Unter dem Titel "Forum" gibt es in SWR2 täglich Gespräche zwischen zwei oder drei Teilnehmern. 45 Minuten haben die Gesprächspartner Zeit, Standpunkte zu klären, Sachverhalte zu reflektieren, Perspektiven zu entwickeln - immer mit dem Ziel, Orientierungswissen zu bieten. Zur Diskussion stehen aktuel…
Die SPD konnte sich mit dem schlechtesten Wahlergebnis seit der Kaiserzeit noch mal in die Regierung retten. Aber Parteichef Klingbeil muss beim Parteitag mit der Rache der Parteilinken rechnen. Die Grünen müssen sich entscheiden zwischen staatspolitischer Verantwortung im Bundesrat und Fundamentalopposition. Auch um nicht weiter an die Linke zu verlieren, die seit der Wahl vor Kraft kaum gehen kann. Was ist heute noch links? Gibt es gemeinsame Themen und Strategien gegen den rechten Zeitgeist? Oder versuchen nun auch linke Parteien ihr Glück in der kleiner werdenden Mitte? Eva Röder diskutiert mit Anna Lehmann – Leiterin des Parlamentsbüros der taz; Mona Jäger – FAZ; Prof. Dr. Claudia Ritzi –Politikwissenschaftlerin Universität Trier
Sie ist das weltweit mächtigste Militärbündnis, doch die Nato ist gefordert wie nie zuvor. Donald Trump macht Druck und die Europäer wollen den US-Präsidenten mit höheren Militärausgaben besänftigen. Aber wird das reichen, um die NATO zu retten? Wo stehen die Amerikaner bei der Unterstützung der Ukraine und im Krieg zwischen Israel und dem Iran? Können sich die Europäer auch ohne die USA verteidigen? Wie sieht kollektive Sicherheit künftig aus? Andrea Beer diskutiert mit Thilo Geiger – Offizier und Experte für hybride Kriegsführung beim Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg; Dr. Ronja Kempin – Expertin für europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik bei der Stiftung Wissenschaft und Politik, Berlin; Oliver Morwinsky – Leiter des Auslandsbüro Baltische Staaten der Konrad Adenauer Stiftung, Riga
„Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren.“ So steht es in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. Aber gilt dieser Anspruch auch für jede und jeden? Und überall? Die neue Bundesregierung weist Asylsuchende an der deutschen Grenze zurück, der Familiennachzug wird für Geduldete ausgesetzt und Asylbewerber bekommen statt Bargeld eine Bezahlkarte. Wie weit wird diese Abschreckungspolitik gehen? Wird es künftig Menschen erster und zweiter Klasse geben, wenn es um Wohnungen, Jobs und medizinische Versorgung geht? Claus Heinrich diskutiert mit Prof. Dr. Constanze Janda – Sozialrechtswissenschaftlerin, Deutsche Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer; Prof. Dr. Winfried Kluth – Jurist an der Universität Halle, Vorsitzender des Sachverständigenrat für Integration und Migration; Prof. em. Dr. Susanne Schröter – Ethnologin, Leiterin Frankfurter Forschungszentrum Globaler Islam Mitschnitt der Veranstaltung (KEINE) RECHTS-UNTERSCHIEDE vom 21. Juni 2025 im Rahmen der 23. Internationalen Schillertage am Nationaltheater in Mannheim
Mit einem gewaltigen Militärschlag haben die USA über Nacht das iranische Atomprogramm schwer getroffen. Ob der Iran jetzt noch in der Lage ist, eine Atombombe zu bauen, ist fraglich. Das Regime der Mullahs, das jahrzehntelang für Unfrieden und Terror in der Region gesorgt hat, ist so geschwächt wie nie. Die Karten im Nahen Osten werden neu gemischt. Für Israel, aber auch für die USA und Europa stellt sich die Frage, wie es nun weitergeht. Thomas Ihm diskutiert mit Ali Samedi Ahadi – Filmregisseur und Drehbuchautor, Köln; Christoph von Marschall – Diplomatischer Korrespondent der Chefredaktion beim Tagesspiegel, Berlin; Prof. Dr. Michael Wolffsohn – Historiker und Publizist, München
Traum und Imagination, das Unbewusste und das Unerklärliche: Vor 100 Jahren machte sich eine Kunstbewegung auf, neue Bilder für die Erfahrung des Menschen zu finden. Ein Aufbruch, der keine Sache weltabgewandter Innerlichkeit sein wollte, sondern eine Befreiung. Wie politisch war der Surrealismus? Welche kulturellen Wahlverwandtschaften suchte er sich? Und welche Bedeutung hat er heute noch? Beate Meierfrankenfeld diskutiert mit Adrian Djukić, Kurator – Lenbachhaus München; Dr. Annabelle Görgen-Lammers – Kuratorin, Hamburger Kunsthalle; Dr. Larissa Kikol – Kunstkritikerin und Kunstwissenschaftlerin
