POPULARITY
Bluthochdruck ist ein stiller Killer – oft bleibt er lange unbemerkt, bis schwerwiegende Schäden auftreten. In dieser Folge erfahrt ihr, warum Hypertonie so gefährlich ist, welche Mechanismen dahinterstecken und welche gesundheitlichen Folgen sie haben kann. Moritz erklärt die epidemiologische Bedeutung, die Pathophysiologie und die unterschiedlichen Formen von Bluthochdruck. Du hast Fragen, Anregungen oder Ideen? Melde dich gern unter mail(at)moritzbinder.com Mehr über meine Arbeit erfährst du hier: https://moritzbinder.com/
NOTFALLeinsatz – retten: für alle im Rettungsdienst und in der Notfallmedizin
Keinen Wunsch haben wir so oft gehört, wie diesen: Macht noch eine Folge zum akuten Abdomen! Also haben Mike und Gabi nochmal tief in der Schatzkiste gegraben und reden sich in dieser Folge gleich beide in Rage. Neben der klassischen Abhandlung des Fallbeispiels dreht sich alles um die Ursachen eines akuten Abdomens. Bitte beachtet aber: die Ursachen sind so vielfältig, dass wir wirklich nur einen groben Überblick geben können. Lest die Pathophysiologie am besten nochmal in Ruhe nach. Falls du Teil 1 noch nicht gehört hast, dann geh ein bisschen zurück. Die Folge findest du im März 2024 mit dem Titel „Akutes Abdomen Teil 1“ Du bist Azubi oder Lehrer*in und interessiert an der eRef-Rettungsschule? Alle Infos zu unserem Angebot findest du hier: https://eref-testen.thieme.de/rettungsschule/?utm_campaign=eref-rettungsschule&utm_source=facebook&utm_medium=social&utm_content=24k1vu_24eg97_24o7bb Sende uns Feedback an: audio@thieme.de Oder schreibe uns direkt auf Instagram: Mike @mmike_94 Gabi @fraufachsprache Diese Podcast-Folge ist als Video verfügbar. Fallbeispiele während der Folge sind fiktiv und frei erfunden oder soweit mit allen Informationen zum Fall so verändert, dass keine Rückschlüsse mehr auf die tatsächliche Begebenheiten und Personen gezogen werden können. Sound Effekte: © 2010 Adobe Systems Incorporated Dieser Podcast enthält Produktplatzierungen.
"Kopfschmerzen sieht man nicht, also sind sie nicht real" - diese Haltung ist zum Glück überholt. Dennoch bleiben einige Rätsel offen, wenn es um Migräne, Spannungs- oder Clusterkopfschmerzen geht. Mindestens jeder zweite Mensch in Deutschland kennt Kopfschmerzen - in ganz unterschiedlicher Ausprägung: Es kann einige Stunden etwas hinter der Stirn drücken oder auch dazu führen, dass Betroffene etliche Tage des Monats mit starken Schmerzen im Bett verbringen müssen. Wie diese Schmerzen entstehen, wird schon lange beforscht und trotzdem stehen die Wissenschaftler*innen teilweise noch immer vor einer Blackbox. Synapsen-Autorin Nele Rößler hat in diese Box hineingeschaut und Host Maja Bahtijarević viele - auch unerwartete - Erkenntnisse mitgebracht: Woher kommen die verschiedenen Schmerzen, welche Ursachen haben sie? Wie kann man sie behandeln? Warum kann Trampolinspringen gegen Kopfschmerzen helfen? Und woher weiß unser Körper so genau, dass immer am Mittwoch die Migräne an der Reihe ist? HINTERGRUNDINFORMATIONEN 1. Das Gehirn und Schmerzempfinden. Das Gehirn. https://www.dasgehirn.info/aktuell/frage-an-das-gehirn/kann-das-gehirn-schmerzen-empfinden#:~:text=Was%20es%20generell%20f%C3%BCr%20eine,hat%20aber%20keine%20solchen%20Schmerzrezeptoren [Abgerufen Dezember 2024] 2. Kopfschmerzen. UniversitätsSpital Zürich. Abgerufen von https://www.usz.ch/krankheit/kopfschmerzen/ [Abgerufen Dezember 2024] 3. Trigeminusneuralgie (Gesichtsschmerzen). Neurologen und Psychiater im Netz. Abgerufen von https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/neurologie/erkrankungen/trigeminusneuralgie-gesichtsschmerzen/ [Abgerufen Dezember 2024] 4. Kurz dauernder einseitiger neuralgiformer Kopfschmerz mit konjunktivalen Injektionen und Tränenfluss (SUNCT-Syndrom). MSD Manuals. https://www.msdmanuals.com/de/profi/neurologische-krankheiten/kopfschmerz/kurzdauernder-einseitiger-neuralgiformer-kopfschmerz-mit-konjunktivalen-injektionen-und-tr%C3%A4nenfluss-sunct-syndrom [Abgerufen Dezember 2024] 5. Migräne und Spannungskopfschmerz. (2020). Robert Koch-Institut (RKI). https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsJ/JoHM_S6_2020_Migraene_Spannungskopfschmerz.html#:~:text=57%2C5%20%25%20der%20Frauen%20und,M%C3%A4nner%20sind%20von%20Spannungskopfschmerzen%20betroffen [Abgerufen Dezember 2024] 6. Migräne. Gesundheitsinformation.de. https://www.gesundheitsinformation.de/migraene.html#:~:text=Von%20einer%20Migr%C3%A4ne%20spricht%20man,haben%20nur%20gelegentlich%20einen%20Migr%C3%A4neanfall [Abgerufen Dezember 2024] 7. Episodische Migräne. Leben und Migräne. https://www.leben-und-migraene.de/migraene/schweregrade/episodische-migraene [Abgerufen Dezember 2024] 8. Was passiert bei einer Migräne mit Aura im Kopf? (2020). Spektrum.de. https://www.spektrum.de/news/was-passiert-bei-einer-migraene-mit-aura-im-kopf/1809728 [Abgerufen Dezember 2024] 9. Status migrainosus – Wenn die Migräne einfach nicht aufhören will. Schmerzklinik. https://schmerzklinik.de/status-migraenosus-wenn-die-migraene-einfach-nicht-aufhoeren-will/ [Abgerufen Dezember 2024] 10. Wie Migräne das Gehirn verändert. (2020). scinexx. Abgerufen von https://www.scinexx.de/news/medizin/wie-migraene-das-gehirn-veraendert/ 11. Rolle des CGRP bei Migräne. (2020). Springer Link. https://link.springer.com/article/10.1007/s00739-020-00623-x#:~:text=Bereits%20zu%20Beginn%20der%20Migr%C3%A4neattacke,(CGRP)%20eine%20tragende%20Rolle 12. Komplexe Abläufe im Gehirn bei Migräne. Burstein R, Noseda R, Borsook D. Migräne: multiple Prozesse, komplexe Pathophysiologie. Neuroscientist. 2015;21(3):233-244. doi: 10.1177/1073858414539394 13. Clusterkopfschmerz – Einer der stärksten Schmerzen. Medizinische Hochschule Hannover. Abgerufen von https://www.mhh.de/presse-news/clusterkopfschmerz-einer-der-staerksten-schmerzen-1#:~:text=Wie%20lang%20dauert%20eine%20Attacke,etwas%20vermehrt%20in%20der%20Nacht [Abgerufen Dezember 2024] 14. Spannungskopfschmerz. DocCheck Flexikon. Abgerufen von https://flexikon.doccheck.com/de/Spannungskopfschmerz [Abgerufen Dezember 2024] 15. CGRP-Spiegel als Biomarker für Migräne (2022). Springer Link. https://link.springer.com/article/10.1007/s15005-022-3050-5 16. Vererbung der Migräne. Migräne Liga. https://www.migraeneliga.de/vererbung-der-migraene/ [Abgerufen Dezember 2024] 17. Kopfschmerzen bei Schülern. Straube A, Heinen F, Ebinger F, von Kries R. Kopfschmerzen bei Schülern: Prävalenz und Risikofaktoren. Dtsch Arztebl Int. 2013;110(48):811-8. doi: 10.3238/arztebl.2013.0811 18. Behandlung von Cluster-Kopfschmerz mit psychedelischen Drogen. Treatment of cluster headaches with psychedelics. (2022). Petrie-Flom Center Blog. https://blog.petrieflom.law.harvard.edu/2022/04/18/small-doses-of-psychedelics-for-cluster-headaches/ 19. Behandlung mit Medikamenten, die noch nicht zugelassen sind. vfa.de. https://www.vfa.de/de/patienten/artikel-patienten/behandlung-mit-medikamenten-die-noch-nicht-zugelassen-sind.html#:~:text=Individuelle%20Heilversuche,und%20aus%20eigener%20Initiative%20entscheidet [Abgerufen Dezember 2024]
"Kopfschmerzen sieht man nicht, also sind sie nicht real" - diese Haltung ist zum Glück überholt. Dennoch bleiben einige Rätsel offen, wenn es um Migräne, Spannungs- oder Clusterkopfschmerzen geht. Mindestens jeder zweite Mensch in Deutschland kennt Kopfschmerzen - in ganz unterschiedlicher Ausprägung: Es kann einige Stunden etwas hinter der Stirn drücken oder auch dazu führen, dass Betroffene etliche Tage des Monats mit starken Schmerzen im Bett verbringen müssen. Wie diese Schmerzen entstehen, wird schon lange beforscht und trotzdem stehen die Wissenschaftler*innen teilweise noch immer vor einer Blackbox. Synapsen-Autorin Nele Rößler hat in diese Box hineingeschaut und Host Maja Bahtijarević viele - auch unerwartete - Erkenntnisse mitgebracht: Woher kommen die verschiedenen Schmerzen, welche Ursachen haben sie? Wie kann man sie behandeln? Warum kann Trampolinspringen gegen Kopfschmerzen helfen? Und woher weiß unser Körper so genau, dass immer am Mittwoch die Migräne an der Reihe ist? HINTERGRUNDINFORMATIONEN 1. Das Gehirn und Schmerzempfinden. Das Gehirn. https://www.dasgehirn.info/aktuell/frage-an-das-gehirn/kann-das-gehirn-schmerzen-empfinden#:~:text=Was%20es%20generell%20f%C3%BCr%20eine,hat%20aber%20keine%20solchen%20Schmerzrezeptoren [Abgerufen Dezember 2024] 2. Kopfschmerzen. UniversitätsSpital Zürich. Abgerufen von https://www.usz.ch/krankheit/kopfschmerzen/ [Abgerufen Dezember 2024] 3. Trigeminusneuralgie (Gesichtsschmerzen). Neurologen und Psychiater im Netz. Abgerufen von https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/neurologie/erkrankungen/trigeminusneuralgie-gesichtsschmerzen/ [Abgerufen Dezember 2024] 4. Kurz dauernder einseitiger neuralgiformer Kopfschmerz mit konjunktivalen Injektionen und Tränenfluss (SUNCT-Syndrom). MSD Manuals. https://www.msdmanuals.com/de/profi/neurologische-krankheiten/kopfschmerz/kurzdauernder-einseitiger-neuralgiformer-kopfschmerz-mit-konjunktivalen-injektionen-und-tr%C3%A4nenfluss-sunct-syndrom [Abgerufen Dezember 2024] 5. Migräne und Spannungskopfschmerz. (2020). Robert Koch-Institut (RKI). https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsJ/JoHM_S6_2020_Migraene_Spannungskopfschmerz.html#:~:text=57%2C5%20%25%20der%20Frauen%20und,M%C3%A4nner%20sind%20von%20Spannungskopfschmerzen%20betroffen [Abgerufen Dezember 2024] 6. Migräne. Gesundheitsinformation.de. https://www.gesundheitsinformation.de/migraene.html#:~:text=Von%20einer%20Migr%C3%A4ne%20spricht%20man,haben%20nur%20gelegentlich%20einen%20Migr%C3%A4neanfall [Abgerufen Dezember 2024] 7. Episodische Migräne. Leben und Migräne. https://www.leben-und-migraene.de/migraene/schweregrade/episodische-migraene [Abgerufen Dezember 2024] 8. Was passiert bei einer Migräne mit Aura im Kopf? (2020). Spektrum.de. https://www.spektrum.de/news/was-passiert-bei-einer-migraene-mit-aura-im-kopf/1809728 [Abgerufen Dezember 2024] 9. Status migrainosus – Wenn die Migräne einfach nicht aufhören will. Schmerzklinik. https://schmerzklinik.de/status-migraenosus-wenn-die-migraene-einfach-nicht-aufhoeren-will/ [Abgerufen Dezember 2024] 10. Wie Migräne das Gehirn verändert. (2020). scinexx. Abgerufen von https://www.scinexx.de/news/medizin/wie-migraene-das-gehirn-veraendert/ 11. Rolle des CGRP bei Migräne. (2020). Springer Link. https://link.springer.com/article/10.1007/s00739-020-00623-x#:~:text=Bereits%20zu%20Beginn%20der%20Migr%C3%A4neattacke,(CGRP)%20eine%20tragende%20Rolle 12. Komplexe Abläufe im Gehirn bei Migräne. Burstein R, Noseda R, Borsook D. Migräne: multiple Prozesse, komplexe Pathophysiologie. Neuroscientist. 2015;21(3):233-244. doi: 10.1177/1073858414539394 13. Clusterkopfschmerz – Einer der stärksten Schmerzen. Medizinische Hochschule Hannover. Abgerufen von https://www.mhh.de/presse-news/clusterkopfschmerz-einer-der-staerksten-schmerzen-1#:~:text=Wie%20lang%20dauert%20eine%20Attacke,etwas%20vermehrt%20in%20der%20Nacht [Abgerufen Dezember 2024] 14. Spannungskopfschmerz. DocCheck Flexikon. Abgerufen von https://flexikon.doccheck.com/de/Spannungskopfschmerz [Abgerufen Dezember 2024] 15. CGRP-Spiegel als Biomarker für Migräne (2022). Springer Link. https://link.springer.com/article/10.1007/s15005-022-3050-5 16. Vererbung der Migräne. Migräne Liga. https://www.migraeneliga.de/vererbung-der-migraene/ [Abgerufen Dezember 2024] 17. Kopfschmerzen bei Schülern. Straube A, Heinen F, Ebinger F, von Kries R. Kopfschmerzen bei Schülern: Prävalenz und Risikofaktoren. Dtsch Arztebl Int. 2013;110(48):811-8. doi: 10.3238/arztebl.2013.0811 18. Behandlung von Cluster-Kopfschmerz mit psychedelischen Drogen. Treatment of cluster headaches with psychedelics. (2022). Petrie-Flom Center Blog. https://blog.petrieflom.law.harvard.edu/2022/04/18/small-doses-of-psychedelics-for-cluster-headaches/ 19. Behandlung mit Medikamenten, die noch nicht zugelassen sind. vfa.de. https://www.vfa.de/de/patienten/artikel-patienten/behandlung-mit-medikamenten-die-noch-nicht-zugelassen-sind.html#:~:text=Individuelle%20Heilversuche,und%20aus%20eigener%20Initiative%20entscheidet [Abgerufen Dezember 2024]
Le diabète touche près de 10 % des Français. L'objet de ce livre est de donner aux patients et à tous ceux qui sont concernés par cette maladie les moyens de la connaître afin de mieux « vivre avec ». On devrait dire les « diabètes », tant le mot recouvre des maladies différentes – les plus fréquentes font aujourd'hui parler d'épidémies.Maladie chronique, non transmissible, résultant de facteurs multiples, affectant tous les organes, le diabète demeure dans ses formes les plus communes une énigme biologique et médicale et un fardeau que les malades portent toute leur vie. Au-delà de la glycémie et du pancréas, il perturbe l'énergétique cellulaire. La découverte de l'insuline en 1922 a changé la donne pour des millions de gens, du moins dans certaines de ses formes : désormais, on peut vivre avec le diabète – non sans complications. Mais on ne s'en débarrasse pas. Pas de cause simple clairement assignable, pas de guérison jusqu'à présent. Cependant, on peut l'apprivoiser, « à condition, dit Christian Boitard, d'en comprendre les mécanismes cellulaires, la dimension civilisationnelle et culturelle ».Dans cet ouvrage, il évoque l'histoire de la maladie et de la découverte de l'insuline, présente les connaissances biologiques et médicales les plus actuelles et envisage aussi ce que l'on peut espérer dans le futur.Un livre précieux, remarquablement documenté, pour tous ceux qui veulent en savoir plus.Notre invité, dans les Interviews Histoire, l'auteur Christian Boitard, est diabétologue et immunologiste, professeur émérite de l'université de Paris, directeur de l'institut Pathophysiologie-métabolisme-nutrition de l'Inserm, il a été notamment chef du service de diabétologie de l'Hôtel-Dieu-Cochin, puis de l'hôpital Cochin (2006-2017). Il est membre de l'Académie nationale de médecine.
Prof. Krug ist Gastroenterologe und stellvertretender ärztlicher Direkter der Gastroenterologie an der Uniklinik Heidelberg. Auf seinem Weg hat er an mehreren Standorten als Clinician Scientist an vielen Pankreaserkrankungen gearbeitet und geforscht. In dieser Gastfolge besprechen wir die Pathophysiologie hinter der Pankreatitis und erfahren über die Arbeit als forschender Kliniker. Hört rein!
Wir löschen die GOLD 1-4 Stufeneinteilung ebenso von deiner Festplatte wie die veralteten Begriffe Blue Bloater und den Pink Puffer. Stereotypen und Langeweile adé. Wir beschäftigen uns heute bei Rettungsdienst LUKS - Der Notfallmedizin Podcast mit der Volkskrankheit COPD. Und das gleich in zwei Folgen. Teil 1 heute befasst sich mit der Ätiologie und Pathophysiologie der COPD. In dieser Folge: - "Morgen höre ich auf!" Rauchen bis zur COPD. Ätiologie der COPD.- Am Anfang stand die chronische Bronchitis. Pathophysiologie der COPD. - Obstruktion und Emphysem. Homepage des Rettungsdienst LUKS: https://www.luks.ch/standorte/standort-luzern/rettungsdienst-und-sanitaetsnotruf-144-zentralschweizLink zur letzten Folge zum Thema Der RACE - Score erklärt. Zukunft der Schlaganfalltriage - Präklinische Herausforderungen (und zu allen anderen Folgen):https://pod.link/1672980207 Aus den Rettungsdienst LUKS Nachrichten: Webinare bei der Sirmed https://www.paraplegie.ch/sirmed/de/profis/wissen/webinare-und-booster-fuer-profis/WhatsApp Kanal der Nerdfallmediziner: https://nerdfallmedizin.blog/2023/10/29/nerdfallmedizin-jetzt-auch-auf-whatsapp/WhatsApp Kanal der Pin-up-Docs: https://whatsapp.com/channel/0029VaE0Vc5G3R3oExpT8w2xAlle Evidenzen zu dieser Folge findest du hier: Amboss. (n.d.). Chronisch-obstruktive Lungenerkrankung. Abgerufen am 19. November 2023, von https://www.amboss.com/de/wissen/chronisch-obstruktive-lungenerkrankung/Agusti, A., et. al. (2023). Global Strategy for the diagnosis, management, and prevention of chronic obstructive pulmonary disease. Global initiative for chronic obstructive lung disease (GOLD). Abgerufen am 19. November 2023, von https://goldcopd.org/2023-gold-report-2/Scheschkowski, T., Budweiser, S. (2019). Akute respiratorische Insuffizienz bei chronischen Lungenerkrankungen. Nofallmedizin up2date, DOI: 10.1055/a-0868-2242
Die meiste Zeit arbeitet unser Darm ruhig und unauffällig vor sich hin, warum ist es dennoch so wichtig, viel über ihn zu wissen? Prof. DDr. Eva Untersmayr-Elsenhuber vom Institut für Pathophysiologie und Allergieforschung der MedUni Wien dazu grundsätzlich: "Der Darm ist ein zentrales Organ. Wir wissen, dass der Darm für die Aufnahme der Nährstoffe aus der Nahrung zuständig ist." Der Darm ist auch unser größtes Immunorgan. Fast 80 Prozent aller Immunzellen sitzen hier. Untersmayr-Elsenhuber interessiert sich vor allem für den Zusammenhang dieser Darmbarriere mit wichtigen Krankheiten. Aktuell breit diskutierte Erkrankungen wie das Post-Covid-Syndrom oder ME/CFS hängen mit dem Darm zusammen. Mittels eines Online-Fragebogens und AI-gestützter Auswertung hat die Medizinerin die verschiedenen Ursachen identifiziert, das sind oft immunologische oder endokrinologische Ursachen, es können aber neurologische Vorerkrankungen zugrunde liegen, sagt sie. Die Wartezeit bis zur Diagnosestellung habe sich jedenfalls stark reduziert. Die Expertin erklärt im Podcast aber auch, wie sich Darmkrankheiten in der allgemeinmedizinischen Ordination nachweisen lassen, auch wenn nur wenig Zeit pro Patient zur Verfügung steht. Doch nun genug gespoilert! Diese Episode entstand wieder in Zusammenarbeit mit der MedUni Wien. Die Fragen stellt Josef Broukal.
In Folge 55 des PhysioBib Podcast hatten wir die Professorin Nurcan Üçeyler zu Gast. Sie ist Neurologin und beschäftigt sich in ihrer Forschung an der Universität Würzburg unter anderem mit dem Thema der Fibromyalgie. Wir haben mit ihr in dieser Folge darüber gesprochen, welche aktuellen Entwicklungen es in den pathophysiologischen Erklärungsmodellen zur Fibromyalgie gibt und wie betroffene Patient*innen in unserem Gesundheitssystem ärztlich und physiotherapeutisch versorgt werden sollten. Wie immer wünschen wir euch eine erkenntnisreiche Zeit und viel Spaß mit der Folge! Mehr PhysioBib Inhalte: Instagram: https://www.instagram.com/physio.bib/ YouTube: https://www.youtube.com/channel/UCrYm36fLQUCvIjBAeDLPmNA LinkedIn: https://www.linkedin.com/company/76111623/admin/feed/posts/ Webseite: https://physiobib.de/
In dieser Episode von Rettungsdienst LUKS - Der Notfallmedizin Podcast tauchen wir tief in das Thema Ertrinken ein und räumen mit veralteten Begriffen wie dem "Trockenen Ertrinken" auf. Wir werfen einen faktenbasierten Blick auf die relevanten Aspekte, die für die Präklinik entscheidend sind. Und das ist gerade in der Pathophysiologie deutlich mehr als nur das Hauptproblem der Hypoxie.In dieser Folge: - Unter dem Meer: Das sagt die WHO zum Ertrinken- Hypoxie und andere Probleme durch die Immersion ins Wasser erklärt- Hypoxie und Hypothermie bestimmen die Strategie. So sehen die Massnahmen in der präklinischen Versorgung aus. Deine Meinung zum Podcast kannst du hier abgeben: https://info4660.survey.fm/rettungsdienst-luks-ertrinkenHomepage des Rettungsdienst LUKS: https://www.luks.ch/standorte/standort-luzern/rettungsdienst-und-sanitaetsnotruf-144-zentralschweizFolge zum Thema Hypothermie (und zu allen anderen Folgen):https://pod.link/1672980207Aus den Rettungsdienst LUKS Nachrichten:https://nerdfallmedizin.blog/2020/08/03/nerdfacts-folge-7-2020-tauchunfall/https://www.gtuem.org/https://news-papers.eu/?p=17268Alle Evidenzen zu dieser Folge findest du hier: Stuhr, M., Soltau, M., Wehrmann, A., Kerner, T. (2022). Notfallmedizinisches Vorgehen beim Ertrinkungsunfall. Notarzt 2022; 38: 95–103; Georg Thieme Verlag KG Stuttgard. DOI: 10.1055/a-1346-2170Amboss. (n.d.). Ertrinkungsunfall. Amboss SOP. Abgerufen am 12. Juni 2023, von https://www.amboss.com/de/wissen/ertrinkungsunfall-amboss-sop/Sirmed. (2022). Webinar – Wasserfälle - Notfälle im und unter Wasser. Abgerufen am 11. Juli 2023, von https://www.paraplegie.ch/sirmed/de/profis/wissen/webinare-und-booster-fuer-profis/Julius Hohmann. (31. August 2021). Ertrinken Folge 1 und 2 [Audio-Podcast]. Rettungsdienst FM. Abgerufen am 16. Juli 2023, von https://rettungsdienstfm.de/ertrinken-teil-1/Schramm M, Schröder S: Der Ertrinkungsunfall: Begriffe, Maßnahmen, Reanimation. In: Rettungsdienst. Band: 40, 2017, p.564-569
Eine sehr bekannte Redensart in der Notfallmedizin lautet: "Je instabiler, desto Strom." Übertragen auf die Anaphylaxie könnte man diese Weisheit umformulieren zu: "Je mehr Anaphylaxie, desto Adrenalin." Eine Anaphylaxie kann durch eine Vielzahl von Auslösern hervorgerufen werden. Die Symptome reichen von leichten Hautreaktionen bis hin zur respiratorischen Erschöpfung und sogar zum anaphylaktischen Schock. Dieses komplexe und umfangreiche Thema verdient ein Update. In dieser Folge: - Pathophysiologie: Warum Mastzellen so unendlich nerven- Die facettenreiche Symptomatik der Anaphylaxie: Breit und unberechenbar- Erfolgreiche Strategien zur Therapie akuter allergischer Reaktionen- Ein Blick in die Pharmakologie von Antihistaminika und CoDeine Meinung zum Podcast kannst du hier abgeben: https://info4660.survey.fm/rettungsdienst-luks-anaphylaxieHomepage des Rettungsdienst LUKS: https://www.luks.ch/standorte/standort-luzern/rettungsdienst-und-sanitaetsnotruf-144-zentralschweizDen Algorithmus zur Anaphylaxie zum nachlesen findest du hier:https://www.dgaki.de/wp-content/uploads/2015/09/Anaphylaxietherapie-Algorithmus-K.Brockow-2013.pdfAus den Rettungsdienst LUKS Nachrichten: https://boa.coach/2023/03/09/mist/https://rettungsdienstfm.de/therapeutic-communications-patientenkommunikation/Alle Evidenzen zu dieser Folge findest du hier: Bohn, A., & Blumenstiel J. (2022). Update Anaphylaxie – wenig Neues, aber weiter wichtig. Notfallmedizin up2date, DOI:10.1055/a-1623-9798 Deutsche Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (DGAKI). (2014). S2k-Leitlinie: Leitlinie zu Akuttherapie und Management der Anaphylaxie. Abgerufen am 12. Juni 2023, von https://dgaki.de/wp-content/uploads/2010/05/065-025_AWMF_S2k_Akuttherapie_anaphylaktischer_Reaktionen_2013-12-Allergo-J-Int-2014.pdfAmboss GmbH (2021). Anaphylaxie und anaphylaktoide Reaktionen. Abgerufen am 12. Juni 2023, von https://www.amboss.com/de/wissen/anaphylaxie-und-anaphylaktoide-reaktionen [Zugriffsdatum: 12.06.2023].
