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In dieser Folge kannst Club-Mitgliedern beim Gespräch lauschen. Du bekommst durch diese Folge ein Gefühl für unsere Online-Community: Dem Club der alten Kühe. Viel Spaß beim reinhören.. In dieser Folge zu Gast: Andreas Pritzl , der durch Änderungen in der Lüftung seines Stalls große Erfolge bei der Bekämpfung von Rindergrippe erzielt hat. Isabell Sonner , die über die Entwicklung und die Vorteile vom Club berichtet, inklusive der Einführung von speziellen Mastermindgruppen. Christian Fehrenbach , der bereits seine Liegeboxen optimiert hat und bei dem nun die Optimierung der Fütterung seiner Kühe ansteht. Wichtige Themen dieser Folge:Lüftung und Tiergesundheit: Andreas Pritzl hat mit der Verbesserung der Lüftung in seinem Stall, insbesondere durch den Einsatz von Ventilatoren und mehr Einstreu, nicht nur die Gesundheit seiner Kühe und Kälber massiv verbessert, sondern auch Tierarztkosten eingespart. Optimierungen bei der Fütterung Christian Fehrenbach setzt auf die Optimierung der Fütterung und der Liegeboxen, um die Gesundheit seiner Kühe zu steigern. Er streut mittlerweile größere Mengen ein, was neben der Vergrößerung der Liegeboxen-Abmessungen zu deutlich längeren Liegezeiten und damit auch mehr Tiergesundheit führte. Club der alten Kühe: Isabel Sonner und die anderen Gäste diskutieren die Wichtigkeit von Treffen unter Landwirten, um Betriebsblindheit zu vermeiden und neue Themen zu erkennen. Die Clubtouren werden als Highlight gelobt, da sie wertvolle Einblicke und Austauschmöglichkeiten bieten. Klauenpflege und Eutergesundheit: Andreas Pritzl plant die Teilnahme an einem Klauenpflegekurs und es wird die Bedeutung der regelmäßigen Klauenpflege sowie der Eutergesundheit diskutiert, um Lahmheiten und Mastitis vorzubeugen. Links zur FolgeMehr zum Club der alten Kühe Julia Asam über ihre Erfahrungen mit dem Club der alten Kühe Weitere Highlights aus dem Club Viel Spaß mit deinen Kühen und genieße das Leben Dein Christian Völkner
Zellzahlen reduzieren durch neue EinstreukonzepteMöchtest du weniger Euterentzündungen und eine geringere Zellzahl? Dann höre dir diese Podcastfolge an, in der ich mit Petra Philipps-Wiemann unter anderem über neue Einstreukonzepte spreche. Hier ein kurzer Überblick: Melkprozess und Fütterung Ein sauberer Melkprozess und hochwertige Fütterung, gute Silagen, sind essenziell für gesunde Euter. Vorsorge von innen Antioxidative Stoffe wie Selen und Melonenextrakt stärken die Zellgesundheit und reduzieren Mastitisrisiken. Vorsorge von außen Die richtige Einstreu ist wichtig. Wir sprechen über Häckselstroh, Kalk und mikrobielle Einstreu, die eine positive Mikroflora fördert und pathogene Keime reduziert. Fazit: Fütterung, Melkhygiene und passende Einstreukonzepte sind entscheidend, um Euterentzündungen vorzubeugen und deine Kühe gesund zu halten. Viel Erfolg im Stall! Dein Christian Völkner Links zur Eutergesundheit und Mastitisprävention:8 Sofortmaßnahmen zum senken der Zellzahl Wird Hitzestress unterschätzt? Eutergesundheit durch Zahlenkenntnis verbessern 4 Schritte für mehr Erfolg im Silomanagement Basiswissen Siliermittel Wann macht Siliermittel Sinn? _______________________ Werbung: Kontakt Dr. Petra Philipps-Wiemann (Lallemand Animal Nutrition) E-Mail: pphilipps-wiemann@lallemand.com Telefon: +49 (0) 151 40708209 Direkter Draht zum Lallemand-Team Mikrobielles Einstreuprodukt EAZYBED PRO EAZYBED PRO trägt zur Aufrechterhaltung der Einstreuqualität, zur Verbesserung der Stallumgebung und der Luftqualität bei. Außerdem verbessert es die Konsistenz von Mist und Gülle. Es kann auf alle Arten von Einstreu aufgetragen werden und kann als Einstreuprodukt für alle Tierarten verwendet werden: Wiederkäuer, Schweine, Geflügel. Nachdem es mit EAZYBED PRO zunächst in England und Irland gute Erfahrungen gab, wird es ab sofort nun auch im DACH-Raum verstärkt angeboten. Infos zu EAZYBED PRO YouTube Erfahrungsvideo (Englisch) YouTube Erfahrungsvideo Nr. 2 (Englisch) YouTube Erfahrungsvideo Nr. 3 (Englisch)