Krankheiten besiegen und den Klimawandel stoppen, Arbeitsplätze vernichten und die Demokratie gefährden: Künstlicher Intelligenz wird schon lange vieles zugetraut, aber immer noch spüren wir davon wenig. Ist alles nur ein Hype, oder unterschätzen wir vielmehr fahrlässig, was auf uns zukommt? Welche Chancen tun sich auf, welche Risiken zeichnen sich ab, und wie können wir klug damit umgehen? Bernd Lechler diskutiert mit Prof. Dr. Oliver Bendel – Technikphilosoph, FH Nordwestschweiz; Lena-Sophie Müller – Digitalexpertin, Initiative D21; Dr. Manuela Lenzen –Wissenschaftsjournalistin
Vor 50 Jahren kam der Film „Jaws“ oder „Der weiße Hai“ in die Kinos. Regisseur Steven Spielberg war damals gerade erst 27 Jahre alt und rettete in qualvollen 160 Drehtagen Hollywood. Die Geschichte vom Tiermonster, dass einen amerikanischen Küstenort terrorisiert, senkte 1975 die Zahl der Strandurlauber weltweit – und eröffnete die Tradition der Sommerblockbuster. Der Film ist mehr als nur eine Action-Klamotte – er rührt an eine Urangst. Alexander Wasner diskutiert mit Marcus Stiglegger – Filmwissenschaftler Mainz und Freiburg; Elisabeth Bronfen –Literaturwissenschaftlerin und Amerikanistin, Zürich; Wieland Schwanebeck –Literatur- und Kulturwissenschaftler, Dresden
Israel hat in der Nacht Ziele im Iran angegriffen, darunter auch Atomanlagen. Der Iran reagierte sofort mit einem Gegenangriff. Israels Premierminister Netanjahu kündigte an, dass die Operation noch einige Tage weitergehen werde. Der Angriff stellt eine massive Eskalation in der Region dar. Die USA betonen, nicht an der Aktion beteiligt zu sein. Und der Ölpreis steigt um 11 Prozent. Claus Heinrich diskutiert mit Michael Rimmel – Leiter Konrad-Adenauer-Stiftung Jerusalem; Karin Senz – ehemalige ARD-Hörfunkkorrespondentin im Iran; Bente Scheller –Politikwissenschaftlerin, Böll-Stiftung
Nach innen öffnen, nach außen schließen – das war der gedankliche Ansatz des Schengener Abkommens, das vor 30 Jahren in Kraft getreten ist. Der Wegfall der Grenzkontrollen innerhalb Europas galt damals als Fortschritt. Inzwischen begegnen viele europäische Staaten, darunter auch Deutschland, der steigenden Migration nach Europa wieder verstärkt mit Kontrollen. Was wird aus der Freizügigkeit in Europa? Ist die Idee von Schengen gescheitert? Doris Maull diskutiert mit Prof. Dr. Stefan Kadelbach – Verfassungs-Europa und Völkerrechtler an der Goethe Universität Frankfurt; Prof. Dr. Winfried Kluth – Vorsitzender des Sachverständigenrats Integration und Migration; Dr. Sandra Kostner – Historikerin und Migrationsforscherin, Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd
„Er ist´s“ – das Frühlingsgedicht von Eduard Mörike kennt heute jedes Schulkind. Der württembergische Landpfarrer, der vor 150 Jahren gestorben ist, gilt als unspektakulär, als idyllisch verträumter Dichter, humorvoll, heimatverbunden. Doch Mörikes Dichtung ist vielschichtig, sein Leben geprägt durch eine politisch wechselvolle Zeit. Was macht die Faszination, vor allem die Einmaligkeit seiner Lyrik aus? Silke Arning diskutiert mit Anna Katharina Hahn – Schriftstellerin, Stuttgart; Prof. Dr. Barbara Potthast – Literaturwissenschaftlerin an der Universität Stuttgart und Mitglied im Vorstand der Mörike-Gesellschaft; Prof. Dr. Thomas Schmidt – Deutsches Literaturarchiv Marbach
Sie posieren in Springerstiefeln und Bomberjacken, wie in den 90er Jahren und nennen sich „Deutsche Jugend voran“ oder „Jung und Stark“. Kürzlich hat die Polizei die 14 bis 18jährigen mutmaßlichen Mitglieder der rechtsextremistischen Terror-Gruppe „Letzte Verteidigungswelle“ festgenommen, die für mehrere Anschläge verantwortlich sind. Gleichzeitig meldet das Bundeskriminalamt einen rasanten generellen Anstieg rechtsextremistisch motivierter Straftaten. Wie kommt es zur Radikalisierung von Teenagern? Und wie gefährlich sind die jungen Neonazis? Doris Maull diskutiert mit David Begrich – Arbeitsstelle Rechtsextremismus, Magdeburg; Gabriele Rohmann – Co-Leiterin des Archivs der Jugendkulturen e.V., Berlin; Dr. Deborah Schnabel – Bildungsforscherin und Direktorin der Bildungsstätte Anne Frank
