Das hier ist "Klaar Kimming" - der Kapitalmarktpodcast von Breidenbach von Schlieffen & Co. "Klaar Kimming" ist eine friesische Lebensweisheit und bedeutet so viel wie "Klarer Verstand". Mit klarem Verstand lässt sich der Kapitalmarkt auch in schwierigen Zeiten sicher durchsegeln, weshalb wir in diesem Podcast unsere Sicht auf aktuelle Kapitalmarktthemen schildern. Mehr zu erfahren gibt es zudem auch in Schriftform unter www.digitalesfamilyoffice.de .
The US Exceptionalism war das Erfolgsrezept der USA seit der großen Finanzkrise der Jahre 2008 und 2009. Das Bankensystem wurde wie kein zweites geheilt. Die in den USA zu teure Arbeitskraft wurde ins preiswertere Ausland verlegt. Frei gewordene Kapazitäten konnten für den Aufbau einer einzigartigen Dienstleistungsindustrie genutzt werden, die die ganze Welt versorgt und wodurch die Corona Krise besser überstanden werden konnte als in den meisten anderen Ländern. Mit dieser Einzigartigkeit geht es wahrscheinlich zu Ende. Zölle sollen sie ersetzen. Bürokratie und Handelsbarrieren sollen Innovation ersetzen. Der Tag der Befreiung, der Liberation Day wird in die Wirtschaftsgeschichte eingehen, aber mit einem anderen Vorzeichen als von deren Initiatoren erwartet. Es kann der Beginn der Selbstzerstörung sein.
Politische Börsen sind auf Dauer unwichtig. Die Historie hat gezeigt, dass es egal ist, welche Partei den US Präsidenten stellt. Wesentlich für die Entwicklung von Aktienmärkten ist die Entwicklung von Unternehmensgewinnen. Die Politik setzt für die freie Entfaltung der Wirtschaft lediglich die Rahmenbedingungen. Dazu gehören unter anderem eine ruhige Hand und Rechtssicherheit. Manche Länder, wie die USA machen das seit Jahrzehnten besser als andere Länder. Ob das so bleibt, muss und wird sich zeigen.
In Bezug auf den Podcast vom 7. August zeigen wir auf, wie sich die Rezessionserwartungen seit Anfang Juli entwickelt haben. Ein Wechselbad der Gefühle zwischen Rezessionsängsten und Zinshoffnungen lässt die Börsen schwankungsanfällig. Für eine nachhaltige Beruhigung erscheinen die Rezessionsängste noch zu gering. Nachdem die Hälfte der Kursverluste in kurzer Zeit aufgeholt wurden, kann es zu einer zweiten Korrekturwelle kommen.
Am Freitag, den 2. August startete eine Korrektur der Aktienmärkte, wie man sie selten erlebt. Am Montag setzte sich die Talfahrt fort und der Japanische Aktienmarkt markierte einen der größten Tagesverluste in seiner Geschichte. Das Wort Rezessionsangst machte schnell die Runde. Auch wurden Vergleiche zu früheren Marktphasen herbeigeführt. Angst und Schrecken breiteten sich in Windeseile aus. Es gilt den Versuch zu unternehmen die Entwicklungen einzuordnen.
Seit November 2023 zeigen sich insbesondere Aktienmärkte von ihrer guten Seite. Damit rücken auch jüngste Stressphasen zunehmend in Vergessenheit. Während Ende Oktober Aktien noch Teufelszeug waren, wird ein MSCI Welt ETF sechs Monate später vielfach als sichere Geldanlage bezeichnet. Diese Aussage ist mutig und veranlasst uns, ergebnisoffen an unabhängiger Stelle nachzufragen, was als sichere Geldanlage bezeichnet wird und ob ein Investment in ein MSCI Welt ETF eine sichere Geldanlage ist.
Vieles fühlt sich an wie 2018/2019. Nach dem starken Kapitalmarktjahr 2017 waren Marktteilnehmer uneingeschränkt positiv für 2018. Am Ende des Jahres hatten Aktienmärkte um teilweise mehr als 20% korrigiert und Strategen sowie Presse schrieben, dass sich die Aktienmärkte in einem Bärenmarkt befänden. In 2019 stiegen aber entgegen den Erwartungen die Kurse. Der Bärenmarkt war gedanklich immer noch da, so dass die Stimmung bis Ende September negativ blieb. Erst im 4. Quartal wurden die Sorgen über Bord geworfen und Aktien gekauft. Auch wenn sich die Geschichte nicht wiederholt, reimt sie sich häufig und so fühlt sich 2023 ähnlich wie 2019 an.