Die Hyperkaliämie ist in der Präklinik nur sehr schwer zu diagnostizieren, es sei denn, es gibt bereits ein BGA-Gerät in deinem Rettungswagen. Für alle anderen Notfallmediziner ist das Wissen um die Pathophysiologie der Hyperkaliämie essentiell, um diese auch erkennen zu können. Wir haben für dich in dieser Folge nicht nur diese aufbereitet, sondern geben dir auch noch ein Akronym an die Hand, damit du dich auch im stressigen Einsatzfall an die wichtigsten Symptome der Hyperkaliämie erinnern kannst. Zum Schluss darf auch die Therapie nicht fehlen. Zugegeben, da sind wir draußen vielleicht etwas limitiert, aber nicht ganz hilflos. Rettungsdienst LUKS - Der Notfallmedizinpodcast heute mit allem, was du als Notfallmediziner zum Thema Hyperkaliämie wissen musst.In dieser Folge:- Fallbeispiel zur Hyperkaliämie- Hauptursachen der Hyperkaliämie. Hallo Nieren! - Das RAAS System- Das Problem des Kaliumshifts- Das Akronym zur Erkennung der Hyperkaliämie: MURDER- EKG: Mehr als nur ein hohes T- Preklinische Notfalltherapie. Deine Meinung zum Podcast kannst du hier abgeben: https://info4660.survey.fm/rettungsdienst-luks-hyperkali%C3%A4mieHomepage des Rettungsdienst LUKS: https://www.luks.ch/standorte/standort-luzern/rettungsdienst-und-sanitaetsnotruf-144-zentralschweizAlle Evidenzen zu dieser Folge findest du hier: Amboss Online zu Elektrolytstörungenhttps://www.amboss.com/de/wissen/Elektrolytstörungen_Kalium/Akutmanagment der Hyperkaliämie - pin up docs http://pin-up-docs.de/2019/11/04/akutmanagement-der-hyperkaliaemie/Erweiterte lebensrettende Massnahmen, Anwendermanual 7. Auflage, herausgegeben durch den European Resuscitation Council, Belgien, ISBN 9789492543387
Meningokokken also known as Hirnhautentzündung * WAS sind Meningokokken? * Wer bekommt Meningokokken? * Und für unsere Hörer aus den medizinische Berufen, wie ist das mit Pathophysiologie? * Gibt es eine wirksame Meningokokken-Impfung? * Wie ist STIKO-Empfehlung und wie sind die Empfehlungen der STIKO zu bewerten? * Und welche bekannten Nebenwirkungen hat die Meningokokken-Impfung? Die evidence based Antworten auf diese Fragen und einige mehr findet Ihr in dieser Episode unseres Podcasts und wenn Ihr zu diesem Thema weiterführende Informationen sucht, werdet Ihr auf unserer Webseite fündig: https://individuelle-impfentscheidung.de/ Hier die E-Mail-Adresse für Fragen, auf die wir noch keine Antwort gegeben haben: podcast@individuelle-impfentscheidung.de Nun wünschen wir interessante Einblicke und gute Unterhaltung. Viel Spaß!
In den letzten Wochen waren die Temperaturen noch ziemlich mild, aber in den nächsten Tagen wird es deutlich kühler. Wegen der Energiekrise wollen viele aber nicht die Heizung hochdrehen - also mehr oder weniger frieren. Experte in Sachen Frieren ist Thomas Korff. Er ist Professor am Institut für Physiologie und Pathophysiologie der Universität Heidelberg. Er hat im SWR-Aktuell-Gespräch mit Arne Wiechern erklärt, was hinter dem Frieren steckt und was Kälte mit Erkältung zu tun hat.
In Auflistungen von Allergenen, die Anaphylaxien auslösen, stehen meist Nüsse, Sojabohnen und Krustentiere auf den ersten Plätzen. In diesem Beitrag geht es zum einen um allergische Reaktionen, deren Pathophysiologie und Therapie im Allgemeinen und Fisch- und Krustentier-Allergien im Speziellen, sowie ein paar spezielle, spannende Differentialdiagnosen. Die lebensbedrohlichen allergischen Reaktionen sind meist vom Soforttyp (Typ … Weiterlesen
Dear English speaking listeners: this episode is in German. We will be back with English episodes in August. Anlässlich der diesjährigen Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Dysphagie (DGD) in Potsdam haben wir eine Episode mit Ulrich Birkmann auf Deutsch aufgenommen. Wir widmen uns einem komplexen, aber sehr spannenden Thema: Dysphagie bei Amyotropher Lateralsklerose (ALS). Uli … EP 8: Dysphagie bei ALS – Pathophysiologie und Diagnostik mit Ulrich Birkmann Read More »
Dear English speaking listeners: this episode is in German. We will be back with English episodes in August. Anlässlich der diesjährigen Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Dysphagie (DGD) in Potsdam haben wir eine Episode mit Ulrich Birkmann auf Deutsch aufgenommen. Wir widmen uns einem komplexen, aber sehr spannenden Thema: Dysphagie bei Amyotropher Lateralsklerose (ALS). Uli … EP 8: Dysphagie bei ALS – Pathophysiologie und Diagnostik mit Ulrich Birkmann Read More »
Dear English speaking listeners: this episode is in German. We will be back with English episodes in August. Anlässlich der diesjährigen Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Dysphagie (DGD) in Potsdam haben wir eine Episode mit Ulrich Birkmann auf Deutsch aufgenommen. Wir widmen uns einem komplexen, aber sehr spannenden Thema: Dysphagie bei Amyotropher Lateralsklerose (ALS). Uli … EP 8: Dysphagie bei ALS – Pathophysiologie und Diagnostik mit Ulrich Birkmann Read More »
Passend zum Sommer und einem kühlen Tag am See, kommt es leider auch vermehrt zu Ertrinkungsunfällen. In dieser Folge kümmern wir uns um die Pathophysiologie und der Behandlung von Ertrinkungsunfällen.
Im Hörgang MedUni Wien ist ein junger Wissenschaftler zu Gast, Dr. Markus Berger vom Österreichischen Pollenwarndienst. Dieser bietet ein neues Ärzteservice an, um die Ärzte mit Polleninformationen zu versorgen. Das ist so gedacht, dass Ärzte die Symptome des Patienten mit der aktuellen Pollenlage vergleichen können. Ziel ist es, die Anamnese zu vereinfachen.
Es wird wieder Sommer und die Griller werden aus ihrem Winterschlaf hervorgeholt. Beim Grillen kann man jedoch einiges falsch machen. Verschiedene Tipps und Tricks gibt Sandra Holasek vom Lehrstuhl für Immunologie und Pathophysiologie der Medizinischen Universität Graz. Der Beitrag Sicher Grillen erschien zuerst auf AirCampus.
Heute widme ich mich einem Thema, das dem Vernehmen nach häufiger schon mal in Prüfungen vorkommt: Der Anästhesie bei Myasthenia gravis. Damit können hervorragend Physiologie und Pathophysiologie, sowie die Pharmakologie der Anästhetika miteinander verbunden werden. Im Grunde ein dankbares Thema. Zunächst zum Krankheitsbild der Myasthenie ein paar Worte. Es handelt sich um eine Autoimmunerkrankung, … Weiterlesen
so gibt es nicht nur neue Einsichten zur Pathophysiologie, auch die Zahl der Therapiemöglichkeiten hat sich deutlich vergrößert. In dieser Folge haben wir daher Prof. Andreas Birkenfeld zu Gast, dem Ärztlichen Direktor der Klinik für Diabetologie, Endokrinologie und Nephrologie am Universitätsklinikum Tübingen und Leiter des Instituts für Diabetesforschung und Metabolische Erkrankungen (IDM) des Helmholtz Zentrum München am DZD-Standort Tübingen. Im ersten Teil unterhalten wir uns über die Grundlagen und Diagnostik von Diabetes mellitus und stellen ein überarbeitetes Konzept vor.
(UPDATE: Mit Stand vom 27.9. um 19 Uhr haben über 5.200 Ärzte und Wissenschaftler die Erklärung von Rom unterzeichnet) Wir, die Ärzte der Welt, vereint und loyal gegenüber dem Hippokratischen Eid, erkennen, dass der Beruf der Medizin, wie wir ihn kennen, an einem Scheideweg steht, und sind gezwungen, Folgendes zu erklären: unter Berücksichtigung der Tatsache, dass es unsere äußerste Verantwortung und Pflicht ist, die Würde, Integrität, Kunst und Wissenschaft der Medizin aufrechtzuerhalten und wiederherzustellen; unter Berücksichtigung der Tatsache, dass unsere Fähigkeit, unsere Patienten zu versorgen, in einem noch nie dagewesenen Ausmaß angegriffen wird; unter Berücksichtigung der Tatsache, dass die politischen Entscheidungsträger sich dafür entschieden haben , eine einheitliche Behandlungsstrategie zu erzwingen, die zu unnötiger Krankheit und Tod führt, anstatt die grundlegenden Konzepte der individuellen, personalisierten Patientenversorgung aufrechtzuerhalten, die sich als sicher und wirksam erwiesen hat; unter Berücksichtigung der Tatsache, dass Ärzte und andere Leistungserbringer des Gesundheitswesens, die an vorderster Front arbeiten und ihr Wissen über Epidemiologie, Pathophysiologie und Pharmakologie einsetzen, oft die ersten sind, die neue, potenziell lebensrettende Behandlungen entdecken; unter Berücksichtigung der Tatsache, dass Ärzte zunehmend davon abgehalten werden, sich an einem offenen fachlichen Diskurs und einem Gedankenaustausch über neue und aufkommende Krankheiten zu beteiligen, wodurch nicht nur das Wesen des ärztlichen Berufsstandes gefährdet wird, sondern, was noch wichtiger und tragischer ist, das Leben unserer Patienten; unter Berücksichtigung der Tatsache, dass Tausende von Ärzten durch die von Apotheken, Krankenhäusern und Gesundheitsbehörden errichteten Barrieren an der Behandlung ihrer Patienten gehindert werden, so dass der großen Mehrheit der Gesundheitsdienstleister unmöglich ist, ihre Patienten vor Krankheiten zu schützen. Ärzte raten ihren Patienten nun, einfach nach Hause zu gehen (damit sich das Virus vermehren kann) und wiederzukommen, wenn sich ihre Krankheit verschlimmert, was zu Hunderttausenden von unnötigen Todesfällen bei Patienten führt, weil sie nicht behandelt werden; Das ist keine Medizin. Das ist keine Pflege. Diese Politik kann tatsächlich ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit darstellen. Unterzeichner: Dr. Ira Bernstein, Mitbegründerin der kanadischen Covid Care Alliance; Dozentin, Abteilung für Familien- und Gemeinschaftsmedizin, Universität Toronto; Dr. Paul E. Alexander, klinischer Epidemiologe, ehemaliger Berater der WHO-PAHO und des US-Gesundheitsministeriums (HHS) und leitender Covid-Pandemie-Berater; Dr. Pierre Kory, Facharzt für Intensivpflege und Lungenheilkunde, ehemaliger Leiter des Intensivpflegedienstes und medizinischer Direktor des Trauma- und Lebenserhaltungszentrums an der Universität von Wisconsin u. v. a. Quelle: Deutsche Übersetzung: Bastian Barucker Noch mehr Philosophie, echte Bildung und Vernetzung mit Denkern wie Raphael Bonelli, Milosz Matuschek, Jochen Kirchhoff, Matthias Burchardt, Gunnar Kaiser und vielen anderen gibt es im SYMPOSIUM: Meine Arbeit unterstützen könnt ihr hier: https://kaisertv.de/spenden/
Pin-Up-Docs Innere Werte: Jeden Monat sezieren wir für euch ein Thema aus dem weiten Feld der Inneren Medizin, berichten von unseren Praxiserfahrungen, verknüpfen mit aktueller Forschung und möchten euch kurzweilig Handlungsempfehlungen für euren medizinischen Alltag vermitteln. In der dritten Folge widmen wir uns umfassend dem internistischen Evergreen ‚Akute Pankreatitis‘. Wir beleuchten für Euch Ursachen, die Pathophysiologie, Diagnostik, Therapie und Verläufe, […] Der Beitrag Innere Werte – Juni 2021 – Akute Pankreatitis erschien zuerst auf pin-up-docs - don't panic.
Auch in der 53. Folge des Infektiopods geht es wieder um das neuartige Corona-Virus 2: Aktuelle Daten, Pathophysiologie der Infektion, veränderte Empfehlung für die Impfung mit AstraZeneca und neue „real-life“ Daten zu den mRNA Impfstoffen aus den USA. Weiterhin gibt es erste Daten zur Wirksamkeit der mRNA Impfstoffe bei Schwangeren. Links: RKI- Bericht über Virusvarianten … „Infektiopod#53 Covid-19: Veränderung der Impfempfehlung und neue real life Daten aus den USA.“ weiterlesen
Eine aktuelle Studie der Technischen Universität München und des Helmholtz Zentrums München bringt keine guten Nachrichten für Allergikerinnen und Allergiker. Die Forscher fanden heraus, dass vor allem starker Pollenflug das Corona-Risiko erhöhe. Aber kann hier wirklich ein Zusammenhang festgestellt werden? Müssen die rund 1 Millionen Allergikerinnen und Allergiker in Österreich nun besorgt sein, wo die Pollensaison kur vor der Tür steht? Antworten auf diese Fragen und Tipps für Betroffene gibt heute Dr. Eva Untersmayr, sie ist als Fachärztin und Assoziierte Professorin am Institut für Pathophysiologie und Allergieforschung der Medizinischen Universität Wien tätig. Außerdem: die Corona-Zahlen im Überblick und die Ausreisebeschränkungen in Hermagor. Abonniert unseren Podcast auch auf Apple Podcasts, Spotify, FYEO oder Google Podcasts und hinterlasst uns eine Bewertung, wenn euch der Podcast gefällt. Mehr daily Podcasts gibt es unter www.kurier.at/daily
Heute soll es um ein wenig Pathophysiologie rund um den Hirndruck gehen. Ihr könnt mir gerne unter podcast@ilja-osthoff.de schreiben, wenn Ihr Wünsche oder Anregungen habt.
Ein wichtiges Thema, nicht nur für Gynäkolog*innen: die Endometriose. Die Endometriose ist eine weitverbreitete Erkrankung, die in Deutschland bis zu 2 Millionen Frauen in der reproduktiven Lebensphase betrifft. Oft vergehen bis zur korrekten Diagnosestellung sechs bis zehn Jahre. Für diese Podcastfolge haben wir uns mit Frau Prof. Dr. Sylvia Mechsner, Leiterin des Endometriosezentrums der Berliner Charité, getroffen und über ihr Spezialgebiet gesprochen. Dabei haben wir unter anderem folgende Fragen geklärt: Wie kommt es zu der meist erst späten korrekten Diagnosestellung? Was beinhaltet eine ausführliche Schmerzanamnese? Bei welchen Symptomen und Befunden sollten auch Allgemeinmediziner*innen an Endometriose denken? Wohin schickt man eine Patientin mit Verdacht auf Endometriose? Ziel dieser Folge ist es, für das Krankheitsbild zu sensibilisieren und auch Nicht-Gynäkolog*innen die Differentialdiagnose Endometriose an die Hand zu geben. Außerdem beantwortet Frau Prof. Dr. Mechsner Fragen zur Pathophysiologie sowie zu Alternativen zur diagnostischen Laparoskopie und nennt gute Gründe, warum alternative Heilmethoden wie Yoga und ein Wellnessprogramm Patientinnen helfen können. Disclaimer: Das Interview mit Fr. Prof. Dr. Mechsner fand bereits vor dem COVID-19-Ausbruch statt.
“Der Patient gefällt mir heute nicht!” - Durchaus ein Satz mit Gewicht! Denn hinter solchen und anderen zunächst unspezifischen Symptomen verbirgt sich häufig eine Sepsis. Dann muss schnell gehandelt werden, um das Leben des Patienten noch retten zu können. Pro Jahr sterben in Deutschland rund 60.000 Menschen an einer Sepsis oder einem septischen Schock. Was sind die Red Flags um eine Sepsis zu erkennen? In dieser Podcastcastfolge sprechen wir mit Priv.-Doz. Dr. Timo Brandenburger, Oberarzt an der Klinik für Anästhesiologie/Universitätsklinik Düsseldorf, über die Themen Sepsis und septischer Schock, die ersten klinischen Zeichen, die zugrundeliegende Pathophysiologie und entsprechende Notfallmaßnahmen. “Mit jeder Stunde, die wir (Ärzte) verlieren, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass der Patient an der Sepsis verstirbt deutlich an.” so Brandenburger. Seine Botschaft an alle Hörer ist daher ganz simpel: “Denken Sie daran, dass es sie gibt!”
Thorben hat seinen Beitrag zur Hyperkaliämie auch noch einmal in Worte gefasst. Alles zu Pathophysiologie und vor allem Management findet ihr in diesem Podcast ! Den Artikel zum Nachlesen findet ihr hier Der Beitrag „titriert“ Hyperkaliämie erschien zuerst auf pin-up-docs - don't panic.
Allergie: Insekten, Bienen. Gespräch mit der Molekularbiologin Irene Mittermann von der Meduni Wien (AKH). Irene Mittermann ist Molekularbiologin und leitet die Arbeitsgruppe Molekulare Allergen-Charakterisierung am Institut für Pathophysiologie und Allergieforschung der Medizinischen Universität Wien. Sie hat Genetik an der Universität Wien studiert und wechselte 2001 an die Medizinische Universität Wien, wo sie im Oktober 2014 habilitierte. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Insektengiftallergie und die Atopische Dermatitis. https://scilog.fwf.ac.at/biologie-medizin/9343/ein-schuetzender-pieks-gegen-insektenstiche Korrespondent: Kurt Krottendorfer, Bienenzuchtverein Wien-Westende Beitragsbild: Arthur Rachbauer, Wien
Allergie: Insekten, Bienen. Gespräch mit der Molekularbiologin Irene Mittermann von der Meduni Wien (AKH). Irene Mittermann ist Molekularbiologin und leitet die Arbeitsgruppe Molekulare Allergen-Charakterisierung am Institut für Pathophysiologie und Allergieforschung der Medizinischen Universität Wien. Sie hat Genetik an der Universität Wien studiert und wechselte 2001 an die Medizinische Universität Wien, wo sie im Oktober 2014 habilitierte. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Insektengiftallergie und die Atopische Dermatitis. https://scilog.fwf.ac.at/biologie-medizin/9343/ein-schuetzender-pieks-gegen-insektenstiche Korrespondent: Kurt Krottendorfer, Bienenzuchtverein Wien-Westende Beitragsbild: Arthur Rachbauer, Wien
Heilsysteme: Medizin Fachgebiete, Naturheilverfahren, Ethnomedizin
Audiovortrag zum Thema Pathophysiologie. Verstehe etwas mehr über das Thema Pathophysiologie in diesem kleinen kurzen Podcast. Eine Ausgabe des Naturheilkunde Podcasts von und mit Sukadev Bretz, Yogalehrer bei Yoga Vidya. Anmerkung: Gesundheitliche Informationen in diesem Podcast sind nicht gedacht für Selbstdiagnose und Selbstbehandlung, sondern Gedankenanstöße aus dem Gebiet der Naturheilkunde. Bei eigener Erkrankung brauchst du … „Pathophysiologie“ weiterlesen
Reflektionen und Einsichten zum Thema Pathophysiologie. Simples und Komplexes zum über Pathophysiologie in diesem kleinen, aber feinen kurzen Sermon. Diese Podcastsendung ist eine Ausgabe des Naturheilkunde Podcast. Sie ist erstellt worden als Basis für einen Lexikonartikel im Yoga Wiki Naturheilkunde Lexikon von A-Z von Yoga Vidya. Sukadev behandelt hier das Wort, den Ausdruck Pathophysiologie aus dem Geist des Humanismus und des ganzheitlichen Yoga. Weisheit und Gelassenheit sind dabei oft hilfreich. Ayurveda, Naturheilkunde, Ganzheitsmedizin und Hatha Yoga ergänzen sich sehr gut. Pathophysiologie kommt aus Themengebieten wie Heilpflanze, Pflanzenheilkunde, Heilung, Naturheilkunde. In einer Psychologischen Yoga Therapie Ausbildung erfährst du einiges auch über die geistig-psychologischen Aspekte von Gesundheit und Krankheit und wie du diese bei Gesundheitsfragen mit einbeziehen kannst. Hast du eine Meing dazu? Schreibe doch einen Kommentar! Anmerkung: Gesundheitliche Informationen in diesem Podcast sind nicht gedacht für Selbstdiagnose und Selbstbehandlung, sondern Gedankenanstöße. Bei eigener Erkrankung brauchst du Arzt oder Heilpraktiker.