Stadtmensch wieder mal auf dem Bauernhof. Soweit, so typisch Stadtlandkuh. Doch diesmal ist weit und breit kein Bauer in Sicht?! Stattdessen steht da im Kuhstall….ein Professor. Und der ist angetreten, um mit unserem StadtLandKuh-Helden Timo…über Euter zu reden. Wer Timo kennt, der ahnt vermutlich schon: So ganz ohne zotige Doppeldeutigkeiten geht das nicht. Aber: Angesichts der akademischen Autorität von Prof. Dr. Volker Krömker reißt er sich - für seine Verhältnisse - doch recht gut zusammen, denn es werden ja auch durchaus ernste Fragen gestellt. Wieso werden Kühe überhaupt am Euter krank? Wie lässt sich zum Beispiel eine Mastitis (Euterentzündung) verhindern? Und welche Rolle spielen Antibiotika im Kuhstall? Aber der Entertainment-Faktor kommt in dieser Folge auch nicht zu kurz. Denn wie sich herausstellt sind Professor Volker und Timo überraschend humorkompatibel und werden sich sogar über die ästhetische Schönheit praller Euter einig…
Heute sprechen wir darüber, welchen Einfluss die Fütterung hat und welche Hinweise die Kühe einem im Stall geben.
080| Eutergesundheit durch Zahlenkenntnis verbessern
Wie ist deine Zellzahl?Jeder kennt diese Frage vom Kollegen. Doch wie können wir tiefgründiger die eigene Eutergesundheit beurteilen? Darüber spreche ich mit dem Herdenmanager Benjamin Ziegler. Er ist für 1300 Kühe verantwortlich und beschäftigt sich intensiv mit zahlreichen Fragen um die Milchviehhaltung. Über 1200 Artikel hat er seit 2013 in seinem lesenswerten Kuhblog veröffentlicht.6 Tipps […]
Wie ist deine Zellzahl?Jeder kennt diese Frage vom Kollegen. Doch wie können wir tiefgründiger die eigene Eutergesundheit beurteilen? Darüber spreche ich mit dem Herdenmanager Benjamin Ziegler. Er ist für 1300 Kühe verantwortlich und beschäftigt sich intensiv mit zahlreichen Fragen um die Milchviehhaltung. Über 1200 Artikel hat er seit 2013 in seinem lesenswerten Kuhblog veröffentlicht.6 Tipps […]
1. Die Gesundheit der Herde im Blick habenGroßes Fachwissen (Stress bei Kühen, Eutergesundheit usw.)Frühes Einschreiten bei kranken Kühen und FehlentwicklungenEin Gespür für die Herde und Einzeltiere entwickeln Mehr zu Herdenmanagement 2. Verbesserung und Organisation von ArbeitsabläufenErstellung von schriftlichen Arbeitsanweisungen.Erstellung von Entscheidungsbäumen (Wird oft beim selektiven Trockenstellen genutzt)3. ControllingQualitätsparameter (Futteraufnahmen, Wachstumsdaten, Milchdaten, Kostenfaktoren) erfassen und gegebenenfalls […]
1. Die Gesundheit der Herde im Blick habenGroßes Fachwissen (Stress bei Kühen, Eutergesundheit usw.)Frühes Einschreiten bei kranken Kühen und FehlentwicklungenEin Gespür für die Herde und Einzeltiere entwickeln Mehr zu Herdenmanagement 2. Verbesserung und Organisation von ArbeitsabläufenErstellung von schriftlichen Arbeitsanweisungen.Erstellung von Entscheidungsbäumen (Wird oft beim selektiven Trockenstellen genutzt)3. ControllingQualitätsparameter (Futteraufnahmen, Wachstumsdaten, Milchdaten, Kostenfaktoren) erfassen und gegebenenfalls […]
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 05/07
