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Lahmheiten als Folge von Fundamentproblemen zählen zu den Hauptabgangsursachen in der Sauenhaltung. Sie verursachen Schmerzen und schränken die Beweglichkeit der Sauen ein. Gerade in neueren Haltungssystemen, in denen sich die Tiere vermehrt bewegen und Auseinandersetzungen in der Gruppe häufiger sind, kommt der Klauengesundheit eine neue und große Bedeutung zu. Was genau sind die Ursachen für Klauenschäden und -verletzungen? Wie kann man ihnen vorbeugen? Welche Bedeutung kommen der Bodengestaltung und der Gruppenzusammenstellung und -größe zu? Kann eine geeignete Buchtenstrukturierung mit ausreichend Ausweichmöglichkeiten Abhilfe schaffen? Und wie funktioniert Klauenpflege bei Sauen eigentlich? Susanne Gäckler von der DLG und Dr. Christian Lambertz vom FiBL sprachen dazu mit Dr. Jürgen Harlizius, Fachtierarzt für Schweine beim Schweinegesundheitsdienst der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen und Dr. Eckhard Meyer vom Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie. Ein wesentlicher Risikofaktor sind die hohen Sauengewichte von teilweise über 400 kg, die von dem nur schmalen Tragrand der Klauen getragen werden müssen. Um Klauenschäden vorzubeugen, gilt es vor allem Stress und Auseinandersetzungen in der Gruppe zu vermeiden. A und O ist aber eine gute und mehrmals tägliche Tierbeobachtung, damit Klauenprobleme rechtzeitig erkannt und behandelt werden können - so die einhellige Meinung der Experten. Folgen Sie den Experten des Netzwerks Fokus Tierwohl bei ihrem Diskurs zu einem immer wichtiger werdenden Tierwohlthema in der Sauenhaltung!
Ist Österreich womöglich ein Vorreiter beim Thema Tierschutz? Helmut Dungler, Gründer und Vorstand der Tierschutzorganisation Vier Pfoten, beantwortet diese Frage im STANDARD-Podcast bei Philip Pramer mit einem "klaren österreichischen Jein". Vor Jahrzehnten habe Österreich große Würfe gemacht, die sich jetzt auswirken, sagt Dungler. Mit dem Tierschutzgesetz setzte man etwa Wildtierhaltung im Zoo und Pelzfarmen ein Ende. Damals wurde auch die Käfighaltung von Hühnern verboten und ein Ausgleich der Interessen von Tier, Bauer und Konsument geschaffen. Heute haben sich die Österreicher daran gewöhnt, dass Eier etwas kosten, sagt Dungler. Seinen Bedarf an Eiern kann Österreich inzwischen fast selbst decken. Dungler lehnt Fleischssteuer ab Beim Fleisch sieht die Sache laut Dungler allerdings "ganz anders" aus: Bei der Schweinehaltung herrsche in Österreich das gleiche – niedrige – Niveau, das von der EU vorgegeben wird. "Wir müssten die Kraft haben, einfach Nein zu sagen und uns davon abzuheben." Der Vier-Pfoten-Chef fordert, dass die Haltungsbedingungen, die bei Eiern und Fleisch zusammen mit dem Herkunftsland auf die Verpackung gedruckt werden, auch auf Speisekarten zu finden sein sollen. Im laufenden Nationalratswahlkampf spiele Tierschutz so gut wie kaum eine Rolle, bedauert Dungler. "Das Tierschutzbewusstsein ist in der Politik leider weit hinter jenem der Bevölkerung." Seit den erwähnten Reformen habe sich wenig getan, auch wenn sich viele Menschen durchaus für Tierwohl interessieren würden. Eine "Fleischsteuer", wie sie gerade heiß diskutiert wird, lehnt Dungler jedenfalls ab. "Es geht nicht darum, irgendwo einen Preis draufzuschlagen, sondern ein Landwirtschaftssystem neu aufzusetzen." Fleisch mit einem Euro subventioniert Dungler erinnert daran, dass schon jetzt jedes Kilo Fleisch, das in Österreich produziert wird, mit einem Euro subventioniert werde. Über den Preis allein würden wir mit den neuen Haltungssystemen in Osteuropa, Südostasien und Südamerika aber ohnehin nicht mithalten können. Dort würden Fleisch, Milch, und Eier immer billiger produziert werden können. "Wir brauchen eine ehrliche Politik, die sich Gedanken darüber macht, wie wir Tiere halten, unsere Bauern entlohnen und das Klima schützen können", sagt Dungler. Die Massentierhaltung hat auch direkte Auswirkungen auf den Menschen. 