Reflektionen und Einsichten zum Thema Pathophysiologie. Simples und Komplexes zum über Pathophysiologie in diesem kleinen, aber feinen kurzen Sermon. Diese Podcastsendung ist eine Ausgabe des Naturheilkunde Podcast. Sie ist erstellt worden als Basis für einen Lexikonartikel im Yoga Wiki Naturheilkunde Lexikon von A-Z von Yoga Vidya. Sukadev behandelt hier das Wort, den Ausdruck Pathophysiologie aus dem Geist des Humanismus und des ganzheitlichen Yoga. Weisheit und Gelassenheit sind dabei oft hilfreich. Ayurveda, Naturheilkunde, Ganzheitsmedizin und Hatha Yoga ergänzen sich sehr gut. Pathophysiologie kommt aus Themengebieten wie Heilpflanze, Pflanzenheilkunde, Heilung, Naturheilkunde. In einer Psychologischen Yoga Therapie Ausbildung erfährst du einiges auch über die geistig-psychologischen Aspekte von Gesundheit und Krankheit und wie du diese bei Gesundheitsfragen mit einbeziehen kannst. Hast du eine Meing dazu? Schreibe doch einen Kommentar! Anmerkung: Gesundheitliche Informationen in diesem Podcast sind nicht gedacht für Selbstdiagnose und Selbstbehandlung, sondern Gedankenanstöße. Bei eigener Erkrankung brauchst du Arzt oder Heilpraktiker.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 18/19
Aquagener Pruritus ist eine stark einschränkende Begleiterscheinung der Polycythemia Vera. Er ist gekennzeichnet durch ein stark juckendes, stechendes, kribbelndes oder brennendes Gefühl nach Wasserkontakt mit der Haut. Sichtbare Veränderungen zeigen sich nicht. Da er die Lebensqualität betroffener Patienten stark einschränkt und für einen Großteil der chronischen Beschwerden der Polycythaemia Vera verantwortlich ist, ist ein besseres Verständnis dieser Erscheinung für eine bessere Behandlung dringend erforderlich. Obwohl der aquagene Pruritus zuerst vor mehr als 40 Jahren beschrieben wurde, ist nur sehr wenig über die Pathophysiologie und Prävalenz bekannt. Ebensowenig ist bekannt über den Charakter, seinen Einfluss auf die Lebensqualität oder die optimale Therapie. Auch wenn der Juckreiz in manchen klinischen Studien, die die Polycythaemia Vera betreffen erwähnt wird, wird er überraschenderweise bei der Bewertung der klinischen Wirksamkeit von Medikamenten bisher noch vernachlässigt. Andere Marker, wie die Prävention thromboembolischer Komplikationen, Kontrolle des Hämatokrit oder Reduktion einer Splenomegalie werden üblicherweise als wichtigere Parameter der therapeutischen Wirksamkeit erachtet. Folglich wurde bislang der Einfluß des aquagenen Pruritus auf die Lebensqualität und damit die Notwendigkeit einer Behandlung weitgehend ignoriert. Deshalb haben wir uns entschlossen, die klinischen Eigenschaften des aquagenen Pruritus sowie seinen Einfluß auf die Lebensqualität an einer großen Kohorte deutscher Patienten mit Polycythaemia Vera mittels eines Patientenfragebogen zu untersuchen. 301 der 441 untersuchten Patienten litten an aquagenem Pruritus. Bei 64,8 % dieser Patienten trat er im Durchschnitt 2,9 Jahre vor der Diagnose der Polycythaemia Vera auf. Nur bei 15,4 % führte dies zu einer hämatologischen Untersuchung. Aquagener Pruritus tritt hauptsächlich am Körperstamm und den proximalen Extremitäten auf. Die meisten Patienten beschreiben ihn als Juckreiz (71,8 %), der Rest als kribbelnde, stechende oder brennende Empfindung. 44 Patienten (14,6 %) klassifizierten den Pruritus als "unerträglich". Patienten mit aquagenem Pruritus erzielten im EORTC-Lebensqualität-Fragebogen erniedrigte Werte bezüglich des Globalen Gesundheitsstatus. Sie litten auch mehr unter Fatigue, Schmerzen und Dyspnoe. Nur 24 % der Patienten erhielten eine gegen den aquagenen Pruritus gerichtete Therapie. Meist wurden Antihistaminika verschrieben, die die Symptome in gut der Hälfte der Fälle besserten. Bei 5,6 % der Fälle konnte eine PV-spezifische Therapie (Aderlässe, Zytoreduktion) eine Symptomfreiheit bewirken. Zusammenfassend ist der aquagene Pruritus ein ernstzunehmendes Symptom bei Patienten mit Polycythaemia Vera, das schwierig zu behandeln ist. Die Einführung der neuen JAK2-Inhibitoren könnte jedoch neue Therapiemöglichkeiten eröffnen.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 18/19
Eine Beeinträchtigung kognitiver Parameter lässt sich u.a. durch die Durchführung von Sakkadenaufgaben nachweisen, wo beispielsweise Schizophreniepatienten hier spezifische Defizite zeigen. Die Ausführung von Aufgaben des Antigap Paradigmas erfordert die zeitlich und räumlich korrekte Ausführung von Antisakkaden. Dazu müssen sowohl die reflexgesteuerten Reaktionen inhibiert als auch gleichzeitig eine willentliche Handlung ermöglicht werden. Hier wurden bei Schizophrenie verlängerte Latenzen sowie erhöhte Fehlerraten beschrieben. Mit dem memory- Paradigmus wurden die Fähigkeiten zur Unterdrückung von reflexiven Sakkaden unter overlap- Bedingungen ermittelt, sowie gedächtnisgetriggerte und –gesteuerte memory- Sakkaden aufgezeichnet. Beim Memory Test wurden einerseits die Fähigkeit untersucht, auf einen Punkt zu schauen und sich gleichzeitig die Position eines weiteren zu merken (Ultrakurzzeitgedächtnis). Die Fähigkeit der Perzeption und sensomotorischen Integration (Abgleichen visueller Information mit vorgespeicherten Bildern im Gehirn), die Repräsentation des Gedächtnisstimulus im Arbeitsgedächtnis sowie die Fähigkeit der Regression (rückführende Augenbewegung auf bereits bekannte visuelle Objekte), ermöglichen die Positionserinnerung und Ausführung des Memory Test. Es wird davon ausgegangen, dass das glutamaterge System in die Pathophysiologie der Schizophrenie ursächlich involviert ist. So weisen u.a. post mortem Studien auf eine Beteiligung der AMPA- Rezeptoren als Teil des glutamatergen Systems hin. Das GRIA1 Gen, welches den AMPA1- Rezeptor kodiert, ist zusätzlich in einer mit Schizophrenie gekoppelten Region lokalisiert. Dazu wurden bei 60 Patienten und 108 Kontrollprobanden die Augenbewegungen während der Durchführung des Antigap- und Memory- Tests mit Hilfe einer VOG- Brille aufgezeichnet und ausgewertet und eine Assoziation zur Genotyp- und Allelfrequenz der SNPs rs578772 und rs548294 im GRIA1-Gen überprüft. Die Ergebnisse zeigen für den Polymorphismus rs578772 im Antigap Test eine Reduktion der zeitlichen Flexibilität assoziiert mit den A-Allelträgern bzw. AA-Genotyp sowohl in Form einer verzögerten Reaktion als auch einer erhöhten Fehlerrate durch verfrüht ausgeführte Antisakkaden. Das Gleiche läßt sich auch im Memoryparadigma nachweisen. Für den Polymorphismus rs548294 wurden im Antigap Test sowohl zeitliche als auch räumliche Abweichungen registriert. Eine erhöhte Latenz durch verzögerte Reaktionszeit bei gleichzeitig räumlich nicht korrekt ausgeführter Antisakkade assoziiert mit A-Allelträgern und AA-Genotyp. G-Allelträger fallen weniger durch zeitliche, dafür aber durch räumliche Abweichungen im Antigap Test auf. Beim Memoryparadigma war eine zeitlich inkorrekte Ausführung der Sakkaden mit AG-Allelträgern und Genotyp AG assoziiert. Räumlich und zeitlich inkorrekte Antisakkaden assoziieren mit AA-Allelträgern und AA-Genotyp. Die Studie konnte den Nachweis eines Zusammenhangs des GRIA1 Gens mit den Sakkadenleistungen erbringen. Eine Erweiterung dieser Studie in Hinblick auf eine erhöhte Stichprobenzahl sowie den Einschluss weiterer genetischer Variationen ist im Anschluss an diese Pilotstudie möglich, um die Validität der Ergebnisse zu festigen.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 07/07
Frettchen nehmen in zunehmendem Maße die Rolle des Haustieres und somit des „Familienmitglieds“ ein, und werden darum auch immer präsenter als Patienten für den Tierarzt. In Fachbüchern fehlt es – anders als bei vergleichbaren Fachbüchern bei Hund und Katze – oft an spezifischer Literatur mit wissenschaftlichem Hintergrund, in der neurologische Erkrankungen des Frettchens ausführlich dargestellt werden. Diese Literaturstudie gibt einen Überblick über die in wissenschaftlichen Studien, Review Artikeln, Fallberichten und Conference Proceedings, aber auch in Fachbüchern dokumentierten neurologischen Erkrankungen beim Frettchen, und erläutert deren Pathogenese, Klinik, Diagnostik und Therapie. Die sich aus der Literaturrecherche ergebenen Resultate wurden nach ihrer wissenschaftlichen Relevanz in evidenzbasierte Kategorien, und nach der zugrundeliegenden Pathophysiologie in Krankheitsgruppen, nach dem in der Tiermedizin gängigen VETAMIN-D-Schema eingeteilt und beschrieben. Zu den in der Literatur häufig beschriebenen Krankheiten gehörten die Aleutenkrankheit, die Staupe, die Influenza, das Insulinom und das Lymphom. Andere, beim Frettchen ebenfalls potentiell bedeutsame Ursachen von neurologischen Symptomen, waren hingegen unzureichend beschrieben, wie die Tollwut und der Bandscheibenvorfall. Epilepsie und das Schädel-Hirn-Trauma, die bei Hund und Katze häufig beschrieben werden, konnten in der Literatur zum Frettchen nicht aufgefunden werden. Zum akuten Rückenmarkstrauma, ebenfalls bei Hund und Katze oft dokumentiert, fand sich für das Frettchen nur wenig Literatur. Die systemische Coronavirusinfektion, die erst kürzlich beim Frettchen erkannt wurde, wurde in dieser Literaturarbeit detailliert beschrieben, was dazu beitragen kann, für diese wichtige Erkrankung zu sensibilisieren. Weiterhin konnte gezeigt werden, dass auch experimentelle Studien für die Therapie bestimmter Erkrankungen wichtige Erkenntnisse liefern können, wie bei Staupe (Vitamin-A-Supplementierung) oder Influenza (antivirale Therapie). Zusammengefasst kann gesagt werden, dass aktuelle wissenschaftliche Publikationen oft nicht ausreichend in existierende Fachbücher integriert sind. Weitere Studien und Erfahrungsberichte zu neurologischen Erkrankungen beim Frettchen sind nötig, um das komparative Wissen über die unterschiedlichen Manifestationen von neurologischen Erkrankungen bei verschiedenen Tierspezies zu erweitern, und die Basis für eine fundierte Diagnostik und optimale Therapie zu schaffen.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 16/19
Das Schädel-Hirntrauma (SHT) ist bei Kindern und jungen Erwachsen bis zum 45. Lebensjahr mit einer Inzidenz von 332 Verletzten pro 100.000 Einwohner in Deutschland die häufigste Krankheits- und Todesursache. Neben dem persönlichen Leiden und der hohen Rate an posttraumatischer Pflegebedürftigkeit, sollte auch die sozioökonomische Tragweite mit, allein in Deutschland, gesamtgesellschaftlichen Kosten von 2,8 Milliarden Euro pro Jahr berücksichtigt werden. Zwei wesentliche Verletzungsmuster des SHT werden unterschieden: die fokale Kontusion sowie der diffuse Axonschaden. Beide Mechanismen führen zum posttraumatischen Hirnödem und intrakraniellem Druckanstieg, Hauptprädiktoren für ein schlechtes Ergebnis der Patienten. Die daraus resultierende zerebrale Minderperfusion und Hirnischämie münden in einen Circulus vitiosus mit Progredienz des Hirnödems. Ca. 50% des Hirnödems entsteht sekundär und wäre daher einer Behandlung prinzipiell zugänglich. Trotz intensiver Forschung fehlt weiterhin eine kausale und anti-ödematöse Therapie. Vasopressin und V1a-Rezeptoren scheinen eine wesentliche Rolle in der Pathophysiologie von Hirnschädigungen zu spielen, da einerseits die Höhe des Vasopressin-Serumspiegels positiv mit der Schwere von verschiedenen Hirnläsionen korreliert und andererseits eine pharmakologische Hemmung des V1a-Rezeptors das Hirnödem und den sekundären Hirnschaden nach experimentellem Schädel-Hirntrauma mindert. Während die systemische Regulation der Wasserhomöostase in der Niere über den antidiuretischen Effekt von Vasopressin sehr gut bekannt ist, vermittelt über V2-Rezeptoren und Aquaporin 2 (AQP2), ist sowohl die zentrale Funktion von Vasopressin als auch die Regulation zerebraler AQP noch unzureichend verstanden. Ziel der vorliegenden Arbeit war es daher 1. den Einfluss von Vasopressin V1a-Rezeptoren auf den sekundären Hirnschaden nach experimentellem SHT an einem hochspezifischen V1a-Rezeptor knock-out Mausmodell zu untersuchen, 2. die Bedeutung der zerebralen AQP 1, 4 & 9 für den Hirnwassertransport und die post-traumatische Hirnödem Entstehung zu erforschen sowie 3. die Frage zu klären, ob die gezeigten anti-ödematösen Effekte des V1a-Rezeptors über zerebrale AQP nach Controlled Cortical Impact (CCI) im Mausmodell vermittelt werden. An tief anästhesierten Wildtyp und V1a-Rezeptor knock-out Mäusen wurde nach mikrochirurgischer Präparation ein standardisiertes und mittelschweres CCI ausgelöst. Die Hirnentnahme erfolgte je nach Zielparameter jeweils von unbehandelten Mäusen sowie 15 Minuten, 1, 3, 6, 12, 24 h oder 7 Tage nach Trauma. Für die Validierung des knock-out Modells wurden die physiologischen Parameter intrakranieller Druck, mittlerer arterieller Druck und die zerebrale Durchblutung vor und über 30 Minuten nach CCI bestimmt. Für die Untersuchung der neuroprotektiven Effekte des V1a Rezeptors waren die Zielparameter: Hirnwassergehalt, sekundäres Nekrosevolumen, die neurologische Funktion, Gewichtsänderung sowie die Mortalität. Die Entwicklung von maushirnspezifischen Primern war wesentliche Voraussetzung für die Quantifizierung von AQP1, 4 & 9 mRNA durch quantitative Real-Time PCR. Immunhistochemisch wurden mit der Fluorchrom-Methode und dem Infrarot Scan AQP1 & 4 lokalisiert und quantifiziert. Wesentliche Ergebnisse waren der Nachweis der neuroprotektiven Effekte durch die Deletion des V1a-Rezeptors, wodurch das posttraumatische Hirnödem und der sekundäre Hirnschaden 24 h nach Trauma um knapp 30% reduziert wurde, der posttraumatische Gewichtsverlust über 7 Tage verringert sowie die neurologische Funktion über 7 Tage nach experimentellem SHT signifikant verbessert war. Die murinen AQP1, 4 & 9 Primer waren spezifisch und für die quantitative RT-PCR geeignet. Auf Transkriptionsebene wurde AQP1 V1a-Rezeptor-abhängig 24 h nach CCI hochreguliert. AQP4 mRNA wurde konstitutiv exprimiert. AQP9 unterlag auf Transkriptionsebene keiner posttraumatischen Regulation. Auf Proteinebene wurde AQP1 nicht nur auf dem Ependym des Plexus choroideus, sondern erstmals auf kortikalen Neuronen im Maushirn detektiert. AQP4 war ubiquitär auf kortikalen und subkortikalen Astrozyten lokalisiert. Posttraumatisch wurde AQP1 kontralateral und AQP4 periläsional V1a-Rezeptor-abhängig sowohl kurz- als auch langfristig reguliert. Zusammenfassend ist zu sagen, dass Vasopressin an der Entstehung des sekundären Hirnschadens über V1a Rezeptoren nach experimentellem SHT im Mausmodell beteiligt ist. Die gezeigten anti-ödematösen Effekte werden im V1a-Rezeptor knock-out Mausmodell über Aquaporine vermittelt. Die kurz- und langfristige V1a-Rezeptor-abhängige AQP1 & 4 Regulation im Hirnparenchym korreliert dabei mit der Bildung des posttraumatischen Hirnödems. Somit sind der V1a-Rezeptor sowie AQP1 & 4 ein möglicher pharmakologischer Angriffspunkt für die Prävention und Reduktion des posttraumatischen, sekundären Hirnödems.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 16/19
Die Pathophysiologie des Schädel-Hirn-Traumas folgt einer zweistufigen zeitlichen Dynamik. Im Moment des Traumas entsteht durch die bloße mechanische Schädigung des Hirnparenchyms der primäre Hirnschaden. Gleichzeitig werden sekundäre Mechanismen in Gang gesetzt, die mit einer zeitlichen Verzögerung zum nicht-mechanischen, sekundären Hirnschaden führen. Man geht davon aus, dass die therapeutische Beeinflussung dieser Mechanismen eine Ausdehnung des Hirnschadens verhindern könnte. Als einer dieser Mechanismen wird häufig eine Verminderung der zerebralen Durchblutung angenommen, die zu einer Ischämie des Hirngewebes führt. Da es zahlreiche Berichte über Beobachtungen intravaskulärer, zerebraler Aggregate und Mikrothromben infolge experimenteller oder klinischer Schädel-Hirn-Traumata gibt, wird vermutet, dass ein Zusammenhang zwischen beiden besteht. Dieser konnte auch in früheren Untersuchungen unserer Arbeitsgruppe hergestellt werden. Um diesen Aspekt eingehend zu untersuchen, führten wir eine Reihe von Experimenten durch, in denen wir Mäuse einem experimentellen Schädel-Hirn-Trauma mittels Controlled Cortical Impact unterzogen und den Einfluss des antiaggregatorisch wirkenden Glykoprotein IIb/IIIa Antagonisten Tirofiban auf verschiedene Parameter der Pathophysiologie des Schädel-Hirn-Traumas untersuchten. Hierzu visualisierten wir mit Hilfe der intravitalen Fluoreszenzmikroskopie zunächst die posttraumatische Dynamik der Thrombozyten-Endothel-Interaktion und der Entstehung adhärierender Aggregate in der zerebralen Mikrozirkulation und überwachten dabei zahlreiche physiologische Parameter. Um eine mögliche Relevanz von Mikrothromben für die Entwicklung des sekundären Hirnschadens zu beleuchten, führten wir weitere Versuche durch, in denen wir den Einfluss der medikamentösen Thrombozytenaggregationshemmung mittels Tirofiban auf die räumliche Ausbreitung der traumatisch hervorgerufenen zerebralen Kontusion, den intrakraniellen Druck und den zerebralen Wassergehalt, ein Maß für das Hirnödem, untersuchten. Dabei konnten wir beobachten, dass in Venen die Thrombozyten-Endothel-Interaktion infolge eines Controlled Cortical Impact-Traumas überwiegend eine Tendenz zur Zunahme zeigte, die jedoch größtenteils nicht statistisch signifikant war. Lediglich für Rhodamin-gefärbte, rollende Thrombozyten ergab sich ein statistisch signifikanter Unterschied zwischen den Zeitpunkten. Unter Tirofiban fand sich in der Frühphase nach Trauma eine im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant größere Anzahl CFDA-markierter, rollender Thrombozyten, die jedoch im Zeitverlauf abnahm. Die Aggregatlast, also die Summe der in einem Gefäß vorgefundenen Aggregatgrößen nahm nach dem Trauma zu und ließ sich, ebenso wie die Anzahl adhärierender Aggregate durch Tirofiban teilweise signifikant reduzieren. In Arterien fanden sich keine nennenswerten Befunde zur Thrombozyten-Endothel-Interaktion oder zur Dynamik der Aggregatbildung. Ein möglicher Zusammenhang zwischen Mikrothromben und einer Verminderung der zerebralen Durchblutung konnte in der vorliegenden Arbeit nicht nachgewiesen werden, denn es waren insgesamt kaum nennenswerte Beeinträchtigungen der Durchblutung in den beobachteten Gefäßen zu registrieren. In den Blutgasanalysen am Versuchsende zeigten sich Hinweise auf eine metabolische Azidose. Der mittlere arterielle Blutdruck war während des posttraumatischen Beobachtungszeitraums erhöht, mit einem transienten Höhepunkt während der Initialphase nach dem Trauma. Die Durchmesser der beobachteten Blutgefäße zeigten infolge des Traumas eine Vasodilatation, in den Arteriolen mit einer leichten zeitlichen Verzögerung. Der posttraumatische intrakranielle Druck war unter Tirofiban teilweise etwas niedriger. Das sekundäre Wachstum der durch das Trauma hervorgerufenen Kontusionsnekrose war durch Tirofiban nicht signifikant beeinflussbar, wenn auch die Infusion unmittelbar nach Trauma zu einem etwas niedrigeren Wert führte. Der posttraumatische zerebrale Wassergehalt war unter Tirofiban teilweise signifikant erhöht. Bei der Anwendung gerinnungshemmender Medikamente ist prinzipiell die Gefahr intrakranieller Blutungen in Betracht zu ziehen, insbesondere im Rahmen eines Schädel-Hirn-Traumas. Wir haben in unseren Experimenten kein gesondertes Augenmerk auf Häufigkeit oder Ausmaß möglicherweise auftretender intrakranieller Blutungen gerichtet, so dass hierzu an dieser Stelle keine Aussage möglich ist. Tirofiban diente uns in erster Linie als experimentelles Werkzeug, mit dem bestimmte Aspekte der Pathophysiologie eines Schädel-Hirn-Traumas beleuchtet werden sollten, anstatt es als therapeutische Option in Erwägung zu ziehen.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 16/19
Koronaranomalien stellen eine Gruppe von diversen kongenitalen Krankheitsbildern der Koronararterienanatomie dar, deren klinische Manifestationen und Pathophysiologie sehr unterschiedlich sind. Die vorliegende retrospektiv ausgerichtete epidemiologische Studie handelt von der Prävalenz und klinischen Relevanz der Koronararerienanomalien eines angiographisch untersuchten Patientengutes des Universitätsklinikums München - Innenstadt der LMU. Die angiographischen Daten von 13170 Patienten, die sich im Zeitraum zwischen 1. Januar 1999 und 31. Dezember 2008 in der Herzkatheterabteilung des Universitätsklinikums München Innenstadt einer Koronarangiographie unterzogen, wurden retrospektiv analysiert. Koronaranomalien wurden bei insgesamt 335 Patienten diagnostiziert (Prävalenz = 2,54%). Die am meisten betroffenen Patienten waren männlich, nämlich 232 Patienten mit einem Durchschnittsalter von 62,41±11,92. Die LAD war die Koronararterie, die am häufigsten beteiligt war (50,3%). 128 Patienten (38,2%) zeigten Urspungsanomalien (42 RCA-Anomalien, 70 LMAnomalien, eine LAD-Anomalie und 15 LCx-Anomalien). 184 Patienten (54,9%) zeigten Anomalien der intrinsischen Koronararterienanatomie (142 Muskelbrückepatienten, 42 Aneurysmapatienten, keine Patienten mit kongenitaler Stenose). 18 Patienten (5,4%) zeigten Anomalien an den Koronararterienenden (18 Koronarfistelpatienten). Bei fünf Patienten wurden multiple Koronaranomalien festgestellt. Abnorme Kollateralgefäße wurden nicht beobachtet. In der Literatur kommen Koronaranomalien mit einem Prävalenzintervall von 0,6% bis 1,34% vor. Koronaranomalien benötigen eine korrekte und präzise Erkennung, um die entsprechende Behandlungsplanung sicherzustellen.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 15/19
Otoakustische Emissionen (OAE) werden von den Äußeren Haarzellen im Corti-Organ im Rahmen der aktiven Verstärkerfunktion der Cochlea generiert. Die Messung von OAE ermöglicht somit die Beurteilung der cochleären Funktion mittels einer einfach durchzuführenden, zuverlässigen und nicht-invasiven Technik. Durch die Lage der Cochlea im Felsenbein sind die nicht-invasiven diagnostischen Möglichkeiten ansonsten deutlich eingeschränkt. Dementsprechend unklar ist bis heute die Pathophysiologie zahlreicher Innenohrschwerhörigkeiten. Könnten einzelne charakteristische Veränderungen der OAE jeweils verschiedenen pathophysiologischen Vorgängen in der Cochlea zugeordnet werden, brächte dies umfangreiche Möglichkeiten in Erforschung und Diagnostik von Innenohrschwerhörigkeiten. Eine cochleäre Ischämie mit folgender Hypoxie wird bei vielen Hörstörungen diskutiert. Ziel dieser Arbeit war die Etablierung eines Tiermodells, an dem die Veränderung der Pegel von Distorsionsprodukten Otoakustischer Emissionen (DPOAE) durch verschiedene Einflussfaktoren frequenz-spezifisch und im Zeitverlauf untersucht werden können. Insbesondere sollten die Veränderungen durch Hypoxie detailliert charakterisiert werden. Mit dem etablierten Tiermodell konnten störungsfreie DPOAE-Messungen unter stabilen Rahmenbedingungen erreicht werden. Durch kontinuierliches Monitoring mittels invasiver Blutdruckmessung und pulsoxymetrischer Bestimmung der Sauerstoffsättigung konnten kontrollierte Bedingungen zur Reduktion etwaiger Verzerrungseffekte geschaffen werden. Die Genauigkeit der Pulsoxymetrie wurde mittels Blutgasanalyse validiert. Erstmalig beschrieben werden konnte eine ausgeprägte Destabilisierung der DPOAE-Pegel unter Hypoxie. Eine bereits von mehreren Autoren berichtete Pegelabnahme konnte zudem erstmals mit dem Grad der Hypoxie korreliert werden, welcher mittels kontinuierlichem Monitoring der Sauerstoffsättigung im Blut erhoben wurde. Ein ebenfalls vorbeschriebener erneuter Abfall der DPOAE-Pegel nach Reoxygenierung wurde reproduziert. Dieser dürfte am ehesten durch osmotische Prozesse mit Ausbildung eines endolymphatischen Hydrops bedingt sein. Darüber hinaus wurde im Zusammenhang mit der Hypoxie ein vorübergehender Pegelanstieg auf Werte über den prähypoxischen Mittelwert beobachtet. Dieser wird, 44 analog zu ähnlichen Beobachtungen nach Exposition mit Tönen tiefer Frequenz, durch Verschiebung des „operating points“ der Äußeren Haarzellen erklärt. Bei suboptimaler Ausgangsposition befinden diese sich durch die Verschiebung vorübergehend in optimaler Position, was sich in einem Pegelanstieg bemerkbar macht. Die beobachtete markante Pegelinstabilität ist zwar unseres Wissens bislang für keinen der möglichen Einflussfaktoren beschrieben worden, zur Klärung ob diese tatsächlich Hypoxie-spezifisch ist bedarf es jedoch weiterer Studien. Da deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Frequenzen auffielen, sollten weitere Studien stets ein breites Frequenzspektrum berücksichtigen. Besonders auffallend war ein zu den Veränderungen bei 4, 8 und 16 kHz differentes Muster bei 2 kHz und insbesondere bei 12 kHz. Zusammen mit der einfach erhebbaren Pegelinstabilität könnte eine Analyse der einzelnen Frequenzen einem etwaigen Messmodell zur Erfassung einer cochleären Hypoxie zusätzliche Sicherheit bieten. Ließe sich dadurch tatsächlich eine cochleäre Hypoxie nachweisen, könnte das von großer Bedeutung für das Verständnis von Innenohrschwerhörigkeiten sein und als Bestandteil der audiologischen Diagnostik eventuell bei Therapieentscheidungen helfen.
Immunogene Zelltodmarker sind eine inhomogene Gruppe von Molekülen, die während Zelltodprozessen wie Apoptose, Nekrose oder weiteren Formen freigesetzt werden. Je nach Zusammensetzung des extrazellulären Milieus können diese „Danger associated molecular patterns“ (DAMPs) wie das „High mobility group box 1“ (HMGB1) Protein das Immunsystem stimulierend oder inhibierend beeinflussen. Bei Tumorerkrankungen scheint eine kontinuierliche Freisetzung von HMGB1, u.a. über eine Vermittlung durch den zellulären Bindungspartner „Receptor of advanced glycation end products“ (RAGE), zu einer Förderung des Tumorwachstums zu führen, während die pulsatile Freisetzung während zytotoxischer Therapie zu einer verbesserten antitumorösen Immunantwort beitragen könnte. Lösliches RAGE (sRAGE) kann hingegen die Effekte von extrazellulärem HMGB1 abpuffern. In diesem Review werden die strukturellen und funktionalen Charakteristika dieser immunogenen Zelltodmarker sowie ihre Rolle in der Pathophysiologie von nicht-malignen und malignen Erkrankungen vorgestellt; sodann wird ihre Relevanz als Serum-Biomarker für die Diagnose, die Prognoseabschätzung, die Prädiktion und das Monitoring des Ansprechens einer zytotoxischen Therapie bei Tumorpatienten beleuchtet. Bei Patienten mit verschiedenen Tumorerkrankungen wurden im Vergleich zu gesunden Personen erhöhte Serumkonzentrationen von HMGB1 und niedrigere sRAGE-Werte gefunden. Zudem waren hohe HMGB1- und niedrige sRAGE-Serumwerte vor und während einer zytotoxischen Therapie mit einem unzureichenden Ansprechen auf die Behandlung und einem kürzeren Überleben assoziiert. Diese Ergebnisse weisen die immunogenen Zelltodmarker HMGB1 und sRAGE als neue, vielversprechende Biomarker zur Abschätzung der Prognose, Stratifikation der Patienten und zum Therapiemonitoring bei Tumorpatienten aus.
Fast jeder 10. Deutsche leidet an einem Restless-Legs-Syndrom (RLS). Die Pathogenese der Erkrankung ist noch immer nicht endgültig geklärt. Neben der idiopathischen Form gibt es weitere Ursachen, die bei der Diagnose abgeklärt werden sollten.