Die Mastitis des Rindes ist die wirtschaftlich bedeutendste Einzeltiererkrankung in der Milchwirtschaft. Staphylococcus aureus (S. aureus) und Escherichia coli (E. coli) zählen zu den wichtigsten Mastitiserregern, die jedoch zumeist sehr unterschiedliche Krankheitsbilder hervorrufen. So verursacht E. coli hauptsächlich transiente, akute klinische Mastitiden, während S. aureus als bedeutendster Verursacher chronischer bis subklinischer Mastitiden mit persistierendem Verlauf angesehen wird. In den letzten Jahrzehnten wurde die Pathophysiologie der entzündeten Milchdrüse eingehend wissenschaftlich bearbeitet. Frühe Zeitpunkte einer intramammären Infek-tion, zu denen die Pathogene zwar bereits erkannt wurden, aber noch keine klinischen Symptomen in Erscheinung getreten sind, wurden bislang in vivo noch nicht untersucht. Zu den ersten wirtsseitigen Ereignissen nach dem Eindringen und Erkennen der Patho-gene zählen Veränderungen in der Abundanz von mRNA-Transkripten immun-relevanter Gene. Vertreter dieser differentiell exprimierten Gene gehören z.B. zu den Zytokinen, Chemokinen und antimikrobiellen Peptiden. Diese sollen es dem Wirt ermöglichen, eine adäquate Immunantwort zu initiieren, welche als entscheidend für den klinischen Verlauf der Erkrankung gilt. In der vorliegenden Arbeit wurde ein Tiermodell zur Simulation der ersten 3 h nach dem Eindringen der Pathogene E. coli und S. aureus in das Euter etabliert. Das Hauptaugenmerk lag hierbei auf der Untersuchung von Expressionsänderungen ausgewählter Kandidatengene nach unterschiedlich langer Erregerexposition (1-3 h) in verschiedenen Kompartimenten der Milchdrüse. Dabei wurden die Lokalisationen Zitzenzisterne (ZZ), Drüsenzisterne (DZ) und das ventrale Euterparenchym (EU) näher untersucht. Großes Augenmerk lag auf einer strengen Standardisierung der Versuchs-tiere, um die Vergleichbarkeit der erzielten Ergebnisse sicherzustellen. Der Versuch umfasste 12 erstlaktierende Kühe der Rasse Holstein-Friesian mit makelloser Allgemein- und Eutergesundheit und einer Zellzahl < 50.000/ml Milch in allen 4 Eutervierteln. Bei den Tieren wurden 3 Euterviertel jeweils sequentiell über einen Zeitraum von 1, 2 und 3 h entweder mit 5*106 CFU E. coli1303 (n = 6) oder S. aureus1027 (n = 6) intrazisternal inokuliert. Ein Kontrollviertel blieb unbehandelt und diente der Ermittlung von Basisexpressionswerten. Mit Hilfe der unterschiedlich lange inokulierten Viertel konnte ein zeitlicher Verlauf der Expressionsänderungen ausgewählter Kandidatengene extrapoliert werden. Wie erwartet traten innerhalb des dreistündigen Versuchszeitraumes keinerlei klinische Effekte bei den Versuchstieren auf. Die innere Körpertemperatur, der Leukozytengehalt im Blut, der SCC und verschiedene Milchinhaltsstoffe erfuhren keine Veränderungen, die auf die Pathogen-Exposition zurückzuführen waren. Durch wiederholte Unter-suchung von Milchproben im Versuchsverlauf wurde die bakterielle Vermehrung analysiert. Hierbei konnte eine Vervielfachung von E. coli um durchschnittlich das 30-fache festgestellt werden, wohingegen sich S. aureus innerhalb der ersten 3 h p. inoc. vergleichsweise schwach vermehrte (durchschnittlich 1,8-fach). Die beiden im Tiermodell verwendeten Bakterienstämme wurden parallel in vitro in Milch und in Nährmedium kultiviert, um deren Wachstum und Adaptationsfähigeit zu untersuchen. E. coli erreichte nach 14-stündiger Inkubation in Milch ein Maximum von 1,2*109 ± 2,5*108 CFU/ml (MW ± SD), während S. aureus mit 5,3*108 ± 8,9*108 CFU/ml (MW ± SD) eine deutlich schwächere und heterogenere Vermehrung zeigte. Im Anschluss an diese Vorinkubation in Vollmilch wurde untersucht, ob sich die Pathogene an das spezifische Wachstumsmedium Milch anpassen konnten. Nach Umsetzen in frische Vollmilch zeigten die Pathogene jedoch kein verbessertes und beschleunigtes Wachstum im Vergleich zu in standardisiertem Medium vorkultivierten Bakterien. Um die Vergleichbarkeit mit früheren Experimenten sicherzustellen, wurden E. coli und S. aureus deshalb mit Nährmedium für die in vivo-Versuche präpariert. Drei Stunden nach Inokulation des ersten Euterviertels wurden die Tiere getötet und Gewebeproben innerhalb von 20 min aus den drei zu untersuchenden Lokalisationen (ZZ, DZ, EU) der einzelnen Euterviertel gewonnen. Die Proben wurden