POPULARITY
2023 erkennt der Deutsche Bundestag die Verbrechen des IS an den Jesid*innen in Shingal öffentlich als Genozid an. 2014 wird Shingal, eine Kleinstadt im Nordirak von der Terrororganisation IS überfallen. Jihan Alomar und ihre gesamte Familie werden Opfer dieses Überfalls und vom IS entführt. Ihre Geschichte steht stellvertretend für das Schicksal zehntausender Jesid*innen, deren Vernichtung dieser Überfall galt. Jihan, die damals erst zehn Jahre alt ist, wird in diesem einen Moment nachts von Bombeneinschlägen und Schüssen in Nachbarstädten geweckt. Ihre Familie beschließt sofort zu fliehen, doch Kämpfer des IS holen sie ein und entführen ihre und weitere Familien. Die Gefangenen werden in unterschiedlichen Lagern gehalten. Frauen und Männer werden getrennt, ihren Vater sieht Jihan zu diesem Zeitpunkt das letze Mal, auch ihr Bruder Khuder wird der Familie später genommen. Junge Frauen und Mädchen werden als Sexsklavinnen rekrutiert, darunter auch Jihans Schwester und ihre Cousine. Andere Frauen werden auf einem „Frauenmarkt“ an IS-Kämpfer verkauft, so auch Jihan und ihre Mutter. Sie leben in Lazaretten, teils in Privathäusern, dienen ihren Besitzern (so nennt Jihan sie) und werden gezwungen den Islam zu predigen. Über ein gefundenes Handy gelingt es Jihan nach 10 Monaten Gefangenschaft, einen Onkel außerhalb zu kontaktieren. Er verhilft ihnen zur Flucht und holt sie zu sich nach Bagdad. Von außen betrachtet normalisiert sich Jihans Leben ab diesem Moment, aber die Zeit in Gefangenschaft war geprägt von Gewalt, Missbrauch und Terror. Einige brachen unter diesem Druck, konvertierten zum Islam um von nun an auf Seiten des IS weiterzukämpfen, viele weitere überlebten die Gefangenschaft nicht. Jihan ist traumatisiert. Über das Projekt „Sonderkontingent Baden-Württemberg“ dürfen Jihan, ihre Mutter und übrigen Geschwister im Januar 2016 nach Deutschland ausreisen. Jihans erster Eindruck von Deutschland ist sehr positiv, richtig Anschluss findet sie aber erst im Laufe der Jahre mit zunehmender Sprachkenntnis. Sie geht ihren Weg und arbeitet ihre Vergangenheit auf. 2023 erreicht sie ein Anruf von ihrer totgeglaubten Schwester Sausan. Dem Onkel ist es gelungen, sie aus den Händen des IS freizukaufen. Auch Sausan kommt nach Deutschland, ihre Erlebnisse aus 8 Jahren IS-Gefangenschaft machen es ihr aber reichlich schwer, sich einzuleben, was auch Jihan mitnimmt. Jihan macht bald ihr Fachabi, möchte dann nach Berlin ziehen und weiterhin all den Jesid*innen eine Stimme geben, die das selbst nicht (mehr) können. Jihan fällt es nicht leicht ihre Geschichte zu teilen, gleichzeitig hat sie aber einen unerschütterlichen Sinn für Gerechtigkeit. Sie möchte Aufmerksamkeit dafür schaffen, dass geflüchtete Jesid*innen in Camps bei Shingal bis heute unter katastrophalen Bedingungen leben. Sie fordert Hilfe und Unterstützung gegen die Verbrechen des IS. Danke Jihan, dass du deine eindrucksvolle Geschichte mit uns geteilt hast. Mehr zu Jihan und ihrem Projekt auf Instagram @jihan.alomar und @projekt.dankbarkeit Immer auf dem Laufenden über Philipp und seine Projekte auf Instagram @philippfleiter Dieser Podcast ist eine Produktion von Philipp Fleiter und WeMynd im Auftrag von Podimo. Neue Folgen alle 14-Tage Montags überall, wo es Podcasts gibt. Redaktion: Philipp Fleiter und Laila Keuthage | Produktion: WeMynd Abonniert den Podacast, um keine Folge zu verpassen. Teilt die Folgen mit euren Liebsten und lasst uns eine Bewertung da