33.000 Menschen sterben jedes Jahr an antibiotikaresistenten Keimen, auch weil viele Tiere mit Antibiotika nicht nur behandelt, sondern präventiv gefüttert werden. Die Grenzen für das Fleisch aus Nord- oder Südamerika zu öffnen bezeichnet Dungler als "Schwachsinn". Dort hätte man kaum Einblick, was Haltungsbedingungen und Medikamenteneinsatz betrifft. Ohne klare Regelungen würde man damit "die europäische Landwirtschaft zerstören". Helmut Dungler spricht im STANDARD-Podcast außerdem darüber, wie jeder Einzelne im Alltag für mehr Tierwohl sorgen kann und darüber, was ihn in den 30 Jahren seit der Gründung von Vier Pfoten am meisten beeindruckt hat.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 07/07
Ziel dieser Arbeit war es Faktoren zu erkennen, die bei Legehennen zu Federpicken und Kannibalismus führen können, um zukünftig beides in alternativen Haltungssystemen bei nicht schnabelgestutzten Legehennen zu mindern oder zu vermeiden. Die vorliegende Dissertation wurde im Rahmen des Projektes „Maßnahmen zur Verbesserung des Tierschutzes bei Legehennen in Praxisbetrieben“ angefertigt. Das Projekt wurde durch das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz über das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) und das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten gefördert. Die Erfassung der Daten des hier dargestellten zweiten Legedurchgangs erfolgte bei Legehennen mit nicht-kupierten (= Versuchsherden) und mit kupierten Schnäbeln (= Kontrollherden) in 14 konventionellen Praxisbetrieben (Bodenhaltung und Freiland) in Bayern und den dazugehörigen Aufzuchten. Bei den Besuchen in der Aufzucht (zweimal pro Betrieb) und den Legebetrieben (dreimal pro Betrieb) wurden Daten zum Stallklima (Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Ammoniak, Lichtintensität, Staub und Luftströmung) sowie zu Haltungs- und Managementbedingungen (Besatzdichte, Ressourcenangebot, Verluste, Legeleistung, Einstreu- und Beschäftigungsmaterial) erhoben. Zudem wurden bei allen Betriebsbesuchen der Gefiederzustand und Verletzungen der Jung- und Legehennen durch standardisierte Einzeltierbeurteilungen (30 Tiere/ Herde) erfasst. Für die Varianzanalyse wurden die Daten aus dem 1. und 2. Legedurchgang herangezogen. Somit wurde durch die Wiederholung eine Erhöhung der Stichprobenanzahl erreicht. Bei den Junghennen traten bei fast allen Herden Gefiederschäden durch Federpicken auf. Die Versuchsherden hatten hierbei einen höheren Anteil an prozentualen Schäden als die Kontrollherden (bis 97 % bzw. bis 60 %). Generell fanden sich in den Aufzuchten kaum Kannibalismusverletzungen (bis 0,3 %). In der Varianzanalyse zeigte sich für den Faktor „Besatzdichte“ und „Einstreuqualität“ ein signifikanter Einfluss auf die Gefiederschäden (p = 0,002 bzw. p = 0,005). Die Mittelwerte der Verluste waren bei den Versuchsherden niedriger als bei den Kontrollherden (2,41 % bzw. 2,85 %). Es bestand ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Federpicken in der Aufzucht und den schweren Gefiederschäden durch Federpicken im Legebetrieb (Varianzanalyse: zweiter Besuch, p = 0,004 und dritter Besuch, p = 0,017). In Bezug auf Kannibalismusverletzungen fand sich ein signifikanter Zusammenhang beim zweiten Besuch (p = 0,05). Bei den Legehennen nahmen die Gefiederschäden und Pickverletzungen im Verlauf der Legeperiode stark zu. Insgesamt blieben hier drei Herden (zwei Versuchsherden und eine Kontrollherde) gänzlich frei von schweren Gefiederschäden durch Federpicken, welche ansonsten mit einem Anteil von bis zu knapp 100 % auftraten. Bei acht von 14 Versuchsherden und zwei von acht Kontrollherden trat Kannibalismus auf. In den Betrieben mit den meisten schweren Gefiederschäden durch Federpicken gab es auch die meisten Kannibalismusverletzungen (Rücken/ Stoß/ Bauch) und Kloakenkannibalismus. Bei den Weißlegern traten mehr hochgradige Läsionen an den Fußballen auf, als bei den Braunlegern (5,7 % bzw. 1,6 %). Die Varianzanalyse