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Die Berliner Bürgerämter arbeiten gerade im Notbetrieb. Lediglich Meldeangelegenheiten können erledigt werden – mit Stift und Zettel. Der Grund: Ein fehlerhaftes Software-Update hat die Ämter lahmgelegt. Wie er das Behörden-Chaos beurteilt, verrät Stefan Kuzmany, Ressortleiter Kultur beim SPIEGEL, in seinem Kommentar. Außerdem sprechen Kerstin Hermes und Julia Menger mit einem Helfer des Technischen Hilfswerks, der gerade im Hochwassergebiet im Südharz im Einsatz ist. Und wir schauen auf die aktuelle Corona-Lage und die Entwicklungen bei der Behandlung von Long-Covid.
Der Hunger nach bewegten Bildern von großen Ereignissen, Katastrophen oder herausragenden Leistungen nahm vor hundert Jahren ordentlich Fahrt auf. Was später in Formaten wie der Tagesschau und anderen Nachrichtensendungen kanalisiert wurde, waren in der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert die kurzen Nachrichten-Schauen, die in den Kinos vor dem Hauptfilm gezeigt wurden. Natürlich erreichten die Bilder die Kinos erst Tage oder gar Wochen nachdem sie aufgenommen worden waren, und dennoch galten sie als brandheiße News. Die Berliner Börsen-Zeitung gab in ihrer Ausgabe vom 22. Juli 1923 einen Einblick hinter die Kulissen dieser aufkommenden Nachrichtenindustrie, schildert den großen Aufwand der betrieben wurde, um die Kameraleute möglichst schnell zum Ereignis und das Material möglichst schnell wieder zur Produktionsfirma zu bringen. Was es bedeutete „Neues vom Tage“ zu bebildern, als es noch keine Bevölkerung von Handy-Hobbyfilmern gab, die bei jedem Ereignis Bilder produzierten, erzählt uns Paula Rosa Leu.
Hat Elon Musk bald eine eigene Stadt?! Sie wird wohl gerade in Texas gebaut, dort sollen seine Angestellten wohnen können. Der Trailer zur neuen Staffel “Love Is Blind” ist da und es wird wild! Freie Nippel für alle! Die Berliner Bäderbetriebe haben ab sofort gleiche Kleidervorschriften für alle Badegäst*innen! Wir haben die Journalistin und Moderatorin Maria Popov gefragt, ob sich das auch andere Städte abgucken könnten. Und: Der neue Browser “Sidekick” soll Menschen mit ADHS dabei helfen, sich besser zu konzentrieren. Am Freitag, den 10. März, hat Tessniem Kadiri alles Wichtige aus ihren Feeds für euch kuratiert. Seid ihr Team “free the nipple” oder Team “bedeckt”? Schreibt uns an fomo@spotify.com. Learn more about your ad choices. Visit megaphone.fm/adchoices
Gegen den Mietenwahnsinn: In dieser Folge sprechen Raul und Benjamin mit Veza und Aino von Deutsche Wohnen & Co enteignen. Die Berliner Bürger:innen-Initiative fordert, dass große Wohnkonzerne in Berlin enteignet und vergesellschaftet werden. In Berlin würde das 243.000 Wohnungen betreffen, was per Volksentscheid mehrheitlich befürwortet wurde. Veza, Aino, Benjamin und Raul führen eine spannende Diskussion, ob die Enteignung von Wohnkonzernen konstruktiv ist, welche Schritte bei einem Volksentscheid wichtig sind und wieso es den “Druck von unten” bei vielen wichtigen Themen dringend braucht.
Wird man immer informiert, ob ein Zoom-Call aufgezeichnet wird? Sagt man immer „Nein“, wenn man nicht einverstanden ist, dass bei einer Hotline der Anruf zu Trainingszwecken aufgezeichnet wird? Fragen, mit denen sich offensichtlich auch schon Telephonist_innen 1922 beschäftigen mussten, wenn auch unter anderen technischen Vorzeichen. Die Berliner-Börsen Zeitung jedenfalls ist ganz begeistert ob der Möglichkeiten des neuen „Telegrapohons“, das es in der Ausgabe vom 16. Juli vorstellt. Paula Leu zeichnet auf.
