Jazzliebhaber und Experte Karsten Mützelfeldt stellt die wichtigsten Musikerinnen und Musiker des Jazz vor – Größen des New Orleans Jazz und Swing, des Bebop und Hardbop, des Free Jazz und der Fusion-Musik. Ein who is who der Erneuerer und Wegbereiter, der einflussreichten Instrumentalisten und Vokalisten. Alle zwei Wochen am Freitag finden Sie hier eine neue Folge "Giant Steps in Jazz“, am 02.07. dann "A Gentle Giant - Michael Brecker".
Lange unterbewertet, ist es Fred Hersch gelungen, sich in die Riege der ganz Großen einzureihen. Die Autobiografie des Pianisten, der sich als einer der ersten Jazz-Musiker zu seiner Homosexualität bekannt hat, trägt den vielsagenden Titel Good Things Happen Slowly. Von Karsten Mützelfeldt.
Ein Experte für große Ensembles, große Formen, große Bögen - und kleinste Details. Ob mit kammermusikalischen Tonmalereien oder Groove im Big-Band-Format: Vince Mendoza zählt zu den gefragtesten Komponisten/Arrangeuren des orchestrierten Jazz und Pop. Von Karsten Mützelfeldt.
Er war einer der größten Melodiker. Seinen sanften, luftig-leichten Ton verglich der Saxofonist mit einem "trockenen Martini". Das Dave Brubeck Quartett machte Paul Desmond weltberühmt und er schrieb die bekannteste Komposition des Jazz, "Take Five". Von Karsten Mützelfeldt.
Tomasz Stańkos Streben nach Schönheit und ein unbändiger Freiheitswille vereinigten sich in einem ausdrucksstarken Spiel, dessen Wirkung sich zu entziehen kaum möglich war. Der polnische Trompeter zählte zu den großen Ton-Poeten und Jazzmusikern Europas. Von Karsten Mützelfeldt.
Melba Liston war eine der ersten Frauen im Jazz, die sich als Instrumentalistin einen Namen erspielt hat. Immer wieder mit männlichen Vorurteilen konfrontiert, gelang es der Posaunistin zudem, sich als Arrangeurin für renommierte Big Bands zu profilieren. Von Karsten Mützelfeldt.
Der Sound von Ellingtons Band wäre ohne ihn undenkbar. Billy Strayhorn lieferte maßgeschneiderte Arrangements und schrieb unzählige Kompositionen, viele wurden zu Standards. Doch stets im Schatten des Duke, blieb seine Bedeutung lange unterbewertet. Von Karsten Mützelfeldt.
In Jazz, Pop, Soul und R&B gleichermaßen gefragt, ist Steve Gadd einer der meistaufgenommenen Schlagzeuger, geschätzt für sein ungemein präzises Spiel und eine überragende Technik, aber auch für die Kunst, Dinge einfach zu halten und zu grooven... Von Karsten Mützelfeldt.
Don Ellis war einer der innovativsten Musiker der 60er und 70er Jahre. Der Trompeter experimentierte mit Zwölftonreihen, Vierteltönen, ungewöhnlichen Instrumentierungen und ungeraden Taktarten. Und er leitete eine der fulminantesten Big Bands des Jazz-Rock. Von Karsten Mützelfeldt.
Enrico Pieranunzi zählt zu den brillantesten Improvisatoren Europas, klassisch ausgebildet, aber auch offen für freiere Spielweisen. Ein moderner Pianist alter Schule, der mehr Alben als jeder andere Jazzmusiker unter eigenem Namen veröffentlicht hat. Von Karsten Mützelfeldt.
Am liebsten wäre Kurt Elling ein "philosophierender Poet" geworden. Unter den Jazzsängern, deren Rangliste er seit den 90ern anführt, ist er es - ein postmoderner Hipster, beeinflusst von der Beat Generation, aber auch von Neruda, Proust, Hesse und Rilke. Von Karsten Mützelfeldt.
Von ihm wird nur in Superlativen gesprochen. Einst zweitbestbezahlter Kinderstar, als Schlagzeuger gilt Buddy Rich als "Größter aller Zeiten". Sein Ego ist riesig, sein Naturell aufbrausend, er wird bejubelt und von Mitmusikern nicht selten gefürchtet... Von Karsten Mützelfeldt.
Ob in Fusion, swingendem Mainstream oder kammermusikalischen Duetten, ob elektrisch oder akustisch - Philip Catherine kultiviert einen singenden Ton, der dem belgischen Gitarristen den Ruf einbringt, ein "instrumentaler Chansonnier des Jazz" zu sein. Von Karsten Mützelfeldt.
Gelassen und reif, eloquent und elegant - so wie er auftrat, spielte der Tenorsaxofonist auch. Schon immer einer der Großen seines Faches, erfuhr Joe Henderson dennoch erst am Ende der Karriere höchste Anerkennung - das aber dann gleich im Übermaß... Von Karsten Mützelfeldt.