unmittelbar nach Entnahme in Stickstoff schockgefroren und bis zur Aufarbeitung bei -80°C tiefgefroren. Im Rahmen weiterer Untersuchungen fand dann die mRNA-Extraktion sowie die Analyse der Transkript-Abundanzen entzündungsrelevanter Kandidatengene (IL6, TNF, CXCL8, CCL20, S100A9, LAP, LCN2, MX2 und CYP1A1) mittels qRT-PCR statt. Die Auswahl geeigneter Gene erfolgte sowohl anhand eines orientierenden Vorversuchs in vivo als auch anhand bekannter, in vergleichbaren in vitro-Experimenten regulierten Genen der Milchdrüsenepithelzelle. Es konnte gezeigt werden, dass die Expressionsänderungen nach Kontakt mit E. coli deutlich stärker und homogener ausfielen als nach Kontakt mit S. aureus. Bereits nach 1-stündiger Erregerexposition konnten signifikante Steigerungen der mRNA-Expression einiger Gene verzeichnet werden. Dies galt vor allem für die Chemokine CCL20 und CXCL8 sowohl nach Exposition mit E. coli, als auch mit S. aureus. Für die Zytokine IL6 und TNF konnte eine rasche mRNA-Expressionssteigerung nach 1-stündiger intramammärer Inokulation von E. coli nachgewiesen werden, während eine Regulation im Euter mit S. aureus inokulierter Tiere erst nach 2 h und vergleichsweise schwächer eintrat. Die antibakteriell wirkenden Faktoren S100A9 und LAP waren den Chemo-kinen und Zytokinen zeitlich nachgeschaltet, wurden aber nur nach Exposition mit E. coli deutlich hochreguliert. Im Gegensatz zu in vitro-Untersuchungen mit Milch-drüsenepithelzellen konnte für die Gene LCN2, MX2 und CYP1A1 keine nennenswerte Regulation nach Inokulation mit E. coli und S. aureus festgestellt werden. Des Weiteren fiel auf, dass die untersuchten Kandidatengene invariant stärker in ZZ und DZ heraufreguliert wurden, als im EU. Meist ähnelten sich ZZ und DZ in Stärke und Verlauf der Expressionsänderung. Im ventralen Euterparenchym dagegen konnte nach Inokulation von E. coli nur für die Gene IL6, TNF, CXCL8 und S100A9 eine vergleichsweise schwache, aber statistisch signifikante Steigerung der mRNA-Expression aufgezeigt werden. Nach Inokulation mit S. aureus konnte in dieser Lokalisation keine Hochregulation der untersuchten Kandidatengene festgestellt werden. Das in dieser Arbeit etablierte Tiermodell zeigt erstmalig in vivo die frühe patho-genspezifische und kompartimentabhängige Regulation immunrelevanter Gene im Eutergewebe der Milchkuh auf. Es bietet damit eine gute Basis für holistische Ansätze zur Untersuchung sehr früher Ereignisse bei der Wirt-Pathogen-Interaktion. Mittelfristig soll hiermit aufgeklärt werden, welche wirts- und pathogenseitigen Mechanismen zur Entstehung akuter und chronischer Mastitiden führen und welche Faktoren persistente Infektionen der Milchdrüse fördern oder verhindern. Detaillierte Kenntnisse über solche frühen Ereignisse ebnen den Weg, Ansätze für eine verbesserte Mastitis-Diagnostik, -Prophylaxe und -Therapie bei der bovinen Mastitis zu finden.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 05/07
Sat, 24 Jul 2010 12:00:00 +0100 https://edoc.ub.uni-muenchen.de/12063/ https://edoc.ub.uni-muenchen.de/12063/1/Euler_Conrad.pdf Euler, Conrad
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 05/07
Der Einfluss von Vitamin E und Selen auf Eutergesundheit und Qualität der Milch wurden mit Hilfe einer Meta-Analyse geprüft. Die Literaturrecherche erfolgte nach den Richtlinien von PETERS et al. (2006) und KUNZ et al. (2009), wonach zunächst eine breit angelegte Schlagwortrecherche dem Auffinden potenziell relevanter Literaturstellen (n = 1843) diente. Nach Durchsicht der Abstracts und Titel wurden 1664 Literaturstellen verworfen, von den restlichen 179 Literaturstellen die Volltexte beschafft und beurteilt. 