Fast jeder 10. Deutsche leidet an einem Restless-Legs-Syndrom (RLS). Die Pathogenese der Erkrankung ist noch immer nicht endgültig geklärt. Neben der idiopathischen Form gibt es weitere Ursachen, die bei der Diagnose abgeklärt werden sollten.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 05/07
Die Mastitis des Rindes ist die wirtschaftlich bedeutendste Einzeltiererkrankung in der Milchwirtschaft. Staphylococcus aureus (S. aureus) und Escherichia coli (E. coli) zählen zu den wichtigsten Mastitiserregern, die jedoch zumeist sehr unterschiedliche Krankheitsbilder hervorrufen. So verursacht E. coli hauptsächlich transiente, akute klinische Mastitiden, während S. aureus als bedeutendster Verursacher chronischer bis subklinischer Mastitiden mit persistierendem Verlauf angesehen wird. In den letzten Jahrzehnten wurde die Pathophysiologie der entzündeten Milchdrüse eingehend wissenschaftlich bearbeitet. Frühe Zeitpunkte einer intramammären Infek-tion, zu denen die Pathogene zwar bereits erkannt wurden, aber noch keine klinischen Symptomen in Erscheinung getreten sind, wurden bislang in vivo noch nicht untersucht. Zu den ersten wirtsseitigen Ereignissen nach dem Eindringen und Erkennen der Patho-gene zählen Veränderungen in der Abundanz von mRNA-Transkripten immun-relevanter Gene. Vertreter dieser differentiell exprimierten Gene gehören z.B. zu den Zytokinen, Chemokinen und antimikrobiellen Peptiden. Diese sollen es dem Wirt ermöglichen, eine adäquate Immunantwort zu initiieren, welche als entscheidend für den klinischen Verlauf der Erkrankung gilt. In der vorliegenden Arbeit wurde ein Tiermodell zur Simulation der ersten 3 h nach dem Eindringen der Pathogene E. coli und S. aureus in das Euter etabliert. Das Hauptaugenmerk lag hierbei auf der Untersuchung von Expressionsänderungen ausgewählter Kandidatengene nach unterschiedlich langer Erregerexposition (1-3 h) in verschiedenen Kompartimenten der Milchdrüse. Dabei wurden die Lokalisationen Zitzenzisterne (ZZ), Drüsenzisterne (DZ) und das ventrale Euterparenchym (EU) näher untersucht. Großes Augenmerk lag auf einer strengen Standardisierung der Versuchs-tiere, um die Vergleichbarkeit der erzielten Ergebnisse sicherzustellen. Der Versuch umfasste 12 erstlaktierende Kühe der Rasse Holstein-Friesian mit makelloser Allgemein- und Eutergesundheit und einer Zellzahl < 50.000/ml Milch in allen 4 Eutervierteln. Bei den Tieren wurden 3 Euterviertel jeweils sequentiell über einen Zeitraum von 1, 2 und 3 h entweder mit 5*106 CFU E. coli1303 (n = 6) oder S. aureus1027 (n = 6) intrazisternal inokuliert. Ein Kontrollviertel blieb unbehandelt und diente der Ermittlung von Basisexpressionswerten. Mit Hilfe der unterschiedlich lange inokulierten Viertel konnte ein zeitlicher Verlauf der Expressionsänderungen ausgewählter Kandidatengene extrapoliert werden. Wie erwartet traten innerhalb des dreistündigen Versuchszeitraumes keinerlei klinische Effekte bei den Versuchstieren auf. Die innere Körpertemperatur, der Leukozytengehalt im Blut, der SCC und verschiedene Milchinhaltsstoffe erfuhren keine Veränderungen, die auf die Pathogen-Exposition zurückzuführen waren. Durch wiederholte Unter-suchung von Milchproben im Versuchsverlauf wurde die bakterielle Vermehrung analysiert. Hierbei konnte eine Vervielfachung von E. coli um durchschnittlich das 30-fache festgestellt werden, wohingegen sich S. aureus innerhalb der ersten 3 h p. inoc. vergleichsweise schwach vermehrte (durchschnittlich 1,8-fach). Die beiden im Tiermodell verwendeten Bakterienstämme wurden parallel in vitro in Milch und in Nährmedium kultiviert, um deren Wachstum und Adaptationsfähigeit zu untersuchen. E. coli erreichte nach 14-stündiger Inkubation in Milch ein Maximum von 1,2*109 ± 2,5*108 CFU/ml (MW ± SD), während S. aureus mit 5,3*108 ± 8,9*108 CFU/ml (MW ± SD) eine deutlich schwächere und heterogenere Vermehrung zeigte. Im Anschluss an diese Vorinkubation in Vollmilch wurde untersucht, ob sich die Pathogene an das spezifische Wachstumsmedium Milch anpassen konnten. Nach Umsetzen in frische Vollmilch zeigten die Pathogene jedoch kein verbessertes und beschleunigtes Wachstum im Vergleich zu in standardisiertem Medium vorkultivierten Bakterien. Um die Vergleichbarkeit mit früheren Experimenten sicherzustellen, wurden E. coli und S. aureus deshalb mit Nährmedium für die in vivo-Versuche präpariert. Drei Stunden nach Inokulation des ersten Euterviertels wurden die Tiere getötet und Gewebeproben innerhalb von 20 min aus den drei zu untersuchenden Lokalisationen (ZZ, DZ, EU) der einzelnen Euterviertel gewonnen. Die Proben wurden unmittelbar nach Entnahme in Stickstoff schockgefroren und bis zur Aufarbeitung bei -80°C tiefgefroren. Im Rahmen weiterer Untersuchungen fand dann die mRNA-Extraktion sowie die Analyse der Transkript-Abundanzen entzündungsrelevanter Kandidatengene (IL6, TNF, CXCL8, CCL20, S100A9, LAP, LCN2, MX2 und CYP1A1) mittels qRT-PCR statt. Die Auswahl geeigneter Gene erfolgte sowohl anhand eines orientierenden Vorversuchs in vivo als auch anhand bekannter, in vergleichbaren in vitro-Experimenten regulierten Genen der Milchdrüsenepithelzelle. Es konnte gezeigt werden, dass die Expressionsänderungen nach Kontakt mit E. coli deutlich stärker und homogener ausfielen als nach Kontakt mit S. aureus. Bereits nach 1-stündiger Erregerexposition konnten signifikante Steigerungen der mRNA-Expression einiger Gene verzeichnet werden. Dies galt vor allem für die Chemokine CCL20 und CXCL8 sowohl nach Exposition mit E. coli, als auch mit S. aureus. Für die Zytokine IL6 und TNF konnte eine rasche mRNA-Expressionssteigerung nach 1-stündiger intramammärer Inokulation von E. coli nachgewiesen werden, während eine Regulation im Euter mit S. aureus inokulierter Tiere erst nach 2 h und vergleichsweise schwächer eintrat. Die antibakteriell wirkenden Faktoren S100A9 und LAP waren den Chemo-kinen und Zytokinen zeitlich nachgeschaltet, wurden aber nur nach Exposition mit E. coli deutlich hochreguliert. Im Gegensatz zu in vitro-Untersuchungen mit Milch-drüsenepithelzellen konnte für die Gene LCN2, MX2 und CYP1A1 keine nennenswerte Regulation nach Inokulation mit E. coli und S. aureus festgestellt werden. Des Weiteren fiel auf, dass die untersuchten Kandidatengene invariant stärker in ZZ und DZ heraufreguliert wurden, als im EU. Meist ähnelten sich ZZ und DZ in Stärke und Verlauf der Expressionsänderung. Im ventralen Euterparenchym dagegen konnte nach Inokulation von E. coli nur für die Gene IL6, TNF, CXCL8 und S100A9 eine vergleichsweise schwache, aber statistisch signifikante Steigerung der mRNA-Expression aufgezeigt werden. Nach Inokulation mit S. aureus konnte in dieser Lokalisation keine Hochregulation der untersuchten Kandidatengene festgestellt werden. Das in dieser Arbeit etablierte Tiermodell zeigt erstmalig in vivo die frühe patho-genspezifische und kompartimentabhängige Regulation immunrelevanter Gene im Eutergewebe der Milchkuh auf. Es bietet damit eine gute Basis für holistische Ansätze zur Untersuchung sehr früher Ereignisse bei der Wirt-Pathogen-Interaktion. Mittelfristig soll hiermit aufgeklärt werden, welche wirts- und pathogenseitigen Mechanismen zur Entstehung akuter und chronischer Mastitiden führen und welche Faktoren persistente Infektionen der Milchdrüse fördern oder verhindern. Detaillierte Kenntnisse über solche frühen Ereignisse ebnen den Weg, Ansätze für eine verbesserte Mastitis-Diagnostik, -Prophylaxe und -Therapie bei der bovinen Mastitis zu finden.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 13/19
Die endotheliale Glykokalyx ist eine am Gefäßendothel verankerte Schicht aus Proteoglykanen, Glykosaminoglykanen und Glykoproteinen. Bekannt seit nahezu 70 Jahren, rückte die endotheliale Glykokalyx erst in den vergangenen Jahren zunehmend ins Interesse der Forschung. Sie hat eine bislang ungeklärte Rolle in der Pathophysiologie verschiedener Erkrankungen. Neben der vaskulären Barrierefunktion und als Vermittler Schubspannungs-induzierter Vasodilatation sind für Ihre Funktion die Interaktionen mit plasmatischen und zellulären Blutbestandteilen von höchster Bedeutung. Einer der Faktoren, die die Glykokalyx beeinflussen, ist das in den Vorhöfen des Herzens bei Volumenbelastung freigesetzte atriale natriuretische Peptid (ANP). Es führt als endokrine Antwort auf Hypervolämie zu einer Erhöhung der vaskulären Permeabilität über die Zerstörung der Glykokalyx („Shedding“). Daneben können Ischämie und Reperfusion, Entzündungsreaktionen, Sepsis und Atherosklerose die Glykokalyx schädigen. Die vorliegende Arbeit sollte klären, welche Effekte die verschiedenen Vertreter der Familie der natriuretischen Peptide auf die endotheliale Glykokalyx haben, und ob der Effekt von ANP durch Hemmung von Proteasen hemmbar ist.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 13/19
Der primäre Hyperaldosteronismus (PHA) ist die häufigste Ursache einer sekundären Hypertonie. Ausgehend von den Beobachtungen, dass eine aberrante Rezeptorexpression bei dem pathophysiologisch ähnlichen Krankheitsbild des ACTH-unabhängigen Cushing-Syndroms durchaus häufig vorkommt, wurde in dieser Studie untersucht, ob bei dem PHA ebenso abnorme Rezeptoren vorkommen und welche Rolle diese in der Pathophysiologie der Erkrankung spielen. So könnten neben der Spironolactontherapie und der Adrenalektomie alternative Therapieansätze (z.B. durch Blockade dieser Rezeptoren) eröffnet werden. An der Studie nahmen 12 Patienten mit einem gesicherten PHA und 12 gesunden Kontrollpersonen teil. Die Studienteilnehmer wurden mittels eines Dreitagestestprotokolls biochemisch auf das Vorliegen einer aberranten Rezeptorexpression in der Nebenniere untersucht. Folgende Stimulationen wurden durchgeführt: Orthostasetest, Mahlzeit-Test, ACTH-, GnRH-, TRH-, Glukagon-, AVP- und MCP-Stimulation. Hiermit wurde insgesamt auf 11 potentielle adrenal exprimierte Rezeptoren untersucht. In Plasma wurden Aldosteron, Cortisol, Renin und ACTH bestimmt. Die Auswertung erfolgte mittels deskriptiver Statistik, wobei nur ein Aldosteronanstieg über 50% über dem Ausgangswert als positiv gewertet wurde. Die Ergebnisse zeigten, dass aberrante Rezeptoren sowohl bei PHA-Patienten, als auch bei Gesunden vorkommen. Eine Reaktion auf GnRH und TRH war ausschließlich bei Erkrankten nachzuweisen, so dass wir davon ausgehen, dass diese Rezeptoren krankheitsspezifisch für den PHA sein könnten. GIP-Rezeptoren konnten weder bei den Patienten noch bei den Probanden nachgewiesen werden und spielen somit keine Rolle für das Aldosteronhaushalt. Die restlichen Rezeptoren (ACTH, AVP, MCP, Glukagon) wurden sowohl bei Patienten als auch bei Probanden nachgewiesen und scheinen somit nicht PHA bezogen zu sein. Schlussendlich konnten wir unsere Hypothese bestätigen - aberrante Rezeptoren kommen bei PHA-Patienten vor und sind teilweise krankheitsspezifisch, so dass eine selektive Blockade dieser Rezeptoren als Therapieansatz durchaus denkbar wäre.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 13/19
Gerade in der heutigen Kommunikationsgesellschaft führen Hörstörungen häufig zu einem Verlust der Arbeitsfähigkeit und Lebensqualität. Nicht selten enden sie in einer sozialen Isolation der Patienten. Bisher sind kausale Therapiemaßnahmen zur Behandlung einer Innenohrschwerhörigkeit nur in begrenztem Umfang möglich. Die wichtigste Therapieoption besteht darin, den Patienten mit einem Hörgerät zu versorgen. Nach einer Mitteilung der Bundesinnung der Hörgeräteakustiker wird die Zahl der ca. 2,5 Millionen in Deutschland lebenden Hörgeräteträger aufgrund der demographischen Entwicklung weiter zunehmen. Der Prävention und Behandlung von Innenohrerkrankungen kommt somit aus sozioökonomischer, aber auch aus klinischer Sicht eine große Bedeutung zu. Deshalb ist eine intensive Erforschung der Pathophysiologie von Innenohrstörungen notwendig. Pathogenetisch spielen neben Ursachen wie Hypoxie, Lärm und Hypertonie auch metabolische Erkrankungen wie eine Hypercholesterinämie eine auslösende Rolle. Erste Hinweise auf die schädigende Wirkung von Cholesterin auf das Innenohr ergab bereits im Jahr 1962 eine Untersuchung von Samuel Rosen, welcher die Prevalenz der Presbyakusis bei dem sudanesischen Stamm der Mabaan mit einer Kontrollgruppe aus den USA verglich. Das verminderte Auftreten der Altersschwerhörigkeit bei den Mabaan führte er unter anderem auf eine cholesterinarme Ernährung zurück. Zahlreiche epidemiologische, klinische und experimentelle Studien bestätigen diesen Zusammenhang und weisen unter anderem auch auf eine direkte schädigende Wirkung von Cholesterin auf die Funktion der äußeren Haarzellen hin. Die äußeren Haarzellen sind in der Lage, durch Längenänderungen Schallsignale zu verstärken und die Sensitivität des Corti-Organs zu erhöhen. Dieser Vorgang wird aufgrund seiner Abhängigkeit vom Membranpotenzial auch Elektromotilität genannt. Er wird durch Konformationsänderungen des Motorproteins Prestin, welches in der Zellmembran der äußeren Haarzellen lokalisiert ist, ausgelöst. Bei einer Depolarisation kommt es zur Verkürzung, eine Hyperpolarisation führt zur Verlängerung der Zellen. Obwohl zahlreiche Studien vorliegen, ist die genaue Wirkungsweise von Cholesterin auf die äußeren Haarzellen noch weitgehend ungeklärt und Inhalt kontrovers geführter Diskussionen. Die zentrale Aufgabe dieser Arbeit bestand darin, den Einfluss von Cholesterin auf die Motilität von äußeren Haarzellen qualitativ und quantitativ zu untersuchen. Dazu wurden V. Zusammenfassung und Ausblick 65 die Längenänderungen von insgesamt 77 Zellen bei unterschiedlichen extrazellulären und intrazellulären Bedingungen gemessen. Die äußeren Haarzellen wurden aus der Cochlea von Meerschweinchen frei präpariert und mit der Patch-Clamp-Technik zu Änderungen der Zelllänge stimuliert. Zur Aufzeichnung dieser Bewegungen diente die Videomikroskopie auf Subpixelniveau, die eine Auflösung im Nanometerbereich aufweist. Die Zellen wurden in mehrere Versuchsreihen aufgeteilt. In einer Versuchsreihe wurden die Längenänderungen von 12 äußeren Haarzellen bei physiologischen intra- und extrazellulären Bedingungen gemessen. Diese Zellen dienten als Kontrollgruppe für die weiteren Experimente. Die Ergebnisse dieser Versuchsreihe konnten das Bewegungsmuster der Zellen, das in der Literatur beschrieben worden ist, bestätigen. Es zeigte sich ein asymmetrischer Verlauf der Bewegungen in Depolarisations- und Hyperpolarisationsrichtung mit einer maximalen Längenänderung von ca. 1,5 μm. Um den Einfluss von extrazellulärem Cholesterin auf die Motilität der äußeren Haarzellen zu quantifizieren, wurden die Zellen in Abhängigkeit von der Cholesterinkonzentration untersucht. Insgesamt wurden die Längenänderungen von 12 Zellen mit 0,1 mmol/l, von 10 Zellen mit 0,5 mmol/l, von 12 Zellen mit 1 mmol/l und von 7 Zellen mit 1,5 mmol/l Cholesterin gemessen. Das Versuchsergebnis ergab einen konzentrationsabhängigen Einfluss von Cholesterin auf die Elektromotilität von äußeren Haarzellen. Dieser Effekt war ab einer Cholesterinkonzentration von 1,0 mmol/l mit einem Motilitätsrückgang um 29 % bei der maximalen Verkürzung und um 9 % bei der maximalen Verlängerung signifikant. Gleichzeitig zeigte sich eine Verschiebung der Spannung Vpkc in die hyperpolarisierende Richtung. Vpkc entspricht der Spannung, bei der am effektivsten eine Bewegung der äußeren Haarzellen erzeugt wird. Die Verschiebung von Vpkc wurde in früheren Studien als Stellschraube für die Regulation der Elektromotilität gesehen. Mit diesen Ergebnissen konnte die vorliegende Studie nicht nur den seit Jahrzehnten diskutierten schädigenden Einfluss von Cholesterin auf die äußeren Haarzellen nachweisen, sondern auch Hinweise auf eine Regulationsfunktion von Cholesterin bei der Elektromotilität geben. Der Einfluss von Cholesterin auf die Elektromotilität beruht sowohl auf Wirkungen auf die passive Zellmembran, als auch auf das Motorprotein Prestin. Eine weitere Versuchsreihe sollte Hinweise liefern, ob der Einfluss von Cholesterin eher das Ergebnis von Auswirkungen auf die passiven Eigenschaften der Zellmembran darstellt oder mehr auf einem Effekt auf die Funktion des Motorproteins Prestin beruht. Dazu wurde bei 12 Zellen durch Reduktion der intrazellulären Chloridkonzentration die Prestinfunktion 66 V. Zusammenfassung und Ausblick auf die Hälfte verringert und extrazellulär 1 mmol/l wasserlösliches Cholesterin zugegeben. 12 Zellen mit halbmaximaler Prestinfunktion, bei denen die extrazelluläre Lösung kein Cholesterin enthielt, dienten als Vergleichsgruppe. Bei den mit einer Cholesterinkonzentration von 1 mmol/l behandelten Zellen mit halbmaximaler Prestinfunktion zeigte sich ein Motilitätsrückgang um 18 % bei der maximalen Verkürzung und um 5 % bei der maximalen Verlängerung im Vergleich zu den Zellen mit halbmaximaler Prestinfunktion ohne Cholesterinzugabe. Aus dem Vergleich dieser beiden Zellgruppen mit den Zellen, die nur mit 1,0 mmol/l Cholesterin behandelt wurden, konnte ermittelt werden, dass Cholesterin stärker auf das Motorprotein Prestin als auf die physikalischen Eigenschaften der Zellmembran wirkt. Die Ergebnisse dieser Arbeit unterstützen die in mehreren Studien diskutierte Vermutung, dass zwischen einer Hypercholesterinämie und Hörschädigungen ein Zusammenhang besteht. Sie ermöglichen ein besseres Verständnis der Wirkung von Cholesterin auf die Hörfunktion. Als präventive Maßnahme könnte neben der Vermeidung von Lärmbelastung auch die rechtzeitige Diagnose und Therapie einer Hypercholesterinämie sein. In Studien wurde ein therapeutischer Effekt einer Senkung des Cholesterinspiegels bei einem Hörsturz nachgewiesen. Diese klinischen Beobachtungen scheinen bei Betrachtung der Ergebnisse dieser Arbeit plausibel zu sein. Durch Senkung des Cholesterinspiegels besteht womöglich eine gute Chance, erstmals eine suffiziente Therapie des Hörsturzes zu entwickeln. Die genauen Mechanismen der Wirkung von Cholesterin auf die Zellmembran bzw. auf das Motorprotein Prestin sind jedoch noch weitgehend unbekannt. Die in dieser Arbeit beschriebenen Hinweise auf eine Regulationsfunktion von Cholesterin bei der Motilität von äußeren Haarzellen bieten durchaus neue Ansatzpunkte für weitere Untersuchungen auf diesem Forschungsgebiet. Durch das Verständnis grundlegender Pathomechanismen ergeben sich in Zukunft neue Möglichkeiten zur Prävention und Therapie von Erkrankungen des Innenohres wie Altersschwerhörigkeit, Hörsturz und Tinnitus. Angesichts der steigenden Anzahl betroffener Patienten und der überragenden Bedeutung des Gehörsinns für das soziale Zusammenleben sind Erkenntnisse auf diesem Gebiet von großer klinischer Bedeutung
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 13/19
Atherosklerotische Krankheitsbilder, insbesondere die koronare Herzerkrankung und der akute Myokardinfarkt sind die häufigsten Todesursachen in Deutschland. Dementsprechend häufig sind diese der Grund für die Alarmierung eines Notarztes. Bisher konnten einige Risikofaktoren für das Auftreten atherosklerotischer Veränderungen identifiziert werden (z. B. arterieller Hypertonus, Nikotinabusus, Diabetes mellitus). Diese etablierten Risikofaktoren werden aber nur bei 30-50% der kardiovaskulären Erkrankungen nachgewiesen (113). In den letzten Jahren wurden vermehrt Untersuchungen zum Einfluss der Blutviskosität auf die Pathophysiologie der Atherosklerose durchgeführt. Diese zeigten Veränderungen der rheologischen Eigenschaften des Blutes bei koronarer Herzerkrankung, peripherer arterieller Verschlusserkrankung und arteriellem Hypertonus. Die Blutviskosität stellt die visköse Komponente des peripheren Gesamtwiderstandes dar. Ihr Einfluss auf die Perfusion in diversen Bereichen des Gefäßsystems mit niedrigen Scherraten, z.B. den Koronarien, gewinnt an Bedeutung, wenn die vasomotorische Autoregulation limitiert ist, wie beispielsweise bei der koronaren Herzerkrankung. Um diese lokale Hyperviskosität zu kompensieren ist eine Steigerung des Blutflusses nur schwerlich oder gar nicht möglich. Im Bereich subtotaler Stenosen kann so eine Erhöhung der Blutviskosität potentiell einen rheologischen Verschluss des Blutgefässes auslösen. Pectanginöse Beschwerden sind die Folge. Im akuten Stadium eines pectanginösen Anfalls oder eines Myokardinfarkts wurde die Blutviskosität bisher jedoch noch nicht bestimmt. Deswegen führten wir eine prospektive präklinische Observationsstudie im Notarztdienst durch, um die Rolle der Blutviskosität, die mit einem neuartigen Kapillarviskosimeter (Rheolog®) bestimmt wurde, in der Initialphase eines akuten Koronarsyndroms näher untersuchen zu können. Hierbei wurden 113 Notfallpatienten in die Studie eingeschlossen. Bei 33 der Patienten wurde ein akutes Koronarsyndrom gemäß der Leitlinien der deutschen Gesellschaft für Kardiologie diagnostiziert (91; 92). 60 Notfallpatienten dienten als Kontrollkollektiv. 20 Patienten, deren akute Erkrankungen mit rheologischen Störungen einhergehen, eigneten sich nicht für das Kontrollkollektiv. Sie wurden jedoch in die Multivarianzanalyse der Studie einbezogen, um keine Vorselektion der Studiendaten vorzunehmen. Wir konnten zeigen, dass Patienten in der Initialphase eines akuten Koronarsyndroms ein verändertes Viskositätsprofil aufweisen. Bei allen untersuchten Scherraten konnten im Vergleich zur Kontrollgruppe von Notfallpatienten tendenziell erhöhte mittlere Viskositätswerte festgestellt werden. Das Signifikanzniveau wurde hierbei jedoch nicht erreicht. Die Mediane der Viskositätswerte bei einer Scherrate von 100 s-1 lagen bei den Patienten mit einem akuten Koronarsyndrom mit 5,3 mPa.s [4,8-6,5] höher als bei der Kontrollgruppe mit 4,9 mPa.s [4,2-5,79] (p= 0,059). Die Prävalenz der kardiovaskulären Risikofaktoren arterieller Hypertonus (79% vs. 40%; p
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 12/19
Die Schizophrenie ist eine schwerwiegende psychiatrische Störung, von der weltweit etwa 1% der Bevölkerung betroffen ist. Die multifaktorielle Ätiopathogenese der Erkrankung ist noch weitgehend ungeklärt, wobei eine genetisch bedingte Vulnerabilität im Mittelpunkt steht. Dabei wird von einem polygenen Erbgang ausgegangen, wobei die risikomodulierenden Genvarianten bei verschiedenen Personen möglicherweise in unterschiedlicher Ausprägung vorliegen und für die Erkrankung prädisponieren. Bei der Suche nach kausalen chromosomalen Loci wurden bislang mehrere Gene mit jeweils nur geringen Beiträgen zu Entstehung und Ausprägung der Schizophrenie identifiziert. Dennoch sind die Anzahl der prädisponierenden Genloci, das von jedem Genort übertragene anteilige Risiko sowie epistatische Effekte derzeit unbekannt. Ein Grund für die inkonsistente Ergebnislage wird in der ätiologischen Heterogenität der klinisch-psychiatrischen Diagnose Schizophrenie gesehen. Das Konzept der Endophänotpyen bzw. intermediärer Phänotypen bietet eine Möglichkeit ätiologisch homogenere Subgruppen zu bilden. Endophänotypen sind zeitstabile, quantitativ messbare neurobiologische Korrelate. Es wird angenommen, dass ihre Ätiologie homogener und ihre genetische Determination weniger komplex ist als diejenige klinischer Krankheitsphänotypen. RGS4 ist ein Kandidatengen für Schizophrenie, das auf Chromosom 1 lokalisiert ist, in einer Region, die mit Schizophrenie gekoppelt zu sein scheint. Die Relation von RGS4 zur Pathogenese der Schizophrenie erscheint plausibel, da RGS4-Proteine die zeitliche Koordination und die Dauer der Signaltransduktion spezifischer Neurotransmittersysteme regulieren, die in der Pathophysiologie und der Behandlung der Schizophrenie eine Rolle spielen. Die Expression von RGS4 ist im Neokortex hoch und bei schizophrenen Patienten signifikant reduziert. In mehreren Assoziationsstudien (familienbasierte- und Fall-Kontroll-Designs) wurde ein signifikanter Zusammenhang unterschiedlicher RGS4-Polymorphismen und der Schizophrenie berichtet, wobei die Ergebnislage in Bezug auf die krankheitsassoziierten Single Nucleotide Polymorphisms (SNPs), Allele und Haplotypen inkonsistent ist. In der vorliegenden Fall-Kontroll-Assoziationsstudie wurde der Zusammenhang von sechs Basenaustauschpolymorphismen des RGS4-Gens und der Schizophrenie an 504 Schizophreniepatienten sowie 1315 deutschstämmigen Kontrollprobanden untersucht. In einer Subgruppe von 102 Patienten und 248 gesunden Kontrollprobanden wurde auch der Zusammenhang der sechs RGS4-Polymorphismen und neuropsychologischen Endophänotypen untersucht. Hierzu wurden die Patienten und Kontrollprobanden mit einer umfassenden neuropsychologischen Testbatterie untersucht. Die sechs SNPs (rs951436, rs951439, rs2661319, rs2842030, rs10759 und rs2063142) wurden mittels iPLEX genotypisiert und die Massen anschließend im MALDI-TOF Massenspektrometer analysiert. Signifikante Assoziationen der untersuchten RGS4-Polymorphismen konnten in dieser Arbeit sowohl mit dem Phänotypen Schizophrenie als auch mit dem neuropsychologischen Endophänotypen verbales Gedächtnis gefunden werden. Drei der untersuchten RGS4-Polymorphismen (rs951436, rs951439, rs2063142) waren mit Schizophrenie assoziiert, ein weiterer (rs10759) zeigte eine Tendenz zur Assoziation. In der Endophänotypen-Studie wurde eine signifikante Assoziation zwischen dem Marker rs2661319 und dem Faktor verbales Gedächtnis gefunden. In einem nächsten Schritt wurde untersucht, ob die Untertests bzw. Indizes, die den Faktor verbales Gedächtnis bilden, ebenfalls mit den analysierten RGS4-Polymorphismen assoziiert sind. Vier RGS4-Marker (951436, rs2661319, rs2842030, rs10759) zeigten eine Assoziation mit unterschiedlichen Indizes des Faktors verbales Gedächtnis, ein Marker (rs2063142) war tendenziell mit einem Index assoziiert. Die durchgeführte Haplotypenanalyse konnte diese Befunde bestätigen. Interessanterweise war das jeweilige C-Allel der Marker rs951436 und rs951439 sowohl mit Schizophrenie als auch mit einer schlechteren Leistung in einem Index assoziiert. Die Resultate der vorliegenden Untersuchung deuten auf einen Zusammenhang des RGS4-Gens sowohl mit Schizophrenie als auch mit dem neuropsychologischen Endophänotypen verbales Gedächtnis hin. Aufgrund der insgesamt jedoch inkonsistenten Ergebnislage im Hinblick auf krankheitsassoziierte SNPs, Allele und Haplotypen des RGS4-Gens sind weitere Studien nötig, um die mit Schizophrenie assoziierten RGS4-Polymorphismen zu identifizieren. Erst wenn die Identifikation der Genvarianten gelungen ist, die mit dem Risiko an Schizophrenie zu erkranken assoziiert sind, können in einem nächsten Schritt die bislang unbekannten molekularen Signalwege untersucht werden, durch deren Kenntnis eine kausale Therapie der Erkrankung ermöglicht würde.
