“Lass Mal Ändern” ist der Podcast für alle, die weder Bock auf Stillstand noch auf Selbstoptimierung haben. Privat oder politisch? Sich selbst helfen oder anderen? Persönliches Glück oder gesellschaftlicher Wandel? Bei Lass Mal Ändern sprechen Sven Konz und Christina Wunder darüber, warum es kein Entweder-Oder sein muss und fragen: Was tun?
Wir haben den Coach Marc Kaufmann gefragt, was man sich unter agilem Arbeiten vorstellen soll. Er erklärt: Es ist ein Eingeständnis, dass man die Zukunft nicht vorhersagen kann. Ist agiles Arbeiten = common sense? Wir wollen ja eigentlich alle das Gleiche. Aber was das ist und wie wie es erreichen sollen, definieren wir alle anders. Die Stories die wir uns erzählen, sind gleichzeitig der Stoff aus dem unsere Ängste gemacht sind. Aber es lohnt sich auch zu fragen: Was wollen wir denn überhaupt (Maoam)? Warum machen wir “das alles” eigentlich? Ohne Probleme gäbe es ja auch keine Lösungen, deshalb: auch wenn man nicht weiß ob es klappt, trotzdem versuchen und kleine Schritte gehen. Scheitern, und weiter machen. Um am Ball zu bleiben und nicht erschöpft wieder aufzugeben, hilft es aktiv auf die ersten Anzeichen von Veränderung zu achten: das Positive sichtbar machen. Wenn ich das, was bereits funktioniert unterstreiche, habe ich morgen vielleicht Hoffnung, Kraft und Lust auf mehr. So viel zur Theorie. Wenn wir versuchen die agilen Methoden auf die Erde GmbH anzuwenden, sehen wir schnell: da liegt einiges im Argen. Im Meeting-Raum mieft's, die Temperaturen steigen, der Kaffee ist kalt und wässrig. Und die Abteilung “bestehende Interessen” lässt die Taskforce Klimawissenschaftler*innen seit 40 Jahren immer noch nicht ausreden. Wie löst man das? Marcs Website: http://www.marckaufmann.com
Christina Schliesky ist seit zwei Jahren bei Fridays For Future aktiv. Zu Gast in unserem Podcast erzählt sie uns wie es dazu kam. "Ich habe einfach eine Demo angemeldet. Ich war erst 14 und habe mich anfangs nicht getraut von der Schule wegzubleiben. Jetzt kann ich mir den Aktivismus nicht mehr wegdenken." Wir unterhalten uns über Zukunftsutopien, kleine Schritte und köstliche vegane Sahnetorten. Sie erzählt uns, warum sie nichts von individueller Konsumkritik hält und warum es nicht bei "Hoffnung und Mut" bei vollkommener Tatenlosigkeit bleiben darf. Wir sprechen auch darüber, was eins stattdessen machen könnte. Dabei geht es nicht um Perfektion, sondern um viele, viele kleine Schritte (und große Hebel). Sie findet: wenn es auf den Straßen Mehrheiten für bestimmte Themen gibt, fällt es Politiker*innen leichter, Dinge zu ändern. Zeit zu vergeuden gibt es keine.
Sun, 28 Mar 2021 04:00:00 +0000 https://lassmalaendern.podigee.io/19-neue-episode 14758dac9af95d6e674b1cd9ff330432 full Community Folge no Sven Konz & Christina Wunder
Wir haben 100 Leute gefragt: Wofür sind eigentlich Ziele da? In der heutigen Community Folge lassen wir euch mal zu Wort kommen. Wir haben euch einige Fragen gestellt, und uns erreichten viele berührende Antworten von vielen von euch - aus Deutschland, Österreich, Schweden, Amerika und Senegal. Was ihre Ziele sind erzählen Regina, Ira, Bianca, Emilio, Jan, Malik, Perle und Romit. Die Geschichten dieser Menschen sind einzigartig und unterschiedlich. Wie wir unsere konkreten Zielsetzungen definieren, hängt auch damit zusammen, wer wir sind und wo wie herkommen. Ziele sind wie ein Riesenberg am Horizont auf den man zuläuft.der Weg ist lang, und interne und externe Zielvorstellungen können sich auch Mal vermischen. Aber welche Bedürfnisse stecken eigentlich hinter unseren Zielen? Egal worauf wir konkret hinarbeiten - wollen wir im Grunde nicht alle gemocht und akzeptiert, vielleicht sogar glücklich sein? Mit in der Runde: eine (hedonistische) Tretmühle und die guten alten Privilegien.
