POPULARITY
Functional Basics - Die Basis für deine Gesundheit, mehr Lebensqualität & Performance im Leben.
Über Selbsttests zu COVID19, wie funktioniert ein Labor, wie stellt man Infektionskrankheiten fest, wie reagiert dein Immunsystem & was sind Antikörper? Über das Thema spreche ich mit Dr. Armin Schwarzbach. Dr. Armin Schwarzbach ist als Laborfacharzt mit der Spezialisierung auf Infektiologie in Augsburg tätig. Er arbeitet seit mehr als 20 Jahren im Bereich der Diagnostik von Borrelia burgdorferi und weiterer Koinfektionen. In diesem Zeitraum hat Armin mehr als 50.000 Patienten auf verschiedene zeckenübertragene Erkrankungen und Mischinfektionen getestet. Internistisch & infektiologisch ausgebildeter Arzt & Facharzt Laboratoriumsmedizin Günder von ArminLabs Schwerpunkt chronische Infektiologie & Zeckenübertragenen Infektionen MEHR VON DR. ARMIN SCHWARZBACH & MEHR INFORMATIONEN: Homepage: https://www.arminlabs.com/de Checkliste für Symptome von Corona: https://www.arminlabs.com/de/corona/covid-19-symptom-checklist Wie funktioniert dein Immunsystem: https://www.functional-basics.de/wie-funktioniert-das-immunsystem MEHR ERFAHREN Die Folge per Video bei Youtube schauen: www.bit.ly/YouTube-FunctionalBasics Meine aktuellen Webinare: https://www.functional-basics.de/webinare-kurse/ Kostenfreies Coaching: https://www.functional-basics.de/coaching/ Kostenfreier Functional Basics Guide (Vorträge, Interviews, praktische Unterlagen & leckere Rezepte): www.functional-basics.coachy.net/lp/functional-basics-guide/ Angebot für Firmen & Unternehmen: www.functional-basics.de/firmenangebote-bgm/ Exklusive Facebook Gruppe: Functional Basics (Passwort "Podcast") BEWERTE BITTE MEINEN PODCAST Deine Bewertungen sind für meinen Podcast sehr wichtig, da sie das Ranking & damit die Auffindbarkeit des Podcasts sehr stark beeinflussen. Um jedem Gesundheit zur Verfügung zu stellen (#GesundheitIstFürAlleDa) bitte bei ITunes meinen Podcast bewerten. -- GESUNDHEIT TEILEN Mach gerne einen Screenshot vom Pocast & teile ihn im Social Media. Verlinke mich mit @functional.basics & nutze gerne meinen Hashtag #GesundheitIstFürAlleDa Hab einen schönen Tag, Dein Coach & Speaker Carsten
Mein heutiger Podcast-Gast Dr. Armin Schwarzbach hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, Borrelien und andere Erreger, die oft durch Zeckenbisse übertragen und dann lange unerkannt bleiben, zu entdecken. Das Problem ist, dass diese Infektionen oft lange nicht erkannt werden. Du fühlst dich müde und denkst, du bist depressiv. Dabei hast du unter Umständen eine unbehandelte Borreliose. Natürlich ist nicht jeder betroffen und doch gibt es viele Leute, die an chronischer Müdigkeit, Kribbeln im Arm, Nackenschmerzen und anderen Symptomen leiden, sich aber nicht erklären können wo es herkommt. Diese Episode soll in erster Linie denjenigen Hoffnung geben, die sich mit ihrem Schicksal abgefunden haben und aufgehört haben, nach einer Ursache zu suchen. Bastian Schweinsteiger und seine Schmerzen im rechten Knie Es gibt einige prominente Menschen, die ihre Borreliose öffentlich bestätigt haben. Darunter sind der Fußballer Bastian Schweinsteiger, der Buchautor Tim Ferriss*, die Dressurreiterin Ann-Kathrin Linsenhoff, der Schauspieler Richard Gere, die Pop-Sängerin Avril Lavigne und der ehemalige US-Präsident George W. Bush. *Tim Ferriss litt über mehrere Monate an einer hartnäckigen Lyme Borreliose durch einen