zeigte für die Faktoren „Einstreuqualität“ (zweiter Besuch, p = 0,021; dritter Besuch, p = 0,015) und „Freiland“ (dritter Besuch, p = 0,02) einen signifikanten Einfluss auf die Gefiederschäden. Ebenso zeigten die Faktoren „Anzahl Hennen pro Betreuungsperson“ (erster Besuch, p = 0,003; zweiter Besuch, p = 0,031) und „Gruppengröße“ (erster Besuch, p = 0,005; zweiter Besuch, p = 0,02) einen signifikanten Einfluss auf die Kloakenverletzungen. Bei den Versuchsherden waren die Mittelwerte der Verluste bis zum 330. Legetag höher als bei den Kontrollherden (12,51 % bzw. 8,18 %) und lagen über den Vorgaben der Zuchtfirmen. Die angestrebte Legekurve und Legespitze wurde nicht bei allen Betrieben erreicht. Sowohl in der Aufzucht, als auch beim Legebetrieb konnten keine signifikanten Zusammenhänge der Gefiederschäden und/ oder Kannibalismusverletzungen mit den gemessenen Stallklimafaktoren gefunden werden. Es fanden sich generell hohe Staubkonzentrationen in den Ställen. Die Junghennen wurden teilweise bei sehr geringen Lichtintensitäten und zu hohen Ammoniakkonzentrationen aufgezogen. Bei manchen Legebetrieben wurde die Lichtintensität im Verlauf der Legeperiode stark reduziert, und es lag eine für den Gefiederzustand zu niedrige Stalltemperatur vor. Es fanden sich bei allen untersuchten Daten große Unterschiede zwischen den einzelnen Betrieben. Es bleibt anzumerken, dass gesetzliche Vorgaben für die Junghennenaufzucht dringend notwendig sind, da die Aufzucht einen großen Einfluss auf das Verhalten der späteren Legehennen hat. Zudem sind ein Freilandzugang mit tiergerechter Gestaltung sowie gutes Einstreumaterial von großer Bedeutung. Das optimale Management eines Betriebes ist letztendlich ausschlaggebend für die Vermeidung von Federpicken und Kannibalismus. Es bleibt zu beachten, dass die Ergebnisse dieser Feldstudie mit Praxisbetrieben nicht generalisiert werden können und anhand einer größeren Anzahl untersuchter Herden validiert werden sollten.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 07/07
Das Ziel der vorliegenden Dissertation war, die Haltung adulter Hengste (≥ 3 Jahre) in Bayern anhand der "Leitlinien zur Beurteilung von Pferdehaltungen unter Tierschutzgesichtspunkten" des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (2009) zu untersuchen. Neben der Frage, inwieweit die Bedingungen in der Hengsthaltung den Forderungen der Leitlinien gerecht werden, interessierte zudem, welche Auswirkungen verschiedene Management- und Haltungsbedingungen auf das Verhalten der Hengste gegenüber anderen Pferden und Menschen haben. Die Pferdebetriebe mit Hengsthaltung in Bayern wurden vorwiegend über das Internetportal "stall-frei.de" und über die Hengstverteilungspläne 2013 des Landesverbandes Bayerischer Pferdezüchter e.V. mit den Rassen Haflinger, Süddeutsches Kaltblut und Warmblut ausfindig gemacht. Insgesamt wurden bayernweit 101 Hengste auf 67 Pferdebetrieben mittels Fragebogen erfasst. Davon wurden zu 75 Hengsten auf 56 Betrieben zusätzliche Erhebungen bei einer Besichtigung der Hengsthaltungen bzw. der Pferdebetriebe durchgeführt. So konnten u.a. wichtige Daten zum Haltungssystem, wie die Größe der Boxen- bzw. Liegefläche und die Stallklimafaktoren, erfasst werden. Die Ergebnisse gewähren einen Einblick in die Haltungsbedingungen von adulten Hengsten in Bayern, zum Teil auch in die Struktur und das Management der Pferde(pensions)betriebe. Die Mehrzahl der Hengste (ca. 60 %) wird in Innen- und Außenboxen gehalten. Die Paddockboxenhaltung ist mit ca. 12 % und die Offenstall- bzw. Weidehaltung mit Artgenossen mit ca. 25 % vertreten. Fast ein Drittel der Hengste wird in Haltungssystemen gehalten, in denen die Boxen- bzw. Liegefläche die Empfehlungen der Leitlinien unterschreitet. Knapp über die Hälfte der untersuchten Hengste hat nie uneingeschränkten Sozialkontakt mit Artgenossen. Bei der Erfassung der Stallklimafaktoren interessierte vor allem die Ammoniak- und Staubkonzentration im Haltungssystem. In