22 Studien konnten in den systematischen Review aufgenommen werden, wo sie von vier Gutachtern (zwei Agrarwissenschaftler, zwei Veterinärmediziner) nach einer eigens entwickelten Checkliste bewertet wurden. Es fanden 19 Studien Eingang in die Meta-Analyse, die mit dem Statistikprogramm „R“ (Version 2.9.1), Package „meta“ (Version 0.9-19) nach vorangegangener Datenaufbereitung, durchgeführt wurde. Es wurde mit einem Konfidenzintervall von 95 %, dem relativen Risiko (Mastitis), den Mittelwerten (Milchzellzahl, Milchleistung, Oxidationsstabilität) und der inversen Varianz Methode gerechnet. Die durchgeführte Meta-Analyse zeigt, dass mit einer Supplementationsmenge von ≥ 1000 IU Vitamin E und ≥ 3,6 mg Selen pro Tier und Tag das durchschnittliche relative Mastitisrisiko im 1. Laktationsdrittel um 34 % gesenkt werden kann. Der Einfluss von Selen ist stärker als jener von Vitamin E (-40 % vs -30 %). Der Effekt von all-rac-Tocopherol ist mit einer durchschnittlichen Mastitisrisikoreduktion um 53 % hoch, aber im Gegensatz zu dl-Tocopherolacetat (-26 %) nicht signifikant unterschiedlich. Die intramuskuläre Applikation von Vitamin E und Selen ist der subkutanen oder oralen Supplementation überlegen (-35 % vs -29%). Durch die Supplementation von ≥ 1000 IU Vitamin E und ≥ 3,0 mg Selen wird eine signifikante durchschnittliche Milchzellzahlreduktion im 1. Laktationsdrittel um -23 000 Zellen je ml Milch erreicht. Auch hier dominiert der Einfluss von Selen über den von Vitamin E (-23 700 vs -7 500 Zellen je ml Milch). Das weite Konfidenzintervall des Effekts von organischem Selen auf die Milchzellzahl (von -37 000 bis +23 000 Zellen je ml Milch) lässt jedoch nur eine vorsichtige Interpretation des Effekts von Selen auf den Milchzellzahlgehalt zu. Durch die orale Supplementation von Vitamin E und Selen kann eine deutlich höhere durchschnittliche Milchzellzahlreduktion erreicht werden als durch intramuskulärer Supplementation. Mit einer Supplementationsmenge von ≥ 1000 IU Vitamin E und ≥ 3,6 mg Selen pro Tier und Tag erhöht sich die durchschnittliche Milchleistung im 1. Laktationsdrittel signifikant (+0,96 kg Milch). Der Einfluss von Selen ist marginal (+ 0,4 kg Milch pro Tier und Tag), während der von Vitamin E (+ 6,5 kg Milch pro Tier und Tag) außerordentlich hoch ist. Ebenfalls gering sind die Unterschiede zwischen oraler (+0,8 kg Milch pro Tier und Tag) und intramuskulärer Supplementation (+0,6 kg Milch pro Tier und Tag). Deutlich höher hingegen war der 81 Unterschied zwischen den Effekten von organischem (+0,04 kg Milch pro Tier und Tag) und anorganischem Selen (+0,8 kg Milch pro Tier und Tag) auf die Milchleistung. Die Oxidationsstabilität der Milch kann durch die Supplementation von ≥ 400 IU Vitamin E signifikant verbessert werden (- 1,96 TBA Einheiten). Vor allem die Zulage von dl-Tocopherol wirkt sich positiv auf die Membranstabilität der Milchfette aus (- 3,36 TBA Einheiten), während der signifikante Einfluss von all-rac-Tocopherol verhältnismäßig klein ist (- 1,90 TBA Einheiten). Der Geschmack der Milch wird durch die Supplementation von Vitamin E und Selen nicht signifikant beeinflusst. Durch die kombinierte Supplementation von Vitamin E und Selen in der Trockenstehphase und in den ersten vier Wochen p. p. kann in Selenmangelregionen eine Verbesserung der Eutergesundheit von Milchkühen erreicht werden.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 04/07