Wiener Osteoporose-Forschung von Joseph II. bis heute Wissenschaftliche Sitzung vom 2010-11-24
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 11/19
Thu, 15 Jul 2010 12:00:00 +0100 https://edoc.ub.uni-muenchen.de/11859/ https://edoc.ub.uni-muenchen.de/11859/1/Michael_Strober.pdf Strober, Michael ddc:610, ddc:600, Medizinische Faku
Management der Osteoporose und neue Therapieansätze im Jahr 2010 Collegium Publicum - Ärztekammer Wien Wien vom 2010-04-10
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 11/19
In der Pathophysiologie des Schädel-Hirn Traumas unterscheidet man Primär- und Sekundärschaden. Der Primärschaden kommt durch die initiale Gewalteinwirkung zustande und kann therapeutisch nicht beeinflusst werden. Der Sekundärschaden setzt nach einer gewissen Zeit (Stunden bis Tage) ein, und führt zur Progression von Verletzung und neurologischer Dysfunktion. Apoptotischer Zelluntergang von Neuronen kann im Kortex von Patienten nach Schädel-Hirn Trauma nachgewiesen werden und stellt möglicherweise eine Ursache für die sekundäre klinische Verschlechterung dar. In der Regulation der neuronalen Apoptose besitzt p53 und NFкB eine Schlüsselfunktion. P53 kann als übergeordnetes Steuermolekül den Zelluntergang initiieren, NFкB kann durch Transkriptionssteigerung von anti-apoptotisch wirksamen Proteinen möglicherweise den neuronalen Untergang verhindern. Die vorliegenden Arbeit untersucht die Rolle der Wechselwirkung von p53 und NFкB für den sekundären Hirnschaden nach Trauma. Nach experimentellem Schädel-Hirn Trauma der Maus nach dem Modell des Controlled Cortical Impact nimmt dass das Kontusionsvolumen nach initialer Verletzung des Mauskortex durch einen pneumatisch getriebenen Kolben, innerhalb von 24 Stunden sekundär um bis zu 60% zu. Dies geht einher mit einer gesteigerten kortikalen p53-Expression: Western Blot-Analysen von Hirnlysaten zeigen, dass es im Bereich der Kontusion und des eng benachbarten unverletzten Kortex bereits 15 Minuten nach Trauma zum signifikanten Anstieg der p53-Expression kommt. Dieser Anstieg ist über 24 Stunden nachweisbar. Immunhistochemische Analysen von Hirngewebe nach Trauma zeigen weiterhin, dass p53 selektiv im Bereich der Kontusion sowie im perikontusionellen Hirngewebe akkumuliert. Die Hemmung von p53 durch Pifithrin kann den sekundären Hirnschaden signifikant um bis zu 60% reduzieren. Bemerkenswert ist hierbei die Tatsache, dass eine einzelne Applikation bis zu sechs Stunden nach Trauma neuroprotektive Wirksamkeit besitzt. Die vorliegende Arbeit zeigt weiterhin, dass es nach Trauma zum signifikanten Abfall der NFкB- Transkriptionsaktivität kommt. Inhibitorische, p53-abhängige Effekte auf die Transkriptionsaktivität von NFкB sind bekannt. Hierbei spielt die kompetitive Bindung beider Transkriptionsfaktoren an den aktivierenden Kofaktor p300 eine Rolle. Die Untersuchung der NFкB-Transkriptionsaktivität unter p53-Inhibition mit Pifithrin zeigt, dass es zum signifikanten Anstieg der, ohne Therapie, supprimierten NFкB-Transkriptionsaktivität nach Trauma kommt. P53-abhängige Effekte auf den Sekundärschaden nach Trauma involvieren somit neben der p53-abhängigen Expressionssteigerung pro-apoptotischer Zielgene die Inhibition NFкB-vermittelter, endogener, neuroprotektiver Mechanismen.Die Inhibition von p53 durch Pifithrin stellt einen viel versprechenden Ansatzpunkt in der Therapie nach Schädel-Hirn Trauma dar, die bei guter Verträglichkeit, einem klinisch relevanten therapeutische Fenster und vielfach belegter zerebroprotektiver Wirksamkeit viel Potential besitzt
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 10/19
Die präfrontale repetitive transkranielle Magnestimulation (rTMS) wird seit den 90er Jahren angewendet, um einerseits die Bedeutung des präfrontalen Kortex für verschiedene kognitive und affektive Prozesse zu erforschen und andererseits die Pathophysiologie psychiatrischer Erkrankungen zu untersuchen und therapeutisch zu modulieren. Von neuen Stimulationsprotokollen, wie der Theta Burst Stimulation (TBS), die analog zum Tiermodell zur Induktion von Langzeitpotenzierung beim Menschen entwickelt wurde, werden stärkere und länger anhaltende therapeutische Effekte erhofft. Im Gegensatz zur Stimulation des Motorkortex wurde die präfrontale rTMS bislang kaum neurophysiologisch untersucht. In dieser Arbeit werden daher zwei Experimente beschrieben, in denen eine niederfrequente 1 Hz-rTMS und TBS bezüglich ihrer Effekte auf ereigniskorrelierte Potentiale (EKP) in GoNogo-Aufgaben charakterisiert wurden. Sie verfolgten die Fragestellungen, ob EKP analog zu motorisch evozierten Potenzialen (MEP) geeignet sind die Wirkungsweise einer präfrontalen rTMS einzuschätzen und ob sich die TBS qualitativ oder quantitativ von herkömmlichen rTMS-Protokollen unterscheidet (Experiment 1 und 3). In einem Vorexperiment zu Experiment 3 (Experiment 2) wurde erstmals die Sicherheit verschiedener präfrontaler TBS-Formen mittels EEG und kognitiver Tests untersucht. In Experiment 1 wurden 18 gesunde Probanden mit einer als inhibitorisch geltenden 1 Hz rTMS über dem linken dorsolateralen präfrontalen Kortex (DLPFC), dem medialen präfrontalen Kortex (mPFC) und einer Kontrollregion stimuliert. Bei der nachfolgenden Bearbeitung einer GoNogo-Aufgabe, zeigte sich eine Vergrößerung der P3-Amplitude nach Stimulation des mPFC bei zeitgleich größerer parietaler Aktivität. Hypothesenkonform konnte eine Reduktion der N2-Amplitude bei Stimulation des linken DLPFC gefunden werden. Während der rTMS-Effekt auf die P3-Amplitude am besten durch die Initiierung von Aufmerksamkeitsprozessen erklärt werden kann, spricht der Einfluss der 1 Hz-rTMS über dem linken DLPFC für einen inhibitorischen Effekt auf kortikaler Ebene (Experiment 1). Im Hinblick auf die vorbeschriebenen nachhaltigeren Effekte von TBS-Protokollen am Motorkortex wurde in Experiment 2 die TBS am präfrontalen Kortex bei 24 gesunden Probanden plazebo-kontrolliert bezüglich ihrer Sicherheit untersucht, um diese als innovative Stimulationsform für weitere Experimente einsetzbar zu machen. Die Ergebnisse dieses Experimentes zeigten, dass eine präfrontale, als inhibitorisch geltende TBS (continuous TBS - cTBS) und eine als exzitatorisch geltende TBS (intermittent TBS - iTBS) keine epilepsietypischen Potenziale im EEG oder epileptische Anfälle triggerten. Es kamen jedoch bei drei von 25 Probanden vagale Reaktionen vor, deren Auftreten beachtet und deren Ursache in weiteren Studien erforscht werden sollte. In den neuropsychologischen Untersuchungen wurde eine verminderte Leistung im Arbeitsgedächtnis und in einer frontalen Testbatterie (Trend) nach iTBS des linken DLPFC und in der Anzahl der ‚false alarms’ einer GoNogo-Aufgabe nach cTBS des mPFC festgestellt. Diese Veränderungen spiegelten sich auch in neurophysiologischen Parametern wider. Eine Analyse der EEG-Daten mittels standardized low resolution brain electromagnetic tomography (sLORETA) ergab eine Zunahme der Aktivität im Alpha 2-Band links präfrontal nach iTBS des linken DLPFC, die bis zu einer Stunde nachweisbar blieb und einen Zusammenhang mit den Leistungen im Arbeitsgedächtnis und der frontalen Testbatterie zeigte. In Experiment 3 wurden dann 1 Hz rTMS, cTBS und eine Plazebostimulation bei 9 gesunden Probanden miteinander verglichen. Alle Stimulationen erfolgten neuronavigiert bezogen auf eine Aktivierung im individuellen funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRT) Bild, die während der Entscheidungskomponente (Volition) einer modifizierten GoNogo-Aufgabe gefunden wurde. Hierbei konnte die in Experiment 1 beobachtete inhibitorische Wirkung der 1 Hz rTMS auf eine relevante EKP-Komponente (N2P2-peak-to-peak-Amplitude) analog repliziert werden (Trend). Bei einer zeitlichen Betrachtung der Stromdichten mittels sLORETA ließ sich deskriptiv eine Verminderung nach 1 Hz rTMS beobachten, während sich der Verlauf der Stromdichten in der cTBS-Bedingung abhängig vom Aktivierungszustand des Kortex zu ändern schien. In einer für ‚conflict monitoring’ relevanten region of interest (ROI) konnte in dem für die N2P2-Amplitude relevanten Zeitfenster eine Verminderung (Trend) der Stromdichte in der 1 Hz-Bedingung gefunden werden, die mit der N2P2-Amplitude korrelierte. Desweiteren waren in Experiment 1 und 3 keine Effekte auf Verhaltensdaten und EKP-Latenzen nachweisbar. Die Ergebnisse dieser Arbeit sprechen dafür, dass die gemeinsame Betrachtung von Verhaltensdaten, EKP- und Stromdichteanalysen eine neurophysiologische Interpretation der rTMS erlaubt. Die alleinige Verwendung von EKP zur Beurteilung der Wirkungsweise einer präfrontalen rTMS hingegen ist methodisch und inhaltlich begrenzt. Am präfrontalen Kortex zeigten cTBS und iTBS andere Effekte als für den Motorkortex vorbeschrieben. Insgesamt betrachtet sprechen die Ergebnisse dafür, dass sich die TBS nicht nur quantitativ sondern auch qualitativ von einer 1 Hz rTMS unterscheidet. Nach diesen Pilotexperimenten stellt die Untersuchung rTMS-vermittelter Effekte auf präfrontal generierte EKP einen vielversprechenden Untersuchungsansatz dar, um die Bedeutung präfrontaler Regionen als Generatoren spezifischer EKP-Komponenten zu erforschen, die Wirkung verschiedener rTMS Protokolle neurophysiologisch zu untersuchen und diese Protokolle für experimentelle oder therapeutische Anwendungen weiter zu entwickeln. So könnte die Wirkung spezifischer TBS-Protokolle durch eine pathologisch veränderte Grundaktivität bei Patienten mit psychiatrischen Erkrankungen im Gegensatz zu gesunden Probanden verändert sein. Dies könnte in einem nächsten Schritt mit dem oben beschriebenen Untersuchungsansatz näher erforscht werden.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 09/19
Die Synucleinopathien sind eine Gruppe neurodegenerativer Erkrankungen, die durch pathologische Ablagerungen des Alpha Synucleins charakterisiert sind. Sie umfassen unter anderem den Morbus Parkinson, die Demenz mit Lewy-Körperchen, die multiple Systematrophie und die Lewy Körperchen Variante des auch durch Ablagerungen des Tau Proteins gekennzeichneten Morbus Alzheimer. Ziel der vorliegenden Arbeit war die Analyse von Aggregationsprozessen des Alpha Synucleins durch einzelmolekülspektroskopische Verfahren und die Entwicklung neuer Techniken zur Analyse von Koaggregationsprozessen verschiedener Proteine. Hierzu wurden Synuclein und Tau Proteine rekombinant in E. coli hergestellt, aufgereinigt, durch Gelelektrophorese und Western Blot charakterisiert und Aggregationsprozesse unter in vitro Bedingungen untersucht. Rekombinantes Alpha Synuclein kann unter bestimmten Bedingungen in vitro zu fibrillären, amyloiden Strukturen aggregieren. Diese Aggregate ließen sich durch eine spezifische Änderung der Thioflavin T Fluoreszenz spektroskopisch nachweisen, mittels Elektronenmikroskopie darstellen, und zeichneten sich durch partielle Resistenz gegen die Einwirkung der Serin Protease Proteinase K aus. Durch Einbau von homologen Sondenmolekülen, die zuvor mit einer fluoreszenten Gruppe kovalent konjugiert wurden, ließ sich die Fibrillenbildung auch mit einzelmolekülbasierten, konfokalen, fluoreszenzspektroskopischen Analyseverfahren wie der Kreuzkorrelationsanalyse und der SIFT-Methode (engl. Scanning for Intensely Fluorescent Targets) darstellen. Der Nachweis der Fibrillenbildung war durch die fluoreszenzspektroskopischen Verfahren 100 fach sensitiver möglich. Im Vergleich mit nicht amyloidogenen Proteinen wie Beta Synuclein und Serum Albumin konnte zudem die Spezifität der Aggregation gezeigt werden. Bei neurodegenerativen Erkrankungen findet sich zum Teil die Beteiligung mehrerer amyloidogener Proteine am pathologischen Prozess. Durch die Möglichkeit der simultanen Anregung verschiedener Fluoreszenzsonden bei verschiedenen Wellenlängen und der Differenzierung des emittierten Fluoreszenzsignals konnten Koaggregationsprozesse in heterogenen Systemen mit Hilfe der Einzelmolekülspektroskopie untersucht werden. Es zeigte sich, dass Alpha Synuclein sowohl mit seinem Maushomolog, als auch mit den beiden humanen Parkinson-assoziierten Mutanten A30P und A53T gemischte Fibrillen bildet, während Beta Synuclein einen hemmenden Einfluss auf die Alpha Synuclein Fibrillenbildung aufwies. Mit Hilfe des zweifarbigen Systems ließ sich auch der Anlagerungsprozeß von Alpha Synuclein Monomeren an vorbestehende, amyloide Alpha Synuclein Aggregate darstellen, was einen weiteren Einblick in die molekulare Pathophysiologie der Synucleinopathien bot. Es wird vermutet, dass bereits Oligomerformationen einen neurotoxischen Effekt besitzen. Die besondere Sensitivität der konfokalen Einzelmolekülspektroskopie erlaubte ebenfalls die Detektion von frühen oligomeren Aggregaten des Alpha Synucleins sowie des Tau Proteins. Es konnte gezeigt werden, dass Alpha Synuclein bereits auf Oligomerebene heterogene Aggregate mit dem Tau Protein bildet, was durch die Tatsache, dass es sich bei beiden um intrazelluläre Proteine handelt, eine potentielle pathophysiologische Relevanz besitzt. Im Rahmen von Versuchsreihen zum Einfluss von Liquor aus an verschiedenen neurodegenerativen Erkrankungen leidenden Patienten, ließen sich Hinweise auf eine mögliche neuroprotektive Funktion des Liquors gewinnen. Dieser zeigte nach Gelfiltration in bestimmten Fraktionen deutlich aggregationshemmende Eigenschaften. Diese Fraktionen besitzen einen hohen Gehalt an Albumin. Zusammen mit in vitro gewonnenen Daten, die einen hemmenden Einfluss von Albumin auf die Aggregation des Alpha Synucleins zeigen, sind dies Hinweise, dass die protektive Eigenschaft an den Albumingehalt des Liquors gekoppelt ist. Das diagnostische Potential der entwickelten Messmethode verdeutlichten parallel durchgeführte Analysen von Influenza-Impfstoffpräparationen, in denen gezeigt werden konnte, dass sich Partikel mit unterschiedlichen Oberflächenepitopen auch in Mischungen differenzieren lassen. Durch den Einsatz von spezifischen fluoreszenzmarkierten Antikörpern ließen sich eindeutig bestimmte Influenzastämme anhand der Oberflächenepitop-Konfiguration identifizieren. Zusammenfassend konnte gezeigt werden, dass die konfokale Einzelmolekülspektroskopie eine äußerst sensitive und hochdurchsatzfähige Nachweismethode zur Untersuchung der molekularen Vorgänge im Rahmen der Alpha Synucleinopathien darstellt, deren Potential sich nicht allein auf die Grundlagenforschung beschränkt, sondern auch diagnostische Möglichkeiten beinhaltet und eine neue Methode zur Suche von bisher noch nicht beschriebenen, pharmakologisch interessanten Strukturen bietet.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 09/19
Hintergrund: Die laparoskopische Chirurgie hat gewisse Vorteile gegenüber der konventionellen Chirurgie, so auch die laparoskopische Splenektomie (LS) bei Idiopathischer Thrombozytopenischer Purpura (ITP). In dieser Studie wurden die Langzeitergebnisse nach LS mit offenen Splenektomie (OS) für die Responseraten, für die intraoperativen Komplikationen, sowie Früh- und Spätkomplikationen verglichen. Des Weiteren wurden prädikative Faktoren gesucht. In dieser Studie wurden weiterhin die Daten der LS speziell mit Bezug auf Lagerung des Patienten (Steinschnittlage vs. Rechtsseitenlage) und Lernkurve untersucht. Material und Methoden: Die LS Gruppe bestand aus 51 Patienten, die aufgrund einer ITP an der Chirurgischen Klinik des Klinikums Großhaderns, Klinikum der LMU, München zwischen Mai 1994 und April 2002 behandelt wurden. Sie wurden retrospektiv untersucht durch Recherche der Krankenakten, durch Recherche der pathologischen Befunde aus dem Institut für Pathologie, Klinikum der LMU, München und durch eine telefonische Befragung der Patienten und wenn notwendig derer Ärzte zwischen Februar 2003 und Juni 2004. Die LS Gruppe bestand aus 43,1% Männer und 56,9% Frauen mit einem mittleren Alter von 45,5 ± 17,5 Jahre. Das Nachsorge-Intervall war für 37 Patienten 4,8 ± 2,3 Jahre. Für die OS Gruppe wurden 15 Patienten ausgewertet, die aufgrund einer ITP an der Chirurgischen Klinik des Klinikums Großhaderns, Klinikum der LMU, München zwischen Juli 1991 und August 2002 behandelt wurden. Die Recherche wurde nach gleicher Methoden wie in der LS Gruppe durchgeführt. Die OS Gruppe bestand aus 33,3% Männer und 67,7% Frauen mit einem mittleren Alter von 41,9 ± 17,4 Jahre. Das Nachsorge-Intervall dieser Gruppe war 10,0 ± 3,1 Jahre. Die statistische Auswertung erfolgte mit univariater Analyse (Korrelation und Stichprobenvergleich) und multivariater Analyse (Backward Stepwise Regression und Multiple Regression). Resultate: Die CR (complete response) Rate war 81,1% in der LS Gruppe bei einem Nachsorgeintervall von 4,8 ± 2,3 Jahre. In der OS Gruppe war die CR Rate 83,3% bei einem Nachsorgeintervall von 10,0 ± 3,1 Jahre. Die Rezidivrate lag in der LS Gruppe bei 16,2% und 27,3% in der OS Gruppe; bei einem Patienten der OS Gruppe mit einem Rezidiv wurde eine Nebenmilz, als Ursache für das Rezidiv entfernt. In der multivariaten Analyse konnten keine signifikante Unterschiede zwischen beiden Gruppen und außer den BMI keine signifikanten Einflussfaktoren gefunden werden. Die mittlere Operationsdauer in der LS Gruppe war 108,8 ± 46,7 min bei einem mittleren Blutverlust von 657,3 ± 900,0 ml. In der OS Gruppe war die mittlere Operationsdauer 74,4 ± 28,8 min. bei einem Blutverlust von 487,1 ± 465,2 ml. Statistisch konnte zwischen der LS und OS Gruppe kein Unterschied für die Operationsdauer und den intraoperativen Blutverlust gefunden werden (Wilcoxon-Rangsummen Test, ns). Es wurden in der LS Gruppe 25,5 % Frühkomplikationen (Nachblutung, Revision, Infektion, Atelektase, Pneumonie, Pleuraerguss, (Sub-)Ileus, Thrombose, postoperative Transfusion) und 16,2% Spätkomplikationen (Infekte, Narbenhernie, Nebenmilz) ausgewertet. Bei 17,0% der Patienten ist intraoperativ eine Nebenmilz gefunden worden. Bei zwei Patienten (3,9%) war eine Konversion zur OS notwendig, bei einem Patienten (2,0%) musste eine laparoskopische Revision stattfinden. Im Vergleich hierzu wurden in der OS Gruppe 73,3% Frühkomplikationen und 33,3% Spätkomplikationen gefunden. Bei einem Patienten (6,7%) wurde eine Nebenmilz gefunden. Bei zwei Patienten (16,7%) war eine Revision notwendig. In der statistischen Auswertung konnte nur bei den Spätkomplikationen ein signifikante Unterschied (p
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 09/19
Das Krankheitsbild der Schizophrenie und seiner Subtypen ist bis heute Gegenstand vieler Untersuchungen. Man geht bei der Klärung der Pathophysiologie neben vielen anderen Ursachen davon aus, dass für die bestimmten Sybtypen der Schizophrenie bestimmte cerebrale Netzwerkveränderungen verantwortlich sind. Patienten mit einer katatonen Schizophrenie zeigen in ihrer Symptomatik unter anderem mit Erstarren, Haltungsverharren, Mutismus und anderen ähnlichen psychomotorischen Symptomen Schwierigkeiten bei der Ausführung und Durchführung selbst-initiierter Bewegungen, wobei möglicherweise eine funktionelle Netzwerkdysfunktion im Bereich der medialen motorischen Schleife, die hauptsächlich selbst-initiierte Bewegungen vermittelt, zugrunde liegt. Um dies darzustellen wurde in der hier vorgelegten Arbeit die funktionelle Magnetresonanztomographie als bildgebendes Verfahren angewendet, mit dem sich funktionelle Vorgänge im menschlichen Gehirn durch dadurch veränderten regionalen cerebralen Blutfluss bildlich darstellen lassen. Ziel der Studie war es, die cerebralen Aktivierungsmuster kataton schizophrener Patienten mit einem gesunden Probandenkollektiv mittels BOLD-Kontrast in einer fMRT-Untersuchung während eines speziellen motorischen Paradigmas mit extern-getriggerten und selbst-initiierten Fingerbewegungen zu vergleichen. Besonderes Augenmerk lag dabei auf der Darstellung der BOLD-Aktivierungslevel der Anteile der medialen Schleife der Motorik (SMA, Basalganglien und ventrolateralem bzw. ventral anteriorem Thalamuskern), unter der Annahme, dass spezifische Teile dieser Strukturen bei katatonen Patienten im Vergleich zu gesunden Kontrollprobanden verringerte BOLD-Aktivierungslevel bei selbst-initiierten Bewegungen aufweisen. Die vorliegende Studie sollte zwei Fragen beantworten: 1. Zeigen Patienten mit einer katatonen Schizophrenie verminderte BOLD-Level im Bereich der medialen Schleife der Motorik bei selbst-initiierten Bewegungen im Vergleich zu Gesunden? 2. Gibt es Unterschiede im BOLD-Aktivierungslevel zwischen Patienten mit katatoner Schizophrenie und Gesunden innerhalb der lateralen Schleife der Motorik bei extern-getriggerten Bewegungen? Hierzu wurde für die vorliegende Arbeit ein Kollektiv von Patienten mit der Diagnose einer katatonen Schizophrenie und ein nach Alter, Ausbildungsjahren und Händigkeit gematchtes gesundes Kontrollkollektiv rekrutiert, bei denen sorgfältig Erkrankungen, insbesondere andere psychiatrische oder neurologische Erkrankungen ausgeschlossen wurden, die Einfluss auf die Gehirnmorphologie haben können. Psychopathologische Daten der Patienten zum Untersuchungszeitpunkt wurden sorgfältig mit standardisierten Fragebögen erhoben und dokumentiert. Die Probanden wurden mit einem 1.5 Tesla Magnetom Vision in der Abteilung für Neuroradiologie am Klinikum Großhadern untersucht. Es wurde nach Sichtung bereits vorliegender Literatur ein passendes Stimulationsparadigma entworfen und angewendet. Die statistische Auswertung der erhobenen Daten erfolgte mit dem Programm SPM 99. Die Ergebnisse zeigen, dass Patienten mit einer katatonen Schizophrenie bei der Ausführung selbst-initiierter Bewegungen im Vergleich zu Gesunden signifikant geringere BOLD-Aktivierungslevel in den Bereichen der medialen motorischen Schleife aufweisen als Gesunde. Daneben zeigt sich, dass die Vermittlung extern-getriggerter Bewegungen über die laterale Schleife der Motorik nicht beeinträchtigt ist. Dies lässt auch im Vergleich mit der vorbestehenden Literatur den Schluss zu, dass die bestehenden motorischen Symptome bei der katatonen Schizophrenie möglicherweise als Störung des cerebralen Netzwerkes, das selbst-initiierte Bewegungen vermittelt zu verstehen ist.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 09/19
Beim Multiple Myelom sind die Myelomzellen hauptsächlich im Knochenmark lokalisiert, wo sie akkumulieren und durch ihr verdrägendes Wachstum zur Knochendestruktion und Beeinträchtigung der Hämatopoese führen. Die Wechselwirkung zwischen Myelomzellen und Knochenmarkmicroenvironment ist für die Pathogenese und Pathophysiologie des Multiplen Myeloms von entscheidender Bedeutung. In den letzten Jahren haben sich Hinweise gehäuft, dass durch direkten Zell-Zell-Kontakt zwischen Myelomzellen und Knochenmarkstromazellen die Empfindlichkeit der Myelomzellen gegenüber Zytostatika reduziert wird. Die zelladhäsionsvermittelte Chemoresistenz stellt in der Therapie des Multiplen Myeloms eine große Herausforderung dar. Die Fähigkeit der Bisphosphonate, die osteoklastäre Aktivität zu hemmen, hat sie zu einem festen Bestandteil der Myelomtherapie gemacht. Bisphosphonate und Statine greifen in den Mevalonatsignalweg ein und hemmen diesen an unterschiedlichen Stellen. In der Literatur wird beschrieben, dass in adhärenten, de novo resistenten Zellen die HMG-CoA-Reduktase hoch reguliert wird. Basierend auf diesem Phänomen wurde Simvastatin bezüglich einer potentiellen Antimyelomwirkung getestet. Tatsächlich konnte gezeigt werden, dass Statine antiproliferativ wirken und in Myelomzellen Apoptose induzieren. Darüber hinaus überwinden sie im Kokulturmodell die zelladhäsionsvermittelte Chemoresistenz. Dabei wirken Statine in der Kokultur über eine Hemmung des HMG-CoA-Reduktase/GG-PP/Rho/Rho-Kinase-Signalweges. Obwohl bekannt ist, dass Bisphosphonate mit dem Mevalonatsignalweg interferieren, zeigten sie weder in der Monokultur noch in der Kokultur einen Antimyelomeffekt. Da Dosiserhöhungen im Menschen aufgrund der damit einhergehender Nebenwirkungen nicht möglich sind, wurde in der vorliegenden Arbeit Zoledronsäure in Kombination mit Simvastatin in niedrigen, klinisch einsetzbaren Dosen verabreicht. In dieser Zusammensetzung zeigten sie einen synergistischen proapaoptotischen Effekt sowohl in der Monokultur als auch in der Kokultur. Die erhobenen Daten können in der Therapie des Multiplen Myeloms als Grundlage für eine Kombinationschemotherapie aus Bisphosphonaten und Statinen dienen. Die Blockade von CAM-DR durch eine kombinierte Verabreichung von Bisphosphonaten und Statinen könnte auch bei anderen Tumorentitäten zu besseren Therapieergebnissen führen.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 08/19
