmen müssen. Also die letzten Daten, die ich gesehen habe, die das systematisch ausgewertet haben, also nach der Ära der Immunmodulatoren, die ist mittlerweile schon weit unter 20 %. Und wenn man hochwirksame Therapien anguckt, kann man sogar das noch weiter drücken, sogar in den einstelligen Bereich. Und die Studie, die Sie eben angesprochen haben, Dänemark/Schweden, die zeigt ja auch, dass man letztlich Progression durch eine frühe, konsequente Therapie ganz gut verhindern kann. Und dann gibt es auch noch einige Registerauswertungen, die zeigen, dass es von Vorteil ist, je früher man anfängt mit der Therapie, desto weniger wahrscheinlich eben den Übergang auch in so progressive Phasen zu erleben. Es gibt schon einige, wirklich gut gemachte Daten, die zeigen, dass das vernünftig ist da auch was zu machen. Noch mal, im Endeffekt ist es natürlich immer die eigene Entscheidung. Und wenn die eigene Entscheidung auf der Basis von Wissen und Evidenz getroffen ist, ist das alles in Ordnung. Ich würde dann zwar auch versuchen, dagegen zu argumentieren. Aber da kann ich gut mit umgehen, wenn ich jemanden gegenüber habe, der mir letztlich evidenzbasiert versichert, dass er das verstanden hat, wie MS funktioniert. Wo ich aber, wie gesagt, gar nicht mit kann, das ist mit irgend so einem Geschwurbel, wo ich merke, da hat sich eigentlich niemand die Mühe gemacht, sich mal damit auseinanderzusetzen, was das eigentlich bedeutet und dass das eben doch eine chronische Erkrankung ist, die auch nicht zwischen den Schüben weg ist. Sondern die ist da und die ist auch bei den meisten aktiv da und es lohnt sich, diese Aktivität auch langfristig gesehen zu unterdrücken. Wie umkehrbar sind Spätfolgen, die sich im progredienten Verlauf der MS zeigen, nach aktuellem Stand der Forschung und Behandlungsoptionen? Nele Handwerker: Vielleicht gibt es ja irgendwelche Leute, die denken, ach und dann erfindet die Forschung was in zehn Jahren und dann kann das alles wieder rückgängig gemacht werden, mein Gehirn wird wieder größer, alles wird wieder toller. Und ich kann hüpfen wie ein Kind. Prof. Mathias Mäurer: Da wird natürlich dran gearbeitet und das ist auch eine große Hoffnung. Das wünschen sich ja viele, dass man die Sache wieder reparieren kann. Irgendwelche Remyelinisierungsstrategien oder auch Neuroprotection oder vielleicht sogar auch ein Wiederaufbau mit Stammzellen oder so. Klar, da wird dran geforscht. Nur da muss man ganz klar sagen, das ist noch so weit weg von einer klinischen Realität, dass ich da nicht drauf warten würde. Da geht nämlich viel Zeit ins Land. Also natürlich ist das mal ein Ziel, dass man eben auch denjenigen helfen kann, die durch die Erkrankung ernst zu nehmende Symptome bekommen haben. Aber im Moment können wir das nicht zurückdrehen. Was passiert ist, ist häufig dann auch fixiert. Man kann das zwar durch Reha auch kompensieren, das Gehirn ist ja wirklich sehr leistungsfähig, auch sogar in späteren Phasen der Erkrankung kann man da noch viel durch Kompensation erledigen. Aber man wird bestimmte Dinge nicht zurückdrehen können oder hat auch noch keine Möglichkeiten in der Hand, das zurückzudrehen. Das erfolgreichste Konzept ist in der Tat eben die frühe entzündungshemmende Therapie. Das ist das, wo wir eigentlich doch in den letzten Jahren gesehen haben, das hat eine ganze Menge Fortschritt gebracht bei der Erkrankung. Nele Handwerker: Jetzt sind Sie schon eine Weile MS-Spezialist. Sind Ihnen denn schon Patienten begegnet, die ihre frühere Entscheidung gegen verlaufsmodifizierende Medikamente bereut haben? Prof. Mathias Mäurer: Ich mache das jetzt seit fast 25 Jahren, dass ich in der MS-Ambulanz arbeite und ich habe wahrscheinlich schon mehrere 1000 Patienten gesehen. Ich bin niemand, der zurück guckt. Natürlich denkt man sich manchmal, Mensch, das hätten wir besser machen können oder hätten wir irgendwie ein bisschen früher begonnen. Aber das interessiert mich eigentlich in so einer Situation nicht mehr. Ich nehme jeden so, wie er kommt und versuche das Beste rauszuholen. Dieser Blick zurück, der ist sowohl von Arztseite Schwachsinn als auch von Patientenseite. Sie können es ja nicht mehr ändern. Der Blick muss immer nach vorne gehen und da muss man die Situation so nehmen, wie sie zu dem Zeitpunkt ist. Ich bin auch der Meinung, man kann, egal zu welchem Zeitpunkt und in welcher Phase immer irgendwas rausholen. Sei es durch Reha, sei es durch symptomatische Therapie und natürlich auch wenn in frühen Phasen vielleicht dieser Sinneswandel passiert dann auch noch durch eine gut gewählte Immunmodulation. Ich sage mal so, ich habe noch keinen MS-Patienten erlebt, der, wenn er sich auf das eingelassen hat und nicht so ein Grundmisstrauen gegen uns als Mediziner mitbringt, der nicht verstanden hat, was wir ihm damit sagen wollen und der dann auch selber sagt, ja, das sehe ich irgendwo ein, das überzeugt mich. Häufig ist es tatsächlich diese Situation, wenn man sich überhaupt nicht auf unsere Sichtweise der Dinge einlässt, sondern nur stur auf auf seinem Modell beharrt, das man dann wahrscheinlich falsche Berater hat, denen man eben mehr vertraut als den Profis. Nele Handwerker: Vielen Dank, war ein tolles Interview. Möchten Sie den Hörerinnen und Hörern noch was mit auf den Weg geben zum Schluss? Prof. Mathias Mäurer: Ich sage mal so: Bleiben Sie in dem, was Sie tun entspannt, aber nicht so entspannt, dass Sie den Kopf in den Sand stecken und denjenigen hinterherlaufen, die Ihnen das Blaue vom Himmel herunter versprechen. Die Erkrankung ist saublöd und letztlich erfordert das auch, dass man sich damit auseinandersetzt und teilweise in manche saure Äpfel beißt oder manche Kröten schlucken muss. Aber irgendwelchen falschen Propheten hinterherzulaufen mit Heilversprechen, das ist auf lange Sicht nicht gut. Nele Handwerker: Ein sehr gutes Schlusswort. Prof. Mathias Mäurer: Ja, das würde ich mitgeben. Nele Handwerker: Vielen, vielen Dank, Herr Professor Mäurer, das war ein tolles Interview. Ich freue mich und ich hoffe, ich darf Sie noch mal irgendwann zu einem schönen Thema einladen. Nochmals danke. Prof. Mathias Mäurer: Immer gerne. Hat mich auch gefreut. Und auch an alle Hörer und Leser noch einen schönen Tag. Nele Handwerker: Tschüss. Prof. Mathias Mäurer: Tschüss. ++++++++++++++++++++ Ich wünsche Dir bestmögliche Gesundheit, Nele Mehr Informationen rund um das Thema MS erhältst du in meinem kostenlosen MS-Letter. Hier findest Du eine Übersicht über alle bisherigen Podcastfolgen.

social media art master interview internet man pr sports fall land stand ms system er therapy influencers situation transition europa patients leben prof letter thema weg auto phase spa zukunft register geschichte mehr dinge tipps rolle tests wochen grund noch sand frauen bei wo kopf probleme seite wissen anfang ziel entwicklung mensch lebens gibt dazu unter meinung sinn finger beispiel weihnachten ideen burden sicht kr fatigue bedeutung nun nur region muss augen weise basis gesundheit tagen wort urlaub eltern lage kritik stelle entscheidung welche sache leute dank unterschied monaten realit beginn einfluss verst freund beste diese folge genau weil gerade bereich wert punkt hoffnung anf schluss aufgabe konzept experten vater sei bitte liste diskussion recht sinne reihe arbeiten geburtstag unterschiede dingen wunsch bewegung reserve motor nachdem ding zeitpunkt vorstellung gefahr zeichen daten motto fakten wirkung strategien ergebnisse kollegen klar progression ans gruppe mitte stellen kontrolle erfolge umst himmel schwierigkeiten nutzen str ihnen schlie mir dennoch methode regel ordnung studie laufe rebound bevor obwohl risiko deswegen forschung geburt tat konsequenzen mittel ansatz respekt arzt davon formen begr gegenteil achtsamkeit kauf feld empfehlungen therapie aktivit alternativen versuch gehirn theorie nase verk bahn funktion modell willen studien aufkl phasen linie wechsel vorteil mischung geduld prinzip leuten berater gebiet kombination hose voraussetzungen ahnung beitr zum beispiel roulette effekt patienten konzepte jahrzehnte verl behandlung verlauf anteil nehmen sondern schweden dauer schei profis schwangerschaft anzahl frage wie symptome verbesserung sichtweise erkrankung regionen das problem grunds leser effekte bedrohung immunsystem wahrscheinlich rahmenbedingungen theorien medikamente nebenwirkungen palette gefallen hirn prognose jemand ausma auswirkung wenn sie am anfang verdacht stillstand versicherung aktiv anstatt garantie abw lebensweise lebensjahr kleinigkeiten wirksamkeit gleiche kinderwunsch untersuchungen der blick schema desaster verboten kapazit irgendwas mediziner anteile zellen symptomen weder entz nahrungserg nervensystems bahnen beschr sensibilit cortex therapien kredit medikamenten eintritt flecken dosen sprich irrtum im r medikament praktisch blaue attacken letztlich influencern blogbeitrag ketten wiederaufbau laien attacke selbstmord antibiotika immunit knaller gesunden schub schicksale propheten reha antik einzelfall neurologie das prinzip leitlinien chefarzt lebensende spitzen endeffekt menschenverstand das gehirn bleiben sie drumherum allgemeinheit kribbeln wiederkehr deinem weg unfug welche risiken einzelf leim kompensation adh evidenz mehrzahl lebenswandel korrelation datens nebenwirkung absetzen steady state stammzellen ihre fragen komplement nochmals auges lebensalter ratgebern sinneswandel schlusswort prozentsatz ambulanz fachliteratur medikation lehrb entbindung klassenkameraden rituximab social media bereich datenqualit altersklasse gesundheitssysteme immuntherapie beipackzettel erblindung entsprechung neurologen areale neuroprotection schemata gesamtzahl funktionsst heilversprechen die erkrankung kortison schutzwirkung schweregrad katheter infusionen motorschaden mathias m tiermodell zelltod tysabri wohingegen allgemeinpl b zellen multiplen sklerose pathologien therapieerfolge schubes immunmodulation gleichgewichtsst therapiebeginn immunfunktion langzeitverlauf hirngewebe langzeitprognose krankheitsaktivit medikamentes kompensationsf gehstrecke
consilium - der Pädiatrie-Podcast
#8 mit Dr. Daniel Vilser: Long Covid

consilium - der Pädiatrie-Podcast

Play Episode Listen Later Mar 25, 2022 55:51


Wie kann man Kindern und Jugendlichen helfen, die wochen- oder sogar monatelang unter den Folgen einer SARS-CoV-2-Infektion leiden? Indem man sie ernst nimmt, erfährt Gastgeber Dr. Axel Enninger in der aktuellen Folge zum Thema „Long Covid bei Kindern”. Sein heutiger Gast ist Dr. Daniel Vilser, leitender Oberarzt im Bereich der Kinder-Kardiologie sowie Leiter der Long Covid-Ambulanz für Kinder an der Universitätsklinik Jena. „Unterm Strich bleibt Long Covid eine Ausschluss-Diagnose […] Das heißt, unser Anspruch ist es eine andere Erkrankung zu finden, denn alles andere können wir ja auch viel besser behandeln.” Das Vorgehen im Rahmen der Diagnostik ist dabei sehr umfangreich. Nicht nur Blutbild, Ultraschall, Kreislauf- und Belastungstests, auch die Psyche wird einbezogen und ein individuelles Therapiekonzept entwickelt. Eine kausale Therapie gibt es nicht, doch vieles kann helfen: klassische Rehabilitationsmaßnahmen und vor allem die Berücksichtigung der eigenen Belastbarkeit. Aber auch die Forschung hält spannende Ansätze für die Zukunft bereit. Hören Sie in diesem aktuellen Podcast… …warum man in Jena eine ganzheitliche Sprechstunde eingerichtet hat (1:47) …was gleich und was anders ist, als bei bekannten postviralen Fatigue-Syndromen (5:30) …wie häufig Long Covid tatsächlich vorkommt (6:58) …wie Schweregrad und Mosaiksteinchen bei der Diagnose helfen (12:45) …weshalb in der akuten Phase und bei „Ongoing Covid” Geduld gefragt ist (17:15) …wann sich die Patienten in der Spezial-Sprechstunde vorstellen sollten (21:19) …was zur Diagnostik gehört: Blutbild und Herz-Ultraschall bis psychologisches Assessment (22:53) …wie versucht wird eine individuelle Lösung zu finden – ohne Schwarz-Weiß (36:45) …was es mit Pacing und Crashes auf sich hat und was noch hilft (40:34) …welche Ansätze erforscht werden – es sind vielversprechende dabei (42:45) …was man den Patienten sagen kann, wie lang es noch dauert (48:27) …die „Do's”- und die „Don'ts” von Dr. Vilser (51:15) Weiterführende Links: https://www.uniklinikum-jena.de/kim4/Die+Klinik/Ambulanzen.html (Info zur Post-Covid- Ambulanz am Universitätsklinikum Jena) https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/020- 027l_S1_Post_COVID_Long_COVID_2021-07.pdf (S1-Leitlinie Post-COVID/Long-COVID) Borch, L., Holm, M., Knudsen, M. et al. Long COVID symptoms and duration in SARS-CoV-2 positive children — a nationwide cohort study. Eur J Pediatr (2022) https://doi.org/10.1007/s00431-021-04345-z Kikkenborg Berg S, Dam Nielsen S, Nygaard U, Bundgaard H, Palm P, Rotvig C, et al. Long COVID symptoms in SARS-CoV-2-positive adolescents and matched controls (LongCOVIDKidsDK): a national, cross-sectional study. The Lancet Child & Adolescent Health. 2022. https://doi.org/10.1016/S2352-4642(22)00004-9 Stephenson, T., Pinto Pereira, S., Shafran, R. et al. Physical and mental health 3 months after SARS-CoV-2 infection (long COVID) among adolescents in England (CLoCk): a national matched cohort study https://doi.org/10.1016/S2352-4642(22)00022-0 Kontakte: Feedback zum Podcast? consilium@infectopharm.com Homepage zum Podcast: www.infectopharm.com/consilium/podcast/ Homepage InfectoPharm: www.infectopharm.com Disclaimer: Der consilium – Pädiatrie-Podcast dient der neutralen medizinischen Information und Fortbildung für Ärzte. Für die Inhalte sind der Moderator und die Gäste verantwortlich, sie unterliegen dem wissenschaftlichen Wandel des Faches. Änderungen sind vorbehalten.

German Podcast
News in Slow German - #297 - Easy German Radio

German Podcast

Play Episode Listen Later Mar 17, 2022 9:05


Wir beginnen unser Programm mit einer Diskussion über die rechtlichen Schritte, die die Niederlande und Australien gegen Russland wegen Russlands Rolle beim Abschuss des Malaysia-Airlines-Flugs MH17 über der Ukraine im Jahr 2014 eingeleitet haben. Danach sprechen wir über die Entscheidung einer wachsenden Zahl von Russen, wegen der Wirtschaftssanktionen, der politischen Isolation und der Angst vor einem zunehmend repressiven Regime aus ihrer Heimat zu fliehen. Im wissenschaftlichen Teil erfahren wir etwas über die schädlichen Auswirkungen von COVID-19 auf das Gehirn, die in einer neuen, in der Zeitschrift Nature veröffentlichten, Studie aufgezeigt werden. Und zum Schluss des ersten Teils unseres Programms werden wir noch über die Aktualisierung der UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes sprechen. Jetzt geht es weiter mit der Ankündigung für den zweiten Teil unseres Programms, „Trending in Germany“. Wir werden über die Entscheidung der EU in der letzten Woche sprechen, die Einfuhr von russischem Erdgas bis zum Ende dieses Jahres um zwei Drittel zu senken. Wir werden auch darüber sprechen, dass der Alkoholmissbrauch unter deutschen Jugendlichen in den letzten Jahren stark gestiegen ist. Jetzt gibt es Forderungen, dass der Verkauf von Alkohol in Kiosken, Supermärkten oder Tankstellen verboten werden soll. - Australien und die Niederlande erheben Klage gegen Russland - Russische Invasion der Ukraine: Russen verlassen ihr Land - Zwei neue großangelegte Studien erklären Unterschiede bei Schweregrad und Symptomen von COVID-19 - UNESCO aktualisiert Liste des immateriellen Kulturerbes - Deutschland finanziert weiter den russischen Angriff auf die Ukraine - Alkohol soll nur noch in speziellen Läden zu kaufen sein

Hör-Saal: 15 Minuten Forschung
#034: Wohin entwickelt sich das Virus?

Hör-Saal: 15 Minuten Forschung

Play Episode Listen Later Feb 17, 2022 14:21


Der Höhepunkt der Omikron-Welle sollte bald vorbei sein, Öffnungsschritte hat die Regierung für die nächsten zwei Wochen in Aussicht gestellt. Trotzdem wissen wir nicht genau, wie sich weitere Varianten des Sars-CoV2-Virus verhalten werden. Der Ökonom und Simulationsexperte Patrick Mellacher hat ein Modell entwickelt, mit dem man aber unter anderem den Schweregrad von Virusmutationen simulieren kann. Seine Prognose: Das Coronavirus wird aufgrund zunehmender Immunität im Durchschnitt weniger tödlich werden, aber hochansteckend bleiben. Patrick Mellacher forscht am Schumpeter Centre der Universität Graz seit März 2020 mit Hilfe von Simulationsmodellen und empirischen Analysen zu verschiedenen Aspekten der Covid-19 Krise. Sein ökonomisch-epidemiologisches Modell „COVID-Town“ wurde kürzlich mit dem Herbert Simon Young Scholar Prize 2021 ausgezeichnet und bildet die Basis für ein FWF-Projekt, in dem er seit Februar 2022 als PostDoc arbeitet. >> mehr erfahren Weiterführende Infos: >> Artikel "Endogenous viral mutations, evolutionary selection, and containment policy design" im Journal of Economic Interaction and Coordination (2022) >> Direkter Link zu dem von Patrick Mellacher entwickelten Modell >> Mehr zum FWF-Projekt „Agent-based Economic Epidemiology“

Mutismus-Podcast
Gibt es eine "leichte Form" von Nicht-Sprechen-Können? | 046

Mutismus-Podcast

Play Episode Listen Later Feb 12, 2022 26:08


Die Unterscheidung in eine “leichte Ausprägung” oder eine “schwere Form” von Mutismus ist weder sinnvoll noch hilfreich.

consilium - der Pädiatrie-Podcast
#5 mit Prof. Peter Höger: Psoriasis

consilium - der Pädiatrie-Podcast

Play Episode Listen Later Jan 21, 2022 56:40


Auch im neuen Jahr hält der consilium – Pädiatrie-Podcast wieder spannende und praxisrelevante Themen für Sie bereit. Die Praxisrelevanz musste in dieser Folge zu Psoriasis allerdings erst einmal klargestellt werden. Gastgeber Dr. Axel Enninger hinterfragt, ob sich Kinder- und Jugendärzte den Podcast überhaupt anhören sollten: Das Thema Schuppenflechte „ist doch so selten“. Gesprächspartner Prof. Peter Höger vom Wilhelmstift in Hamburg widerspricht als eingeladener Dermatologe vehement. „Die Schuppenflechte wird sowohl in ihrer Häufigkeit als auch manchmal in ihrem Schweregrad unterschätzt.“ Sie sei mitnichten nur eine Erkrankung des älteren Erwachsenen. Die Wahrscheinlichkeit, an ihr zu erkranken, steige von der Geburt jährlich um 0,1 % bis hin zu immerhin 1,2 % bei den Adoleszenten. Ärztinnen und Ärzte haben es bei der Psoriasis mit der zweithäufigsten chronisch-entzündlichen Hauterkrankung nach dem atopischen Ekzem zu tun. Die Fakten überzeugen! Hören Sie in diesem spannenden Podcast… …wer prädisponiert ist, an einer Psoriasis zu erkranken (3:30) …welche speziellen Triggerfaktoren bei Kindern eine Psoriasis hervorrufen können (4:27) …was das menschliche Fettgewebe mit Psoriasis zu tun hat (7:33) … wie sich das Bild einer Psoriasis von einer Windeldermatitis unterscheidet (12:05) …in welchem zeitlichen Zusammenhang Gelenkbeteiligungen auftreten können (13:23) … wie sich das Phänomen des letzten Häutchens bei der Diagnostik klinisch darstellt (15:23) … warum Handybilder allein keine ausreichende Diagnostik ermöglichen (22:09) …was bei Therapiebeginn das „topische Basic“ ist (30:19) …was die Körperoberflächenregel besagt (37:15) …wie der PASI-Score als Richtlinie für eine systemische Therapie eingesetzt wird (40:22) …welches das Mittel der ersten Wahl für die immunmodulatorische Therapie ist (43:10) …welchen Stellenwert die Lichttherapie noch hat (47:30) … die Do‘s“- und die „Don‘ts“-Botschaften von Prof. Höger (53:09) Weiterführende Links: PASI-Score:https://www.psonet.de/wp-content/uploads/downloads/2012/07/2008-Psoriasis-Area-and-Severity-Index-PASI-Score.pdf eDLQI: https://www.dermatools.net/eDLQI.html CDLQI: https://www.cardiff.ac.uk/medicine/resources/quality-of-life-questionnaires/childrens-dermatology-life-quality-index Leitlinie “Psoriasis im Kinder- und Jugendlichenalter“ (in Überarbeitung): https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/013-094.html Weitere Referenzen: Höger, Kinderdermatologie. Stuttgart: Thieme-Verlag, 4. Aufl. 2022 (erschienen Dezember 2021) Höger, Hamm, consilium-Themenheft „Psoriasis im Kinder- und Jugendalter“, 01/2022: https://www.infectopharm.com/consilium Kontakte: Feedback zum Podcast? consilium@infectopharm.com Homepage zum Podcast: www.infectopharm.com/consilium/podcast/ Homepage InfectoPharm: www.infectopharm.com Disclaimer: Der consilium – Pädiatrie-Podcast dient der neutralen medizinischen Information und Fortbildung für Ärzte. Für die Inhalte sind der Moderator und die Gäste verantwortlich, sie unterliegen dem wissenschaftlichen Wandel des Faches. Änderungen sind vorbehalten.

Epi-Food
Hashimoto-Thyreoiditis - wenn die Schilddrüse Probleme macht

Epi-Food

Play Episode Listen Later Dec 22, 2021 55:16


Im Experteninterview mit Dr. Simone Koch (Anzeige) sprechen wir über Diagnose, Symptome, Schweregrad & Verlauf so wie Ernährung, Sport und Lifestyle bei Hashimoto-Thyreoiditis. Abschließend ist Simone noch auf eure Fragen eingegangen und so wurde es ein unfassbar interessantes und vor allem wichtiges Interview zum Thema “Hashi”. Vielen Dank Simone für deine Expertise ❤️

NDR Info - Logo - Das Wissenschaftsmagazin

Die Forschung braucht Tierversuche, wenn sie Medikamente entwickeln will. Dass die Zahl der Tierversuche reduziert wird, ist allerdings erklärtes politisches Ziel. Doch in der Praxis ist es meist gar nicht so einfach, über ethische Grenzen zu entscheiden, weil Grundlagenforschung sich oft erst Jahrzehnte später auszahlt. Nach welchen Kriterien wird also festgesetzt, dass Tierleid in Kauf genommen werden darf? Wie weit sind innovative Ersatzmethoden wie Organs-on-a-chip und 3D-Modelle des menschlichen Gewebes? Wissenschaftsjournalistin Nele Rößler hat in Plön und Göttingen Forscher*innen besucht, die Tierversuche durchführen und sie nach emotionalen Konflikten gefragt. Sie hat mit Ethikerinnen und Tierschützerinnen gesprochen und erzählt im Gespräch mit Host Maja Bahtijarević, wie sich das Thema historisch gewandelt hat, wie es in anderen Ländern gehandhabt wird - und was all das mit unserer Einstellung zur Massentierhaltung zu tun hat. Die Hintergrundinformationen • Nobelpreise und Tierversuche | Mai Thi Nguyen-Kim: Sind Tierversuche ethisch vertretbar? Die kleinste gemeinsame Wirklichkeit, S. 303, Droemer-Verlag, März 2021 • Rechtliche Grundlage zu Tierversuchen | BMJV: Das Deutsche Tierschutzgesetz, 1972, letzte Änderung des Gesetzes August, 2021 https://www.gesetze-im-internet.de/tierschg/BJNR012770972.html • Rahmenbedingungen für Tierversuche in Deutschland | BfR: Fragen und Antworten zu Tierversuchen und Alternativmethoden, September 2020 https://www.bfr.bund.de/de/fragen_und_antworten_zu_tierversuchen_und_alternativmethoden-196366.html • Einsatz von Tierversuchen bei der Entwicklung von Cochlea-Implantaten | Keppeler et al: Multiscale photonic imaging of the native and implanted cochlea in PNAS, Mai 2021 https://www.pnas.org/content/118/18/e2014472118 • Heimliche Filmaufnahmen von Affenversuchen am MPI in Tübingen | stern-TV : Tierversuche am Max Planck-Institut-Reportage 1-6, 2016 https://www.youtube.com/watch?v=MY03Tj3g6sw • Schließungen von Hamburger Tierversuchslabor | NDR: Keine Tierversuche mehr: LPT zieht Klage zurück, November 2020 https://www.ndr.de/aktuelllueneburg4702.html • Verwendete Tierarten, Schweregrad der Versuche, Versuchsschwerpunkt | BMEL: Verwendung von Versuchstieren im Jahr 2019, August 2021 https://www.bmel.de/DE/themen/tiere/tierschutz/versuchstierzahlen2019.html • Geschichte der Tierexperimente | RP-Online: Erste Experimente bereits in der Antike, Januar 2017 https://rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/erste-experimente-bereits-in-der-antike_aid-17054905 • TGN1412: Gefährliches Medikament trotz Tierversuchen | H.Attarwala: TGN1412: From Discovery to Disaster, Journal of Young Pharmacists Volume 2, Issue 3, Sommer 2010 https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0975148310230248?via%3Dihub • Übertragbarkeit von Tierversuchen auf den Menschen | Tierversuche verstehen (Initiative von Forschungseinrichtungen in Deutschland), November 2018 https://www.tierversuche-verstehen.de/faktencheck-92-prozent-der-tierversuche-sind-nicht-uebertragbar/ • Meta-Analyse zur Aussagekraft von Tierversuchen | Matthew Clark und Thomas Steger-Hartmann: A big data approach to the concordance of the toxicity of pharmaceuticals in animals and humans. Regulatory Toxicology and Pharmacology, Juli 2018 https://reader.elsevier.com/reader/sd/pii/S0273230018301272?token=5918D7FBE359782FBA0C6693B42D60B29A0308056DC5CE5FE4AACD0B4F0B2A4EC9519A59993E72CBE493FA4E6D7537C6&originRegion=eu-west-1&originCreation=20210922213953 • Organ-on-a-Chip als Alternative zu Tierversuchen | Fraunhofer Gesellschaft: Medikamente schneller entwickeln und Tierversuche vermeiden: Ermöglichen soll es die Organ-on-a-Chip-Technologie. https://www.fraunhofer.de/de/forschung/aktuelles-aus-derforschung/biooekonomie/gesundheit/organs-on-a-chip.html • Niederlande im Umgang mit Tierversuchen | Julia Merlot: Alternativmethoden werden Tierversuche nie ganz ersetzen. Spiegel, August 2020 https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/tierversuche-darum-kann-es-keinen-schnellen-ausstieg-geben-a-fe2714bc-7daa-4e5d-a3db-674ec6e6a485 • Verhältnis Tiernutzung in Deutschland | BMEL: Tierverbrauch und zu wissenschaftlichen Zwecken verwendete Tierarten. 2014 https://www.dfg.de/download/pdf/dfg_im_profil/geschaeftsstelle/publikationen/tierversuche_forschung.pdf • Ernährungsgewohnheiten der Deutschen | BMEL-Ernährungsreport: Deutschland, wie es isst. 2021 https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/DE/Broschueren/ernaehrungsreport-2021.pdf?__blob=publicationFile&v=5

Synapsen. Ein Wissenschaftspodcast von NDR Info

Die Forschung braucht Tierversuche, wenn sie Medikamente entwickeln will. Dass die Zahl der Tierversuche reduziert wird, ist allerdings erklärtes politisches Ziel. Doch in der Praxis ist es meist gar nicht so einfach, über ethische Grenzen zu entscheiden, weil Grundlagenforschung sich oft erst Jahrzehnte später auszahlt. Nach welchen Kriterien wird also festgesetzt, dass Tierleid in Kauf genommen werden darf? Wie weit sind innovative Ersatzmethoden wie Organs-on-a-chip und 3D-Modelle des menschlichen Gewebes? Wissenschaftsjournalistin Nele Rößler hat in Plön und Göttingen Forscher*innen besucht, die Tierversuche durchführen und sie nach emotionalen Konflikten gefragt. Sie hat mit Ethikerinnen und Tierschützerinnen gesprochen und erzählt im Gespräch mit Host Maja Bahtijarević, wie sich das Thema historisch gewandelt hat, wie es in anderen Ländern gehandhabt wird - und was all das mit unserer Einstellung zur Massentierhaltung zu tun hat. Die Hintergrundinformationen • Nobelpreise und Tierversuche | Mai Thi Nguyen-Kim: Sind Tierversuche ethisch vertretbar? Die kleinste gemeinsame Wirklichkeit, S. 303, Droemer-Verlag, März 2021 • Rechtliche Grundlage zu Tierversuchen | BMJV: Das Deutsche Tierschutzgesetz, 1972, letzte Änderung des Gesetzes August, 2021 https://www.gesetze-im-internet.de/tierschg/BJNR012770972.html • Rahmenbedingungen für Tierversuche in Deutschland | BfR: Fragen und Antworten zu Tierversuchen und Alternativmethoden, September 2020 https://www.bfr.bund.de/de/fragen_und_antworten_zu_tierversuchen_und_alternativmethoden-196366.html • Einsatz von Tierversuchen bei der Entwicklung von Cochlea-Implantaten | Keppeler et al: Multiscale photonic imaging of the native and implanted cochlea in PNAS, Mai 2021 https://www.pnas.org/content/118/18/e2014472118 • Heimliche Filmaufnahmen von Affenversuchen am MPI in Tübingen | stern-TV : Tierversuche am Max Planck-Institut-Reportage 1-6, 2016 https://www.youtube.com/watch?v=MY03Tj3g6sw • Schließungen von Hamburger Tierversuchslabor | NDR: Keine Tierversuche mehr: LPT zieht Klage zurück, November 2020 https://www.ndr.de/aktuelllueneburg4702.html • Verwendete Tierarten, Schweregrad der Versuche, Versuchsschwerpunkt | BMEL: Verwendung von Versuchstieren im Jahr 2019, August 2021 https://www.bmel.de/DE/themen/tiere/tierschutz/versuchstierzahlen2019.html • Geschichte der Tierexperimente | RP-Online: Erste Experimente bereits in der Antike, Januar 2017 https://rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/erste-experimente-bereits-in-der-antike_aid-17054905 • TGN1412: Gefährliches Medikament trotz Tierversuchen | H.Attarwala: TGN1412: From Discovery to Disaster, Journal of Young Pharmacists Volume 2, Issue 3, Sommer 2010 https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0975148310230248?via%3Dihub • Übertragbarkeit von Tierversuchen auf den Menschen | Tierversuche verstehen (Initiative von Forschungseinrichtungen in Deutschland), November 2018 https://www.tierversuche-verstehen.de/faktencheck-92-prozent-der-tierversuche-sind-nicht-uebertragbar/ • Meta-Analyse zur Aussagekraft von Tierversuchen | Matthew Clark und Thomas Steger-Hartmann: A big data approach to the concordance of the toxicity of pharmaceuticals in animals and humans. Regulatory Toxicology and Pharmacology, Juli 2018 https://reader.elsevier.com/reader/sd/pii/S0273230018301272?token=5918D7FBE359782FBA0C6693B42D60B29A0308056DC5CE5FE4AACD0B4F0B2A4EC9519A59993E72CBE493FA4E6D7537C6&originRegion=eu-west-1&originCreation=20210922213953 • Organ-on-a-Chip als Alternative zu Tierversuchen | Fraunhofer Gesellschaft: Medikamente schneller entwickeln und Tierversuche vermeiden: Ermöglichen soll es die Organ-on-a-Chip-Technologie. https://www.fraunhofer.de/de/forschung/aktuelles-aus-derforschung/biooekonomie/gesundheit/organs-on-a-chip.html • Niederlande im Umgang mit Tierversuchen | Julia Merlot: Alternativmethoden werden Tierversuche nie ganz ersetzen. Spiegel, August 2020 https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/tierversuche-darum-kann-es-keinen-schnellen-ausstieg-geben-a-fe2714bc-7daa-4e5d-a3db-674ec6e6a485 • Verhältnis Tiernutzung in Deutschland | BMEL: Tierverbrauch und zu wissenschaftlichen Zwecken verwendete Tierarten. 2014 https://www.dfg.de/download/pdf/dfg_im_profil/geschaeftsstelle/publikationen/tierversuche_forschung.pdf • Ernährungsgewohnheiten der Deutschen | BMEL-Ernährungsreport: Deutschland, wie es isst. 2021 https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/DE/Broschueren/ernaehrungsreport-2021.pdf?__blob=publicationFile&v=5

FTHpodcast
Christoph Raedel: Ist jedes Leben lebenswert?

