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Die Internationalen Händelfestspiele in Karlsruhe starten am Badischen Staatstheater in diesem Jahr mit Georg Friedrich Händels erstem großen Opernerfolg in England „Rinaldo“. Für die Bühne und für die fabelhaften Kostüme ist Hinrich Horstkotte verantwortlich – der Regisseur war früher Marionettenspieler.
Für seine Oper „Rinaldo“ ließ sich Georg Friedrich Händel 1711 einiges an Bühnenspektakel einfallen – fliegende Drachen und echte Vogelschwärme. In Karlsruhe setzt Regisseur und Ausstatter Hinrich Horstkotte auf animierte Bühnenbilder und spektakuläre Kostüme mit Anleihen bei Barock und Tolkiens „Herr der Ringe“. Höhenflüge für die Fantasie!
Das Badische Staatstheater Karlsruhe hat die Oper „Phèdre“ des vergessenen Komponisten Jean-Baptiste Lemoynes auf die Bühne gebracht. Eine Wiederentdeckung, die sich lohnt.
„Die Fledermaus“ von Johann Strauss gilt als großartiger Silvesterspaß. Das Badische Staatstheater hat die Operette mit einer Neuinszenierung von Tobias Ribitzki neu befragt.
Die Vorlage ist 100 Jahre alt: Ferenc Molnárs Stück „Die Rote Mühle“ wurde 1924 in Wien uraufgeführt, die Überschreibung von Nis-Momme Stockmann kam jetzt in Karlsruhe zur Uraufführung. Auch der Kapitalismus hat sich in dieser Zeitspanne rasant verändert. Molnárs Original spielt in der Hölle und die Teufel brauchen eine Psycho-Korruptor-Maschine, um einen unbescholtenen jungen Mann zu korrumpieren. In der Neufassung von Nis-Momme Stockmann ist der Protagonist ein netter Loser, der sich mit einem dicken Gehaltsscheck von einer Firma kaufen lässt, die vorgibt, „Green Economy“ zu betreiben. Der Dramatiker Stockmann kritisiert, dass wir versuchen, den Kapitalismus grün anzustreichen, um mit gutem Gewissen weiter den Planeten und Menschen im globalen Süden ausbeuten zu können. Recht hat er, aber in der Strichfassung und Inszenierung von Tom Kühnel gerät Stockmanns Parabel viel zu holzschnittartig und zu simpel.
Am Badischen Staatstheater Karlsruhe hat die neue Spielzeit mit „The Wreckers“ begonnen, einer noch ziemlich unbekannten Oper der britischen Komponistin Ethel Smyth. Die Strandräuber-Geschichte wurde in Karlsruhe erstmals in Deutschland in der englischen Originalfassung von 1909 gezeigt.
Wetzel, Marie-Dominique www.deutschlandfunkkultur.de, Rang 1
Bei der neuen Sparte „Digital-Theater“ am Badischen Staatstheater in Karlsruhe geht es weder um öde Livestreams noch um Technik um ihrer selbst willen. Vielmehr soll der Einsatz von Technik stets einen Mehrwert für das Publikum bieten, betont der Künstlerische Leiter die Kevin Barz vor Beginn der Spielzeit 2024/25.
Auf der Bühne Schwebebalken, Stufenbarren und blaue Turnmatten. Schauspieler in knallbunten Trainingsanzügen messen sich in Disziplinen wie „Besser leiden“ oder „Marshmallows mit dem Mund auffangen.“ Der außergewöhnliche Theaterabend am Staatstheater Karlsruhe zeigt, was Theater alles sein kann: Schauspiel, Performance, Gespräch, Show, Tanz. Mal leise, intim, nachdenklich. Mal laut, schrill, aggressiv, verstörend – und vor allem lustig!
Mit dem Audio-Walk zu „Der Kreidekreis“ hat das Staatstheater Karlsruhe ein spannendes spartenübergreifendes Projekt zum Thema Frau-Sein in der heutigen Gesellschaft auf die Beine gestellt.
Einen karierten Pullunder und einen Schnurrbart - mehr braucht Anne Müller am Staatstheater Karlsruhe nicht, um in die Rolle des gequälten Schauspielschülers Joachim Meyerhoff zu schlüpfen. Der hat seinen Roman früher selbst auf der Bühne performt. In Karlsruhe hat Anne Müller mit dem Solo-Stück ihre Paraderolle gefunden. Standing Ovations vom Premierenpublikum!
