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Herr Scholz wirkt etwas farblos im Fernsehen, meint der Medientrainer. Herr Scholz soll das ändern. Von Anja Kempe. Regie und Produktion Anja Kempe. WDR 5/SWR2
ab 0:49 Min. - Petra Pellini: Der Bademeister ohne Himmel | Gelesen von Marie-Isabel Walke | 7 Std. 4 Min. | Argon Verlag || ab 9:48 Min. - Podcast: „Welten entdecken - Geschichten für Kinder“ | und „Grenzenlos - Geschichten für Erwachsene“| 5 Erzählkünstler:innen mit frei erzählten Geschichten | in Zusammenarbeit mit dem 20. Sparda-Erzählfestival | zu finden auf hr2.de und in der ARD-Audiothek || ab 17:45 Min. - Otfried Preußler: Hörbe mit dem großen Hut - Hörspiel | Mit Brigitte Hobmeier, Nico Holonics, Sandra Schwittau, Annette Strasser, Jirka Zett u. v. a. | 54 Min. | Ab 6 Jahren | Hörbuch Hamburg / Silberfisch, SWR2, NDR|| ab 26:42 Min. - „Das Albtraumschiff - Crazy Cruise“ | Ein Live-Mitschnitt mit Bastian Pastewka, Bettina Lamprecht, Chris Geletneky, Annette Frier und Max Giermann | 1 Std. 42 Min.| Random House Audio || ab 30:24 Min. - Jean-Luc Bannalec: Bretonische Sehnsucht | Kommissar Dupins dreizehnter Fall | Gelesen von Christian Berkel | 12 Std. 24 Min.| Argon Verlag || ab Podcast „Ans Meer“ von Radio Bremen | Zu finden in der ARD-Audiothek | Der Podcast ersetzt die Hörbuchzeit v. 19.7. bis zum 30.8. |
Beweise sind die Bausteine, aus denen die Mathematik ihre Gedankengebäude errichtet. Nur was mit streng logischen Argumenten belegt ist, wird akzeptiert. Aber komplizierte Beweise können fehlerhaft sein und sind schwer zu überprüfen. Nun können Computerverfahren Beweise auf ihre Richtigkeit checken. Bald werden KI-Systeme selbst Beweise vorschlagen und vielleicht die großen mathematischen Rätsel lösen. Doch wird diese Beweise dann noch jemand nachvollziehen können? Von Christoph Drösser Quelle: https://www.swr.de/swrkultur/wissen/mathematik-in-zeiten-von-ki-beweise-vom-chatbot-das-wissen-2024-06-12-100.html / Bitte abonniert den Original-Podcastfeed: https://www.swr.de/~podcast/swrkultur/programm/podcast-swr-das-wissen-102.xml
Auch wenn der Name SWR Kultur neu ist, bleibe die gewohnte Vielfalt und Qualität des SWR2-Programms erhalten, sagt Programmchef Wolfgang Gushurst.
Ein besonderer Film feiert am Mittwochabend in Berlin-Mitte, im berühmten Babylon Kino seine Weltpremiere. „I dance, but my heart is crying“ bringt Lieder einer untergegangenen Welt im jüdischen Berlin vor der Machtübernahme der Nazis wieder zum Klingen. Der Regisseur Christoph Weinert warnt aber davor, diese Musik aus den 1920er und -30er Jahren "jüdische Musik" zu nennen. Keine jüdische Musik "Es gibt keine jüdische Musik", erklärt Christoph Weinert im Gespräch mit SWR2. Auch Bob Dylan sei ein jüdischer Musiker gewesen, habe aber keine jüdische Musik gemacht. So sei es auch in diesem Fall: Die Musiker, die er in seinem Film porträtiert, hätten auch deutsche Schlager oder Chansons gesungen. Dass ihre Musik von den Nazis unterdrückt wurde, habe einen großen Bruch in der deutschen Kulturgeschichte dargestellt. Erstaunlich aktuelle Texte Die meisten Texte hätten eine interessante Doppelbödigkeit und verhandelten ihre Trauer darüber, wie die Interpreten in Deutschland behandelt wurden, so Weinert. Außerdem seien sie erstaunlich aktuell: "Wenn man diese Songs hört, kann man kaum glauben, dass die schon so alt sind." So ginge es etwa um Themen wie die Globalisierung. Und auch die Qualität sei faszinierend: "Man mag sich heute fast schämen, wenn man das mit dem deutschen Liedergut aus heutigen Zeiten vergleicht." Menschen über Musik zusammenbringen Welche Botschaft der Film vermitteln könne? "Ich hoffe, dass es klar wird, dass Kultur national- und religionsübergreifend ist." Die Musik habe eine Kraft, Menschen zusammenzubringen. So solle der Film ein mahnendes Zeichen gerade für die jüngere Generation sein, dass das, was damals geschehen ist, nie wieder geschehen dürfe.