FTHpodcast

Play Episode Listen Later Jun 18, 2021 15:33


Das Bundesverfassungsgericht hat im Februar 2020 entschieden, dass es für jeden Menschen das Recht auf selbstbestimmtes Sterben gebe, unabhängig vom Schweregrad einer Erkrankung. Dies wirft die ethisch schwerwiegende Frage auf, ob jedes Leben lebenswert ist. Christoph Raedel, Professor für Systematische Theologie und Ethiker an der Freien Theologischen Hochschule Gießen, beantwortet diese wichtige Frage aus biblischer Perspektive.

Dad’s Talk - der Podcast von Dad's Life
#18 Dad's Talk über Neurodermitis mit Dr. Julia Born

Dad’s Talk - der Podcast von Dad's Life

Play Episode Listen Later May 10, 2021 38:15


Ein Thema, das leider viele Menschen betrifft: Neurodermitis. „Niemand ist schuld, wenn das eigene Kind Neurodermitis hat. Neben der genetischen Komponente, kommen noch eine Reihe ungeklärte Faktoren hinzu.“, sagt Dr. Julia Born, Head of Medical von "NALA" und angehende Dermatologin.„NALA“ ist eine Helfer-App für Neurodermitis-Patienten. Die App gibt Patienten (oder auch eben Angehörigen von Kindern) gebündelt Tipps in einfachem Vokabular zur Bekämpfung der Krankheit. Mit verschiedenen Fragebögen kann man in der App herausfinden, welchen Schweregrad der Krankheit man hat und was die Schübe auslöst. Über „NALA“ will Dr. Born andere Wege zu Patienten finden.Außerdem spricht sie noch darüber was die Krankheit überhaupt ist,  welche Unterschiede es zwischen Erwachsenen und Kindern gibt, welche Rolle Ernährung spielt und ob es in den nächsten Jahren vielleicht schon eine Heilung geben wird.Der Stammtisch für Väter: www.dadslife.atUnser heutiger Werbepartner: HelloFresh. Mit dem Rabattcode „DAD“ bekommt ihr 55€ Rabatt auf die ersten drei Boxen die ihr auf www.hellofresh.at bestellt. 

Hand, Fuß, Mund
HFM065 - Wunder Po & Windeldermatitis

Hand, Fuß, Mund

Play Episode Listen Later Apr 16, 2021 45:59


Wunder Po & Windeldermatitis - besonders bei älteren Säuglingen ein klassischer Vorstellungsgrund in der Kinderarztpraxis. Das Spektrum ist groß und reicht von kleinen Rötungen, über offenen Stellen bis hin zu Superinfektionen mir Bakterien oder Pilzen. So facettenreich die Symptome, genauso unterschiedlich sind die ganzen Behandlungsmethoden. Auch hier reicht es von Hausmittelchen und "Tipps" bis zu medikamentösen Behandlungen. Übrigens: In den USA und China sind die Raten der Windeldermatitis deutlich geringer als in Deutschland. Was machen die anders? Wie entsteht die Windeldermatitis und was sind begünstigende Risikofaktoren? Hat es auch etwas mit der Art der Windel zu tun? Wie oft sollten man Windeln wechseln? Speilt die Ernährung, sowohl bei stillender Mutter als auch beim Kind eine Rolle? Sollte man vorbeugende Maßnahmen ergreifen und welche sind besonders hilfreich? Wie kann man die Dermatitis behandeln? Gibt es unterschiede im empfohlenen Umgang je nach Schweregrad? Ab wann sind Antibiotika bzw. Antimykotika (Anti-Pilz-Mittel) notwendig? Diese und weitere Fragen beantworten wir in dieser Folge von Hand, Fuß, Mund!

Meeple Porn - Der Brettspiel Podcast
Folge 69 - Verdammt Nochmal

Meeple Porn - Der Brettspiel Podcast

Play Episode Listen Later Mar 21, 2021 92:37


In dieser Folge haben wir einen ganz besonderen Gast, denn Kerstin aka Noody hat mal bei uns reingeschaut und erzählt so einiges über ihren Job als Illustratorin und die Arbeiten die sie unter anderem für Deponia und Cantaloop gemacht hat. Dann zocken wir mit Ihr zusammen noch eine Runde "Verdammt nochmal" und müssen Situationen, die sich kein Mensch wünscht, nach ihrem Schweregrad auf einem Elends-Index von 1-100 einordnen. Achtung in diesem Podcast können andere Youtuber, Blogger, Podcaster, Verlage oder Brettspieler zu Schaden kommen. Wir meinen es aber mit Niemandem wirklich böse. Wünsche, Kritik und Beleidigungen sind immer gerne gesehen ;) Viel Spaß mit dieser Folge, wir wünschen gute Unterhaltung... Eure Meeple Porn Gang https://www.twitch.tv/mplprn

Yoga Mental - Neue Gesundheitswege - Mental-Power4you
DAS AUGE UND DAS OHR - oder - DAS HERRCHEN UND SEIN HUND

Yoga Mental - Neue Gesundheitswege - Mental-Power4you

Play Episode Listen Later Mar 10, 2021 24:00


PODCAST YOGA MENTAL - NEUE GESUNDHEITSWEGE von http://MENTAL-POWER4YOU.ch Heute mit einem speziellem Fall: nämlich: DAS AUGE UND DAS OHR - oder - DAS HERRCHEN UND SEIN HUND Guten Tag und herzlich Willkommen zu einem neuen Podcast von „YOGA MENTAL“ NEUE GESUNDHEITSWEGE - von Ihrem Team MENTAL POWER 4 YOU. Ich bin Katerina und freue mich, dass Sie jetzt und hier dabei sind. Wie immer haben wir wieder einen sehr interessanten Fall für Sie - aus unserer alltäglichen Praxis. Dieser ist mal wieder besonders interessant und wirklich schön, da wir gleich zwei Beschwerden auflösen konnten. Sowohl beim Herrchen wie auch bei seinem Hund. Steigen wir gleich ein. Ich wurde gebeten, das entzündete Auge meines Klienten auf eine mögliche störende Blockade zu untersuchen. Der ganze Zustand dauerte nunmehr schon fast drei Wochen an. Das linke Auge wollte und wollte nicht heilen. Es war rot, geschwollen und auch wesentlich kleiner als das rechte, gesunde Auge. Alle Tropfen halfen nichts. Zusätzlich beeinträchtigte die Beschwerde auch die Sicht. Was man sich ja gut vorstellen kann. Wie Sie es bereits aus unseren anderen Podcasts kennen, nehmen wir erstmal den ganzen Fall mittels dem speziell von uns entworfenem, recht unkomplizierten Fragebogen auf. So geschah es auch diesmal. Was dabei rauskam, war mal wieder spannend: Nur das Auge, keine anderen Probleme, vielleicht ein wenig mehr innere Ruhe - das wünsche sich der Klient in seinen Angaben. Mehr nicht. Aus der Psychologie weiss man ja, dass die Augen der Spiegel des Körpers sind. Man lässt Eindrücke hinein aber auch hinaus. Der Blick eines Menschen verrät ja vieles! Und eine Bindehautentzündung steht für einen Konflikt. Man ist ja gezwungen, die Augen zu schliessen, vor etwas, vielleicht vor einem Problem oder etwas Unangenehmen… Ich musste den Klienten dazu nicht gross befragen. Bei der Austestung - dazu später mehr - kam eine schwierige Liebesbeziehung hervor. Ich löschte und neutralisierte auf der mentalen und emotionalen Ebene alle Rubriken, die mir angezeigt wurden. Tatsächlich gab es da einige Blockaden in den Beziehungsfragen. Danach nahm ich mir meine anatomische Karteisammlung zur Hand. Ich habe da ein recht detailliertes Bild vom Auge, mit allen Einzelheiten. Also ich teste das Auge in allen Einzelheiten aus. Nerven, Arterien, Venen, Muskeln, Hornhaut, Bindehaut, Iris, Lederhaut und die Retina. Dabei gehe ich systematisch vor, nach den anatomischen Nummern. Ich blieb bei mehreren Stellen hängen, so wie z.B. auch dem Glaskörper und den Tränendrüsen. Alle Blockaden löste ich auf. Kurzum, ich war dann auch schon zufrieden mit meiner Arbeit und da ich noch einen weiteren Klienten zur Folgeanamnese hatte, beliess ich es dabei. Zwei Tage später schickte mir den Klient ein Foto von dem vorher so lange schon entzündetem Auge. Und: rief mich zur der vereinbarten Stunde an. Zu seinem eigenen Erstaunen, war das kranke Auge jetzt fast gleich gross wie das gesunde. Die Sichteinschränkung war von Stufe 8 auf jetzt nur noch Stufe 3. Für alle die es noch nicht kennen, wir lassen unsere Klienten gerne den Schweregrad vor und nachher beurteilen. Die Auflösung folgt - Spannung garantiert!

HRM-Podcast
Stimmig zum Traumjob: Folge 106: Neuorientierung – aber wie?

HRM-Podcast

Play Episode Listen Later Dec 16, 2020 34:53


In der heutigen Folge geht es um die Neuorientierung ob nun beruflich oder privat oder beides. Und je nach Schweregrad der Neuausrichtung, auf einer Skala von 0 - 10, geht es ums Ganze. Und bei einer Trennung, ob nun beruflich oder privat oder beides - einer 8 auf der Skala, geht es immer ums Ganze. Und eben um die Antwort auf Frage: Wie geht es weiter in meinem Leben? Doch es geht mehr um die Antwort auf die Frage: Was will ich wirklich? Was will ich wirklich, damit ich zufrieden bin? Nicht glücklich, das ist etwas völlig anderes. Ich kann auch in sehr bescheidenen Situationen zufrieden sein, mit mir und der Welt im Reinen. Deshalb beleuchten wir die drei Themenschwerpunkte 1. Was ist der Unterschied zwischen Wunsch und Ziel und Prozess und Ergebnis? 2. Was sind meine intrinsischen Lebensziele? 3. Was mache ich denn jetzt konkret? Da es sich abzeichnet, dass die akute Krise sich bis weit in 2021 hinein fortsetzen wird, sind die Folgen nur zu erahnen und die Konsequenzen sehr individuell - und genau darum soll es heute gehen. Wie kann ich nun diesen extrinsischen Schubs nutzen, um mir meiner intrinsischen Lebensziele bewusst zu werden. Der Punkt ist, jeder hat intrinsische Lebensziele - bewusst oder unbewusst. Wie kann ich die Chancen der aktuellen „Unordnung im System“ nutzen, um genau den Schritt zu tun, der im vorherigen scheinbar „geordneten System“ kaum möglich war. In der Politik und in Unternehmen werden derzeit Themen durchgesetzt, die vor Corona unmöglich bis undenkbar waren. Erwähnte Begriffe und Personen: Ernst Neumeister: https://eingutesziel.de/ Alexander Tychy: DNLA.de WEF: http://reports.weforum.org/future-of-jobs-2018/files/2018/09/FoJ18_De.pdf WOOP: https://woopmylife.org/ https://www.impulse.de/management/selbstmanagement-erfolg/woop/7302190.html Wollen Sie mehr du diesem und weiteren Themen erfahren, dann schreiben Sie uns gerne eine mail an: podcast@ncn-ag.com Links, Bücher und Tools: Ich freue mich auf eine Bewertung bei ProvenExpert: https://www.provenexpert.com/ncn-next-competence-network-gmbh/trh2/ Die App für iOS und Android: „Vorstellungsgespräch - Antworten auf die 101 Fragen“ https://ncn-ag.com/app/ Die große Umfrage zur Karriere: https://forms.gle/KY3o6KyunhvkTihV8 Abonnieren Sie unseren Podcast: Apple: https://apple.co/2lSA2mG Spotify: https://spoti.fi/2kOhzrb Google Podcast: http://bit.ly/2lRsrVu Hier finden Sie uns: Website: www.ncn-ag.com Facebook: https://www.facebook.com/Stimmig.zum.Traumjob YouTube: https://go.ncn-ag.de/YouTube LinkedIn: https://go.ncn-ag.de/LinkedIn XING: https://go.ncn-ag.de/XING

HRM-Podcast
Folge 106: Neuorientierung – aber wie?

HRM-Podcast

Play Episode Listen Later Dec 16, 2020 34:54


In der heutigen Folge geht es um die Neuorientierung ob nun beruflich oder privat oder beides. Und je nach Schweregrad der Neuausrichtung, auf einer Skala von 0 - 10, geht es ums Ganze. Und bei einer Trennung, ob nun beruflich oder privat oder beides - einer 8 auf der Skala, geht es immer ums Ganze. Und eben um die Antwort auf Frage: Wie geht es weiter in meinem Leben?Doch es geht mehr um die Antwort auf die Frage: Was will ich wirklich? Was will ich wirklich, damit ich zufrieden bin? Nicht glücklich, das ist etwas völlig anderes. Ich kann auch in sehr bescheidenen Situationen zufrieden sein, mit mir und der Welt im Reinen.Deshalb beleuchten wir die drei Themenschwerpunkte 1. Was ist der Unterschied zwischen Wunsch und Ziel und Prozess und Ergebnis?2. Was sind meine intrinsischen Lebensziele?3. Was mache ich denn jetzt konkret?Da es sich abzeichnet, dass die akute Krise sich bis weit in 2021 hinein fortsetzen wird, sind die Folgen nur zu erahnen und die Konsequenzen sehr individuell - und genau darum soll es heute gehen.Wie kann ich nun diesen extrinsischen Schubs nutzen, um mir meiner intrinsischen Lebensziele bewusst zu werden.Der Punkt ist, jeder hat intrinsische Lebensziele - bewusst oder unbewusst.Wie kann ich die Chancen der aktuellen „Unordnung im System“ nutzen, um genau den Schritt zu tun, der im vorherigen scheinbar „geordneten System“ kaum möglich war.In der Politik und in Unternehmen werden derzeit Themen durchgesetzt, die vor Corona unmöglich bis undenkbar waren.Erwähnte Begriffe und Personen:Ernst Neumeister: https://eingutesziel.de/Alexander Tychy: DNLA.deWEF: http://reports.weforum.org/future-of-jobs-2018/files/2018/09/FoJ18_De.pdfWOOP: https://woopmylife.org/https://www.impulse.de/management/selbstmanagement-erfolg/woop/7302190.htmlWollen Sie mehr du diesem und weiteren Themen erfahren, dann schreiben Sie uns gerne eine mail an: podcast@ncn-ag.comLinks, Bücher und Tools:Ich freue mich auf eine Bewertung bei ProvenExpert:https://www.provenexpert.com/ncn-next-competence-network-gmbh/trh2/Die App für iOS und Android: „Vorstellungsgespräch - Antworten auf die 101 Fragen“https://ncn-ag.com/app/Die große Umfrage zur Karriere:https://forms.gle/KY3o6KyunhvkTihV8Abonnieren Sie unseren Podcast:Apple: https://apple.co/2lSA2mGSpotify: https://spoti.fi/2kOhzrbGoogle Podcast: http://bit.ly/2lRsrVuHier finden Sie uns:Website: www.ncn-ag.comFacebook: https://www.facebook.com/Stimmig.zum.TraumjobYouTube: https://go.ncn-ag.de/YouTubeLinkedIn: https://go.ncn-ag.de/LinkedInXING: https://go.ncn-ag.de/XING

Stimmig zum Traumjob
Folge 106: Neuorientierung – aber wie?

Stimmig zum Traumjob

Play Episode Listen Later Dec 16, 2020 34:54


In der heutigen Folge geht es um die Neuorientierung ob nun beruflich oder privat oder beides. Und je nach Schweregrad der Neuausrichtung, auf einer Skala von 0 - 10, geht es ums Ganze. Und bei einer Trennung, ob nun beruflich oder privat oder beides - einer 8 auf der Skala, geht es immer ums Ganze. Und eben um die Antwort auf Frage: Wie geht es weiter in meinem Leben? Doch es geht mehr um die Antwort auf die Frage: Was will ich wirklich? Was will ich wirklich, damit ich zufrieden bin? Nicht glücklich, das ist etwas völlig anderes. Ich kann auch in sehr bescheidenen Situationen zufrieden sein, mit mir und der Welt im Reinen. Deshalb beleuchten wir die drei Themenschwerpunkte 1. Was ist der Unterschied zwischen Wunsch und Ziel und Prozess und Ergebnis? 2. Was sind meine intrinsischen Lebensziele? 3. Was mache ich denn jetzt konkret? Da es sich abzeichnet, dass die akute Krise sich bis weit in 2021 hinein fortsetzen wird, sind die Folgen nur zu erahnen und die Konsequenzen sehr individuell - und genau darum soll es heute gehen. Wie kann ich nun diesen extrinsischen Schubs nutzen, um mir meiner intrinsischen Lebensziele bewusst zu werden. Der Punkt ist, jeder hat intrinsische Lebensziele - bewusst oder unbewusst. Wie kann ich die Chancen der aktuellen „Unordnung im System“ nutzen, um genau den Schritt zu tun, der im vorherigen scheinbar „geordneten System“ kaum möglich war. In der Politik und in Unternehmen werden derzeit Themen durchgesetzt, die vor Corona unmöglich bis undenkbar waren. Erwähnte Begriffe und Personen: Ernst Neumeister: https://eingutesziel.de/ Alexander Tychy: DNLA.de WEF: http://reports.weforum.org/future-of-jobs-2018/files/2018/09/FoJ18_De.pdf WOOP: https://woopmylife.org/ https://www.impulse.de/management/selbstmanagement-erfolg/woop/7302190.html Wollen Sie mehr du diesem und weiteren Themen erfahren, dann schreiben Sie uns gerne eine mail an: podcast@ncn-ag.com Links, Bücher und Tools: Ich freue mich auf eine Bewertung bei ProvenExpert: https://www.provenexpert.com/ncn-next-competence-network-gmbh/trh2/ Die App für iOS und Android: „Vorstellungsgespräch - Antworten auf die 101 Fragen“ https://ncn-ag.com/app/ Die große Umfrage zur Karriere: https://forms.gle/KY3o6KyunhvkTihV8 Abonnieren Sie unseren Podcast: Apple: https://apple.co/2lSA2mG Spotify: https://spoti.fi/2kOhzrb Google Podcast: http://bit.ly/2lRsrVu Hier finden Sie uns: Website: www.ncn-ag.com Facebook: https://www.facebook.com/Stimmig.zum.Traumjob YouTube: https://go.ncn-ag.de/YouTube LinkedIn: https://go.ncn-ag.de/LinkedIn XING: https://go.ncn-ag.de/XING

Runter mit dem Blutdruck
Bluthochdruck - dein Arztbesuch

Runter mit dem Blutdruck

Play Episode Listen Later May 11, 2020 13:56


Was möchte dein Arzt von dir wissen? Welche Beschwerden hast du? Wann wurde dein Blutdruck zum ersten Mal erhöht gemessen? Welche Med. Nimmst du ein? (Können deinen Blutdruck erhöhen) Welche anderen Erkrankungen hast du bereits? Bluthochdruck in deiner Familie Wie ernährst du dich Salz, Lakritz und Alkohol? Körperliche Untersuchung Blutdruck an beiden Armen messen, Herzuntersuchung, ggf. EKG Wenige Blut- und Urinuntersuchungen Wiederholte RR Messungen unter Ruhebedingungen -> Maßnahmen nach Schweregrad deines Blutdruckes aber auch unter Berücksichtigung deiner anderen Risikofaktoren für Gefäß- und Herzerkrankungen

Podcast Vertrieb Verkauf und Verhandlung
085 - Abstand bei Beschwerden

Podcast Vertrieb Verkauf und Verhandlung

Play Episode Listen Later Mar 18, 2019 12:51


Wie komme ich mit meinen Emotionen bei Beschwerden klar? Was tun wenn die Emotion bei der Reklamation hochkommt? Wie gehe ich mit der emotionalen Reaktion bei der Beschwerde um? Wie gehe ich mit der emotionalen Seite bei Reklamationen um? Wir tendieren grundsätzlich dazu, schlechte Nachrichten viel eher zu verbreiten als positive. Vor allem dann, wen eine negative Erfahrung uns persönlich betrifft, wie im Falle einer Reklamation oder einer Beschwerde über ein gekauftes Produkt oder eine in Anspruch genommene Dienstleistung. Unzureichend bearbeitete oder gar ignorierte Kundenbeschwerden verbreiten sich daher sehr schnell und können die Dynamik eines Schneeballeffekt erreichen. Dabei erhöht sich der Verbreitungsgrad im selben Maße, wie der Schweregrad der Reklamation. Bereits eine kleine vernachlässigbare Unzufrieden wird laut Umfragen im Schnitt zehn weiteren Personen mitgeteilt. Bei einer Mittelgroßen Kundenbeschwerde sind es bereits 16 Personen, die davon erfahren. Wenn es sich um ein wirklich maßgebliches Problem handelt, das nicht zufriedenstellend gelöst wurde steigt diese Zahl sogar auf 30. Diese Zahlen betreffen jedoch nur die direkte mündliche Weitergabe von negativen Erfahrungen, z. B. an Freunde oder Bekannte. Rechnet man nun noch die Online-Bewertungensmöglichkeiten wie TripAdvisor, Google My Business oder Hotelbuchungs-Plattformen hinzu, dann kann eine einzelne Kundenbeschwerde zigtausende von potentiellen zukünftigen Kunden in die Flucht schlagen. Die geschätzte Dunkelziffer von nicht geäußerten Beschwerden liegt dabei noch um 20% höher. Die Kundenbeschwerde als Chance für Kundenbindung! Unternehmen, die von sich behaupten können keinerlei Beanstandungen verzeichnen zu müssen, laufen daher Gefahr, sich in eben jener Dunkelziffer zu befinden. Das Ausbleiben von Kundenbeschwerden lässt nämlich nicht zwingend den Rückschluss zu, dass es tatsächlich auch keine gibt. Es kann z. B. auch daran liegen, dass die Hürden für einen Kunden, eine Beschwerde abzugeben, schlichtweg unüberwindbar sind. Stellen Sie sich den Aufwand vor, den Sie betreiben müssen, um sich bei Google oder Microsoft zu beschweren. Unternehmen als auch Verkäufer, die eine Kundenbeschwerde als Chance betrachten, ins Gespräch mit dem Kunden zu kommen, und in Folge hilfreiche Informationen für Verbesserungen zu erhalten, sind hier klar im Vorteil.

Studio B - Lobpreisung und Verriss (Ein Literaturmagazin)
Tim LaHaye und Jerry B. Jenkins - The Left Behind Series

Studio B - Lobpreisung und Verriss (Ein Literaturmagazin)

Play Episode Listen Later Nov 9, 2016 13:08


"..Wer jetzt nicht so oft zu Erich von Däniken Vorträgen geht wie Irmgard Lumpini und Herr Falschgold wird sich leicht verwirrt fühlen, was ihn nur im Schweregrad vom Zustand derer unterscheidet, die den ollen Ezekiel schon gelesen haben. Ganz besonders schlimm hat es die erwischt, die dem Ezekiel, geboren 622 vor Christi Geburt in, na wo wohl?, Jerusalem, seine Prophezeiungen abnehmen. Neben besagten Herrn von Däniken, der daraus amüsante Diavorträge für 60+-jährige Ehemänner mit Bastelkeller macht, sind das besagte Tim LaHaye and Jerry Jenkins, den Autoren der Serie “Left Behind”."