Er nannte den deutschen Bundeskanzler großartig, behandelte ihn aber wie einen Statisten: ganze vier Minuten kam Friedrich Merz bei der Pressekonferenz in Donald Trumps Oval Office zu Wort. Doch die Atmosphäre war nahezu frei von Spitzen und betont freundlich. Aber sind sich die beiden auch hinter den Kulissen nähergekommen? Bleiben die Zölle gegen europäische Waren? Wird sich Trump für ein Schweigen der Waffen in der Ukraine einsetzen? Oder ist der Machtkampf mit Elon Musk derzeit wichtiger? Claus Heinrich diskutiert mit Dr. Laura von Daniels –Stiftung Wissenschaft und Politik, Berlin; Sebastian Hesse – Hörfunkkorrespondent ARD Studio Washington; Prof. Dr. Christiane Lemke – Politikwissenschaftlerin, Universität Hannover
Die Wirtschaft stagniert, es fehlen Fachkräfte, zu viele gehen in Rente, zu wenige kommen nach. Laut CDU – allen voran Bundeskanzler Merz – hilft da vor allem eins: Die Menschen in Deutschland müssen mehr arbeiten, um den Wohlstand zu erhalten. Selbst die IG-Metall hat inzwischen ihre Forderung nach einer Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich hintenangestellt, weil der Wirtschaftsaufschwung derzeit Vorrang habe. Müssen wir also tatsächlich mehr arbeiten, um unseren Wohlstand zu erhalten? Von welchem Wohlstand für wen ist da die Rede? Wer macht dann die Arbeit, für die es kein Geld gibt, wie Sorgearbeit oder Ehrenamt? Und sollte sich auch unser Verständnis von Arbeit ändern? Eva Röder diskutiert unter anderem mit Heike Geißler – Schriftstellerin; Prof. Dr. Enzo Weber – Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung; Patrick Welter – Frankfurter Allgemeine Zeitung
Unsere Texte schreiben wir mit Microsoft Word, unser Daten speichern wir in den Clouds von Amazon, unsere Fragen stellen wir einer KI von Google. Ob zu Hause, in Unternehmen oder in der Verwaltung: Big Tech hat unsere digitale Existenz fest im Griff. Doch die Abhängigkeit von amerikanischer Technologie wird zunehmend als Sicherheitsrisiko wahrgenommen: Was, wenn Trump uns den Zugang zu wichtigen Diensten sperrt? Nicht nur im Koalitionsvertrag wird gefordert, Deutschland brauche mehr „digitale Souveränität“. Was heißt das? Und wie kriegen wir die Kontrolle über unsere digitale Infrastruktur zurück? Michael Risel diskutiert mit Prof. Dr. Irene Bertschek – Wirtschaftswissenschaftlerin, Leibniz-Zentrum für europäische Wirtschaftsforschung Mannheim; Prof. Dr. Dennis-Kenji Kipker – Experte für IT-Sicherheitsrecht, HSB Hochschule Bremen; Dr. Julia Pohle –Kommunikationswissenschaftlerin, Wissenschaftszentrum für Sozialforschung Berlin
Staubige Äcker, niedrige Flusspegel – dieses Frühjahr ist eines der Trockensten seit Beginn der Wetteraufzeichnung. Wetterdienste prognostizieren eine starke Tendenz zu hoher Hitze im Sommer. Die EU ruft jetzt zum Wassersparen auf und arbeitet an neuen Wasserstrategien. Doch wenn Ressourcen knapper werden, ist der Streit vorprogrammiert: Ist der Pool im Garten noch ok? Wie viel können, wie viel müssen Landwirtschaft und Industrie einsparen? Was können wir von Regionen lernen, in denen das Wasser seit jeher knapp ist? Norbert Lang diskutiert mit Prof. Dr. Petra Döll – Hydrologin, Universität Frankfurt; Daniel Etter – Fotojournalist und Autor; Prof. Dr. Rüdiger Glaser – Geograph, Universität Freiburg
Am 6. Juni jährt sich Thomas Manns Geburtstag zum 150. Mal. Der Literaturnobelpreisträger ist Verfasser der „Buddenbrooks“, des „Zauberberg“ sowie vieler Erzählungen. Soweit bekannt. Kennen wir aber auch den engagierten Demokraten und Zionisten, den kalifornischen Exilanten und Freund amerikanischer Massenkultur, den Identitätssucher? War Thomas Mann nicht nur Repräsentant deutscher Hochkultur, sondern mahnte passioniert die Deutschen in abgründiger Zeit? Wer ist der andere Thomas Mann, was sagt er uns, was sollten wir lesen? Michael Köhler diskutiert mit PD Dr. Rolf Füllmann – Literaturwissenschaftler Köln; Prof. Dr. Julia Schöll – Literaturwissenschaftlerin, TU Braunschweig; Prof. Dr. Kai Sina – Literaturwissenschaftler, Uni Münster