Die Berliner Bürgermiesterin hält einen 15 Minütigen Videocall mit einem Deepfake von Vitali Klitschko, Digitale Avatare sind absoluter “Trend” und für Leute wie mich sind Beispielsweise Skins aus Games wie Fortnite nichts neues. Eine neue “Ära” im Bereich digital Identity bricht an und genau darüber haben Ilyas und ich, in der neusten Podcastfolge gesprochen. Genauer gesagt geht es um folgende Themen: ⛓ Welche Rolle wird die Blockchain spielen?
Die von den zwei Kunsthistorikern Dr. Fritz Goldschmidt und Dr. Victor Wallerstein nach dem Ersten Weltkrieg gegründete und nach ihnen benannte Galerie am Schöneberger Ufer 36a eröffnete 1921 eine Abteilung für die Moderne. Und in ihr fand vom April bis zum Juni 1922 eine Ausstellung von Wassily Kandinsky statt. Sie begleitete sozusagen Kandinskys Rückkehr nach Deutschland. War er vor dem Krieg als Mitbegründer der Künstlergruppe „Blauer Reiter“ in München tätig, zog ihn die russische Revolution nach Moskau, wo er 1920 der Leiter des „Instituts für Künstlerische Kultur“ wurde. Als ihm klar wurde, dass die neuen Machthaber in Rußland weder der künstlerischen Freiheit allgemein, noch der abstrakten Malerei im Besonderen zugeneigt waren, kehrte er zurück und folgte im Juni 22 dem Ruf Walter Gropius‘, um am Bauhaus in Weimar zu unterrichten. Die Berliner Börsen-Zeitung veröffentlichte in ihrer Ausgabe vom 10. Mai eine Kritik der Einzelausstellung bei Goldschmidt-Wallerstein. So ganz kann sich der Rezensent nicht für die Abstraktion Kandinskys erwärmen, wie Paula Leu zu berichten weiß.
Dass im Berlin 1922 eine große Zahl von Russ:innen lebte, dürfte bekannt sein. Ausgelöst durch die russische Revolution waren etwa erst die Anhänger des Zarentums, später das republikanische, liberale Bürgertum zur Flucht gezwungen und so entstanden in Berlin verschiedene russische Communities. Von der politischen Ausrichtung zu letzterer gehörte Wladimir Dmitrijewitsch Nabokow, der an der republikanischen Regierung nach dem Sturz des Zaren beteiligt war, welcher die Oktoberrevolution ein Ende setzte. Ihm und seiner Familie gelang die Flucht über die Krim und schließlich nach Berlin. Sein Sohn Vladimir, der später als Literat zu Weltruhm gelangen sollte, studierte zu der Zeit in Cambridge und publizierte erste Abhandlungen über Schmetterlinge. Nabokow, der Ältere, hatte einen Vortrag des ehemaligen Außenministers Pawel Miljukow, in der Philharmonie mitorganisiert. Zwei rechtsradikale Monarchisten sahen das als Gelegenheit, sich für den Sturz des Zaren zu rächen und schossen auf Miljukow. Nabokow eilte ihm zur Hilfe und wurde tödlich getroffen. Ein weiterer politischer Mord im Deutschland der 20er Jahre. Die Berliner Börsen-Zeitung vom 29. März 1922 berichtet. Für uns schildert Paula Leu den Hergang der Ereignisse.
