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In dieser Folge sprechen wir mit Wilhelm Jirgal. Er ist als Flüchtlingskind über Frankfurt nach Böblingen gekommen, hat dort Karriere gemacht und wohnt nun mit seiner Frau in einem selbst renovierten Bauernhaus in Frankreich. Trotz der selbst geschaffenen Idylle stellt er fest: Die Franzosen haben die gleichen Sorgen wie seine deutschen Landsleute. Sprachen machen glücklich! Das könnte die Lehre des zweiten Gespräches sein, denn Siegfried Wilhelm war in Deutschland bereits gescheitert und ein Fall fürs Sozialamt. Mit seinen Französisch- und vor allem Russischkenntnissen wagte er aber die Auswanderung nach Nischni Nowgorod. Als Übersetzer für Firmen und Betriebe machte er dort Karriere. Am Ende des Gespräches präsentiert er uns ein Stück russische Seele, denn wir hören ein russisches Chorstück, von seinem Ensemble selbst eingesungen.
Bru Zane bringt zur Erinnerung an den 150. Todestag von Georges Bizet eine vierteilige CD-Edition heraus: Fünf Stunden Musik, die dem unbekannten Bizet gewidmet sind. Sieben Ersteinspielungen sind darunter, verschollene Operneinakter, Kantaten und Chorstücke, aber auch Lieder und Klaviermusik. Eine wahre Fundgrube fürs Repertoire, findet SWR-Kritikerin Eleonore Büning.
Das „Carol of the Bells“ kennt man in Deutschland vor allem durch „Kevin, allein zu Haus“. Dabei ist das Chorstück ursprünglich ein ukrainisches Neujahrslied.
Im Mittelpunkt des Bettags steht das Gebet für Frieden und Zusammenhalt in einer vielfältigen Gesellschaft. Pfarrer Christian Münch appelliert in seiner Predigt an den Gemeinsinn und reflektiert über die Aufforderung Jesu, «der Diener aller» zu sein. Friedenschoräle umrahmen den Gottesdienst. Der Eidgenössische Dank-, Buss- und Bettag ist ein staatlich verordneter Feiertag und steht am Schnittpunkt von Politik und Religion. Er ist im Zuge kriegerischer Bedrohungen entstanden und hat zum Ziel, im gemeinsamen Gebet das Verantwortungsbewusstsein für Frieden und Zusammenhalt zu stärken. Angesichts einer Gesellschaft, die durch Partikularinteressen zu zersplittern droht, ruft Pfarrer Christian Münch in seiner Predigt zu mehr Solidarität und Sinn für das Gemeinwohl auf. Für die musikalische Gestaltung sorgen der Cantate Chor Muri-Gümligen unter der Leitung von Ewald Lucas, die Geigerin Janka Ryf und der Organist Jacques Pasquier. Unter anderem erklingen Chorstücke von Vivaldi («Gloria patri»), Mendelssohn («Verleih uns Frieden») und Haydn («Dona nobis pacem» aus der «Missa in tempore belli»).
Im Mittelpunkt des Bettags steht das Gebet für Frieden und Zusammenhalt in einer vielfältigen Gesellschaft. Pfarrer Christian Münch appelliert in seiner Predigt an den Gemeinsinn und reflektiert über die Aufforderung Jesu, «der Diener aller» zu sein. Friedenschoräle umrahmen den Gottesdienst. Der Eidgenössische Dank-, Buss- und Bettag ist ein staatlich verordneter Feiertag und steht am Schnittpunkt von Politik und Religion. Er ist im Zuge kriegerischer Bedrohungen entstanden und hat zum Ziel, im gemeinsamen Gebet das Verantwortungsbewusstsein für Frieden und Zusammenhalt zu stärken. Angesichts einer Gesellschaft, die durch Partikularinteressen zu zersplittern droht, ruft Pfarrer Christian Münch in seiner Predigt zu mehr Solidarität und Sinn für das Gemeinwohl auf. Für die musikalische Gestaltung sorgen der Cantate Chor Muri-Gümligen unter der Leitung von Ewald Lucas, die Geigerin Janka Ryf und der Organist Jacques Pasquier. Unter anderem erklingen Chorstücke von Vivaldi («Gloria patri»), Mendelssohn («Verleih uns Frieden») und Haydn («Dona nobis pacem» aus der «Missa in tempore belli»).