„Convenience Food“ heißt so viel wie „bequemes Essen“. Es nimmt uns Arbeit ab, ist preiswert und haltbar. Außerdem sind verarbeitete Lebensmittel überall verfügbar und schnell servierfertig. Weil sie zu unserer Lebensgeschwindigkeit passen, sind bereits 40 Prozent unseres Essens hochverarbeitet, Tendenz weiter steigend. Gleichzeitig zeigen Studien, dass sich mit diesen industriell hergestellten Lebensmitteln die Qualität unserer Gerichte verschlechtert hat und dadurch Typ-2-Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Tumorerkrankungen gefördert werden. Lassen sich verarbeitete Lebensmittel dennoch gut nutzen? Denn ohne sie geht es nicht. Sabine Schütze diskutiert mit Prof. Jutta Dierkes – Ernährungswissenschaftlerin und Professorin für Klinische Ernährung an der Universität Bergen, Norwegen; Dr. Sieglinde Stähle – Lebensmitteltechnologin, Wissenschaftliche Leitung beim Lebensmittelverband Deutschland e.V.; Prof. Dr. Laura M. König – Psychologin und Professorin für Gesundheitspsychologie an der Universität Wien
Gut 30 Prozent der Stimmen hat der Kandidat der regierenden Bürgerplattform, Rafał Trzaskowski, im ersten Wahlgang erhalten. Dicht gefolgt von Karol Nawrocki, der von der nationalkonservativen PiS-Partei nominiert wurde. Zusammen haben die rechten Kandidaten rund die Hälfte der Stimmen bekommen. Wählen die Polen also am kommenden Sonntag in der Stichwahl Stagnation statt Aufbruch? Was bedeutet der Wahlausgang für Europa? Polen ist der größte Frontstaat an der Grenze zum imperialistischen Russland und mittlerweile politisch und wirtschaftlich führend in der EU. Claus Heinrich diskutiert mit Martin Adam – ARD-Hörfunkkorrespondent, Studio Warschau; Piotr Buras – European Council on Foreign Relations, Büroleiter Warschau; Joanna Maria Stolarek – Direktorin Heinrich-Böll-Stiftung, Warschau
Frauen stärken, Diversität fördern, sich für Gleichberechtigung einsetzen: Das galt in vielen Unternehmen lange als unverzichtbar. Fürs Image, aber auch für den wirtschaftlichen Erfolg. Jetzt aber wettert der amerikanische Präsident gegen angeblich woke Unternehmen – und immer mehr Konzerne schwenken um. Auch deutsche. SAP streicht die Frauenquote und kürzt Diversitätsprogramme. Weltweit. VW oder T-Mobile reagieren ähnlich, allerdings nur in den USA. Ist die Entscheidung ökonomisch sinnvoll? Oder sollten Unternehmen lieber auf US-Geschäft verzichten? Und was bringen Quoten oder Förderprogramme wirklich? Geli Hensolt diskutiert mit Dr. Julia Gruhlich, Universität Göttingen – Sozialwissenschaftliche Fakultät, Geschlechterforschung; Dr. Beate von Miquel – Vorsitzende Deutscher Frauenrat; Thomas Sattelberger – ehemaliger Telekom-Vorstand und Parlamentarischer Staatssekretär a.D.
Danke sagen, das lernen schon Kleinkinder. Danke zu sagen ist ein Gebot der Höflichkeit, oft eine Floskel, manchmal eine Haltung. Und wer dankbar ist, lebt angeblich zufriedener. Sich dankbar zeigen zu müssen, kann aber auch eine Zumutung sein. Taugt Dankbarkeit als Kitt der Gesellschaft? Und müssen Kinder ihren Eltern dankbar sein? Marion Theis diskutiert mit Prof. Dr. Jürgen Dinkel – Historiker; Dr. Ina Schmidt – Philosophin; Prof. Dr. Michaela Brohm-Badry –Neurowissenschaftlerin, Lernforscherin
Schluss mit Sonderregeln für Staatsdiener: Wenn es nach der neuen sozialdemokratischen Bundesarbeitsministerin Bärbel Baas geht, sollen in Zukunft auch Lehrer, Polizisten und Richter in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen. CDU und auch die betroffenen Berufsgruppen protestieren lautstark, in der mittelständischen Wirtschaft ist sogar von „populistischem Unfug“ die Rede. Welche Perspektive hat der neue Vorstoß zur Rente? Hilft er, das marode Rentensystem zu sanieren? Doris Maull diskutiert mit Holger Balodis – Rentenexperte, Journalist und Autor; Dr. Ruth Maria Schüler – Rentenexpertin beim Institut der deutschen Wirtschaft, IW; Heiko Teggatz – stellvertr. Vorsitzender Deutscher Beamtenbund und Vorsitzender der deutschen Polizeigewerkschaft
Sie sitzen in Talkshows, geben Interviews und sind mit ihren Statements in den Nachrichten präsent: Politiker der AfD kriegen in den Medien reichlich Sendezeit. Das sorgt schon seit längerem für Unmut, erst recht aber, seit der Verfassungsschutz die Partei als „gesichert rechtsextrem“ einstuft. „Keine Bühne für Verfassungsfeinde im öffentlich-rechtlichen Rundfunk" fordert etwa eine Petition mit zehntausenden Unterschriften. Aber kann man die größte Oppositionspartei im Deutschen Bundestag ignorieren? Braucht es neben der politischen auch eine mediale Brandmauer? Wieviel öffentliche Radikalität muss eine pluralistische Gesellschaft aushalten? Michael Risel diskutiert mit Ben Krischke – Leiter Digitales beim Magazin „Cicero“; Prof. Dr. Bernhard Pörksen – Medienwissenschaftler, Universität Tübingen; Dr. Cord Schmelzle – Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt, Universität Frankfurt