Thu, 3 Apr 2008 12:00:00 +0100 https://edoc.ub.uni-muenchen.de/8334/ https://edoc.ub.uni-muenchen.de/8334/1/Martin_Stefanie_E.pdf Martin, Stefanie Elisabeth
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 07/19
Die Untersuchung genetischer Prädispositionsfaktoren in der Ätiologie der chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) führte zur Identifikation von zahlreichen so genannten Suszeptibilitätsgenen, die eine Rolle in der Pathophysiologie der CED spielen könnten. Im Jahre 2001 wurde das so genannte NOD2-/CARD15-Gen in der perizentrischen Region des Chromosoms 16 identifiziert. Drei Hauptmutationen in diesem 12 Exons umfassenden Gen konnten mit einem Morbus Crohn (MC) assoziiert werden (c.2104C>T (p.R702W) in Exon 4, c.2722G>C (p.G908R) in Exon 8 und c.3020insC (p.1007fs) in Exon 11). Ist ein Allel durch eine dieser Mutationen verändert, so ist im Vergleich zur Normalbevölkerung das relative Risiko, an einem Morbus Crohn zu erkranken, ungefähr dreimal so hoch. Im Falle einer Veränderung beider CARD15-Allele steigt das Erkrankungsrisiko sogar um das 30 bis 40fache. Weiterhin konnte in klinischen Studien gezeigt werden, dass diese CARD15-Mutationen mit einer rascheren Progression der Erkrankung und mit einem penetrierenden und stenosierenden Verlauf assoziiert sind. Ziel der im Rahmen dieser Doktorarbeit durchgeführten Studien war es, die genetischen Analysen für den Kliniker nutzbar zu machen und die Bedeutung der Genotypisierung in der klinischen Diagnostik und Therapieplanung genauer zu definieren. Ein weiteres Hauptinteresse war die Identifizierung genetisch determinierter Subpopulationen von CED-Patienten, die ein homogenes Krankheitsbild aufweisen. Da sich in verschiedenen Studien zeigte, dass gerade homozygote und zusammengesetzt heterozygote Merkmalsträger von CARD15-Mutationen unter einer besonders schweren CED leiden, sollte eine effektive und auch in der täglichen Routine leicht anwendbare Detektionsstrategie entwickelt werden, um solche Patienten einfach identifizieren zu können. Durch die Untersuchung der drei Hauptmutationen des CARD15-Gens (p.R702W, p.G908R und p.1007fs) bei 445 CED-Patienten und eine anschließend durchgeführte Genotyp-Phänotyp-Korrelation konnte solch eine Population von Hochrisiko-Patienten identifiziert werden, die für die Insertionsmutation p.1007fs homozygot war. Dabei handelt es sich um die größte je in der Literatur veröffentlichte Subkohorte von MC-Patienten (n = 19) mit diesem Genotyp, die durch ein sehr homogenes Krankheitsbild charakterisiert war. Alle Betroffenen litten unter einem progressiv verlaufenden Morbus Crohn mit der häufigen Notwendigkeit einer operativen Intervention, und sie mußten mit Immunsuppressiva behandelt werden, um eine Remission der Erkrankung zu erreichen. In einer weiteren Studie wurde eine zweite Subgruppe von CED-Patienten identifiziert, die ebenfalls unter einer raschen Progression der Erkrankung litt. Es handelte sich dabei um zusammengesetzt heterozygote Merkmalsträger, deren zweite, seltenere Mutation durch eine limitierte DNA-Sequenzanalyse der Exons 4, 5, 6, 8 und 11 des CARD15-Gens detektiert werden konnte. Durch diese Detektionsstrategie war es theoretisch möglich, bis zu 96,6 % der bis dahin beschriebenen mutierten Allele effektiv zu identifizieren. Von den acht neuen CARD15-Varianten spielt die Mehrheit wahrscheinlich eine Rolle in der Pathophysiologie der CED. Im Rahmen einer ebenfalls am Universitätsklinikum München-Grosshadern durchgeführten prospektiven doppelblinden Studie sollte anschließend anhand des Phänotyps der CED-Patienten der assoziierte Genotyp vorhergesagt werden. Hierbei konnte die Insertionsmutation p.1007fs als Vorhersagewert für einen stenosierenden Verlauf des Morbus Crohn im terminalen Ileum identifiziert werden. Trotz kontroverser Diskussionen über den wirklichen Nutzen und die Konsequenzen der Kenntnis des CARD15-Mutationsstatus eines CED-Patienten im klinischen Alltag, d. h. für die Diagnostik und eventuell für die weitere Therapieplanung, scheint bei Betrachtung der Ergebnisse der im Rahmen dieser Doktorarbeit durchgeführten Studien eine Genotypisierung von CED-Patienten durchaus sinnvoll zu sein. Angesichts der Häufigkeiten und der Lokalisation der CARD15-Mutationen ist sicherlich eine initiale Fokussierung auf die drei Hauptmutationen des CARD15-Gens (p.R702W, p.G908R und p.1007fs) zum Beispiel mittels RLFP-Analysen sinnvoll. Eine Untersuchung weiterer Regionen des CARD15-Gens durch Sequenzierung der DNA ist vorzugsweise bei Patienten angebracht, die sich bereits in jungen Jahren mit einem schweren Krankheitsbild präsentieren. Insgesamt können nur etwa 20 % der genetischen Prädisposition für einen Morbus Crohn durch CARD15-Mutationen erklärt werden, wobei zwischen 35 und 45 % der MC-Patienten Träger von CARD15-Mutationen sind. Demzufolge müssen Veränderungen in weiteren Suszeptibilitätsgenen für die genetische Prädisposition verantwortlich sein. Seit der Erstbeschreibung des CARD15-Gens wurden dementsprechend weitere Gene bzw. Genveränderungen beschrieben, die ebenfalls eine Rolle in der Entstehung einer CED spielen könnten. DLG5, SCL22A4 und SLC22A5, Gene der HLA-Region, CARD4 und TLR4 sind solche potentiellen Suszeptibilitätsgene.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 03/07
Wie auch in der Humanmedizin stellen Sepsis und SIRS den behandelnden Arzt in der Veterinärmedizin vor eine große Herausforderung. Eine optimale therapeutische Intervention setzt besonders die Früherkennung dieser Erkrankungen und damit auch die Verfügbarkeit von prognostischen Parametern voraus. Humanmedizinische klinische Studien und experimentelle Studien an Tiermodellen haben bereits erwiesen, dass eine massive Produktion von inflammatorischen Zytokinen wie TNF α, IL-1 und IL-6 eine große Rolle bei der Pathophysiologie der Sepsis spielen und als Marker dienen können. Bei natürlich erkrankten Hunden sind jedoch bezüglich der Zytokinausschüttung keine Informationen vorhanden. Ziel dieser prospektiven Arbeit war eine Erforschung des Nutzens von caninem IL-6 als Biomarker und prognostischem Parameter in der Sepsis. Für die vorliegende Arbeit wurden im Zeitraum von Juli 2004 bis Juli 2005 prospektiv alle Hunde, die in der Medizinischen Kleintierklinik der Universität München und der Klinik und Poliklinik für kleine Haustiere der freien Universität Berlin mit zur Untersuchung vorgestellt wurden und bei den der Verdacht auf eine Sepsis bestand, untersucht und für diagnostische Zwecke Blut entnommen. Bedingung für die Aufnahme in die Studie war die Erfüllung der SIRS (Systemic Inflammatory Response Syndrome)-Kriterien. Eine Einstufung in die Gruppe „Sepsis“ erfolgte, wenn zusätzlich ein histologischer, zytologischer oder mikrobiologischer Nachweis der Infektion möglich war. Des Weiteren wurden septische Patienten in die Untergruppen „Sepsis“, „schwere Sepsis“ und „septischer Schock“ unterteilt. Am Tag der Aufnahme oder Entwicklung der Entzündung (Tag 0) wurde eine Blutkultur aus der zentralen Halsvene abgenommen; in Einzelfällen erfolgte auch eine zweite Kultur. Die Bestimmung der Aktivität von Interleukin-6 an Tag 0, 1 und 2 wurde mit Hilfe eines auf Zellwachstum basierenden kolorimetrischen Bioassays durchgeführt. Bei 43 von 79 Patienten konnte ein Infektionsherd nachgewiesen werden (Sepsis-Gruppe), 36 Patienten gingen in die SIRS-Gruppe ein. Eine Besitzerbefragung nach Vorerkrankungen des Patienten konnte dies in 34 Patienten (43 %) bestätigen, bei 30 Fällen lagen keine Erkrankungen zugrunde (38 %) und unbekannt war dies bei 15 Hunden (19 %). Der Hauptgrund für die Vorstellung des Tieres an den Kliniken waren gastrointestinale Probleme (82 %), die sich durch Anorexie, Erbrechen und Durchfall äußerten. Die Hospitalisierungszeit lag im Mittel bei 6 Tagen. 38 Patienten (48 %) starben oder wurden aufgrund der schlechten Prognose euthanasiert, wobei eine auffällige Mortalitätsrate innerhalb der ersten drei Tage erreicht wurde (n= 24, 63 %). Die häufigsten klinischen Diagnosen konnten dem Gastrointestinaltrakt zugeordnet werden (65 %), gefolgt vom Reproduktionssystem (24 %). Der Anteil an positiven Blutkulturen lag bei 9/64 (14 %). Weitere 62 Proben (Urinkulturen, Tupferproben von Abszessen, Wunden oder Vaginalausfluss) wurden mikrobiologisch untersucht und eine bakterielle Besiedelung konnte bei 46 der 62 Proben (74 %) nachgewiesen werden. Das am häufigsten isolierte Bakterium war Escherichia coli mit einem Nachweis in 13 von 46 Isolaten (28 %). Staphylococcus spp. wurden in 8 von 46 Proben gefunden (17 %). Insgesamt lag der Anteil an gramnegativen Bakterien bei 19 von 62 Proben (41 %) und war damit am stärksten vertreten. Eine Korrelation zwischen der Höhe von IL-6 am Tag der Aufnahme und der Anzahl an erfüllten SIRS-Kriterien konnte statistisch mit einem p-Wert von 0,015 nachgewiesen werden. Bezüglich des Schweregrades der Erkrankung mit SIRS, Sepsis, schwere Sepsis und septischer Schock als definierte Grade konnte eine signifikante Korrelation zu hohen IL-6 Spiegeln im Blut festgestellt werden (p = 0,006). Durch ein logistisches Regressionsmodell wurde eine positive Assoziation zwischen IL-6 und Sepsis bzw. SIRS dargestellt (p = 0,022): ein höherer Anteil an IL-6 Plasmaaktivität war mit einer höheren Wahrscheinlichkeit, an einer nachgewiesenen Sepsis zu erkranken, verbunden (Odds Ratio = 1,177). Eine Korrelation zwischen höheren IL-6-Werten zum Zeitpunkt der Aufnahme und einer höheren Todeswahrscheinlichkeit konnte nachgewiesen werden (Odds Ratio = 1,146). Der Zeitpunkt des Todes war signifikant früher, je höher die gemessenen Plasmaaktivitäten von IL-6 an Tag 0 waren (p = 0,012). Schlussfolgernd zeigt diese Arbeit erstmals, dass die Messung des Interleukin-6 in der caninen Sepsis ebenso wie in der Humanmedizin als prognostischer Parameter genutzt werden kann.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 06/19
Bradykinin – ein früher Entzündungsmediator – ist ein aktiver Metabolit des Kallikrein-Kinin Systems, der seine Funktion in erster Linie über den konstitutiv exprimierten Kinin B2 Rezeptor vermittelt. Sämtliche Komponenten dieses Systems sind im Gehirn nachgewiesen worden. Pharmakologische Studien mit Kinin B2 Rezeptor Antagonisten lassen vermuten, dass Bradykinin an der Entwicklung des sekundären Hirnschadens nach zerebraler Ischämie beteiligt ist. Ferner gibt es sehr starke Hinweise darauf, dass Bradykinin durch Öffnung der Blut-Hirn Schranke maßgeblich an der Entstehung des Hirnödems nach Ischämie beteiligt ist. Dennoch ist der zeitliche Verlauf der Produktion von Bradykinin und der Expression der Kinin Rezeptoren sowie die Rolle des Kinin B2 Rezeptors für die Entwicklung des Hirnschadens nach experimentellem Schlaganfall bisher nicht weiter beleuchtet worden. Aufgrund der sehr starken Hinweise auf eine pathophysiologische Relevanz des Kallikrein-Kinin Systems bei der zerebralen Ischämie, wollten wir dessen Beteiligung an der Entstehung des sekundären Hirnschadens nach transienter fokaler zerebraler Ischämie genauer untersuchen. Hierfür unterzogen wir Mäuse des Stammes C57/Bl6 einer 45minütigen Okklusion der A. cerebri media (MCA) mittels eines intraluminalen Fadens, was zu einem standardisierten ischämischen Infarkt im MCA-Versorgungsgebiet führte. Zunächst bestimmten wir die Konzentration an Bradykinin mit einem Radioimmunoassay, sowie die Expression der Kinin Rezeptoren auf mRNA- und Protein-Ebene mit Real-Time PCR bzw. Immunhistochemie zu unterschiedlichen Zeitpunkten nach Ischämie. Nachdem wir die zeitlichen Verläufe der Produktion von Bradykinin und der Expression der Kinin Rezeptoren ermittelt hatten, interessierten wir uns besonders für die funktionelle Bedeutung des B2 Rezeptors, über den vermutlich die pathologischen Mechanismen in Gang gesetzt werden. Um dessen Bedeutung beurteilen zu können, ermittelten wir 24 Stunden nach Ischämie bei B2 Rezeptor knockout Mäusen (B2-/-) gravimetrisch durch Messung von Feucht- und Trockengewicht das Hirnödem, histomorphometrisch das Infarktvolumen, die motorische Funktion mit Hilfe eines Neuroscores und die Mortalität während der ersten Woche nach experimentellem Schlaganfall. Die B2-/- und C57/Bl6 Mäuse waren zuvor ausführlich hinsichtlich der für unsere Versuche relevanten Parameter charakterisiert und verglichen worden, wobei wir die C57/Bl6 Mäuse als geeignete Kontrollen evaluierten. Die Konzentration an Bradykinin im Hirngewebe war 12 Stunden nach Ischämie maximal angestiegen (3-fach), während die Hochregulation der mRNA der Kinin B1 und B2 Rezeptoren nach 24 Stunden ihr Maximum hatte (5-fach bzw. 17-fach). Die Immunhistochemie zeigte, dass die Kinin B1 und B2 Rezeptoren konstitutiv über das gesamte Mäusegehirn verteilt exprimiert wurden, bereits 2 Stunden nach Ischämie in Neuronen, die morphologische Zeichen ischämischer Schädigung zeigten, hochreguliert wurden und über 24 Stunden hochreguliert blieben. Bei der Untersuchung der funktionellen Bedeutung des Kinin B2 Rezeptors für die Entwicklung des sekundären Hirnschadens nach transienter fokaler zerebraler Ischämie zeigte sich, dass die B2 Rezeptor knockout Mäuse verglichen mit ihren wildtyp Kontrollen signifikant vor den Folgen der MCA-Okklusion geschützt waren. Sie hatten verglichen mit ihren Kontrollen eine bessere motorische Funktion (p
Fakultät für Biologie - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 02/06
Das Neuropeptid Vasopressin (AVP) ist zentral an der Ausprägung von Emotionalität, Kognition und der HPA-Achsen-Aktivität im Kontinuum von physiologischer Funktion bis hin zu pathophysiologischer Dysfunktion beteiligt. Vorliegende Studien untersuchen die Rolle des vasopressinergen Systems in der Vulnerabilität für und in der Genese von Psychopathologien an einem etablierten Rattenmodell für Angsterkrankungen sowie komorbid depressionsbezogene und dysfunktionale neuroendokrine Parameter. Die verhaltensbiologische Charakterisierung zeigte dabei weitere Facetten des Tiermodells in der Reflexion von psychopathologischen Erscheinungsbildern wie Anhedonie sowie erhöhte Stressvulnerabilität und fehlregulierte Kognition im sozialen Kontext. Neben der Etablierung eines neuartigen Phänomens der HPA-Achsen-Regulierung im Zusammenhang mit der Bewältigung von sozialem Stress konnte die pathologisch überdurchschnittliche soziale Kognitionsleistung grundlegend auf das septale AVP-System zurückgeführt werden. Die Untersuchungen zur Ausprägung des im Rattenmodell vorliegenden psychopathologischen angst- und depressionsbezogenen Verhaltens bestätigten die zentrale Rolle anxiogenen AVPs. Während neuropeptiderge Kandidaten für die extrazelluläre Regulation des hypothalamischen AVP-Systems identifiziert werden konnten, war kein quantitativer Einfluss eines mutierten AVP-Gens per se in transgen gezüchteten Tieren wie auch in einer frei segregierenden F2-Generation nachzuweisen.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 05/19
Die Lese-Rechtschreibschwäche (LRS) ist durch eine spezifische Störung des Erlernens der Schriftsprache bei normaler Intelligenz und adäquater Unterrichtung gekennzeichnet und betrifft mindestens 4 % der Bevölkerung. Eine familiäre Belastung wird häufig beobachtet, dennoch sind Ätiologie und Pathophysiologie dieser Störung unbekannt. Immer mehr Forschergruppen haben sich in den letzten Jahren mit den Ursachen von Lese-Rechtschreibschwierigkeiten auseinandergesetzt. In zahlreichen Studien an Patienten mit einer Aphasie nach linkshemisphärischen Verletzungen der Großhirnrinde (Efron 1963, Tallal & Newcombe 1978, v. Steinbüchel et al. 1999), Kindern mit Sprachentwicklungsstörungen (Tallal & Piercy 1973), sowie Kindern und Erwachsenen mit Dyslexie (Tallal 1980, Hari & Kiesilä 1996, Überblick bei Farmer & Klein 1995) konnten Defizite in der zeitlichen Verarbeitung schnell dargebotener Stimuli nachgewiesen werden. So benötigen Legastheniker deutlich längere Interstimulusintervalle um vor allem jene Konsonanten wahrzunehmen, deren Formanten einen raschen Wechsel durchmachen. Zur Beurteilung zeitlicher Verarbeitungsmechanismen wird dabei häufig die Ordnungsschwelle bestimmt. Sie ist definiert als die Dauer eines Interstimulusintervalls, die notwendig ist, um zwei zeitlich aufeinander folgende Reize zu unterscheiden und sie in ihre zeitliche Reihenfolge zu bringen. Basierend auf diesen empirischen Beobachtungen wird der kausale Zusammenhang zwischen Zeitverarbeitungsdefiziten und Störungen der Laut- und Schriftsprache diskutiert und veranlasste einige Forschergruppen zur Entwicklung von geeigneten Trainingsmethoden. Diese hatten nicht nur das Ziel, die zeitliche Diskriminationsfähigkeit rasch aufeinander folgender Stimuli zu steigern, sondern auch gleichzeitig die laut- und schriftsprachlichen Leistungen zu verbessern (Merzenich et al. 1996, v. Steinbüchel 1995, Warnke 1993). Allerdings wird die Effektivität dieser Trainingsverfahren von einigen Autoren in Frage gestellt, zumal viele der bisher veröffentlichten Studien methodische Mängel aufweisen und eine Interpretation der Ergebnisse erschweren. In dieser Arbeit sollte nun geprüft werden, ob die zeitliche Diskriminationsfähigkeit durch ein Zeitverarbeitungstraining tatsächlich verbessert werden kann und ob dann auch Transferleistungen auf das Lesen und Rechtschreiben zu verzeichnen sind. In der vorliegenden Studie wurden leserechtschreibschwache und sprachentwicklungsgestörte Kinder der 5. Jahrgangsstufe untersucht. Es erfolgte eine zufällige Aufteilung der Stichprobe in Trainings- und Kontrollgruppe. Die zeitliche Diskriminationsfähigkeit wurde mittels Bestimmung der auditiven und visuellen Ordnungsschwelle sowie des Richtungshörens untersucht. Hierzu diente das Trainingsgerät Brain-Boy-Universal der Firma MediTECH sowohl zur Erhebung diagnostischer Daten als auch dem Training der Zeitverarbeitungsparameter. Die Datenerhebungen zur Eingangsdiagnostik, ersten und zweiten Retest wurden in drei Untersuchungsblöcke unterteilt und betrafen beide Gruppen. Zwischen Eingangstest und ersten Retest fand nur für die Trainingsgruppe die achtwöchige zusätzliche Trainingsphase der Parameter Ordnungsschwelle und Richtungshören statt. Die Erhebung des zweiten Retests erfolgte nach sechs trainingsfreien Monaten. Beide Gruppen nahmen während der gesamten Untersuchungszeit am üblichen Schul- und Förderunterricht teil. Ein Gruppenvergleich vor Trainingsbeginn ergab für die Ordnungsschwelle und das Richtungshören, sowie in den Lesetests keine signifikanten Gruppenunterschiede. Lediglich die Kontrollgruppe zeigte im Rechtschreiben signifikant bessere Testleistungen (p £ .019) im Vergleich zur Trainingsgruppe. Beim Vergleich der Verläufe wurde diese Ausgangswertdiskrepanz unter Einbezug der Kovariaten des Ausgangswertes berücksichtigt. Nach dem Training kamen wir zu folgendem Ergebnis. Durch das Zeitverarbeitungstraining wird vor allem bei Kindern mit hohen Ordnungsschwellenwerten eine deutliche Verringerung der auditiven und visuellen Ordnungsschwelle bewirkt. Dieser Trainingserfolg korreliert offenbar mit dem Training selbst und entbehrt sich einer Dauerhaftigkeit unter Trainingsabstinenz. Dagegen wird mit dem Training des Richtungshörvermögens kein Erfolg erzielt. Hinsichtlich der Rechtschreibleistungen zeigte der Gruppenvergleich vom Ausgangstest zum ersten Retest einen hoch signifikanten Unterschied. Dieser kam deshalb zustande, weil sich die Kontrollgruppe unmittelbar nach dem Training hoch signifikant verschlechterte, während gleichzeitig die Trainingsgruppe keine signifikante Veränderung zeigte. Bei der Analyse der langfristigen Veränderungen zwischen beiden Gruppen präsentierten allerdings sowohl die Kontroll- als auch die Trainingsgruppe eine Leistungsverbesserung, welche wahrscheinlich durch den fortgeführten Schul- und Förderunterricht herbeigeführt wurde. Deshalb ist eine alleinige Rückführung auf ein Zeitverarbeitungstraining nicht möglich. Bezüglich des Lesens kann davon ausgegangen werden, dass ein Zeitverarbeitungstraining zu keiner deutlichen Steigerung der Lesegeschwindigkeit und Verbesserung der Lesesicherheit geführt hatte. Der grenzwertige Signifikanzfall betreffend des kurzfristigen Trainingseffektes auf die Lesesicherheit in einem einzigen Fehlertest (PLT-Fehler) ist unter Berücksichtigung, dass mehrere Signifikanzberechnungen erfolgten (Alpha-Fehler), nicht mehr signifikant. Schließlich lassen die Befunde der Erhebungen vom ersten zum zweiten Retest keinen Hinweis für einen anhaltenden Trainingseffekt zu, denn die Trainingsgruppe zeigte hierbei sogar eine Verschlechterung in der Lesesicherheit. Da im Gesamtverlauf vom Ausgangstest zum zweiten Retest beide Gruppen in Lesegeschwindigkeit und Lesesicherheit besser geworden sind, wird letztlich eine Leistungsverbesserung basierend auf einem Zeitverarbeitungstraining widerlegt und auf den fortgeführten Schul- und Förderunterricht zurückgeführt. Die schriftlichen Befragungen von Eltern, Lehrern und Kindern zum Thema Zeitverarbeitungstraining lieferten kein einheitliches Bild. Während die Eltern mehrheitlich den Trainingseinfluss trotz fehlender objektivierbarer Trainingseffekte vorwiegend positiv beurteilten und zudem die Fortführung eines Ordnungsschwellentrainings befürworteten, standen Lehrer und Kinder dem Training eher ablehnend gegenüber. Unser Nachweis über die Trainierbarkeit der Ordnungsschwelle erbrachte weitgehend mit der Literatur übereinstimmende Ergebnisse. Eine Stabilität der unmittelbar trainierten Zeitverarbeitungsparameter Ordnungsschwelle und Richtungshören ließ sich über einen längeren Zeitraum nicht bestätigen. Transferleistungen auf Lesen und Rechtschreiben konnten nicht beobachtet werden. Somit ist nicht davon auszugehen, dass die aufgrund von Zeitverarbeitungstherapien berichteten Verbesserungen spezifische Effekte eines Zeitverarbeitungstrainings sind. Da Therapieversuche kausaler Art weiterhin umstritten bleiben und die Lese-Rechtschreibstörung auf unspezifischen Einflussfaktoren beruht, wäre eine symptomorientierte Therapie am sinnvollsten.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 05/19