Multikulti und Mehrsprachigkeit stehen derzeit im Fokus bei der Kinder- und Familientheater-Produktion „Pinocchio“ am Badischen Staatstheater Karlsruhe. Das als Weihnachtsmärchen konzipierte Stück wird mit Übertiteln aufgeführt – je nach Vorstellung auf Arabisch, Englisch, Italienisch, Rumänisch, Russisch, Türkisch und Ukrainisch. So sollen auch Familien mit Migrationshintergrund alles mitbekommen. Sven Scherz-Schade war bei einer Aufführung dabei.
Wie die schüchterne Norma Jeane Baker zum glamourösen Filmstar Marilyn Monroe wurde, hat die Autorin Joyce Carol Oates unter andere in dem Theaterstück „Miss Golden Dreams“ ausgelotet. Schauspieldirektorin Anna Bergmann hat das Stück jetzt am Badischen Staatstheater Karlsruhe inszeniert.
Generalmusikdirektor Georg Fritzsch darf bis Sommer 2027 in Karlsruhe bleiben. Über ein halbes Jahr lang gab es erbitterten Streit um seine Vertragsverlängerung. Jetzt ist der Machtpoker beendet. Zurück bleibt ein angeschlagener designierter Intendant, der sich verzockt und viel Vertrauen verspielt hat – noch bevor er sein Amt im kommenden Jahr offiziell antritt. Und Orchestermitglieder, die sich nicht mehr alles bieten lassen, kommentiert SWR2-Redakteurin Marie-Dominique Wetzel.
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Nach wiederholter Kritik am Führungsstil des Generalintendanten des Badischen Staatstheaters Karlsruhe, Peter Spuhler, wurde dessen Vertrag vorzeitig beendet. Nun hat der Verwaltungsrat Ulrich Peters zum Interims-Nachfolger auserkoren. Marie-Dominique Wetzel im Gespräch mit Britta Bürger www.deutschlandfunkkultur.de, Fazit Hören bis: 19.01.2038 04:14 Direkter Link zur Audiodatei
Die sicher geglaubte Mehrheit im Gemeinderat für Sanierung und Umbau des Badischen Staatstheater ist gefährdet. Für Aufregung sorgt vor allem die Forderung der größten Fraktion in Karlsruhe, der Grünen, die Pläne aufgrund der angespannten Haushaltslage nochmal grundsätzlich zu überdenken. Schon vor ein paar Wochen gab es andere Stimmen aus dem Gemeinderat, die forderten, doch lieber einen Neubau ins Auge zu fassen. „Die Diskussionen über Alternativen und Einsparmöglichkeiten sind alle bereits geführt worden“, konterte jetzt der Karlsruher Oberbürgermeister, Frank Mentrup.
Der russische Komponist Grigori Frid schrieb Anfang der 1970er Jahre eine Opernfassung des berühmten Tagebuchs der Anne Frank, die Textfassung stammt von Ulrike Patow. 2020 sollte die Oper am Badischen Staatstheater auf die Bühne kommen. Corona-bedingt ist sie nun vorerst als Filmfassung zu sehen.
Anna Bergmann ist 2018 mit dem Ziel angetreten, die patriarchalen Strukturen am Theater aufzubrechen. Die 43-Jährige hat als erste Schauspieldirektorin am Badischen Staatstheater bundesweit für Aufsehen gesorgt, als sie für eine komplette Spielzeit ausschließlich Regisseurinnen verpflichtet hat.
Er sei fassungslos, sagt der Dramatiker und Dramaturg Konstantin Küspert in SWR2 über Videos unter dem Hashtag #allesdichtmachen. Darin äußern sich 52 Schauspieler*innen ironisch zu angeblichen Übertreibungen bei der Corona-Pandemiebekämpfung, darunter Stars wie Jan Josef Liefers, Meret Becker und Volker Bruch. Er könne nicht verstehen, so Küspert in SWR2, dass „diese Menschen, mit ihrer Prominenz und Reichweite, mit ihrem Vorbildcharakter für viele andere Menschen“ ihren „Zynismus“ auspackten, „weil es ihnen so schlecht geht“. „Selbstverständlich geht es uns beschissen“, sagt Küspert drastisch, gerade für die Theaterszene und freie Künstlerinnen und Künstler. „Selbstverständlich ist das eine entsetzliche Situation, wo wir auch dringend raus müssen, weil die Leute kein Geld mehr verdienen. Aber das geht nicht, indem wir Corona ignorieren“, so der Dramatiker, der lange am Badischen Staatstheater in Karlsruhe tätig war. Konstantin Küspert: „Ich will nicht Theater machen um den Preis, dass Leute sterben. Und diese Leute, die die ganzen Videos gemacht haben, sind mutmaßlich ja nun keine Menschen, die unmittelbar existenziell bedroht sind.“ Gerade Tatort-Star Jan Josef Liefers rede Querdenkern das Wort, „indem er sagt, dass die Presse gleichgeschaltet sei, dass es keinen wissenschaftlichen Konsens gebe zu Corona.“ Konstantin Küspert: „Er sagt, dass nur einige wüssten, was gut für uns wäre – und dann wirklich mit dieser unangebrachten, ekelhaften Ironie, eigentlich Zynismus, indem er sich über die Werte anderer Menschen lustig macht.“ Als einzige der beteiligten Schauspielerinnen hat sich Heike Makatsch inzwischen von der Aktion #allesdichtmachen distanziert und ihr Video löschen lassen.