Zeckenbiss, die er nach seinen Aussagen mit phasenweiser ketogener Ernährung in den Griff bekam. Bastian Schweinsteiger litt über einen längeren Zeitraum an einer hartnäckigen Entzündung im Knie bevor er die Borreliose entdeckte und sie erfolgreich mit Antibiotika behandelte. Der Tennisspieler Roger Federer litt am bekannteren Epstein-Barr-Virus, einer anderen leistungsmindernden Infektion. Die Vermutung steht nahe, dass einige Athleten aber auch Nicht-Athleten (oder Lebensathleten, wie Thomas Korompai sagen würde) mit plötzlichen Leistungseinbußen an Infektionen leiden, die vielleicht schon länger zurückliegen. Die richtige Vorgehensweise bei einem Verdacht Da das Thema recht komplex ist, befrage ich in dieser Folge ich den Labormediziner Dr. Armin Schwarzbach zu seinen Erfahrungen und einer empfohlenen Vorgehensweise bei einem Verdacht auf Borreliose und anderen Infektionen. Dr. Armin Schwarzbach ist der geschäftsführende Laborarzt des spezialisierten Diagnoselabors ArminLabs und hat über mehr als 20 Jahre über 20 000 Patienten auf verschiedene zeckenübertragene Erkrankungen (wie die Lyme-Borreliose) und Mischinfektionen getestet. In dieser Folge sprechen wir über häufige Symptome der Borreliose, Vorbeugung, Übertragungswege, Entwicklung einer Erkrankung, den aktuellen Labortests, Koinfektionen und Behandlungsmöglichkeiten. Wenn du oder jemand in deiner Familie irgendwann einmal von einer Zecke gebissen wurdest, du Leute behandelst oder mit Profisportlern arbeitest, dann hör unbedingt mal rein und sei vorbereitet, sollten Symptome einer Infektion auftreten. Inhaltsabschnitte 01:30 - Der Ursprung der Borreliose (auch Lyme Disease oder Lyme-Borreliose genannt) 06:00 - Entwicklung der Krankheit nach einer Übertragung 10:00 - Wie das Interesse an der Borreliose kam 17:00 - Typische Symptome der Krankheit 22:45 - Sinnvolle Schritte bei einem Verdacht der Erkrankung 27:45 - Eigenschaften und Aussehen der Spirochäten 28:45 - Übertragungswege der Borreliose 30:45 - Der Stand der Dinge in der Labordiagnostik 38:20 - Die Behandlung und Zukunftsaussichten 42:30 - Die Übertragung von Koinfektionen 51:00 - Mögliche Verlaufsformen bei einer chronischen unerkannten Infektion 53:50 - Möglichkeiten für Therapeuten 1:01:00 - Mögliche Anfälligkeiten für andere Belastungen Zitate aus der Episode 05:15 - Die Schätzungen in Amerika für neue Infektionen mit Borreliose lagen bei 30.000, wurden aber nun auf 300.000 revidiert. 06:45 - Ich glaube, dass viele von uns den Erreger Borrelien in sich tragen, aber nicht krank werden. Das haben wir mit vielen Infektionen so. 08:00 - Wanderröte ist ganz entscheidend. Wenn man die bekommt, sofort zum Hausarzt und behandeln lassen. 14:00 - Ich dachte mir, du musst das was machen. Du kannst doch nicht sagen, die Leute haben Multiple Sklerose, wenn sie in Wahrheit eine Neuroborreliose mit vielleicht Multiple Sklerose ähnlichen Symptomen haben. 16:30 - Ein Teil der Patienten mit chronischem Müdigkeitssyndrom hat meiner Meinung nach eine chronische Borreliose. 21:40 - 90% der Diagnose ergibt sich nicht aus dem Labortest, sondern aus der klinischen Symptomatik. 24:00 - Wichtig ist es auf den Mund zu schauen. Viele Patienten haben leicht herabhängende Mundwinkel, wir nennen das eine Fazialisparese. Da hängen die Mundwinkel leicht schief, das sieht man beim Lachen oder Pfeifen. 28:30 - Spirochäten sind wie Schlangen, sich aktiv fortbewegende Bakterien. 