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Am 24. April 1975 stürmte ein RAF-Kommando die deutsche Botschaft in Stockholm und brachte zwölf Geiseln in seine Gewalt. Es gab Tote und Verletzte. Ziel der Angreifer war die Freilassung anderer RAF-Mitglieder wie Andreas Baader und Ulrike Meinhof. Dittrich, Monika www.deutschlandfunk.de, Kalenderblatt
In den letzten 50 Jahren begleitete der Strafrechtsverteidiger Bernard Rambert Prozesse, in welchen so betitelte "Öko-Anarchisten", "RAF-Mitglieder", Anti-faschist:innen und Klimaaktivist:innen oder Demonstrant:innen angeklagt waren. So wurde er auch schon als "Terroristenanwalt" oder als "Roter Beni" bezeichnet. Im neuen Film "Suspekt" von Christian Labhart steht er im Gespräch und redet über Formen von Gewalt und politischen Widerstand. von Mirco Kaempf
Einige Mitglieder der Gruppe lassen sich in Amman von der Palästinensischen Befreiungsorganisation im Guerillakampf ausbilden. Doch der Plan geht mächtig schief: Die antiautoritären Guerilla-Lehrlinge haben mit militärischem Drill nichts am Hut und werden bald wieder nach Deutschland geschickt. Zurück in Berlin gibt es viel zu tun: Geld, Waffen und Autos. Doch die Polizei kann bald fünf RAF-Mitglieder festnehmen. Der Druck auf die RAF steigt und sie werden nervös: Bei einer Verkehrskontrolle zieht die Terroristin Petra Schelm eine Waffe und beginnt um sich zu schießen. Ein FYEO Original. Nach einer Idee von Sebastian Nuss Gesprochen von Sylvester Groth & Jule Ronstedt In den Hauptrollen: Pit Bukowski, Annette Strasser & Caroline Ebner Entwickelt & geschrieben von Sebastian Nuss Regie: Memo Jeftic Sounddesign: Christoph Lofi In weiteren Rollen: Rüdiger Hauffe, Martin Herrmann, Gesa Geue, Hanna von Peinen, Chris Betz, Kruna Savic, Henner Momann, Boris Motzki, Simon Braunboeck, Moritz Pliqet, Lisa Eder, Klaus Köhler, Patrick Braun, Christiane Prätorius und viele weitere Produziert von Memo Jeftic und Tristan Lehmann Gesamtleitung FYEO: Benjamin Risom, Luca Hirschfeld und Tristan Lehmann Burn, Germany, Burn ist ein FYEO Original von Memofilm Du möchtest Werbung in diesem Podcast schalten? Dann erfahre hier mehr über die Werbemöglichkeiten bei Seven.One Audio: https://www.seven.one/portfolio/sevenone-audio
Der Stammheim-Prozess gegen die RAF-Mitglieder brachte erhebliche rechtsstaatliche und verfahrensrechtliche Kontroversen mit sich. Die strengen Haftbedingungen und die Abhörung vertraulicher Gespräche zwischen Verteidigern und Angeklagten verletzten die Verteidigungsrechte massiv. Die Verteidigung, darunter prominente Anwälte wie Otto Schily, sah sich durch die Ablehnung nahezu aller Anträge und die extremen Sicherheitsvorkehrungen im Gerichtssaal systematisch benachteiligt, was das Verfahren wie einen Schauprozess erscheinen liess. Schily ging so weit, das Gerichtsverfahren teilweise zu boykottieren, um auf die untragbaren Bedingungen aufmerksam zu machen. Vertrauliche Informationen gelangten zudem an die Presse, was den Eindruck verstärkte, dass eine gezielte Vorverurteilung der Angeklagten erfolgte. Der grenzwertige Umgang mit rechtsstaatlichen Prinzipien im Stammheim-Prozess mag Otto Schily dazu bewogen haben, sich vom Beruf des Strafverteidigers abzuwenden. Der RAF-Prozess bleibt ein prägendes Beispiel dafür, wie staatliche Sicherheitsinteressen den Rechtsstaat unterlaufen können. Feedback oder Fragen? Schreibe an [bonin@blra.ch](https://www.duribonin.ch). Als Strafverteidiger erhält man