Vor ziemlich genau 10 Monaten begannen die globalen Aktienmärkte sowie Anleihemärkte zu fallen. Wegen seiner hohen Zinssensitivität wurde die Korrektur vom NASDAQ gestartet, der 4 Monate vor der ersten Leitzinserhöhung begann, zu fallen. Am 19.11.21 gab es keine Zins- und Rezessionsängste, heute wird von nichts anderem gesprochen. Am 19.11.21 hatten Investoren eine hohe Aktienquote und wenig Liquidität. Heute haben die gleichen Investoren wenig Aktien und viel Cash.
Mit dieser Ad-Hoc Aufnahme (per iPhone aus den USA) möchten wir uns in diesen schwierigen Zeiten melden. In Podcastepisode #25 war die Überschrift "Der Crash ist nicht überall". Nach einer gewissen Beruhigung der Märkte hat die Ankündigung der EZB, die Zinsen zu erhöhen sowie die Aussage der FED, dass Zinserhöhungen von 0,75% normal sein werden, die Märkte vollkommen verschreckt. Vor 2 Jahren noch hieß die Sorge "Deflation und Rezession". Heute heißt sie "Inflation und Rezession". Natürlich passen diese Begriffe zusammen. Allerdings muss man sehr wohl nachfragen, was die Gründe für die Inflation sind. Eine ungezügelte und undifferenzierte Nachfrage ist es jedenfalls nicht. Auch ist der Grund keine überhitzte Konjunktur mit hoher Kapazitätsauslastung. Sie ist das Resultat von Angebotsausfällen, was etwas ganz anderes ist. Der Kapitalmarkt sollte das zwar unterscheiden können, kann es aber nicht. Die Teilnehmer sehen nur noch Wind & Regen und wollen sich ins Trockene begeben, was zu diesen zwischenzeitlich als irrational zu bezeichnenden massiven Verkäufen führt.
Es fühlt sich mal wieder furchtbar an. Aktienmärkte scheinen im freien Fall. Ist das aber wirklich so? Dieser Podcast beleuchtet die Entwicklungen sowie die aktuelle Situation. Wir zeigen auf, wie die Stimmungslage ist, und dass es Opportunitäten gibt. Für die weitere Entwicklung der Wirtschaft und der Kapitalmärkte wird Innovation essentiell sein. Viele Unternehmen werden diese neu lernen müssen, anderen bietet es riesige Chancen, wobei der volkswirtschaftliche Mehrwert im Vordergrund stehen wird.
Seit heute ist Krieg und wie lange er dauern wird, wissen wir nicht. Mitten in den Diskussionen um Inflation, notwendiger Zentralbankpolitik und steigenden Zinsen erwischt alle ein bekanntes Thema mit neuer Heftigkeit. Natürlich können wir nicht - und versuchen es auch nicht - die Politik hinter dem Krieg zu analysieren. Unsere Aufgabe ist, Investoren vor größerem Schaden zu bewahren und in Phasen wie diesen die Hand zu halten, Ruhe zu bewahren und als Dialogpartner zur Verfügung zu stehen. Für unsere Anlagestrategien ändert sich nichts, da wir nie in Extremen investiert sind, sondern ausbalancierte Portfolios führen. Um erfolgreich am Kapitalmarkt zu investieren, muss man Verlustphasen akzeptieren und konsequent rebalancen und damit Verwerfungen für sich nutzen.
Globale Aktien haben seit Jahresanfang fast 10% verloren, für den US Technologieindex war es sogar etwas mehr. Für die Aktienmärkte der USA ist dieser Jahresanfang einer der schlechtesten der letzten Jahrzehnte. Allerdings ist die aktuelle Entwicklung an den Märkten etwas ganz Normales. Auch wenn Viele es regelmäßig ignorieren, sind Aktienmärkte keine Einbahnstraße, sondern unterliegen Schwankungen.
Magnus von Schlieffen fasst in diesem Kundenbrief von Ende August die Entwicklungen der Kapitalmärkte sowie die Entwicklung der Kundenportfolien in 2021 zusammen und gibt anschließend einen Ausblick auf das verbleibende Drittel des Jahres.