Die Würfel sind gefallen - Pen and Paper Abenteuer mit Erstmal Kaffee
In dieser Folge von "Die Würfel sind gefallen!" erzählen wir die Geschichte des beliebtesten Brettspiels Deutschlands: Mensch ärgere Dich nicht! Wir beginnen mit der Entstehung des Spiels im Jahr 1907. Franz Josef Schmidt, der Gründer des Schmidt Spieleverlags, entwickelte das Spiel in Anlehnung an das englische Spiel Ludo. Anfänglich war Mensch ärgere Dich noch ein Flop. Erst im Ersten Weltkrieg, als das Spiel an die Soldaten in den Lazaretten verschenkt wurde, erlangte es seine Popularität. In der Folge widmen wir uns dem Gameplay des Spiels. Wir erklären die Regeln, die Spielbretter und die verschiedenen Varianten. Wir sprechen auch über die Regeln, die mit der Zeit dazu kamen, wie zum Beispiel das Rückwärts Schlagen. Darüber hinaus erzählen wir von den Erweiterungen des Spiels, den Meisterschaften und den Möglichkeiten, sein Würfelglück zu trainieren. Abschließend geben wir unsere persönliche Bewertung ab. --- Quellen: https://de.wikipedia.org/wiki/Mensch_%C3%A4rgere_Dich_nicht https://klexikon.zum.de/wiki/Mensch_%C3%A4rger_Dich_nicht#:~:text=Dieses%20Spielbrett%20%E2%80%9EEile%20mit%20Weile,ist%20f%C3%BCr%20sechs%20Spieler%20da. https://www.schmidtspiele.de/files/Produkte/4/49020%20-%20Standardausgabe/49020_49021_Mensch_aergere_Dich_nicht_DE.pdf --- Kapitel: (00:00) Intro (00:01:10) Vorstellung (00:04:26) Dauerwerbesendung (00:04:55) Die Geschichte von Mensch ärgere Dich nicht! (00:05:59) Der Name (00:06:41) Auf Französisch (00:06:49) Auf Spanisch (00:07:21) Franz Josef Schmidt (00:08:45) Spiele auf denen Mensch ärgere dich nicht basiert (00:08:55) Pachisi (00:09:26) Yut (00:11:00) Ludo (00:12:39) Mensch ärgere Dich nicht, ein Flop (00:13:20) Mensch ärgere Dich nicht im Lazarett (00:14:38) Gameplay (00:14:49) Die Spielbretter (00:15:52) Tatkische Gründe für die 6 Spieler Variante (00:16:01) 3 Spieler 4 Felder (00:16:27) 3 Spieler 6 Felder (00:17:23) Der Aufbau des Spiels (00:17:51) Würfelversuche um raus zukommen (00:18:33) Wir gehen raus (00:19:26) Der Kampf auf dem Brett (00:21:41) Regeln die mit der Zeit dazu kamen (00:21:56) Rückwärts Schlagen (00:23:12) Der Nachteil vom Schlagzwang (00:24:17) Schlagzwang nicht einhalten (00:24:59) Zwei Figuren die schlagen könnten (00:25:52) Wie es zu eigenen Regeln kommt (00:26:37) Erweiterungen (00:28:56) Meisterschaften (00:29:37) Würfelglück trainieren (00:29:51) Taktiken (00:31:18) Persönliche Bewertung (00:37:09) Outro
Sven Brümmel aus Heringsdorf ist Lehrer und nach langer Recherche hat er Briefe gefunden, die Soldaten aus Pommern und Vorpommern auf Plattdeutsch nach Hause geschrieben haben - von den Schlachtfeldern, den Lazaretten des 1. Weltkriegs. Er sagt: das Plattdeutsche ist weniger zensiert worden - klarer ist die Sprache, wenn es um Leid und Tod geht, Patriotismus und Schlachtgesänge gibt es in diesen Texten kaum. Diese Briefe liest er vor - im Rahmen der Plattdeutschen Wochen - ordnet das historische Geschehen ein und liefert seinen Hörern Hintergründe. Aber: er macht auch Führungen im Museum in Peenemünde und kümmert sich an seiner Schule darum, dass Kinder Plattdeutsch lernen. Heike Mayer trifft den umtriebigen Mann - in Heringsdorf und in Peenemünde.
