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Nachhaltigkeit ist aktuell in aller Munde und ich finde das auch durchaus richtig, denn unser aktueller Klima- oder Umweltstatus zwingt uns alle dazu achtsamer mit der Umwelt und unseren Ressourcen umzugehen. Viele von Euch wissen bestimmt schon, dass ich auch Gastgeber eines zweiten Podcasts bin, in dem ich mir dies zum Thema gemachte habe. Im Weltverbesserer geht es um Nachhaltigkeit, Innovationen und soziale Projekte. Hört doch gerne auch dort mal rein, wenn Ihr Euch dafür interessiert! Auch mit Hunden kann man nachhaltig leben. Zu dem Thema habe ich mir einige Gedanken gemacht und recherchiert. Ich hoffe Ihr könnt daraus für Euch ein paar Dinge mitnehmen: Erster Punkt für Nachhaltigkeit mit dem Hund ist das Futter. Was füttert Ihr? Hundefuttersorten, die zuvor in Tierversuchen an Laborhunden getestet wurden oder Futter wo der Großteil des Fleisches aus Massentierhaltung stammt? Es lohnt sich, sich darüber Gedanken zu machen und zu informieren, was man kauft. Denn es geht um die Gesundheit Eures vierbeinigen Lieblings! Es gibt Produkte, die sind gut für unseren Hund, aber dennoch nicht nachhaltig. Umgekehrt sind aber meist die Produkte, die nachhaltig hergestellt werden, auch sehr gut für unsere Hund. Wir füttern zum Beispiel ein Bio-Trockenfutter, das in großen Säcken aus Papier steckt. Auch bei den Leckerlis achte ich darauf in möglichst umweltfreundlichen Verpackungen einzukaufen. Es gibt aber auch Feuchtfutter im Glas. Selber kochen und barfen kann ebenso eine gute nachhaltige Möglichkeit sein. Vorausgesetzt man kauft dafür lokale Produkte und keine unnötigen Plastikverpackungen! Eine schöne Möglichkeit mit dem Hund nachhaltiger zu sein, ist es auch vegetarische oder vegane Tage einzuführen. Hunde sind wie wir Menschen Omnivoren und nicht wie etwa Katzen Karnivoren, also reine Fleischfresser. Durch weniger Fleisch und komplett vegane Tage bekommt der Hundeorganismus die Möglichkeit überschüssige Harnsäure abzubauen und kann so ernährungsbedingte Krankheiten vorbeugen, die durch tierisches Eiweiß hervorgerufen werden können. Es ist also sogar gesund für Eure Fellnasen Teil-Veganer zu werden.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 07/07
In dieser retrospektiven Studie über den energetischen Erhaltungsbedarf von Hund und Katze aus der Privattierhaltung wurden Daten aus der Ernährungsberatung des Lehrstuhls für Tierernährung und Diätetik in Oberschleißheim aus den Jahren 2007 bis 2011 ausgewertet, um feststellen zu können, ob die Ergebnisse von den aktuellen Empfehlungen zum Energieerhaltungsbedarf von Hund und Katze (NRC 2006) abweichen. Zur Rationsberechnung wurden ein standardisierter Fragebogen und die Software Dietcheck Munich® verwendet. Die umsetzbare Energie der Futtermittel wurde nach NRC (2006) geschätzt. Energiebedarf des Hundes im Erhaltungsstoffwechsel Es lagen für die Studie Daten von 586 ausgewachsenen Hunden (medianes Alter 5,5 Jahre, mediane Abweichung vom Idealgewicht 0,0 %, 58 % kastriert) zur Verfügung, es handelte sich ausschließlich um Tiere im Erhaltungsstoffwechsel. 9% der Hunde waren vollkommen gesund, die anderen wiesen verschiedene chronische Erkrankungen auf. Es wurde untersucht, welche Faktoren den Energiebedarf bezogen auf das metabolische Körpergewicht beeinflussen könnten. Dabei wurde die Abweichung vom Idealgewicht, die Rasse und die Größe des Hundes, das Alter, das Geschlecht und der Kastrationsstatus, chronische Erkrankungen und die Art der Fütterung (Fertigfutter, selbstzubereitete Ration) im Bezug zur Energieaufnahme der Hunde pro kg W0,75 gesetzt. Eine Abweichung vom Idealgewicht von mehr als 10 % bei den Hunden galt als Unter-, bzw. Übergewicht. Die mittlere Energieaufnahme der Hunde lag bei 98 ± 29 kcal/ kg W0,75. Weder die Körpergröße noch chronische Erkrankungen zeigten einen Einfluss auf den Energieerhaltungsbedarf der Hunde. Auch die Art der Fütterung hatte keine Auswirkung auf den Energiebedarf. Die Einschätzung des Idealgewichts durch die Tierbesitzer stimmte gut mit dem Rassestandard nach Krämer (2002) überein. Es waren nur 11 % der Hunde übergewichtig, 9 % waren untergewichtig und 80 % der Hunde normalgewichtig. Es wurde ein signifikanter Unterschied zwischen der Energieaufnahme übergewichtiger, untergewichtiger und normalgewichtiger Hunde festgestellt (Tabelle 3). Tabelle 3: Effekt von Über- und