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 18/19
Die Ausprägung dysfunktionaler Verhaltensweisen von Patienten mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung in Abhängigkeit von depressiver Symptomatik

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 18/19

Play Episode Listen Later Oct 15, 2015


Ziel dieser Arbeit war es, die Borderline-Störung auf unterschiedliche Ausprägungsformen dysfunktionaler Verhaltensweisen hin zu untersuchen, wobei hier der Schweregrad einer vorhandenen Depressivität als abhängige Variable herangezogen wurde. Die zu überprüfende Hypothese war, dass sich bei stärker ausgeprägter depressiver Symptomatik die für Borderline typischen autodestruktiven Verhaltensweisen, ebenso wie ihre Motivationen, eher auf dem passiven Organisationsniveau depressiver Patienten bewegen und sich dabei in einer Form der Passivität manifestieren, die sich angesichts des herkömmlichen Verständnisses der Borderline-Pathologie häufig dem therapeutischen Arbeitsprozess entzieht. Wir interpretierten diese Passivität als unbewusste Reinszenierung eines frühen Bindungstraumas, worauf hin die Eruierung früherer Traumata erfolgte, deren Ergebnisse auf das Bestehen einer Korrelation mit der aktuellen Ausprägung depressiver Symptomatik geprüft wurde.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 18/19

In der letzten Zeit hat in der Medizin die Lebensqualität als Outcome- Parameter enorm an Stellenwert gewonnen. Mit der CPCHILD®-DE Studie wurde ein Messinstrument für die Beurteilung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität bei Menschen mit Behinderung validiert. Die ursprüngliche kanadische Version des Fragebogens CPCHILD© 25 und ein dazugehöriges Handout „The CPCHILD© Manual & Interpretation Guide“26 mit Gebrauchsanweisung wurden in die deutsche Sprache übersetzt, rückübersetzt und validiert. In der Studie haben 68 Personen teilgenommen (33 weibliche und 35 männliche) mit schweren Formen der motorischen Beeinträchtigung infolge der Cerebralparese, klassifiziert nach Gross Motor Funktion Classification System (GMFCS III, IV, V). Die Beantwortung der CPCHILD®-DE Fragebögen erfolgte hauptsächlich (n=66) durch die Pflege-, Bezugspersonen der Probanden. Die Studie CPCHILD®-DE hat gezeigt, dass der CPCHILD®-DE Fragebogen ein gültiges und zuverlässiges Messinstrument zur Beurteilung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität bei Menschen mit Behinderung darstellt. Die Hypothese, dass ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Schweregrad der Behinderung (GMFCS III, IV, V) und der gesundheitsbezogenen Lebensqualität der Patienten mit Cerebralparese besteht, konnte mit den Ergebnissen der Studie bestätigt werden (p

Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 07/07
Retrospektive Studie über Prävalenz, Prädisposition, Klinik, Therapie und Prognose des Equinen Ulcus corneae von 2008 bis 2011 mit der Entwicklung eines Scoringsystems zur Beurteilung des klinischen Schweregrades

Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 07/07

Play Episode Listen Later Jan 31, 2015


Schwerwiegende Hornhautulzerationen stellen eine gravierende Augenerkrankung beim Pferd dar, die nicht selten zum Verlust des Auges und der Sehfähigkeit führt und daher als ophthalmologischer Notfall gilt. Anhand dieser retrospektiven Studie wurden die Patientendaten von Pferden mit Hornhautulzera auf Prävalenz, Prädisposition, Klinik, Therapie und Prognose von Hornhautulzera untersucht, um ggf. neue Erkenntnisse über den Verlauf der Erkrankung zu gewinnen, Parallelen in Diagnostik und Therapie zu ziehen und mögliche Behandlungsempfehlungen zu erarbeiten. Um den Schweregrad einer kornealen Ulzeration beim Pferd sowie deren Prognose objektiv einschätzen zu können, war es ferner Ziel dieser Studie die gegebenen Patientendaten für die Entwicklung eines fundierten Scoringsystems zur Beurteilung des klinischen Schweregrades und der Prognose kornealer Ulzerationen zu nutzen. Die Patientendaten mit der Einlieferungsdiagnose Ulcus corneae und der folgenden stationären Therapie im Zeitraum vom 01.01.2008 bis 31.12.2011 wurden retrospektiv ausgewertet. Zusätzlich wurden die Daten des Patientensignalements aller Klinikpatienten derselben Jahrgänge als Referenzgruppe verwendet. Im angegebenen Zeitraum wurde in der Klinik für Pferde bei 78 von 3514 Klinikpatienten ein Hornhautulkus diagnostiziert. Die Prävalenz betrug 2,2% der gesamten Klinikpopulation. Hornhautulzera traten während aller Jahreszeiten auf, jedoch war unter den mykotisch bedingten Ulzerationen eine Häufung während der Sommermonate festzustellen. Das durchschnittliche Alter der betroffenen Patienten betrug 13,7 Jahre und lag damit hochsignifikant über dem Durchschnittsalter der übrigen Klinikpatienten mit 9,8 Jahren (p

Fakultät für Psychologie und Pädagogik - Digitale Hochschulschriften der LMU
Katamnese einer Psychotherapiestudie zur Behandlung komplizierter Trauer mit integrativer kognitiver Verhaltenstherapie

Fakultät für Psychologie und Pädagogik - Digitale Hochschulschriften der LMU

Play Episode Listen Later Jan 27, 2015


Theoretischer Hintergrund. Der Tod eines nahestehenden Menschen kann nicht immer problemlos verarbeitet werden und verursacht mitunter Trauerverläufe, die sich kompliziert gestalten und krankheitswertige Symptome hervorrufen (Komplizierte Trauer; KT). In Anbetracht der negativen Folgen für Gesundheit und Lebensqualität ist hier eine professionelle Intervention angezeigt. Aus der Zusammenschau bisheriger Forschungsergebnisse kann trauerspezifische Psychotherapie als die Behandlungsmethode der Wahl bezeichnet werden, wobei diesbezügliche Forschung noch weiterer Bemühungen bedarf. Dazu soll die vorliegende Untersuchung beitragen, indem sie den längerfristigen Therapieerfolg einer neu entwickelten, integrativen kognitiven Verhaltenstherapie für komplizierte Trauer (IKVT-KT) evaluiert. Methode. Die 51 Studienteilnehmer, von denen 37 die IKVT-KT vollständig durchlaufen hatten und 14 vorzeitig ausgeschieden waren, wurden rund 18 Monate nach Therapieende bzw. Dropoutzeitpunkt zu einer Nachuntersuchung eingeladen. Als primäre Outcome-Variable dienten Schweregrad und Diagnose einer KT, als sekundäre die allgemeine psychische Belastung und als tertiäre posttraumatische Belastung sowie Reifung. Die ursprüngliche Wartegruppe wurde mit der Behandlungsgruppe zu einer Gesamtstichprobe zusammengelegt, da sie im Anschluss an die Wartezeit ebenfalls die Behandlung erhalten hatte. Ergebnisse. Die bereits während der Therapiephase deutlich rückgängige Trauersymptomatik konnte von den nachuntersuchten Therapie-Completern (Therapie+Katamnese-Completer) im Verlauf des Katamnesezeitraums nicht nur beibehalten, sondern tendenziell noch weiter verringert werden. Über den Gesamtstudienzeitraum war ihr Symptomrückgang somit sehr stark ausgeprägt (d = 2.22) und der Gruppe der nachuntersuchten Therapieabbrecher/-ablehner (Dropouts) deutlich überlegen, was auch im Rahmen von ITT-Analysen bestätigt werden konnte. Eine Remission im Sinne des Ablegens der KT-Diagnose erlangten bis zur Katamnese 92% der Therapie+Katamnese-Completer und 68% der ITT-Stichprobe, eine sowohl statistisch reliable als auch klinisch bedeutsame Symptomverbesserung war für 65% bzw. 49% der Fall. Außerdem konnten die während der Therapiephase erzielten Symptomrückgänge in allgemeiner psychischer und in posttraumatischer Belastung sowie der erlangte Zuwachs an posttraumatischem Wachstum von den Therapie+Katamnese-Completern während des Katamnese-Intervalls aufrechterhalten werden. Als Prädiktoren des längerfristigen Therapieerfolgs im Sinne des Rückgangs der Trauersymptomschwere erwiesen sich für die Completer eine natürliche Todesursache, eine geringere Anzahl zwanghafter Persönlichkeitsmerkmale und ein größerer Zeitabstand zum Verlust. Schlussfolgerungen. Die IKVT-KT konnte nach einer bereits im Vorfeld erfolgten Evaluation des kurzfristigen Behandlungseffektes im Rahmen der vorliegenden Follow-Up-Studie nun auch ihre längerfristige Wirksamkeit bestätigen. Angesichts der relativ schwer belasteten und mehrfach komorbiden Stichprobe ist dies ein für die klinische Versorgung psychisch kranker Menschen äußerst relevantes und vielversprechendes Ergebnis.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 17/19
Aufbau eines Systems zur Untersuchung peroxisomaler Protein-Protein-Interaktionen in der lebenden Zelle mittels Biolumineszenz Resonanzenergietransfer

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 17/19

Play Episode Listen Later May 15, 2014


Proteine werden durch Gene kodiert und sind die Vermittler biologischer Strukturen und Prozesse. Veränderungen der Gene haben einen Einfluss auf die Struktur und Funktion der Proteine. Zur Erfüllung ihrer Aufgaben bilden Proteine über Protein-Protein-Interaktionen (PPI) Komplexe oder Funktionseinheiten. Diese zu kennen, ist wesentlich für das Verständnis der Funktion einzelner Proteine im Gesamtkontext und um den Einfluss von genetischer Variation auf die Proteinfunktion im Rahmen angeborener Erkrankungen besser einordnen zu können. Bislang werden PPI einerseits v.a. mit Hochdurchsatz-Verfahren untersucht, bei welchen die Proteine nicht in ihrer biologischen Umgebung exprimiert oder in denaturierter Form verwendet werden; dadurch ist häufig mit Artefakten zu rechnen. Andererseits erfordern die Verfahren zur in vivo-Untersuchung biologisch relevanter Interaktionen einen hohen Aufwand. Wir beschreiben in dieser Arbeit den Aufbau und die Etablierung eines Verfahrens zur in vivo Hochdurchsatz-Untersuchung von PPI. Dieses beruht auf der Technologie des Biolumineszenz Resonanzenergietransfers (BRET), welche durch Optimierung des Prozesses zu improved BRET (iBRET) hinsichtlich Effizienz, Durchsatz und Validität verbessert wurde. Dabei wurde die Konstrukt-Klonierung durch Einsatz eines auf Rekombination basierenden Klonierungssystems beschleunigt und Effizienz sowie Durchsatz der Transfektion von eukaryonten Zellen mit Hilfe eines Elektroporationsverfahrens im 96-Well Format optimiert. Bei der Detektion wurde ein Substrat verwendet, welches nur von lebenden Zellen verarbeitet werden kann. Die Signalmessungen erfolgten automatisiert an einem Multiwell Plattenlesegerät. Die Auswertung wurde durch eine bioinformatische Methode zur Berechnung von Schwellenwerten für positive Interaktionen verbessert. Mit dieser Technologie konnte die Homodimerisierung von PEX26 erstmals beschrieben und charakterisiert werden. PEX26 ist ein Membranprotein des Peroxisoms, das am Import von Matrixporteinen in das Peroxisom beteiligt ist. Bei genetischen PEX26-Defekten kommt es zum Auftreten von sog. peroxisomal ghosts – dies sind Membrankompartimente ohne Matrixinhalt. Klinisch kommt es v.a. zu Erkrankungen aus dem Zellweger-Spektrum, die sich mit einem unterschiedlichen Schweregrad manifestieren. Anhand von Trunkierungs-Konstrukten identifizierten wir mittels iBRET die zwei Interaktionsdomänen für die Homodimerisierung am C-Terminus des Proteins in der Umgebung der Transmembrandomäne bzw. in der peroxisomalen Matrix. Diese liegen abseits der für den Matrixprotein-Import essentiellen Bindedomäne für PEX6, der sich im zum Zytosol gerichteten N-terminalen Abschnitt von PEX26 befindet. Neben dem Volllängeprotein PEX26 wurde auch die Splice-Variante PEX26Δex5 beschrieben, welcher das Exon 5 und damit die Transmembrandomäne fehlt. Diese Variante ist im Endoplasmatischen Retikulum (ER) und im Zytoplasma lokalisiert. Wir zeigten, dass auch sie Homodimere bildet und zudem das Volllängeprotein PEX26 bindet. Sie ist in der Lage, das Fehlen von funktionellem PEX26 in PEX26-Defektzelllinien zu etwa 50% zu komplementieren, obwohl das Protein nicht am Peroxisom lokalisiert ist. Dies lässt die Schlussfolgerung zu, dass sich PEX26 für den Matrixprotein-Import nicht zwingend am Peroxisom befinden muss. Die physiologische Funktion der Splice-Variante ist noch nicht aufgeklärt. Mittlerweile ist bekannt, dass auch PEX26 anteilig im ER lokalisiert ist und es mehren sich die Hinweise, dass es aufgrund der Herkunft der Peroxisomen aus dem ER bei deren Biogenese und Homöostase eine Rolle spielt. Wir führten eine Literaturrecherche nach Interaktionspartnern von PEX26 und seinem homologen Protein Pex15p aus der Hefe durch, fanden hier jedoch keinen Hinweis auf weitere Funktionsbereiche von PEX26. Klar ist jedoch, dass sich die unterschiedliche Manifestation der Defekte bei den Patienten nicht allein aus seiner Rolle beim Import von Matrixporteinen ableiten lässt. Basierend auf der vorliegenden Arbeit könnten Erkenntnisse aus der derzeit in unserer Arbeitsgruppe umgesetzten Untersuchung des peroxisomalen Interaktoms zu einem besseren Verständnis der Funktion von PEX26 und der Fehlfunktion bei PEX26-Defekt beitragen.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 16/19
Osmolarität des Tränenfilms bei Augengesunden und Patienten mit Trockenem Auge

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 16/19

Play Episode Listen Later Nov 7, 2013


Das Trockene Auge ist typischerweise mit einem hyperosmolaren Tränenfilm assoziiert. Dementsprechend stellt die Messung der Tränenfilmosmolarität ein wichtiges Kriterium in der Diagnostik des Trockenen Auges dar. Von manchen Autoren wird sie sogar als Goldstandard diskutiert. Bis vor kurzem konnte die Osmolariät des Tränenfilms nur durch komplexe Laborverfahren wie Gefrierpunktserniedrigung oder Dampfdrucktechnik gemessen werden. Wir hatten die Möglichkeit ein tragbares, einfach zu bedienendes Osmometer (Tearlabtm, Fa. Ocusense) kurz nach der Markteinführung zu testen. Wir untersuchten 200 augengesunde Probanden und Patienten mit trockenem Auge. Anhand der subjektiven Beschwerden (Ocular Surface Disease Index-Fragebogen), der Tränenfilmstabilität (Tränenfilmaufreißzeit), der Oberflächenanfärbung, der Tränenproduktion (Schirmertest) und dem Vorhandensein einer Blepharitis wurden die Studienteilnehmer in eine Siccagruppe (n=129) und eine Kontrollgruppe (n=71) eingeteilt. Die Messung der Tränenfilmosmolarität erfolgte mit dem TearlabTM-Osmometer am schlechteren oder – bei seitengleichem Befund - am linken Auge. Die Tränenfilmosmolarität betrug bei Patienten mit Trockenem Auge 308,9 ± 14,0 mOsml/L, in der Kontrollgruppe 307,1 ± 11,3 mOsml/L. Somit konnten wir anhand der Osmolaritätsdaten nicht zwischen Siccapatienten und augengesunden Probanden unterscheiden. Zudem korrelierte die Osmolaritätsmessung nicht mit den subjektiven Beschwerden der Patienten und den objektiven Zeichen des Trockenen Auges, evaluiert mit etablierten klinischen Tests. Die erhobenen Tränenfilmosmolaritäten korrelierten allerdings eindeutig mit dem Schweregrad des Trockenen Auges. Seit der Beendigung unserer Messungen sind einige Studien zur Tearlab-Osmometrie publiziert worden. Sie demonstrieren die Relevanz der Tränenfilmosmolarität als Einzeltest, zeigen jedoch meist nur beim moderaten bis schweren Trockenen Auge sinnvolle Ergebnisse. Einige Autoren konnten- wie wir - in einem inhomogenen, aber klinisch typischen Patientengut die Tränenfilmosmolarität nicht zur Diskriminierung der Gruppen nutzen. Viele Faktoren scheinen die Zuverlässigkeit der Messungen zu beeinflussen wie Umweltfaktoren, Reflextränen, und eine Augentropfentherapie vor der Messung. Die Testtrennwerte werden nach wie vor diskutiert und wurden vom Hersteller zwischenzeitlich von 316mOsm/L auf 312 mOsm/L gesenkt. Auch ist mittlerweile klar, dass aufgrund der interindividuellen Variabilität und des Messrauschens mehrere Messungen an beiden Augen für ein zuverlässiges Ergebnis notwendig sind. Leider haben sich somit die Hoffnungen auf einen einfachen, spezifischen und sensiblen Einzeltest in der Diagnostik des Trockenen Auges nicht erfüllt. Die Diagnosestellung bei Trockenem Auge bleibt daher komplex und ist nur nach spezifischer Anamnese in Kombination mit mehreren klinischen Testen zu stellen. Es bleibt zu eruieren, ob Patienten mit stark erhöhter Tränenfilmosmolarität eine Subgruppe im Krankheitsspektrum des Trockenen Auges, z.B. mit erhöhter entzündlicher Aktivität darstellen.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 15/19
Genotyp/Phänotyp-Analyse bei kongenitalen und hereditären Myopathien

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 15/19

Play Episode Listen Later Mar 7, 2013


Die Nemalin-Myopathie (NM) und die Einschlusskörpermyopathie mit M. Paget und frontotemporaler Demenz (IBMPFD) sind zwei hereditäre Myopathien mit pathologischen Proteinaggregaten und Gegenstand der Untersuchungen, die in dieser Arbeit behandelt werden. Ziel dieser Arbeit ist die Erweiterung des Genotyp-Phänotyp-Spektrums der NM und der IBMPFD. Die NM gehört zu den kongenitalen Myopathien mit Strukturbesonderheiten und ist deren häufigster Vertreter. Der klinische Phänotyp ist sehr variabel v. a. bzgl. der Schwere der Erkrankung. Muskelbioptisch finden sich sarkoplasmatische „nemaline rods“. Der Vererbungsmodus ist ebenfalls sehr variabel: Die Erkrankung weist sowohl einen dominanten sowie einen rezessiven Vererbungsmodus auf; in vielen Fällen finden sich aber auch de novo Mutationen. Mutationen im ACTA1-Gen sind unter anderem für die Entstehung der NM verantwortlich. Das ACTA1-Gen kodiert das skelettmuskuläre Strukturprotein α-Aktin, das den Hauptbestandteil der Aktinfilamente bildet und unerlässlich für die Muskelkontraktion ist. Bislang wurden 177 krankheitsverursachende ACTA1 Mutationen beschrieben. Die IBMPFD ist eine seltene, autosomal dominante, degenerative progrediente Erkrankung mit der Symptomtrias Einschlusskörpermyopathie, Morbus Paget und vorzeitig einsetzender frontotemporaler Demenz. Muskelbioptisch findet sich eine vakuoläre Myopathie mit VCP-, TPD-43-, Ubiquitin-positiven und tubulofilamentösen Einschlüssen. Nur 12% der Patienten weisen das volle Spektrum der Erkrankung auf, wobei die Myopathie das häufigste Symptom ist. Mutationen im VCP-Gen sind für die Entstehung dieser Erkrankung verantwortlich. Das VCP-Gen kodiert das VCP-Protein, eine AAA-ATPase, die als molekulares Chaperon beim Proteinabbau über das Ubiquitin-Proteasom-System arbeitet und an einer Vielzahl von Zellfunktionen beteiligt ist. Bislang wurden bei der IBMPFD neunzehn krankheitsverursachende VCP-Mutationen beschrieben. Im Rahmen dieser Arbeit wurden 23 klinisch ausführlich charakterisierte Patienten auf Mutationen im ACTA1-Gen untersucht. Bei einem neugeborenen Patienten mit einem schweren klinischen Phänotyp einer Nemaline-Myopathie und mit muskelbioptischem Nachweis einer Störung der myofibrillären Organisation und Nemalin-Rods wurde eine Doppelmutation E74D und H75Y im Exon 3 nachgewiesen, eine außergewöhnliche monoallelische de novo Mutation zweier benachbarter Aminosäurepositionen. Der ungewöhnliche Genotyp ist mit dem Schweregrad des klinischen Phänotyps des Patienten vereinbar. Auf Grund eines möglichen Keimbahnmosaiks wurde auch Pränataldiagnostik durchgeführt. IBMPFD-Patienten können zu Beginn der Erkrankung einen Phänotyp aufweisen, der einer Schultergürteldystrophie ähnelt. 31 klinisch gut charakterisierte Patienten mit Paresen im Bereich des Schultergürtels, fehlender Scapula alata und fazialer Schwäche wurden auf Mutationen im VCP-Gen untersucht, bei denen im Vorfeld bereits eine Fazio-Scapulo-Humerale-Muskeldystrophie (FSHD) molekulargenetisch ausgeschlossen wurde. Bei keinem dieser Patienten wurden Mutationen in der kodierenden Sequenz des VCP-Gens identifiziert, was nahelegt, dass VCP-Mutationen wahrscheinlich keine häufige Ursache einer Schultergürteldystrophie sind. Es ist im klinischen Alltag eine Herausforderung, die seltene IBMPDF zu diagnostizieren. Wichtig ist es, bei einem passenden klinischen Bild mit einer möglichen positiven Familienanamnese hinsichtlich der bekannten Symptomtrias diese seltene Erkrankung in den differentialdiagnostischen Überlegungen nicht zu vernachlässigen. Die hereditären Myopathien sind eine Gruppe höchst heterogener Erkrankungen bezüglich ihrer Ätiologie und des klinischen Bildes. Es gelingt selbst bei hervorragender Phänotypcharakterisierung nicht immer, die molekulargenetische Diagnose zu stellen. Dies liegt daran, dass die Phänotypen einiger Myopathien sich zum Teil überlappen. Darüber hinaus können Mutationen in verschiedenen Genen ähnliche Phänotypen hervorrufen, wodurch eine exakte Genotyp-Phänotyp-Korrelation erschwert wird. Es ist daher die Erweiterung der Patientenkohorten unerlässlich, wie im Rahmen dieser Arbeit geschehen, um den Phänotyp näher zu charakterisieren, neue Gene bzw. Mutationen zu identifizieren und die zugrunde liegenden Pathomechanismen im Zusammenhang mit dem Phänotyp zu analysieren. Auf diese Weise kann ein besseres Verständnis der Erkrankungen gewonnen werden, um Strategien für potenzielle kausale Behandlungsansätze und eine verbesserte Patientenversorgung zu entwickeln

Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 06/07
Der Einfluss des Chemokins Fractalkin auf den Schweregrad der Entzündungsreaktion, der Fibrogenese und des abdominellen Schmerzes bei der experimentellen akuten und chronischen Pankreatitis

Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 06/07

Play Episode Listen Later Feb 9, 2013


Sat, 9 Feb 2013 12:00:00 +0100 https://edoc.ub.uni-muenchen.de/16062/ https://edoc.ub.uni-muenchen.de/16062/1/D_Haese_Tom.pdf D'Haese, Tom

entz der einfluss schmerzes akuten schweregrad ddc:500 pankreatitis experimentellen ddc:590
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 15/19
Messung der kombinierten Diffusionskapazität für Kohlenmonoxid und Stickstoffmonoxid bei Gesunden und Patienten mit Atemwegs- und Lungenerkrankungen

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 15/19

Play Episode Listen Later Nov 29, 2012


In Anbetracht der hohen Prävalenz an Atemwegs- und Lungenerkrankungen gewinnt deren Diagnostik und Therapie zunehmend an Bedeutung. Eine klinisch etablierte Methode zur Lungenfunktionsprüfung stellt die nicht-invasive Messung der Diffusionskapazität für Kohlenmonoxid (DLCO) dar, die Rückschluss auf die Gasaustauschfähigkeit der Lunge gibt. Welche Komponenten der Lunge- die Perfusion bzw. das Parenchym - bei reduzierter Diffusionskapazität konkret von pathologischen Veränderungen betroffen sind, lässt sich mittels des neuen Messverfahrens der kombinierten Diffusionskapazität für Kohlenmonoxid und Stickstoffmonoxid (DLNO) eruieren. Die vorliegende Untersuchung hat sich zum Ziel gesetzt, die Abhängigkeit des viel versprechenden Verfahrens von den Messbedingungen sowie die Aussagekraft der Messergebnisse bezüglich pathologischer Lungenveränderungen unter Hinzunahme bildgebender Verfahren zu prüfen. Bei Variation der Atemanhaltezeit von 4 s, 6 s, 8 s und 10 s differierten bei gesunden (n=10; Mittelwert +/- SD Alter 31 +/- 9 a; FEV(1) 108 +/- 8% Soll) und lungenkranken Probanden (n=10; Alter 33 +/- 9 a; FEV(1) 69 +/- 28% Soll) DLCO und DLNO signifikant (jeweils p < 0.05). Bei 6 s und 8 s waren jedoch für beide Studiengruppen vergleichbare Messwerte zu erheben, so dass eine standardisierte Messung der kombinierten Diffusionskapazität für CO und NO bei 6 s Atemanhaltezeit bzw. bei 8 s entsprechend den derzeit geltenden Empfehlungen zur Messung der Standard DLCO bei 10±2 s Atemanhaltezeit (MacIntyre et al., 2005) durch die Daten aktueller Untersuchung zu empfehlen ist. Der Vergleich der Messungen der kombinierten Diffusionskapazität sowie der Spirometrie und Ganzkörperplethysmographie von lungenkranken Probanden (n=21; Mittelwert +/- SD Alter 34 +/- 8 a; FEV(1) 59 +/- 13% Soll) mit deren hochauflösenden Thorax-Computertomograhien zeigte eine stärkere Korrelation mit DLCO und DLNO als mit den Messgrößen konventioneller Messmethoden, FEV1 als Standardgröße inbegriffen. Die CT Scores korrelierten am engsten mit DLNO (rS = -0.83; p < 0.001). Ferner ließ sich eine signifikante Beziehung zu DLCO (rS = -0.79; p < 0.001) und dem volumenspezifischen Transferkoeffizienten KNO (rS = -0.63; p < 0.01) nachweisen. Demnach erlaubt das neue Messverfahren der kombinierten Diffusionskapazität für CO und NO den Schweregrad struktureller Lungenalterationen nicht-invasiv zu quantifizieren. Um den Zusatznutzen vorgestellter Methode abschließend zu beurteilen, bedarf es weiterer prospektiver Longitudinalstudien.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 14/19
X-Inaktivierung bei heterozygoten Patientinnen bezüglich X-chromosomal vererbtem Morbus Fabry

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 14/19

Play Episode Listen Later Oct 4, 2012


Morbus Fabry wird X-chromosomal vererbt und führt durch einen Defekt des lysosomalen Enzyms α-Galaktosidase A zu einer Störung im Glykosphingolipid-Katabolismus. Neutrale Glykosphingolipide, v.a. Gb3 (Globotriaosylceramid), akkumulieren in Lysosomen verschiedenster Gewebe. Mit zunehmender Ablagerung dieser Stoffe im Gefäßendothel und in den Organen kommt es zur Ausprägung der Krankheitssymptome. In der Kindheit beginnt die Erkrankung häufig mit Akroparästhesien und Angiokeratomen. Im weiteren Verlauf treten dann die lebenslimitierenden Manifestationen dieser Erkrankung auf, wie terminale Niereninsuffizienz und, durch Ischämie- und Infarktereignisse, Myokardinfarkt und zerebrale Ischämie. Im Gegensatz zur überwiegenden Mehrzahl anderer X-gebundener Erkrankungen zeigen bei Morbus Fabry nahezu alle heterozygoten Mutationsträgerinnen im Laufe der Zeit klinische Manifestationen dieser Erkrankung, teils in gleich schwerer Form wie männliche Patienten. Da bisherige Hypothesen davon ausgingen, dass eine Verschiebung der X-Inaktivierung zugunsten des mutierten GLA-Allels am Auftreten von Symptomen bei heterozygoten Fabry-Mutationsträgerinnen beteiligt sei, wurden die X-Inaktivierungsmuster von durch Mutationsanalyse gesicherten Morbus Fabry-Patientinnen mit Hilfe des Androgenrezeptor-Tests untersucht. Bei diesem Assay wird genomische DNA mit methylierungssensitiven Restriktionsenzymen inkubiert. Diese verdauen nur die unmethylierte DNA des aktiven X-Chromosoms, so dass in der anschließenden PCR-Amplifikation eines hochpolymorphen CAG-Repeats im Exon 1 des Androgenrezeptor-Gens lediglich Allele des inaktiven X-Chromosoms amplifiziert werden. Nach der automatisierten Auswertung mittels Fragmentanalyse, ermöglicht durch einen mit einem Fluoreszenzfarbstoff markierten PCR-Primer, zeigt das Verhältnis der zwei Androgenrezeptor-Allele zueinander die relative Häufigkeit eines jeden Allels auf dem aktiven oder inaktiven X-Chromosom in den Zellen des untersuchten Materials. Erstmals wurden im Rahmen der vorliegenden Arbeit die X-Inaktivierungsmuster heterozygoter Mutationsträgerinnen von Morbus Fabry im Vergleich zu einem nichtverwandten Kontrollkollektiv untersucht. 13 (46%) der 28 Fabry-Mutationsträgerinnen zeigten eine random X-Inaktivierung, 10 (36%) eine moderate Verschiebung der X-Inaktivierung und 5 (18%) eine ausgeprägte Verschiebung der X-Inaktivierung zugunsten eines Allels. Es zeigte sich kein statistisch signifikanter Unterschied zu den Inaktivierungsmustern gleichaltriger Kontrollen (p = 0,669). Segregationsanalysen konnten anhand der Familien von sechs Frauen mit ausgeprägter oder moderater Verschiebung der X-Inaktivierung durchgeführt werden. Hier zeigte sich bei vier dieser Frauen eine Verschiebung der X-Inaktivierung zugunsten des Wildtyp GLA-Allels, während bei zwei weiteren eine Verschiebung zugunsten des mutierten Allels in Leukozyten erkennbar war. Bei jeder der Fabry-Patientinnen war sowohl der klinische Schweregrad der Erkrankung mittels MSSI (Mainz Severity Score Index), einem detaillierten Scoring-System für Morbus Fabry, als auch die Enzymaktivität der α-Galaktosidase A bestimmt worden. Eine Korrelation zwischen dem Ausmaß der X-Inaktivierung in Leukozyten heterozygoter Fabry-Mutationsträgerinnen und deren klinischen oder biochemischen Krankheitsparametern konnte jedoch nicht nachgewiesen werden. In dieser Studie konnte gezeigt werden, dass heterozygote Fabry-Patientinnen random X-Inaktivierungsmuster ähnlich denen gesunder Frauen aufweisen. Anhand unserer Daten konnte nicht belegt werden, dass das Auftreten und der Schweregrad der Erkrankung bei der Mehrzahl der heterozygoten Fabry-Patientinnen auf eine Verschiebung der X-Inaktivierung zugunsten des mutierten Allels als Pathomechanismus zurückzuführen ist. X-Inaktivierungsstudien können jedoch dazu beitragen, jene Frauen frühzeitig herauszufiltern, welche aufgrund einer bei ihnen möglicherweise rascher progredient verlaufenden Erkrankung von einer sehr teuren Enzymersatztherapie am meisten profitieren könnten.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 13/19
Die Rolle des CXCL16 p.Ala181Val-Polymorphismus bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 13/19