Konz und Christina krempeln heute die Ärmel hoch und klappen ihre Hosenträger beiseite, denn es geht ums Eingemachte. Wir sprechen über einige unserer Konflikte, wie wir uns gefühlt haben und wie wir damit umgegangen sind. Ginge es uns wirklich besser, wenn es keine Konflikte gäbe? Wenn wir sie immer gekonnt vermeiden? Oder führt diese Angst vor Reibereien zu Stillstand, Mangel an Fortschritt oder Krach? Wofür sind Konflikte überhaupt gut? Sie können helfen, die eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen und zu kommunizieren. Die eigenen Grenzen zu verteidigen. Das alles setzt aber voraus, dass ich über meine eigenen Bedürfnisse überhaupt erst mal Bescheid weiß. Hat man einen intensiven Konflikt aufgelöst, fühlt man sich der Person näher, man baut Vertrauen und Bindung auf. Aber wenn Konflikte nie ausgetragen (geschweige denn gelöst) werden, schwelt das Misstrauen lautlos aber sicher unterm Teppich weiter. Bis die Emotionen aufbrodeln - und es knallt? Und was bedeuten eigentlich Konflikte (oder ein Mangel davon) für die Politik? Was passiert, wenn eine homogene Masse an Menschen munter immer nur die eigene Seite sieht und darauf beharrt? Und wie führt diese eingeschränkte Lebenssicht zu einem Mangel an Empathie und letztlich schlechten Entscheidungen?
Kennen wir es nicht alle? Schwankungen im eigenen Selbstbewusstsein sind irgendwie normal. An manchen Tagen denkt man sich: Jap, gar nicht so schlecht das hier alles. An anderen Tagen reißt der innerer Kritiker das eigene Selbstbild an sich, und hinterlässt einen voller Scham, Zweifel und Verletzlichkeit. Wir fragen: Was hat es mit dem Hochstapler-Syndrom auf sich? Schon Charles Bukowski sagte: „Das Problem dieser Welt ist, dass die intelligenten Menschen so voller Selbstzweifel und die Dummen so voller Selbstvertrauen sind.“ Was bedeutet das für Verschwörungsphänomene und Populismus? Wir sprechen auch darüber, was man denn tun kann, wenn es mit dem gesunden Selbstbewusstsein mal nicht so gut klappt. Sollte man wirklich immer so tun als hätte man die komplette Ahnung, auch wenn es nicht so ist? Oder ist unsere Angst vor Verletzlichkeit nicht genau das, was die Beziehung zu unserem eigenen Selbstbewusstsein belastet? Es ist in Ordnung, mal nicht zu 100% alles zu wissen. Aber das zuzugeben, erfordert Mut - und die Kraft, seinem eigenen inneren Kritiker die Stirn zu bieten.
Wir fragen heute: warum ist Selbstoptimierung nicht gut? Wo und wie fängt sie an? Die kommerzielle Interessen hinter dem Konzept beginnen mit zwei Illusionen. Die erste ist, dass es schnelle Lösungen gäbe. "Wenn du nur das machst, wirst du erfolgreich sein". Die zweite, dass ich diese Lösung überhaupt erst brauche, denn alleine bin ich nicht gut genug. Dank unserer modernen, digital und monetären Welt kommt noch eine dritte Illusion hinzu: Action faking. Ich klicke, also tue ich. Ich fühle mich gut und aktiv, obwohl ich nichts anderes tue als anschauen, klicken und kaufen. Das Rausgehen und MACHEN kommt später. Vielleicht. Und die vierte, niederträchtigste Illusion von allen ist die berühmte Hustle Culture. Sie funktioniert nicht, and that's a fact. Hart arbeiten ist nur ein Bruchteil von dem, was dich zum Erfolg führt. Ruhe ist genauso notwendig wie Aktion. Die Frage aller Fragen ist: von welchem Startpunkt gehe ich aus? Wie groß ist die Lücke zwischen dem was ich will, und dem was ist. Manchmal muss einfach den Arsch hochkriegen und endlich MACHEN. Aber manchmal muss ich auch innehalten, und meine Erwartungen und Ziele anpassen. Der Rest liegt nicht in deiner Kontrolle.