Wien feiert 1908 das Kaiserjubiläum. Franz Schreker schreibt einen zweideutigen Festwalzer und Karl Haupt das Wienerlied «Weibi, Weibi, sei doch nicht so hart». Viel Vergangenheit steckt in Wiens Musik der Gegenwart, während die Habsburgermonarchie zu bröckeln beginnt. Wien ächzt im Qualm und Dunst der Vergangenheit, meint der Dichter Hermann Bahr in seiner Wien-Monografie von 1906. Angenehmer als die nervöse Gegenwart ist der Kult um Maria Theresia und mit ihr die Verklärung Alt-Wiens. Operetten feiern weiterhin den Walzer. Lud er einst zum Tanzen, diene er heute der «Spannung und Entspannung psychologischer Wirren», so der Rezensent über Leo Falls Die Sirene. In der Oper Rosenkavalier, dessen Libretto im konservativen Kunstverständnis als «Komödie gegen die Musik» gilt, verspottet Strauss mit den harmonisch überformten Walzern die sentimentale Lustigkeit. Ochs Leiblied etwa distanziert sich ironisch vom Vorbild Josef Strauss. Anders Anton Webern. Er verneigt sich mit seinem Chorstück Entflieht auf leichten Kähnen vor der kanonischen Kunst eines Heinrich Isaac, dessen Lebendigkeit der Stimmführung unübertroffen geblieben sei. Wiens Komponisten stellen sich im Anbruch der Moderne wie in keiner anderen Metropole einer ausgeprägten Geschichts- und Erinnerungskultur. Als Wien im Jubeljahr 1908 vor Festmusiken und Grossanlässen erbebt, um den Kaiser und sich selber zu feiern, lässt sich Karl Krauss in der satirischen Zeitschrift Die Fackel vernehmen. «Herr, erlöse uns von unserer Not und mach unserm Jubel ein Ende! rief der Österreicher am Ausgange des Jahres 1908 und sank ermattet in das Faulbett der Geschichte.» Michael Meyer, seit 2021 Professor für historische Musikwissenschaft an der Hochschule für Musik Trossingen, untersuchte in seiner Habilitationsschrift Moderne als Geschichtsvergewisserung, wie sich Wiens neue Musik der Vergangenheit stellt. Corinne Holtz begibt sich mit ihrem Gast auf die Suche nach Spielarten unterschiedlichster Gattungen und lässt historische Aufnahmen und Stimmen sprechen – für einmal unter Ausschluss von Gustav Mahler und Arnold Schönberg, die ansonsten das Bild von Wiens Moderne dominieren. Erstausstrahlung: 28.12.2022
Es ist Montag und bei mir ist die Luft raus. Ja wirklich. Nach einem intensiven Probenabend am Donnerstag dann am Samstagabend und Sonntagmorgen zweimal exakt dieselbe Messe singen, beten, die Predigt hören und sekundengenau alles abpassen – weil es eine Radioübertragung ist. Und dazu dann eine echt komplizierte Jazzmesse singen mit herrlich verqueren Rhythmen, Einsätzen mit Keyboard, Bass und Schlagzeug und dazu alles noch auf Latein. Ob es schön war weiß ich nicht. Ich hoffe, dass wir trotz Jazz nicht zu quer gesungen haben und Kyrie und Gloria, Sanctus, Benedictus und Agnus Dei gut rübergekommen sind. Ich merke immer wieder, dass es mir schwerfällt, mit dem Chor komplizierte Dinge in einer Heiligen Messe zu singen, wo ich mich so sehr auf die Gesangspartien konzentrieren muss, dass das ganze Geschehen, um das es eigentlich geht, mit den Lesungen und dem Evangelium, mit dem Hochgebet und der Wandlung, mit der Kommunion und der Danksagung für die Musizierenden in den Hintergrund tritt. Aber die andere Seite ist natürlich, dass es für viele Christen wunderbar ist, zuhause oder im Krankenhaus, im Altenheim oder dort, wo es keine Kirche oder keinen Sonntagsgottesdienst gibt, ihn im Radio mitzufeiern und sich an seiner schönen Gestaltung zu erfreuen. Und da ist dann auch der Dank an die unendlich vielen Musiker und Chorsängerinnen, Organisten und Kantorinnen, die an jedem Wochenende die Gottesdienste mit ihrem Spiel und Gesang, mit ihren Chorstücken und Musikdarbietungen Gott die Ehre geben und die Menschen erfreuen. "Gesang ist doppeltes Gebet" und "Musik erhebt Herz und Seele zu ihrer wahren Bestimmung" sind alte Weisheiten, die immer noch manche wissen oder ahnen. Wenn das ja vielleicht dann doch am Sonntag gelungen ist, dann kann heute ruhig mal die Luft raus sein.