30:15 - Es gibt auch einige Einzelfälle, da wurde das Kind im Mutterleib schon infiziert. Hier gibt es aber in meinen Augen aber noch keine wissenschaftlichen Beweise. 34:10 - Ich favorisiere ganz klar die IgA Testungen. 35:50 - Bastian Schweinsteiger hat mit seinem Knie als prominentes Beispiel an einer Borreliose gelitten. Wir haben auch Alexander Meier von Frankfurt, der ja seine Karriere beenden musste wegen einem Zeckenstich im Trainingslager. 39:00 - Übrigens sind Spitzensportler auch eine hochgradig gefährdete Gruppe, weil das Immunsystem nicht zum besten steht. 49:00 - Bei einer chronischen Borreliose sind nur 40% der klassischen Antikörper Tests positiv. 49:50 - Kinder werden nach einem Zeckenstich eher lethargisch. Denn nur jeder Zweite bekommt eine Wanderröte. 54:00 - Wir wissen inzwischen, dass wir multiple Infektionen haben. Es gibt keinen Patienten, der eine reine Borreliose hat. Jeder hat noch ein anderes Problem dabei. Hier spielen auch Parasiten und Viren eine große Rolle. 56:00 - Wir wissen, dass die Erreger sich mit Schutzschichten, einem Schleim, den man Biofilm nennt, umgeben und miteinander chatten. 57:45 - Mein Ziel ist es, wieder zurück zur ganzheitlichen Medizin zu kommen, nicht nur die Borrelien zu betrachten, sondern den ganzen Menschen. 1:01:50 - Ich favorisiere ein Zwiebelschalenmodell. Das heißt wir haben nicht nur die Infektion, sondern wir haben auch die Umweltmedizin, wir haben die elektromagnetischen Felder, wir haben das kontaminierte Wasser, jetzt haben wir inzwischen die Mikroplastikdiskussion, die noch gar nicht mit aufgenommen wurde. Wir haben Genetik und Epigenetik. Wir haben Traumata, wir haben den Zahnstatus und dürfen nicht die Zahnärzte vergessen. Wir müssen mehr back to the roots, zur ganzheitlichen Medizin. 1:05:15 - Wir gehen davon aus, dass Erreger wie Borrelien auch ein onkogenes Potential haben, das heißt auch Krebsarten mitverursachen können. Weiterführende Links Checkliste bei Verdacht auf Borreliose Checkliste Koinfektionen Dr. Horowitz Fragebogen (englisch) Webseite von ArminLabs Willst du keine Episode der Flowgrade Show mehr verpassen? Hier gehts zur Flowgrade Show auf iTunes! Dort kannst du den Podcast abonnieren. Wenn dir mein Podcast gefällt, kannst du dort auch gerne eine Bewertung hinterlassen. Hier gehts zur Flowgrade Show auf Spotify! Auch hier kannst du den Podcast abonnieren und dir alle meine Episoden anhören. Besonders im Auto oder im Zug kannst du dich so einfach weiterbilden. Hier gehts zu unserem Youtube-Kanal! Auch hier kannst du den Podcast verfolgen und dir alle meine Episoden kostenfrei ansehen und anhören. Hier gehts zur Übersicht aller Episoden der Flowgrade Show auf dem Blog! Hier findest du alle bisherigen Episoden zusammen mit meinen Notizen, Zitaten und weiterführenden Links. Go for Flow! Weitere Episoden, die dir gefallen könnten Wenn dir diese Episode über gefallen hat, dann könnten dich auf folgende Episoden der Flowgrade Show interessieren: Leicht erkennbare Symptome von chronischen Entzündungen Über Entgiftung, Hashimoto und warum Frauen mit Cardio nicht abnehmen mit Daniel Knebel Hashimoto 101: Ein essentieller Wegweiser zur chronischen Entzündung der Schilddrüse Warum erkälten wir uns beim Wetterwechsel? Photo Credit: Shutterstock, ArminLabs GmbH, Max Gotzler
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 18/19