Play Episode Listen Later Apr 4, 2011


Die vorliegende Arbeit analysierte in Form einer detaillierten Genotyp-Phänotyp-Analyse erstmals die Rolle des CXCL16 p.Ala181Val-Polymorphismus bei Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED). Genomische DNA von 574 Individuen (M. Crohn: n=201, Colitis ulcerosa: n=164, gesunde Kontrollgruppe: n=209) wurde hierzu auf das Vorhandensein des p.Ala181Val-Polymorphismus, kodiert im Exon 4 des CXCL16-Gens, untersucht. Zusätzlich wurde der Genotyp der drei NOD2/CARD15-Varianten p.Arg702Trp, p.Gly908Arg und p.Leu1007fsX1008 analysiert. Zusammenfassend wurde der CXCL16 p.Ala181Val-Polymorphismus mit einer ähnlichen Häufigkeit bei Patienten mit CED und den gesunden Kontrollpersonen beobachtet und konnte daher nicht als signifikantes CED-Suszeptibilitätsgen identifiziert werden. Die Genotyp-Phänotyp-Analyse zeigt jedoch, dass der CXCL16 p.Ala18Val-Polymorphismus bei homozygotem Vorliegen (ValVal-Genotyp) mit einem schwereren Phänotyp der Krankheit M. Crohn in Form eines frühen Krankheitsbeginns (p=0,016) mit ilealer Beteiligung (p=0,024) assoziiert ist. Zudem zeigte sich beim zusätzlichen Vorhandensein einer NOD2/CARD15-Variante ein erhöhtes Risiko des Auftretens von Stenosen. Bei Patienten, die nur ein Val-Allel sowie eine NOD2/CARD15-Variante tragen, wurden im Vergleich zu Patienten, welche nur NOD2/CARD15-Varianten tragen eine höhere Häufigkeit eines strikturierenden oder penetrierenden Phänotyps, sowie stenosierende Komplikationen festgestellt (p=0,014). Die Untersuchung der Patienten mit C. ulcerosa zeigte keinen signifikanten Einfluss der CXCL16-Gen-Region auf Krankheitssuszeptibilität und Phänotyp. Zusammenfassend konnte gezeigt werden, dass Genvarianten der CXCL16-Region den phänotypischen Schweregrad der Erkrankung M. Crohn beeinflussen und in der Identifikation potentieller Risikopatienten mit einer erhöhten Inzidenz von ilealem Befall und Stenosen von Bedeutung sein können. Dies legt eine Schlüsselfunktion von CXCL16 in der intestinalen Immunantwort und chronischen Entzündungen bei CED nahe, die in weiteren funktionellen Studien untersucht werden soll. Es ist zu erwarten, dass die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit zu einem besseren Verständnis der Pathogenese von CED und der Identifikation möglicher therapeutischer Angriffspunkte beitragen werden.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 12/19
Immunologische Veränderungen bei Patienten mit akneiformem Exanthem unter Cetuximab-Therapie

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 12/19

Play Episode Listen Later Dec 16, 2010


Cetuximab ist ein monoklonaler Antikörper, der zunehmend in der Krebstherapie eingesetzt wird. Die typischste Nebenwirkung ist ein steriles makulo-papulöses Exanthem, das in vielen Studien positiv mit der Prognose korreliert. Auf die Therapie mit Cetuximab spricht jedoch nur ein begrenzter Anteil der Patienten an. Aufgrund der Nebenwirkungen und der nicht unerheblichen Kosten der Therapie wäre es von Interesse im Vorfeld die Patienten einzugrenzen, die am meisten von der Therapie profitieren. Ein Biomarker, der es erlaubt, vor Beginn der Therapie mit Cetuximab die Wirksamkeit der EGF-Rezeptor Inhibition bei einzelnen Patienten vorherzusagen, war bislang nicht bekannt. Das Exanthem, das in vielen Studien mit der Prognose korreliert, tritt erst einige Tage bis Wochen nach Behandlungsbeginn auf und ist daher als Entscheidungshilfe für oder gegen eine Cetuximab-Therapie ungeeignet. Bei dem Exanthem handelt es sich um eine sterile Entzündung und damit um ein immunologisches Geschehen. So entstand der Ansatz, einen immunologischen Marker zu suchen, der vor Therapiebeginn Aufschluss über die Wirksamkeit von Cetuximab bei unterschiedlichen Patienten geben kann. Für die vorliegende Arbeit wurden bei Cetuximab-behandelten Patienten Subpopulationen von Lymphozyten und dendritischen Zellen in Blut und Haut und antimikrobielle Peptide in der Haut durchflusszytometrisch und immunhistochemisch untersucht und mit gesunden Kontrollpersonen und Patienten unter einer Standard-Chemotherapie verglichen. Diese immunbiologischen Parameter wurden außerdem auf einen Zusammenhang mit Exanthemstärke und dem Therapieansprechen untersucht. Im Rahmen unserer Untersuchungen war es uns möglich, das Cetuximab-induzierte Exanthem näher zu charakterisieren. Das Zellinfiltrat wird epidermal durch immigrierte IDEC und regulatorische T-Zellen, dermal durch T-Helferzellen und Memory-Zellen dominiert. Zusätzlich treten plasmazytoide dendritische Zellen auf. Epidermal ist die Expression von humanem β-Defensin 2 erhöht. Der negative Zusammenhang zwischen der Anzahl dermaler zytotoxischer T-Zellen und dem Schweregrad des Exanthems ist ein Hinweis, dass es sich bei der Genese des Cetuximab-induzierten Exanthems nicht um eine Typ IV Immunreaktion handeln könnte. Unsere Untersuchungen im Blut haben keine Ergebnisse erbracht, die allein auf die Therapie mit Cetuximab zurückzuführen wären und als Biomarker für die biologische Wirksamkeit des Cetuximab verwendet werden könnten. Manche Veränderungen, wie die Induktion der CD11c+CD1a+ myeloiden dendritischen Zellen im Blut, korrelieren mit der Exanthemausprägung und sind auf das generalisierte Cetuximab-induzierte Exanthem zurückzuführen. Ergebnisse anderer Studien, die eine Zunahme der regulatorischen T-Zellen bei Tumorpatienten als negativen prognostischen Faktor etabliert haben, wurden durch unsere Untersuchungen bestätigt. In der Mehrzahl der klinischen Studien korreliert das Auftreten des Exanthems positiv mit der Prognose. Die Untersuchungsergebnisse zum Zusammenhang zwischen Exanthemausprägung und der Überlebensdauer sind hingegen zwiespältig. In unsere Studie wurden ausschließlich Patienten mit Cetuximab-induziertem Exanthem eingeschlossen. Die Ausprägung des Exanthems korrelierte in unseren Unter-suchungen nicht mit dem Tumoransprechen. Nach neueren Untersuchungen kann eine fehlende Korrelation zwischen Hautexanthem und Therapieansprechen auf Cetuximab mit Unterschieden im Dimerisationsstatus und im Dimerisationspartner des EGF-Rezeptors in der Haut und im Tumorgewebe zusammenhängen. Auf Keratinozyten übernehmen mehrheitlich EGF-Rezeptor Homodimere die Liganden-vermittelte Signalweiterleitung, während diese im Tumorgewebe von anderen EGFR-Heterodimeren vermittelt wird. Die Ergebnisse der Korrelationsanalysen zwischen Exanthemausprägung und dem Tumoransprechen in der Literatur stellen jedoch meist keine Korrelation zwischen Exanthemausprägung und dem Therapieansprechen her. Zusätzlich wurden die von uns erhobenen Daten an einem besonderen Patientenkollektiv erhoben. Ein systematischer Fehler aufgrund der Rekrutierungsbedingungen kann nicht ausgeschlossen werden. Ein Zusammenhang zwischen einem Auftreten des Exanthems und dem Therapieansprechen kann daher aufgrund des hier erhobenen Datenmaterials nicht beurteilt werden, da wir nur Patienten mit bestehendem Exanthem in unsere Studie eingeschlossen haben. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die von uns untersuchten immunologischen Parameter keinen neuen prädiktiven Wert für das Auftreten des Exanthems oder das Ansprechen auf Cetuximab erbracht haben. In der Literatur ist neben dem negativen K-Ras-Status bisher kein Biomarker beschrieben, der das Ansprechen auf Cetuximab zuverlässig vorhersagen würde.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 12/19
Validität der sonographischen Adhäsionsdiagnostik

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 12/19

Play Episode Listen Later Nov 11, 2010


Ziel der Arbeit ist es, in einer prospektiven Untersuchung aufzuzeigen, dass Verwachsungen zur Bauchdecke durch die Sonographie sicher diagnostiziert, lokalisiert und nach Schweregraden klassifiziert werden können. Von 1994 bis 2006 wurden in der Chirurgischen Klinik Großhadern insgesamt 185 Patienten in die Studie eingeschlossen. Sie wurden präoperativ sonographisch in der 9-Felder-Technik untersucht mit dem Ziel, Verwachsungen zwischen der Bauchdecke und abdominellen Binnenstrukturen durch eine Einschränkung der kranio-kaudalen Verschieblichkeit der Bauchorgane gegenüber der Bauchdecke zu erkennen und sowohl Ausmaß als auch Lokalisation zu diagnostizieren. Die gefundenen Adhäsionen wurden je nach Einschrängung der karanio-kaudalen Verschieblichkeit drei verschiedene Schweregrade eingeteilt, gering-, mittel- und hochgradig. Intraoperativ wurde das Vorhandensein von Verwachsungen zur Bauchdecke überprüft und die Lokalisation mithilfe der 9 Felder dokumentiert. Die Einteilung der gefundenen Verwachsungen folgte der klinischen Einteilung der Adhäsionen nach Zühlke in vier verschiedene Schweregrade. Die so gewonnenen Daten wurden folgendermaßen ausgewertet: Im ersten Schritt wurde unabhängig von Lokalisation und Schweregrad verglichen, ob bei positivem Adhäsionsultraschall intraoperativ ebenfalls Verwachsungen zur Bauchdecke gefunden wurden. Im zweiten Schritt wurde verglichen, in wie vielen Fällen der höchste sonographisch ermittelte Schweregrad mit dem höchsten intraoperativ gefundenen Schweregrad ohne Berücksichtigung der Lokalisation übereinstimmte bzw. in wie vielen Fällen falsch niedrige oder falsch hohe Befunde im Ultraschall erhoben wurden. In der dritten Analyse wurde die diagnostische Aussagekraft der Adhäsionssonographie bezüglich der Lokalisation von peritonealen Adhäsionen überprüft. In der vierten Analyse wurden die Daten von Ober-, Mittel- und Unterbauch ausgewertet. In der letzten Analyse wurden die Ergebnisse jedes der 10 Untersuchungsfelder ausgewertet. Insgesamt werden überzeugende Ergebnisse für Sensitivität, Spezifität, positiven und negativen Vorhersagewert in den einzelnen Analysen erreicht.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 11/19
Eine prospektive klinische, histopathologische und immunhistochemische Analyse zur Differentialdiagnostik von akuter Graft versus Host Disease und akutem Arzneimittelexanthem

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 11/19

Play Episode Listen Later Jul 8, 2010


Die allogene Knochenmarks- bzw. Stammzelltransplantation wird seit den späten 70er Jahren als kurativer Behandlungsansatz bei myeloproliferativen Syndromen wie Leukämien und Lymphomen etabliert. Eine schwere und häufige (25-45%) Komplikation dieser Transplantation ist die Wirt-gegen-Spender-Erkrankung bzw. Graft-versus-Host Disease (GvHD). Die Erkrankung ist mit einer hohen Letalität von etwa 30% unter moderner Therapie verbunden und manifestiert sich häufig zunächst an der Haut. Eine zuverlässige und rasche Diagnosesicherung ist für die Früherkennung und adäquate Therapie der GvHD entscheidend. Leider ist die akute, das heißt binnen 100 Tagen nach Transplantation auftretende GvHD (aGvHD) von akuten Arzneimittelreaktionen (AR) klinisch und histologisch schwer zu unterscheiden. Etablierte Kriterien für diese Differentialdiagnostik existieren nicht. Die Feststellung des histologischen Schweregrads der aGvHD ist bislang eher untersucherabhängig, die des klinischen Schweregrads ist dermatologisch sehr grob und zur Verlaufskontrolle eher ungeeignet. Diese Punkte zu optimieren und einen Beitrag zur Aufklärung der Immunpathologie der aGvHD zu leisten waren die Hauptziele der vorliegenden Dissertation. Zwanzig Patienten mit klinisch gesicherter aGvHD nach allogener Knochenmarks- oder Blutstammzelltransplantation und dreizehn Patienten mit klinisch verifizierter AR wurden in die Studie aufgenommen. Die klinischen Befunde wurden nach dem etablierten Glucksberg-Score sowie dem neu entwickelten klinischen GvHD-Schweregrad-Score (GvHSco) klassifiziert. Zusätzlich wurden Hautproben entnommen und histopathologisch sowie immunhistochemisch (Expression von CD1a, CD2, CD11c, CD20, CD25, CD34, CD68, CD197, CD206, CD207, CD 208, CD209, CD303 und S100) analysiert. Klinische und histologische Ergebnisse wurden einzeln analysiert und miteinander korreliert. Zur besseren Beschreibung des klinischen Schweregrades der kutanen GvHD wurde der klinische GvHSco a priori entwickelt. Er bietet durch die Standardisierung und die hundertteilige Skala im Vergleich zum Glucksberg Score Vorteile bezüglich der individuellen Verlaufskontrolle. Als histologische Schweregradkriterien korrelierten epidermotrope lymphozytäre Infiltration und Kontinuitätsverluste der Basalmembran (Epidermolyse) am deutlichsten mit dem klinischen Schweregrad. Aufgrund dieser Ergebnisse wurde auf der Basis des histologischen Scores nach Lerner durch Ergänzung des Kriteriums Epidermolyse und durch besondere Gewichtung des Kriteriums Lymphozyteninfiltration der Modifizierte Histologische Score zur Abschätzung des Schweregrads akuter GvHD (GvHiScore) entwickelt. Die Vorteile dieser modifizierten Klassifikation sind die genaue, Untersucher-unabhängige Definition und die feinere Stratifizierung der Schweregrade. So wird eine bessere inter- und intraindividuelle Differenzierbarkeit erreicht. Als differentialdiagnostische Parameter sprachen hohe Zahlen reifer T-Zellen (CD2+, CD45RA+) und Makrophagen (CD68+), Epidermolyse, Basalzellballonierung, junktionales lymphozytäres Infiltrat differentialdiagnostisch für aGvHD, eosinophiles Infiltrat jedoch gegen eine aGvHD. Basierend auf diesen neuen Erkenntnissen wurde der differentialdiagnostische Test DSHIG („Differentialdiagnostischer Score mittels Histopathologie und Immunhistochemie für akute Graft versus Host Disease“) entwickelt. Der Test errechnet sich aus der Addition sieben dichotomer Kriterien. Die retrospektive Analyse des DSHIG ergibt eine Testspezifität und -sensitivität von 95% für die Differentialdiagnose „Akute GvHD“ versus „Akutes Arzneiexanthem“. Der differentialdiagnostisch vielversprechende DSHIG sollte prospektiv validiert werden. Bei der Lupusband-positiven akuten GvHD zeigte sich ein histologisch besonders schweres Bild mit ausgeprägter Epidermolyse. Ein Einfluss quoad vitam oder auf den klinischen Schweregrad ließ sich nicht zeigen. Die Lupusband-positiven Fälle traten bevorzugt in der späteren Phase von aGvHD auf. Für den klinischen Schweregrad und das Ein-Jahres-Überleben bei aGvHD günstig waren hohe Zellzahlen von IDEC (CD206+/CD11c+), plasmazytoiden Dendritischen Zellen (BDCA-2+) und Mastzellen. Diese Zusammenhänge wurden bislang nicht an Hautbiopsien gezeigt und könnten klinisch bedeutsam sein. Die in dieser Arbeit an Hand einer kleineren Fallzahl retrospektiv erstellten Scores sollten in zukünftigen Untersuchungen mit höherer Patientenzahl unabhängig prospektiv validiert werden. Die Dynamik der kutanen GvHD könnte darüber hinaus mit weitern Methoden wie durchflußzytometrischer Analyse und Gewinnung von sequentiellen Hautproben im zeitlichen Verlauf analysiert werden.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 11/19
Panelstudie zur Genese venöser Veränderungen bei Kindern und Jugendlichen

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 11/19

Play Episode Listen Later Jan 21, 2010


Einleitung: Venöse Erkrankungen gehören zu den häufigsten chronischen Erkrankungen in der westlichen Welt. Über den Entstehungszeitpunkt und mögliche erste Vorzeichen im Kindes- und Jugendalter ist bisher allerdings nur wenig bekannt. Ziel: Ziel dieser Arbeit ist die Dokumentation des Vorkommens variköser Venen-veränderungen bei Kindern und Jugendlichen, und deren Auftreten und Entwicklung im Verlauf, sowie die Erfassung möglicher Einflussfaktoren. Methodik: Als geeignete Kohorte für die Erfassung erster Anzeichen von Venen-veränderungen und deren Verlaufsbeobachtung im Rahmen einer prospektiven Longitudinalstudie wurde eine Jahrgangsstufe eines Gymnasiums ausgewählt, da in diesem Alter noch eine sehr niedrige Prävalenz von Venenerkrankungen postuliert wird und ein langes Zusammenbleiben des Kollektivs wahrscheinlich war. Die Datenerhebungen fanden über 9 Jahre, von der 5. bis zur 13. Klasse, jährlich statt. 1997 betrug die Kohortengröße 180 Schüler im Alter von 9-12 Jahren und sank bis 2005 auf 108 Schüler im Alter von 17-20 Jahren. Das Studienprotokoll beinhaltete als Erhebungsmethoden Anamnese und körperliche Untersuchung, sowie die nicht-invasiven apparativen Methoden des Ultraschall-Dopplers, der Photoplethysmo-graphie und der Venenverschlussplethysmographie. Die ermittelten Daten wurden deskriptiv analysiert, wobei der Vergleich der Ergebnisse des ersten und des letzten Jahres, im Sinne einer Endpunktanalyse, im Vordergrund stand. Ergebnisse: 1997, in der 5. Klasse wurde bei 44% der Schüler der Weilheimer Studie irgendeine Venenauffälligkeit gefunden, am häufigsten an der V. saphena magna (31%). Dabei handelte es sich noch nicht um eine manifeste Stammvarikose, sondern nur um minimale Veränderungen. Außerdem wurden bei 27% der Schüler retikuläre Varizen, bei 8% eine Seitenastvarikose und bei 2% eine Perforans-insuffizienz, sowie bei je 2% Besenreiser und Veränderungen der V. saphena parva entdeckt. Es bestanden keine wesentlichen Geschlechterdifferenzen, pathologische Varizen kamen noch gar nicht vor. 2005, in der 13. Klasse, wurden Venen-auffälligkeiten bei 66% der Schüler gefunden, Veränderungen der Vena saphena magna bei 26%. Das Vorkommen von retikulären Varizen war stark gestiegen auf 50%, Seitenastvarizen traten bei 12% der Probanden auf, Veränderungen der Vena saphena parva bei nur 2% und Besenreiser oder Perforansinsuffizienzen bei keinem. In der Gesamthäufigkeit der Venenauffälligkeiten war das Geschlechterverhältnis relativ ausgeglichen, große Unterschiede ergaben sich jetzt aber in der Art der Veränderungen. So zeigte ein wesentlich höherer Anteil der Jungen Auffälligkeiten der V. saphena magna (46% vs. 10%), bei Seitenastvarizen waren die Jungen minimal häufiger (15% vs. 10%) und bei Veränderungen der V. Saphena parva waren ausschließlich zwei Jungen (3,8%) betroffen. Ebenso handelte es sich bei mehr Jungen (n=4, 8%) als Mädchen (n=1, 1,6%) um stark ausgeprägte, kontroll- bzw. behandlungsbedürftige Stammvarizen. Die Mädchen dagegen zeigten wesentlich häufiger retikuläre Varizen (60% vs. 38%). Ein positiver Dopplerbefund im Bereich der Crosse der Vena saphena magna fand sich 1997 schon bei 12% der 9- bis 12-Jährigen, danach stieg die Prävalenz bis 2005 auf 50% der 17- bis 20-Jährigen. Ein deutlicher Reflux mit inkomplettem Klappenschluss wurde 1997 noch bei keinem der Schüler gefunden, 2005 waren 5 Schüler (5%) betroffen. Eine wesentliche Geschlechterdifferenz ergab sich 1997 noch nicht, bis 2005 wiesen jedoch fast doppelt so viele Jungen (60%) einen positiven Befund auf wie Mädchen (35%), bei den ausgeprägten Befunden mit inkomplettem Klappenschluss gab es keinen großen Unterschied mit 2 Jungen und 3 Mädchen. Wesentliche Seitendifferenzen gab es weder bei klinischen noch Dopplerbefunden. Während der Hauptphase der Pubertätsentwicklung zwischen 6. und 9. Klasse war eine Zunahme der positiven klinischen sowie Dopplerbefunde bei beiden Geschlechtern in größerem Maße zu beobachten. Der größte Wachstumsschub, sowohl bei der Gesamtkörpergröße, als auch bei der Beinlänge, fiel ebenfalls in diese Zeitspanne. In der digitalen Photoplethysmographie und der Venenverschlussplethysmographie fanden sich keine Geschlechter- oder Seitendifferenzen. Anhand der Messwerte konnte nicht zwischen Probanden mit pathologischen und nicht pathologischen Befunden unterschieden werden. Für beide Methoden wurden hier erstmals Norm-werte berrechnet. Anamnestisch wurden allgemeine Beinbeschwerden im Bereich von Hüfte, Ober-schenkel, Leiste und Knie abgefragt. In der 5. Klasse gaben 24%, Mädchen und Jungen etwa gleich häufig, und in der 13. Klasse 29%, Mädchen häufiger als Jungen, Beschwerden an. Unter venentypischen Beschwerden, bei langem Sitzen/Stehen, Schweregefühl, Ermüdungsgefühl, Ödemen, Schwellneigung, nächtlichen Waden-krämpfen und ruhelosen Beinen, litten in der 13. Klasse bei beiden Geschlechtern etwa 13%. Eine chirurgische Behandlung, wie Appendektomie, Leistenbruch-Operation, Operation oder Gips am Bein, hatten in der 5. Klasse 14% der Schüler hinter sich, in der 13. Klasse war der Anteil auf 34% gestiegen. Ein auffälliger orthopädischer Status wurde in der 5. Klasse bei 76% der Schüler, bei Mädchen und Jungen in etwa gleich festgestellt. Knick-, Spreiz- und Senkfuß stellten den Großteil der Veränderungen dar. In der 13. Klasse waren, ohne therapeutisches Einwirken, nur noch 16% der Schüler betroffen, Jungen (23%) wesentlich stärker als Mädchen (10%). Die sportliche Betätigung unter den Weilheimer Schülern war durchgehend hoch, mit 76% in der 5. und 74% in der 13. Klasse. In der Familienanamnese wurde bei Müttern (26%) und Großmüttern (rund 35%) eine höhere Prävalenz an Venenerkrankungen berichtet als bei Vätern (14%) und Groß-vätern mütterlicher- und väterlicherseits (21% bzw. 13%). Zusammenfassend wurde nachgewiesen, dass schon im Kindes- und Jugendalter Venenveränderungen und Klappeninsuffizienzen im oberflächlichen Venensystem bestehen, die mit steigendem Alter an Häufigkeit und Schweregrad zunehmen. Insgesamt zeigte sich, dass nach der Pubertät deutlich mehr Jungen sowohl bei den positiven Dopplerbefunden, als auch bei klinisch sichtbaren, sowie stärker aus-geprägten Veränderungen der Stammvarizen auffielen. Gleichzeitig waren chirurgische Eingriffe mit einer Ruhigstellung des Beins und orthopädische Beinfehl-stellungen bei den Jungen wesentlich häufiger, Beschwerden dagegen nicht häufiger als bei den Mädchen. Schlussfolgerung: Wie in der vorliegenden Studie deutlich wird, können mit einfachen, nicht invasiven Untersuchungsmethoden bereits frühe Stadien venöser Veränderungen bei Kindern erkannt werden. Dadurch ergibt sich die Möglichkeit zur Prophylaxe eines weiteren Fortschreitens der venösen Schädigung durch frühzeitige Beratung oder Therapie der Risikopatienten. Neben einer konservativen Behandlung besteht bei dopplersonographisch diagnostiziertem präklinischen Reflux der Vena Saphena magna die Option zur prophylaktischen Crossektomie, wodurch das Risiko der Entwicklung einer Stammvarikosis schon im Vorfeld stark reduziert werden könnte. Durch eine frühe Therapie könnten auch Folgeerkrankungen und Komplikationen verhindert, und somit den Patienten physisch wie psychisch eine bessere Lebensqualität ermöglicht, sowie Kosten im Gesundheitssystem eingespart werden.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 11/19
Palliative Behandlung und Sterben auf einer Neugeborenen-Intensivstation

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 11/19

Play Episode Listen Later Jan 14, 2010


Der Verlust eines Neugeborenen stellt für die betroffenen Eltern ein tief greifendes Ereignis dar. Vor allem im europäischen bzw. deutschsprachigen Raum wird die Problematik klinisch, wissenschaftlich und gesellschaftlich erst in Ansätzen wahrgenommen und untersucht, eine Übertragung der Ergebnisse von im anglo-amerikanischen Sprachraum durchgeführten Untersuchungen ist aufgrund unterschiedlicher Rahmenbedingungen nur eingeschränkt möglich. Im Rahmen eines infausten Krankheitsverlaufs kann eine Therapiezieländerung zu palliativer Therapie eine Rolle spielen. Dieser Aspekt wurde insbesondere aus Sicht der Eltern noch zu wenig wissenschaftlich beleuchtet und deren Auswirkung auf die Trauerreaktion der Eltern erst in wenigen älteren Studien untersucht. Die Betreuung der Familien sowohl in der Zeit der Erwägung und Besprechung einer palliativen Behandlung, zum Zeitpunkt des Versterbens des Kindes als auch in der Trauerphase stellt behandelnde Ärzte und das Pflegepersonal vor große Anforderungen. Eine Analyse der lokalen Bedingungen für Familien, die von einem neonatalen Verlust betroffen sind, erscheint von großem Interesse, um die zukünftige Betreuung den Bedürfnissen anpassen und verbessern zu können. Die dieser Dissertationsschrift zugrunde liegende Studie zeigt auf, wie Eltern den Tod ihres Neugeborenen erleben und welche Faktoren dieses Erleben und die Trauerreaktion beeinflussen. Im Rahmen einer deskriptiven Kohortenstudie wurden die Eltern aller Neugebo-renen, die im 5-Jahres-Zeitraum zwischen dem 1. Januar 1999 und dem 31. Dezember 2003 auf der neonatologischen Intensivstation verstarben, um schriftliche sowie persönliche Studienteilnahme gebeten. Der 21-seitige Fragebogen enthielt 242 Fragen einschließlich der Perinatal Grief Scale (PGS, validiertes Messinstrument). Die halbstrukturierten Interviews wurden aufgezeichnet und transkribiert. Die quantitativ erhobenen Daten wurden mittels explorativer statistischer Vergleiche analysiert, wobei ausschließlich nonparametrische Verfahren zur Anwendung kamen. 50 Eltern zu 31 von insgesamt 48 verstorbenen Kindern beteiligten sich, davon 41 per Fragebogen und Interview, 9 nur schriftlich. Die mediane Interviewdauer betrug 2,6 Stunden. Die Trauerintensität (PGS-Score) sowie die Dauer der Trauerphase bei Eltern mit Entscheidung zum Abbruch intensivmedizinischer Maßnahmen wichen nicht signifikant von denjenigen anderer Eltern ab. Unterschiede bzw. Korrelationen (p < 0,05) der PGS (medianer PGS-Score) bestanden bezüglich Geschlecht (Mütter: 63; Väter: 59), dem Vorhandensein vorher geborener Kinder (mit bzw. ohne vorher geborene Kinder 65 bzw. 51), dem Vorhandensein nachher geborener Kinder (mit bzw. ohne nachher geborene Kinder 59 bzw. 66) sowie dem Zeitraum zwischen Tod des Kindes und Interview. Mütter äußerten häufiger, dass die Trauer Auswirkungen auf das soziale Umfeld gehabt habe (p < 0,03). 95% der Eltern mit Entscheidung zur Beendigung intensivmedizinischer Maßnahmen meinten, dass sie angemessen in die Entscheidung miteinbezogen wurden und 92% gaben an, diese Miteinbeziehung nicht zu bedauern. 85% hatten diesbezüglich keine Schuldgefühle. 45% der Eltern fühlten sich jedoch in dieser Situation überfordert. 17% der Mütter und 6% der Väter fühlten sich generell schuldig für den Tod ihres Kindes. 60% der Eltern waren anwesend, als ihr Kind verstarb. Das Zugegensein wurde von allen als positiv empfunden. 75% der nicht anwesenden Eltern hätten sich dies im Nachhinein anders gewünscht. Eltern, die keinen Körperkontakt zu ihrem Kind gewünscht hatten (42%), hätten sich diesen in 79% im Nachhinein gewünscht. Die Mehrzahl der Eltern (79%) empfand das Vorhandensein von Erinnerungsgegenständen an das verstorbene Kind als hilfreich in der Trauerphase. Der Wunsch nach einem Gesprächspartner war in den ersten sechs Monaten nach dem Tod des Kindes geringer als im darauf folgenden Zeitraum (Väter 42%; 56% sowie Mütter 68%; 73%). 83% der Mütter und 71% der Väter meinten, dass sich die Beziehung zu ihrem Partner seit dem Tod des Kindes verändert habe, wobei 83% angaben, dass sie das Ereignis einander näher gebracht habe. Die vorliegende Studie zeigt, dass die Befragung trauernder Eltern möglich ist. Die Bereitschaft betroffener Familien, an einer Untersuchung ihrer Situation teilzunehmen, war überraschend groß. Die stattgefundenen Gespräche wurden von den Eltern trotz der immanenten Belastung ausschließlich positiv beurteilt. Nach den vorgelegten Daten scheint eine Einbeziehung der Familie in den Prozess der Entscheidungsfindung zur Umorientierung des Therapieziels von Heilung auf Palliation bei schwerstkranken Früh- und Reifgeborenen keine ungünstigen Auswirkungen auf den Trauerverlauf, auf Schweregrad und Dauer elterlicher Schuldgefühle im Zusammenhang mit dem Verlust des Kindes oder auf die Häufigkeit pathologischer Trauerreaktionen zu haben. Die individuellen Bedürfnisse der Eltern hinsichtlich der verschiedenen Möglichkeiten des Kontakts zu ihrem sterbenden Neugeborenen sind nicht einheitlich. Auf das Anfertigen, Aushändigen bzw. Bewahren von Erinnerungsgegenständen sollte geachtet werden. Der perinatale Tod eines Zwillingskindes kann eine ebenso schwerwiegende Belastung der Familie auslösen wie der Tod eines Einlingskindes. Der Verlust der inneren Stabilität der Familie bei Tod eines Neugeborenen beeinträchtigt Geschwisterkinder in unterschiedlichem Ausmaß und verursacht auch bei ihnen spezielle Betreuungsbedürfnisse. Wenige Wochen nach einem perinatalen Todesfall sollten den Eltern seitens des medizinischen Betreuungspersonals ein oder mehrere Nachgespräche angeboten werden. Dabei sollte auf zu erwartende Unterschiede zwischen der mütterlichen und väterlichen Trauerreaktion hingewiesen werden. Auf das Risiko pathologischer oder chronischer Trauerreaktionen sollte ebenfalls verwiesen werden, da sie einer professionellen Betreuung bedürfen. Abschließend kann festgehalten werden, dass keine Handlungsrichtlinien kreiert werden können, die die Bedürfnisse aller betroffenen Eltern erfassen. Die Betreuung der Eltern muss vielmehr anstreben, diese auf ihrem individuellen Weg emotional zu begleiten, Verständnis für die gezeigten Reaktionen aufzubringen und individuell geeignete Hilfsangebote zur Verfügung zu stellen.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 08/19
Kann die Diagnostik des Anstrengungsasthmas durch eine ergänzende Kaltluftprovokation verbessert werden?