Die Berliner Bühnen haben es gerade mit dem "Ödipus"-Stoff: Nach Deutschem Theater, Deutscher und Komischer Oper legt jetzt die Schaubühne mit ihrer Lesart nach. Am Sonntag war Berlin-Premiere. Von Ute Büsing
Die Berliner Bürgerinitiative „Deutsche Wohnen & Co. enteignen“ hat es geschafft. Die gesammelten 349.000 Unterschriften sollten nach der nun folgenden Prüfung ausreichen, um am 26. September parallel zur Bundestagswahl und zu den Wahlen zum Berliner Abgeordnetenhaus einen Volksentscheid durchzuführen. Es geht dabei um nicht weniger als die „Enteignung“ sämtlicher privatwirtschaftlicher Wohnungskonzerne, die mehr als 3.000Weiterlesen
1840 ursprünglich als zweckgebundenes Mittel zur Vereinfachung der postalischen Beförderung erfunden, entwickelte sich die ‘Briefmarke‘ rasch zu einem populären Sammlerobjekt und emanzipierte sich darüber von der ihr eigentlich zugedachten Funktion. Das wiederum machte sie schon bald zu einem Gegenstand von haushaltspolitischem Interesse: Wo Millionen Philatelisten bereit waren, für Briefmarken Geld auszugeben, ohne die ihnen dafür zustehende Dienstleistung in Anspruch zu nehmen, entdeckten gerade kleinere Staaten sie zunehmend als lukrative Einnahmequelle zur Aufbesserung der Staatskasse. Die Berliner Börsen-Zeitung vom 21. November 1920 illustriert diese Politik zunächst am Beispiel Liechtensteins, um sich dann einigen in Folge des Ersten Weltkriegs neuentstandenen, ähnlich verfahrenden Sammelgebieten in Ostmitteleuropa zuzuwenden – und abschließend kurz das gleichermaßen ökonomische wie auch propagandistische Potential anzudeuten, das sich erst aus der regelmäßigen Ausgabe motivisch wechselnder Sonderbriefmarken ergäbe. Es liest Frank Riede.
Das britische Kolonialreich war anno 1920 noch groß und mächtig – und es fing bereits unmittelbar vor der eigenen Haustür an. Seit Jahrhunderten stand Irland unter britischer Herrschaft, und bald ebenso lang begehrten weite Teile der katholischen irischen Bevölkerung gegen eben diese Herrschaft auf und kämpften zunehmend auch mit gewaltsamen Mitteln für eine Loslösung von England. Der seinerzeitige liberale britische Premierminister Lloyd George zeigte sich, als einziger Waliser der dieses Amt je bekleidete, den irischen Interessen gegenüber vergleichsweise entgegenkommend. Eine vollständige Unabhängigkeit der Insel vom Empire lehnte aber auch er ab. Zudem bestand auch schon damals das Problem der großen protestantischen Bevölkerungsgruppe in der nördlichen Provinz Ulster, an dem noch bis heute jede nachhaltige politische Lösung gescheitert ist. Die Berliner Börsen-Zeitung vom 15. August 1920 analysiert die damalige Lage, es liest Frank Riede.
Die Berliner Bühnen sind noch immer geschlossen undn dieAuftritte des Staatsballets abgesagt, aber ganz auf Tanz muss das Publikum nicht verzichten. Das Staatsballett Berlin zeigt sein digitales Gala-Programm "From Berlin with Love", in dem Tänzer*innen Meisterwerke, Raritäten des Repertoires oder vollkommen neue Werke präsentieren. Unser Tanzkritiker Frank Schmid hat sich die Gala per Stream angesehen.
Die Berliner Bürgerinitiative „Deutsche Wohnen enteignen“ polarisiert den Wohnungsmarkt. Ein Volksbegehren soll Großvermieter mit mehr als 3000 Mietwohnungen enteignen. Befürworter sehen darin eine Rettung aus der Berliner Wohnungsnot, Kritiker warnen vor der Rückkehr des Sozialismus. Weitere Themen: Der Bitcoin ist zurück. Bleibt er auch? Zschäpitz lobt die neue Reife der jungen Bitcoin-Währung und erkennt gleich mehrere positive Entwicklungen. Das Berliner Fintech-Unicorn N26 ist Opfer von Phishingattacken und der mangelnde Kundensupport der mobilen Bank ruft die Finanzaufsicht auf den Plan. Tesla präsentiert katastrophale Absatzzahlen für das vergangene Quartal. Halb so wild urteilt Deffner und erkennt ein neues Muster. Hin und her macht Taschen leer - eine neue Studie untersucht Markttiming und identifiziert dreizehn entscheidende Tage für die Rendite.