In dieser Episode gibt Birgitta Wetzl wieder Tipps fürs Chorsingen. Es geht um Pausen in Chorstücken, begleitet von Stimmbildungstipps und Litertaturhinweisen."Eine kleine Nachtmusik": https://www.mario-music.ch/chor-arrangements/satb-popchorn/humor/"I like the flowers": https://www.liederkiste.com/index.php?s=i-like-the-flowers&l=de#gsc.tab=0"Albert Einstein" Text und Musik: Anni Becker (1926-2009); Bearbeitung Text und Musik: Stephen Janetzko: https://www.kinderliederhits.de/Liedernoten-einzeln-kaufen/Lieder-Texte-mit-A/Albert-Einstein-Um-ein-tadelloses-Mitglied-Herdenkanon.htmlWir freuen uns, wenn ihr den Podcast abonniert, bewertet und auf euren Kanälen teilt.Für Feedback stehen wir unter der Mail-Adresse futureofvoices@chorverband-steiermark.org zur Verfügung.Unsere Website: https://www.chorverband-steiermark.org/futureofvoicesMusik: „Wal I di mag“Text und Musik: Reinhold Haring, gesungen von Schülerinnen der Herrand-von-Wildon-MusikschuleRecording/Mischen und Mastern: Jazzy Al MusicHosting: Podcastwerkstatt
Wien feiert 1908 das Kaiserjubiläum. Franz Schreker schreibt einen zweideutigen Festwalzer und Karl Haupt das Wienerlied «Weibi, Weibi, sei doch nicht so hart». Viel Vergangenheit steckt in Wiens Musik der Gegenwart, während die Habsburgermonarchie zu bröckeln beginnt. Wien ächzt im Qualm und Dunst der Vergangenheit, meint der Dichter Hermann Bahr in seiner Wien-Monografie von 1906. Angenehmer als die nervöse Gegenwart ist der Kult um Maria Theresia und mit ihr die Verklärung Alt-Wiens. Operetten feiern weiterhin den Walzer. Lud er einst zum Tanzen, diene er heute der «Spannung und Entspannung psychologischer Wirren», so der Rezensent über Leo Falls Die Sirene. In der Oper Rosenkavalier, dessen Libretto im konservativen Kunstverständnis als «Komödie gegen die Musik» gilt, verspottet Strauss mit den harmonisch überformten Walzern die sentimentale Lustigkeit. Ochs Leiblied etwa distanziert sich ironisch vom Vorbild Josef Strauss. Anders Anton Webern. Er verneigt sich mit seinem Chorstück Entflieht auf leichten Kähnen vor der kanonischen Kunst eines Heinrich Isaac, dessen Lebendigkeit der Stimmführung unübertroffen geblieben sei. Wiens Komponisten stellen sich im Anbruch der Moderne wie in keiner anderen Metropole einer ausgeprägten Geschichts- und Erinnerungskultur. Als Wien im Jubeljahr 1908 vor Festmusiken und Grossanlässen erbebt, um den Kaiser und sich selber zu feiern, lässt sich Karl Krauss in der satirischen Zeitschrift Die Fackel vernehmen. «Herr, erlöse uns von unserer Not und mach unserm Jubel ein Ende! rief der Österreicher am Ausgange des Jahres 1908 und sank ermattet in das Faulbett der Geschichte.» Michael Meyer, seit 2021 Professor für historische Musikwissenschaft an der Hochschule für Musik Trossingen, untersuchte in seiner Habilitationsschrift Moderne als Geschichtsvergewisserung, wie sich Wiens neue Musik der Vergangenheit stellt. Corinne Holtz begibt sich mit ihrem Gast auf die Suche nach Spielarten unterschiedlichster Gattungen und lässt historische Aufnahmen und Stimmen sprechen – für einmal unter Ausschluss von Gustav Mahler und Arnold Schönberg, die ansonsten das Bild von Wiens Moderne dominieren.