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 08/19

Play Episode Listen Later Jul 10, 2008


Diese Arbeit beschäftigt sich mit Diagnostik der im Kindes- und Jugendalter häufig vor-kommenden Form der belastungsinduzierten Asthmaerkrankung. Dabei haben wir uns die Frage gestellt, ob eine Ergänzung der bislang routinemäßig durchgeführten Diagnostik in Form eines Lauftests in freier Ebene oder auf dem Laufband durch eine ergänzende Diagnostik in Form einer Kaltluftprovokation zu einer Verbesse-rung der Identifikation der Anstrengunsasthmatiker führen kann. Der Grund dieser Überlegung war die Feststellung der erheblichen Diskrepanz der in der Literatur gemachten Angaben der diagnostizierten Anstrengunsasthmatiker unter den an Asthma bronchiale leidenden Kinder. Nach Lemke J (1998) ist diese Diskrepanz auf die Unterschiede im Schweregrad der Erkrankung bei den untersuchten Kindern, unterschied-lich eingesetzte Belastungstests und verschiedene Diagnosekriterien zurückzuführen. Die Infragestellung einer adäquaten Diagnostik ist aber dann angebracht, wenn man unter anderem die Aussage eines Berichtes des Deutschen Ärzteblatts (Ausgabe 19 vom 09.05.2003) berücksichtigt, nach der immer noch etwa ein Drittel der asthmakranken Kin-der und Jugendlichen dauerhaft vom Schulsport befreit sind. Das Unterbleiben einer solchen Diagnostik hat insofern eine hohe Relevanz, weil eine dadurch entstehende ausbleibende oder inadäquate Therapie zu Angst vor körperlicher Belastung führt, die eine entsprechende Vermeidungsstrategie nach sich zieht, was zu ei-ner Fehlentwicklung des betroffenen Kindes führt. Dabei ist nicht zuletzt an die zuneh-mend auftretende Adipositas mit ihren Nachteilen für das heranwachsende Kind und ihre Folgeerkrankungen zu denken. Letztendlich soll die verbesserte Diagnostik dazu führen, dass die betroffenen Kinder eine adäquate Therapie bekommen, so dass sie am Schulsport teilnehmen und sich physisch und psychisch normal entwickeln können. Um die eingangs gestellte Frage zu beantworten haben wir 41 Patienten mit bereits durch das freie Laufen in der Ebene nachgewiesenem Anstrengensasthma untersucht. Als Kon-trolle wurde eine Gruppe von 27 Patienten mit anderen Asthmaformen, in der Regel aller-gisch bedingtes Asthma bronchiale, herangezogen. Bei diesen wurde ein Anstrengungs-asthma durch einen davor stattgefundenen Lauftest in der Ebene ausgeschlossen. Die Patienten waren Kinder bzw. Jugendliche zwischen 10 und 18 Jahre. Zur Diagnostizierung eines Anstrengungsasthmas wurde eine von den meisten Autoren favorisierte Grenze des FEV1-Abfalls bezogen auf den jeweiligen Ausgangswert mit ei-nem Abfall von 15% nach der Laufbelastung auf dem Laufband und von 9% nach der Kaltluftprovokation herangezogen. Die Messungen erfolgten vor Beginn sowie unmittel-bar, fünf, zehn und fünfzehn Minuten nach der jeweiligen Belastung. Zieht man beide Belastungsarten zur Bewertung der Ergebnisse heran, dann zeigten in der Gruppe der 41 Kinder mit Belastungsasthma lediglich 15 Patienten in beiden Fällen ein positives Ergebnis, 9 Patienten zeigten eine positive Reaktion lediglich nach der Laufbandbelastung, dagegen nicht nach der Kaltluft, 10 Patienten sind als positiv nur nach der Kaltluftprovokation, jedoch nicht nach dem Laufen diagnostiziert worden und 7 Patienten zeigten in beiden Fällen keine positive Reaktion. Somit hatten 34 Patienten (83%) mindestens ein positives Ergebnis. In der Kontrollgruppe der 27 Kinder mit anderen Asthmaformen wurde ein Patient nach beiden Belastungen als positiv diagnostiziert, zwei Patienten zeigten lediglich nach der Laufbandbelastung eine positive Reaktion, 7 nur nach der Kaltluftbelastung und bei den restlichen 17 Patienten kam es in beiden Fällen zu einem negativen Ergebnis. 10 Patien-ten der Kontrollgruppe hatten fälschlicherweise mindestens ein positives Ergebnis und 17 Patienten (63%) waren richtig negativ. Hervorzuheben ist, dass von den 17 als negativ diagnostizierten Patienten durch das Lau-fen auf dem Laufband 7 durch die Kaltluftprovokation als positiv erfasst worden sind. Daraus ergibt sich nach den oben genannten Grenzwerten von 15 bzw. 9% eine Sensitivi-tät von 59% nach der Lauftestbelastung und 61% nach der Kaltluftprovokation. Der Wert der Spezifität betrug nach der Laufbelastung 89% und nach der Kaltluftprovokation 70%. Demnach ist die Provokation durch den Lauftest spezifischer, die durch die Kaltluft sensi-tiver. Unter Berücksichtigung der Spezifität und Sensitivität ist von einer deutlich niedrigeren optimalen Grenze des FEV1-Abfalls nach der jeweiligen Belastung auszugehen. Sie würde nach der Laufbandbelastung 9,7% (statt 15%) und nach der Kaltluftprovokation 7,5% (statt 9%) betragen. Obwohl sich die Mittelwerte der FEV1-Messungen zwischen den zwei Belastungstests nicht signifikant voneinander unterscheiden, konnte beim Vergleich der Werte der einzel-nen Patienten keine Korrelation nachgewiesen werden. Eine multiple lineare Regression zeigte jedoch in diesem Patientenkollektiv, dass die Iden-tifikation eines Anstrengungsasthmatiker unter den an sonstiger Asthma bronchiale er-krankten Kinder anhand der FEV1-Werte nach Laufband-Belastung durch die FEV1-Messung nach Kälteprovokation signifikant verbessert werden konnte. Welche Schlussfolgerungen sind daraus abzuleiten? Die ergänzende Kaltluftprovokation, die üblicherweise bei positiver Anamnese und nega-tivem Ergebnis nach Lauftestbelastung ergänzend durchgeführt wird, sollte bei jedem Asthmatiker stattfinden. Denn wenn man im Falle vorliegender Ergebnisse berücksichtigt, dass 10 von 41 Kinder mit vordiagnostiziertem Anstrengunsasthma durch Laufen in freier Ebene nach dem Lau-fen auf dem Laufband als negativ jedoch nach der Kaltluftprovokation als positiv einge-stuft wurden und andererseits auch bei 8 von 27 Kindern aus der Kontrollgruppe, bei de-nen kein Anstrengunsasthma nach dem standardisiertem Laufen in der Ebene nachgewie-sen werden konnte, ähnliche Ergebnisse vorlagen, kann die eingangs gestellte Frage nach dem Sinn einer ergänzenden Diagnostik durch Kaltluftprovokation bejaht werden. Vor allem, wenn viele Autoren darauf hinweisen, dass bei den meisten an sonstigem Asthma bronchiale Erkrankten Patienten eine Belastungskomponente vorliegt. Der Nachweis der besseren Identifizierung der Anstrengunsasthmatiker unter den betrof-fenen Patienten durch die ergänzende Kaltluftprovokation gilt nach vorliegenden durchge-führten Berechnungen als statistisch signifikant. Des Weiteren ist bei der Diagnosestellung des Anstrengungsasthmas durch den Lauftest an eine niedrigere Grenze des FEV1-Abfalls zu denken. Die meisten Autoren orientieren sich nach einem FEV1-Abfall nach Laufbelastung in freier Ebene oder auf dem Laufband von 15%. Nach unseren Ergebnissen gilt jedoch diese Grenze bei einem Abfall von 9,7% als optimal. Auch nach neuen Arbeiten von John M. Weiler et al (2007) reicht zur Festlegung der Diagnose Anstrengungsasthma eine Grenze von 10% des FEF1-Abfalls nach Laufbe-lastung aus. Auch kann der zusätzliche Einsatz der Kaltluftprovokation außer der Sicherstellung auch dem Ausschluss der Diagnose Anstrengungsasthma dienen. Ein durchaus akzeptables Ergebnis ist bei der Durchführung beider Tests bei einer Be-schränkung auf zwei Messzeiten zu erzielen, so dass diese bei der Kaltluftprovokation auf die Zeit unmittelbar nach Belastung und bei der Laufbelastung auf die Zeit 10 Minuten nach Belastung stattfinden. Damit könnte Zeit und Arbeit eingespart werden.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 07/19
Einfluss von oxLDL auf die Apoptoseinduktion und Zellkopplung über Gap Junctions

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 07/19

Play Episode Listen Later Jul 26, 2007


Vaskuläre Erkrankungen sind als Ursache für Mortalität und Morbidität führend in westlichen Industrieländern. Es gibt zunehmend Hinweise darauf, dass oxLDL eine herausragende Rolle bei der Atheroskleroseinduktion bzw. -progression zukommt. Die initiale Wirkung von im Blut zirkulierendem oxLDL findet auf der Ebene der Interaktion mit dem vaskulären Endothel statt und resultiert in der endothelialen Dysfunktion. Da die Zellfunktion durch die Integrität der Endothelzellschicht bzw. deren interzelluläre Kommunikation mitbestimmt ist, wäre es denkbar, dass für die oxLDL-induzierten Veränderungen im Endothel u. a. die Beeinflussung der Zell-Zell-Kommunikation via Gap Junctions eine Rolle spielt. Bislang war jedoch wenig darüber bekannt, welchen Einfluss oxLDL auf die interzelluläre Kommunikation über Gap Junctions in Endothelzellen ausübt. Außerdem war es nicht geklärt, inwiefern diese Veränderungen in der Zell-Zell-Kommunikation die Induktion und den Schweregrad der oxLDL-induzierten Apoptose beeinflussen. Ziele der Studie waren daher i) zu analysieren, ob und über welche Mechanismen oxLDL einen Einfluss auf die interzelluläre Kommunikation über Gap Junctions in Endothelzellen ausübt, ii) zu untersuchen, welche Bedeutung der interzellulären Kommunikation über Gap Junctions bzw. einzelnen Connexinen bei der Induktion der Apoptose zukommt. Mittels der Dye-Transfer-Methode nach Farbstoffinjektion in eine einzelne Zelle konnten wir zeigen, dass oxLDL eine signifikante Steigerung der interzellulären Kommunikation über Gap Junctions in HUVEC induziert. Dieser Effekt ist dosisabhängig: er zeigte sich nur bei geringen oxLDL-Konzentrationen (15 bzw. 26 μg/ml) und wurde bei weiterer Erhöhung der Konzentration bis auf 100 μg/ml wiederum aufgehoben. Die durch oxLDL verstärkte Zell-Zell-Kommunikation wurde in Endothelzellen durch einen cAMP/PKA abhängigen Mechanismus vermittelt, wobei die cAMP-Freisetzung durch ein Cyclooxygenaseprodukt, wahrscheinlich Prostacyclin, getriggert wurde. Mittels immunhistochemischer Färbungen für Cx37 und Cx43 konnten wir nicht bestätigen, dass die oxLDL-induzierte Verstärkung der Zell-Zell-Kommunikation infolge einer Hochregulation der Connexin-Expression auftritt. Im zweiten Teil der Studie wurde der Einfluss von oxLDL auf die Apoptoseinduktion analysiert. Die Apoptose wurde mittels der Annexin V - Propidium Iodid Färbung bzw. durch Nachweis des Mitochondrienmembranpotentials durchflusszytometrisch erfasst. OxLDL verursachte einen signifikanten Anstieg der Apoptoserate in HUVEC. Zur Aufklärung der Rolle bestimmter Connexine wurden weitere Experimenten in Cx-transfizierten HeLa-Zellen durchgeführt. In diesen Zellen erhöhen einzelne Connexine die Apoptoserate in unterschiedlichem Ausmaß: Cx43 > Cx40 > Cx37. Um zu prüfen, ob die bloße Anwesenheit der Connexine dafür von Bedeutung war oder ob von Connexinen gebildete Gap Junctions dafür von Bedeutung waren, wurden weitere Experimente durchgeführt. Dafür wurden in einem neuen Versuchsansatz Zellen in Suspension (keine Zell-Zell-Kontakte) sowie adhärente Zellen im Monolayer (bestehende Zell-Zell- Kontakte) einer proapoptotischen Stimulation durch Streptonigrin unterzogen. Die Zellen in Suspension wiesen erst zu einem deutlich späteren Zeitpunkt apoptotische Veränderungen auf. Das deutet auf eine Beteiligung der Gap Junctions bei der Apoptoseinduktion hin. Diese Interpretation wurde durch Befunde einer weiteren Versuchsreihe bestätigt. Bei Inkubation von apoptotischen Cx43-positiven Zellen mit intakten Zellen wurde die Apoptoserate der Letzteren nur dann signifikant erhöht, wenn diese ebenfalls Connexin 43 exprimierten und funktionelle Gap Junctions mit den bereits apoptotischen Zellen de novo bilden konnten. Somit demonstriert diese Arbeit, dass Gap Junctions eine wichtige Rolle bei der Apoptoseinduktion spielen. In nachfolgenden Studien soll in Atherosklerose-Modellen überprüft werden, ob und inwiefern die hier beschriebenen Mechanismen auch unter den In-Vivo-Bedingungen bei den oxLDL-assoziierten Gefäß/Endothelschäden eine Rolle spielen.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 07/19
Mehrzeilen-Spiral-Computertomographie in hochauflösender Darstellung und in Niedrig-Dosis-Technik zur Detektion von konventionell nicht erfassbaren Lungeninfiltraten bei immunsupprimierten Patienten mit FUO

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 07/19

Play Episode Listen Later May 10, 2007


Die Bedeutung der HR-Spiral-CT für die Diagnostik von Lungeninfiltraten bei FUO ist nach heutigem Kenntnisstand unumstritten (158). Oftmals wurden die exzellente Treffsicherheit und die Überlegenheit gegenüber konkurrierenden Verfahren bestätigt. Insbesondere im Vergleich zur konventionellen Röntgenaufnahme können mit der CT pneumonische Infiltrate frühzeitiger und somit auch in einem geringeren Schweregrad erkannt werden. Dies gilt gerade auch für abwehrgeschwächte Patienten (44, 45, 46, 99, 112, 115), da in dieser Gruppe von Erkrankten eine frühzeitige und auch erregeradaptierte Behandlung von vitaler Bedeutung ist (48, 159). Trotz der unbestrittenen diagnostischen Vorteile gilt die verhältnismäßig hohe Strahlenexposition als großer Nachteil der Spiral-CT. Die CT verursacht trotz eines relativ geringen Anteils von 3-4% an der Gesamtzahl der radiologischen Untersuchungen einen erheblichen Prozentsatz der radiologisch-diagnostischen Strahlenexposition (ca. 40 % der kollektiven Dosis aller Röntgenuntersuchungen) (33). Dieser Sachverhalt wiegt besonders im hier untersuchten Krankengut schwer, weil die Patienten verhältnismäßig jung sind (Mittelwert 47,3 Jahre) und infolge des langen Verlaufes ihrer Krankheit u. U. wiederholt untersucht werden müssen. Daher ist es notwendig, diese Untersuchungstechnik auf eine mögliche Optimierung im Sinne von Dosisminimierung hinsichtlich des Strahlenschutzes zu untersuchen. Die Lunge bietet sich aufgrund ihrer Eigenschaft als „Hochkontrastorgan“ besonders für deutliche Dosiseinsparungen an (126). In dieser Studie wurde unter Verwendung eines modifizierten Aufnahmemodus untersucht, ob die CT des Thorax mit reduzierter Strahlendosis die gleiche diagnostische Information erzielt wie die CT-Untersuchung mit Standarddosis. Gleichzeitig wurde die Auswirkung der Dosisreduktion auf die Bildqualität untersucht. Ausserdem erfolgte ein Vergleich mit der als infiltratunverdächtig beurteilten Thoraxübersichtsaufnahme in zwei Ebenen, um deren Wertigkeit neu zu überprüfen. Dazu wurden 90 Patienten, bei denen im Rahmen einer antitumorösen Therapie eine Neutropenie und Fieber unklarer Genese (FUO) aufgetreten war, konsekutiv untersucht. Es wurden insgesamt 270 Untersuchungen durchgeführt. Diese bestanden aus 1. 90 Thoraxübersichtsaufnahmen 2. 90 Mehrzeilen-Spiral-Computertomographien in hochauflösender Technik (Standard-Dosis-CT = SDCT, 120 mAs, 120 kV, 4x1 mm Kollimation, pitch 6, rekonstruierte Schichtdicke 1 mm, Inkrement 0,6 mm) und 3. 90 Mehrzeilen-Spiral-Computertomographien in Ultra-Niedrig-Dosis-Technik (UND-CT, 10 mAs, 120 kV, 4x2,5 mm Kollimation, pitch 6, rekonstruierte Schichtdicke 3 mm, Inkrement 2 mm). Jeder einzelne Patient erhielt alle drei genannten bildgebenden Verfahren. Die berechnete effektive Strahlendosis lag bei der Standard-Dosis-CT-Untersuchung bei 5,3 mSv (Männer) und 8,3 mSv (Frauen), bei dem hier vorgestellten Ultra-Niedrig-Dosis-CT Verfahren bei 0,4 mSv (Männer) und 0,6 mSv (Frauen). Dies entsprach einer Dosisreduktion um 92,8%. Die effektive Dosis der Thoraxübersichtsaufnahme in 2 Ebenen lag mit 0,25 mSv (p.a. 0,10 mSv, lat. 0,15 mSv) nur geringfügig unter derer der Ultra-Niedrig-Dosis-CT-Untersuchung. Es ist jedoch zu berücksichtigen, dass Punkt 1 (Thoraxübersichtsaufnahme in 2 Ebenen) und Punkt 2 (Spiral-CT im hochauflösenden Modus (Standard)) die Untersuchungen beinhalteten, die der Patient bei genannter klinischer Studie „routinemässig“ erhielt, lediglich Punkt 3 (Spiral-CT in Ultra-Niedrig-Dosis-Technik) war die zusätzliche Untersuchung und damit die Dosis, die dem Patienten im Rahmen dieser Studie appliziert wurde. Die Studie wurde vom Bundesamt für Strahlenschutz, vom bayerischen Landesamt für Arbeitsschutz, Arbeitsmedizin und Sicherheitstechnik und von der lokalen Ethikkommission (Projekt Nr. 085/01) genehmigt. Im Rahmen der Studie wurden die anonymisierten Aufnahmen durch zwei Befunder im Konsens und geblindet hinsichtlich Anamnese, Dosis, sowie der Diagnose der Routinebefundung in zufälliger Reihenfolge unter dem Aspekt der diagnostischen Aussagekraft, sowie der Bildqualität, beurteilt. Hinsichtlich der Aussagekraft wurden die für eine Entzündung stark indikativen CT-morphologischen Bewertungskriterien Konsolidierung, milchglasartige Dichteanhebung, Kaverne, Erguss und Bronchiektasien gewählt (44, 47, 48, 115, 171). Die Bildgüte wurde anhand Atem-, sowie Pulsationsartefakten und Rauschen beurteilt. Bezüglich des Bildeindruckes zeigte sich, dass der Rauschanteil der UND-CT-Aufnahmen um den Faktor 3,8 höher lag. Ungeachtet dessen ergab die Auswertung, dass die Erkennbarkeit der im Rahmen von Lungeninfiltraten auftretenden CT-Zeichen durch die Dosisreduktion nicht signifikant eingeschränkt wurde (p= 0,69 bei einem Signifikanzniveau von p< 0,05). Als weiterer Vorteil zeigte sich eine weitaus geringere Beeinflussung der Bildgüte durch Atemartefakte, da durch die dickeren Schichten des UND-CTs die Zeitspanne, in der der Patient den Atem anhalten muss, durchschnittlich um 20 Sekunden kürzer ist. Die Erkennbarkeit von Lungeninfiltraten in der konventionellen Röntgenübersicht war unbefriedigend. Dies drückte sich durch einen hochsignifikanten Unterschied (p=0,000 bei einem Hochsignifikanzniveau von p< 0,001) zwischen Übersichtsaufnahme und den CT-Sequenzen aus. Trotz der Tatsache, dass alle Übersichtsaufnahmen als nicht infiltratverdächtig beurteilt wurden, zeigten doch 70,0% (SD-CT) bzw. 67,8% (UND-CT) der Patienten in den CT-Bildserien Befunde, die mit Lungeninfiltraten vereinbar waren. Lediglich in einem Prozentsatz von 30,0% (SD-CT) bzw. 32,2% (UND-CT) bestätigte sich die mittels konventioneller Übersicht erhobene Diagnose (keine Hinweise für eine pulmonale Ursache des FUO) auch tatsächlich in den CT-Untersuchungen. Diese Studie erbrachte den Nachweis, dass in der Durchführung thorakaler Computertomographien zur Detektion konventionell nicht erfassbarer pulmonaler Infiltrate bei Immunsupprimierten mit FUO sehr geringe effektive Strahlendosen ausreichen. Lediglich eine geringfügig höhere Dosis, welche üblicherweise für eine konventionelle Übersichtsröntgenaufnahme benötigt wird, reichte aus, um die gesuchten Pathologien zuverlässig zu diagnostizieren. Die konventionelle Thoraxübersichtsaufnahme bietet im Gegensatz hierzu keine zufriedenstellende Sicherheit. Diese Methode ermöglicht nun fortan, den wichtigsten Nachteil der Spiral-CT - die verhältnismäßig hohe Dosisbelastung - zu beseitigen. Deshalb empfehlen wir aus strahlenhygienischen Gründen den konsequenten Einsatz des vorgestellten Untersuchungsprotokolls in Ultra-Niedrig-Dosis-Technik. Dies resultiert in einer Änderung im Ablauf des Diagnostikalgorithmus der deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 06/19
Überprüfung des operationalisierten Krankheitskonzepts "Atypische Depressionen" anhand einer Stichprobe leicht bis mittelgradig depressiver Patienten in der Primärversorgung

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 06/19

Play Episode Listen Later Feb 1, 2007


Theoretischer Hintergrund: Depressionen zählen zu den häufigsten Störungen in der Primärversorgung. Einen großen Anteil hieran haben die atypischen Depressionen. Da depressive Patienten durch ihre Erkrankung eine deutliche Minderung ihrer Lebensqualität erfahren, ist entmutigend festzustellen, dass sie von Hausärzten häufig nicht erkannt und selten richtig behandelt werden. Bei den atypischen Depressionen, die eine besondere Untergruppe depressiver Erkrankungen darstellen, ist das diagnostische und therapeutische Defizit sogar als noch gravierender zu betrachten. Ein Grund dafür könnte die immer noch bestehende Uneinigkeit bezüglich der diagnostischen Kriterien für die atypische Depression sein. Fragestellung und Zielsetzung: Gegenstand der Arbeit war es, anhand einer Stichprobe von 403 depressiven Patienten aus der Primärversorgung die bisher aufgestellten diagnostischen Konzepte zur atypischen Depression, wie sie z.B. im DSM-IV beschrieben worden sind, auf ihre Gültigkeit hin zu überprüfen und besonders häufige und seltene Symptomkonstellationen sowie wichtige von weniger wichtigen Symptomen zu unterscheiden. Als Nebenfragestellung wurden Prävalenz, Geschlechter-, Altersverteilung und Schweregrad der atypischen Depression untersucht. Methodik: Die erhobenen Daten wurden in Kooperation mit etwa 20 hausärztlichen Praxen gewonnen. Der Schweregrad der Depression wurde mit zwei Fremdbeurteilungsskalen (IDS und HAM-D) bewertet. Überzufällig häufig oder selten auftretende Symptommuster wurden mittels Konfigurationsfrequenzanalyse (CFA) identifiziert. Die Definition der atypischen Depression, der diese Untersuchung zu Grunde liegt, lehnte sich im wesentlichen an das DSM-IV an. Je nachdem sich die Stimmung des Patienten nach positiven Ereignissen aufhellte, wurde eine engere Definition der atypischen Depression (Stimmungsaufhellung bis zum Normalbefinden) und eine weiter gefasste (Stimmung des Patienten hellte sich zwar auf, Normalbefinden wurde jedoch nicht erreicht) unterschieden. Zusätzlich zur Stimmungsreaktivität mussten mindestens zwei der vier Nebenkriterien der atypischen Depression gem. DSM-IV erfüllte werden. Ergebnisse: Unter Zugrundelegung der enger gefassten ("harten") Definition wurden fünf atypisch depressive Symptommuster identifiziert, die mit einer Häufigkeit von 8,5% bis 28,3% auftraten. Unter Zugrundelegung der weiter gefassten ("weichen") Definition wurden vier atypisch depressive Symptommuster mit einer Häufigkeit von 11,0% bis 35,8% gefunden. Die affektive Schwingungsfähigkeit depressiver Patienten in der Primärversorgung ist gem. den Ergebnissen einer hierarchischen CFA relativ selten mit Sensitivität bei Zurückweisung oder bleierner Lähmung, jedoch häufig mit Hypersomnie oder Hyperphagie assoziiert. Es wurde eine Prävalenz für 26,3% für die harte Definition und von 61% für die weiche Definition gefunden. Bezüglich der Geschlechterverteilung konnte kein signifikanter Unterschied zwischen der atypisch depressiven und der nicht atypisch depressiven Gruppe festgestellt werden. Bei Anwendung der weichen Definition war die atypische Gruppe signifikant jünger als die Vergleichsgruppe. Beim harten Kriterium ergab sich ein geringerer Schweregrad in der Gruppe der atypisch Depressiven, verglichen mit den nicht atypisch Depressiven. Schlussfolgerung und Ausblick: Die hohen Prävalenzraten, die in dieser Studie gefunden wurden, stimmen mit den Ergebnissen der Studien zahlreicher anderer Autoren überein und betonen die Bedeutung der atypischen Depression für die Primärversorgung. Da der Schweregrad bei Patienten mit atypischer Depression unter Anwendung des harten Kriteriums signifikant niedriger als bei Patienten mit nicht atypischer Depression war, aber bei Anwendung des weichen Kriteriums kein signifikanter Unterschied beim Schweregrad festgestellt werden konnte, könnte man daraus schließen, dass Patienten, die beim Eintritt von positiven Ereignissen eine volle Aufhellung der Stimmung bis zum Normalbefinden erreichen, zu einer leichteren Form der atypischen Depression tendieren. Dies legt den Schluss nahe, dass die Stimmungsreaktivität ein Indikator für den Schweregrad der atypischen Depression sein könnte. Das Konzept der atypischen Depression hat sich historisch aus der Tatsache entwickelt, dass atypisch depressive Patienten im Gegensatz zu nicht atypisch depressiven besser auf MAO-Hemmer als auf TCAs ansprechen. Daher wären Studien zur pharmakotherapeutischen Response geeignet, die Kriterien der atypischen Depression näher zu bestimmen. Um bei der Erkennung und Diagnosestellung - speziell der atypischen Depression - den Ärzten in der Primärversorgung konkrete Diagnosehilfen anbieten zu können, sollte darauf hingewiesen werden, dass nicht nur Symptome wie Schlaflosigkeit oder Gewichtsverlust, sondern auch umgekehrt vegetative Symptome wie Hypersomnie und Hyperphagie auf eine Depression hindeuten können. Schulungen und Fortbildungen können dazu beitragen, die Erkennungsrate depressiver Erkrankungen in der Primärversorgung zu erhöhen.