Wenn der neue Investor kommt, dann wird es oft ungemütlich. Das müssen gerade die sogenannten Ku'damm-Bühnen in Berlin erfahren, also das Theater und die Komödie am Kurfürstendamm, denen ein Investor eine Räumungsklage an den Hals hängte – und damit vor Gericht in erster Instanz sogar erfolgreich war. Wie aber konnte es überhaupt so weit kommen? Was ist da städtebaulich passiert am Ku'damm-Karree? Und wofür stehen diese Bühnen? Darüber spricht Georg Kasch in der neuesten Folge unseres Podcasts mit nachtkritik.de-Redakteurin Esther Slevogt.
Die Berliner Bücherfrauen luden am 12. Juni 2013 zur Diskussion in den Grünen Salon Im Rahmen des Jahresthemas „Geistiges Eigentum und Urheberrecht im Internetzeitalter“ luden die BücherFrauenen in Kooperation mit ARTWert in den Grünen Salon der Berliner Volksbühne. Auf dem Podium diskutierten die Schriftstellerin Tanja Dückers, der Verleger Volker Oppmann, die Medien- und Urheberrechtsanwältin Isabell Serauky und die Fachredakteurin Valie Djordjevic über die Anforderungen an ein zeitgemäßes Urheberrecht. Kostenloser Download von einem Server in Togo Tanja Dückers schilderte den Fall, dass der neue Roman einer bekannten deutschen Autorin zeitgleich mit dem offiziellen Erscheinen im Verlag im Internet kostenlos von Unbekannten zum Download auf einem Server in Togo angeboten wurde. Dies sei für jede Schriftstellerin eine Art Worst-Case-Szenario, so Dückers, weil sich damit der Gewinn am Resultat jahrelanger Arbeit stark dezimiere. Auch warnte sie davor, jeden Verlag zum kommerziellen Feindbild zu erklären. Notizen im E-Book E-Books mit so genanntem hartem Kopierschutz könne man weder verleihen noch verschenken wie ein herkömmliches Buch, warnte dagegen Volker Oppmann, Begründer von Textunes und Verleger von „Onkel und Onkel“. Es sei über eine Datenkennung nur für die jeweilige Benutzerin zugänglich. Außerdem hinterlasse man selbst beim Lesen eines E-Books verwertbare Daten, die der Anbieter der Software vermarkten könne. Das Unternehmen könne zum Beispiel erkennen, wie weit man das Buch in welcher Zeit gelesen habe. Es habe auch Zugriff auf die angelegten Notizen. Dies fiele dann eher unter den Daten- und weniger unter den Urheberschutz wandte die Anwältin Isabell Serauky von der Anwaltssozietät Jurati ein. Dennoch müsse jede eine noch höhere Sensibilität dafür entwickeln, welche Spuren man im Netz hinterlasse, betonte Fachredakteurin Valie Djordjevic von iRights.info. Die Leserin von Morgen Bei der gut besuchten Veranstaltung mündeten die Debatten um den Urheberschutz immer wieder in der Frage nach den sich verändernden Rollen von LeserInnen und VerlegerInnen, AutorInnen und BuchhändlerInnen im digitalen Zeitalter. Hören Sie hier einen Auszug aus der Publikumsdebatte. Zu hören sind in der Reihenfolge: Sybil Volks, Volker Oppmann, Andrea Böltken, Valie Djordjevic und Tanja Dückers. Wenn Sie eine ganze Veranstaltung miterleben wollen, besuchen Sie persönlich die Berliner Bücherfrauen! Podacst-Mitschnitt (13:30 min.) und Bericht von Cornelia Saxe für BücherFrauen Berlin.