Bis heute gebe es „kein Medikament, was annähernd so wirksam ist, wie nicht zu rauchen, sich zu bewegen und Geselligkeit“, sagt der Moderator und Mediziner Eckart von Hirschhausen in SWR2 anlässlich seiner ARD-Doku „Medizin von Morgen“. Die große Herausforderung der Zukunft werde sein, „die humane Humanmedizin als Errungenschaft hochzuhalten“ – eine Medizin, die solidarisch sei, bezahlbar und die die wichtigen Dinge als erstes löse.
Bereits im Vorfeld der Veröffentlichung der jährlichen Kriminalstatistik positionieren sich Politikerinnen und Politiker zu den Konsequenzen, die daraus gezogen werden müssten. Der Kriminologe Thomas Feltes warnt vor der Aussagefähigkeit der Statistik. Sie sei lediglich „ein Arbeitsnachweis der Polizei“ und zeige deutliche Unter- und Überrepräsentationen sowie Unverhältnismäßigkeiten. Im Gespräch mit SWR2 erläutert er, warum die Statistik nicht als Bezugsgröße herangezogen werden sollte.
Ein neuer Podcast von DASDING beschäftigt sich mit einem der großen Gesprächsthemen der Familie: Opa, wie war das damals? Was hast du während der Nazizeit gemacht? Und stimmt das, was du erzählst? Denn: Erinnerungen seien immer auch trügerisch, sagt die Historikerin Dorothee Wierling in SWR2.
Abschied vom SWR2 Aktuell-PodcastLiebe Hörerinnen und Hörer, wir stellen unser Podcast-Angebot SWR2 Aktuell ein. Sie können diese Sendung aber weiter in der SWR2 App hören. Dort finden Sie alle SWR2-Aktuell-Ausgaben der vergangenen sieben Tage. Wenn Sie einen ausführlichen Nachrichten-Podcast hören möchten, dann empfehlen wir Ihnen das SWR Aktuell Info-Date. Dort erfahren Sie dreimal täglich alles Wichtige aus Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Deutschland und der Welt. Das SWR Aktuell Info-Date finden Sie ganz einfach in der ARD Audiothek – oder auf swraktuell.de.
Neue Bücher von Toxische Pommes, Pedro Almodóvar, Mirrianne Mahn und Lucía Lijtmaer. Und ein bildstarker Comic von Schuiten und Peeters.
SWR2 wird ab dem 15. April SWR Kultur heißen. Diese Bekanntmachung führt die Süddeutsche Zeitung zu der Frage, ob der Sender auf diesem Wege Federn lassen muss, wie das bei vielen öffentlich-rechtlichen Transformationen im Kulturbereich zunehmend der Fall sei. Außerdem geht in Italien seit Wochen das Gerücht um, der Freiburger Museumsdirektor Eike Schmidt könnte bei den Kommunalwahlen im Juni für Giorgia Melonis Rechtskoalition kandidieren, nämlich für das Amt des Bürgermeisters von Florenz. Der Standard aus Wien räumt ihm tatsächlich große Wahlchancen ein.
Ulrich Peltzer, Nicole Seifert, Jakob Hein und Valerie Fritsch im Gespräch
Junge Menschen lesen keine Bücher mehr? Schauen nur noch aufs Handy? Und wenn doch, bestellen sie im Netz? Ganz im Gegenteil. Der Trend „New Adult“ für junge Erwachsene lässt Buchhandlungen Thementische aufstellen und Leseecken einrichten. Die nicht zuletzt auf der Social-Media-Plattform TikTok empfohlenen und diskutierten Liebes- und Fantasyromane sind ein rares Erfolgs-Segment im ansonsten schrumpfenden Buchmarkt. Bernd Lechler diskutiert mit Ronja Keil - Lektorin, Piper Verlag, Prof. Dr. Christine Lötscher - Kulturwissenschaftlerin, Uni Zürich, Nina Wolf - Literaturredakteurin, SWR2
Neue Bücher von Ronya Othmann, Lize Spit, Lilja Sigurðardóttir, Percival Everett und Bernadine Evaristo
Bundeskanzler Olaf Scholz muss radikal seine Politik verändern, sagt der Journalist und stellvertretende Chefredakteur der ZEIT Bernd Ulrich. Heute ist Olaf Scholz zur sogenannten Regierungsbefragung in den Bundestag geladen. Wie er sein Image aufpolieren könnte, das hat Bernd Ulrich in der ZEIT und im Gespräch mit SWR2 analysiert.