Der Pariser Louvre präsentiert jetzt alle seine Kunstschätze auf einer digitalen Plattform: Das ist ein Thema heute auf den Kulturseiten. Und es geht - nach Fällen wie Klaus Dörr an der Berlin Volksbühne oder Peter Spuhler am Badischen Staatstheater in Karlsruhe - um neue Modelle für die Auswahl von Intendantinnen und Intendanten am Theater.
Nach so vielen Programmänderungen und Absagen wollte Georg Fritzsch unbedingt das Neujahrskonzert retten – wenigstens als Stream, wenn schon nicht live mit Publikum. Doch der erneute Lockdown machte den Wunsch des neuen Generalmusikdirektors am Badischen Staatstheater zunichte. Seit seinem Amtsantritt im September konnte Georg Fritzsch mit seinem neuen Orchester, der Badischen Staatskapelle, noch kein einziges Mal in vollständiger Besetzung arbeiten.
„Die Theater in Deutschland stehen unter Reformdruck“ sagt Thomas Schmidt, Professor für Theatermanagement in Frankfurt am Main und Autor des Buchs "Modernes Management im Theater". Welche Probleme allzu viel Macht in der Hand eines Mannes mit sich bringen kann, war dieses Jahr unter anderem am Badischen Staatstheater in Karlsruhe zu beobachten. Der Vertrag des dortigen Generalintendanten Peter Spuhler wird nun vorzeitig aufgelöst. Für die Zukunft seien an den Theatern partizipative und kollektive Leitungsmodelle gefragt, sagte Thomas Schmidt in SWR2.
„Die Theater in Deutschland stehen unter Reformdruck“ sagt Thomas Schmidt, Professor für Theatermanagement in Frankfurt am Main und Autor des Buchs "Modernes Management im Theater". Welche Probleme allzu viel Macht in der Hand eines Mannes mit sich bringen kann, war dieses Jahr unter anderem am Badischen Staatstheater in Karlsruhe zu beobachten. Der Vertrag des dortigen Generalintendanten Peter Spuhler wird nun vorzeitig aufgelöst. Für die Zukunft seien an den Theatern partizipative und kollektive Leitungsmodelle gefragt, sagte Thomas Schmidt in SWR2.
Neue Lage, neues Glück ;) Diesmal erörtern unsere Stadträte Petra Lorenz und Friedemann Kalmbach wie Weihnachten in Karlsruhe ohne Weihnachtsmarkt werden wird, wie sich die Causa Spuhler am Badischen Staatstheater entwickelt und was noch so wichtig ist bei den städtischen Finanzen.
Die Theater in Baden-Württemberg kehren nach und nach aus der Sommerpause zurück. Auch das krisengeschüttelte Badische Staatstheater in Karlsruhe. SWR2 hat vor der Sommerpause ausführlich über die heftige Kritik am autoritären Führungsstil des Generalintendanten Peter Spuhler berichtet. SWR2-Kulturreporterin Marie-Dominique Wetzel beobachtet das weitere Geschehen rund ums Badische Staatstheater.
Ein "Klima der Angst" werfen drei Operndramaturgen am Badischen Staatstheater Generalintendant Peter Spuhler vor. Wie die Lage zu befrieden ist, hatte der Verwaltungsrat zu entscheiden. Spuhler bleibt. Aber es fielen deutliche Worte. Von Marie-Dominique Wetzel www.deutschlandfunkkultur.de, Rang I Hören bis: 19.01.2038 04:14 Direkter Link zur Audiodatei
Heftiger Streit am Badischen Staatstheater in Karlsruhe: Mehrere scheidende Mitarbeiter der Opernsparte erheben öffentlich schwere Vorwürfe gegen den Generalintendanten Peter Spuhler – wegen seines angeblich schwierigen Führungsstils. Drei Operndramaturgen, zwei Männer und eine Frau, haben ihre Verträge nicht verlängert beziehungsweise um einen Auflösungsvertrag gebeten. In einem Offenen Brief hat der Personalrat die Vorwürfe am 3. Juli bekräftigt und erklärt, dass es sich nicht um Ausnahmefälle handle. Kunstministerin Theresia Bauer und der Karlsruher Oberbürgermeister Frank Mentrup sehen teilweise einen „Kampagnencharakter“ in der Debatte, regen jedoch in einer Stellungnahme vom 6. Juli an, dass ein „Zukunftsprozess“ stattfinden soll.