Die japanische Pianistin Aki Takase vereint Vieles: Asiatisches, Amerikanisches und Europäisches, Freigeist und Humor, Avantgarde und Tradition, kompositorische Raffinesse und lustvolle Spontaneität - und ein Spiel mit Fingerspitzen und Ellenbogen... Von Karsten Mützelfeldt.
Er begleitete Charlie Parker und Dizzy Gillespie, wurde als Haus-Perkussionist führender Jazz-Label zum meistaufgenommenen Conga-Spieler des Jazz und ein Star der Salsa. Ray Barrettos fester Handschlag bescherte ihm den Spitznamen "Mr. Hard Hands". Von Karsten Muetzelfeldt.
Sein Einfluss auf die moderne Musikgeschichte ist immens, niemand wurde öfter ausgezeichnet. Zu Beginn Jazz-Trompeter und Big-Band-Arrangeur, baute Quincy Jones alias "Q" eine Karriere auf, die ihn zum weltweit bekanntesten Pop-Produzenten werden ließ. Von Karsten Mützelfeldt.
Er überträgt Charlie Parkers Neuerungen aufs Klavier. Doch der Höhenflug des Bud Powell währt nicht lange. Hirnschäden als Folge einer Prügelattacke lassen ihn unter schweren psychischen Störungen leiden und zu einer der tragischen Größen des Jazz werden. Von Karsten Mützelfeldt.
Pat Metheny ist einer der einflussreichsten Gitarristen und erfolgreichsten Jazzmusiker überhaupt. Ein detailverliebter Komponist und Melodiker ersten Ranges, mit unverwechselbarem Sound und einer ausgeprägten Lust, Vieles miteinander zu verschmelzen. Von Karsten Mützelfeldt.
Sie wollte Amerikas "erste schwarze Konzert- Pianistin" werden. Stattdessen wurde Nina Simone die "Hohepriesterin des Soul", die Jazz, Blues, Gospel, und Pop verschmolz. Ihre Stimme war einzigartig - und ihre Songs Hymnen der Bürgerrechtsbewegung. Von Karsten Mützelfeldt.
Ein amerikanischer Komponist deutscher Abstammung wird zur treibenden Kraft des "Third Stream", einer Verbindung von Jazz mit Klassischer und Neuer Musik. Anfangs umstritten, bescheinigen ihm später die Historiker: Aus den Reihen der Klassik sei er der größte Freund des Jazz gewesen: der Komponist und Arrangeur Gunther Schuller. Von Karsten Mützelfeldt.
Energie und Präzision. Der Schlagzeuger hat den Jazz-Rock wie kein zweiter geprägt hat. Als Billy Cobham Anfang der 70er Jahre in der Szene auftaucht, sorgen dessen unbändige Kraft und spielerische Intelligenz für Bewunderung und Fassungslosigkeit. Von Karsten Mützelfeldt.
Ein wahrer Gentleman. Feinsinn zeichnete den Pianisten und die Person gleichermaßen aus. Hank Jones konnte für sich in Anspruch nehmen, mit so gut wie allen Größen des Swing, Bebop, Cool und Hardbop gearbeitet zu haben - stilvoll und mit eigenem Stil. Von Karsten Mützelfeldt.
Von einem führenden Protagonisten des europäischen Free Jazz entwickelt sich Manfred Schoof zum "Romantiker der Avantgarde". Der Trompeter, der auch Film- und Fernsehmusiken schreibt, verkörpert den Typus des unvoreingenommenen und offenen Musikers. Von Karsten Mützelfeldt.
Paquito D'Rivera zählt zu den ganz Großen des Latin-Jazz. Die Spielfreude des gebürtigen Kubaners, gepaart mit viel Humor und seiner überschwenglichen Frohnatur, machen den Saxophonisten und Klarinettisten zu einem der weltweit beliebtesten Musiker. Von Karsten Mützelfeldt.
Die Musik des Komponisten und Pianisten steckt voller verrückter Ideen. Sein architektonischer Sinn lässt raffiniert konstruierte Ton-Gebilde entstehen. Einst als Wunderkind des britischen Jazz gefeiert, gilt Django Bates für nicht wenige als - Genie. Von Karsten Mützelfeldt.
Mit einer unverwechselbaren Stimme und einer ganz und gar eigenen Art, die Texte der Songs zu interpretieren, galt sie nicht nur unter den Kolleginnen als Rohdiamant: die Sängerin und Pianistin Carmen McRae. Von Karsten Mützelfeldt.
John Scofield ist der einflussreichste Vertreter der zweiten Jazz-Rock-Generation. Seine Verschmelzung von Bebop-, Blues- und Rock-Elementen kommt mal ungemein entspannt und elastisch daher, mal bissig und kantig. Und "Sco"s Sound ist einzigartig. Von Karsten Mützelfeldt.
Wer kann schon von sich behaupten, sowohl mit Louis Armstrong als auch mit Pat Metheny gespielt zu haben? Er ist einer der meistaufgenommenen und flexibelsten Musiker, auf seinem Instrument einer der Erneuerer des modernen Jazz, ein ewig Junggebliebener und mit weit über neunzig Jahren einer der letzten noch lebenden Granden: der Schlagzeuger Roy Haynes. Von Karsten Mützelfeldt.