Störungen der Magenfunktion mit typischen Symptomen wie Völlegefühl, Übelkeit, Erbrechen und epigastrischen Schmerzen sind im klinischen Alltag häufig. Für eine differential- und artdiagnostische Beurteilung der Störung sind Kenntnisse über zwei grundlegende Funktionsparameter wünschenswert: die Magenentleerung und die Magenperistaltik. Dies kann durch spezielle Auswertalgorithmen im Rahmen einer szintigraphischen Magenentleerungsstudie realisiert werden, wobei aktuell zwei Lösungsansätze diskutiert werden. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, zwei Verfahren zur Motilitätsanalyse, die Phasenanalyse zweidimensionaler dynamischer Bilder mit der Methode der kondensierten Bilder, zu vergleichen. Das methodische Konzept des erstgenannten Verfahrens basiert auf der pixelweisen Analyse zweidimensionaler dynamischer Bilder. Hierbei wird die Information einer ROI („Region of Interest“) einer dynamischen Studie für jedes Einzelpixel in Form einer Zeit-Aktivitäts-Kurve gespeichert. Die Änderung der Aktivität über die Zeit wird mittels Fast-Fourier-Transformation (FFT) analysiert. Als Folge der FFT-Analyse erhält man für jedes Pixel ein Frequenz-Amplituden-Histogramm, wobei die Amplitudenwerte einer Frequenz-Reihe zugeordnet werden. Die Amplitudenhöhen werden zur Visualisierung als Grauwert (oder Farbwert) kodiert und als parametrische Amplitudenbilder in einer zweidimensionalen Matrix dargestellt. Die Amplitudenwerte werden topographisch eingeordnet, womit eine örtliche Zuordnung der Amplituden-Maxima im Magen ermöglicht wird. Zusätzlich können so genannte Phasenbilder durch eine Farbkodierung (bzw. Grauskalenkodierung) der in derselben Bewegungsphase befindlichen Areale des Magens erstellt werden. Ein typisches Streifenmuster einer geordneten Magenperistaltik kann visuell sehr einfach von einem ungeordneten, pathologisch veränderten Muster unterschieden werden. Die Referenzmethode der Analyse der Magenperistaltik erfolgt an kondensierten Bildern. Letztere werden erzeugt, indem von jedem Einzelbild einer dynamischen Studie der Informationsgehalt eines Bildausschnittes (eine ROI über dem Magen) durch zeilenweise Addition der Pixelinhalte in eine Spalte überführt wird. Chronologisch aneinandergereiht bauen die Spalten aller Bilder eine Ort-Zeit-Matrix auf, in der die X-Koordination die Zeit und die Y-Koordination die räumliche Aktivitätsänderung im Magen repräsentieren. Ein Pixel entspricht jeweils der Einzelbilddauer des Aufnahmeprotokols. Zur Verfügung standen bereits akquirierte Magenszintigraphie-Studien, die bislang nur mit der Methode der kondensierten Bilder ausgewertet worden waren. Mit Hilfe der für die vorliegende Arbeit entwickelten Software wurden die quantitativen Parameter der Peristaltik für die jeweiligen untersuchten Patienten erneut ermittelt. Für vergleichende Auswertungen lagen von allen Patienten quantitative Daten zur Entleerungsfunktion (Entleerungsrate) und Peristaltik (Amplitude und Frequenz der Magenkontraktionen), ermittelt mit der Referenzmethode, vor. Die vorliegenden Untersuchungsergebnisse zeigen, dass sich auch mit der neu entwickelten Methode die Kenngrößen der Magenperistaltik valide bestimmen lassen. Übereinstimmend mit zahlreichen Arbeiten zur Physiologie und Pathophysiologie der Magenperistaltik lag die mit unserer Methode gemessene Kontraktionsfrequenz um 3 min-1. Im Einklang mit anderen Literaturberichten wurde auch im Rahmen dieser Studie beobachtet, dass die Frequenz eine weitgehend konstante, von Art und Ausmaß diverser Magenfunktionsstörungen unabhängige Größe darstellt. Anders stellt sich der Sachverhalt für die Kontraktionsamplitude dar. Letztgenannter Parameter wies in Abhängigkeit von der zugrunde liegenden Erkrankung eine erhebliche Bandbreite auf. Dies kann als Indiz für die gute Diskriminierungseigenschaft dieses Parameters hinsichtlich der Abgrenzung normaler und pathologischer Befunde gelten, auch ist die Angabe eines Schweregrades der Erkrankung möglich. Wenngleich ein direkter Vergleich von Absolutwerten der Kontraktionsamplituden mit Literaturdaten aufgrund methodischer Unterschiede der verschiedenen Verfahren schwierig ist, stimmt doch die Relation zwischen Normalbefunden und krankheitsspezifischen Änderungen mit Literaturangaben überein. Dies kann als indirekter Beleg für die Validität dieser Bestimmungen gelten. In einem weiteren Ansatz wurden die Zusammenhänge zwischen der Entleerung und den verschiedenen Kontraktionsparametern untersucht. Bei Verwendung semisolider Testspeisen ließ sich kein direkter Zusammenhang zwischen der Kontraktionsamplitude und Entleerungsrate verifizieren. Dies könnte ein Hinweis dafür sein, dass die Passage der semisoliden Mahlzeit nicht nur von der peristaltischen Kraft, sondern von weiteren Größen (z.B. gastroduodenales Druckgefälle, Pylorotonus) mitbeeinflusst wird. Fehlende Korrelationen zwischen Entleerungsrate und Kontraktionsfrequenz der peristaltischen Welle stützen die Annahme, dass letztgenannte Parameter nur eine untergeordnete Rolle für die Magenentleerung spielen. Um die Magenperistaltik und Entleerung in Abhängigkeit von unterschiedlichen Krankheitsbildern zu beurteilen, wurden die 134 Patienten entsprechend ihrer Grunderkrankung in verschiedene Kollektive unterteilt: Patienten mit Diabetes mellitus (n = 49), Kollagenosen (n = 59), Gastritis (n = 18), Magenausgangsstenose (n = 8). Die Daten dieser vier Gruppen wiesen im Vergleich zu einem „Kontroll- Kollektiv“ deutliche Unterschiede hinsichtlich der jeweiligen Entleerungsraten und Kontraktionsamplituden auf. Bei den Patientenkollektiven „Diabetes“, „Kollagenosen“ und „Gastritis“ konnte die Konstellation einer verminderten Magenkontraktionsamplitude und einer verzögerten Magenentleerung festgestellt werden. Unter Behandlung mit einem Prokinetikum sind solche Störungen reversibel (komplett oder teilweise). Dagegen kann bei einer Magenausgangsstenose eine verzögerte Magenentleerung mit einer noch normalen Magenperistaltik einhergehen. Das vorgestellte methodische Konzept liefert in einem Untersuchungsgang Aussagen zur Magenentleerung und -peristaltik. Die Methode eignet sich zur Primärdiagnostik und differentialdiagnostischen Einordnung von Magenfunktionsstörungen. Darüber hinaus könnte sich dieses neue Verfahren auch für Verlaufs- und Therapiekontrollen und für die Objektivierung der Wirksamkeit von Motilitätsreglern als wertvoll erweisen. Eine parallele Erstellung von den Amplituden- und Phasenbildern ermöglicht nicht nur die quantitative Einschätzung der peristaltischen Bewegungen vom Mageninhalt, sondern erlaubt auch die Amplitudenmaxima entsprechend der phasischen Zugehörigkeit qualitativ einzuordnen. Eine kräftige geordnete Peristaltik kann bei der Betrachtung der Phasenbilder mit einem typischen Streifenmuster assoziiert werden. In den verschiedenen Patientenkollektiven wurde anhand der Phasenbilder nach gruppenspezifischen Mustern gesucht. Die zweidimensionalen Amplitudenbilder zeigen fehlende konfluierende Amplitudenareale und ein „Mottenfraß Muster“ als Korrelat für eine verminderte Peristaltik. Die Betrachtung der Amplituden Bilder konnte keine krankheitsspezifischen Veränderungen demonstrieren. Bei einer Betrachtung der Amplituden- und Phasenbilder im niedrigfrequenten Bereich wurde ein direkter Zusammenhang mit der Magen-Entleerungsrate festgestellt. Die homogenen phasisch zugeordneten Amplituden-Areale über Magen und Dünndarm im niedrigfrequenten Teil des Amplitudenhistogramms befinden sich in Contraphase. Diese Beobachtung ist neu und wurde in der bisherigen Literatur bisher nicht beschrieben. Es handelt sich nach unserer Hypothese um die Darstellung der Magenentleerung. Die dynamische Magen-Szintigraphie ist durch einen standardisierten Ablauf, geringe Strahlenexposition, Funktionalität und Nicht-Invasivität gekennzeichnet. Daher ist sie als eine Funktionsuntersuchung unter physiologischen Bedingungen anzusehen. Aus diesem Grunde ist diese Methode für die Primäruntersuchungen, wie auch für Verlaufs- und Therapiekontrollen geeignet. Im Vergleich zur klassischen Magen-Szintigraphie benötigt die hier beschriebene dynamische Magen-Szintigraphie eine geeignete Hardware (schnelles Rechnersystem mit großen Speicherkapazitäten) und speziell entwickelte Software. Für den Patienten und Untersucher bedingt der Einsatz der hier beschriebenen Methode keinen Zusatzaufwand, führt aber zu einem erheblichen Informationsgewinn. Im Vergleich zur Referenzmethode der kondensierten Bilder bietet die zweidimensionale dynamische Magen-Szintigraphie eine präzisere Einschätzung der Magenperistaltik, bei einer komplexen Magengeometrie. Die parallele Betrachtung der Amplituden- und Phasenbilder erlaubt es auch bei normaler peristaltischer Amplitude, eine diskoordinierte Magenperistaltik zu erkennen und zu beurteilen. Die beiden Methoden sind nicht-invasiv, mit einer geringen Strahlenexposition verbunden und unter physiologischen Bedingungen durchführbar.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 05/19
Trotz wirksamer Antibiotikatherapie, Immunmodulation durch Steroide und spezialisierter intensivmedizinischer Behandlung ist die Prognose der Pneumokokkenmeningitis weiterhin ungünstig. Aufgrund zentralnervöser und systemischer Komplikationen versterben weiterhin 15 bis 35 Prozent der Erkrankten und ein Drittel der überlebenden Patienten leidet an bleibenden neurologischen Schäden. Für die Entwicklung neuer adjuvanter Behandlungsstrategien ist die Kenntnis der Pathophysiologie von zentraler Bedeutung. In der vorliegenden Arbeit wurden Mechanismen der Immuninduktion (am Beispiel der Rolle des Transkriptionsfaktors NF-kappaB, der an der Transkription zahlreicher Entzündungsmediatoren beteiligt ist) und der Immunregulation (am Beispiel der Bedeutung von Mastzellen, deren Bedeutung für die Erregerabwehr im Rahmen der angeborenen Immunantwort man zunehmend erkennt)untersucht. 1. Die Rolle des Transkriptionsfaktors NF-kappaB Die Studie wurden mittels eines Rattenmodell durchgeführt, in dem zahlreiche pathophysiologische Parameter intrakranieller meningitisassoziierter Komplikationen, wie vaskuläres Hirnödem, intrakranieller Druck oder zerebrovaskuläre Autoregulation untersucht werden können. Die Pneumokokkenmeningitis war mit einem Anstieg der NF-kappaB-Aktivität im Gehirn assoziiert, der durch die Behandlung mit NF-kappaB-Inhibitoren gehemmt werden konnte, was zu einem signifikant besseren klinischen Verlauf führte. Dieser günstige Effekt auf die klinische Symptomatik wurde von einer signifikanten Reduktion der Bluthirnschrankenstörung, des Anstiegs des intrakraniellen Druckes, der Störung von zerebrovaskulärer CO2-Reaktivität und Autoregulation sowie von Liquorpleozytose und IL-6-Liquorkonzentration begleitet. Zusammenfassend legen diese Daten nahe, dass die NF-kappaB-Aktivierung eine zentrale Rolle in der Entstehung der meningealen Entzündung und der ZNS-Komplikationen während des Akutstadiums der bakteriellen Meningitis spielt. 2. Die Bedeutung der Mastzelle Die Untersuchungen hierzu wurden an einem Modell mit mastzelldefizienten WBB6F1/J-KitW/KitW-v-Mäusen durchgeführt. Während der Pneumokokkenmeningitis kam es zu einer Aktivierung von Mastzellen im Gehirn. Bei mastzelldefizienten Mäusen verlief die Erkrankung klinisch signifikant milder als bei Wildtypmäusen und mastzellrekonstituierten Tieren. Diese positive Auswirkung der Mastzelldefizienz auf die Klinik wurde von einer Reduktion systemischer und zentralnervöser Komplikationen wie Pneumonie und Anstieg des intrakraniellen Drucks begleitet. Erstaunlicherweise führte die Mastzelldefizienz zu einer massiven Zunahme der Liquorpleozytose, die nicht von relevanten Unterschieden der pneumokokkeninduzierten Entzündungsantwort oder der bakteriellen Vermehrung begleitet war. Zusammenfassend zeigen die Ergebnisse dieser Studie, dass Mastzellen eine signifikante Rolle bei der Pneumokokkenmeningitis im Mausmodell spielen. Sie sind beteiligt an der Entstehung systemischer und zentralnervöser Komplikationen und damit an einem schweren klinischen Krankheitsverlauf. Überraschend ist, dass Mastzellen inhibitorischen Effekt auf die Neutrophilenrekrutierung in das ZNS besitzen.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 04/19
Der anteriore Gyrus cinguli (ACC) ist eine zentrale Struktur des rostralen limbischen Systems, die in den letzten Jahren zunehmend in das Interesse der psychiatrischen Forschung rückte. Bei schizophren Erkrankten treten häufig Störungen der Aufmerksamkeit, des Antriebs und der Affekte auf. Bei der Realisierung dieser Funktionen nimmt der ACC eine wichtige Rolle ein. Sowohl regionale in-vivo Aktivitätsmessungen als auch postmortale Untersuchungen weisen auf eine Alteration dieser Gehirnstruktur bei schizophrenen Störungen hin. Frühere morphometrische in-vivo Studien benutzten unterschiedliche Grenzdefinitionen und sind durch die Untersuchung verschiedener Teilbereiche des ACC schwer vergleichbar. Die vorliegende Studie untersuchte standardisiert mit der strukturellen Kernspintomographie, sowie unter Anwendung eines etablierten Datenverarbeitungsverfahrens (BRAINS) die Volumina der grauen Substanzklasse des rechts- und linkshemisphärischen ACC bei schizophrenen Patienten im Vergleich zu gesunden Personen. Es wurde auf die Auswahl einer genau definierten Gruppe männlicher Patienten hoher Fallzahl und eine nach Alter, Geschlecht, Händigkeit und Ausbildungsniveau entsprechenden Kontrollgruppe geachtet. Um selektive Veränderungen einzelner Bereiche des anterioren Gyrus cinguli aufzuzeigen, wurde die Gesamtstruktur in vier Subregionen eingeteilt. Es konnten unter Betrachtung des gesamten ACC und seiner vier Subregionen signifikante Gruppendifferenzen beobachtet werden. Die Volumenreduktionen stellten sich überwiegend rechtshemisphärisch und in den rostralen Anteilen dar. Ebenfalls ließ sich eine inverse Korrelation von Volumenreduktionen des ACC mit schizophrenen "Positivsymptomen" nachweisen. Die Zusammenhänge zwischen den klinischen Daten und verminderten Volumina zeigten sich ebenfalls überwiegend im vorderen Abschnitt des anterioren Gyrus cinguli. Positive Korrelationen zwischen produktiv-psychotischen Symptomen und einem reduzierten Ausmaß des ACC zeigten sich ausschließlich linkshemisphärisch. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass an einer großen Patientenstichprobe strukturelle Veränderungen des anterioren Gyrus cinguli bei schizophren Erkrankten aufgezeigt wurden. Die Rolle des ACC in der Pathophysiologie schizophrener Erkrankungen sollte in Zukunft beispielsweise durch die kombinierte Anwendung struktureller und funktioneller Bildgebungsverfahren, sowie durch Longitudinalstudien weiter abgeklärt werden.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 04/19
Die Dysferlinopathie ist eine Erkrankung aus dem Formenkreis der Gliedergürtel-Muskel-dystrophien. Sie wird verursacht durch autosomal-rezessiv vererbte Mutationen, die drei klinisch heterogene Phänotypen verursachen können: Die Gliedergürtel-Muskeldystrophie Typ 2B (LGMD2B), die Miyoshi Myopathie (MM) und die distale anteriotibiale Myopathie (DMAT). Betroffen sind initial dementsprechend unterschiedliche Muskelgruppen. Um ein zuverlässiges Diagnosesystem zu etablieren und einen Beitrag zur klinischen und therapeutischen Bedeutung der molekularen Diagnostik sowie zum Verständnis der Pathophysiologie der Erkrankung zu leisten, wurden 17 Patienten untersucht. Bei sechs Patienten wurden bei der molekulargenetischen Diagnostik Mutationen des Dysferlin-Gens gefunden. Diese Ergebnisse wurden mit den Befunden von klinischen und technischen Untersuchungen sowie der Proteindiagnostik von Dysferlin und den möglichen Interaktionspartnern Caveolin-3 und Calpain-3 korreliert. Bei fünf dieser sechs Patienten konnte die Diagnose einer Dysferlinopathie gestellt werden, bei zehn Patienten wurde die Erkrankung ausgeschlossen, in zwei Fällen gelang weder der sichere Ausschluss noch der Nachweis einer Dysferlinopathie. Hinsichtlich der Proteininteraktionen des Dysferlin konnte im Rahmen der durchgeführten Proteindiagnostik ein deutlicher Hinweis für eine Interaktion mit den Proteinen Caveolin-3 und Calpain-3 erbracht werden. Welchen genauen Charakter die Interaktion zwischen Dysferlin und Caveolin-3 und Calpain-3 hat, muss noch weiter erforscht werden, denn feste "regelhafte" Auswirkungen der hier gefundenen Dysferlin-Mutationen z.B. auf den Phänotyp der Erkrankung konnten in dieser Arbeit nicht festgestellt werden. In diesem Kontext muss auch die Rolle von Mutationen noch weiter aufgeklärt werden, die in den C2-Domänen zu liegen kommen. Diesbezüglich können die hier dargestellten Ergebnisse zusammen mit den Daten zukünftiger Studien zur pathogenetischen Klärung beitragen. Es konnte die diagnostische Eignung der hier beschriebenen molekulargenetischen Untersuchung bei dieser heterogenen Erkrankung gesichert und darüber hinaus ein Beitrag zum pathophysiologischen Verständnis der Erkrankung hinsichtlich der Bedeutung der C2-Domänen des Dysferlins und der Proteininteraktionen geleistet werden. Die Ergebnisse bieten, neben der Bedeutung für den einzelnen Patienten, eine Grundlage für die weitere Erforschung der Dysferlinopathie.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 04/19
Eine genetische Komponente in der Ätiologie der Schizophrenie gilt durch genetische epidemiologische Studien als gesichert. In dieser Arbeit wurde eine Reihe von Kandidatengenstudien im Fall-Kontroll-Design durchgeführt. Basierend auf den zahlreichen Hinweisen auf eine Beteiligung des Immunsystems an der Ätiogenese und Pathophysiologie der Schizophrenie und speziell basierend auf der Hypothese zur Imbalance des Th1/Th2-Gleichgewichtes bei schizophrenen Patienten wählten wir als Kandidatengene solche aus, die für Zytokine kodieren, denen eine herausragende Rolle in der Th1/Th2-Balance und/oder in der antiviralen Abwehrreaktion des Körpers zukommt. Zudem untersuchten wir das für das Adhäsionsmolekül ICAM-1 kodierende Gen, nachdem eigene Voruntersuchungen auf eine veränderte Expression dieses Adhäsionsmoleküls bei schizophrenen Patienten hingewiesen hatten. In diesem Zusammenhang bestimmten wir erneut die sICAM-1 Serumkonzentration in einer Subgruppe von 70 schizophrenen Patienten und 129 gesunden Kontrollen und untersuchten die mögliche Assoziation mit dem ICAM-1 Genotyp. Insgesamt wurden 263 schizophrene Patienten und 275 gesunde Kontrollpersonen hinsichtlich der folgenden Kandidatengene untersucht: • IL-2 T-G SNP auf Position –330 in der Promotorregion (Chromosom 4q26-q27); IL-2 ist ein typisches Th1-Zytokin. • IL-6 G-A SNP auf Position –174 in der Promotorregion (Chromosom 7p21); IL-6 ist ein typisches Th2-Zytokin. • TNF-alpha G-A SNP auf Position –308 in der Promotorregion (Chromosom 6p21.3); TNF-alpha ist maßgeblich an der antiviralen Immunabwehr beteiligt. • ICAM-1 G-A auf Position 241 und A-G auf Position 469 in der kodierenden Region des Gens (Chromosom 19p13.3-p13.2); ICAM-1 ist wie oben beschrieben ein Adhäsionsmolekül. Bei der Untersuchung des T330G SNP des IL-2 Gens zeigte sich ein signifikant häufigeres Auftreten des homozygoten T-Allels bei schizophrenen Patienten als bei gesunden Kontrollpersonen (²=8,016; df=2; p=0,018). Die Untersuchung des G174A SNP in der Promotorregion des für IL-6 kodierenden Gens, des G308A Polymorphismus des TNF-α Gens, des A241G SNP sowie des A469G SNP des ICAM-1 Gens erbrachten keine signifikanten Unterschiede. Der Befund zum IL-2 –330 T-G SNP bestätigt die Hypothese, dass Polymorphismen in Genen die für Immunfaktoren kodieren, mit Schizophrenie assoziiert sind. Zudem sprechen die Ergebnisse zum TNF-alpha -308 G-A SNP und zum ICAM-1 241 G-A SNP für unterschiedliche (immun-)genetische Risikofaktoren bei männlichen und weiblichen schizophrenen Patienten. Unsere bereits publizierten Vorbefunde von erniedrigten Serumkonzentrationen von sICAM-1 bei schizophrenen Patienten ließen sich bestätigen. Zudem konnten wir unsere Arbeitshypothese, dass die erniedrigten sICAM-1 Konzentrationen bei schizophrenen Patienten auf einer genetischen Disposition im ICAM-1 Gen beruhen, nicht bestätigen. Es müssen also andere Faktoren, wie zum Beispiel ein krankheits-assoziierter Faktor bei schizophrenen Patienten, die erniedrigten Konzentrationen verursachen. In diesem Zusammenhang könnte das Überwiegen der Th2-artigen Immunabwehr die Ursache für die reduzierten sICAM-1 Konzentrationen bei Schizophrenie darstellen Die signifikant erniedrigte sICAM-1 Serumkonzentration bei gesunden Kontrollen, die das polymorphe A-Allel aufweisen, geben einen ersten Hinweis auf die Funktionalität des Polymorphismus
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 02/07
Im Rahmen des Wissenszuwachses der molekularen Pathophysiologie des Myokardinfarktes konnte in der Vergangenheit gezeigt werden, dass ein Zusammenhang zwischen Thrombozytenadhäsion an freiliegendes Kollagen der Gefäßwand, Thrombozytenaktivierung mit daraus resultierender Thrombembolisierung und schließlich Ausdehnung des durch die Ischämie geschädigten Bereiches besteht. GPVI wird in der aktuellen Literatur als der wesentliche thrombozytäre Oberflächenrezeptor für Kollagen beschrieben: durch die initiale Adhäsion über GPVI kommt es zur Thrombozytenaktivierung und zur Thrombusbildung. Das Ziel dieser Studie war es zum einen, erstmals in einem murinen Ischämie-Reperfusions-Modell den Einfluss des GPVI auf das Infarktgeschehen am Myokard zu untersuchen. Weiterhin sollte der therapeutische Nutzen des soluble GPVI-Fc, einer löslichen klonierten Form des GPVI-Rezeptors, für die Therapie und Prophylaxe eines Myokardinfarktes im Tiermodell geprüft werden. Dazu wurde je einer Gruppe von 10 männlichen Mäusen des Stammes C57Bl/6J mit einen Körpergewicht von 20 bis 30 g eine Stunde prae-interventionell (intravenös) und 12 h (intraperitoneal) nach der künstlich hervorgerufenen Ischämie 100 µg soluble GPVI-Fc bzw. Kontroll-Fc appliziert. Sodann wurden die Tiere mit MMF und zur Erhaltung mit Isofluran anästhesiert. Nach intratrachealer Intubation und lateraler inter-kostaler Thorakotomie im 4. Interkostalraum erhielten beide Gruppen für 30 Minuten eine partielle Myokardischämie durch vollständige Ligatur der linken Koronararterie. Nach 24 Stunden anschließender Reperfusionsphase wurden die Tiere erneut anästhesiert, euthanasiert und die Herzen entnommen. Diese wurden mit 2,3,5-Triphenyltetrazolium-Chlorid (TTC) und Evansblue so gefärbt, dass Area at risk (AAR), Infarkt (I) und Area not at risk (AnAR) unterschieden werden können. Anschließend wurden die Herzen geschnitten und die ca. 1mm starken Schnitte photographiert, um die Infarktgröße planimetrisch zu bestimmen. Außerdem wurde die Herzfunktion beider Gruppen prae- und postoperativ echokardiographisch untersucht. Trotz gleichgroßer Area at risk beider Gruppen konnte in der Soluble-GPVI-Fc-Gruppe die planimetrisch ermittelte Infarktgröße I/AAR (16,17±11,31%) gegenüber der Fc-Kontrollgruppe (31,12 ±13 %) signifikant (Signifikanzniveau p=0,019) reduziert werden. Bei der Echokardiographie war allerdings kein signifikanter Unterschied in der Herzfunktion beider Gruppen festzustellen. Die in dieser Studie erreichte Reduktion der Infarktgröße durch die beschriebene Intervention zeigt erstmals die Möglichkeit eines therapeutischen Nutzens für soluble GPVI-Fc durch Blockade der initialen Thrombozytenadhäsion und Aktivierung der Thrombozyten für die Prävention und Behandlung des Myokardinfarktes auf.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 02/07
Die meisten genetischen Abweichungen, die bei humanen akuten Leukämien gefunden werden können, lassen sich in zwei Klassen einteilen: Klasse I Mutationen, wie z.B. aktivierende Mutationen in Rezeptortyrosinkinasen (z.B. FLT3 oder c-KIT), die einen Proliferations- und/oder Überlebensvorteil für hämatopoetische Vorläuferzellen bieten und Klasse II Mutationen (wie z.B. AML1-ETO oder PML/RARα), die hämatopoetische Transkriptionsfaktoren betreffen und primär die Reifung der Zellen und die Apoptose unterbinden. Im Zusammenspiel entstehen hämatopoetische Vorläuferzellen, deren Proliferation und Differenzierung empfindlich gestört ist (Gilliland, 2002), was die Ursache für Leukämien sein kann. In dieser Arbeit wurden zwei genetische Alterationen untersucht, die den zwei verschiedenen Klassen entstammen: eine Längenmutation der Rezeptortyrosinkinase FLT3 und das Fusionsgen aus AML1 und ETO, AML1-ETO. Es wurde die Frage gestellt, ob diese Mutationen, die auch gemeinsam in humanen AML Patienten gefunden werden (Care et al., 2003), im Zusammenspiel Leukämie auslösen können. Ein murines Knochenmarktransplantationsmodell wurde etabliert, bei dem Knochenmarkzellen, die entweder AML1-ETO, FLT3-LM, beide Mutationen zusammen, oder GFP alleine exprimierten, in Mäuse injiziert wurden. Die Kontrollmäuse entwickelten keine Erkrankung, wohingegen die Mäuse, die AML1-ETO und FLT3-LM zusammen exprimierten, an aggressiver Leukämie erkrankten. Interessanterweise gab es unterschiedliche Phänotypen: es entstanden sowohl myeloische als auch lymphatische (B- und T-Zell) Leukämien. Alle Leukämien wurden durch FACS und Zytologie, teilweise auch durch Histopathologie bestätigt. Es kann durch die vorliegenden Daten bestätigt werden, dass weder AML1-ETO noch FLT3-LM alleine in der Lage sind Leukämie auszulösen. FLT3-LM stellt aber einen sehr potenten Kooperationspartner dar, um gemeinsam mit AML1-ETO eine Leukämie zu induzieren. Diese Arbeit kann zum Verständnis der Pathophysiologie von akuten Leukämien beitragen, was die Grundvorausetzung zur Entwicklung von Heilmethoden ist. Der nächste Schritt sollte sein, verschiedene Substanzen, wie zum Beispiel Tyrosinkinaseinhibitoren zu testen, um bei entsprechender Wirkung die Prognose für Patienten mit AML1-ETO positiven Leukämien zu verbessern.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 03/19