den Haltungssystemen mit Stroh als Einstreu wurden im Vergleich mit Sägespäne geringere Ammoniakkonzentrationen, jedoch höhere Staubkonzentrationen gemessen. In offener gestalteten Haltungssystemen wurden von beiden Messgrößen deutlich geringere Messwerte gemessen. Nach eigener Einschätzung der Besitzer zeigen 25,7 % der Hengste unerwünschtes Verhalten. Unter Berücksichtigung weiterer Ergebnisse der Befragungen zum Verhalten der Hengste zeigt fast die Hälfte aller untersuchten Hengste (n = 45) regelmässig unerwünschtes Verhalten gegen-über Artgenossen und/ oder im Umgang mit dem Menschen. Die statistische Überprüfung verschiedener möglicher Einflussfaktoren auf das Verhalten ergab, dass der aktuelle Sozialkontakt (p=0,005), das Alter der Hengste (p=0,01), die Sozialkontakte während der Aufzucht (p=0,02), das Haltungs-system (p=0,02) und die Möglichkeit zur freien Bewegung (Auslaufzeit) (p=0,046) einen signifikanten Einfluss auf das Verhalten der Hengste haben.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 06/07
Die Tiergerechtheit von Haltungssystemen für Milchkühe hat sich mit der Umstellung von Anbindeställen auf Boxenlaufställe seit den 1980er Jahren deutlich verbessert. Dennoch besteht weiterhin Handlungsbedarf und es werden verschiedene Systeme zur Beurteilung der Tiergerechtheit von Haltungssystemen entworfen. Die Basis dieser Bewertungssysteme können entweder indirekte Faktoren aus Stallbau und Management oder direkte Faktoren aus Tierverhalten und Habitus oder eine Kombination aus beiden sein. Ziel dieser Arbeit war es, den Verlauf der Entstehung von Sprunggelenksdekubitus zu beobachten und anhand der Ergebnisse zur Entwicklung eines sinnvollen Bonitursystems für die Sprunggelenks-gesundheit von Kühen beizutragen. Dieses Bonitursystem soll in Zukunft im Rahmen des aus direkten und indirekten Faktoren kombinierten Bewertungssystems „Cows and more – Was die Kühe uns sagen“ der Landwirtschaftskammer NRW Anwendung finden. Außerdem sollten Hinweise auf mögliche Ursachen für die Entstehung von Tarsalgelenks-dekubitus gefunden werden. Es wurden aus einem Bestand mit Deutschen Holsteins zwei Gruppen hochtragender Färsen nach voraussichtlichem Abkalbedatum ausgewählt und diese 53 Tiere wurden nach dem Abkalben über fünf Monate in einem zweiwöchigen Abstand bonitiert. Neben der Sprunggelenksgesundheit wurde auch der Body Condition Score (BCS) alle zwei Wochen erhoben, die Klauengesundheit wurde einmal beurteilt und bei 20 Tieren wurde über acht Wochen mittels spezieller Pedometer die Liegezeit gemessen. Bei allen Tieren wurde zu Beginn und Ende der Beobachtungszeit eine Blutprobe für ein metabolisches Übersichtsprofil genommen. Das Ergebnis dieser Studie war, dass vor allem an den seitlichen Sprunggelenksflächen Dekubitus im klassischen Sinne zu finden war. Die medialen Gelenksflächen waren so gut wie nie betroffen. Die dorsalen Fersenhöcker wiesen verletzungsbedingte Veränderungen auf, deren Ursache an anderer Stelle zu suchen ist. Als Ursache für den Dekubitus sind primär die Liegeflächen zu sehen, die aufgrund ihrer Härte, aber auch aufgrund der dünnen und wenig feuchtigkeitsbindenden Einstreu, zur Entstehung von Dekubitus beitragen. Im Rahmen von „Cows and more“ eignen sich vor allem die seitlichen Sprunggelenksflächen als Indikatoren zur Erfassung von Dekubitus-Problematiken. Der BCS könnte von Relevanz sein, die Streubreite der vorgefundenen BCS-Werte im untersuchten Bestand erlauben aber keine Aussage über die Korrelation. Andere Faktoren wie die Klauengesundheit und die Liegezeit spielen ebenfalls eine Rolle, ihre Bedeutung bedarf aber weiterer Abklärung. Insgesamt ist Dekubitus als ein multifaktorielles Geschehen zu betrachten; es kann am Ende der Beurteilung eines Bestandes durch „Cows and more“ nicht eine einzelne Antwort auf die Frage nach der Ursache für Dekubitus des Sprunggelenks stehen. Besonders wichtig ist auch die Beurteilung der Färsen und Rinder in den Jungviehställen, da das Problem „Dekubitus“ nicht erst im Milchviehstall beginnt.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 04/07