Untergewicht auf den Energieerhaltungsbedarf des Hundes Gewichtsgruppe N medianes Alter in Jahren mediane prozentuale Abweichung vom Idealgewicht (Angabe des Besitzers) ME-Energiebedarf kcal/ kg W0.75 Mittelwert ± SD Übergewicht 62 7 15,2 86 ± 29a Normalgewicht 478 5 0 98 ± 28b Untergewicht 46 5,5 -14,5 119 ± 38c Mittelwerte aus der gleichen Spalte, die nicht den gleichen hochgestellten Buchstaben aufweisen, sind signifikant unterschiedlich zueinander (ANOVA, Holm-Sidak-Test, p < 0,05) Hunde in einem Alter von mehr als sieben Jahren (n= 149) hatten eine Energieaufnahme, die mit 93 kcal/ kg W0,75 niedriger lag als die Energieaufnahme jüngerer Hunde in einem Alter von weniger als sieben Jahren (n= 313, 100 kcal/ kg W0,75). Intakte Rüden wiesen im Vergleich zu den anderen Hunden einen überdurchschnittlichen Energiebedarf auf (p < 0,001). Es lag ein Unterschied in der Energieaufnahme bestimmter Hunderassen vor. So zeigten Jack Russel Terrier, Dalmatiner, kleine Münsterländer und der Magyar Viszla, sowie der Bearded Collie, Windhunde, der Deutsche Boxer, der Englische Foxhound, der Rhodesian Ridgeback sowie der Flat Coated Retriever einen überdurchschnittlich hohen Energiebedarf, die mittlere Energieaufnahme dieser Rassen lag bei 113 kcal/ kg W0,75. Dackel, sowie Schoßhunde, der Westhighland White Terrier, alle Collie Rassen außer der Bearded Collie, der Airedale Terrier und American Staffordshire Terrier, und auch der Golden Retriever wiesen dagegen eine unterdurchschnittliche mittlere Energieaufnahme von 82 kcal/ kg W0,75 auf. Dies muss nicht unbedingt auf einen tatsächlichen Rasseeffekt hinweisen, sondern kann auch den Lebensstil der Besitzer, die diese Rassen bevorzugen, reflektieren. Der mittlere Energieerhaltungsbedarf von Haushunden ist vergleichbar mit dem Energiebedarf von Laborhunden, die eine geringe spontane Aktivität aufweisen, sowie alten Laborhunden. Dieses Ergebnis lässt vermuten, dass die Möglichkeit und der Anreiz zur Bewegung bei Haushunden, die mit dem Menschen in einem Haushalt leben, niedriger ist als bei Laborhunden. Eine reduzierte Aktivität könnte auch einen nivellierenden Effekt auf mögliche Faktoren wie Alter, Grunderkrankung oder Rasse haben, die in dieser Studie den Energieerhaltungsbedarf der Hunde weniger stark beeinflussten als zu Studienbeginn erwartet. Energiebedarf der Katze im Erhaltungsstoffwechsel In dieser Studie wurden die Daten von 80 ausgewachsenen Katzen im Erhaltungsstoffwechsel (medianes Alter 9,0 Jahre, mediane Abweichung vom Idealgewicht: + 22.5 %, die meisten kastriert) ausgewertet. 6 % der Katzen waren vollkommen gesund, die anderen wiesen verschiedene chronische Erkrankungen auf. Es wurde dabei die Abweichung vom Idealgewicht, das Alter, das Geschlecht, chronische Erkrankungen und die Art der Fütterung (Fertigfutter, selbstzubereitete Ration) auf die Energieaufnahme pro kg W0,67 bezogen. Über- und Untergewicht wurde definiert bei einer Abweichung vom Idealgewicht von mehr als 15 %. Die Angabe des Idealgewichts laut Besitzer wurde mit den Daten aus der Studie von Kienzle und Moik (2011) verglichen. Im Gegensatz zu den Hundebesitzern überschätzten die Katzenbesitzer das Idealgewicht ihres Tieres deutlich. Auf Basis der Daten von Kienzle und Moik (2011) waren 26,3% der Katzen normalgewichtig und 63,7% übergewichtig, während nach Schätzung der Besitzer nur 26% übergewichtig waren. Daher wurde zur weiteren Beurteilung das Idealgewicht der Katzen nach Kienzle und Moik (2011) festgelegt. Die mittlere Energieaufnahme der Katzen lag bei 96 ± 33 kcal/ kg W0.67. Bei den Katzen konnte kein signifikanter Unterschied zwischen der Energieaufnahme kranker und gesunder Katzen festgestellt werden. Des Weiteren hatte das Alter, das Geschlecht oder die Art der Fütterung keinen Einfluss auf die Energieaufnahme der Katzen. Übergewichtige Katzen fraßen nach der aktuellen Studie signifikant weniger als normal- oder untergewichtige Katzen (Tabelle 4). Tabelle 4: Effekt von Über- und Untergewicht auf den Energieerhaltungsbedarf der Katze Normalgewicht Übergewicht Untergewicht kcal ME/ kg W0.67 (n) 110 ± 36X (21) 86 ± 29Y (51) 117 ± 43X (8) Mittelwerte aus der gleichen Zeile, die nicht den gleichen hochgestellten Buchstaben aufweisen, sind signifikant unterschiedlich zueinander (ANOVA, Holm-Sidak-Test, p < 0,05). Der Energieerhaltungsbedarf einer normalgewichtigen Katze entspricht den aktuellen Empfehlungen (NRC 2006), vorausgesetzt das Idealgewicht wird auf Basis der Daten von Kienzle und Moik (2011) festgelegt.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 06/07