An "die gute alte Zeit" erinnern wir uns gern zurück, denn damals war die Welt noch in Ordnung. Aber ist das wirklich so? Oder malen wir uns die Vergangenheit schöner, als sie tatsächlich war? Verlieren wir uns vielleicht etwas öfter, als es und gut tut, in der Nostalgie? Einerseits ist dieser verklärte Blick auf das Vergangene ein Teil unseres psychologischen Immunsystems. Denn wenn wir harte Zeiten durchleben, wachsen wir daran, und die überstandenen Hürden stärken unser Selbstbild. Andererseits kann man auch im über-die-Gegenwart-schimpfen steckenbleiben. Und was tun, wenn man nun eben doch Dinge identifiziert, die früher besser waren als heute? Dann haben wir zwei Optionen: entweder wir vergraben uns und fluchen auf die Welt, oder wir blicken nach vorne und sagen: Ok, wie es früher war, hat mir besser gefallen. Es stört mich, dass es nicht mehr so gut ist wie damals. Wie bekomme ich es hin, dass es wieder so gut wird?
Wäre uns ohne Fehler langweilig? Ist ein Leben ohne Fehltritte realistisch? Und würden wir überhaupt Neues dazulernen oder uns weiterentwickeln, wenn wir niemals falsch liegen würden? Wir unterhalten uns darüber, wie wir mit unseren eigenen Fehlern umgehen. Und darüber, was wir uns von der Gesellschaft wünschen.
Was ist Angst, und warum haben wir sie? Sie ist überlebenswichtig, sie kann Kräfte mobilisieren und uns helfen Lösungen zu finden. Sie lässt uns spüren, was wir nicht verlieren wollen und was uns wichtig ist. Aber auf Dauer zu viel des Guten kann krank machen, oder den Blick auf die Welt enorm einschränken. Müssen wir uns vielleicht unserer Angst stellen, damit wir nicht wie das Reh im Scheinwerferlicht vor Panik erstarren?
Wieviel Kartoffel muss man sein, um als Deutscher akzeptiert zu werden? Mit unserem Ehrengast Frank Joung vom Podcast Halbe Katoffl haben wir uns über Herkunft, Privilegien und Veränderung unterhalten. Wir wollten wissen: Was kann jede*r Einzelne tun, um die Welt zu verbessern? Spoiler: Bei sich selbst anfangen und das große Ganze betrachten (ja, gleichzeitig).
Wir denken gerne: ICH bin immer ehrlich - zu mir und auch zu anderen. Aber stimmt das wirklich? Oder führt unsere unbewusste Voreingenommenheit vielmehr dazu, dass wir uns die Fakten automatisch so zurecht legen, dass sie uns am besten in den Kram passen? Eine kleine Fußball-Analogie: War der 11-Meter jetzt gerechtfertigt, oder hat der Schiedsrichter gerade zu Unrecht eine Schwalbe belohnt? Nun, das kommt immer darauf an, in welcher Fankurve du gerade sitzt.