Mit aktuellen Büchern von Didier Eribon, Anne Weber, Sofi Oksanen, Deniz Ohde, Volker Reinhardt und Lilian Pithan
Wenn jemand einem Buch den Titel „Das 21. Jahrhundert“ gibt, ehe ein Viertel des Jahrhunderts vergangen ist, dann ist das – was? Der Poptheoretiker und Kunstwissenschaftler Diedrich Diederichsen ist dieses Wagnis eingegangen mit seinem 1000-seitigen Werk „Das 21. Jahrhundert“ und führt im Gespräch mit SWR2 zu seiner Verteidigung an: Ist nur ein Scherz!
Nach der russischen Veröffentlichung interner Bundeswehr–Gespräche geht die Regierung des Landes nun auch gegen deutsche Organisationen vor. So wurde die SPD–nahe Friedrich–Ebert–Stiftung vom russischen Justizministerium zur unerwünschten Organisation erklärt – auch die Deutsche Gesellschaft für Osteuropakunde (DGO) ist von der Maßnahme betroffen – die ein Tätigkeitsverbot in Russland bedeutet. Im Gespräch mit SWR2 beschreibt Manfred Sapper, der Chefredakteur der zur DGO gehörigen Zeitschrift „Osteuropa“ die Folgen: „Alle Bürgerinnen und Bürger Russlands, die mit uns kommunizieren, für uns schreiben oder an einer unserer Konferenzen teilnehmen, begehen eine Straftat, ihnen drohen Geldstrafen oder im schlimmsten Fall auch mehrjährige Haftstrafen. Das ist der Versuch, die Arbeit mit uns zu kriminalisieren.“ Erste Autoren hätten sich schon zurückgezogen. Der russischen Regierung gehe es darum, Angst zu verbreiten – auch in Deutschland. „Wir brauchen eine Zeitenwende in unseren Köpfen. Wir haben in der breiten Gesellschaft noch gar nicht verstanden, in welcher Konfrontation mit Russland wir uns befinden“, so Sapper. Der Angriff Russlands auf die Ukraine sei auch ein Angriff auf die Grundprinzipien der westlichen Welt.
Die Gemeinsame Versorgung und Unterbringung von Geflüchteten ist für Land und Kommunen komplex, sagt Ryyan Alshebl, Bürgermeister von Ostelsheim, in SWR2.
„Emil und die Detektive“, „Das doppelte Lottchen“, „Das fliegende Klassenzimmer“ – kein Wunder, dass viele Erich Kästner für einen Kinderbuchautoren halten. Dass er viel mehr als das war, erklärt Kästner-Biograf Sven Hanuschek in SWR2.
Mit der art Karlsruhe beginnt üblicherweise das Geschäftsjahr des Kunstmarktes. Die neue Doppelspitze aus Olga Blaß und Kristian Jarmuschek hat für die Präsentation behutsame Änderungen vorgenommen und will Nachwuchskünstlerinnen und junge Galerien zusammenbringen. „Am Ende des Tages zeigt sich der Erfolg, wenn sich Galerien wieder bewerben“, sagt Kristian Jarmuschek im Gespräch mit SWR2.
Alle zwei Jahre in einer anderen Stadt, so ist die Tanzplattform Deutschland organisiert. Gegründet wurde das Festival vor genau 30 Jahren und in diesem Jahr hat Freiburg im Breisgau den Zuschlag bekommen. „Das Tolle an der Tanzplattform ist, dass sich dort vieles verbindet“, sagt Jurymitglied und Theaterwissenschaftler Bernhard Siebert. Der Nachwuchs treffe in Freiburg auf erfahrene Künstlerinnen und Choreografen. Man diskutiere auf dem Festival die Bedingungen für den Tanz in Deutschland, betont Siebert im Gespräch mit SWR2.
Im hessischen Hanau wird an den rassistischen Anschlag vor vier Jahren erinnert. Die Demonstration vom vergangenen Samstag habe das Gefühl vermittelt, es sei „ein Funke übergesprungen“, so Oberbürgermeister Claus Kaminsky mit Blick auf die bundesweiten Kundgebungen gegen Rechtsextremismus in SWR2.