In der vorliegenden Studie wurde untersucht, wie sich Laborhunde nach der Vermittlung in ein neues Zuhause entwickelten, welche Verhaltensprobleme auftraten und ob ein vorher durchgeführter Verhaltenstest eine Vorhersage über das Verhalten im neuen Zuhause liefern konnte. Zudem wurde untersucht, welche Faktoren die Entwicklung beeinflussten. Die Studie begann mit einem Verhaltenstest an 145 Beaglen unterschiedlichen Alters und Geschlechts in einer Versuchseinrichtung. Die Hunde wurden danach an zwei Tierschutzorganisationen übergeben, die sie in Privathand vermittelten. Mittels zweier Telefoninterviews wurden die neuen Besitzer nach einer und nach zwölf Wochen nach der Vermittlung befragt. Diese Besitzerbefragung wurde mit insgesamt 143 (1. Telefoninterview) bzw. 125 (2. Telefoninterview) Hundehaltern durchgeführt. Sechs Wochen nach Vermittlung fand bei 74 Hundehaltern ein Hausbesuch statt, in dem der Verhaltenstest bei 68 Hunden wiederholt und anschließend ein Alltagstest bei 74 Hunden durchgeführt wurde. Bei sechs besonders ängstlichen Hunden konnte der 2. Verhaltenstest nicht durchgeführt werden. Der Verhaltenstest, das Telefoninterview und der Alltagstest wurden so aufeinander abgestimmt, dass man das in den Tests gefilmte Verhalten der Hunde mit dem von den Besitzern beobachteten Verhalten anhand der telefonischen Befragung vergleichen konnte. Das Verhalten der Hunde wurde deskriptiv und mit Hilfe eines Scoresystems bewertet und statistisch analysiert. Es fand eine signifikant positive Entwicklung der Hunde vom 1. zum 2. Telefoninterview statt. Laut des 1. Telefoninterviews in der ersten Woche im neuen Zuhause waren die Hunde ängstlich und schreckhaft gegenüber der belebten und unbelebten Umgebung. Nach sechs Wochen im neuen Zuhause zeigte die Mehrheit der Hunde, z.B. während des Alltagstests, dass sie gelernt hatten, vielen Situationen gelassen zu begegnen. Das oft vorsichtige oder ängstliche Verhalten der Hunde, wenn sie in der ersten Woche fremden Menschen begegneten, wich zunehmend einem freudigen oder neutralen Verhalten. Die Persönlichkeit der Hunde wurde durch das Alter, die Herkunft und die Tage im Tierheim signifikant beeinflusst. Die Weiterentwicklung der Hunde im neuen Zuhause wurde signifikant von der Wohnsituation beeinflusst. Auch die Familiensituation beeinflusste signifikant das Einleben der Hunde. Bei den Faktoren Alter, Geschlecht oder Zweithund konnte kein signifikanter Einfluss auf die Entwicklung der Hunde im neuen Zuhause nachgewiesen werden. Zudem hatte die Belohnungshäufigkeit der Besitzer einen signifikanten Einfluss auf die positive Entwicklung des Hundes. Bei den außerdem untersuchten Kovariablen im Zusammenhang mit dem Hundebesitzer wie Hundeerfahrung, Belohnungsart und Bestrafungshäufigkeit konnte kein signifikanter Einfluss festgestellt werden. Bei der Korrelationsprüfung der Testteile der vorliegenden Untersuchung fiel auf, dass der Grad der Übereinstimmung in der Regel zwar positiv, aber häufig eher niedrig war. Der Verhaltenstest hatte somit nur eine mäßige Vorhersagekraft. Die große Mehrheit der Besitzer zeigte sich zufrieden mit der Entscheidung und die Rückgabequote war zudem mit 4,8 % (n=145) niedrig.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 02/07
Ziel der vorliegenden Arbeit war es, das Verhalten von Laborhunden in Abhängigkeit ihrer Haltungsumwelt zu untersuchen. Hierzu wurden vier möglichst unterschiedliche Einrichtungen ausgewählt, in denen drei Verhaltensuntersuchungen sowie eine 24-stündige Verhaltensbeobachtung, mit Hilfe von Videoaufzeichnungen, durchgeführt wurden. Bei den Unterbringungen in Einrichtung A und C handelte es sich um separate Hundehäuser, bei B und D waren sie in die Einrichtungsgebäude integriert. Die Hunde aus den Einrichtungen C und D hatten permanenten Zugang zu Ausläufen, in den anderen Einrichtungen wurden sie täglich bzw. wetterabhängig dorthin gebracht. In den Einrichtungen A, B und C stand den Hunden feststehendes Enrichment in Form von Liegewannen (A) bzw. Liegebrettern (B und C) zur Verfügung. Bewegliches Enrichment gab es meist nur unter Aufsicht des Pflegepersonals, in den Einrichtungen A und C standen Äste (A) und Dentalbälle (C) permanent