Die Krankenkassenbeiträge in Deutschland steigen, doch das Geld reicht trotzdem nicht. Kranke auf dem Land sind unterversorgt, Termine beim Facharzt kaum zu kriegen, in Krankenhäusern wird Fließbandarbeit geleistet. Jeder Fünfte wünscht sich inzwischen, dass das Gesundheitssystem grundlegend erneuert wird. Wie kritisch ist die Lage? Und was können wir uns im Bereich Gesundheit und Medizin noch leisten? Marion Theis diskutiert mit Dr. Gerald Gaß – Deutsche Krankenhausgesellschaft; Prof. Dr. Cornelia Henschke – Gesundheitsökonomin; Dr. Volker Thielmann – Hausärzteverband Rheinland-Pfalz
In den sozialen Medien und auch sonst berichten immer mehr junge Menschen über einen völligen Kontaktabbruch zu ihren Eltern. Die Motivation ist oft unklar. Während junge Erwachsene ihre Entscheidung häufig als Befreiung bezeichnen, versuchen Eltern, ihr Leid in Selbsthilfegruppen zu verarbeiten. Was geschieht da zwischen den Generationen? Doris Maull diskutiert mit Dr. Rüdiger Maas – Generationenforscher; Dr. phil Christiane Jendrich – systemische Psychotherapeutin und Autorin; Dr. Albert Wunsch – Erziehungswissenschaftler, Diplom Pädagoge und Autor
Sie können den Trend der Abwanderung in vielen Regionen bisher nicht stoppen, doch nicht erst seit der Pandemie ziehen stetig mehr Menschen aufs Land. Das hat pragmatische Gründe, der Wohnraum ist oft günstiger. Viele Menschen wollen auch weg von Lärm, Dreck und Anonymität, hin zu Ruhe, Natur und der viel beschworenen Gemeinschaft. Die ist allerdings nicht mehr selbstverständlich in den Dörfern. Die Menschen im ländlichen Raum sind immer älter und dann fehlt es an Engagierten bei Feuerwehr, Sportverein, auch in der Politik. Wie können strauchelnde Dörfer wiederbelebt werden? Welche Chancen und Möglichkeiten bieten sich im ländlichen Raum? Und müssen wir dazu vielleicht – egal ob wir aus der Stadt oder vom Dorf kommen – unser Bild vom Landleben verändern? Eva Röder diskutiert mit Maximilian Arnold – Ortsvorsteher Rebland (Kommune Baden-Baden); Prof. Dr. Werner Bätzing – Geograf und Autor; Natalie Franzen – Dorfplanerin Buch zum Thema: Werner Bätzing: Das Landleben – Geschichte und Zukunft einer gefährdeten Lebensform; C.H. Beck, 2020, 26 Euro
Ankara – Antalya – Istanbul. In der Türkei verläuft in diesen Tagen die diplomatische Front des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Russlands Präsident Wladimir Putin hat direkte Gespräche in der Türkei vorgeschlagen bleibt aber in Moskau und schickt stattdessen eine Delegation aus Präsidentenberater und Vizeministern. Diese wird von ukrainischer Seite als reine Provokation aufgefasst. Denn aus Kyjiw reiste Präsident Selenskyj an samt Ministerriege dem Chef des Sicherheitsdienstes, sowie dem einflussreichen Leiter des Präsidentenbüros. Heute laufen in Istanbul dennoch direkte Gespräche unter türkischer Regie. Es sind die ersten seit Frühjahr 2022 kurz nach Beginn der völkerrechtswidrigen Großinvasion. Was bringen die Gespräche in der Türkei? Wie geht es weiter im Krieg gegen die Ukraine? Was bedeutet das für die globale Sicherheitsarchitektur? Andrea Beer diskutiert mit Prof. Dr. Gerlinde Groitl – Politologin an der Uni Regensburg; Wolfgang Richter – Associate Fellow am Genfer Zentrum für Sicherheitspolitik und Oberst a.D.; Alexey Yusupov – Leiter des Russlandbüros der SPD nahen Friedrich-Ebert-Stiftung in Berlin
Mehrere Minister der neuen schwarz-roten Regierung haben von der Wirtschaft in die Politik gewechselt. Statt eines Unternehmens werden Katharina Reiche, Karsten Wildberger, Wolfram Weimer oder Verena Hubertz jetzt jeweils ein Ministerium leiten. Kann das gutgehen? Sind Manager*innen ein „Glücksgriff“ für die neue Regierung, weil sie frischen Wind bringen und die geforderte „Wirtschaftswende“ mit Experten aus der Praxis leichter gelingen kann? Oder drohen Interessenskonflikte, wie der Verein Lobbbycontrol fürchtet? Und wie kommt ein politischer Neuling wie der Ex-Ceconomy-Chef Wildberger im politischen Alltag zurecht? Geli Hensolt diskutiert mit Dirk Baecker – Seniorprofessur für Organisations- und Gesellschaftstheorie, Zeppelin Universität; Anja Krüger – Parlamentskorrespondentin für Wirtschaft und Umwelt, taz; Julia Löhr – Wirtschaftskorrespondentin, FAZ