Medizin - Open Access LMU - Teil 14/22
Der frühe Beginn der Zwangsstörung: Einfluss auf Symptomatik und Schweregrad

Medizin - Open Access LMU - Teil 14/22

Play Episode Listen Later Jan 1, 2007


Introduction: This study investigates if obsessive compulsive disorder with early onset differs in severity and symptomatology from that with late onset. Patients and Methods: A sample of 370 patients with obsessive compulsive disorder (OCD; ICD 10 F42) who received in-patient treatment at the psychosomatic clinic of Windach between 1998 and 2002 were divided into an early-onset group (onset

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 05/19

Der anatomische Ursprungsort sowie die Pathogenese der Spastik sind bis heute ungeklärt. In der vorliegenden Arbeit wurde eine differenzierte Analyse der zerebralen neurofunktionelle Systeme vorgenommen und deren Läsion mit dem Auftreten von Spastik korreliert. Ein zerebraler anatomischer Ursprungsort für Spastik lies sich nicht finden. Auch korrelierte das Volumen der Läsion nicht mit dem Auftreten oder Schweregrad der Spastik. Bei Spastik scheint es sich eher um ein funktionelles adaptives neuronales Programm zu handeln, welches nach zerebralen Läsionen abläuft.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 05/19
Effekte der Phospholipidbeschichtung eines extrakorporalen Perfusionssystems auf die systemische inflammatorische Reaktion bei Patienten zur koronarchirurgischen Revaskularisierung

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 05/19

Play Episode Listen Later Jul 27, 2006


Der Einsatz der extrakorporalen Zirkulation bei koronarchirurgischen Eingriffen führt durch den Kontakt des Patientenbluts mit der Fremdoberfläche des Perfusionssystems zu einer systemischen inflammatorischen Reaktion (SIRS). Inflammatorische Mediatoren, wie Tumornekrosefaktor-alpha (TNF-α), Interleukin-10 (IL-10), P-Selektin und Stickstoffmonoxid (NO) treten nach kardiopulmonalem Bypass in erhöhten Konzentrationen im Plasma auf. Abhängig vom Schweregrad der durch die extrakorporale Zirkulation ausgelösten systemischen inflammatorischen Reaktion (SIRS) kann diese bei dem Patienten zu der Ausbildung von Funktionsstörungen verschiedener Organsysteme bis hin zum Multiorganversagen führen. Die Beschichtung der inneren Oberfläche der in der Herzchirurgie verwendeten Perfusionssysteme mit Phosphorylcholin (PC) imitiert die Eigenschaften der physiologischen Zellmembran und reduziert die Aktivierung zellulärer und humoraler Bestandteile des Bluts. In der vorliegenden Arbeit wurde in einer prospektiv randomisierten Studie untersucht, ob durch die Beschichtung der inneren Oberfläche des Perfusionssystems mit PC eine reduzierte systemische inflammatorische Reaktion und somit verbesserte Biokompatibilität für den Patienten erreicht werden kann. Hierzu wurden Patienten zur koronarchirurgischen Revaskularisation am kardiopulmonalen Bypass prospektiv in die Studie eingeschlossen und in 2 Gruppen randomisiert. In der einen Gruppe wurde ein mit PC-beschichtetes Perfusionssystem verwendet (PC-Gruppe), während in der Kontrollgruppe ein herkömmliches unbeschichtetes System zum Einsatz kam. In beiden Patientengruppen wurden perioperativ die Plasmakonzentrationen von TNF-α, IL-10 und P-Selektin mittels „Enzyme-Linked Immunosorbent Assay” (ELISA) gemessen. Die Plasmakonzentrationen von Nitrat/Nitrit (NOx) wurden mit Hilfe der Griess-Reaktion bestimmt. Die Plasmakonzentrationen von TNF-α und P-Selektin waren bei Patienten bei denen ein unbeschichtetes System verwendet wurde signifikant höher im Vergleich zu den Patienten bei denen ein PC-beschichtetes System verwendet wurde. In der Kontrollgruppe wurde postoperativ ein Anstieg der IL-10 Plasmakonzentration gemessen, während die Interleukin-10 Konzentration in der PC-Gruppe unverändert blieb. Am ersten postoperativen Tag war die Konzentration von Plasma NOx in der PC-beschichteten Gruppe signifikant erhöht, während sich keine Änderungen der NOx Plasmakonzentration in der Kontrollgruppe feststellen ließen. Im Hinblick auf die prä-und postoperativen klinischen Daten ergaben sich keine signifikanten Unterschiede zwischen der PC-Gruppe und der Kontrollgruppe. Die hier gewonnen Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Beschichtung des Perfusionssystems mit Phosphorylcholin die Biokompatibilität erhöht und zu einer Reduktion der postoperativen systemischen inflammatorischen Reaktion bei Patienten zur koronarchirurgischen Revaskularisierung am kardiopulmonalen Bypass führt.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 05/19
Sensibilisierungsparameter gegen Hymenopterengifte bei Patienten mit anaphylaktischer Stichreaktion in Abhängigkeit von Mastzellerkrankungen

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 05/19

Play Episode Listen Later Jul 18, 2006


Mastozytose und/oder erhöhte Mastzelltryptasekonzentrationen im Serum sind ein Risikofaktor für besonders schwere systemisch-allergische Stichereignisse bei Patienten mit vorliegender Hymenopterengiftallergie. Es wurde mehrfach publiziert, dass bei Patienten mit Mastozytose und Stichanaphylaxie eine Hymenopterengiftallergie nicht nachweisbar war. Daher wurde vermutet, dass diese Patienten eine „Pseudo-Allergie“ gegen Hymennopterengifte haben und es bei erhöhter Mastzellzahl zu einem toxischen Mediatorrelease kommt. Die Mastozytose ist mit einer erhöhten Konzentration der Mastzelltryptasekonzentration im Serum assoziiert. In der vorliegenden Arbeit wurden Patienten mit Vorgeschichte einer Stichanaphylaxie mit der Frage untersucht, wie häufig sich eine Allergie gegen das krankheitsursächliche Hymenopterengift nachweisen ließ. Bei fehlender Hymenopterengiftsensibilisierung wurde besonderes Augenmerk darauf gelegt, ob dies mit erhöhter Mastzelltryptasekonzentration im Serum und/oder Mastozytose (zusammenfassend als Mastzellerkrankung bezeichnet) verbunden war. Es erfolgte eine retrospektive konsekutive Erfassung einer Jahrgangskohorte von Patienten, die sich zur Abklärung einer vermuteten Insektengiftallergie in der Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie vorstellten. Dabei wurden 148 Patienten von 224 in die Auswertung eingeschlossen, bei denen sich eine Insekten¬giftallergie bestätigt hatte. Ausgeschlossen von der Auswertung wurden insgesamt 76 Patienten, da sich der Verdacht nicht bestätigen ließ oder sie die erforderlichen Tests zur Diagnosesicherung nicht hatten durchführen lassen. Ausgewertet wurden die anamnestischen Daten (Geschlecht, atopische Anamnese, Alter, Schweregrad der anamnestischen Stichreaktion, zeitlicher Abstand zum Stichereignis, Anzahl der Stichreaktionen) und die Ergebnisse der Allergietestung (Pricktestungen mit Hymenopterengift und häufigen Aeroallergenen), sowie die Bluttests auf spezifische IgE-Antikörper gegen das entsprechende Insektengift und die Mastzelltryptasekonzentration im Serum. Die anamnestischen Stichreaktionen waren in 18 % der Fälle leicht (Urtikaria, Quincke-Ödem), in 64 % mittelschwer und in 18 % schwer (anaphylaktischer Schock). Die Mastzelltryptasekonzentration im Serum hatte in unserer Studie eine 95ste Perzentile von 16,9 µg/l. Bei drei Patienten mit Insektengiftanaphylaxie wurde eine kutane Mastozytose diagnostiziert. Eine Mastzellerkrankung lag bei 14 der 148 (9,5 %) untersuchten Patienten vor, davon hatten 13 Patienten (8,8 %) eine über 11,4 µg/l erhöhte Serumkonzentration der Mastzelltryptase. Die untersuchten Patienten wurden anhand der Anamnese und allergologischen Testergebnisse in vier Gruppen eingeteilt. 29 von 148 Patienten hatten eine Bienengiftallergie, 94 Patienten eine Wespengiftallergie und 20 Patienten eine Bienen- und Wespengiftallergie. Bei fünf Patienten (3 %) mit anaphylaktischer Stichreaktion war eine Sensibilisierung gegen Hymenopterengift nicht nachweisbar, wobei alle min¬destens eine mittelschwere Reaktion (Schweregrad >2 nach Ring und Messmer) in der Vorgeschichte hatten. Die Bienen- oder Wespengift-allergischen Patienten reagierten alle im Hauttest gegen das krankheitsursächliche Insektengift. Spezifische IgE-Antikörper gegen das krankheitsursächliche Insektengift konnten im Falle der Bienengift-allergischen Patienten in 86 % und bei den Wespengift-allergischen Patienten in 87 % der Fälle nachgewiesen werden. Bei den Patienten mit kutaner Mastozytose konnte für zwei von drei Patienten kein Nachweis spezifischer IgE-Antikörper gegen Hymenopterengift erbracht werden, hingegen war die Hauttestreaktion bei allen Patienten positiv gegen das krankheitsursächliche Insektengift. Alle drei Patienten hatten in der Vorgeschichte jeweils eine schwere Stichreaktion. Bei den Patienten mit den über 20 µg/l erhöhten Mastzelltryptasekonzentrationen im Serum war in drei von vier Fällen ein Nachweis spezifischer IgE-Antikörper erbracht worden, hingegen war der Hauttest immer positiv für das krankheitsursächliche Insektengift. Zusammenfassend zeigte sich in dieser Auswertung kein Anhalt dafür, dass das Vorliegen einer Mastozytose oder einer erhöhten Mastzelltryptasekonzentration im Serum, bei gleichzeitigem Vorliegen einer Stichanaphylaxie, assoziiert ist mit einem fehlenden Nachweis einer Insektengiftsensibilisierung. Im Hinblick auf die Mastzelltryptasekonzentration im Serum hatte eine größere Anzahl von Patienten (8,8 %) einen über die 95ste Perzentile erhöhten Wert. Somit scheint bei Insektengiftanaphylaxie häufiger eine erhöhte Mastzelltryptasekonzentration im Serum vorhanden zu sein. Es liegt bei Mastozytosepatienten mit schweren Stichreaktionen offensichtlich keine „Pseudo-Allergie“ vor, sondern eine echte Allergie. Es ist davon auszugehen, dass die veröffentlichten Fälle einen „Publikations-Bias“ darstellen. Bei systematischen Untersuchungen an einem größeren Kollektiv lässt sich ein pauschaler Zusammenhang zwischen „Testnegativität“ bei Hymenopterengiftallergie und Mastzellerkrankung nicht nachweisen. Die Diagnostik einer Insektengiftallergie war bei der vorliegenden Untersuchung im Falle einer Mastzellerkrankung (Mastozytose und/oder erhöhte Mastozytosekonzentration) nicht regelhaft erschwert. Gerade bei diesen Patienten ist eine Hyposensibilisierungsbehandlung sehr bedeutsam und kann erst dann eingeleitet werden, wenn ein Sensibilisierungsnachweis vorliegt.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 05/19
Molekulare Charakterisierung der gestörten neuromuskulären Erregungsübertragung bei kongenitalen myasthenen Syndromen

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 05/19

Play Episode Listen Later May 24, 2006


Die kongenitalen myasthenen Syndrome (CMS) bilden pathogenetisch und klinisch eine heterogene Gruppe von relativ seltenen hereditären Erkrankungen des Kindesalters, denen eine gestörte Erregungsübertragung im Bereich der neuromuskulären Endplatte zu Grunde liegt. Daher stellen diese Erkrankungen ein hervorragendes Modell zur Untersuchung synaptischer Prozesse dar. Ziel dieser Arbeit war die Identifizierung und Charakterisierung von genetischen Veränderungen, die zu einer gestörten Erregungsübertragung an der menschlichen neuromuskulären Endplatte und damit zu CMS führen. Die Analyse ursächlicher Mutationen und deren pathophysiologischer Bedeutung soll die Grundlage für eine sichere Einordnung von CMS bilden. Aus der Korrelation von Geno- und Phänotypen von CMS-Patienten sollen Daten gewonnen werden, die für den einzelnen CMS-Patienten hinsichtlich Diagnostik, Beratung und Therapie hilfreich sind. Es konnten über 250 nicht verwandte CMS-Patienten aus Deutschland und anderen europäischen Ländern molekulargenetisch analysiert werden. Dies führte zur Identifizierung und funktionellen Charakterisierung zahlreicher ursächlicher Mutationen in sechs verschiedenen CMS-Genen (Gene kodierend für Acetylcholinrezeptor (AChR)-Untereinheiten: CHRNE, CHRND, CHRNA1, sowie COLQ, CHAT und RAPSN). Ausgewählte Mutationen wurden in funktionellen Studien auf ihren pathogenetischen Effekt an der Endplatte hin untersucht. Auf diese Weise konnte bereits bei über 50% der Patienten des CMS-Kollektivs die molekulare Grundlage des CMS identifiziert werden. Übereinstimmend mit den Ergebnissen anderer Arbeitsgruppen wurden die meisten Mutationen (19 verschiedene Mutationen in 40 unabhängigen Familien) im CHRNE-Gen kodierend für die epsilon-Untereinheit des adulten AChR identifiziert, die zu einem postsynaptischen CMS führen. Im Bereich der übrigen AChR-Untereinheiten ist eine Missense-Mutation im CHRND-Gen kodierend für die delta-Untereinheit hervorzuheben. Für diese konnte ein für AChR-Mutationen neuartiger Pathomechanismus gezeigt werden: die Mutation reduziert die Fähigkeit der AChR, mit dem postsynaptischen Protein Rapsyn zu clustern. Als zweithäufigste Ursache eines CMS im Kollektiv stellten sich Mutationen des RAPSN-Gens heraus (10 verschiedene Mutationen in 22 unabhängigen Familien). Bei Patienten deutschen Ursprungs erwiesen sich diese sogar als häufigste ursächliche Mutationen. Neben verschiedenen anderen Mutationen trugen die meisten der Patienten dabei auf mindestens einem Allel die Mutation N88K. Die besondere Häufigkeit von N88K konnte auf einen Founder in der indoeuropäischen Bevölkerung zurückgeführt werden. Klinisch auffällig waren bei RAPSN- Patienten – ähnlich wie bei Patienten mit CHAT-Mutationen - im Rahmen von Infekten plötzlich auftretende, lebensbedrohliche Störungen der Atmung. Durch einen Schnelltest auf die Mutation N88K bei neuen Patienten können insgesamt etwa 10% aller CMS-Fälle genetisch diagnostiziert werden. Damit können weitere aufwendige und für die Patienten belastende Untersuchungen vermieden werden. Darüber hinaus gelang es, bei einer Reihe von Patienten des CMS-Kollektivs Mutationen im COLQ- sowie im CHAT-Gen nachzuweisen und zu charakterisieren: Mutationen im synaptisch exprimierten COLQ-Gen konnten bislang in insgesamt 11 CMS-Familien nachgewiesen werden. Die meisten genetischen Veränderungen waren als „private“ Mutationen jeweils nur in einzelnen Patienten bzw. Familien nachweisbar. Eine Missense-Mutation des COLQ-Gens (T441A) fand sich dagegen interessanterweise homozygot in drei unabhängigen deutschen CMS-Familien mit insgesamt vier betroffenen Personen. Krankheitsalter bei Erstmanifestation, Fortschreiten und Schweregrad der Erkrankung zeigten trotz der identischen Mutation eine bemerkenswerte Variabilität zwischen den einzelnen Patienten. Eine biochemische Charakterisierung der Mutation T441A mittels Dichtegradienten-Zentrifugation der aus Patientenmuskel extrahierten AChE zeigte ein Fehlen der ColQ-assoziierten, im synaptischen Spalt verankerten Esterase-Form. Im CHAT-Gen wurden bei sechs Index-Patienten des Kollektivs sieben unterschiedliche Mutationen identifiziert. Bei allen Patienten traten – ähnlich wie bei Patienten mit RAPSN-Mutationen - wiederholt plötzliche Apnoen auf. Im Schweregrad der myasthenen Symptomatik zeigten auch CHAT-Patienten deutliche Unterschiede, sogar bei Vorliegen einer identischen genetischen Ursache. Die klinische Beobachtung von zwei kroatischen Patienten mit identischen Mutationen des CHAT-Gens betont die Bedeutung plötzlicher Apnoen als Risikofaktor für die Entwicklung sekundärer hypoxischer Hirnschäden und einer psychomotorischen Retardierung. Die Größe des Patientenkollektivs ermöglichte es erstmals, Daten zu Vorkommen und Häufigkeit einzelner CMS-Mutationen in unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen zu gewinnen. Darüber hinaus erbrachte die Analyse von Phänotyp und Genotyp wichtige Informationen zu klinischen Besonderheiten, Therapiemöglichkeiten und Prognose. Neben der Analyse bekannter CMS-Gene bilden die in dieser Arbeit charakterisierten Patienten und Familien die Grundlage, weitere CMS-Gene zu identifizieren.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 05/19
Vorhersage der Verweildauer und der Wiederaufnahme stationär psychiatrischer Patienten

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 05/19

Play Episode Listen Later Mar 9, 2006


In der allgemeinen gesundheitspolitischen Diskussion allgemeiner Kostenreduktion steht unter ökonomischer Perspektive die Dauer der stationären Behandlung im Mittelpunkt des Interesses und nimmt bei den in der somatischen Medizin seit 2004 in Deutschland eingeführten Fallpauschalensystem der DRGs eine zentrale Rolle in der Festlegung der Behandlungskorridore ein. Wenn auch zur Zeit die psychiatrischen und psychosomatischen Erkrankungen vom Fallpauschalensystem ausgenommen sind so wird doch mit ihrer Einführung in den nächsten Jahren gerechnet. Die vorgelegte retrospektive Studie untersucht 9 Jahrgänge stationär behandelter Patienten des BKH Haar. Insgesamt wurden 27528 stationär psychiatrische Krankenhausbehandlungen auf die Zusammenhänge zwischen Behandlungsdauer und Wiederaufnahmerate mit soziodemographischen und krankheitsbezogenen Variablen der Patienten analysiert. Die vorliegende Studie findet eine deutliche Abhängigkeit der Therapiedauer und Wiederaufnahmewahrscheinlichkeit von individuellen patientenbezogenen Merkmalen wie der Schwere des psychopathologischen Befundes, der eingesetzten Medikation, deren Komplikationen un der Einbindung der Patienten in extramurale Versorgungsstrukturen sowie der allgemeinen Funktionsfähigkeit im alltäglichen Leben, nicht so sehr der Diagnose. Zudem nimmt der Schweregrad der Erkrankung als Prädiktor eine wichtige Rolle ein. Die Ergebnisse der Analyse zur Prädiktion der Wiederaufnahme zeigen, dass ähnlich wie zur Vorhersage der Behandlungsdauer Merkmale der Medikation und der Weiterbetreuung die Wahrscheinlichkeit einer Wiederaufnahme erhöhen bzw. reduzieren. Ein für das BKH Haar interessanter Befund dabei ist, dass die Weiterleitung und Einbindung eines Patienten in die hauseigene Ambulanz die Wahrscheinlichkeit für eine stationäre Wiederaufnahme erhöht, was dem Modell einer Verhinderung bzw. Verminderung stationärer Aufenthalte durch ambulante Betreuung widerspricht. Ein höheres Risiko für eine Wiederaufnahme haben außerdem Patienten mit alkoholbedingten und komorbiden Störungen, früheren Suizidversuchen, Complianceproblemen, Entlassung gegen den ärztlichen Rat und fehlender komplementärer Weiterversorgung. Ein Zusammenhang zwischen kürzerer Behandlung und steigender Wiederaufnahmerate ist erkennbar. Das Risiko einer häufigen Inanspruchnahme stationärer Behandlung wird durch die Anzahl vorausgegangener Aufenthalte prädiziert, genauso wie durch das Maß der psychosozialen Anpassung und das Vorhandensein von anderen Versorgungsstrukturen. Bestätigt werden konnte auch, dass ein kleiner Teil der Patienten für einen Großteil der Nutzung der stationären Psychiatrie verantwortlich ist, in der vorliegenden Studie verbrauchen 13% der Patienten mit 3 oder mehr Aufnahmen 38% der Ressourcen.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 04/19
Stellenwert des intrarenalen Resistance Index zur Beurteilung der Nierenfunktion bei Patienten mit Leberzirrhose

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 04/19

Play Episode Listen Later Nov 17, 2005


Das hepatorenale Syndrom (HRS) ist ein akutes, funktionelles Nierenversagen und stellt eine häufige und schwerwiegende Komplikation der Leberzirrhose dar. Die Diagnose wird dabei meist recht spät gestellt, wobei die Prognose sehr schlecht ist. Wünschenswert wäre es, das Risiko für die Entwicklung eines hepatorenalen Syndroms möglichst früh einschätzen zu können. Pathophysiologisch wurde bei Patienten mit HRS eine ausgeprägte Vasokonstriktion im Bereich der Nierenrinde nachgewiesen. Wegen der erst im späten Stadium einsetzenden Veränderung der Retentionsparameter und der Kreatinin Clearance bei Patienten mit Leberzirrhose stellte sich die Frage nach nichtinvasiven Techniken, um den Grad der renalen Vaso- konstriktion zu bestimmen. Die dopplersonographische Bestimmung des Resistance Index (RI) an arteriellen Gefäßen ist die gängige Methode zur indirekten Bestimmung des Gefäßwiderstandes. Der RI wird nach folgender Formel berechnet: RI = (vmax Systole – v max Diastole) / v max Systole Der klinische Nutzen und Stellenwert der renalen RI Messung bei Patienten mit Leber- zirrhose wurde bisher nicht klar definiert. Das Ziel der vorliegenden Arbeit war die Erhebung von renalen RI Werten sowie von Begleitparametern bei Patienten mit Leberzirrhose. Dabei stellte sich die Frage, ob der renale RI Wert mit dem Schweregrad der Leberzirrhose korreliert und wie sich die RI Werte in Abhängigkeit zur Nierenfunktion verhalten. Als Nebenzielkriterien galten die Evaluierung von renalen RI Normwerten bei Patienten ohne Leber- und Nierenerkrankungen, die Prüfung auf Altersabhängigkeit und geschlechtsspezifische Unterschiede sowie der Vergleich der definierten Messstellen. Darüber hinaus wurde der renale RI bei Patienten mit einer Fettleber im Vergleich zur Kontrollgruppe gemessen. Die ermittelten Werte dienen weiterführend als Ausgangsbasis einer als Verlaufs- beobachtungsstudie angelegten Untersuchung. Von Januar bis Oktober 2003 wurden 224 Patienten untersucht. 159 Patienten wurden in die prospektiv-kontrollierte Studie eingeschlossen und in vier Gruppen eingeteilt: Gruppe 1: 21 Patienten mit Leberzirrhose und Aszites Gruppe 2: 25 Patienten mit Leberzirrhose ohne Aszites Gruppe 3: 35 Patienten mit einer Fettleber Gruppe 4: 78 Patienten mit unauffälligem Leber- und Nierenbefund (Kontrollgruppe). Klinische und laborchemische Parameter sowie die sonographische Untersuchung des Abdomens dienten der Diagnosesicherung und der Einteilung des Schweregrades der Leberzirrhose. Vervollständigt wurde die bildgebende Diagnostik durch Befunde aus der Ösophagogastroduodenoskopie sowie aus radiologischen Zusatzuntersuchungen wie CT oder MRT. In Einzelfällen wurde die Leberzirrhose durch eine Leberbiopsie histologisch gesichert. Der RI wurde bei allen Patienten an der rechten und linken Niere jeweils an zentralen (Arteriae segmentales bzw. Aa. interlobares) und peripheren (Arteriae arcuatae bzw. Aa. interlobulares) Nierengefäßen bestimmt. Die statistische Analyse der Messergebnisse erfolgte mittels H Test nach Kruskal und Wallis. Der Einfluss des Alters auf den RI Wert wurde mittels Varianz- und Regressionsanalyse statistisch erfasst. Innerhalb der jeweiligen Gruppen waren die RI Werte von rechter zu linker Niere sowie von zentralem zu peripherem Messort vergleichbar. Tendenziell ließen sich geringgradig niedrigere renale RI Werte bei peripherer gegenüber zentraler Messung feststellen. Geschlechtsspezifische Unterschiede waren erwartungsgemäß nicht nach- zuweisen. Im Vergleich zur Literatur konnte an einem relativ großen Patientenkollektiv der Kontrollgruppe eine Altersabhängigkeit des renalen RI bestätigt werden. Erwachsene mit unauffälligem Leber- und Nierenbefund zeigten eine positive Korrelation des renalen RI mit dem Alter. Mittels Regressionsanalyse konnten Richtwerte für verschiedene Altersgruppen des Kontrollkollektivs evaluiert werden. Der Vergleich der renalen RI Werte zwischen den Patienten mit einer Fettleber (Gruppe 3) und der Kontrollgruppe ergab keinen signifikanten Unterschied. Das Ergebnis ist schlüssig, da mit einer Vasokonstriktion der Nierengefäße bei Patienten mit einer Fettleber nicht zu rechnen war. Im Gegensatz dazu ließen sich bei den Patienten mit Leberzirrhose aus Gruppe 1 sowie Gruppe 2 an allen vier renalen Messorten (rechts zentral, rechts peripher, links zentral und links peripher) signifikant höhere RI Werte im Vergleich zu den Patienten der Kontrollgruppe (jeweils p < 0,01) feststellen. Darüber hinaus lagen die renalen RI Werte der Patienten mit Leberzirrhose und Aszites im Vergleich zu den Patienten mit Leberzirrhose ohne Aszites (Gruppe 1 vs. Gruppe 2) signifikant höher (p < 0,01). Bei diesen Berechnungen wurde das Patientenalter als Kovariate eingerechnet, um den Einfluss des Alters auf den renalen RI Wert zu egalisieren. Unter den 46 Patienten mit Leberzirrhose befanden sich 6 Patienten, die unter Beachtung der Ein- und Ausschlusskriterien mit erhöhten Serumkreatininwerten in die Auswertung aufgenommen wurden. Patienten mit HRS befanden sich nicht darunter. Patienten mit Leberzirrhose und erhöhtem Serumkreatinin wiesen höhere renale RI- Werte gegenüber Patienten mit Leberzirrhose und normalem Serumkreatinin auf. An drei Messstellen waren die Unterschiede signifikant, an einer Messstelle lag der p Wert am Rande der Signifikanz. Die Begründung für diese Ergebnisschwankung liegt vermutlich in der niedrigen Anzahl von Patienten mit Leberzirrhose und erhöhtem Serumkreatinin. Unter den Leberzirrhosepatienten mit normalem Serumkreatinin zeigten sowohl diejenigen mit Aszites als auch ohne Aszites im Mittel signifikant höhere RI Werte als die Kontrollgruppe. Unter den Patienten mit Leberzirrhose und normalem Serum- kreatinin zeigten 48 % renale RI Werte > 0,70. In der Literatur wird häufig ein RI > 0,70 mit einem erhöhten Risiko für eine Nierenfunktionsstörung bzw. ein HRS in Verbindung gebracht, Verlaufsuntersuchungen mit erneuter RI Messung fehlen jedoch bisher. Möglicherweise stellt die renale RI Messung einen sensibleren Parameter für eine beginnende Nierenfunktionsstörung bei Patienten mit fortgeschrittener Leber- zirrhose dar. Um diese Frage zu klären und zu prüfen, welche Relevanz die renale RI- Messung bei der Früherkennung von Risikopatienten für ein HRS aufweist, ist eine Beobachtung der Patienten mit Leberzirrhose im Langzeitverlauf notwendig. Die in der vorliegenden Arbeit erzielten Ergebnisse dienen einer bereits begonnenen Verlaufsstudie als Ausgangsbasis. Nach mindestens 12 monatiger Nachbeobachtungs- zeit werden bei den Patienten mit Leberzirrhose erneute RI Messungen und weitere Verlaufsuntersuchungen durchgeführt. Patienten mit Leberzirrhose und erhöhten renalen RI Werten bei normalem Serumkreatinin sind dabei von besonderem Interesse.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 04/19
Der Einfluss kindlicher Traumatisierung auf eine spätere Drogenabhängigkeit

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 04/19

Play Episode Listen Later Jul 14, 2005


Zusammenfassung: Die Auswirkungen von Gewalt- und Missbrauchserfahrungen in der Kindheit auf eine spätere Drogenabhängigkeit werden in der Literatur unterschiedlich diskutiert. In dieser Studie sollte bei drogenabhängigen Patienten der mögliche Einfluss einer Missbrauchserfahrung in der Kindheit – diffe-renziert nach Art und Schweregrad – auf den späte-ren Krankheitsverlauf, insbesondere spezifischer psychischer Symptome sowie der Schwere der Dro-generkrankung, untersucht werden. Methode: Mittels einer Traumsfragebogens wurden 100 drogenabhängige Patienten zu einer potenziellen sexuellen Missbrauchserfahrung, körperlichen Miss-handlung, Vernachlässigung, familiären Gewalt und emotionalen Misshandlung in der Kindheit befragt. Psychische und suchtrelevante Beeinträchtigungen wurden mit Hilfe des EuropASI und der SCL-90 er-faßt. Ergebnisse: Die Ergebnisse haben gezeigt, dass die untersuchte Studienpopulation einer Vielzahl von belastenden Faktoren in der Kindheit ausgesetzt war. Mittels SCL 90-R konnte für jede der Missbrauchs-gruppen die Art und Schwere der psychischen Sym-ptombelastung, mittels EuropASI die Art und Schwe-re der Belastung in den Lebensbereichen gemessen werden. Hier war zu erkennen, dass vor allem bei den komorbiden psychischen Erkrankungen eine signifikant höhere Symptombelastung bei den Patien-tengruppen mit einer Missbrauchsvorgeschichte zu finden war. Eine Differenzierung der Missbrauchsop-fer nach ihrem Geschlecht erbrachte bei zwei Kate-gorien (Unsicherheit im Sozialkontakt, Phobische Angst) eine signifikant stärkere Belastung der Frau-en, während für die anderen Belastungswerte Män-ner und Frauen keine wesentlichen Unterschiede aufzeigten. Außerdem wurde der Einfluss des Schweregrads des jeweiligen Missbrauchs auf den Krankheitsverlauf untersucht. Hier war vor allem bei den Patienten mit einer sexuellen Missbrauchsvorge-schichte und bei familiärer Gewalt in der Kindheit eine signifikant stärkere psychische Symptombelas-tung in Korrelation mit einem schweren Missbrauch nachzuweisen.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 04/19
Mehrzeilen-Detektor-Computertomographie in der Diagnostik der koronaren Herzkrankheit