zur Verfügung. Die Hunde aus Einrichtung D bekamen einmal pro Woche für ca. zwei Stunden Rinderknochen angeboten. Die Untersuchung wurde insgesamt an 90 Hunden der Rasse Beagle, beiderlei Geschlechts, im Alter von 1-10 Jahren, durchgeführt. Für die Verhaltensuntersuchungen wurden in den Einrichtungen A, B und D jeweils 23, in Einrichtung C 21 Hunde ausgewählt. Die Verhaltensuntersuchung gliederte sich in drei Teile: Beim „Begegnungstest“ wurden die Hunde mit einer bekannten sowie einer unbekannten Person, innerhalb und außerhalb ihrer Unterbringung, konfrontiert. Bei der „versuchsbedingten Manipulation“ wurden die Hunde, in einem ihnen unbekannten Raum, auf einen Behandlungstisch gehoben und von einem Tierpfleger fixiert. Beim „Verhaltenstest“ wurde, in verschiedenen Testteilen, die Reaktion der Hunde auf ihnen fremde Situationen und Menschen überprüft. Um eine Vergleichbarkeit zwischen den Hunden herzustellen, wurde bei der Auswertung ein Score-System entwickelt, in welchem sowohl das Verhalten als auch die Körperhaltung sowie das Auftreten von „Beschwichtigungs- und Stresszeichen“ berücksichtigt wurde, wobei hohe Score-Werte für offenes, angstfreies Verhalten und entspannte Körperhaltung sprach. Die 24-stündige Verhaltensbeobachtung wurde an mindestens zehn Hunden in mindestens drei Haltungseinheiten pro Einrichtung durchgeführt. Zusätzlich wurden die Einrichtungen auf ihre Umweltbedingungen, u.a. Schallpegel, untersucht. Im „Begegnungstest“ zeigten die Hunde aller Einrichtungen ausgeprägte Kontaktsuche zu den Personen. Es ergaben sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den Ergebnissen der Testabschnitte mit bekannter Person und denen mit der unbekannten Person. Die Hunde ZUSAMMENFASSUNG 102 in Einrichtung A, die an der Leine geführt werden konnten, da sie dies gewöhnt waren, reagierten beim Herausfangen weniger submissiv als die Hunde der anderen Einrichtungen, die zum Transport getragen werden mussten. In der „versuchsbedingten Manipulation“ zeigten die meisten Hunde submissives Verhalten beim Heben auf den Tisch und deutliche Zeichen der Entspannung während der Untersuchung auf dem Behandlungstisch. Anzeichen für ein besonders vertrautes Hund- Pfleger-Verhältnis wurde in den integrierten Haltungen bzw. in denen gesehen, in welchen intensiv mit den Hunden gespielt wurde. Gleichzeitig fielen die Hunde der integrierten Unterbringungen teilweise durch signifikant höhere Körpertemperatur und Herzfrequenz auf (mit p < 0,01). Im „Verhaltenstest“, wie auch schon in den anderen Untersuchungen, erhielten die Hunde aus Einrichtung D die höchsten Gesamt-Score-Werte, d.h. sie zeigten sich besonders umweltsicher und aufgeschlossen. Allerdings zeigten diese Hunde auch am signifikant häufigsten „Hecheln“ (mit p < 0,01), was als Zeichen von Aufregung zu werten war. Generell niedrige Verhaltens-Score-Werte ergaben sich in den Testteilen „Kontaktversuch“, „Fremdes Objekt“ sowie im „Zudeckversuch“, d.h. die Hunde reagierten auf einen eintretenden fremden Menschen sowie auf ihnen unbekannte Gegenstände (Regenschirm und Stofftuch) zurückhaltend. „Stresszeichen“ wurden durchweg sehr selten gezeigt. Die niedrigsten Gesamt-Score-Werte erhielten die Hunde von Züchtern, sowie die Hunde im Alter von unter zwei Jahren. Somit spielen Alter und Herkunft der Hunde wohl eine entscheidende Rolle. Die 24-stündige Videobeobachtung zeigte, dass die Tagesaktivität in den Einrichtungen zwischen 20,1 % und 27,0 % lag, wobei das „Liegen“ den Hauptanteil des Verhaltensbudgets ausmachte (65,0 % bis 70,0 % der Beobachtungszeit). Die Ausläufe sowie das angebotene feststehende Enrichment wurden sehr häufig genutzt. Gerade in der Nachtphase (18.00-6.00 Uhr) nutzen die Hunde die angebotenen Liegemöglichkeiten (Liegebretter und Liegewannen) mit 60,4 % bis 80,0 % (von 12 Stunden) sehr häufig. Gemeinsame Nutzung durch mehrere Hunde war in allen Einrichtungen zu beobachten. Das angebotene bewegliche Enrichment (Äste und Dentalbälle) wurde, mit Ausnahme der Rinderknochen in Einrichtung D, sehr selten genutzt (18 Sekunden von 7 Stunden bzw. 2,7 Minuten von 24 Stunden pro Hund). Wenn es ihnen möglich war, trennten die Hunde Schlafund Kotplatz. War die vollständige Trennung durch bauliche Gegebenheiten möglich, wurde diese genutzt. Es wurde kein aggressives Verhalten (Angreifen und Beißen) sowie nur sehr selten stereotypes Verhalten beobachtet. Die