Vier Monate nach dem Terrorangriff der Hamas auf die israelische Zivilbevölkerung hat der Krieg das Land fest in seinem Griff. Der Autor und Musiker Ofer Waldman, langjähriger Hornist des West-Eastern Divan Orchestra, berichtet im Gespräch mit SWR2 über die Atmosphäre in Israel in einer Zeit, in der die Hoffnung auf Geiselfreilassungen schwindet.
„Ich habe durch meine Auseinandersetzung mit K.I. gelernt, dass es in einer zwischenmenschlichen Beziehung nicht nur auf eine einseitige Projektion ankommt, sondern auf eine wechselseitige Beziehung", sagt Philosophieprofessorin und Buchautorin Catrin Misselhorn im Gespräch mit SWR2.
Beim Berliner Festival für elektronische und experimentelle Musik CTM haben ganze 17 Acts ihre Teilnahme abgesagt, weil sie sich Boykott-Kampagne „Strike Germany“ gegen deutsche Kulturinstitutionen unterstützen. Die Begründung: Laut „Strike Germany“ dürften Kulturinstitutionen in Deutschland angeblich keine Kritik an Israel üben. „Das ist wirklich ärgerlich“, sagt der Popexperte Jens Balzer in SWR2.
„Neue Musik bedeutet nicht nur das Instrument zu spielen, das vielleicht auch der eine oder die andere schon mal erlebt hat, sondern neue Klänge zu zeigen, neue Präsentationen zu zeigen, mit Video zu arbeiten“, sagt die Schlagzeugerin Vanessa Porter in SWR2. Das Eclat Festival für Neue Musik geht in diesem Jahr auf Tuchfühlung mit dem Publikum. Die Zuschauerbühne wird im Stuttgarter Theaterhaus komplett ausgebaut.
„Ein Feminizid ist ein Mord an einer Frau, weil sie eine Frau ist“, erklärt Femizid-Expertin und Buchautorin Julia Cruschwitz im Gespräch mit SWR2. In Osnabrück ist nun ein Mahnmal enthüllt worden, das auf das Thema aufmerksam machen soll.
In seinem Spielfilmdebüt „Leere Netze“ erzählt Regisseur Behrooz Karamizade von einem jungen iranischen Paar, das gerne heiraten will, aber nicht kann, weil der mittellose Amir den hohen Brautpreis für seine Narges nicht bezahlen kann. „Die Situation der jungen Generation ist immer ein Indikator für den Zustand eines Landes“, meint der Regisseur im Gespräch mit SWR2.
Selbst Computer-Simulationen von Fußballspielen sind nicht so harmlos wie es scheint. Das zeigt die ARD-Doku „Glücksspiel für Kinder? Wie FIFA und Co. an Kids verdienen“. Der Experte Christian Groß weist im Gespräch mit SWR2 darauf hin, dass selbst einfach erscheinende Spiele für Minderjährige Gefahren bergen, die nicht nur finanziell, sondern auch psychisch heftige Folgen haben können.
120 Jahre nach der blutigen Niederschlagung des Aufstandes der Herero drängt der Afrikawissenschaftler Jürgen Zimmerer, historische Lehren aus diesem Genozid zu ziehen. Zimmerer betont im Gespräch mit SWR2, die Tatsache, dass deutsches Militär einen ersten Vernichtungskrieg schon vor 120 Jahren in den Kolonien geführt habe, müsse in Zusammenhang gebracht werden mit dem Holocaust und auch dem Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion. Zwei Genozide und einen Vernichtungskrieg innerhalb von 40 Jahren, dass müsse kritisch aufgearbeitet werden. Geschichte kann man nicht reparieren Seit 2021 erkennt die Bundesregierung die Verbrechen an den Herero und Nama als Völkermord an. Historiker Zimmerer weist aber darauf hin: Es sei problematisch, dass im Gegensatz zur Bundesregierung der Bundestag zwar die Völkermorde an den Armeniern und an den Ukrainern anerkenne, den an den Nama und Herero aber bis heute nicht: „Natürlich sagen Leute weltweit, dass der Bundestag sich leichter tut, die Verbrechen anderer anzuerkennen, als die eigenen.“ Abkommen selbst könnte helfen Das von der deutschen und der namibischen Regierung ausgehandelte Abkommen könnte, so Historiker Zimmermann, durchaus helfen, den Nachfahren der Opfer zu einem besseren Leben zu verhelfen und dafür sorgen, „dass sie nicht über Generationen in einer Armut hängen, die von den Deutschen mitverursacht wurde“. Problem sei, so Jürgen Zimmerer: Die Nachkommen der Opfer wollten dieses Abkommen mehrheitlich nicht, weil ihre maßgeblichen Sprecherinnen und Sprecher bei der Aushandlung nicht dabei waren. Herero und Nama klagen gegen Abkommen Dass Vertreter der Nama und Herero nicht mit am Verhandlungstisch gesessen hätten, sei eine diplomatische Dummheit erster Ordnung, so Historiker Zimmerer. Wenn man Aussöhnung wolle, sei es „eine absurde Vorstellung, dass die Nachkommen der Opfer klagen, dass dieses Abkommen nicht in Kraft tritt, während die Nachfahren der Täter in der Form der Bundesregierung sagen, wir ziehen das jetzt einfach durch, auch wenn ihr das nicht wollt“. Namibia war von 1884 bis 1915 deutsche Kolonie. Zwischen 1904 und 1908 töteten deutsche Truppen zehntausende Herero und Nama.