Hintergrund: Von den weltweit mehr als zwei Milliarden mit Würmern (griech. Helminthen) infizierten Menschen sind schätzungsweise etwa 22 Millionen zusätzlich mit HIV koinfiziert und verbleiben durch die krankheitsbedingte Produktivitäts- und Leistungsminderung in einer Abwärtsspirale. Trotz großangelegter globaler Versuche, Helminthosen mit präventiven Massenbehandlungen einzudämmen, gibt es weiterhin großen Forschungs- und Handlungsbedarf. Eine sensitivere und zuverlässigere Diagnostikmethode als die klassische Stuhlmikroskopie ist dringend erforderlich. Problemstellung und Zielsetzung: Etablierung eines molekularen Wurmdiagnostikverfahrens (Multiplex-Real- Time-Polymerase Chain Reaction) am Mbeya Medical Research Center (MMRC)-Labor im einkommensschwachen Tansania zur Detektion verschiedener Helminthen im Stuhl und direkter Vergleich mit der Merthiolat- Jod-Formalin (MIF)-Mikroskopie sowie dem derzeitigen Diagnostikgoldstandard der Kato-Katz (KK)-Mikroskopie. Klärung der Frage, ob das neue Verfahren wirklich sensitiver und für weitere Untersuchungen einsetzbar ist. Prüfung der Wirksamkeit von zur Massenbehandlung eingesetzten Medikamenten und Untersuchung von Besonderheiten bei HIV-Helminthen-koinfizierten Probanden mit Hilfe des neuen Verfahrens. Material und Methoden: Zwischen 2008 und 2011 Probensammlung, Erhebung der HI-Viruslast und CD4-Zellzahl, Stuhlmikroskopie nach der MIF- und KK-Methode, sowie Etablierung, Validierung, Durchführung und Evaluierung der Real-Time-PCR (RT-PCR) für 179 Probanden in Mbeya, Tansania. 118 Studienteilnehmer wurden nach einer Einmalgabe von 400 mg Albendazol gegen intestinale Nematoden und 40 mg/kg Praziquantel gegen Schistosomeninfektionen mit der Mikroskopie sowie der RT-PCR nachuntersucht. Zusammenfassung 108 Ergebnisse: Bei fast allen Probanden lagen laut WHO-Klassifikation leichte Infektionen vor. Eine externe sowie interne Qualitätskontrolle bestätigte die Validität unserer RT-PCR. Der Methodenvergleich ergab eine hohe Diskordanz zwischen den einzelnen Verfahren. Die RT-PCR wies 2,2 mal mehr Infektionen als MIF und 1,4 mal mehr Infektionen als KK nach. Bei etwa 17% der untersuchten Probanden lag ein Polyparasitismus vor. Mit der RT-PCR wurden mehr Mischinfektionen nachgewiesen. Ein niedriger Cycle Threshold (CT) korrelierte mit einer hohen Eizahl und umgekehrt. Die Infektionsstärke bei HIV-Wurmkoinfizierten Probanden unterschied sich nicht von der HIV-negativer Probanden. HIV-Positive schieden trotz ihrer Immunschwäche nicht weniger Schistosomeneier am Tag aus als Nichtinfizierte. Ein Polyparasitismus lag bei HIV-Positiven (37% Mischinfektionen) nicht häufiger als bei HIV-Negativen (43% Mischinfektionen) vor. Schlussfolgerung und Ausblick: Die RT-PCR erwies sich als wesentlich sensitiver als die Mikroskopie bei der Detektion von Hakenwürmern und Schistosomeninfektionen; nicht aber bei Askarideninfektionen. Als alleinig eingesetztes Diagnostikverfahren am MMRC hat sie daher keinen Bestand. Sie wird für zukünftige Studien als sensitives Zweitverfahren, das Hakenwurm-, Schistosomen- und Mischinfektionen besser nachweisen kann, neben der klassischen Kato-Katz-Mikroskopie Anwendung finden. Durch diese Arbeit konnte der Grundstein für die Diagnostik zukünftiger Studien am MMRC gelegt werden, die im Rahmen des IDEA-Projektes, einer großen afrikanisch-europäischen Forschungsinitiative, die unter anderem wurminduzierte Immunantworten in Bezug auf Koinfektionen mit HIV, Malaria und Tuberkulose und den Einfluss von Würmern auf Impfstoff-induzierte Immunantworten untersucht, durchgeführt werden. Es sollten weitere Studien zur Sensitivität der verwendeten RT-PCR-Protokolle an anderen Standorten durchgeführt werden. In Mbeya wurde das Verfahren nach meiner Abreise erfolgreich weitergeführt, sodass inzwischen fast 1000 Stühle mit der RT-PCR untersucht worden sind.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 18/19