Hunde aller Einrichtungen zeigten auffallend ZUSAMMENFASSUNG 103 häufig Kotfressen. Die Ausläufe mit permanentem Zugang wurden besonders in der Tagphase (6.00-18.00 Uhr), mit 23,2 % bzw. 41,8 % (von 12 Stunden), häufig genutzt. Das Enrichment im Außenbereich hingegen wurde nur selten genutzt (1,5 % von 7 Stunden bzw. 7,9 % von 24 Stunden). Bei der Schallpegelmessung wurden in den separaten Unterbringungen niedrigere Werte verzeichnet. In Einrichtung D, welche schalldämmende Materialien im Innenraum einsetzte, lagen die Werte deutlich unter denen der anderen integrierten Unterbringung in Einrichtung B. Zusammenfassend bleibt festzustellen, dass es sich bei allen Einrichtungen um vorbildlich geführte, tiergerechte Unterbringungen handelte, in welchen gerade das Pflegepersonal besonders guten Kontakt zu den Tieren hatte. Dieser intensive Kontakt wie auch das gezielte Spiel mit den Tieren scheint eine besondere Bedeutung für die Hundehaltung zu haben, und scheint sich positiv auf das Verhalten der Hunde auszuwirken. In Anbetracht der Ergebnisse sollten die Vorteile einer integrierten Unterbringung, bezüglich einer besseren Gewöhnung der Hunde an Alltagssituationen, gegenüber einer separaten Unterbringung, mit dem Vorteil einer geringeren Erregung der Hunde, abgewogen werden. Es lassen sich folgende Empfehlungen ableiten: • intensiver Pflegerkontakt und gezielte Beschäftigung mit den Tieren • Enrichment im Innenbereich, in Form von Liegeplätzen • permanenter Zugang nach draußen in den Auslauf • Erhöhung der Attraktivität des Auslaufs, z.B. durch Ausblick und Anreicherung • bauliche Untergliederung der Unterbringung, um vollständige Trennung von Schlaf und Kotplatz zu ermöglichen
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 02/07
Um in der Versuchstierhaltung die Haltungsbedingungen und den Umgang mit den Tieren möglichst stressarm gestalten zu können, sind verlässliche Stressparameter notwendig. Bei Arbeitshunden werden Stressparameter benötigt, um ein möglichst effektives Trainingsprogramm, das die Tiere nicht überfordert, zu erstellen. Kortisol wird häufig verwendet, um eine Stressreaktion bei Tieren zu messen, aber die Interpretation der Ergebnisse kann schwierig sein. Bei Ratten steigt Histamin im Plasma auch nach einer milden Stressbelastung an. Deshalb sollte untersucht werden, ob sich die Histaminkonzentration im Plasma als Stressparameter bei Hunden eignet. Zwei verschiedene Gruppen von Hunden wurden für den Versuch verwendet. Laborhunde (n=6) wurden mit verschiedenen Situationen konfrontiert, von denen vermutet wurde, dass sie Stress bei den Tieren auslösen könnten. Die Plasma-Histaminkonzentration von Rettungshunden (n=16) im normalen Training wurde gemessen, um einen möglichen Einfluss von körperlicher Anstrengung auf die Histaminkonzentration bestimmen zu können. Zunächst wurden alle 4 Stunden über einen Zeitraum von 24 Stunden Blutproben von Laborhunden entnommen, um ein 24 h-Profil der Histamin- und der Kortisolkonzentration im Plasma erstellen zu können. Als nächstes wurde versucht, bei den Hunden durch Futterentzug und durch das Verbringen in eine unbekannte Umgebung Stress zu erzeugen. Bei sechzehn Lawinen-Rettungshunden wurden während vier verschiedener Belastungsarten Proben entnommen. Dabei handelte es sich entweder um Lauf- oder um Suchtraining, das jeweils im Sommer und im Winter durchgeführt wurde. Die Blutproben wurden vor Belastung, nach zwei Belastungsphasen und nach einer 2-stündigen Pause entnommen. Gleichzeitig wurden Körper- und Außentemperatur gemessen. Die Histaminwerte der Laborhunde wurden mit einer neu entwickelten High Performance Liquid Chromatography (HPLC) Methode bestimmt. Bei den Rettungshunden wurde ein kommerzieller, auf Hundeplasmaproben neu kalibrierter, Enzyme-Linked Immunosorbent Assay (ELISA) zur Histaminbestimmung verwendet. Die Kortisolkonzentration im Plasma wurde bei beiden Gruppen durch einen kommerziellen Luminescence Immunoassay (LIA) ermittelt, der ebenfalls neu auf Hundeplasma kalibriert wurde. Bei den Laborhunden zeigten weder die Histamin- noch die Kortisolkonzentration über 24 Stunden signifikante Veränderungen. Bei der einzelnen Auswertung der Tagesprofile der Tiere konnten Kortisol-Peaks zu unterschiedlichen Tageszeiten und dadurch große Varianzen der Kortisolwerte beobachtet werden Die Histaminkonzentration im Plasma wies eine geringere Varianz