Im Kontext der von Südafrika beim Internationalen Gerichtshof (IGH) in Den Haag eingereichten Genozid-Klage gegen Israel mahnt der Göttinger Völkerrechtler Kai Ambos zur Differenzierung. Im Gespräch mit SWR2 betonte er, der Unterschied zwischen Völkermord und anderen Verbrechen wie Kriegsverbrechen oder Verbrechen gegen die Menschlichkeit sei: Beim Genozid müsse die Absicht nachgewiesen werden, eine bestimmte Gruppe zerstören zu wollen. Hierfür brauche es mehr als eine „humanitär sehr bedenkliche Situation“.
Çetin Gültekin hat ein Buch über seinen Bruder Gökhan geschrieben, der bei der rassistischen Mordserie von Hanau im Februar 2020 unter den Opfern war. Im Gespräch mit SWR2 beklagt er, dass die Behörden die Angehörigen der Opfer damals nicht informiert hatten und zeigt sich skeptisch, ob Deutschland Lehren gezogen hat aus dem Geschehen.
Putins Krieg gegen die Ukraine ist auch eine Katastrophe für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Die Verbindungen deutscher Forschungsinstitute nach Russland wurden gekappt – eine Tragödie für alle, erklärt Sandra Dahlke, Direktorin vom neuen „Netzwerk Osteuropa“, im Gespräch mit SWR2.
Wer in Berlin in Zukunft Fördermittel aus dem Kulturtopf erhalten möchte, muss sich ausdrücklich gegen Rassismus und Antisemitismus bekennen. Und zwar mithilfe einer Antidiskriminierungs-Klausel. Doch es gibt Kritik von einigen Kulturverbänden. Sie stören sich an der Antisemitismus-Definition der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA), die dafür angewendet wird. Mathias Berek, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Antisemitismus der TU Berlin, bezeichnet diese gegenüber SWR2 als vage.
Ewige Jugend ist nach wie vor eine unerreichbare Utopie. Ebenso utopisch, scheint es uns, sich auf das Altwerden zu freuen. Die Gesundheitspsychologin Verena Klusmann wirbt für einen anderen Umgang mit dem Alter. Die Diskriminierung älterer Menschen sei ein massives und unterschätztes Problem, sagt sie in SWR2.