Fri, 6 Feb 2009 12:00:00 +0100 https://edoc.ub.uni-muenchen.de/9851/ https://edoc.ub.uni-muenchen.de/9851/1/Karpf_Susanne.pdf Karpf, Susanne
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 04/07
Histological investigation of the dorsal carpal joint integument of differently housed fattening bulls Aim of this trial was to investigate - both macro- and microscopically - the effects of various surfaces on the integument of dorsal carpal joints, the main stress zones when cattle rest and rise, using differently housed fattening bulls as samples. The histological differences, which result from the varying housing types, were described to assess possible postural deformities and their subsequent consequences for animal protection with the help of the respective re-sults. Additionally the functional circle “rest behaviour” with its respective motion sequence, which is important to the question at hand, was also included in the trial. Fattening bulls are usually held on concrete slatted floor, which serves as surface for moving and resting. Postural integument lesions at the joint regions exposed during the resting and rising process were previously not of scientific interest. They do, however, have a high rele-vance, not only for the assessment of the animals’ well-being, but also regarding possible sub-sequent clinical illnesses and their economic consequences. In this trial animals were divided in four groups (concrete slatted floor with 2,5-3 m2 = con-crete group, 32 animals; rubber topped slatted floor with 2,5 - 3.0 m2/animal = G1-group, 40 animals; rubber topped slatted floor with 4,5 - 5.0 m2/animal = G2-group, 40 animals; straw housing, 6 animals = straw group). The resting, rising and lie down behaviour of the animals was documented (only slatted floor groups) and the integument in the dorsal carpal joint area was macroscopically examined. Samples of the respective integument areas of each carpal joint were histologically examined after slaughtering. In addition samples were laterally taken from the animals housed on straw at the carpal joint integument. These were examined and analyzed as reference specimen for non-pressure-exposed integument (lateral control). The analysis of the resting, rising and lie down behaviour showed that the position change and in particular the stress on the carpal joints is delayed or avoided by animals using atypical motion patterns on concrete slatted floor. The macroscopic inspection of the integument within the area of the dorsal carpal joints con-cerning the trial parameters scab and swelling of connective tissue showed significantly in-creased values in the concrete group in comparison to G1 and G2. The carpal joints of the straw group could not be examined at the relevant time of trial due to high defilement. The histological investigation of the respective pressure-exposed integument areas showed a thickness increase in all experimental groups compared to the results of the lateral control group not exposed to pressure. All integument layers were affected by this increase in thick-ness, its effects increased from the straw over the rubber to the concrete group, while no dif-ferences could be accounted for between the two rubber groups. The so called bursae subcutis occurred in subcutaneous tissue areas with the slatted floor groups, which is to be regarded as adaption to extreme chronic pressure. As reaction to the increased epidermal proliferation rate an accordingly higher developed stratum papillare, which had and increased amount of elastic fibres in the dermis, was found in the concrete group, probably due to the increased shearing forces of the concrete slatted floor. Within the epidermis were the largest morphometric dif-ferences, to which the stratum corneum contributed the most in terms of numbers. Here the results of the concrete group displayed