Einblicke in die unglaublichsten Fälle und arbeitet eng mit sehr unterschiedlichen und spannenden Menschen zusammen. Im Podcast [Auf dem Weg als Anwält:in](https://www.duribonin.ch/podcast) versucht der Anwalt [Duri Bonin](https://www.duribonin.ch) gemeinsam mit seinen Gesprächspartnern (Beschuldigte, Verurteilte, Staatsanwälte, Strafverteidiger, Gutachter, Opfer, Unschuldige, Schuldige …) zu ergründen, wie diese ticken, was sie antreibt und wie sie das Rechtssystem erleben. Behandelt werden urmenschliche Themen. Bei genauerem Hinsehen findet man Antworten auf eigene Fragen des Lebens und der Gesellschaft. Links zu diesem Podcast: - [#644 Kann man sich als Strafverteidiger mit Beweisanträgen strafbar machen? Otto Schily - vom RAF-Strafverteidiger zum Beschuldigten](https://www.duribonin.ch/644-vom-anwalt-zum-beschuldigten-kann-man-sich-mit-beweisantraegen-strafbar-machen/) - Anwaltskanzlei von [Duri Bonin](https://www.duribonin.ch) - [Lehrbücher für Anwaltsprüfung und Anwaltsmanagement](https://www.duribonin.ch/shop/) - Das Buch zum Podcast: [In schwierigem Gelände — Gespräche über Strafverfolgung, Strafverteidigung & Urteilsfindung](https://www.duribonin.ch/shop/) Die Podcasts "Auf dem Weg als Anwält:in" sind unter https://www.duribonin.ch/podcast/ oder auf allen üblichen Plattformen zu hören
Wie taucht man über Jahrzehnte lang inmitten der Gesellschaft ab? Butz Peters ist Jurist, Journalist und einer der Experten, wenn es um Berichterstattung rund um die RAF geht. Im Gespräch mit Wolfgang geht er der Frage nach, wieso Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub noch immer nicht gefunden wurden, nachdem in der Wohnung der inzwischen gefassten Ex-RAF-Terroristin Daniela Klette Hinweise auf ihre zwei Komplizen gefunden wurden. Außerdem bespricht Butz Peters die Beziehung der drei notorischen RAF-Mitglieder und was eigentlich die Voraussetzungen sind, um als gesuchte Terroristen in Deutschland abtauchen zu können. Die beiden gehen außerdem der Frage nach, was aus denen geworden ist, die aus der Haft herausgekommen sind. Du möchtest mehr über unsere Werbepartner erfahren? Hier findest du alle Infos & Rabatte: https://linktr.ee/ApokalypseundFilterkaffee
Hunderte Schüsse sollen gefallen sein, als am 1.Juni 1972 die Polizei im Frankfurter Nordend drei Mitglieder aus dem harten Kern der "Roten Armee Fraktion" festnahm: Andreas Baader, Holger Meins und Jan-Carl Raspe. In den Wochen zuvor hatte die Terrorgruppe eine Reihe von Anschlägen verübt. Baader saß 1970 schon einmal im Gefängnis, war aber mithilfe der Journalistin Ulrike Meinhof befreit worden und hielt sich seitdem im Untergrund auf bzw. zusammen mit anderen Angehörigen der Terrorgruppe in Jordanien, wo sie wiederum bei palästinensischen Terroristen Waffentraining bekamen. Zurück in der Bundesrepublik verüben sie 1972 zahlreiche Bombenanschläge – auf das Hauptquartiere der US-Streitkräfte in Frankfurt und Heidelberg, auf Polizeistationen, auf die Zentrale des Axel-Springer-Verlags in Hamburg. Welche Bedeutung die Festnahme von Baader, Meins und Raspe hat, zeigt sich auch darin, wie ausführlich die Nachrichten des Südwestfunks und die unmittelbar anschließende Sondersendung darauf eingehen. Sie unterstützen auch die weiteren Fahndungsaufrufe der Polizei.
Als Jurist bei der Bundesanwaltschaft war Klaus Pflieger zuständig für Strafverfahren gegen RAF-Mitglieder. Bis heute lässt ihn dieses dunkle Kapitel deutscher Nachkriegsgeschichte nicht los.