Ein Grab als Briefkasten, eine Treppe ins Nichts, ein Wohnzimmer voller Schnee: Die Bilder des Fotografen Frank Kunert sind rätselhaft und humorvoll zugleich. „Ich spiele mit den verschiedenen Facetten des Humors“, sagt Kunert im Gespräch mit SWR2, „mal böse, mal subtil und spielerisch. Wichtig ist mir aber auch, dass dahinter eine gewisse Ernsthaftigkeit steht.“
Dokumentarfilmer Stephan Lamby hatte den damaligen Bundesfinanzminister 2015 für eine ausführliche Fernsehdokumentation der Euro-Krise lange begleitet. Mit Schäuble sei ein intellektueller Politiker gestorben, sagt Lamby im Gespräch mit SWR2. Schäuble sei eine Persönlichkeit, die „Deutschland in einer entscheidenden Phase nach dem Fall der Mauer gestaltet hat.“
Die jüdische Gemeinde in Frankfurt zählt zu den bedeutendsten in Deutschland und birgt eine Geschichte, die sich über 900 Jahre erstreckt. Von den dunklen Zeiten des Holocaust, in denen fast 30.000 Menschen ihr Leben verloren, überlebten lediglich rund 200 in der Stadt – eine Zäsur von beispielloser Tragik. Doch bereits kurz nach dem Kriegsende begann sich erneut eine jüdische Gemeinde in der Stadt zu formieren. Die gestern eröffnete Ausstellung „Aufleben" im Ignatz Bubis Gemeindezentrum beleuchtet die 75 –jährige Geschichte seit der Wiederbegründung der Jüdischen Gemeinde Frankfurt. Kulturdezernent Marc Grünbaum erläutert bei SWR2, dass der Titel nicht nur auf den hebräischen Trinkspruch „Lachaim" (auf das Leben) Bezug nimmt, sondern auch das Wortspiel „Ausleben" einschließt. Es reflektiert das wiederaufgelebte jüdische Leben in Frankfurt und symbolisiert das Leben des jüdischen Volkes. Die Ausstellung stellt eine Herausforderung dar: Sie erzählt von schwierigen Anfängen, gezeichnet von menschlichen Schicksalen und Verlusten. Dennoch betont Grünbaum die Offenheit und Verbundenheit der Stadt Frankfurt mit dem jüdischen Leben, trotz des Bewusstseins über die Nazivergangenheit einzelner Behördenmitglieder. Grünbaum wünscht sich, „dass die Ausstellung nicht nur die eigene Geschichte nach innen hin vermittelt, sondern auch nach außen wirkt, sodass die Menschen in der Stadtgesellschaft die jüdische Gemeinde besser verstehen und erfassen können."
Mindestens eine Million Menschen – zumeist jüdische Häftlinge – wurden von den Nationalsozialisten im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz ermordet. Nach dem Krieg gab es in der Bundesrepublik zunächst kaum eine Auseinandersetzung mit diesen Verbrechen: Viele Deutsche wollten einen „Schlussstrich“ unter die NS-Vergangenheit setzen, erklärt die Historikerin Annette Weinke im Gespräch mit SWR2.
Der SWR2 True – Crime – Podcast „Sprechen wir über Mord“ feiert heute seine 100ste Folge. Mit der Stammbesetzung, dem früheren Bundesrichter Thomas Fischer und dem ARD – Terrorismusexperten Holger Schmidt. Für die Jubiläumssendung habe man einen der renommiertesten Gerichtspsychiater im Südwesten eingeladen: Peter Winkler. Der erzähle etwas über die Rolle des psychiatrischen Sachverständigen bei Mordprozessen. Der für ihn spektakulärste Fall unter den 100 Podcasts sei der mit Angela Merkel als Gast gewesen, so Holger Schmidt. „Mit ihr haben wir bei ihrem ersten Podcastauftritt überhaupt die Morde in Wagners „Ring des Nibelungen“ besprochen“. True Crime Podcasts boomen nach wie vor, denn : „Hörer/Hörerinnen fürchten das Böse und wollen es konsumieren, während sie selber in einer sicheren Umgebung sind“. Allerdings sei der SWR2 – Podcast „Sprechen wir über Mord“ anders unterwegs : „Bei uns regt man sich nicht über einen entsetzlichen Fall auf. Wir wollen auch die Strafrechtsdogmatik erklären, die Funktion des Strafrechts und die gesellschaftliche Kritik an einem überbordenden Gerichtsurteil oder die Berichterstattung darüber". Wobei man nicht nur juristisch vorgebildete User habe. „Ganz viele Menschen, finden es interessant, wie Thomas Fischer das erklärt und wie man Strafrecht auch als Nicht – Jurist verstehen kann“. Der SWR2 – True – Crime – Podcast „Sprechen wir über Mord“ erscheint alle zwei Wochen in der ARD Audiothek, auf SWR2.de und auf den gängigen Podcast – Portalen
Markus Fritz-von Preuschen ist der neue oberste Denkmalschützer in Rheinland-Pfalz. Er hat sich vorgenommen, wieder verstärkt Beratungen vor Ort für die Eigentümer von Kulturdenkmalen anzubieten. Im Gespräch mit SWR2 beruhigt Fritz-von Preuschen zudem vor der Angst, dass ein besserer Klimaschutz für historische Bauten nicht möglich sei.