Der Meningitis-assoziierte Hörschaden ist trotz Antibiotikatherapie und intensivmedizinischer Versorgung der Patienten inakzeptabel hoch. Grund des Hörverlusts bei bakterieller Meningitis ist bisher weitgehend unbekannt und sollte im Rahmen dieser Promotion näher untersucht werden. Dazu wurde ein Ratten- und ein Mausmodell des Hörschadens bei Pneumokokkenmeningitis etabliert. Nach intrathekaler Injektion von Streptococcus pneumoniae wurde das Muster des Hörverlusts mittels AEPs im Akutstadium und nach erfolgreicher Antibiotikatherapie charakterisiert. Die Charakteristik des Hörschadens war ähnlich wie sie bei Patienten mit Meningitis beobachtet wird: Der Inokulum-abhängige Hörschaden war in der Akutphase der Erkrankung teilweise transient, mündete aber meistens in einen permanenten Hörverlust. Hohe Frequenzen waren dabei stärker betroffen als niedrige Frequenzen. Als morphologisches Korrelat des akuten Hörverlusts fand sich eine granulozytäre Entzündung der Perilymphräume, die in der basalen Windung der Scala tympani akzentuiert war. Neben der eitrigen Entzündung konnte erstmals auch eine Störung der Blut-Labyrinth-Schranke identifiziert werden, die in der Akutphase der Erkrankung sehr stark mit dem Hörschaden korrelierte. Die immunhistochemisch beobachtete starke Expression von iNOS, eNOS und Nitrotyrosin in Kochleae von infizierten Tieren und die protektive Wirkung der ONOO- Fänger und Antioxidantien MnTBAP und Harnsäure deuten auf ONOO- als Mediator der Blut-Labyrinth- Schädigung im Akutstadium hin. Die im Akutstadium nachweisbare neuronale Nekrose (Histologie, TUNEL, PARP p85-Spaltprodukt Immunhistochemie) mündete in eine verminderte Neuronendichte im Ganglion spirale. Dieser Neuronenverlust war zwei Wochen nach Infektion neben einer fibrozytären Okklusion der perilymphatischen Räume (beginnende Labyrinthitis ossificans) äußerst stark mit dem Hörverlust korreliert und scheint hauptverantwortlich für den Langzeithörschaden nach Pneumokokkenmeningitis zu sein. Zum ersten Mal konnte in dieser Studie eine otoprotektive Wirkung für die Antioxidantien MnTBAP und NAC bei Meningitis-assoziierter eitriger Labyrinthitis gezeigt werden: Zwei Wochen nach Infektion waren der Hörverlust und dessen morphologische Korrelate (Neuronenverlust, Okklusion der Perilymphräume und Blut-Labyrinth-Schrankenstörung) bei den adjuvant behandelten Tieren geringer ausgeprägt als bei den nur antibiotisch behandelten Tieren. Vor allem der Therapieerfolg von NAC ist klinisch viel versprechend und lässt auf eine verbesserte Therapie des Meningitis-assoziierten Hörschadens hoffen.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 02/19
Background: Chronic Venous Disease (CVD) is one of the most frequent illnesses in the industrialised countries. Its prevalence within adult population exceeds in some European countries 50%. This accounts for 1.5 till 2.0 % of health care expenditures. Varicose veins (vv) and CVD decrease the quality of life of patients and their families. Venous wall degeneration is common primary cause of CVD. However, the pathophysiologic role of degenerative venodilation has not yet been finally established. In contrast to venous obstruction and venous reflux, venodilation has not been acknowledged by experts as a substrate of CVD. The aim of this study was to examine the role of dilation of Common Femoral Vein (CFV) as possible risk factor for CVD. Methods: In this cross-sectional study a total of 249 right legs (including 181 women and 68 men) were analysed. According to the CEAP classification study population was limited to primary aetiology (EP). DVT (PO) and other secondary and congenital causes of CVD (ECS) were excluded. Subjects with clinical stage 0, 1 or 2 (C0-2) were considered as non-diseased, otherwise (C3-6) as diseased. Right (n=249) and left (n=242) legs were analysed separately. Multiple logistic regression analysis was performed with the aid of SAS System. Results: The risk of CVD was around 10-fold higher in women with CFV diameter exceeding 14.0 mm as compared with those having diameter of 14.0 mm or less (adjusted for age, vv, and CFV-reflux). Based on Receiver-Operating-Characteristics curves, the ability to discriminate between diseased and non-diseased legs was higher for CFV dilation then for CFV-reflux. The curve of association between the CFV diameter and risk of CVD rose monotonically and revealed exposure-effect pattern. In women two threshold values were found for CFV diameter: at 14.0 and 17.5 mm; in men only one: at 17.5 mm. Final logistic model (women) included four covariates: age, vv, CFV-diameter and CFV-reflux duration. A probability of CVD was estimated using these parameters. Increasing body weight and height, BMI and body surface area (BSA) were associated with higher risk of CVD. However, in contrast to body weight and BMI that showed non-linear association, BSA predicted the risk of CVD in a linear manner and the association showed biological gradient. Conclusions: (1) CFV diameter is an independent risk factor of CVD of primary aetiology. Higher diameter values correspond to higher risk of clinically overt CVD. (2) CFV diameter was shown to possibly indicate the risk of CVD progression. (3) A given diameter of CFV should be interpreted in both sexes differently as the normal limits are higher in men than in women. The predictive value of CFV dilation is higher in varicose-free subjects as compared with those with vv. (4) The risk of CVD increases consistently with enlargement of CFV-diameter. In women with CFV diameter exceeding 14.0 mm the risk of CVD is markedly higher as compared with those having CFV of 14.0 mm or less. Thus, in women diameter values greater than 14.0 mm should be considered pathological. (5) The role of venodilation seems not to be restricted to predisposing to development of valvular incompetence. For making a diagnosis of CVD in women more information can be derived from the measurement of CFV diameter than from the measurement of CFV reflux. Venous valve insufficiency and ambulatory venous hypertension seem not to be necessarily involved in development of early stages of CVD. (6) Estimated probability of CVD can be utilised in phlebological evaluation of subjects, and as health index for assessing the extend of disease in the general population. This can be best estimated using four parameters: age, vv, CFV-diameter and CFV-reflux duration. These four predictors bear complementary information about risk of CVD and should be assessed together. Other parameters that have been examined in the study (including refluxes in other venous segments) do not further enhance the accuracy of diagnosis of CVD. (7) BSA is associated with both the risk of CVD and the diameter of CFV. It is hypothesised that the biological mechanism explaining the role of BSA as risk factor of CVD rely on its determining blood-volume and blood-pressure load of peripheral venous system; over time increased venous load may lead to venodilation, venous stasis and in consequence to CVD. BMI and body weight seem to represent those factors less appropriately and are related to the risk of CVD partly due to confounding by age, sedentary lifestyle, social class, immobility or hormone disorders. The risk of CVD in women depends on changes of body weight beneath the value of 80 kg, BMI beneath the value of 25 kg/m2 and body height above 160 cm. Beyond these limits, changes in these parameters do not affect the risk of CVD. (8) For the purpose of research on CVD, material should be analysed separately for each of the genders because of possible differences in the pathophysiology of CVD between the sexes.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 02/19
Mit unserer Arbeit über die 8-Kanal-Manometrie des anorektalen Kontinenzorgans bei insgesamt 93 Säuglingen, Kindern und Jugendlichen ist es erstmals gelungen, in Anlehnung an bereits in der Pädiatrie existierenden Wachstumskurven Normwerte für elektromanometrisch zu messende Parameter wie Basisliniendruck, Sphinkterlänge, Hochdruckzone, max. Segmentmitteldruck, Entfernung des max. Segmentmitteldrucks von anokutan, Vektorvolumen, Asymmetrieindizes und qualitative Beurteilung der Druckverteilung sowie die Gesamtasymmetrie für Kinder aller Alterstufen zu ermitteln. Mit der 8-Kanal-Manometrie wurde hierzu ein einfaches, nicht invasives Verfahren gewählt, welches einem in radiärer und axialer Richtung asymmetrischen Analkanal gerecht wurde und somit die qualitative Druckverteilung innerhalb der einzelnen Abschnitte des Kontinenzorgans klar darlegen konnte. Die Messungen erfolgten mit einem 8-Kanal-Katheter der Firma Medtronic (Außendurchmesser 4,5 mm, Perfusionsrate 2,8 ml/min, radiäre Anordnung der druckaufnehmenden Einheiten auf gleicher Höhe 5 cm proximal der Katheterspitze) sowie mit einer Spezialanfertigung für Säuglinge (Firma Medtronic, Außendurchmesser 4,0 mm, gleiche Perfusionsrate, radiäre Anordnung der acht druckaufnehmenden Einheiten in 8 mm Entfernung von der Katheterspitze, ebenso auf gleicher Höhe angeordnet) unter einer konstanten Rückzugsgeschwindigkeit von 2,5 mm/s. Auf eine Sedierung der Pobanden vor Messbeginn wurde ebenso wie auf abführende Maßnahmen verzichtet. Die 8-Kanal-Manometrie stellt ein nicht invasives Untersuchungsverfahren dar, welches wertvolle Informationen über die Physiologie und Pathophysiologie des anorektalen Kontinenzorgans liefert sowie insbesondere Aufschluß über die spezifische Druckverteilung innerhalb des Analkanals und die damit verbundene funktionelle Kapazität gibt. Im Rahmen einer gewissenhaften Diagnostik und zur Festlegung der weiteren Therapie eines Erkrankungsbildes sollte die Manometrie jedoch überwiegend in Kombination mit anderen Untersuchungsverfahren wie der Elektromyografie, des endoanalen Ultraschalls, der Kernspintomografie, der Computertomografie und der Defäkografie angewandt werden.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/19
Die Anpassung der Gewebsdurchblutung an die unterschiedlichen Bedarfssituationen, setzt ein koordiniertes Verhalten der Gefäße im mikrovaskulären Gefäßnetz voraus. Diese Koordination der vasomotorischen Reaktionen im mikrovaskulären Gefäßsystem, ist möglicherweise auf die interzelluläre Kommunikation der Endothelzellen angewiesen. Die Endothelzellen und glattten Muskelzellen der Blutgefäße sind über Gap Junctions gekoppelt, auch eine myoendotheliale Kopplung wird diskutiert. Dadurch können Signale in Form von Ionen (und damit Änderungen des Membranpotentials) oder kleinen Moleküle über solche interzellulären Kanäle entlang der Endothelzellschicht weitergegeben werden. Völlig unbekannt ist aber, ob die Permeabilität dieser endothelialen Gap Junctions reguliert wird. Deshalb wurde in dieser Arbeit untersucht, ob vom Endothel gebildete lokal wirksame Gewebshormone (Autakoide, wie NO und Prostacyclin) die Durchlässigkeit der Gap Junctions beeinflussen. Hierzu wurde in konfluenten Kulturen von humanen umbilikalvenösen Endothelzellen (n=190) die Ausbreitung der Farbstoffe Carboxyfluoresein und Calcein nach Injektion in eine einzelne Endothelzelle in die benachbarten Endothelzellen untersucht. Es konnte gezeigt werden, daß der injizierte Farbstoff tatsächlich nur über interzelluläre Kanäle von einer Zelle zur nächsten gelangt. Diese Kanäle werden von Connexinen gebildet, denn ein Peptid, das das Aneinanderdocken der Connexine verhindert, reduzierte die Ausbreitung des fluoreszierenden Farbstoffs. Daher kann mit dieser Methode tatsächlich die Kopplung der Zellen über Gap Junctions untersucht werden. Die erhobenen Daten zeigen, daß die Anzahl der fluoreszierenden Zellen nach Hemmung der NO-Synthase mit Nw-nitro-L-Arginin (L-NA, 30µmol/L) um bis zu 29% zunahm, während die anschließende erneute Freisetzung von NO durch zwei differente NO-Donoren (SNAP bzw. SNP, 1 µmol/L) die Zahl der fluoreszierenden Zellen wieder auf den Ausgangswert reduzierte oder sogar unterhalb den, der unbehandelten Kontrollzellen senkte. Diese durch NO hervorgerufene Wirkung blieb in Anwesenheit des Hemmstoffes der löslichen Guanylatcyclase ODQ (10 µmol/L) oder der Radikalfänger Tiron und Superoxiddismutase unverändert. Dies weist daraufhin, daß es sich bei dieser durch NO hervorgerufenen Hemmung um einen direkten Effekt von NO handelt, der weder über die Bildung von cGMP noch über eine gesteigerte Peroxynitritproduktion vermittelt wird. Auch eine Hyperpolarisation der Endothelzellen durch den Aktivator von KATP-Kanälen HOE234 (1 µmol/L) hatte keinen Einfluß auf die Kopplung der Zellen. Im Gegensatz dazu hatte NO in Anwesenheit der Hemmstoffe der Tyrosinphosphatase Orthovanadat (100 µmol/L) und Phenylarsinoxid (1 µmol/L) keinen Einfluß mehr auf die endotheliale Kommunikation via Gap Junctions. Dagegen führte die Behandlung der Zellen mit dem Tyrosinkinase Inhibitor Genistein (100 µmol/L) zu einer deutlichen Reduktion der endothelialen Kopplung (-14%), die mit der Wirkung von NO vergleichbar war. Daraus läßt sich schließen, daß die durch NO hervorgerufene Wirkung auf die interzelulläre Kommunikation über eine Verminderung der Tyrosinphosphorylierung vermittelt zu werden scheint. Außerdem zeigen diese Daten, daß Prostacyclin die endotheliale Kopplung signifikant steigert, und das diese Wirkung über das gebildete cAMP vermittelt wird. Denn nicht nur das Prostacyclin Analogon Iloprost (1 µmol/L), sondern auch der Aktivator der Adenylatcyclase Forskolin (30 µmol/L), verbesserte die Ausbreitung des Farbstoffes signifikant . Schließlich zeigen die Ergebnisse auch, daß die beiden vom Endothel gebildeten Substanzen sich gegenseitig in ihrer Wirkung auf die endothelialen Gap Junctions beeinflussen können. Die erhobenen Daten zeigen erstmals eine Rolle von NO und Prostacyclin in der Regulation der Permeabilität endothelialer Gap Junctions. Diese Regulationsmöglichkeit und die Auswirkungen einer vermehrten oder verminderten Kopplung der Endothelzellen wirft zahlreiche neue Fragestellungen auf z. B. hinsichtlich der Pathophysiologie der coronaren Herzkrankheit oder auch des arteriellen Hypertonus und bietet damit auch die Möglichkeit zur Entwicklung neuer Therapiemöglichkeiten.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/19
Die zentrale Rolle der Mikrozirkulation in der Pathogenese und Pathophysiologie von chronischen und akuten Krankheitsbildern ist allgemein akzeptiert und Gegenstand vieler tierexperimenteller und klinischer Untersuchungen. Störungen der Organperfusion führen hierbei häufig zu Veränderungen der mikrovaskulären Gefäßpermeabilität. Auf zellulärer Ebene, aber auch makroskopisch sichtbar, entstehen Ödeme, die die Gewebeperfusion verschlechtern können. Messungen der Permeabilitätsänderungen sind am Patienten häufig aufgrund der Invasivität der Untersuchungsmethoden nicht möglich. Andererseits steigt mit der Weiterentwicklung der operativen und Intensivmedizin der Bedarf an Methoden zur Früherkennung und zum Monitoring von mikrozirkulatorischen Perfusionsstörungen. Nicht invasive Messverfahren, die Veränderungen der endothelialen Integrität frühzeitig erfassen, könnten die Diagnose und Therapie von Krankheiten verbessern. Wir entwickelten in unserer Forschungsgruppe in Zusammenarbeit mit der DOMED Medizintechnik und dem mikrozirkulatorischen Labor des Imperial College in London einen neuen venösen Kompressionsplethysmographen (filtrass 2001) zur nicht invasiven Messung von mikrozirkulatorischen Parametern wie Flüssigkeitsfiltrationskapazität, isovolumetrischem venösen Druck, vaskulärer Compliance, venösem Druck und arteriellen Blutfluss. Dazu wird mit einer Blutdruckmanschette der venöse Druck in einer Extremität stufenweise erhöht, und die resultierende Volumenänderung distal der Manschette mit einem hochsensitiven Dehnungsmessstreifen erfasst. Eine „off-line“-Analyse dieser Volumenänderung ermöglicht die Berechnung der Flüssigkeitsfiltrationskapazität, einem Maß der Gefäßpermeabilität und des isovolumetrischen venösen Drucks, der das Gleichgewicht der STARLING-Kräfte und des Lymphflusses in der Extremität widerspiegelt. In der vorliegenden Arbeit wurde die Funktionsweise von filtrass zunächst vorgestellt und dieser neue Plethysmographen validiert. filtrass wurde hierbei mit einem herkömmlichen, von unserer Arbeitsgruppe seit mehreren Jahren verwendeten, quecksilbergefüllten Plethysmographen („Mercury in rubber Strain Gauge“ = MSG) verglichen. Es konnte gezeigt werden, dass filtrass eine höhere Reproduzierbarkeit des Messsignals aufwies. Die mittlere Standardabweichung wiederholter gleichförmiger Dehnungen während der Kalibrationen an einem Modellbein lag bei filtrass mit 3,4 µm [2-25µm] deutlich unter den Werten des MSG-Plethysmographen 36,2 µm [8-160 µm]. Bei insgesamt 240 Kalibrationen der beiden Plethysmographen an Unterschenkeln von sieben Probanden zeigte auch hier der filtrass-Plethysmograph niedrigere Abweichungen der wiederholten Messungen (56 µm [29-109 µm] vs. 132 µm [37-251µm]). Zudem wurde eine nicht-lineare Beziehung zwischen Dehnung des Quecksilber-gefüllten Messstreifens und der resultierenden Spannungsänderung beobachtet. Vergleichende Untersuchungen an jungen gesunden Probanden zeigten signifikante Unterschiede der Werte der Gefäßpermeabilität der beiden Geräten. Mit MSG wurden die Flüssigkeitsfiltrationskapazität mit 4,6 ± 2,0 x 10-3 ml 100 ml-1 min-1 mmHg-1 (= FFKU) signifikant (P
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/19
Zusammenfassung Trotz beträchtlicher Fortschritte in der antibiotischen Behandlung bakterieller Erkrankungen blieb der Krankheitsverlauf und die Sterberate der bakteriellen Meningitis, insbesondere der Pneumokokkenmeningitis, innerhalb der letzten Jahre unverändert. Mit der Erkenntnis, daß das Ausmaß der intrakraniellen Entzündung positiv mit dem Verlauf der Erkrankung korreliert, gewann die Frage nach der Rolle der Leukozyten im Rahmen des Krankheitsgeschehens zunehmend an Bedeutung. Das Ziel der vorliegenden Arbeit war daher, die Bedeutung von Granulozyten, Monozyten und des Zusammenspiels dieser beiden Zellarten im Rahmen der pathophysiologischen Abläufe während der experimentellen Pneumokokkenmeningitis aufzudecken. Insbesondere wurden Veränderungen in den Parametern intrakranieller Druck, Liquorpleozytose und Blut-Hirnschrankenstörung in der Frühphase und im fortgeschrittenen Stadium der Meningitis untersucht. Hierfür kamen zwei Tiermodelle zur Anwendung: 1) Frühphase der Erkrankung: Hierbei wurde narkotisierten Ratten durch intrazisternale Injektion von Hitze-abgetöteten Pneumokokken (HKP) eine Meningitis induziert. Anschließend wurden über einen Zeitraum von sechs Stunden kontinuierlich Blutdruck, intrakranieller Druck und Temperatur überwacht. Eine Stunde vor Versuchsende erhielten die Tiere 1 ml Evans-blau zur Quantifizierung der Blut-Hirnschrankenstörung intravenös injiziert. Nach Ablauf des Beobachtungszeitraums wurden Liquorproben zur Bestimmung der Zellzahl und Evans-blau-Konzentration und Gehirnproben zur histologischen Aufarbeitung gewonnen. 2) Fortgeschrittenes Stadium der Erkrankung (Spätphase): In diesem Modell wurde die Meningitis mittels transkutaner Injektion von Streptococcus pneumoniae Serotyp 3 in die Cisterna magna ausgelöst. 24 Stunden nach Injektion wurden auch bei diesen Tieren die Leukozytenzahl und Evans-blau Konzentration im Liquor bestimmt sowie Gehirnproben zur weiteren Aufarbeitung gewonnen. Um die Beteiligung der Granulozyten an den pathophysiologischen Veränderungen während der Früh- bzw. Spätphase der bakteriellen Meningitis untersuchen zu können, wurden die Versuchstiere mit einem gegen polymorphkernige Leukozyten gerichteten Antikörper (Rabbit Anti-Rat-PMN-Antikörper) vorbehandelt, wodurch eine nahezu vollständige Depletion der Granulozyten erreicht wurde. Um ebenso die durch Monozyten bedingten Auswirkungen während der Frühphase der Pneumokokkenmeningitis feststellen zu können, wurde eine weitere Gruppe mit λ-Carrageenan vorbehandelt, einer Substanz, deren toxische Wirkung auf mononukleäre Zellen bekannt ist. In einer dritten Gruppe schließlich wurden beide Wirkstoffe in Kombination miteinander verabreicht. Für die Frühphase der Pneumokokkenmeningitis ergaben sich folgende Ergebnisse: 1) Die intrazisternale Gabe von Hitze-abgetöteten Pneumokokken führte im Verlauf von sechs Stunden bei den Ratten zu einem Anstieg des intrakraniellen Drucks, der Liquorleukozytenzahl und zur Störung der Blut-Hirnschrankenfunktion. 2) Die Depletion neutrophiler oder monozytärer Zellen bewirkte bei den Versuchstieren eine signifikante Reduktion der Liquorpleozytose und des intrakraniellen Druckanstieges. Gemessen an der Evans-blau-Extravasation wiesen diese Tiere auch eine geringere Funktionsstörung der Blut-Hirnschranke auf. 3) Bei den zweifach-depletierten Tieren waren diese Ergebnisse noch ausgeprägter. Sie zeigten bzgl. des intrakraniellen Druckanstieges, der Liquorpleozytose und Blut-Hirnschrankenfunktion keinen wesentlichen Unterschied zu unbehandelten Kontrolltieren. Für das fortgeschrittene Stadium der Meningitis zeigte sich folgendes: Nach Depletion granulozytärer Zellen ließ sich auch hier eine deutliche Reduktion des intrakraniellen Druckanstieges, der Liquorpleozytose und der Blut-Hirnschrankenstörung erreichen. Allerdings war diese Reduktion weitaus schwächer ausgeprägt als in den vorangegangenen Untersuchungen. Derzeit liegen noch keine Langzeituntersuchungen zur Wirkdauer des gegen polymorphkernige Leukozyten gerichteten Antikörpers vor. Daher ist nur zu vermuten, daß möglicherweise ein zunehmender Wirkverlust des Antikörpers während des Experiments für diese Diskrepanz verantwortlich sein könnte. Unterstützung findet diese Annahme durch den eindeutig höheren prozentualen Anteil neutrophiler Zellen in Differentialblutbildern von Langzeitversuchen verglichen mit denjenigen der Kurzzeitversuche. Da mit Carrageenan vorbehandelte Tiere zum Teil erhebliche Blutdrucksenkungen im Laufe des Experimentes aufwiesen, war es nicht möglich, diese Substanz in den Langzeitversuchen einzusetzen. Zusammenfassend konnte mit dieser Arbeit gezeigt werden, daß Granulozyten, aber auch Monozyten eine essentielle Rolle im Hinblick auf die Ursachen pathophysiologischer Veränderungen während der Früh- und vermutlich auch der späteren Phase der Pneumokokkenmeningitis spielen. Andere Methoden zur Depletion monozytärer Zellen sollten künftig angewendet werden, um die Auswirkungen einer Monozyten-Depletion auf die fortgeschrittene Phase der Pneumokokkenmeningitis genauer untersuchen zu können. Es kommen verschiedene Mechanismen in Betracht, wie Granulozyten und Monozyten zu diesen Veränderungen führen können: 1) Neutrophile sind als Produzenten gewebezerstörender Faktoren bekannt. Ihr Waffenarsenal umfaßt eine Vielzahl toxischer Metabolite, darunter freie Sauerstoffradikale, Stickstoffmonoxid und Enzyme wie Matrix-Metalloproteinasen. In vorangegangenen Studien wurde bereits die Relevanz dieser Mediatoren für die bakterielle Meningitis belegt (z.B. Pfister et al., 1990 a,b; Koedel et al., 1995; Paul et al., 1998). Ohne Mithilfe anderer Mitglieder des Immunsystems sind Neutrophile nicht fähig zwischen fremden und wirtseigenen Antigenen zu unterscheiden; ihre „Waffen“ richten sich in diesem Fall auch gegen den eigenen Wirt. Frühere Studien zeigten, daß im Liquorraum von einem Komplementmangel ausgegangen werden muß und somit hier der zellulären Abwehr die nötige Unterstützung fehlt, um das richtige Ziel der Zerstörung preiszugeben. 2) Monozyten/Makrophagen gelten als Hauptproduzenten von IL-1 und anderen Chemokinen, die als chemotaktisches Signal für Neutrophile dienen. Sie stellen damit unverzichtbare Komplizen und Vorläufer für granulozytäre Zellen dar, da sie wesentlich an deren Immigration in den Subarachnoidalraum beteiligt sind. Ferner könnten mononukleäre Zellen durch ihre Freisetzung von Glutamat direkt an den auftretenden Schäden beteiligt sein.
Sat, 1 Jan 1994 12:00:00 +0100 https://epub.ub.uni-muenchen.de/6145/1/6145.pdf Gerbes, Alexander L. ddc:610, Medizin
Fri, 1 Jan 1982 12:00:00 +0100 https://epub.ub.uni-muenchen.de/8375/1/8375.pdf Scriba, Peter Christian ddc:610, Medizin
Pathophysiologie, Diagnostik, Operationsindikation und Vorbehandlung, chirurgisches Krankengut, Operationsverfahren und Nachbehandlung mit funktionellen Spätergebnissen wurden gezeigt. Der ätiologisch bedingte Unterschied in Therapie und Prognose der Hyperthyreose vom Typ des M. Basedow gegenüber den anderen Hyperthyreoseformen war dargestellt. Von 1891 schilddrüsenoperierten Patienten in den letzten 10 Jahren waren fast (n = 625) hyperthyreot; 22,7% der Hyperthyreosen waren vom Typ des M. Basedow, 26,5 % multinoduläre Strumen, der Rest autonome Adenome
Fri, 1 Jan 1971 12:00:00 +0100 https://epub.ub.uni-muenchen.de/8049/1/8049.pdf Scriba, Peter Christian; Landgraf, R.; Horn, K.; Pabst, H. W.; Frey, K. W.; Heinze, H. G.
Thu, 1 Jan 1970 12:00:00 +0100 https://epub.ub.uni-muenchen.de/8020/1/8020.pdf Scriba, Peter Christian; Schwarz, K. ddc:610, M
Mon, 1 Jan 1968 12:00:00 +0100 https://epub.ub.uni-muenchen.de/8788/1/8788.pdf Scriba, Peter Christian ddc:610, Medizin