Weihnachten angemessen zu begehen war auch noch zwei Jahre nach Kriegsende eine Herausforderung. Ohne die Unterstützung von Einrichtungen wie der Amerika Hilfe oder des Roten Kreuzes wären umfänglichere öffentliche Feiern kaum möglich gewesen. Dank des Einsatzes dieser Organisationen, einer ganzen Reihe von Amtsträgern sowie der Bürgerschaft als ganze konnten 1920 aber schließlich auch in Pflegeanstalten, Krankenhäusern und den noch immer übervollen Lazaretten weihnachtliche Bescherungen stattfinden, wie der Vorwärts vom 25.12. berichtet. Es liest Paula Leu.
Diesmal dreht sich alles um Verwundete und die schlechten Bedingungen, die in den Lazaretten geherrscht haben. Bereits sehr früh gab es keinen Nachschub an Verbandsmaterial und Medikamenten, sowie Schmerz- und Betäubungsmitteln mehr, die zur Behandlung und während Amputationen gebraucht wurden.
Am 12. Mai 1820 wird Florence Nightingale geboren. Die britische Krankenpflegerin sorgte mit Hygiene und Statistiken dafür, dass die Todesrate in Lazaretten deutlich sank
Sauberkeit, frische Luft und genug zu essen für die Verwundeten: Mit diesen Forderungen sorgte Florence Nightingale in den Lazaretten des Krimkrieges für würdige Verhältnisse. Noch heute orientiert sich die Pflegewissenschaft an ihr. Johanna Feuchtiger im Gespräch mit Liane von Billerbeck www.deutschlandfunkkultur.de, Interview Hören bis: 19.01.2038 04:14 Direkter Link zur Audiodatei
Florence Nightingale revolutionierte im 19. Jahrhundert die Krankenpflege. Mit Hygiene und Statistik sorgt sie dafür, dass die Todesrate in Lazaretten enorm sank.
Zur Legende wurde sie schon zu Lebzeiten als die „Lady mit der Lampe“, als die liebevoll sorgende Krankenschwester im Krimkrieg. Doch Florence Nightingale war viel mehr als die gute Seele, die nachts ihre Runden durch das Lazarett drehte. Sie sorgt dafür, dass die Todesrate in Lazaretten von 42 auf 2 Prozent sinkt, treibt Gesetzesinitiativen zur Kanalisierung von Privathäusern voran, und damit die Lebenserwartung um 20 Jahre nach oben. Ihr Rezept: Hygiene. Autor: Martin Herzog
Der Geiger Yehudi Menuhin war überzeugt davon, dass Musik heilende Kräfte hat. Deshalb spielte er schon während des Zweiten Weltkriegs in Lazaretten und später dann für die Überlebenden aus Konzentrationslagern. Seine Nachfolger gehen in Förderschulen und Altenheime. Felicitas Balzer über Menuhins Vermächtnis: "Live Music Now".