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 04/19

Play Episode Listen Later Jun 23, 2005


Die koronare Herzkrankheit stellt die am häufigsten zum Tode führende Erkrankung in den Industrienationen dar und die daraus resultierende gesundheitsökonomische Belastung ist beträchtlich. Der Goldstandard der Koronarplaque-Diagnostik stellt bis heute die Stenosen-Beurteilung mittels der invasiven Herzkatheter-Untersuchung dar. Neueste Erkenntnisse unterstreichen, dass das Risiko für die Entstehung eines akuten koronaren Syndroms jedoch eher von der Koronarplaque-Zusammensetzung, als von dem Grad der koronaren Stenosierung abhängt. Vor allem nicht-kalzifizierte Plaques scheinen zur Ruptur und damit zur Auslösung eines akuten, thrombotischen Koronararterienverschlusses zu neigen. Auch auf Grund der Invasivität und der relativ hohen Kosten einer Herzkatheter-Untersuchung erscheint es sinnvoll, neue, risikoärmere Methoden der Koronarplaque-Darstellung zu entwickeln, um frühe Stadien der Erkrankung rechtzeitig zu detektieren und geeignete therapeutische Massnahmen einleiten zu können. Das Hauptziel der vorliegenden Arbeit war es zu untersuchen, ob mittels minimal-invasiver Mehrzeilen-Detektor-CT-Angiographie (MDCTA) nicht-kalzifizierte Plaques erkannt und sowohl qualitativ als auch quantitativ bewertet werden können. Zusätzlich sollte diese Arbeit noch weitere Einsatzbereiche der MDCT-Technologie in der kardialen Diagnostik aufzeigen. Insbesondere sollte geprüft werden, inwieweit mittels der MDCT myokardiale Minderperfundierungen, die auf Infarzierungen des Herzmuskelgewebes hinweisen können, darstellbar sind. 179 Patienten wurden in die MDCT-Koronarplaque-Diagnostik eingeschlossen. Dazu wurde zunächst an Hand der nativen, nicht kontrastverstärkten MDCT-Datensätze ein Kalzium-Screening durchgeführt. Zusätzlich wurden die bei allen eingeschlossenen Patienten zusätzlich akquirierten kontrastverstärkten MDCT-Angiographie-Datensätze auf die Existenz nicht-kalzifizierter Koronarplaques hin untersucht und die dabei detektierten Plaque-Areale qualitativ und quantitativ ausgewertet. Die Ergebnisse dieser beiden Untersuchungsverfahren wurden miteinander und gleichzeitig mit den Befunden einer konventionell durchgeführten, invasiven Katheter-Koronarangiographie verglichen und korreliert. In die MDCT-Infarkt-Diagnostik wurden 106 Patienten eingeschlossen, von denen 27 einen Myokardinfarkt erlitten hatten. Dazu wurden die kontrastverstärkten Herz-MDCTA-Datensätze dieser Patienten auf Auffälligkeiten der kardialen Morphologie und der myokardialen Kontrastmittelverteilung hin untersucht. Die dort erkannten Kontrastmittelverteilungsdefekte wurden als Minderperfusion und damit als mögliche myokardiale Infarzierung interpretiert. Bei den richtig positiv erkannten Myokardinfarkten wurde der CT-Dichtewert im Unterschied zum gesunden Myokard, die Wanddicke und das Infarktvolumen ermittelt. Morphologische Auffälligkeiten wie myokardiale Aneurysmen, intracavitäre Thromben oder intramurale Verkalkungen wurden festgehalten. Die Ergebnisse der Koronarplaque-Diagnostik haben gezeigt, dass mit Hilfe der kontrastverstärkten MDCT-Angiographie nicht-kalzifizierte Gefäßwandveränderungen in vivo nachgewiesen und quantifiziert werden können. Die Volumina dieser nicht-verkalkten Gefässwand-Läsionen zeigten eine positive Korrelation zu den ermittelten Kalk-Scores sowie dem Schweregrad der koronaren Herzkrankheit laut Herzkatheterbefund. Es zeigten sich allerdings überproportional hohe Anteile von nicht-verkalkten Plaques in frühen Stadien der koronaren Atherosklerose. Des Weiteren konnte festgestellt werden, dass durch die Durchführung einer kontrastverstärkten MDCTA einige Patienten mit koronaren, atherosklerotischen Läsionen identifiziert werden konnten, die im CT-Kalzium-Screening und/oder bei der konventionellen Koronarangiographie keine Hinweise auf eine KHK-Erkrankung zeigten. Nach den Ergebnissen dieser Studie ist zu überlegen, ob Patienten mit einem charakteristischen und hohen KHK-Risikoprofil sich trotz negativer Kalzium-Screening-Untersuchung zusätzlich einer MDCT-Angiographie ihrer Koronararterien unterziehen sollten. Dazu sollte das konkrete Gesundheits-Risiko durch nicht-kalzifizierte Plaques in umfangreichen, prospektiven Studien nochmals systematisch bewertet werden. Eine MDCTA-Studie, in der z.B. die Auswirkung einer lipidsenkenden, medikamentösen Therapie auf die koronare Belastung mit nicht-kalzifizierten Plaques evaluiert wird, könnte hier weitere Erkenntnisse erbringen. Ferner sollten größer angelegte Untersuchungen die Reproduzierbarkeit der quantitativen Volumenbemessungen von nicht-kalzifizierten Plaques überprüfen. In der vorliegenden Studie konnte eine Sensitivität von 85%, eine Spezifität von 91% und eine diagnostische Genauigkeit von 90% für die Erkennung myokardialer Infarzierungen mittels der MDCT ermittelt werden. Zu der Infarkt-Diagnostik mittels MDCT ist zu vermerken, dass kein Zweifel daran existiert, dass andere Techniken wie Myokardszintigraphie oder MRT weitreichende Informationen über kardiale Funktion, Perfusion und Vitalität liefern können, die von der routinemäßig eingesetzten, kontrastverstärkten MDCT-Herz-Untersuchung nicht ermittelt werden können. Trotzdem konnte in dieser Arbeit gezeigt werden, dass die MDCT Angiographie des Herzens neben der morphologischen Darstellung der Koronararterien zusätzlich wichtige und detaillierte Informationen über die kardiale Morphologie liefern kann und eine relativ sensitive Methode zur Erkennung von Myokardinfarzierungen darstellt. Die Ergebnisse dieser Arbeit untermauern den möglichen klinischen Wert der kontrastverstärkten MDCT Untersuchung des Herzens in der Diagnostik der koronaren Herzkrankheit, da sie eine angiographische Bildgebung der Koronararterien ermöglicht, detaillierte Informationen zu atherosklerotischen Gefässwandläsionen der koronaren Atherosklerose liefert und eine Beurteilung des Myokards hinsichtlich ischämischer Veränderungen mit minimalster Invasivität möglich macht. Die klinische Etablierung neuerer 16-Zeilen- und 64-Zeilen MDCT-Systeme mit ihrer verbesserten räumlichen und zeitlichen Auflösung wird das Potential der MDCT noch weiter erhöhen.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 04/19
Asymmetrien der Wirbel und des Mineralisierungsverhaltens an den Facettengelenken und Endplatten bei strukturellen Skoliosen - morphologische und funktionelle Befunde

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 04/19

Play Episode Listen Later Jun 9, 2005


Strukturelle Skoliosen sind durch komplexe dreidimensionale Wirbeldeformitäten und eine gestörte Statik der Wirbelsäule charakterisiert. Trotz des Einsatzes vielfältiger diagnostischer Möglichkeiten sind die biomechanischen Erklärungsmodelle zur vorliegenden Gelenksmechanik nicht ausreichend und vollständig. Ziel der Arbeit war es, anhand der Untersuchung von Endplatten und Facettengelenken bei strukturellen Skoliosen bisher fehlende präzise Informationen über die Beanspruchungssituation an den Gelenken der Wirbelsäule zu erhalten, den Zusammenhang zum Schweregrad der Erkrankung herzustellen und davon ausgehend die Kräfteverhältnisse in skoliotischen Wirbelsäulen zu beurteilen. Hierzu wurden 72 Brust- und 30 Lendenwirbel von sechs skoliotischen Wirbelsäulen unterschiedlicher Ausprägungsgrade untersucht. Durch die 3-D-Rekonstruktionen von CT-Datensätzen der Wirbel und Winkelmessungen auf den CT-Schnittbildern wurden zunächst die Wirbeldeformitäten analysiert. Mittels der CT-Osteoabsorptiometrie (CT-OAM) (Müller-Gerbl 1989) – einem etablierten Verfahren für die Beanspruchungsanalyse von Gelenken – konnte die individuelle Mineralisierungsverteilung der gelenkigen Verbindungen als Maß der längerfristigen Spannungsverteilung in der subchondralen Knochenlamelle dargestellt werden. Es konnten die skoliosetypischen Wirbeldeformitäten nachgewiesen werden und dabei präzise Aussagen über an den Facettengelenken vorhandene Asymmetrien gemacht werden. Zudem beobachteten wir osteophytäres Knochenwachstum vor allem an den Wirbelsäulen mit stärkerem Krümmungsausmaß. Die Messung des Facettengelenkwinkels an den lumbalen Scheitelwirbeln wies auf eine deutlich frontalere Orientierung der konkavseitigen Facettengelenke hin, wobei die Differenz zwischen linkem und rechtem Winkel ein direkt proportionales Verhalten zum Cobb-Winkel zeigte. Der intraindividuelle Vergleich des Mineralisierungsverhaltens an den Scheitelregionen zeigte eine deutliche Bevorzugung der konkaven Endplattenhälften, sowohl hinsichtlich der Lokalisation der Mineralisierungsmaxima, als auch des Kalziumgehaltes (mg Ca/ml). An den Facettengelenken beobachteten wir ebenfalls eine konkavseitige Erhöhung der Mineralisierung, am apikalen Wirbel selbst wurden jedoch auch vereinzelte Erhöhungen auf der konvexen Seite gefunden. Unsere Untersuchungen zeigen, dass in einer skoliotischen Wirbelsäule sowohl hinsichtlich der Wirbelmorphologie, wie auch hinsichtlich der subchondralen Mineralisierung von Endplatten und Facettengelenken deutliche Asymmetrien nachweisbar sind. Zudem konnten wir eine Abhängigkeit vom Schweregrad der Skoliose und dem Ausmaß der strukturellen Fixierung feststellen. Wir verstehen die von uns beschriebenen Mineralisierungsmuster als Ergebnis der langfristig veränderten Lastverhältnisse in einer skoliotischen Wirbelsäule. Ausgehend von den beobachteten Befunden stellen wir ein eigenes Kräftemodell vor, das die in einer skoliotischen Wirbelsäule vorherrschenden Kräfte darstellt und biomechanische Erklärungen zur Gelenksmechanik skoliotischer Wirbelsäulen liefert. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen zudem, dass der Einsatz der CT-OAM in Klinik und Forschung wertvolle Erkenntnisse für die Beurteilung und Planung operativer Wirbelsäuleneingriffe insbesondere bei skoliotischen Wirbelsäulen liefert.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 04/19
Gesang als therapeutisches Medium bei depressiv verstimmten Patienten

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 04/19

Play Episode Listen Later Mar 17, 2005


Zwei Wochen werktäglich 1/2 Std. Gesang führten bei stationär behandelten depressiven Patienten zu einer objektiv und subjektiv beurteilbaren Befindlichkeitssteigerung. Dies zeigte sich sowohl direkt im Anschluß an die Gesangsstunde sowie im ganzen Untersuchunszeitraum. Maßgeblichen Einfluß auf den Erfolg der Therapie hatte v.a. der Schweregrad der Depression. Sehr schwer depressiv erkrankte Patienten profitierten z.T. erst gegen Ende des Therapieintervalles. Zusammenfassend kann man sagen, daß Singen in einem Gesamtbehandlungsplan eine wirkungsvolle therapeutische Massnahme darstellt.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 04/19
Stressreaktionen des Pankreas - Bedeutung von HSP70 für die Präkonditionierung

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 04/19

Play Episode Listen Later Mar 10, 2005


Im Rahmen dieser Arbeit wurde an Hand dreier verschiedener Ansätze, die Bedeutung von HSP70 für die Stressreaktion der Bauchspeicheldrüse und den Schweregrad bei der akuten experimentellen Pankreatitis untersucht. Im Zentrum stand dabei die Frage, ob durch die verschiedenen gewählten Präkonditionierungsmodelle HSP70 induziert werden kann und welche Auswirkungen HSP70 auf die pankreatitisspezifischen Parameter, insbesondere der frühzeitigen intrazellulären Trypsinaktivierung hat. Von besonderem Interesse war zudem die hormonelle Präkonditionierung mit dem Atrial Natriuretischen Peptid zur Prävention vor einer Caerulein-induzierten Pankreatitis durch Induktion von HSP70. Weiterhin wurde die Bedeutung der Hyperthermie-Präkonditionierung an isolierten Azinuszellen eingehend studiert und schließlich durch die Generierung einer transgenen Maus versucht, die genaue Funktion von HSP70 bei der akuten experimentellen Pankreatitis aufzudecken. Am Modell frisch isolierter Azinuszellen wurde untersucht, ob und in welchem Ausmaß es durch eine Hyperthermie Präkonditionierung zu Veränderungen in der azinären Antwort auf eine CCK- Hyperstimulation kommt. Die Hyperthermie führt sowohl im Pankreas als auch in Azinuszellen zu einer verstärkten Expression von Hitzeschockproteinen, insbesondere von HSP70. Die Untersuchung des Effekts der Hyperthermie an isolierten Azinuszellen, die einer Hyperthermie Präkonditionierung unterzogen wurden, stellte sich als ein nicht prakti-kables Modell heraus, da die Zellen durch die vorangegangene Hyperthermie so in ihrer Funktionalität geschädigt waren, dass sie keine Reaktion mehr auf die Stimulation mit ver-schiedenen CCK- Konzentrationen zeigten. Die Kombination einer in vivo Hyperthermiebe-handlung von Ratten mit einem in vitro Modell der experimentellen Pankreatitis an frisch isolierten Azinuszellen, gewonnen aus den vorbehandelten Tieren, zeigte dann eine sehr deut-liche Reduktion der CCK- vermittelten intrazellulären Trypsinaktivierung. Dies spricht dafür, dass die Präkonditionierung und die darausfolgende gesteigerte HSP70 Expression eine Pro-tektion des Pankreas bewirkt und dadurch eine Reduktion der pathophysiologisch für die Ent-stehung der Pankreatitis bedeutsamen frühzeitigen intrazellulären Trypsinaktivierung hervor-ruft. Die hormonelle Präkonditionierung mit ANP hat sich als wirksamer Schutz vor Ischämie- Reperfusionsschäden in der isoliert perfundierten Rattenleber herausgestellt. Untersuchungen haben gezeigt, dass der protektiven Effekt von ANP über einen Anstieg des cGMP- Spiegels, eine Aktivierung des Hitzeschocktranskriptionsfaktors (HSF) und die dadurch hervorgerufene Expression von HSP70 zustande kommt. Pankreas- Azinuszellen weisen ANP- Rezeptoren auf und reagieren auf ANP mit einem Anstieg des cGMP- Spiegel. Deshalb wurde der Effekt der intravenösen ANP- Präkonditionierung untersucht, als mögliche Protektion des Pankreas vor einer Caerulein- induzierten Pankreatitis. Eine Gabe von ANP 20 Minuten vor der Induk-tion einer akuten Pankreatitis erwies sich aber als nicht protektiv. Dagegen konnte 24 h nach einer Präkonditionierung eine Induktion der HSP70 Expression und eine Protektion des Pank-reas vor einer experimentellen Pankreatitis beobachtet werden. Jedoch zeigte sich bei der Kontrollgruppe, die nur mit NaCl vorbehandelt wurde, der gleiche Effekt auf ANP. Dies lässt darauf schließen, dass Stress hervorgerufen durch die Anästhesie und die Katheterisierung der Jugularvene für eine Präkonditionierung und damit für eine Protektion ausreichend ist und damit ANP, im Gegensatz zum Modell des Ischämie-Reperfusionsschadens Leber, nicht für eine Präkonditionierung des Pankreas eingesetzt werden kann. Die Generierung einer transgenen Maus, zum definitiven Beweis des protektiven Potentials von HSP70, führte zwar zu einer Inkorporation des Transgens, aber zu keiner Expression von HSP70 auf Proteineben, so dass hier keine neuen Erkenntnisse gewonnen werden konnten.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 04/19
Analyse der Funktion der NS-Proteine von klinischen HRSV-Isolaten

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 04/19

Play Episode Listen Later Mar 10, 2005


HRSV ist eine häufige und weltweit verbreitete Ursache von Infektionen des Respirationstraktes. Es führt zu einer entzündlichen Erkrankung der respiratorischen Schleimhäute mit Mukosaödem, Hypersekretion und Bronchospasmus. Die Übertragung des viralen Erregers erfolgt durch Tröpfcheninfektion oder Kontakt mit kontaminierten Gegenständen. HRSV-Infektionen zeigen die höchste Inzidenz bei Säuglingen, vor allem in den ersten zwei bis sechs Lebensmonaten. Bei 25% bis 40% dieser Säuglinge nimmt die Erkrankung einen schweren Verlauf mit Befall des unteren Respirationstraktes in Form einer HRSV-Bronchiolitis oder -Pneumonie. Bei 0,5% bis 2,0% ist eine stationäre Behandlung im Krankenhaus erforderlich. Die Inzidenz nimmt wegen des zunehmend effektiveren Immunsystems mit dem Alter ab. Erwachsene und ältere Kinder zeigen meist keine Symptome bzw. Symptome einer leichten Erkältung. Reinfektionen im Laufe des Lebens sind häufig. Eine effektive kausale Therapie bei HRSV-Infektionen steht derzeit nicht zur Verfügung. Bei Patienten mit leichtem Krankheitsverlauf ist keine spezielle Behandlung erforderlich, therapiert wird symptomatisch. Aktuell ist keine spezifische Prävention in Form einer aktiven Impfung oder als effektive antivirale Therapie etabliert. Angesichts der hohen Inzidenz von HRSV-Infektionen und -Reinfektionen sowie der enormen gesundheitlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen ist ein effektiver Impfstoff gegen HRSV als Forschungsziel vorrangig. Das Genom von HRSV, das zur Ordnung der Mononegavirales gehört, besteht aus einem negativ-orientierten RNA-Einzelstrang mit einer Länge von 15 222 Nukleotiden (beim A2-Stamm) und kodiert für zehn subgenomische mRNAs in der Reihenfolge 3’-leader, NS1, NS2, N, P, M, SH, G, F, M2(1+2), L, trailer-5’, die zur Expression von elf viralen Proteinen führen: fünf RNP-assoziierte Proteine, das sind das Nukleoprotein N, das Phosphoprotein P, die große katalytische Untereinheit L der RNA-Polymerase und der Transkriptionselongationsfaktor M2-1 sowie das nicht essentielle M2-2-Protein; vier Hüllproteine, dazu zählen das nicht-glykosylierte Matrixprotein M und drei Oberflächenproteine, im Einzelnen das Fusionsprotein F, das Anheftungsprotein G und das kleine hydrophobe Protein SH; zwei Nicht-Strukturproteine NS1 und NS2. NS1 und NS2 zeichnen die Pneumoviren vor allen anderen Viren der Ordnung der Mononegavirales aus. Beide NS-Proteine sind im Virion nur in Spuren nachweisbar, während sie in infizierten Zellen akkumulieren. Die beiden für die Proteine NS1 und NS2 kodierenden, nichtüberlappenden Gene liegen am 3‘-Ende des Genoms direkt im Anschluss an die leader-Region. NS1 und NS2 stimmen in den vier carboxyterminalen Aminosäuren überein, ansonsten weisen sie keine Sequenzähnlichkeiten auf. Das NS1-Gen hat eine Länge von 552 nt und kodiert für ein leicht saures Protein von 139 AS und 15,7 kD. Das NS2-Gen ist 503 nt lang und kodiert für ein basisches Protein von 124 AS und 14,7 kD. Die für die Ordnung der Mononegavirales charakteristische progressive Attenuation der Transkription sowie die Genlokalisation von NS1 und NS2 am 3‘-Ende lassen auf die höchste Transkriptionsrate für NS1- und NS2-mRNA unter den zehn HSRV-mRNA schließen, was auf eine bedeutende Rolle der NS1- und NS2-Proteine in infizierten Zellen hindeutet. NS1 und NS2 antagonisieren im Zusammenwirken die durch alpha-IFN und beta-IFN induzierte antivirale Antwort des Wirtsorganismus. Hierfür ist eine Koexpression beider NS-Proteine unbedingt erforderlich, ein NS-Protein allein zeigt keine derartige Aktivität. Der Mechanismus, mit dem HRSV die IFN-Antwort des Wirtsorganismus umgeht, ist unklar. In dieser Arbeit wurde die Funktion der NS-Proteine von klinischen HRSV-Isolaten aus fünf bis fünfzehn Monate alten Kindern untersucht. Durch die Anzucht der klinischen HRSV-Isolate in HEp-2-Zellkultur unter identischen Bedingungen wurden zunächst patientenabhängige Faktoren ausgeschaltet und damit die Grundlage für die Vergleichbarkeit der Wachstumseigenschaften der Isolate geschaffen. In den daraufhin erstellten Wachstumskurven konnten deutlich voneinander abweichende Wachstumverhalten der Isolate aufgezeigt werden. Der Befund, dass 3/4 der Bronchiolitis hervorrufenden HRS-Viren hohe infektiöse Titer (>106 infektiöse Viruspartikel/ ml an Tag 3) erreichten, während dies nur bei 1/3 der Bronchitis verursachenden Viren zu beobachten war, könnte auf eine Korrelation zwischen Wachstum in vitro und Pathogenität in vivo hindeuten. Um dies zu belegen, müsste eine größere Zahl von klinischen Isolaten analysiert werden. Die beiden Nicht-Strukturproteine versetzen HRSV in die Lage, die antivirale IFN-Antwort der Wirtszelle zu umgehen. Durch Behandlung von Virus-infizierten Zellkulturen mit IFN ließ sich nachweisen, dass alle klinischen HRSV-Isolate die Eigenschaft der IFN-Resistenz gleichermaßen besitzen und erst durch unphysiologisch hohe IFN Dosen eine wesentliche Inhibierung der Virusreplikation erreicht werden kann. Die in gleicher Weise ausgeprägte α-IFN-Resistenz bei den in Virulenz und Wachstumsgeschwindigkeit unterschiedlichen Viren deutete bereits darauf hin, dass diese Resistenz essentiell für alle klinischen RSV-Isolate ist, und dass zusätzliche Faktoren für das Maß der Aggressivität der Erreger verantwortlich sind. Mittels Nukleotid- und Aminosäuresequenzanalysen von NS1 und NS2 konnte dies weitgehend bestätigt werden. Anhand von RNA aus den HRSV-Isolaten wurde mit Hilfe des Enzyms Reverse Transkriptase cDNA von NS1 und NS2 synthetisiert, die nach dem Prinzip der PCR in vitro amplifiziert wurde. In anschließenden Klonierungsarbeiten wurden aus dem Vektor pBluescript II SK (–) und NS1-DNA bzw. NS1+NS2-DNA als Insert Plasmide konstruiert, in denen die Gensequenzen von NS1 und NS2 ermittelt und rechnergestützt in die entsprechenden Aminosäuresequenzen translatiert wurden. Die Analyse der NS-Sequenzen zeigte eine überraschend hohe Konservierung. Die Isolate waren einschließlich des Long-Stamms diesbezüglich untereinander sehr ähnlich. Diese Beobachtung stimmt mit der IFN-Resistenz überein und zeigt die Bedeutung der NS-Proteine. Die Ergebnisse dieser Arbeit deuten darauf hin, dass Abweichungen in den Sequenzen der übrigen Gene sowie patientenbezogene Faktoren wie Abwehrlage und anatomische Beschaffenheit des Respirationstraktes als Grund für die Unterschiede im Schweregrad der HRSV-Infektion eine Rolle spielen. Angesichts der stabilen Koexpression beider Nicht-Strukturproteine und des dadurch bedingten effektiven IFN-Escape sichern die Gene NS1 und NS2 die Überlebensfähigkeit von HRSV in vivo und stellen ebenso geeignete wie interessante Angriffspunkte in der Entwicklung eines attenuierten Lebendimpfstoffs dar.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 03/19
Einfluss einer einjährigen Hormontherapie mit Östrogenen und Gestagenen auf häufige Beschwerden postmenopausaler Frauen

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 03/19

Play Episode Listen Later Feb 17, 2005


Diese Arbeit beschäftigte sich mit der Bedeutung einer Hormonsubstitution in der Menopause auf Beschwerden, die mit der Perimenopause assoziiert sind. Die Untersuchung war ein Teil der randomisierten, kontrollierten klinischen PHOREA-Studie, deren Hauptzielgröße die Veränderung der Intima-Media-Dicke bei postmenopausalen Frauen mit erhöhtem kardiovaskulären Risiko unter HT war. In der vorliegenden Arbeit sollten folgende Fragen beantwortet werden: 1.Beeinflußt HT das Auftreten und den Schweregrad von Palpitationen? 2.Verändern sich vorhandene Gelenkbeschwerden unter HT? 3.Lassen sich Inkontinenzbeschwerden durch HT beeinflussen? 4.Wie wirkt HT auf folgende Beschwerden: Hitzewallungen, Nachtschweiß, Kopfschmerzen, Schwindel, Nervosität und Schwäche? Die genannten Beschwerden bzw. ihre Veränderung wurden zu Beginn und am Ende der Studie (48 Behandlungswochen) mittels einer standardisierten Befragung erfasst. Die Ergebnisse bestärken die aktuellen Leitlinien, die nur vasomotorische Beschwerden, d.h. Hitzewallungen und die entsprechenden Folgen wie Schlafstörungen als Indikationen für eine therapeutische, nicht aber prophylaktische, Hormonbehandlung mit Östrogenen und Gestagenen in der Menopause angeben.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 03/19

Trotz des kleinen Läsionsvolumens lakunärer Schlaganfälle ist die Progression neurologischer Defizite bei diesem durch Mikroangiopathie verursachten Schlaganfall-Subtyp ein häufiges Problem in der klinischen Praxis. Ziel dieser prospektiven klinischen Studie war, die Häufigkeit, den zeitlichen Verlauf, mögliche zugrunde liegende Pathomechanismen sowie die Prognose der klinisch-neurologischen Verschlechterung bei lakunären Schlaganfällen zu untersuchen. Es wurden 46 Patienten mit akutem lakunärem Syndrom innerhalb von 12 Stunden nach Beginn der Schlaganfallsymptome in die Studie eingeschlossen. Die Beurteilung des Schweregrads der neurologischen Ausfälle erfolgte anhand der National Institutes of Health Stroke Skala (NIHSS) täglich an den ersten drei Tagen nach Beginn der Symptomatik sowie bei Entlassung. Für die Evaluation der Prognose wurde der Barthel Index bei Entlassung und telefonisch nach 90 Tagen erhoben. Die Progression der neurologischen Symptomatik wurde als Verschlechterung um ≥ 1 Punkt im NIHSS im Bereich der motorischen Funktionen definiert. Die Patienten mit progredienten und nicht-progredienten lakunären Schlaganfällen wurden hinsichtlich demographischer Daten, Vorerkrankungen, Vormedikation, der Häufigkeit der lakunären Syndrome, der Lokalisation der lakunären Läsionen, des zeitlichen Verlaufs der klinischen Progression, des NIHSS und Barthel Index sowie hinsichtlich Entzündungsparametern (Leukozyten, Körpertemperatur, C-reaktives Protein, Fibrinogen), Gerinnungsparametern (D-Dimer, von Willebrand Faktor, PTT), der Glutamatplasmakonzentration, des Blutzuckers und Blutdrucks miteinander verglichen. Diese prospektive klinische Studie zeigte, dass ungefähr ein Viertel (23,9%) der Patienten mit lakunärem Schlaganfall eine frühe klinische Verschlechterung innerhalb der ersten 72 Stunden, 81,8% davon sogar innerhalb der ersten 24 Stunden nach Beginn der Symptomatik erfahren. Bei Aufnahme bestand kein signifikanter Unterschied im Schweregrad der neurologischen Ausfälle –quantitativ erfasst durch den NIHSS- zwischen den Patienten mit progredientem und nicht-progredientem Verlauf. 24 Stunden nach Beginn des Schlaganfalls bis hin zur Entlassung war der NIHSS-Score bei den Patienten mit progredienten lakunären Schlaganfällen signifikant höher als bei den Patienten mit stabilem Verlauf. Die Patienten mit progredientem Verlauf hatten eine deutlich schlechtere Langzeitprognose als die Patienten, die sich in der Frühphase stabilisierten oder sogar verbesserten. Lakunäre Schlaganfälle mit progredientem Verlauf waren signifikant häufiger im Bereich der Capsula interna lokalisiert. Die frühe Progression war signifikant mit einer höheren Leukozytenzahl, einer höheren Körpertemperatur und einer höheren Fibrinogenplasmakonzentration bei Aufnahme assoziiert. Diese Ergebnisse sprechen für eine Rolle der Akuten-Phase-Reaktion bei der Progression des lakunären Schlaganfalls. Die Parameter der Akuten-Phase-Reaktion, die reaktiv auf die cerebrale Ischämie erhöht sind, können über komplexe Pathomechanismen den ischämischen Schaden verstärken und somit zur klinischen Progression führen. Die Ergebnisse lassen die Leukozytenzahl, die Körpertemperatur und die Fibrinogenplasmakonzentration bei Aufnahme als Prädiktoren für eine frühe klinische Verschlechterung beim lakunären Schlaganfall vermuten. Für den Blutzucker fanden sich erst am Tag 3 nach Beginn des Schlaganfalls signifikant höhere Werte bei den Patienten mit progredientem Verlauf im Vergleich zu den Patienten mit nicht-progredienten lakunären Schlaganfällen, so dass dies eher als Folge der klinischen Verschlechterung zu interpretieren ist. Bezüglich der demographischen Faktoren, der Häufigkeit der lakunären Syndrome, der Gerinnungsparameter (D-Dimer, vWF, PTT), der Glutamatplasmakonzentration und des Blutdrucks wurden keine signifikanten Unterschiede zwischen Patienten mit progredienten und nicht-progredienten lakunären Schlaganfällen gefunden. Die Aussagekraft dieser Analyse ist durch die kleine Fallzahl mit 46 Patienten eingeschränkt. Weiterführende statistische Berechnungen des positiv prädiktiven Werts der signifikanten Faktoren, insbesondere eine Regressionsanalyse konnten daher nicht durchgeführt werden. Die Ergebnisse sind somit zur Hypothesengenerierung geeignet, um weitere klinische Studien mit größeren Patientenzahlen anzustoßen, die die Rolle der Akuten-Phase-Reaktion bei der Progression des lakunären Schlaganfalls bestätigen und zur Entwicklung therapeutischer, z.B. antiinflammatorischer Strategien zur Verhinderung der frühen Progression beim lakunären Schlaganfall beitragen sollen.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 03/19
Einfluß physikalischer Therapiemaßnahmen auf die Lebensqualität von Patienten mit Osteoporose