auf und veränderte sich im Tagesverlauf wenig. Futtererwartung und zweitägiger Futterentzug wirkten sich ebenso wie Fütterung nicht auf die Histamin- und Kortisolspiegel im Plasma der Hunde aus. Nachdem die Hunde für 30 Minuten in eine unbekannte Umgebung verbracht worden waren, stiegen die Kortisolwerte im Plasma signifikant an (37,3 ± 5,7 vs. 107,2 ± 18,1 nmol/l Plasma; MW ± SEM, P < 0,05), die Histaminwerte zeigten dagegen keine signifikanten Veränderungen (9,0 ± 1,3 vs. 8,5 ± 1,2 nmol/l Plasma; MW ± SEM). Bei den Rettungshunden konnten keine signifikanten Veränderungen der Histamin- und Kortisolwerte im Verlauf der vier verschiedenen Belastungsarten festgestellt werden. Der Vergleich der unter verschiedenen Belastungssituationen an den drei Entnahmezeitpunkten (T0, T60, T180) gemessenen Histamin- und Kortisolwerte zeigte keine signifikanten Unterschiede. Die Kortisolkonzentration im Plasma fiel nach der Suche im Winter signifikant ab und erreichte nach der Ruhepause wieder den basalen Spiegel (58,6 ± 12,3 (T0) vs. 26,7 ± 7,5 (T60) vs. 46,4 ± 5,9 (T180) nmol/l Plasma; MW ± SEM, P < 0,05). Im Sommer war die Histaminkonzentration vor Belastung signifikant höher als im Winter (8,7 ± 1,1 vs. 5,4 ± 1,1 nmol/l Plasma; MW ± SEM, P < 0.05) während die Kortisolkonzentration dazu tendierte (P = 0,09), im Winter höher zu sein als im Sommer. Eine Korrelation zwischen der Histaminkonzentration vor Belastung und der Außentemperatur konnte nur im Winter beobachtet werden. Es sind mehrere Gründe für den fehlenden Histaminanstieg im Plasma denkbar. Die gewählten Belastungen könnten nicht zu einer Stressreaktion geführt haben. Möglicherweise wurden Mastzellen zwar aktiviert, aber eine Degranulation mit Histaminfreisetzung könnte ausgeblieben sein. Auch ein effizienter Abbau von Histamin am Ort der Freisetzung oder in der Zirkulation kommt in Frage. Histamin scheint kein geeigneter Parameter für die untersuchten Stresssituationen bei Hunden zu sein. Ob Histaminmetaboliten oder spezifische Mastzellmediatoren zu diesem Zweck herangezogen werden können, muss in weiteren Untersuchungen überprüft werden.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/07
The subject of the previous study was which toys and which bedding locations are preferred by laboratory dogs and how these enrichment objects influence the behaviour of the animals. Therefore preference tests were made. Furthermore effects on the behaviour of the dogs were compared after providing certain bedding locations as enrichment in relation to the precondition. A total of 21 Beagles took part in the study. The preference tests were carried out with three groups with a total of 12 animals. In a male group (n=3 respectively 4) at the location Oberwiesenfeld, there were made four preference tests with toys and eight preference tests with bedding locations. At Gröbenried location six preference tests were carried out in each case with bedding locations on a male and female group (both n=4). In a following survey a precise budget of behaviour was compiled during the daytime period and in addition the use of bedding locations during the night was analyzed. These studies included four male and five female Beagles (which were divided in three groups). In the preference tests with toys, the dogs obtained toys containing feed, different objects of rawhide, toys of different categories and in a concluding preference test once again the previously preferred objects. In the preference tests with bedding locations, the dogs received commercial plastic beds in four different sizes filled with blankets. The two previously preferred sizes were taken over for further preference tests. In the preference tests with filling material in each case two beds with different filling materials were offered to the dogs. In each case the preferred quality was used for the next preference test and tested in comparison with a new component. The dogs had options between wood wool of different structures, fleece-blanket, pulp and rubber mat. Furthermore the dogs had the option between opened or closed beds (beds in a cave of wood) and between elevated beds or beds on the ground. During the survey three Beaglegroups received beds with fleece-blankets on the ground and elevated, each for two weeks. Objects of rawhide showed longest use (12,6% of the observed time per dog) in the preference tests with