Nowadays it‘s more and more important for food consumers, to consume food of high quality. At the same time the economic pressure on the food industry increases. A quality defect of produce can mean losses in processing. A substandard qualitiy of produce can negatively affect the economic situation of the producing farmers. To produce high quality milk, it’s necessary that the production and surveillance form part of a quality assurance system. This system works as an early warning system. Deficiencies in udder health and milk production can be detected early by regulary controlled so called Critical Control Points and Control Points and can so be remedied and prevented. The aim of this study was to find Control Points and Critical Control Points as parts of a quality assurance system (QAS) for the control areas of milk quality and udder health in Dairy herds. This quality assurance system was finally implemented in the Veterinary Herd Controlling System (VHC-System) as a part of the Integrated Veterinary Herd – Health Advisory System (IVAS). Based on the research of national and international literature, a quantity of direct and indirect Control Points and Critical Control Points was collected. To be put in the VHC-system the Control Points have to meet certain demands. If they don’t meet these demands, further investigation or some action of improvement has to occur. Critical Control Points are examinations, which are indispensable for the maintenance of udder health. They are placed on level of the Status quo-assessment. Their controlling has to be cost-effective and practical for monitoring routine. Control Points are continuative examinations or actions, which are performed if Critical Control Points oder superior Control Points exceed their thresholds. So called “Direct“ Control Points are referring directly to animal health or performance. “Indirect“ Control Points serve the controlling of animal environment. For each Control Area an intensity pyramide was constructed. So the activities can be fit in the VHC-System following Status quo assessment, aimes and situation of each dairy farm. The found Control Points and their indicators were implemented in a flow chart to be used by the veterinarian as a tool for the Status quo assessment and the herd health advisory in the control areas milk quality and udder health. Due to the dynamic it is possible to adapt the system to the needs and possibilities of each dairy farm. The implementation of the QAS in the VHC-System of the Integrated Veterinary Herd – Health Advisory System enables to control, discuss and if necessary to improve the control areas udder health and milk quality. This effects an improvement of udder health and guarantees the fulfillment of the requirements to milk quality on the part of the consumers, the law and dairy industry.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 02/07
In der vorliegenden Arbeit wurden die Wechselwirkungen zwischen der Eutergesundheit und dem Energiestoffwechsel des Milchrinds im peripartalen Zeitraum unter Berücksichtigung des Melksystems untersucht. Um die Eutergesundheit zu charakterisieren, wurden u. a. Differentialzellbilder der Milch mit der von RANKL (2004) beschriebenen indirekten Methode der Immunfluoreszenzfärbung erstellt. Als Parameter zur Beurteilung der Eutergesundheit wurden die klinische Untersuchung des Euters, die Sekretuntersuchung (grobsinnlich, Schalm-Mastitis-Test und bakteriologische Untersuchung), der somatische Zellgehalt, pH-Wert und das Differentialzellbild der Milch gewählt. Die Beurteilung der Stoffwechselsituation erfolgte anhand der Tagesmilchmenge, der Milchinhaltsstoffe Fett, Eiweiß, Harnstoff und Laktose, des Fett-Eiweiß-Quotienten (FEQ) der Milch sowie der Blutparameter Bilirubin, Alkalische Phosphatase (AP), Aspartat-Amino-Transferase (AST), Creatinkinase (CK), γ-Glutamyl-Transferase (GGT), Glutamat-Dehydrogenase (GLDH), Freie Fettsäuren (FFS), β-Hydroxybutyrat (BHB) und Insulin-like Growth Factor-I (IGF-I). Desweiteren wurde die Körperkondition mittels Body Condition Score (BCS) und sonographischer Messung der Rückenfettdicke (RFD) und Muskeldicke (MD) bestimmt. Die Ergebnisse führten zu dem Schluss, dass Veränderungen von Parametern des Energiestoffwechsels während des peripartalen Zeitraums mit der Eutergesundheit beim Milchrind und der Zusammensetzung des Differentialzellbilds in Beziehung stehen. Konzentrationsänderungen von v.a. Bilirubin, aber auch von AP, AST, GLDH und BHB gingen mit einer Veränderung der einzelnen Komponenten im Differentialzellbild einher. Dabei korrelierte ein Anstieg der Bilirubinkonzentration mit Veränderungen von drei der vier Zellkomponenten: Makrophagen- und Epithelzellen-Anteil im Differentialzellbild stiegen an, der Lymphozyten-Anteil nahm ab.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/07