Diese Wahl hält Europa seit Monaten in Atem: Erst erlangte der rechtsextreme Călin Georgescu einen Erdrutschsieg, dann wurde die Präsidentschaftswahl aufgrund russischer Einflussnahme annulliert. Jetzt entschied der ultrarechte Kandidat George Simion die erste Runde der Wiederholungswahl mit großem Abstand für sich. Sollte er auch die Stichwahl am Sonntag gewinnen, wird Rumänien bald von einem Ex-Hooligan, EU-Kritiker und Trump-Fan geführt. Rumänien hat die sechstgrößte Bevölkerung der EU, ist ein wichtiger NATO-Partner – welche Folgen hätte das für Europa? Was sind die Gründe für diesen Rechtsruck? Und welche Chancen hat Simions Widersacher, der liberale Reformer Nicuşor Dan? Norbert Lang diskutiert mit Anna-Lena Koschig Hölzl – Leiterin des Büros der Friedrich-Ebert-Stiftung in Bukarest; Dr. Florian Kührer-Wielach – Zeit- und Osteuropahistoriker, Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas (IKGS) an der LMU München; Robert Schwartz – Journalist und Präsident der Deutsch-Rumänischen Gesellschaft e.V.
Leere Flieger, sinkende Buchungszahlen – seit Donald Trump in den USA an der Macht ist, wollen weniger Menschen Urlaub im Land machen. Viele empören sich über den Regierungsstil Trumps. Auch bei Urlaubszielen wie der Türkei oder Italien fragen sich offenbar mehr Menschen, ob es moralisch vertretbar ist, in diese autokratisch bzw. rechtspopulistisch regierten Länder zu reisen. Sind diese Bedenken angemessen? Gibt es überhaupt so etwas wie legitime Motive zu reisen? Doris Maull diskutiert mit Christian Schüle – Schriftsteller und Essayist; Anke Budde –Präsidiumsmitglied Bundesverband Deutsche Tourismuswirtschaft; Prof. Dr. Harald Friedl – Professor für Angewandte Tourismuswirtschaft, FH Joanneum Graz
Die Abgeordneten sollen die Regierung kontrollieren und ihr gleichzeitig eine Mehrheit verschaffen. Sie dienen dem ganzen Volk und ihrer Partei, folgen ihrem Gewissen und der Fraktionsdisziplin. Anspruch und Wirklichkeit treffen in der Parlamentsarbeit hart aufeinander. Bei der Kanzlerwahl fehlten Merz im ersten Wahlgang entscheidende Stimmen. Dann waren sie wieder da. Das neue Parlament ist etwas kleiner und etwas weniger weiblich. Die AfD ist die stärkste Oppositionspartei. Und schließlich bleiben einige Abgeordnete draußen vor der Tür, obwohl sie ihren Wahlkreis gewonnen haben. Wie gut ist dieses Parlament, was will und was kann es leisten? Thomas Ihm diskutiert mit Dr. Alexander Grau – Publizist und Journalist; Nadine Lindner – Korrespondentin Deutschlandradio; Prof. Dr. Michael Koß – Politikwissenschaftler
Nach nur zwei Tagen hat das Konklave in der sixtinischen Kapelle entschieden. Kardinal Robert Francis Prevost ist nun Papst Leo, der XIV. Zum ersten Mal kommt der neue Papst aus den USA. Wer ist der 69.-jährige Augustiner? In welche Zukunft führt er die katholische Kirche? Silke Arning diskutiert mit Dirk Bingener – Priester und Präsident von "missio-Aachen"; Hans Michael Ehl – SWR Redaktion Religion, Migration und Gesellschaft; Prof. em., Dr. Dr. h.c. Karl-Josef Kuschel – Katholischer Theologe
Freiburg in der NS-Zeit – das war keineswegs die Idylle und heile Welt, an die sich nach dem Krieg viele rückblickend erinnern wollten. Im Gegenteil setzte die Stadt die nationalsozialistische Agenda schon früh konsequent um und präsentierte sich als Vorzeigestadt des neuen Regimes. 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs blickt das neue Dokumentationszentrum Nationalsozialismus Freiburg hinter die Fassaden der Schwarzwaldstadt: Wie verstrickt waren Bürgerschaft und Institutionen in die NS-Verbrechen? Wie erlebte die Bevölkerung in der Region das Kriegsende? Was widerfuhr Tätern wie Opfern nach 1945? Und welche Lehren hält angesichts eines erstarkenden Rechtspopulismus und einer wachsenden gesellschaftlichen Polarisierung die Geschichte bereit? Gregor Papsch diskutiert mit Dr. Heinrich Schwendemann – Historiker; Julia Wolrab – Wissenschaftliche Leiterin des Freiburger Dokumentationszentrums Nationalsozialismus; Prof. Dr. Michael Wehner – Leiter der Außenstelle Freiburg der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg