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 03/19

Play Episode Listen Later Oct 21, 2004


Meine Arbeit basiert auf den Daten von 190 konsekutiv in unsere Rehabilitationsklinik auf-genommenen Patienten mit Osteoporose im Alter zwischen 26 und 91 Jahren. 27 Patienten waren männlich, 163 weiblich. Diese Patienten nahmen an einem komplexen Behandlungs-programm während ihres Rehabilitationsaufenthaltes teil, welcher im Mittel 25 Tage betrug. Patienten mit einer Fraktur in den letzten drei Monaten wurden in eine Gruppe mit frischer Fraktur eingeteilt, die übrigen, bei denen eine vertebrale Fraktur nachweisbar war, in die Gruppe mit alten Frakturen. Die Lebensqualität (QOL) wurde mit dem SF 36-Fragebogen gemessen, den die Patienten zu Beginn und am Ende ihres Aufenthaltes in unserer Klinik ausfüllten. Eine Subgruppe von 82 Patienten, bei denen während ihres Klinikaufenthaltes die Wirbelkörperdeformierung mittels digitaler lateraler Bildgebung mit einem DXA-Gerät gemessen worden war, wurde in die Un-tersuchung auf den Zusammenhang zwischen Schweregrad der Wirbelkörperdeformierung und Einschränkung der Lebensqualität eingeschlossen. Patienten über 72 Jahre wurden wegen zunehmender Multimorbidität aus dieser Untersuchung ausgeschlossen. Aus den Werten der Messung wurde der Mc Closkey-Index berechnet und die Patienten danach in vier Gruppen mit zunehmendem Schweregrad der Wirbelkörperdeformation eingeteilt. In einer letzten Stu-die wurde der am stärksten deformierte Wirbelkörper einem Schweregrad nach Mc Closkey (0-3) zugewiesen und die SF 36-Scores in Beziehung zu diesen Schweregradgruppen gesetzt. Die Ergebnisse des SF 36-Scores lagen in der körperlichen Dimension zwischen 10 und 38, in der psychischen zwischen 32 und 61. Bei den Patienten mit frischen und alten Frakturen ergab sich kein signifikanter Unterschied in der gemessenen Lebensqualität. Bei der Untersuchung der Auswirkungen der rehabilitativen Therapie konnte eine signifikante Besserung der körper-lichen und psychischen Befindlichkeit nach Abschluß der Rehabilitationsbehandlung nachge-wiesen werden. In der Untersuchung auf einen Zusammenhang zwischen dem Schweregrad der Wirbelkörper-deformierung und der Lebensqualität zeigte im Bereich der psychischen Dimension die Grup-pe 4 (stärkste Wirbelkörperdeformierung) eine signifikante Verschlechterung gegenüber Gruppe 1 (leichteste Wirbelkörperdeformierung). Im Bereich der körperlichen Dimension zeigte nur die Gruppe 3 eine Verminderung der Lebensqualität nahe der Signifikanzgrenze ebenfalls im Vergleich mit Gruppe 1. Wurde der am stärksten deformierte Wirbelkörper ei-nem Schweregrad nach Mc Closkey zugeteilt und in Relation zum SF 36-Score gesetzt, ergab sich lediglich in der psychischen Dimension eine signifikant schlechtere Lebensqualität der Schweregradgruppe 3 im Vergleich zu Gruppe 0 und 1 sowie der Schweregradgruppe 2 ge-genüber der Gruppe 1. Im Bereich der körperlichen Dimension konnte kein signifikanter Zu-sammenhang festgestellt werden. Andere wissenschaftliche Untersuchungen konnten nur selten einen eindeutigen Zusammen-hang zwischen Wirbelkörperdeformierung und Lebensqualität nachweisen. Die Studienlage kommt in diesem Punkt zu unterschiedlichen Ergebnissen. Ein möglicher Störfaktor ist in meiner Arbeit die Multimorbidität der Patienten, die Einfluß auf die Ermittlung der Lebens-qualität hatte. Zudem erwies sich der SF 36-Fragebogen als zu unspezifisch für Osteoporose-patienten. Zukünftige Studien sollten aus diesem Grund einen osteoporosespezifischen Frage-bogen benutzen. Letztendlich kann die Frage nach dem Zusammenhang zwischen der Wirbel-körperdeformierung und ihrem Einfluß auf die Lebensqualität nur geklärt werden, indem man kontrollierte Interventionsstudien durchführt, wobei mit Hilfe einer weitreichenden Osteopo-rosetherapie versucht wird, die Frakturrate zu mindern. Zusammenfassend kommt meine Arbeit zu folgenden Ergebnissen: Patienten mit Osteoporose, die zur stationären Rehabilitation aufgenommen werden, haben eine deutlich eingeschränkte Lebensqualität. Diese verminderte Lebensqualität ist jedoch nur zu einem kleineren Teil durch den Schweregrad der Wirbelsäulendeformierung erklärbar und ist unabhängig vom Alter der vertebralen Fraktur. Komplexe Rehabilitationsmaßnahmen füh-ren bei diesen Patienten zu einer signifikanten Verbesserung sowohl der physischen als auch psychischen Dimensionen der Lebensqualität.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/19
Spiegelbildliche Mitbewegungen bei Kindern und Jugendlichen mit infantiler Zerebralparese

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/19

Play Episode Listen Later May 8, 2003


Spiegelbildliche Mitbewegungen bei Kindern und Jugendlichen mit infantiler Zerebralparese Spiegelbildliche Mitbewegungen sind Mitbewegungen homologer Muskelgruppen der Gegenseite bei einseitigen Willkürbewegungen, die sowohl bei gesunden Individuen, als auch bei Patienten mit zerebralen Läsionen beobachtet werden. Spiegelbewegungen gel-ten als Ausdruck von Reorganisationsprozessen im Zentralnervensystem; über ihre Häufigkeit, Phänomenologie und ihre Grundlagen ist aber immer noch wenig bekannt. Bei Patienten mit infantiler Zerebralparese wurden spiegelbildliche Mitbewegungen mehrfach berichtet. Zur Erklärung werden unter anderem eine durch die Hirnläsion be-dingte Disinhibition vorbestehender ipsilateral deszendierender Anteile der motorischen Bahnen diskutiert, ferner das Aussprossen neuer Bahnen. In der vorliegenden Arbeit wurden 52 Patienten mit infantiler Zerebralparese (weiblich: 13; männlich: 39) im Alter von 6 bis 41 Jahren (davon 11 Patienten mit Hemiparese, 37 Patienten mit bilateraler, seitenbetonter Schädigung und 4 Patienten mit Zerebralparese ohne feinmotorisches Defizit) sowohl klinisch als auch apparativ auf das Vorkommen und die Phänomenologie von Spiegelbewegungen bei infantiler Zerebralparese untersucht und mit den Befunden einer Kontrollgruppe verglichen. Die klinische Prüfung bestand aus vier Aufgaben (sequenzielle Fingeropposition, Finger schnipsen, Faust öffnen, Finger spreizen gegen Widerstand); danach wurde apparativ, computergestützt die maximale Frequenz der Kraftwechsel im Präzisionsgriff zwischen Daumen und Zeigefinger simultan in beiden Händen aufgezeichnet, wobei eine Hand willkürliche Kraftwechsel mit höchstmöglicher Frequenz ausführen sollte, während die andere ruhig gehalten werden sollte. In der klinischen Untersuchung variierte der Ausprägungsgrad von Spiegelbewegungen zwischen vollständigem Fehlen bis hin zur maximal möglichen Ausprägung. Die Spiegel-bewegungen waren bei 40% der Patienten pathologisch, d.h. stärker ausgeprägt als das von den altersentsprechenden gesunden Kontrollpersonen erreichte Maximum. In der apparativen Untersuchung variierten die Verhältnisse der Kräfte zwischen „Spie-gelhand" und willkürlich bewegter Hand von Mittelwerten von 0,51% bis hin zu 207% zwischen den einzelnen Patienten. Gemessen an den Höchstwerten der altersentspre-chenden Kontrollpersonen war diese Aktivität bei 56% der Patienten pathologisch. Klinisch traten Spiegelbewegungen eher bei Willkürbewegung der betroffenen Hand auf, insbesondere bei Hemiparese. In den experimentellen Untersuchungen fand sich eben-falls eine ausgeprägte Seitendifferenz bei den Patienten mit unilateraler Beeinträchtigung. Pathologische Spiegelaktivität fand sich bei den Patienten mit Hemiparese tendenziell häufiger in der gesunden Hand (also bei Willkürbewegung der betroffenen Hand), bei den Patienten mit bilateraler Schädigung eher in der stärker betroffenen Hand. Eine Korrelation mit dem Schweregrad des neurologischen Befundes zeigte sich in der klinischen Untersuchung nicht. In den apparativen Untersuchungen hingegen zeigte sich eine deutliche Korrelation: pathologische Spiegelaktivität trat umso häufiger auf, je aus-geprägter das feinmotorische Defizit war. Es fand sich kein Hinweis für einen Einfluß der Seite der Läsion auf das Auftreten und den Ausprägungsgrad von Spiegelbewegun-gen. Zusammenfassend bestätigen die Ergebnisse, daß pathologische Spiegelbewegungen bei Zerebralparese häufig sind. Eine regelhafte Beziehung hinsichtlich ihres Ausprägungs-grades oder ihrer Lokalisation (ipsi-/kontraläsional) war in dieser Untersuchung aber nicht erkennbar. Zur Erklärung bei Hemiparese kommen insbesondere die „Disinhibiti-onshypothese" und die „Hypothese der neuen kortikospinalen Bahnen" in Frage, da sie das Auftreten von Spiegelbewegungen in der gesunden Hand voraussagen. Eine Ent-scheidung zwischen den unterschiedlichen Erklärungsmöglichkeiten ist aber aufgrund des hier verfolgten rein phänomenologischen Ansatzes nicht möglich. Zudem sind vermut-lich je nach Zeitpunkt der Hirnschädigung unterschiedliche Mechanismen für den ätiolo-gisch heterogenen Befund abnormer Spiegelbewegungen verantwortlich.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/19
Pharmakokinetische, fluoreszenzmikroskopische Studie zur Gewebeaufnahme und Verteilung von 5-Aminolävulinsäure aus 5-ALA-Thermogel bei zervikaler intraepithelialer Neoplasie (CIN 1-3)

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/19

Play Episode Listen Later Feb 27, 2003


Die photodynamische Diagnostik und Therapie sind relativ neue Methoden zur Detektion und Behandlung von CIN-Läsionen. Sie erfolgen nach Applikation einer photosensibilisierenden Substanz vor der Portio und einer Illumination mittels Laserlicht einer definierten Wellenlänge. In den von uns durchgeführten Untersuchungen wurde als photosensibilisierende Substanz 5-ALA-Thermogel verwendet. Diese Präparation geht bei mehr als +31° C in einen gelartigen Zustand über. Die Lösung wird unter Zuhilfenahme einer Zervixkappe aufgebracht. Durch die Gewebetemperatur erfolgt dann die Umwandlung zum Gel. Das Ziel der Untersuchungen war die Feststellung der optimalen Applikationsdauer und der optimalen Applikationsdosis für die Durchführung der photodynamischen Therapie (PDT) bei Patientinnen mit Zervixdysplasie (CIN 1-3). Im Zeitabschnitt zwischen Dezember 2001 und April 2002 wurden 27 nicht schwangere Patientinnen mit zytologisch bzw. histologisch nachgewiesener CIN 1, CIN 2 und CIN 3 nach Beachtung von Einschluss- und Ausschlusskriterien in die Studie einbezogen. 0,5 bis 12 Stunden vor therapeutischer Konisation wurden 10 ml eines 4%, 10% oder 20%igen 5-ALA-Thermogels auf die Portio uteri aufgetragen. Weiterhin wurden bei allen Patientinnen Biopsien entnommen, die histologisch untersucht wurden. Die Biopsien von 25 Patientinnen wurden der semiquantitativen, topografischen Fluoreszenzmikroskopie und der quantitativen Fluoreszenzspektrometrie unterzogen. Die Ergebnisse der durchgeführten Untersuchungen zeigen, dass die PPIX-Fluoreszenz ihr Maximum bei der Applikation von 10%igem 5-ALA-Thermogel und einem Inkubationsintervall von über 2 Stunden erzielt. Eine höhere Konzentration des 5-ALAThermogels verursachte keinen weiteren Anstieg der PPIX-Fluoreszenzintensität. Aufgrund dieser Ergebnisse empfehlen wir für die PDT 10%iges 5-ALA-Thermogel, das eine maximale PPIX-Sättigung (PPIX-Fluoreszenzintensität) im Gewebe ergibt und dadurch eine maximale Effektivität für die Therapie erwarten lässt. Es sollte jedoch für eine PDT nicht nur eine maximale PPIX-Sättigung im Gewebe erzielt werden, sondern auch eine entsprechend hohe Selektivität nur für dysplastisch veränderte Zellen. In dieser Studie wurde eine statistisch signifikante höhere PPIXFluoreszenzintensität in den CIN-Arealen festgestellt im Vergleich zum normalen umgebenden Plattenepithel (p

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/19
Virulenz und Resistenzspektrum von Staphylococcus epidermidis im experimentellen Modell der Endophthalmitis

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/19

Play Episode Listen Later Oct 10, 2002


Die akute postoperative Endophthalmitis stellt eine seltene, aber die Funktion und die Integrität des Auges bedrohende Komplikation nach ophthalmochirurgischen Eingriffen, meist Katarakt-Operation, dar. Häufig wird Staphylococcus epidermidis nachgewiesen. Für die Visusprognose entscheidend sind eine prompte Diagnose und schnellstmögliche Therapieeinleitung, um eine rasche Beseitigung der Erreger und Suppression der Immunantwort zu erreichen. Für die gezielte Therapie einer Staphylococcus epidermidis-assoziierten Endophthalmitis ist die Identifikation des entsprechenden Resistenzspektrums von besonderer Bedeutung, da in letzter Zeit zunehmend Resistenzentwicklungen dieser Spezies beobachtet wurden. Der genaue Zusammenhang zwischen Virulenz und Antibiotikaresistenzmuster der koagulasenegativen Staphylokokken ist bisher unklar. Unsere Hypothese, die auf dem klinischen Eindruck bei der Versorgung von Endophthalmitis-Patienten in unserer Klinik basiert, besagt, daß resistente Keime einen schwereren Krankheitsverlauf der Endophthalmitis induzieren, und dieser somit auf einer höheren Pathogenität dieser Erreger beruhen könnte. Es liegen bisher keine Daten über das funktionelle und histopathologische Erscheinungsbild einer experimentellen Endophthalmitis in Abhängigkeit von den Resistenzcharakteristika der jeweiligen Erreger vor. In der vorliegenden Arbeit wurden in einem Tiermodell Unterschiede im klinischen und funktionellen Verlauf sowie im histopathologischen Bild einer experimentellen Endophthalmitis untersucht, die durch antibiotisch unterschiedlich empfindliche Staphylococcus epidermidis-Stämme hervorgerufen wurden. Die Beobachtung des klinischen Verlaufs der Endophthalmitis ergab keine deutlichen Unterschiede im Schweregrad der Erkrankung bezüglich des vorderen Augenabschnitts. Jedoch konnten in Hinblick auf den Zeitpunkt der Funduseintrübung Differenzen zwischen den einzelnen experimentellen Guppen aufgezeigt werden. Im Verlauf der experimentell induzierten Endophthalmitis kam es bei den partiell- und multiresistenten Staphylococcus epidermidis-Stämmen zu einem früheren Zeitpunkt zu einer stärker ausgeprägten Entzündung und zu einer früheren Eintrübung des Glaskörperraumes durch Infiltration bis hin zum Verlust des roten Fundusreflexes als bei den vollempfindlichen Staphylococcus epidermidis-Stämmen. 12 Stunden nach Inokulation der Bakterien zeigte sich in den mit partiellresistenten Staphylococcus epidermidis-Stämmen infizierten Augen ein im Vergleich zur normalen Netzhautfunktion signifikant erniedrigtes ERG. Die mit vollsensiblen und multiresistenten Stämmen inokulierten Endophthalmitis-Augen waren dieser Gruppe hinsichtlich des Erhalts der Netzhautfunktion signifikant überlegen. 30 Stunden nach Infektion konnte lediglich in den mit vollsensiblen Bakterien inokulierten Augen eine elektroretinographische Antwort der Netzhaut registriert werden. Die histopathologische Analyse trug zu der klinischen und funktionellen Beobachtung bei, daß hinsichtlich des Entzündungsgrades aller untersuchten Gewebe des Auges ein milderes Bild der Endophthalmitis in den mit vollempfindlichen Keimen infizierten Augen und eine deutlichere Desintegration der anatomischen Strukturen in den mit resistenten Staphylococcus epidermidis-Stämmen infizierten Augen resultierte. Aus dem Vergleich der klinischen, histopathologischen und elektrophysiologischen Daten ergibt sich der Eindruck, daß in einem experimentellen Tiermodell einer nicht therapierten Endophthalmitis Resistenzen bei Staphylococcus epidermidis mit einem schwereren Krankheitsverlauf assoziiert sind. Die Studie zeigt, daß antibiotisch vollempfindliche Keime einen milderen Verlauf der Entzündung induzieren als partiell- und multiresistente Stämme von Staphylococcus epidermidis. Somit scheint die Schlußfolgerung gerechtfertigt, daß die spezifische Virulenz von Staphylococcus epidermidis mit dem Antibiotikaresistenzspektrum der einzelnen Stämme korreliert werden kann.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/19
Analyse der Thrombozyten-Endothelzell-Interaktion bei hepatischer Ischämie-Reperfusion

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/19

Play Episode Listen Later Jul 11, 2002


96 Der hepatische Ischämie-Reperfusionsschaden stellt ein relevantes klinisches Problem nach Lebertransplantation und Leberteilresektion sowie nach hämorrhagischem Schock dar. Es gibt zunehmend Hinweise darauf, daß Thrombozyten an der Ausbildung des hepatischen Ischämie-Reperfusionsschadens beteiligt sind. Bislang liegt jedoch keine Studie vor, in welcher die Mechanismen der Interaktion von Thrombozyten mit dem postischämischen hepatischen Endothel in vivo analysiert wurden. Insbesondere ist nicht geklärt, inwiefern diese Interaktion die Induktion und den Schweregrad des hepatozellulären Schadens beeinflußt. Ziele der Studie waren daher (1) die Thrombozyten-Endothelzell-Interaktion nach hepatischer I/R mittels intravitaler Fluoreszenzmikroskopie systematisch in Abhängigkeit von der Ischämie- und Reperfusionszeit quantitativ zu analysieren, (2) zu untersuchen, welche Mechanismen die Thrombozyten-Endothelzell-Interaktion in der Leber vermitteln und (3) zu analysieren, welchen Einfluß diese Interaktion auf den Ischämie-Reperfusionsschaden der Leber hat. An einem etablierten murinen Modell der warmen hepatischen Ischämie-Reperfusion wurde die Thrombozyten-Endothelzell-Interaktion mittels intravitaler Videofluoreszenzmikroskopie untersucht. Thrombozyten wurden von separaten syngenen Spendertieren isoliert, ex vivo mit Rhodamin-6G markiert, intravenös zu den jeweiligen Reperfusionszeitpunkten appliziert und bezüglich ihrer Interaktion mit dem Endothel der hepatischen Mikrogefäße quantitativ analysiert. Zur begleitenden Analyse des hepatischen Ischämie-Reperfusionsschadens wurden die sinusoidale Perfusionsrate, die Aktivität der Leberenzyme GOT/GPT im Serum und die Apoptosemarker Caspase-3- Aktivität und Anzahl TUNEL-positiver Zellen im Lebergewebe bestimmt. Durch Verwendung P-Selektin-defizienter Tiere (sowohl Thrombozytenspender als auch Thrombozytenempfänger) wurde die Rolle von endothelialem vs. thrombozytärem PSelektin für die Thrombozyten-Endothelzell-Interaktion untersucht. Des weiteren wurde versucht, durch Applikation eines Fibrinogen-Antikörpers die differentielle Bedeutung von Thrombozyten im Vergleich zu Leukozyten an der Ausbildung des Organschadens der Leber nach I/R in vivo aufklären. Es konnte gezeigt werden, daß hepatische Ischämie-Reperfusion eine Interaktion von Thrombozyten mit dem Endothel in präsinusoidalen Arteriolen, Sinusoiden und postsinusoidalen Venolen induzierte. Das Ausmaß dieser Interaktion war von der Ischämiedauer abhängig, während hingegen die Reperfusionsdauer keinen wesentlichen Einfluß hatte. Die vermehrte Thrombozytenadhäsion ging mit einem signifikanten Anstieg des mikrovaskulären und zellulären Organschadens einher. Untersuchungen an P-Selektin-defizienten Tieren demonstrierten, daß das endotheliale und nicht das thrombozytäre P-Selektin das Rollen und die nachfolgende Adhärenz von Thrombozyten in Arteriolen und Venolen der Leber vermittelte. Darüberhinaus war der postischämische Organschaden in P-Selektin-defizienten Tieren signifikant reduziert. Mittels der Blockade von Fibrinogen während der Reperfusionsphase konnte gezeigt werden, daß Fibrin(ogen) die postischämische Thrombozytenadhäsion vermittelte, an der Leukozytenadhärenz jedoch nicht beteiligt war. Die selektive Hemmung der Thrombozyten-Endothelzell-Interaktion führte zu einer signifikanten Reduktion des mikrovaskulären Schadens sowie der Apoptoseinduktion in der Leber nach Ischämie- Reperfusion. Somit demonstriert diese Studie erstmals in vivo, daß den Thrombozyten bei der Ausbildung des hepatischen I/R-Schadens eine wichtige Bedeutung zukommt.

Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/07
Überprüfung der Wirksamkeit stallspezifischer Vakzinen zur Bekämpfung der Dermatitis digitalis bei Milchkühen

Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/07

Play Episode Listen Later Feb 9, 2001


Überprüfung der Wirksamkeit stallspezifischer Vakzinen zur Bekämpfung der Dermatitis digitalis bei Milchkühen Die Studie wurde als kontrollierter Doppelblindversuch durchgeführt. Die Untersuchungen fanden in einem Milchviehbetrieb in Norddeutschland statt (429 Tiere bei der ersten Untersuchung). Aus den Hautbioptaten typischer DD-Läsionen wurden folgende Erreger im anaeroben Bereich isoliert: Porphyromonas ssp., Porphyromonas levii, Porphyromonas endodonatales, Fusobacterium necrophorum, Bac. stercoris, Prevotella bivis, Peptostreptococcus indolicus, Treponema sp.. Daraus wurden zwei formalininaktivierte Adsorbatvakzinen hergestellt. Die eine enthielt alle Keimarten außer Treponema sp. (Impfgruppe A), die andere alle Keimarten und Treponema sp. (Keimanteil 20 %) aus einer Schüttelkulturvermehrung (Impfgruppe B). Als Placebo wurde die Impflösung ohne Antigen verwendet (Kontrollgruppe). Verabreicht wurden je 5 ml Impfstoff oder Placebo subkutan. Der Klauengesundheitsstatus wurde im Oktober 1998, März 1999, Oktober 1999 und im Januar 2000 im Rahmen der halbjährlich durchgeführten funktionellen Klauenpflege erfasst und die Befunde der Hintergliedmaßen dokumentiert. Die erste Impfung erfolgte im Dezember 1998, die zweite drei Wochen später, die weiteren Impfungen fanden im März 1999 und im November 1999 statt. Zwischen der ersten und vierten Untersuchung durchgeführte Klauen- und Antibiotikabehandlungen wurden vom Betriebsleiter protokolliert. Die Auswertung erbrachte folgende Ergebnisse: 1. Zu keinem der vier Untersuchungszeitpunkte bestanden signifikante Unterschiede bezüglich der Prävalenzen der DD in den zwei Impfgruppen und der Kontrollgruppe. Die Prävalenzen der DD bewegten sich zum Zeitpunkt der vier Untersuchungen um 36 %, 42 %, 51 % und 38 %. 2. An Hintergliedmaßen, die bei der Erstuntersuchung DD-Läsionen aufwiesen, konnten auch bei den Folgeuntersuchungen in den zwei Impfgruppen und der Kontrollgruppe jeweils etwa gleichhäufig derartige Veränderungen diagnostiziert werden. 3. An Hintergliedmaßen, die bei der Erstuntersuchung frei von DD waren, konnten bei den Folgeuntersuchungen in den zwei Impfgruppen und der Kontrollgruppe jeweils etwa gleichhäufig DD-Läsionen diagnostiziert werden. 4. Die Scorewerte (nach DÖPFER, 1994) DD positiver Tiere - als Maßzahl für den Schweregrad der DD-Veränderung - waren zu den vier Untersuchungszeitpunkten in den zwei Impfgruppen und der Kontrollgruppe statistisch nicht signifikant verschieden. 5. Der „maximale gewichtete Flächenindex (max. GFI)“ - als weitere Bewertungsgrundlage für den Schweregrad der DD - war bei den Untersuchungen U2 und U3 in den Impfgruppen und der Kontrollgruppe nicht statistisch signifikant verschieden. Bei U1 war in der Impfgruppe B ein statistisch signifikant höherer Mittelwert (x) festzustellen als in der Kontrollgruppe (x = 82; p = 0,006). Bei U4 war in der Kontrollgruppe ein statistisch signifikant niedrigerer Mittelwert (x) festzustellen als in den Impfgruppen (x = 22,5; p = 0,033). 6. Die Häufigkeit von Klauen- und Antibiotikabehandlungen sowie der Einfluss von DD-Läsionen auf die Abgangsursache waren in den zwei Impfgruppen und der Kontrollgruppe statistisch nicht signifikant verschieden. In der vorliegenden Impfstudie konnte weder eine prophylaktische noch eine therapeutische Wirkung durch die verwendeten stallspezifischen Vakzinen bei der Bekämpfung der Dermatitis digitalis festgestellt werden. Auch das Hinzufügen von Treponema sp. erbrachte keinen Effekt auf die Wirksamkeit des Impfstoffs.

Medizin - Open Access LMU - Teil 11/22
Die Rangfolge psychischer und sozialer Prädiktoren und Kriterien für die Prognose Herztransplantierter

Medizin - Open Access LMU - Teil 11/22

Play Episode Listen Later May 1, 1997


Bei 44 Herztransplantierten wurden präoperativ und bis zu einem und drei Jahre postoperativ psychiatrisch/psychologische Untersuchungen durchgeführt und psychosoziale Daten erhoben. Die Prädiktoren und Kriterien für eine gute Prognose wurden ihrer Rangfolge nach hierarchisiert. Es ergab sich folgende Prädiktorrangfolge: 1. die eindeutige Motivation und der unauffällige psychopathologische Befund, 2. der gute soziale Rückhalt und die vor der Transplantation zum Ausdruck gebrachte positive Berufsperspektive, 3. das Bewußtsein der Geborgenheit durch die Familie und die reife psychologische Verarbeitung der Herzerkrankung und der bevorstehenden Herztransplantation, 4. der fortgeschrittene Schweregrad der Herzerkrankung (Schweregrad IV NYHA), 5. der relativ geringe Fernsehkonsum (weniger als an 4 Abenden), und 6. u. a. noch lebende Eltern und das Vorhandensein von Kindern. Für die 7 prognostischen Kriterien ließ sich folgendeKriterienrangfolge ermitteln: 1. die soziale Reintegration, 2. die Lebenszufriedenheit, 3. die Compliance und der psychopathologische Befund, 4. die berufliche Rehabilitation, und 5. die körperliche Belastbarkeit und der körperliche Zustand. Die Studie zeigt, daß es eine unterschiedliche Gewichtung psychosozialer Faktoren vor und nach der Herztransplantation gibt, und daß die soziale Reintegration der beste Indikator für eine erfolgreiche Herztransplantation ist.