extreme values, which were about 8-times increased in comparison to the straw group. For the three slatted floor types the mitosis rates and the frequency of occurring paraceratosis hyperplasia (nucleated cells in the stratum corneum) correlated as signs of accelerated horni-fication with the layer thickness growth of the epidermis. Deviating values were documented in the straw group. An accumulated presence of inflammation cells could be observed in the concrete and the straw group; it was, however, not statistically significant. While the histological results sug-gested mechanically caused integument lesions as an inflammation cause in the concrete group, various findings pointed to a damage of the integrity of the epidermal barrier function, due to the chemical-physical influence of a wet, liquid manure-impregnated lie down area in the final weeks of life with the straw group. Various histochemical colourings were prepared for the assessment of the keratinisation and hornification of the epidermis. Significant differences between the investigated groups could, however, not be determined. The implemented investigations produced a comprehensive overview of the development of the dorsal carpal joint’s integument under the effects of various housing types and led to a histological explanation of macroscopically visible integument changes. The determined in-tegument changes at the dorsal carpal joint are to be regarded as an attempt of the integument to form a protection against increased mechanical stress. Nevertheless, in case of animals housed on concrete slatted floor, it does lead to the conclusion that a motion pattern which is covering demand and avoids damage is not possible with the rising and lying down process. This demonstrates the high animal-protection risk of this housing type.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 04/07
Fri, 6 Feb 2009 12:00:00 +0100 https://edoc.ub.uni-muenchen.de/10210/ https://edoc.ub.uni-muenchen.de/10210/1/Mettler_Simone.pdf Mettler, Simone
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 03/07
Das zur Bekämpfung von D. gallinae beim Geflügel kürzlich entwickelte Phoxim 50%-Emulsionskonzentrat (ByeMite®, Bayer HealthCare, Animal Health Division) wurde gegen D. gallinae geprüft. Im Vergleich zu einem unbehandelten Kontrollstall mit 1368 Käfigen (5438 Tiere) wurde ein Stall mit 2112 Käfigen (8138 Tiere) gemäss den Angaben des Herstellers behandelt. In den 49 Tagen der Studie wurde der Milbenbefall regelmäßig untersucht. Beide Betriebe waren natürlich mit D. gallinae infestiert. Im Behandlungsbetrieb erfolgte die zweimalige Ausbringung einer 2000ppm Phoxim – Gebrauchslösung im Abstand von 7 Tagen. Die dafür entwickelten Milbenfallen wurden in beiden Betrieben an den Tagen -1, 2, 6, 9, 13, 20, 34 and 48 aufgestellt und nach 24 Stunden eingesammelt. Die gefangenen Milben wurden hinsichtlich ihrer Entwicklungsstufen (Eier, Larven, Nymphen, Adulte) differenziert und gezählt. Bereits 3 Tage nach der erstmaligen Ausbringung der Spraylösung war die Wirksamkeit gegen D. gallinae > 96%. Nach der zweiten Sprühung betrug die Wirksamkeit >99%. Die Milbenpopulation im unbehandelten Kontrollbetrieb stieg im Kontrollbetrieb in der Vergleichsperiode um mehr als 400% an. Daraus kann geschlossen werden, dass die 2 Sprühungen hochwirksam gegen D. gallinae sind. In der zweiten Studie wurde zur Erfassung der Epidemiologie in einem Betrieb mit Volieren – und in einem Betrieb mit Bodenhaltung ein Milben – Monitoring mittels Milbenfallen durchgeführt. Die Untersuchung begann in der Serviceperiode vor Einstallung der Junghennen und endete mit der Ausstallung der Legehennen. Im ein- bis zweiwöchigen Intervall wurden in den Betrieben Fallen aufgestellt und jeweils nach 24 Stunden eingesammelt. Die Ergebnisse zeigten, dass D. gallinae bereits 26 und 39 Tage nach der Neueinstallung in den gewählten Betrieben nachgewiesen werden konnte. Die Milbenpopulation stieg mit gewissen