Das hat es in der Geschichte der Bundesrepublik noch nicht gegeben: der Kandidat für das Amt des Bundeskanzlers fällt im ersten Wahlgang durch und wird erst beim zweiten Anlauf von der absoluten Mehrheit der Mitglieder des Deutschen Bundestages gewählt. Friedrich Merz kommt also angeschlagen ins Amt, weil er sich der Koalitionsmehrheit von Union und SPD nicht sicher sein kann. War das nur ein Denkzettel oder ist Merz von Tag eins an eine „lame duck“? Wie stabil kann Schwarz-Rot regieren? Und was wird, wenn die Koalition scheitert?
Mehr als drei Jahre hat die Prüfung durch das Bundesamt für Verfassungsschutz gedauert, jetzt steht das Ergebnis fest: Die Alternative für Deutschland ist eine "gesichert rechtsextremistische Bestrebung". Während die AfD die Einstufung als „politisch motiviert“ kritisiert, werden nicht nur in der Union die Stimmen lauter, die ein Verbot der rechtsextremistischen Partei fordern. Und so steht Deutschland kurz vor dem Regierungswechsel vor der Frage: Wie weiter mit der AfD? Michael Risel diskutiert mit Fatina Keilani – Juristin und Journalistin, Neue Zürcher Zeitung; Prof. Dr. Wolfgang Merkel – Politikwissenschaftler, Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung; Prof. Dr. Heribert Prantl – Jurist, Autor und Kolumnist für die Süddeutsche Zeitung
Ob Sokrates oder Kurt Cobain, Greta Thunberg oder Jair Bolsonaro – Außenseiter stechen aus der Masse hervor und spalten nicht selten die Gemüter: Mal gelten sie als hellsichtige Visionäre oder kreative Genies, mal als Gefahr für die Jugend oder die Demokratie. Nicht selten halten sie dabei der Gesellschaft den Spiegel vor und befördern Ungeahntes ans Tageslicht. Woran liegt das? Wie prägen sie unsere Debatten? Wann bringen sie Gesellschaften voran, wann werden sie zur Gefahr? Norbert Lang diskutiert mit Prof. Dr. Ralf Konersmann – Philosoph; Prof. Dr. Philipp Staab – Soziologe; Prof. Dr. Annelie Ramsbrock – Historikerin
Die zweite Amtszeit von Präsident Donald J. Trump begann wie im Rausch: Mit Hunderten Dekreten schob er brutal Migranten ab, entzog woken Universitäten die staatliche Unterstützung, löste Bundesbehörden nach Belieben auf und ließ die Weltwirtschaft durch Strafzölle ins Trudeln geraten. Den ukrainischen Präsidenten demütigte er auf offener Bühne und damit die ganze westliche Welt. Klar ist: Donald Trump ist besser vorbereitet in seine zweite Amtszeit gegangen. Aber was will er? Claus Heinrich diskutiert mit Ralf Borchard – ARD-Studio Washington; Kerstin Kohlenberg – Redakteurin DIE ZEIT; Prof. Dr. Michael Werz – Politikwissenschaftler, Georgetown University, Washington D.C.
Eineinhalb Jahre nach dem Überfall der Hamas auf Israel sind immer noch 59 der 250 entführten Geiseln in der Gewalt der Terroristen. Vermutlich lebt aber nur noch die Hälfte. Um sie frei zubekommen wünschen sich viele Israelis ein Ende der Kämpfe im Gazastreifen. Katar und Ägypten versuchen zu vermitteln. Doch Ministerpräsident Netanjahu bleibt hart, darin unterstützt von US-Präsident Trump. Dieser verhandelt wiederum mit Israels gefährlichstem Gegner, dem Iran, über ein neues Atomabkommen. Wer verfolgt welche Ziele im Nahen Osten? Thomas Ihm diskutiert mit Peter Lintl – Nahostexperte, Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin; Bettina Meier – ARD-Korrespondentin für Israel und Palästina; Bente Scheller –Nahostexpertin bei der Heinrich Böll Stiftung
Deutschland altert. Knapp ein Drittel der Bevölkerung ist über 60, jede zweite Person älter als 45, Tendenz steigend. Damit gewinnen die Senioren an Einfluss. Andererseits fühlen sich viele Ältere unsichtbar, die Zahl der Beschwerden über Altersdiskriminierung nimmt zu, z.B. bei der Arbeit, im Gesundheitsbereich, der Digitalisierung. Wie groß ist das Problem? Und wieviel Gewicht haben ältere Menschen wirklich? Marion Theis diskutiert mit Dr. Frank Berner – Deutsches Zentrum für Altersfragen; Jens-Peter Kruse – Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen BAGSO; Elke Schilling – Silbernetz e.V.