toys. Toys containing feed did have long use, too. In the preference test with toys of different categories the stick of aspen wood was favoured. Frequency of using the toys was highest during the first hour after positioning the enrichment in all preference tests. In the preference tests with different sizes of beds, there were different sizes preferred according to the group. However, all groups preferred the medium size. Fleece-blanket as filling material was favoured in all groups and preferred to all other components. However, beds with filling-material pulp also showed long term of use. In one preference test, e.g. in the group at the location Oberwiesenfeld both pulp as fleece-blanket were accepted very well (pulp showed an average use of 28,4% per day per dog and fleece-blanket 28,7%). Rubber mat was avoided in the tests (time of daily use per dog 0,6% and 0,4%), whereas beds with fleece-blankets reached 56,0% time of the daily use and beds with pulp 56,2%. Beds with fleece-blanket or pulp showed significantly more time of use as beds with the filling-material rubber mat (p=0,04). Wood wool was also not accepted very well. Whether opened, closed, beds elevated or placed on the ground, all components were accepted well in the preference tests. The time of daily usage in the case of the open beds was 30,7%, and in the case of closed beds 32,3%. The elevated beds showed 26,3% time of daily use, the beds on the ground 40,5%. Both groups at the location Gröbenried preferred the fleece-blanket as filling-material to all other components. Here the male group preferred the opened beds to the beds in a cave, the female group did not draw a distinction. In the preference test “beds elevated or on the ground”, the elevated beds showed more time of daily use in the male group, however the beds on the ground in the female group. Also in the survey the dogs accepted the beds very well. During the night the average use of the supplied beds was 80,1% per dog. Here was significant more use of the beds than lying on the ground (p
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/07
In der vorliegenden Arbeit sollte das Verhalten von Laborhunden untersucht werden, denen Enrichment in Form von Auslauf, bereichertem Auslauf oder in Form eines Podes-tes (1 m hoch) in ihrer Innenbox angeboten wurde. Dieses Podest hatte zwei, mit je einer Gummimatte ausgestattete Liegeflächen in unterschiedlicher Höhe. Beagle-Hunde (n=24) wurden in drei Gruppen (A, B, C) zu je acht Tieren eingeteilt. Die Hunde wurden immer paarweise in einer 1,43 x 8 m2 großen Innenbox gehalten, in der als Liegefläche ein Kunststoffbrett in einer Höhe von 30 cm im vorderen Boxenbereich an-gebracht war. Um das Verhalten der Tiere auszuwerten, wurden Videoaufnahmen erstellt und das Verhalten der Tiere wurde in verschiedene Kategorien eingeteilt. Als Aufzeich-nungs- und Auswertungsmethode wurde je nach Fragestellung die Fokustier- oder Scan-sampling-Methode sowie das Continuous- oder Instantaneous-Recording verwendet. In einer ersten Untersuchungsphase wurden alle Tiere zwei Wochen in ihrer Innenbox gefilmt (Kontrollphase). Dann durchliefen die Hunde weitere Phasen, in die sie immer zwei Wochen lang eingewöhnt wurden. Die Tiere der Gruppe A erhielten in einer Phase täglich eine Stunde gemeinsam Auslauf in einem eingezäunten, unbereicherten Areal. In einer weiteren Phase wurde für die Tiere der Gruppe A dieses Areal durch einen Hügel, Stellwände, ein überdachtes Podest, U-Steine aus Beton und weitere Gegenstände berei-chert. Die Tiere der Gruppe B wurden acht Wochen nach der ersten Untersuchungsphase nochmals in der unbereicherten Innenbox beobachtet um festzustellen, ob es Verhaltens-änderungen gab, die auf das Alter zurückzuführen waren. Die Gruppe C bekam in einer Phase ein Podest in den hinteren Teil ihrer Innenbox ge-stellt, welches es ihnen ermöglichte, in die Nachbarboxen und auf den Seitengang zu bli-cken. In einer weiteren Phase wurde das vorhandene Liegebrett entfernt und das Podest im vorderen Teil der Innenbox platziert, von welcher aus die Tiere den Versorgungsgang, in dem die Tierpfleger arbeiteten, beobachten konnten. Die Tiere, die täglich eine Stunde Auslauf bekamen (Gruppe A), waren im Auslauf signi-fikant aktiver (66 % der Beobachtungszeit) als in den Innenboxen (19 % der Beobach-tungszeit). Die Aktivität nahm durch die Bereicherung des Auslaufs