Das Goethe-Institut hat auf seiner Jahrespressekonferenz bedeutende Umstrukturierungen angekündigt. Carola Lentz, die Präsidentin des Instituts, erläutert in SWR2 die Beweggründe und Pläne im Anschluss an die Konferenz.
Martina Kohlhuber, wissenschaftliche Leiterin des Münchner Instituts für Robotik und Maschinenintelligenz der TU München, spricht bei SWR2 über den Stand der Entwicklung von Pflegerobotern.
Sie bestreiten die Existenz der Bundesrepublik Deutschland als souveräner Staat. Sie weigern sich Steuer – und Bußgelder zu bezahlen, stellen sich selbst Dokumente aus. Sie sind nicht selten bis an die Zähne bewaffnet, um sich als sogenannte Selbstverwalter verteidigen zu können: Die sogenannten „Reichsbürger“. Was sie ganz sicher nicht sind: harmlose Verirrte oder Spinner. Eine solche Perspektive übertüncht, „dass sie einen konkreten Plan verfolgen, für den sie Waffen und top ausgebildetes Personal rekrutiert haben“, sagt Jan Rathje, Autor des aktuellen CeMAS Reports „Durch die Krise, ins Reich“ im Gespräch mit SWR2.
Die Flötistin Maryja Kalesnikawa, Kopf der Demokratie-Bewegung in Belarus, wurde 2021 wegen „versuchter Machtergreifung“ zu elf Jahren Gefängnis verurteilt. „Es bleibt die Hoffnung, dass sich ihr Kampf für Freiheit und Menschenrechte am Ende auszahlt“, sagt die Musikerin Viktoriia Vitrenko im Gespräch bei SWR2.
Ob die Garnisonskirche in Potsdam oder das Berliner Stadtschloss: „Man will eine idealisierte Vergangenheit präsentieren“, meint der Architekturprofessor Philipp Oswalt in SWR2. Der Wiederaufbau historischer Symbolbauten ziele oftmals nicht nur auf Schönheit oder Stadtreparatur, sondern auf eine Änderung unseres Geschichtsverständnisses. Das beschreibt Oswalt in seinem neuen Buch „Bauen am nationalen Haus. Architektur als Identitätspolitik“. Reaktionäre Geschichtsbilder Der Architekt und Publizist Philipp Oswalt sorgte schon rund um die Rekonstruktion des Berliner Stadtschlosses für Aufsehen. Er machte öffentlich, dass einige private Spender*innen aus dem rechten Spektrum kamen. Immer wieder seien Rechtsradikale an ähnlichen Bauprojekten beteiligt, als Initiatoren oder Großspender. Hier sickerten, meint Oswalt, reaktionäre Geschichtsbilder in die zeitgenössische Stadtplanung. Brüche der Geschichte ausgeblendet Auch bei anderen Rekonstruktionen sollen, meint Oswalt, die Brüche der deutschen Geschichte, etwa der Zivilisationsbruch der NS-Zeit, überschrieben und ausgeblendet werden. „Ich will weg von den Idealisierungen und ein Verständnis für die Widersprüche der Geschichte“, fordert Oswalt. Sein Buch „Bauen am nationalen Haus. Architektur als Identitätspolitik“ erscheint am 8.12.23 im Berenberg Verlag.