Die Schostakowitsch-Tage im sächsischen Gohrisch stehen vor Herausforderungen: Wie umgehen mit der Musik eines Russen? Gelungen ist das mit einem den Werftarbeitern von Mykolajiw gewidmeten Chorstück. Von Jörg Schieke
Richard Blackford, Doktor der Philosophie und Komponist, der unter anderem bei Hans Werner Henze lernte, schreibt Oper und Kammermusik bis hin zu Chorstücken und Filmmusik, aber auch Musicals wie "Wechselspiel der Liebe" von Rosamunde Pilcher. Premiere ist am 26. Februar an der Komödie im Bayerischen Hof in München.
Thomas Steiger, Tübingen, Katholische Kirche: O magnum mysterium. Oh großes Geheimnis. Das ist ein Chorstück, das ich in einem Konzert zu Weihnachten gehört habe. Das Ensemble hatte...
Thomas Steiger, Tübingen, Katholische Kirche: O magnum mysterium. Oh großes Geheimnis. Das ist ein Chorstück, das ich in einem Konzert zu Weihnachten gehört habe. Das Ensemble hatte...
Bonn ist mittlerweile eine der Chorstädte schlecht hin. Darunter auch der Bonner Jazzchor. Helena Stössel hat den Chor bei einer Probe besucht. Produktion: Helena Stössel
"Die Schöne und das Biest" - so lässt sich die Videoinstallation "Die Apologeten des Wachstums" beschreiben. Untertitelt als außerordentliche Werksbesichtigung, entführen uns die Apologeten in eine Kunstausstellung an einem außergewöhnlichen Ort: Im Müllheizkraftwerk. Der Videokünstler Gabriel Becker hat zusammen mit Thomas Reutter vom Mannheimer Kunstverein Industrietempel e.V. eine Filmcollage erarbeitet, die verschiedene Episoden der Konsumkultur zeigt - DM-Hauls, Hotdog-Wettessen, fetttriefende Foodpornvideos und Politikerstatements. Unter all dem liegen eigens komponierte, sakral anmutende Chorstücke. Es ist Film, der herausfordert, ein Film mit Haltung, wie Gabriel sagt. Gezeigt wurde dieser Film an dem Ort, wo ein Teil des Konsums sein Ende findet. Wir sprechen über das Video, seine Idee und die Entstehung und was visuelles Erzählen überhaupt bedeutet, kehren aber immer wieder zum Ort der Installation, dem Kraftwerk zurück, sprechen über einige Fakten zum Betrieb, hören uns die unwirkliche Atmosphäre im Kraftwerk und Live-Statements an. Über den Film haben wir am Ende relativ wenig gesprochen - das macht nichts, denn den schaut man sich am besten selbst an. Im Episoden-Post auf www.kaffeesaetze.de bette ich das Video ein. Hinweis: Die Episode beginnt zur Einstimmung mit einer Kraftwerk-Atmo. Wer nicht so gerne Lärm auf den Kopfhörern hat, kann diesen Teil überspringen.
266 geistliche Chorstücke umfasst das neue Chorbuch. Von historischen Klassikern, zeitgenössischen Kompositionen, popularen Chorarrangements wie Gospels und Spirituals, von Hits und Evergreens, bis zu kleinen Strophenlieder und auch Kanons erhält man eine ausgesprochen vielfältige Sammlung ab. Verantwortlich für dieses Buch ist der österreichische Herausgeber, Komponist und Arrangeur Lorenz Maierhofer. Moderatorin Katrin Heimsch stellt das neue Chorbuch vor.
Generatives Klangenvironment zu einer Lichtinstallation von Rainer Gottemeier für das Projekt KunstLichtTore in Bochum. Das bekannte Steigerlied - die heimliche Hymne des Ruhrgebiets - dient Karlheinz Essl als Ausgangsmaterial für sein Klang-Environment zu BOCHUMSTEP. Einer Aufnahme des Chorstücks wird eine eigene Bearbeitung für lochkarten-gesteuerte Spieluhr entgegengesetzt. Diese beiden Klangsphären verweisen auf die zwei unterschiedlichen, aber aufeinander bezogenene Aspekte des Bergbaus: der Mensch (Bergmann) - repräsentiert durch den Gesang - und die Maschine (Werkzeug) - dargestellt durch die Mechanik des Glockenspiels. Mit einer eigens für dieses Projekt in MaxMSP entwickelten Software werden die beiden klanglichen Gegenwelten von Stimme und Spieluhr miteinander in Verbindung gebracht, in Form eines unendlichen Prozesses, der generativ in Echtzeit erfolgt. http://www.essl.at/works/bochumstep.html