Am 1.1. mit dem Rauchen aufhören - geht das? Wir sprechen über unsere früheren Versuche, schlechte Gewohnheiten loszuwerden. Kennt ihr Vorsätze wie "ab jetzt immer Sport" oder "ab morgen alles besser machen"? Wir wollen wissen: Was haben Diäten mit Knappheits-Logik zu tun? Und warum funktionieren harte Regeln nicht? Dafür schauen wir bei uns selbst mal in die unangenehmen Tiefen unserer Laster. Was wir gefunden haben: Erwartungen, innere Regeln, Druck, aber auch Lösungen und Mittelchen, die für uns funktionieren. Und das beste Mittelchen gegen schlechte Gewohnheiten: gute Gewohnheiten. Wir erwähnten auch: [Atomic Habits](https://jamesclear.com/atomic-habits) [Ein guter Plan](https://einguterplan.de/)
Das Jahresende wird überall unterschiedlich gefeiert - mit oder ohne Weihnachten, mit oder ohne Familie bzw. Freunde, mit oder ohne Liebe, mit oder ohne Streit. Wir haben mal darüber gesprochen, was für uns die Definition einer besinnlichen Zeit ist. Mit dabei: fünf mysteriöse Liebessprachen, zwei Geschenke, und 1 Herz.
Zum Ende des Jahres kann es nicht schaden, mal kurz Pause zu machen und zurückzublicken. Was ist passiert? Wie war das für mich? Was habe ich daraus gelernt und wie soll es weitergehen? Und da 2020 so ein merkwürdiges Jahr war, kamen wir nicht umhin, noch weiter zurückzuschauen, in unsere Teenager-Jahre und alles seitdem - am Rhein Party machen, richtig Arbeiten, Kotzgeschichten und fiese Sportlehrer. Jahresrückblick mal anders.
Vieles in unserem Leben geschieht im Autopiloten. Andere Dinge tun wir aus vollster Überzeugung und vermeintlich aus freiem Willen. Doch es gibt eine Joker-Frage, und zwar: Warum? Erst wenn ich mich frage: Warum denke ich dies, warum mache ich das? Welche Bedürfnisse oder Glaubenssätze stecken dahinter? Dann habe ich die Macht, mein Handeln und Denken zu beeinflussen.
In dieser Folge geht es um ein Thema das heute Sinn macht, nächste Woche vielleicht nicht mehr - es geht um Kontext. Was haben Scooter, Rammstein, Vegetarismus, Schmatzen beim Essen und Alltagsrassismus gemeinsam? Was "normal" ist, wird immer von außen diktiert: die Umstände an die wir uns im Laufe der Zeit gewöhnt haben, und all das, worauf wir uns als Gesellschaft verständigt haben.
Was ist Heimat? Ist es der Ort an dem du dich sicher, geborgen und zugehörig fühlst? Familie, Freunde, Kindheit? Oder ist es die Nation, deren Pass du zufällig hast? In dieser Folge sprechen wir darüber, warum Heimat für uns und viele andere Menschen so vielschichtig ist, und fragen: was tun, wenn die eigene Heimat sich verändert?
Die meisten Menschen denken, ihre Handlungen geschehen zu 100% aus Überzeugung, nach logischem Überlegen und aus freiem Willen. Doch wenn wir ein kleines bisschen tiefer bohren, merken wir: eigentlich tun wir das fast nie! Wir sind immer durch äußere Impulse, durch unseren familiären und gesellschaftlichen Hintergrund beeinflusst - und diese führen eben dazu, dass wir das denken was wir denken und handeln wie wir handeln.
Ob Sport oder Wissenschaft - das Private ist politisch. Und trotzdem sehen wir millionenfach, wie wir uns - global wie auch privat - alles immer weiter schön reden, klein reden und von uns wegzudrücken. Das sollen schön die anderen machen, denn mich betrifft es nicht. In dieser "Vorhang auf"-Folge sprechen wir, Sven Konz und Christina Wunder, darüber, warum es trotzdem zu einfach wäre, einzelnen Privatpersonen die Schuld am Leiden in der Welt zu geben. Viel wichtiger ist doch, zu fragen: Was an unserem System führt denn dazu? Und wir sprechen darüber, welche Optionen ich als kleine einzelne Privatperson dennoch habe, um die Welt zu verbessern.
Der Podcast für alle, die keine Lust haben auf Stillstand - und noch viel weniger auf Selbstoptimierung!