In der vorliegenden Arbeit wurden insgesamt 497 Patienten mit mikroskopisch gesicherten Helminthiasen hinsichtlich epidemiologischer und klinischer Daten sowie auf indirekte Laborparameter (Eosinophilie und Gesamt-IgE-Erhöhung) und die Resultate immundiagnostischer Verfahren untersucht. Hierbei wurden die Ergebnisse von 329 Reiserückkehrern und 168 Migranten mit jeweils 8 Diagnosen (Ankylostomiasis, Askariasis, Fasziolose, Filariose, Schistosomiasis, Trichinose, Trichuriasis, Mischinfektionen) miteinander verglichen. Für die Evaluation der immundiagnostischen Verfahren wurden vorhandene Seren mit 9 Antigenen (Schistosoma mansoni, Onchocerca volvulus, Dirofilaria imitis, Trichinella spiralis, Fasciola hepatica, Toxocara canis, Strongyloides ratti, Ascaris lumbricoides, Ascaris suum) getestet. Vorbestehende Ergebnisse aus der Routinediagnostik wurden mit einbezogen. Als Kontrollen dienten die Seren von 80 gesunden Personen ohne Hinweise auf eine Wurmerkrankung in der Vorgeschichte und ohne einen vorherigen Aufenthalt in den Tropen oder Subtropen. Die epidemiologischen Daten zeigen eine eindeutige Zuordnung von Schistosomiasis und Filariosen auf den afrikanischen Kontinent, während die Geohelminthiasen (Erkrankungen durch Helminthen, deren präadulte Stadien sich im Erdboden entwickeln und die eine reise- bzw. migationsmedizinisch wichtige Bedeutung haben) von den Reiserückkehrern vorwiegend in Asien, vorzugsweise in Südostasien, akquiriert wurden. Die Migranten stammten hauptanteilig aus Afrika, es waren dennoch alle wesentlichen tropischen und subtropischen Gebiete vertreten. Die Auswertung der klinischen Symptomatik zeigte ein klares Erscheinungsbild der Filariosen mit Hauterscheinungen und Juckreiz sowie die überdurchschnittlich häufige Angabe von Harnwegsbeschwerden bei Infektionen mit Schistosoma haematobium. Bei allen Geohelminthosen und Infektionen mit Schistosoma mansoni herrschte bei den Reiserückkehrern eine gastrointestinale Symptomatik vor, während die Migranten insgesamt mehr unspezifische Beschwerden aufwiesen. Circa ein Drittel der Patienten war asymptomatisch. Die Sensitivität der Eosinophilie als indirekter Parameter lag in dieser Arbeit für Wurmerkrankungen im Allgemeinen bei 45%, variierte aber von Diagnose zu Diagnose erheblich, wobei kein signifikanter Unterschied zwischen Reiserückkehrern und Migranten zu finden war. Eine Hypereosinophilie fand sich überdurchschnittlich häufig bei Migranten mit Filariose und bei Reiserückkehrern mit Strongyloidiasis; die Patienten mit Askariasis und Trichuriasis zeigten dagegen kaum Abweichungen von der Kontrollgruppe. Eine Gesamt-IgE-Erhöhung fand sich insgesamt bei 43% der Patienten, wobei es einen signifikanten Unterschied zwischen Reiserückkehrern (25%) und Migranten (75%) gab. Besonders hohe IgE-Serumspiegel konnten bei Migranten mit Schistosomiasis, Strongyloidiasis und Ankylostomiasis gefunden werden. Davon abweichend waren allerdings die Resultate