Möglichst lange leben – das wollen viele Menschen. In jüngster Zeit ist ein regelrechter Trend daraus geworden: Weltweit entstehen immer mehr sogenannte Longevity-Center. Das sind Kliniken und Praxen, die ihren Kunden Tipps und Tricks in Sachen Lebensverlängerung versprechen. Parallel dazu arbeitet auch die Wissenschaft unter Hochdruck an Methoden, wie sich die Krankheit Alter mit wirksamen Medikamenten bekämpfen lässt. Können wir den menschlichen Alterungsprozess wirklich aufhalten? Und wie erstrebenswert ist das? Doris Maull diskutiert mit Prof. Dr. Hans-Jörg Ehni – Medizinethiker, Universität Tübingen; Prof. Dr. Corina Madreiter-Sokolowski – Molekularbiologin, Universität Graz; Dr. Ursula Wagner – Psychologin und Longevity-Coach
„Faust ist ein Theater∙stück. Das Theater∙stück ist von Goethe. Sehr viele Menschen kennen das Theater∙stück. In dem Theater∙stück geht es um Faust.“ So klingt es, wenn das Nationaltheater Mannheim sein neues Stück bewirbt: Goethes‘ Faust in leichter Sprache. Weltliteratur in einfachen Sätzen, die jeder versteht: Was für die einen ein zukunftsweisendes Beispiel für niedrigschwellige Kulturangebote ist, verstehen andere als Provokation und Sakrileg am Original. Was kann leichte Sprache im Theater leisten? Marie-Dominique Wetzel diskutiert mit Prof. Bettina Bock – Sprachwissenschaftlerin und Expertin für Leichte Sprache, Universität Köln; Daniel Cremer – Regisseur und Übersetzer der „Faust“-Fassung in „Leichter Sprache“; Prof. Jochen Hörisch – Literatur- und Medienwissenschaftler, Universität Mannheim
Der Bauernkrieg von 1525 war die erste große Massenbewegung in der deutschen Geschichte. Hunderttausende Menschen kämpften damals gegen Leibeigenschaft und für Freiheit und Gleichheit. Der „Uffrur“ begann im deutschen Südwesten und weitete sich zu einem blutigen Krieg mit zehntausenden Toten. Gegen die Fürstenheere hatten die Bäuerinnen und Bauern keine Chance, aber ihre mutigen Forderungen nach mehr Gerechtigkeit und Teilhabe beeindrucken bis heute. Formuliert wurde die Idee der universellen Menschenrechte – lange vor der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung und der Französische Revolution. Was davon ist heute im Süden Deutschlands noch erlebbar? Gregor Papsch diskutiert mit Prof. Dr. Sabine Holtz – Direktorin der Abteilung Landesgeschichte und Geschäftsführende Direktorin des Historischen Instituts der Universität Stuttgart; Dr. Christian Pantle – Wissenschaftsjournalist und Buchautor; Dr. Marco Veronesi –Historiker und Kurator der Großen Landesausstellung „Uffrur“ im Kloster Schussenried Ausstellung: „Uffrur! Utopie und Widerstand im Bauernkrieg 1524/25“, Ausstellung im Kloster Schussenried (26. April – 5. Oktober 2025) Buch: Christian Pantle, Der Bauernkrieg. Deutschlands großer Volksaufstand, Propyläen Verlag 2024, 22,00 €
Noch am Sonntag hatte er sich auf der Loggia des Petersdoms gezeigt. In den Morgenstunden des Ostermontags starb der Papst im Alter von 88 Jahren. Er war der erste, der sich Franziskus nannte und damit große Erwartungen auf sich nahm. Er war auch der erste Papst, der dem Orden der Jesuiten angehörte. Jorge Mario Bergoglio, so sein bürgerlicher Name, kam aus Argentinien. Auch das war neu, weil das Oberhaupt der Römisch-Katholischen Kirche jahrhundertelang von Kirchenmännern aus Europa besetzt wurde. Sein Tod zu Ostern, dem höchsten Fest der Christenheit, verbindet die Auferstehung Christi mit dem Ende seines Wirkens. Silke Arning diskutiert mit Matthias Dobrinski – Chefredakteur Publik-Forum; Prof. Johanna Rahner – Theologin, Universität Tübingen; Prof. Thomas Schüller –Theologe, Universität Münster