nochmals signifikant gegenüber dem unbereicherten Auslauf zu (89 % der Beobachtungszeit), wobei die meis- 121 ten Enrichmentgegenstände von den Tieren stark genutzt wurden. So war der Hügel 25 Minuten, das Podest 7 Minuten und die U-Steine 19 Minuten pro Stunde in Benutzung. Die Tiere hielten sich nicht mehr so häufig im Bereich der Tore auf. Die Zeit des Aufent-halts an dieser Stelle sank von 60 % auf 44 % der Beobachtungszeit. Dies führte zu einer ausgeglicheneren Flächennutzung. Die Anzahl der Lautäußerungen war im bereicherten Auslauf (231 Mal pro Stunde) signifikant geringer als im unbereicherten Auslauf (721 Mal pro Stunde). In den Innenboxen sank bei den Tieren in der Phase mit täglich einer Stunde Auslauf die Aktivität signifikant gegenüber der Kontrollphase von 19 % auf 13 % der Beobachtungszeit. Ebenso spielten die Tiere, die regelmäßig Auslauf hatten, in der Innenbox signifikant weniger (1 % bei der Gruppe mit unbereichertem Auslauf, 3 % bei der Gruppe mit bereichertem Auslauf) als die Kontrollgruppe ohne Auslauf (4 %). Dies galt auch für das Erkundungsverhalten in den Innenboxen. So zeigten die Tiere ohne Auslauf 6 %, die Tiere die regelmäßigen, unbereicherten Auslauf hatten nur 4 % und die Tiere mit bereichertem Auslauf nur 3 % der beobachteten Zeit dieses Verhalten. Die Tiere, denen ein Podest zur Verfügung stand, nutzten es während 25 % der beobach-teten elf Stunden der Hellphase. Sie zeigten zu 15 % inaktives Verhalten auf dem Podest, 4 % der Zeit nutzten sie das Podest, um Dinge und Geschehnisse außerhalb ihrer Box zu beobachten. Bei der Gesamtaktivität der Tiere mit Podest gab es gegenüber der Kontroll-gruppe (20 %) keinen signifikanten Unterschied. Die sonstige Inaktivität stieg bei den Tieren mit Podest (23 %) gegenüber der Kontrollgruppe (19 %) signifikant an. Umge-kehrt verhielt es sich bei der sonstigen Lokomotion der Tiere (Kontrollgruppe 8 %, Gruppe mit Podest 6 %). In der Dunkelphase hielten sich die Tiere fast ausschließlich auf dem Podest auf (84 % der Beobachtungszeit). Dabei wurde von den Tieren nur die obere Liegefläche benutzt, die untere Liegefläche, die durch Seitenwände einen höhlenartigen Charakter aufwies, wurde von den Tieren kaum verwendet. Wurde ein Podest in den hin-teren Teil der Innenbox gestellt, so nutzten die Tiere das schon vorhandene Kunststofflie-gebrett zu Gunsten des Podestes weniger. Die Brettbenutzung sank signifikant von 40 % auf 21 % der Beobachtungszeit. Betrachtete man allerdings nur die Zeit des Aufenthaltes auf einer erhöhten Liegefläche, so blieb diese gegenüber der Kontrollphase fast gleich (41 % der Beobachtungszeit). Anders verhielt es sich, wenn das Podest in den vorderen Teil der Box gestellt wurde. In dieser Phase hielten sich die Tiere sehr viel mehr ihrer Zeit auf dem Podest auf (73 % der Beobachtungszeit). Bei den Tieren, die nach acht Wochen in den unbereicherten Innenboxen nochmals unter-sucht wurden (Gruppe B), zeigte sich, dass sie nun signifikant mehr Zeit damit verbrach- 122 ten, Dinge und Geschehnisse außerhalb ihrer Box zu beobachten und somit weniger Zeit auf der Kunststoffliegefläche verbrachten. So blickten die Hunde nun 24 % der Beobach-tungszeit aus der Box (verglichen mit 16 % vormals), der Aufenthalt auf dem Kunststoff-brett sank dagegen von 47 % auf 31 %. Die sonstige Inaktivität der Tiere stieg im Ver-gleich mit der Kontrollgruppe signifikant von 18 % auf 24 %. Zusammenfassend bleibt festzustellen, dass ein bereicherter Auslauf den Tieren sehr viel mehr Möglichkeiten gibt, die bereitgestellte Fläche zu nutzen als ein unbereicherter Aus-lauf und aktives Verhalten fördert. Die stark reduzierten Lautäußerungen im bereicherten Auslauf weisen darauf hin, dass der Aufenthalt für die Tiere dort angenehmer war als im unbereicherten Auslauf. Ein Podest ist eine gute Bereicherung in Laborhundehaltungen. Es kann sowohl nachts als Ruheplatz dienen als auch tagsüber eine Aussichtsplattform darstellen, wenn es so platziert ist, dass die Tiere dadurch ein vergrößertes Blickfeld be-kommen und mehr Reize aufnehmen können. Dass die Hunde mit zunehmendem Alter auch ein größeres Bedürfnis nach weiteren Reizen und dem Kontakt zum Pflegepersonal haben, zeigten sie durch das vermehrte Beobachten von Geschehnissen außerhalb ihrer Box. Diesen Bedürfnissen sollte durch einen verstärkten Umgang der Pfleger mit den Tieren Rechnung getragen werden. 123