Das Vorgehen Israels im Gazastreifen, die Äußerungen von Papst Franziskus zum Krieg gegen die Ukraine und die Solidaritätsdemonstration in Berlin für ehemalige RAF-Mitglieder sind heute die Themen. www.deutschlandfunk.de, Presseschau
Walter Rubach hat seine Karriere dem Verbrechen gewidmet. In den vergangenen rund 40 Jahren gab es kaum einen aufsehenerregenden Fall in der Region, an dem der Strafverteidiger nicht beteiligt war: Er betreute RAF-Mitglieder, verteidigte den Entführer der kleinen Ursula Herrmann oder den Sexualstraftäter und Ex-Landtagsabgeordneten Linus Förster. Warum vertritt er die Kriminellsten der Kriminellen? Darüber spricht Rubach in einer neuen Folge unseres Podcasts "Augsburg, meine Stadt". Für diese Folge hat unsere Redaktion den Podcast vom Aufnahmestudio auf die Bühne verlagert. Das Gespräch mit Rubach ist das zweite von dreien, das vor einem kleinen Publikum im neu gestalteten Kundencenter der Augsburger Allgemeinen in der Maximilianstraße 3 stattfand. Rubach spricht in der neuen Folge unseres Podcasts zunächst über einen aktuellen Fall: Er vertritt den Mann, der in Langweid (Landkreis Augsburg) drei Menschen getötet haben soll. Wie kam er zu dem Fall? Wie erlebt er den Tatverdächtigen? Und welche Bedingung stellt er all seinen Mandanten, ehe er sie vertritt? Außerdem erklärt Rubach im Gespräch mit Ina Marks und Axel Hechelmann, wie er sich auf Gerichtsprozesse vorbereitet, welche Strategien er anwendet und wann er im Gerichtssaal laut wird. Der Mittsiebziger sagt auch, was er von der Theorie hält, dass in jedem Menschen das Böse steckt – und warum nur manche Menschen Schlimmes tun und andere wiederum nicht. Im Podcast erzählt Rubach auch, wie er sich in jungen Jahren der linken Szene in Berlin anschloss, wann ihm die Tränen kommen, wie sein privates Leben als Sportskanone, Lebemann und Weltenbummler aussieht und was er an Augsburg schätzt.
Namen wie Stammheim, Hanns-Martin Schleyer sowie Landshut und Mogadischu. Am Ende setzte sich der Staat gegen die Forderungen der RAF durch. Er befreite die Geiseln in der Lufthansa-Maschine in Somalia, musste dafür aber die Ermordung des entführten Arbeitgeberpräsidenten und Vorsitzenden des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, Hanns-Martin Schleyer, in Kauf nehmen. Kurz zuvor hatten sich im Hochsicherheitstrakt der Justizvollzugsanstalt Stuttgart-Stammheim drei der vier inhaftierten RAF-Mitglieder umgebracht. Heute wird das Festhalten des Staates an seiner Nichterpressbarkeit durch Terroristen als richtig bewertet. Die Bundesrepublik habe sich als Demokratie bewährt. Was aber wäre gewesen, wenn beispielsweise der Zugriff auf das entführte Flugzeug in Mogadischu nicht gelungen wäre? Was, wenn die Entführer die Maschine in die Luft gesprengt hätten? Was wäre dann aus der Bundesrepublik geworden? Wir haben diese Fragen dem Historiker Kevin Lenk von der Universität Münster gestellt. Den Originalbeitrag und mehr finden Sie bitte hier: https://lisa.gerda-henkel-stiftung.de/waswaeregewesen_kevinlenk_deutscherherbst
Die Mitglieder der "Rote Armee Fraktion" RAF sahen sich selbst als "kommunistische antiimperialistische Stadtguerilla". Ihre Anschläge führten zu einer starken Aufrüstung der Sicherheitsbehörden und wurden begleitet von einer emotionalisierten öffentlichen Diskussion. Nach der Festnahme der Gründungsmitglieder 1972 dienten die meisten Aktionen dem Versuch, RAF-Mitglieder freizupressen. Im "Deutschen Herbst" 1977 kommt es mit der "Landshut"-Entführung und der Ermordung von Hanns Martin Schleyer zur Eskalation. Hintergründe: Der Terror der RAF - Morden gegen die Staatsmacht http://www.ndr.de/geschichte/chronologie/raf392.html Vom Studentenprotest zum RAF-Terror https://www.ndr.de/geschichte/chronologie/entstehungraf101.html RAF: Von der Baader-Meinhof-Bande bis zur Auflösung https://www.ndr.de/geschichte/chronologie/raf121.html Terror der RAF: Hamburg war eine Bastion https://www.ndr.de/geschichte/chronologie/raf374.html Hamburger Polizist wird 1971 erstes Mordopfer der RAF https://www.ndr.de/geschichte/schauplaetze/raf380.html