In dieser Studie wurde geprüft, ob die Anwendung homöopathischer Komplexmittel einen positiven Einfluss auf die unspezifischen Abwehrmechanismen des Euters gesunder Kühe im peripartalen Zeitraum hat. Der Versuch wurde an insgesamt 39 Tieren der Landesanstalt für Landwirtschaft Grub und des Staatsguts Hirschau als Doppelblindstudie durchgeführt. Das Behandlungsschema umfasste 6 Behandlungszeitpunkte. Zeitpunkt A war am Tag des Trockenstellens, Zeitpunkt B mit Beginn der Euteranbildung, Zeitpunkt C am Tag der Geburt innerhalb der ersten 12 Stunden p.p., die Zeitpunkte D, E und F 7 ± 1 Tage p.p., 14 ± 1 Tage p.p. und 21 ± 1 Tage p.p.. Den Tieren der Versuchsgruppe (VG) wurden zu den Behandlungszeitpunkten verschiedene Komplexmittel subkutan verabreicht. Die Tiere der Kontrollgruppe (KG) erhielten das gleiche Volumen 0,9%ige NaCl-Lösung. Untersucht wurden Blut- und Milchproben. Zusätzlich zu den 6 Behandlungen wurde 28 ± 1 Tage p.p. eine Abschlussuntersuchung (Zeitpunkt G) durchgeführt. In den Blutproben wurden die Konzentrationen von Gesamtbilirubin, Aspartat-Amino-Transferase, Glutamat-Dehydrogenase, Gesamtprotein und Beta-Hydroxy-Buttersäure (BHB) bestimmt und ein Differentialblutbild erstellt. Zur Beurteilung der Selenversorgung der Tiere wurden die Serumproben gepoolt und untersucht. In den Milchproben wurden die Konzentrationen somatischer Zellen, die Phagozytoseaktivitäten der Milchzellen und die Lysozymkonzentrationen der Milchseren bestimmt und Viertelgemelksproben bakteriologisch untersucht. Zur Auswertung der Untersuchungen wurden sowohl die Ergebnisse gleicher Zeitpunkte von VG und KG miteinander verglichen, als auch innerhalb jeder Gruppe die Ergebnisse der verschiedenen Zeitpunkte. Beim Vergleich von VG und KG ergaben sich mehrere signifikante Unterschiede: Der Mittelwert der Gesamtproteinkonzentrationen zum Zeitpunkt B war in der VG signifikant höher als in der KG (p < 0,05), der Mittelwert der BHB-Konzentrationen war zum Zeitpunkt F in der VG signifikant geringer als in der KG (p < 0,05), der Mittelwert der Konzentrationen somatischer Zellen in der Milch war zum Zeitpunkt D in der VG signifikant geringer als in der KG (p < 0,01) und der Mittelwert der Phagozytoseaktivitäten der Milchzellen war zum Zeitpunkt D in der VG signifikant geringer als in der KG (p < 0,01). Die Mittelwerte der BHB-Konzentrationen, der Konzentrationen somatischer Zellen und der Phagozytoseaktivitäten waren in der VG zu allen postpartalen Zeitpunkten niedriger als in der KG. Zu den Zeitpunkten, an welchen die Mittelwerte der Phagozytoseaktivitäten der Milchzellen in der VG deutlich niedriger waren als in der KG waren auch die prozentualen Anteile der bakteriologisch positiven Befunde der untersuchten Milchproben in der VG geringer als in der KG. Die Ergebnisse führten zu der Schlussfolgerung, dass die durchgeführte Komplexmittelanwendung zu einer Verbesserung der Eutergesundheit post partum führte und einen positiven Einfluss auf den Energiestoffwechsel hatte. Die Komplexmittel bewirkten eine Modulation des Niveaus der unspezifischen Abwehrmechanismen des Euters und des Energiestoffwechsels bei gesunden Tieren. Die Ergebnisse fordern dazu auf, weitere exakte Untersuchungen zur klinischen Wirksamkeit homöopathischer Arzneimittel durchzuführen.