Immer wieder lassen sich Gabor Steingart und sein THE PIONEER Team dazu hinreissen, Crashpropheten in ihre Podcast-Formate einzuladen. Solche Propheten verfolgen ausschließlich das Ziel, ihre nutzlosen Bücher zu verkaufen. Herr Steingart verwendet für solche Interviewpartner gerne das Wort "schonungslos". Schonungslos ist diese Verschwendung der Zeit, der Rest ist phrasengefüllte Leere.
Das Konzept und die Themen der Nachhaltigkeit werden nicht nur in der Politik um die Wette genutzt, sondern auch in der Investmentindustrie. Anbieter liefern sich ein Rennen, wer schneller und noch nachhaltiger ist. Dabei wird der Begriff "nachhaltig" auf Klima und Natur reduziert, obwohl es für eine wirkliche Nachhaltigkeit weit mehr als Klima und Natur bedarf. Dieser Podcast beschäftigt sich mit den Facetten der Nachhaltigkeit, und dass Rendite und Nachhaltigkeit nicht im Wettbewerb zueinander stehen, sondern eine Symbiose bilden.
An den Kapitalmärkten war 2020 das Jahr der Panik, der Verwunderung, der Sprachlosigkeit und bestimmt auch der Bewunderung. 2021 entpuppt sich mehr und mehr zum Jahr der Leichtfüssigkeit gepaart mit einer (zu) hohen Risikoaffinität. Anstelle konsequent in Unternehmen mit Zukunft zu investieren, reizt viele Markteilnehmer viel mehr das vermeintlich schnelle Geld, womit schnell wechselnden Moden gefolgt wird. Mit Investment hat das wenig zu tun, dafür um so mehr mit Spielerei.
Die von Breidenbach von Schlieffen & Co. entwickelte Heatmap deutet auf ein besonders (zu) positives Stimmungsbild der Investoren hin. Es war schon immer ein Warnzeichen, wenn sich alle einig waren. Im März 2020 herrschte Panik, aktuell herrscht Gier. Wie schon in unserem letzten Podcast erläutert, sehen wir einige Parallelen zu dem Jahr 1999. Es war das Jahr des Neuen Marktes und egal, was man als Investor anpackte, es ging gut. Bis es ab März 2000 nicht mehr gut ging.
Medien berichten über Kapitalmärkte in der Regel nur zu Zeiten, wenn es Krisen oder Euphorie zu melden gibt. Krisen bieten Kaufkurse und Euphorie Verkaufskurse. Die verklärte Sicht vieler auf offenkundig marktmanipulatives Verhalten ist Besorgnis erregend. Der Kapitalmarkt ist eine Crowdfinancing-Platform und keine Theaterbühne für Spieler und Zocker. Egal von wem sie stammt, jede Form der Marktmanipulation ist deutlich zu verurteilen. Die böse Macht sind nicht die Hedgefonds, sondern die Marktmanipulatoren, die nur ihren eigenen Gewinn im Fokus haben und somit nicht sozial, sondern unsozial agieren.
Mit der Ankunft der zweiten COVID-19-Welle scheinen viele aufgeschreckt zu sein. Die Wahlen in den USA erscheinen aus europäischer Sicht auch nicht beruhigend und fallende Aktienkurse mag niemand, auch wenn fallende Kurse wie ein Gewitter zur Reinigung beitragen.
Traurig aber wahr! Als Bundesminister für Finanzen ist Olaf Scholz quasi der Finanzvorstand der Bundesrepublik Deutschland und hat damit eine der wichtigsten Positionen im Land inne. Als Investor traut er scheinbar den deutschen Unternehmen nicht und investiert seine Ersparnisse nicht in Aktien, sondern lässt sie bei Banken auf dem Sparbuch sowie Girokonto liegen. Für die deutschen Sparer ist das ein falsches Signal und gegenüber den Vorständen deutscher börsennotierter Unternehmen der Beweis des Misstrauens.