Als ich ein Kind war, habe ich mit meiner Oma immer „Mensch-ärgere-dich-nicht“ gespielt. Das ist ein Brettspiel. Heute möchte ich Euch dieses Spiel vorstellen, das in Deutschland sicher auch heute noch jedes Kind kennt. Erfunden wurde es 1908 von Josef Friedrich Schmidt in München, aber natürlich gab es vorher schon ähnliche Spiele in anderen Ländern. Das Spiel können in seiner Grundvariante auf einem kreuzförmigen Spielfeld 2 bis 4 Spieler spielen. Auf der Rückseite gibt es eine sternförmige Version für 6 Spieler. Jeder Spieler bekommt vier kleine Figuren einer Farbe. Diese stehen am Anfang des Spiels am Rande des Spielfelds im „Häuschen“. Nun beginnen die Spieler reihum zu würfeln. Jeder Spieler darf drei Mal würfeln – nur wenn er eine 6 würfelt, darf er seine erste Spielfigur auf das Spielfeld setzen. Dort gibt es extra dafür ein Startfeld. Dann geht es immer weiter: Würfeln, und dann mit der Figur die Anzahl an Feldern vorrücken. Also zum Beispiel eine drei würfeln und dann drei Felder nach vorne gehen. Bei einer 6 darf eine weitere Figur auf das Spielfeld. Das Ziel des Spieles ist es, alle eigenen Figuren einmal um das Spielfeld wandern zu lassen und dann auf vier eigens dafür eingezeichnete Felder zu stellen. Damit die anderen Spieler dieses Ziel nicht vorher erreichen, kann man sie versuchen zu schlagen: Wer also eine drei würfelt und damit auf ein Feld kommt, auf dem bereits eine gegnerische Figur steht, darf diese rausschmeißen. Die Figur wird dann wieder an den Anfang des Spiels zurückgeworfen und wartet wieder im Startfeld darauf, bis eine 6 gewürfelt wird. Es ist also eigentlich ein sehr einfaches Spiel, aber der Name des Spiels ist durchaus berechtigt, denn es kann sich in letzter Minute vor dem Gewinn noch alles ändern. Bis heute wurden 70 Millionen Exemplare dieses Spiels verkauft – es ist ein Klassiker in deutschen Kinderzimmern. Am Anfang war es nicht sonderlich erfolgreich – aber der schlaue Geschäftsmann Schmidt schickte 3000 Exemplare an verwundete und kranke Soldaten des Ersten Weltkriegs, die in Lazaretten lagen. Sie vertrieben sich mit dem Spiel die Langeweile und verbreiteten es danach durch Mundpropaganda weiter. Kluges Marketing, oder? Probiert das Spiel doch mal aus! Aber ärgert Euch nicht, wenn Ihr verliert... Text der Episode als PDF: https://slowgerman.com/folgen/sg141kurz.pdf Das Spiel könnt Ihr hier bei Amazon.de kaufen und hier bei Amazon.com. (Das sind Affiliate-Links - wenn Ihr über diese Links etwas bei Amazon bestellt, bekomme ich ein paar Prozent davon ab. Der Preis ändert sich natürlich für Euch nicht!)
… seit 1942 erzählt seinem Gastgeber Jürgen Reis in einem packend motivierenden Liveinterview aus weit über 60 Jahren Wettbewerbs- und Turnsportleben. Wie in den Anfangsjahren aufgrund desolater „Nachkriegs-Trainingsstätten“, welche belagerungsbedingt zu Lazaretten oder sogar Pferdeställen „adaptiert“ wurden, Improvisation höchster Güte erforderlich war… Oder von „Startgeld“ für Wettbewerbe, das wohl auch seines gleichen sucht: Eine bis zu 80-km-Radtour war fällig, um überhaupt den Austragungsort zu erreichen! Es erwartet Sie ein Zeitzeugenbericht, der ein aus heutiger Sicht in allen Facetten ungewöhnliches Sportlerleben aufzeichnet und der wohl nicht nur alle „GYM-Alternativen-Suchende“ hochmotiviert aufhorchen lässt!