Sein Bass-Spiel war wie ein Fels in der Brandung, ein Motor, wie ihn sich swingende Musiker nur wünschen. Mit rhythmischer Präzision, perfekter Intonation und voluminösem Ton wurde Ray Brown zu einem der meistaufgenommen Instrumentalisten des Jazz. Von Karsten Mützelfeldt.
Thomas Waller war ein Bindeglied zwischen dem frühen Jazz der 20er Jahre und dem Swing, ein exzellenter Pianist, der erste Organist des Jazz und Komponist einiger Evergreens. Vor allem aber war "Fats" beliebt als humorvoller Sänger und Entertainer. Von Karsten Mützelfeldt.
Er spielte mit Cannonball Adderley und Frank Zappa und war einer der erfolgreichsten Kreativkräfte in der Schnittfläche von Jazz, Pop, R&B und Funk. George Duke hat die populäre Musik nachhaltig geprägt - als Keyboarder, Komponist und als Produzent. Von Karsten Mützelfeldt.
Sie war mit Charlie Parker befreundet und mit einem seiner Pianisten verheiratet. Sheila Jordan tritt gerne nur in Begleitung eines Bassisten auf und erzählt dabei singend ihre eigene bemerkenswerte Lebensgeschichte - und das noch mit über neunzig. Von Karsten Mützelfeldt.
Er versteht sich als Botschafter, Advokat, als Fürsprecher des Jazz. Und tut dies mit einem missionarischen Eifer und radikalen Purismus, der für einige der heftigsten Kontroversen in der Geschichte dieser Musik gesorgt hat. So rhetorisch versiert als Sprachrohr, so brillant ist er als Instrumentalist: der Trompeter Wynton Marsalis. Von Karsten Mützelfeldt.
Mit ihm kam frischer Wind ins verstaubte Klangbild der Geige. Jean-Luc Ponty vereint die Freiheit des Jazz mit der Kraft des Rock und der Disziplin und Technik der Klassischen Musik. Und die Elektrifizierung seines Instrumentes macht ihn zum Pionier. Von Karsten Mützelfeldt.
Anfangs als Nachfolger Charlie Parkers gefeiert, wechselte Cannonball Adderley vom Bebop zum Soul-Jazz. Als Kommunikator par excellence setzten seine Live-Alben atmosphärisch Maßstäbe. Und die Ansagen des Altsaxofonisten hatten wahren Kultcharakter. Von Karsten Mützelfeldt.
Gary Burton hat die Spieltechnik des Vibraphons revolutioniert und das Instrument wie keiner vor ihm perlen lassen. Er lieferte Impulse für den frühen Jazzrock, erhob Duette zur Kunstform und förderte als Bandleader und Pädagoge unzählige Talente. Von Karsten Mützelfeldt.
Ein Ausnahmemusiker, genial und hochsensibel. Verehrt wie kaum ein Zweiter, aber immer wieder auch wegen seiner Launen gefürchtet, hat Keith Jarrett mit seinen Improvisationen Standards gesetzt – vor allem als Solist und im Genre des Klavier-Trios. Von Karsten Mützelfeldt.
Eine höchst originelle Handschrift macht sie zu einer herausragenden Komponistinnen. Carla Bley verkörpert Freigeist und Unabhängigkeit - auch als Bandleaderin, Pianistin und Organistin. Ihre Jazz-Oper Escalator Over the Hill wurde zum Meilenstein. Von Karsten Mützelfeldt.
Der Pianist ist der bekannteste Jazzmusiker Afrikas. Früh ins Exil gegangen, wurde Abdullah Ibrahims Komposition "Mannenberg" zur Hymne der Anti-Apartheid-Bewegung. Sein Schaffen ist geprägt von Spiritualität und der Überzeugung, dass Musik Medizin ist. Von Karsten Mützelfeldt.
Einiges bei George Benson erinnert an die Karriere seines Vorbilds Nat King Cole. Aus einem der einflussreichsten Instrumentalisten wurde einer der erfolgreichsten Crossover-Künstler, aus einem Gitarre spielenden Jazz-Musiker ein singender Pop-Star. Von Karsten Mützelfeldt:.
Einen "kräftigen Anschlag" - er hatte ihn: Seine krachende linke Hand sucht bis heute ihresgleichen. Als John Coltranes Pianist weltbekannt geworden, war McCoy Tyner ein Musiker, der stilbildend im Hardbop und modalen Jazz Generationen nach ihm prägte. Von Karsten Mützelfeldt.
Auf seinem Instrument wurde er in den 60er Jahren zum wichtigsten Vertreter des Hardbop und in den 70ern zu einem der Stars des Jazzrock. Der Trompeter Freddie Hubbard war ein brillanter Musiker mit einer überragenden Technik - so groß wie sein Ego. Von Karsten Mützelfeldt.