Liest man die Zeitung und lauscht den sorgenvollen Kommentaren Vieler, muss man den Eindruck haben, dass die Aktienmärkte in den letzten 2 Monaten deutlich gestiegen sind. Obwohl das nicht der Fall ist, ist die Positionierung deutscher wie globaler Investoren weniger defensiv. Von einer hohen Risikobereitschaft, die für deutliche Korrekturen der notwendige Nährboden ist, sind die Investoren aber noch weit entfernt. Es gibt genügend Gründe, wachsam zu sein, aber noch nicht genügend Gründe, besorgt zu sein.
Mit dieser Podcast-Episode nehmen wir eine klare Position zur Wahl von Delivery Hero als Ersatz für Wirecard im DAX Index ein. Dies leiten wir her und liefern die notwendige Begründung. Wir kritisieren die Entscheidung der DAX Kommission, mahnen aber auch die Rolle des Deutschen Aktieninstitut an. Dieses hat zwar keine Entscheidungsgewalt, hätte sich aber positionieren können, damit mit Vernunft entschieden und nicht einer Mode gefolgt wird.
Den letzten Podcast beendeten wir mit den Worten "Mit Angst nach oben". Das hat sich in den letzten 4 Wochen bewahrheitet. Die weiter positive Entwicklung der Kapitalmärkte hat zwar an Dynamik verloren, ist aber immer noch positiv. Noch überwiegt die Angst. Laufen die Märkte weiter, könnte sich das ändern. Es wäre wünschenswert, wenn der Markt die kommenden Wochen pausiert und wieder etwas nervöser wird. Dauerhaft steigen Kurse nur, wenn sie von Sorgen begleitet sind.
Im letzten Podcast hatten wir auf die zu erwartenden Ergebnisse der Fondsmanagerumfrage von Bank of America Securities hingewiesen. Diese wurden heute veröffentlicht und bieten eine gute Gelegenheit, den Status Quo der Erwartungshaltung der befragten Vermögensverwalter zu überprüfen. Sind diese für eine Korrektur positioniert?
Man könnte den Eindruck haben, dass der jüngste Kursrutsch der Beginn einer neuen Abwärtssprirale ist. Wir denken (noch) nicht und sehen die Gründe für den startken Anstieg Anfang Juni und der anschließenden Korrektur eher in der Auflösung von Absicherungsmaßnahmen und dem anschließenden Fehlen dieser.
Die Stimmung der Investoren bleibt von Sorge und Vorsichtigkeit bestimmt. Allerdings beginnen diese Absicherungen zu schmerzen, was zu der Notwendigkeit der Auflösung von Portfolioabsicherungen führt und Aktienkurse treibt.
Die Kombination aus sehr viel Geld geparkt in Geldmarktfonds und Staatsanleihen, dem fehlenden Grundvertrauen gegenüber Aktien, der schlechten Stimmung der Marktteilnehmer sowie der Stabilisierung der Märkte für Unternehmensanleihen durch die Zentralbanken ist eine gute Basis für zumindest nicht dramatisch fallende Aktienkurse.
Es ist ein allgemeiner und großer Irrtum, dass an den Kapitalmärkten Erwartungen bewertet werden. Es wird die Veränderung der Erwartung bewertet und wehe diese Veränderung ändert sich.
Staatsanleihen sind endgültig uninteressant.
Informationen treiben Informationen, treiben Menschen, treiben Kapitalmärkte. Es ist ein guter Rat, sich von den Kapitalmärkten nicht treiben zu lassen und nicht alles zu glauben, was man liest und hört. Ein Vergleich dieser Rezession mit früheren Rezessionen.
Die Flucht in Liquidität hat die Preise aller Aktien und Anleihen im Schnellverfahren verfallen lassen. Aber nicht jeder Preis entspricht dem Wert. Die Zentralbanken als Retter in der Not.
Während der Optionsverfall in Europa ruhig verlief, waren die letzten beiden Stunden der US Börsen purer Stress. Teil 2 des Liquiditätscrunches beendet eine der historisch schlechtesteten Kapitalmarktwochen und führt zu Kaufgelegenheiten am Anleihemarkt.
Ein Vergleich von 2 Unternehmen vor und nach dem Platzen der Internetblase soll zeigen, worauf man sich als Investor fokkussieren sollte.
Im Anleihe-Markt kam es durch den Abfluss größerer Geldmengen zu einem "Liquiditätscrunch" - starken Kursverlusten ausgelöst dadurch, dass überproportional viel verkauft wurde und dem gegenüber kaum Kauforders standen. Dies wird in diesem Podcast genauer beleuchtet.