+++ exklusive News zur Tram-EM +++ Das tmt-Publikum liefert Caro eine Reihe an mysteriösen Todesfällen, die (mutmaßlich) mit einem Frank Sinatra-Klassiker zu tun haben. Miguels rutscht mit einem Follow-Up zur Sirius-Folge in die Jura-Bubble. Auch zu tief im Netz gegraben? Schickt uns eure rabbit holes und offenen Tabs an toomanytabs@ndr.de. tmt-tipps: "Tatort Ostsee" geht der Frage nach, wer die Nord Stream-Pipelines sprengte. https://www.ardaudiothek.de/sendung/tatort-ostsee-wer-sprengte-die-nord-stream-pipelines/94805558/ Wer noch mehr zum Siriusfall erfahren möchte, sollte bei den Kolleg:innen von SWR2 reinhören: https://www.ardaudiothek.de/episode/sprechen-wir-ueber-mord/die-toten-des-sirius-mit-foehn-pistole-und-hypnose-1-2/swr2/94807874/
Betty hat grad eine Ausbildung als Kinderkrankenpflegerin abgeschlossen und will die Welt entdecken – als Au-pair. Als sie die Zusage von einer Gastfamilie in San Francisco bekommt, sieht alles nach einem perfekten Match aus. Betty soll sich um das acht Monate alte Baby der Familie kümmern. Die Gasteltern sind sehr wohlhabend, leben in einer Villa mit allen Annehmlichkeiten wie Gym, Pool, Jacuzzi und Weinkeller. Betty fliegt mit ihnen in den Urlaub nach Mexiko und Paris. Doch schon kurz nach ihrer Ankunft wird Betty klar: Die Gasteltern kümmern sich kaum um das eigene Baby, das ist jetzt Bettys Job. Manchmal arbeitet sie bis zu 70 Stunden in der Woche obwohl nur 45 Stunden erlaubt sind. Info: Im Podcast haben wir alle Namen außer Bettys geändert. **********Zusätzliche InformationenAu-pair – ein Kulturaustausch mit Geschichte – Podcast von SWR2 vom 12.07.2022Sechs Tipps für Au-pairs in den USA – Artikel auf "Au-pairs USA Info"Au-pair Rematch: Alle Infos rund um den Wechsel der Gastfamilie – Artikel auf intrax.de**********Mitwirkende: Moderatorin: Shalin Rogall Autorin: Franziska Wallau**********Mehr zum Thema bei Deutschlandfunk Nova:Schüleraustausch in den USAAuslandsaufenthalt: Wie uns die Erfahrung verändert**********Wir erzählen Eure Geschichten Habt ihr auch eine Geschichte erlebt, die in die Einhundert passt? Dann erzählt uns davon. Storys für die Einhundert sollten eine spannende Protagonistin oder einen spannenden Protagonisten, Wendepunkte und ein unvorhergesehenes Ende haben. Wir freuen uns über eure Mails an einhundert@deutschlandfunknova.de**********Den Artikel zum Stück findet ihr hier.**********Ihr könnt uns auch auf diesen Kanälen folgen: Tiktok und Instagram.
Über zwei Monate nach der Wiederholungswahl in Berlin soll heute der CDU-Politiker Kai Wegner vom Abgeordnetenhaus zum neuen Regierenden Bürgermeister gewählt werden. Doch wer ist Wegner? Und was haben er und der neue Senat vor? ZEIT-ONLINE-Politikredakteurin Lisa Caspari beantwortet im Gespräch mit Jannis Carmesin alle Fragen zum Regierungswechsel in Berlin. Es ist eine Forderung, die seit dem 24. Februar 2022 immer wieder zu hören ist: Die Ukraine und Russland sollen in Verhandlungen treten, um den Krieg zu beenden. Ein Team aus der ZEIT-Redaktion hat für die aktuelle Ausgabe recherchiert, wie Kriege enden und was das für die Ukraine bedeuten könnte. Über die Erkenntnisse berichtet Bastian Berbner, Redakteur im ZEIT-Dossier, im Podcast. Und sonst so? Mit dem Archivradio des SWR in die Vergangenheit reisen. Moderation und Produktion: Jannis Carmesin Redaktion: Moses Fendel Mitarbeit: Johann Stephanowitz und Mathias Peer Fragen, Kritik, Anregungen? Sie erreichen uns unter wasjetzt@zeit.de. Weitere Links zur Folge: Regierungsbildung in Berlin: Man könnte es eine Giffey-Koalition nennen (https://www.zeit.de/politik/deutschland/2023-04/berlin-spd-franziska-giffey-grosse-koaliton-cdu) CDU und SPD: Groko in Berlin (https://www.zeit.de/2023/15/cdu-spd-berlin-grosse-koalition-kai-wegner) Franziska Giffey: Die Giffey-Wende (https://www.zeit.de/politik/deutschland/2023-03/spd-berlin-franziska-giffey-koalition-cdu) Podcast: Das Politikteil / Leben in Kiew: "Luftalarm? In den Keller geht man erst, wenn man Einschläge hört" (https://www.zeit.de/politik/2023-04/leben-kiew-ukraine-krieg-russland-fruehjahrsoffensive) Ukrainische Streitkräfte: Kommt jetzt die Gegenoffensive? (https://www.zeit.de/politik/ausland/2023-03/ukrainische-streitkraefte-waffenlieferungen-westen-ukraine-krieg) Friedensbewegung: "Da stecken antiwestliche und antimoderne Ressentiments dahinter" (https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2023-03/friedensbewegung-sahra-wagenknecht-ddr-david-begrich) Das Archivradio des SWR2 (https://www.swr.de/swr2/wissen/archivradio/index.html)