von Reiserückkehrern mit Mischinfektionen. Bei diesen Patienten konnte eine unerwartet häufige Gesamt-IgE-Erhöhung verzeichnet werden (75%). Die serologischen Untersuchungen zeigten zumeist eine gute Sensitivität, aber erhebliche Kreuzreaktionen mit verwandten und nicht verwandten Wurmarten, sodass eine Differenzierung nur für die Schistosomiasis und die Filariosen valide gewährleistet ist. Der im Rahmen dieser Arbeit entwickelte Ascaris suum-ELISA, ergab eine Sensitivität von 60% und eine Spezifität von 90% und hat in der Routinediagnostik eine gewisse Berechtigung, da der Ascaris lumbricoides-ELISA inakzeptable Ergebnisse erbrachte. Zusammengefasst stellt die Eosinophilie einen wichtigen hinweisenden Parameter auf eine Wurminfektion dar, ist aber keine ausreichende Screeningmethode bei Rückkehr aus Endemiegebieten. Die serologischen Untersuchungen ergaben eine sinnvolle diagnostische Ergänzung bei der Schistosomiasis und den Filariosen. Eine Differenzierung der Geohelminthosen ist weiterhin nur durch direkte Nachweismethoden, wie z. B. dem Ei- bzw. Larvennachweis im Stuhl oder in einem Körpergewebe, verlässlich möglich.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 02/07
In der vorliegenden Arbeit wurden Daten von 938 Hunden und 292 Katzen mit Verdacht auf Sepsis erfasst, bei denen im Zeitraum von 1995 bis 2004 an der Medizinischen Kleintierklinik der Ludwig-Maximilians-Universität in München Blutkulturen durchgeführt wurden. Ziel des ersten Teils der Studie war es, die Bakterienverteilung bei Hunden und Katzen mit Sepsisverdacht zu bestimmen und deren Antibiotikawirksamkeit zu ermitteln. Im zweiten Teil der Studie wurden die Daten der Hunde und Katzen mit Anzeichen einer Sepsis ausgewertet, bei denen ein klinisch signifikantes Bakterium aus dem Blut isoliert wurde oder bei denen ein möglicher Kontaminant aus mindestens zwei bakteriologischen Blutkulturen kultiviert wurde. Die klinischen und labordiagnostischen Veränderungen, die betroffenen Organsysteme, der Primärherd der Infektion und die Letalitätsrate dieser Hunde und Katzen wurden bestimmt. Von allen untersuchten Blutkulturen waren 24.4 % der Proben von Hunden und 22.6 % von Katzen positiv. Mischinfektionen mit verschiedenen Bakterien wurden bei 11.4 % der Hunde und 12.1 % der Katzen gefunden. Sowohl bei Hunden als auch bei Katzen überwogen grampositive mit 68.2 % bei Hunden und 50.7 % bei Katzen über gramnegative Bakterien. Die prozentual am häufigsten grampositiven Bakterien stellten Staphylococcus spp. und Streptococcus spp. dar, während die häufigsten gramnegativen Bakterien Escherichia coli waren. Enrofloxacin, Chloramphenicol, Cephalexin und Amoxicillin/Clavulansäure zeigten die höchste in-vitro-Gesamtwirksamkeit bei Hunden und Katzen. Unter den Antibiotikakombinationen zeigte die Kombination von Enrofloxacin mit Amoxicillin/Clavulansäure die beste Wirksamkeit. Befunde von 140 Hunden und 39 Katzen mit Sepsis wurden ausgewertet. Gastrointestinale Symptome und Anorexie waren die häufigsten vorberichtlichen Beschwerden bei Hunden und Katzen. Die häufigsten Laborveränderungen bei Hunden waren Neutrophilie, Linksverschiebung, Monozytose und Erhöhung der Alkalischen Phosphatase; wohingegen bei Katzen Neutrophilie, Linksverschiebung, Lymphopenie und Hyperglykämie am häufigsten zu finden waren. Bei 81.7 % der Hunde und 59.5 % der Katzen wurden mindestens zwei der „systemic-inflammatory-response-syndrome“-Kriterien gefunden. Disseminierte intravasale Koagulopathie trat bei 16.7 % der Hunde und bei 14.3 % der Katzen auf. Statistisch signifikant mehr Hunde mit gramnegativer Bakteriämie als mit grampositiver wiesen eine Hypalbuminämie auf (p = 0.007). Es gab keine anderen signifikanten Unterschiede zwischen Tieren mit gramnegativer und grampositiver Bakteriämie. Bei 30.7 % der Hunde und 23.1 % der Katzen konnte ein Primärherd der Infektion gefunden werden. Sowohl bei Hunden als auch bei Katzen wurden als häufigste Primärherde Hautinfektionen und der Gastrointestinaltrakt gefunden. Die Letalitätsrate betrug bei Hunden 32.6 %, bei Katzen 54.1 %.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/07
Die hämorrhagische Gastroenteritis des Hundes ist eine sehr häufige Krankheit in der tierärztlichen Praxis. In einer retrospektiven Studie, die sich über den Zeitraum von elf Jahren (1991 - 2001) erstreckte, wurden Daten von Hunden zusammengetragen, die an der Medizinischen Kleintierklinik der Ludwig-Maximilians-Universität München wegen einer hämorrhagischen Gastroenteritis stationär aufgenommen worden waren. Insgesamt wurden 936 Patienten ermittelt. Anhand der Ergebnisse der elektronenmikroskopischen Kotuntersuchung wurde das Patientengut in acht Gruppen unterteilt. Gruppe I umfasste alle Tiere, die mit Parvoviren infiziert waren (n = 156; 16,7 %). In der Gruppe II wurden Tiere mit Coronaviren zusammengefasst (n = 109; 11,9 %). Tiere, bei denen Paramyxoviren nachgewiesen werden konnten, wurden der Gruppe III zugewiesen (n = 87; 9,3 %). Bei Gruppe IV bis VII handelt es sich um Patienten, bei denen Mischinfektionen aufgetreten waren. Die Gruppe IV (Parvo-/Coronaviren) umfasste elf Patienten (1,2 %), Gruppe V (Corona-/Parmyxoviren) 39 (4,2 %), Gruppe VI (Paramyxo-/Parvoviren) acht (0,9 %) und Gruppe VII (Paramyxo-/Corona-/Parvoviren) vier Tiere (0,4 %). In Gruppe VIII wurden Tiere ohne virale Ätiologie (n = 522; 55,8 %) zusammengefasst. Durch die parasitologische Kotuntersuchung von 537 Hunden wurden Toxacara canis bei 20 (3,7 %), Isospora spp. bei acht (1,5 %), Sarcocystis spp. bei vier (0,7 %) und Giardien bei zwei (0,4 %) der Patienten nachgewiesen. Hunde mit einer Parvovirusenteritis waren signifikant jünger als Hunde anderer viraler Ätiologie. Statistisch signifikante Unterschiede bezüglich der Nachweishäufigkeit von Viren traten zwischen der Gruppe der Parvoviren und der Gruppe der Paramyxoviren (p = 0,001)und der Gruppe der Mischinfektionen (Parvovirus/Coronavirus)(p = 0,009) sowie der Gruppe ohne virale Ätiologie (p < 0,001) auf. Labordiagnostisch zeichneten sich die Parvovirusenteritiden durch signifikant niedere Leikozytenwerte im Vergleich zur Gruppe de Corona- (p = 0,027) und Paramyxoviren (p = 0,018) aus. Auch im roten Blutbild unterschied sich die Gruppe der Parvoviren nahezu konstant signifikant von den übrgen Gruppen (p < 0,001). Statistisch signifikant Unterschiede zwischen der Gruppe der Parvoviren und der Gruppe der Coronaviren in den klinsich-chemischen Parametern traten vor allem im Gesamtprotein (p > 0,001) und Albumin (p < 0,001) auf. Bei Coronavirusenteritiden war der Säure-Basen-Haushalt signifikant stärker gestört als bei Parvoviren (p = 0,005). Von 100 klinisch gesunden Hunden wurden bei 18 Patienten Coronaviren nachgewiesen, bei einem Hund wurden Parvoviren nachgewiesen. Bei 81 Hunden konnte kein Virus nachgewiesen werden.