Heftiger Streit am Badischen Staatstheater in Karlsruhe: Mehrere scheidende Mitarbeiter der Opernsparte erheben öffentlich schwere Vorwürfe gegen den Generalintendanten Peter Spuhler – wegen seines angeblich schwierigen Führungsstils. Drei Operndramaturgen, zwei Männer und eine Frau, haben ihre Verträge nicht verlängert beziehungsweise um einen Auflösungsvertrag gebeten. In einem Offenen Brief hat der Personalrat die Vorwürfe am 3. Juli bekräftigt und erklärt, dass es sich nicht um Ausnahmefälle handle. Kunstministerin Theresia Bauer und der Karlsruher Oberbürgermeister Frank Mentrup sehen teilweise einen „Kampagnencharakter“ in der Debatte, regen jedoch in einer Stellungnahme vom 6. Juli an, dass ein „Zukunftsprozess“ stattfinden soll.
Der Streit um den Führungsstil des Generalintendanten des Badischen Staatstheaters Peter Spuhler wird immer heftiger. Am vergangenen Wochenende hatten erstmals drei scheidende Operndramaturgen des Theaters öffentlich die Verhaltensweisen des Intendanten gegenüber seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter scharf kritisiert. Am 3. Juli hat der Personalrat des Badischen Staatstheaters in einem Offenen Brief diese Vorwürfe bekräftigt.
Die baden-württembergische Kunstministerin Theresia Bauer hat in SWR2 zum Streit um den Karlsruher Generalintendanten Peter Spuhler Stellung bezogen. Die heftige Kritik habe sie überrascht, sagte Bauer zum Streit um den Generalintendanten am Badischen Staatstheater.
Immer mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Badischen Staatstheaters melden sich zu Wort im Streit um den Führungsstil des dortigen Generalintendanten Peter Spuhler. Vor gut einer Woche hatten sich drei Operndramaturgen, die das Haus verlassen, öffentlich zu ihren Gründen geäußert und schwere Vorwürfe gegen Peter Spuhler erhoben. Er verbreite ein „Klima der Angst“, würde Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter terrorisieren und weit über ihre Belastungsgrenze hinausdrängen.
Georg Fritzsch ist der neue Generalmusikdirektor am Badischen Staatstheater und folgt damit Justin Brown, der nach zwölf Jahren in Karlsruhe neue Wege beschreiten möchte. Jetzt hat Georg Fritzsch seinen Konzertspielplan vorgestellt.
Die Sopranistin Christina Niessen ist Ensemblemitglied am Badischen Staatstheater in Karlsruhe und fühlt sich im Moment wie amputiert: zugeschüttet vom seltsamen Gefühl, im Moment keine Existenzberechtigung zu haben – ohne Bühne, ohne Motivation, ohne Ziel. Gleichzeitig engagiert sie sich im Personalrat des Staatstheaters für all die freischaffenden Künstlerinnen und Künstler, die durch die Corona-Krise in ihrer Existenz bedroht sind.
Nicola May studierte in Wien und Berlin Theater- und Musikwissenschaft sowie Germanistik. Sie arbeitete u. a. am Burgtheater Wien, am Badischen Staatstheater und am Stadttheater Bern. Seit 2004 ist sie Intendantin des Theaters Baden-Baden, wo sie auch selbst inszeniert. Nicola May bezieht immer wieder den besonderen Charakter der Stadt in den Spielplan mit ein. Und jetzt ist sie schon zum zweiten Mal Gastgeberin der Baden-Württembergischen Theatertage.
Braucht das Theater mehr Vielfalt? Es diskutieren: Anna Haas - Dramaturgin und stellvertretende Schauspieldirektorin am Badischen Staatstheater, Karlsruhe, Toks Körner - Schauspieler, Theater- und Drehbuchautor, Berlin, Julian Warner - Kulturanthropologe und Theaterwissenschaftler, München