Schwankungen kontinuierlich nach erstmaliger Feststellung, bis zur zwingend notwendigen Behandlung an. Aufgrund der massiven Belästigung des Stallpersonals musste an den Tagen 227/ 234 und an den Tagen 278/ 285 eine Behandlung mit einer 2000ppm Phoxim – Gebrauchslösung gegen den Befall mit D. gallinae, im Abstand von 7 Tagen durchgeführt werden. Die Phoxim - Sprühung der Voliere bewirkte eine Milbenreduktion zwischen 90 und 99,3%. Im Betrieb mit Bodenhaltung zeigte sich eine Reduktion der Milben zwischen 94,5 und 97%. In beiden Studien konnte keine Auswirkung des Milbenbefalls auf die täglich verendeten Legehennen und die Legeleistung festgestellt werden.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 03/07
By investigating the resistance characteristics of bacteria from organic and conventional keeping systems of laying hens, it was to be determined to what extent different rearing systems influence bacterial resistance patterns. For this purpose, samples from 10 organic and 10 conventional flocks were investigated 4 times between January 2004 and April 2005. In total, 799 cloacal swabs and 800 egg samples were taken and examined. The isolation and identification of Salmonella spp., Listeria spp., E. coli/Coliforms, Campylobacter spp., and Enterococcus spp. was performed with standardized, cultural methods. Selected isolates of the genera Salmonella (n = 44), Listeria (n = 13), Campylobacter (C. jejuni, n = 218; C. coli, n = 46), Escherichia (E. coli, n = 545; E. fergusonii n = 18; E. hermanii n = 1 ) Citrobacter (Citrobacter freundii n = 9), Enterobacter (Enterobacter cloacae n = 5; Enterobacter sakazakii n = 3; Enterobacter gergoviae n = 2; Enterobacter asburiae n = 1), Pantoea (Pantoea agglomerans n = 2) and Enterococcus (E. faecalis, n = 361; E. faecium, n = 57; other enterococci [E. nonfaecalis/nonfaecium], n = 569) were tested for their resistance behaviour with respect to 29 different antibiotics by means of microdilution. During the bacteriological investigation of the cloacal swabs, prevalences were found for all bacteria groups in the same order of magnitude in the different rearing systems (Salmonella spp. 3.5 % (organic [org.]) vs. 1.8 % (conventional [con.]); Listeria spp.: 1.3 % (org.) vs. 1.6 % (con.); Campylobacter spp : 34.8 % (org.) or 29.0 % (con.); E. coli: 66.4 % (org.) vs. 72.0 % (con.); Enterococcus spp.: 95.5 % (org.) vs. 97.5 % (con.). Eggs were generally infected with less bacteria, most of which were of the genera Enterococcus and Escherichia, whereas Listeria, Salmonella and Campylobacter were only rarely isolated from the samples. Salmonella of the serovar type S. Typhimurium were resistant to up to nine antibiotics; Salmonella of the serogroup B were resistant to up to 6 different antibiotics. All Salmonella isolates proved to be resistant towards spectinomycin. A high percentage of C. jejuni and C. coli isolates showed resistance to flourquinolones; a similar resistance was observed in the case of ampicillin and doxycycline. The Listeria isolates were mostly sensitive towards the tested antibiotics, and only a few strains showed resistance to clindamycin and imipenem. E. coli isolates showed a high resistance prevalence to ß-lactames, doxycycline, streptomycin, and cefaclor. High percentages (54.8 %) of E. faecalis were found to be resistant to doxycycline; macrolides were also only marginally effective. The investigated E. faecium isolates proved to have high resistance rates to clindamycin, fosfomycin and erythromycin, while a significant percentage (9.1 %) of E. faecium had already been classified as resistant to the reserve antibiotic synercid. Other enterococci showed higher resistance rates to doxycycline, erythromycin, fosfomycin, and rifampicine. There were no glykopeptide-resistant enterococci. The analysis of the prevalence rates of sensitive and resistant isolates depending on the keeping system showed a correlation between rearing system and resistance rates: In the case of E. faecalis, a significantly lower prevalence of resistance to tylosin, streptomycin and doxycycline was determined among isolates from organic farms, while significantly higher amounts of isolates were found to be sensitive to enrofloxacin and ciprofloxacin; however, when tested on rifampicin and imipenem, E. faecalis behaved contrary to this. E. coli isolates from organic layers showed significantly lower resistance rates or significantly higher amounts of sensitive isolates with regard to nine agents, while in the case of E. coli from conventional rearing systems, these results could only be observed for two antibiotics. In the case of C. jejuni, significantly better rates were observed for isolates from organic flocks with regard to imipenem and amoxicillin/clavulanic acid, whereas fosfomycin favoured isolates from conventional layer flocks. In the case of 8 antibiotics, the amounts of sensitive and resistant enterococci of the E. nonfaecalis/nonfaecium group originating from organic farms were found to be higher and lower respectively compared to the isolates from conventional farms. Overall, the comparison of the amounts of sensitive and resistant bacteria isolates and the mean MIC values showed that the isolates from organic layer rearing systems scored much better statistically than those from conventional systems. The results show that organic layer flocks reduce the amount of bacteria resistant to antibiotics, as both the resistance rates of the selected bacteria to certain antibiotics as well as the mean MIC values for certain antibiotic agents were lower in organic systems than in conventional ones. Thus, organic livestock farming contributes towards securing the continued effectiveness of anti-infectives.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 02/07
In dieser Studie wurde der Parasitenstatus von Kühen aus 25 Betrieben verschiedener Haltungsformen (Laufstall-, Weide- und Mutterkuhhaltung) untersucht. Die Untersuchungen der insgesamt 245 Kühe erfolgte monatlich von Oktober 2002 bis September 2003. MDS waren die am häufigsten nachgewiesenen Parasiten mit einer durchschnittlichen Ausscheidungsextensität zwischen: 1 – 16 % in der Laufstallhaltung, 40 – 70 % in der Weidehaltung und 35 – 64 % in der Mutterkuhhaltung. Die Ausscheidungsintensität lag im Mittel >1EpG in der Laufstallhaltung, zwischen 4,2 und 14 EpG in der Weidehaltung sowie zwischen 2 und 10,3 EpG in der Mutterkuhhaltung. Die Tiere aus Weidehaltung hatten die signifikant höchste Ausscheidungsextensität und –intensität, die Tiere aus der Laufstallhaltung hatten die geringste (P ≤ 0,01). Von Januar bis März war die Ausscheidungsextensität und –intensität am signifikant geringsten, von Juli bis September am höchsten (P ≤ 0,01). Ein Vergleich der Eiausscheidung hinsichtlich des Alters erbrachte keine signifikanten Werte, allerdings hatten die bis Dreijährigen die höchste Ausscheidungsextensität und –intensität. Kokzidien wurden nur in relativ geringen Mengen festgestellt, wobei die Kühe aus der Mutterkuhhaltung die signifikant höchste Ausscheidungsextensität (P ≤ 0,01) hatten. Mit zunehmenden Alter wurde eine abnehmende Ausscheidungshäufigkeit festgestellt. Primipare Tiere hatten signifikant (P ≤ 0,01) höhere Ausscheidungsextensitäten als Multipare. F. hepatica-Befall wurde nur in drei Weide- und zwei Mutterkuhbetrieben nachgewiesen. Die Moniezia Ausscheidungsextensität wie –intensität war gering. Erstaunlicherweise wurde in einem Mutterkuhbetrieb Paramphistomum beobachtet. Dictyocaulus viviparus und Dicrocoelium dendriticum wurden während der Zeit der Untersuchung bei keinem Tier gefunden. Es wurde zu keinem Untersuchungszeitpunkt bei einer der Kühe eine parasitär bedingte klinische Krankheit festgestellt. Aus der vorliegenden Untersuchung geht hervor, dass auch adulte Tiere zu einem hohen Prozentsatz Parasitenträger sind. Die tatsächlichen Befallsextensitäten dürften jedoch noch über den gemessen Werten liegen.