https://www.ndr.de/geschichte/schauplaetze/Hamburger-Polizist-wird-1971-erstes-Mordopfer-der-RAF,raf380.html RAF-Terror in Hamburg kostet Soko-Leiter 1972 das Leben https://www.ndr.de/geschichte/chronologie/rafhamburg101.html Ulrike Meinhof und die RAF: Eine Frau radikalisiert sich https://www.ndr.de/geschichte/koepfe/meinhof105.html Wie RAF-Terroristin Ulrike Meinhof festgenommen wurde https://www.ndr.de/geschichte/chronologie/meinhoffestnahme101.html Wie RAF-Terroristin Gudrun Ensslin in Hamburg gefasst wurde https://www.ndr.de/geschichte/koepfe/ensslinfestnahme101.html Christian Klar: Wie der RAF-Terrorist in die Falle ging https://www.ndr.de/geschichte/chronologie/klarfestnahme101.html Bundesanwaltschaft gegen Baader-Meinhof https://daserste.ndr.de/panorama/archiv/1971/-,panorama12430.html Wie fair war der Stammheim-Prozess? https://www.ndr.de/geschichte/chronologie/stammheimprozess101.html RAF-Häftlinge im Hungerstreik: Zwangsernährung https://daserste.ndr.de/panorama/archiv/1977/-,panorama12414.html Lauschaffäre von Stammheim https://daserste.ndr.de/panorama/archiv/1977/-,panorama11288.html Bilanz des Terrorismus https://daserste.ndr.de/panorama/archiv/1977/-,panorama12422.html Anti-Terror-Gesetz: Antwort auf den RAF-Terrorismus https://www.ndr.de/geschichte/chronologie/audio396580.html
Im Jahr 1977 überfallen RAF-Terroristen Banken, sie entführen Politiker und verüben Mordanschläge. Im Oktober 1977 entführt ein Terrorkommando die Lufthansa-Maschine "Landshut", um RAF-Mitglieder aus dem Gefängnis frei zu pressen. Die Ereignisse gehen als "Deutscher Herbst" in die Geschichte ein. **********Ihr hört in dieser "Eine Stunde History":00:11:00 - Diana Müll saß im Oktober 1977 in der entführten Maschine.00:22:18 - Der Journalist Kurt Oesterle hat ein Buch über den Vollzugsbeamten in Stuttgart Stammheim, Horst Bubeck, geschrieben.00:32:02 - Der Autor und Rechtsanwalt Butz Peters erläutert den Anfang vom Ende des Terrors in Deutschland.**********Mehr zum Thema bei Deutschlandfunk Nova:Deutscher Herbst 1977: Entführung von Hanns Martin SchleyerEine Stunde History: Das Attentat von München 1972Hasskriminalität: Opfer schützen und Gesetze durchsetzen**********Den Artikel zum Stück findet ihr hier.**********Ihr könnt uns auch auf diesen Kanälen folgen: Tiktok und Instagram.
Manchmal machen ganz alltägliche Entscheidungen Geschichte. Ende der 1960er Jahre: Ein Student kämpft für eine bessere Welt – und wird zum RAF-Terroristen. Eigentlich will er die Gesellschaft aufrütteln. In der Studentenbewegung kämpft er gegen ein Totschweigen der NS-Vergangenheit und gegen die immer noch einflussreichen Alt-Nazis. Die Studenten streiten für politische Reformen und prangern die Grausamkeit des Vietnamkriegs an. Idealistische Anfänge – und doch werden einige später verantwortlich sein für 34 Morde. Die Lebenswege der RAF-Mitglieder haben deutsche Geschichte geschrieben – doch angefangen hat alles mit Fragen, die uns heute ähnlich begegnen könnten, und mit ganz menschlichen Entscheidungen. Die Zuschauer erleben Geschichte aus der Ich-Perspektive. Unmittelbar und emotional: Der fiktive Terrorist, gespielt von Christian Löber, erzählt von den Entscheidungen, die sein Leben verändert haben: War es richtig, für eine bessere Welt zu den Waffen zu greifen? Welche Beweggründe, welche Zufälle und Entscheidungen haben aus einem idealistischen Rebellen einen Terroristen gemacht? Er schafft die Verbindung aus dem Schwarz-Weiß des Geschichtsarchivs hinein in unsere Gegenwart: Wie würde ich heute handeln? Hätte die Vergangenheit auch anders verlaufen können? Die Erzählung wird ergänzt durch beeindruckendes Archivmaterial und Interviews mit den Wissenschaftlern Wolfgang Kraushaar und Sabine Bergstermann sowie „Baader“-Regisseur Christopher Roth. Mehr Informationen und Zusatzmaterial finden Sie unter: www.wasgehtmichdasan.de (Online-Signatur Medienzentren: 4986625)
Ein arabisches Terrorkommando hat die Lufthansa-Maschine "Landshut" entführt, um RAF-Mitglieder freizupressen. Der Chef der Entführer verhandelt per Funk mit den deutschen Verhandlungspartnern. Die Sonderheit GSG9 befreit die Geiseln.
Ein arabisches Terrorkommando hat die Lufthansa-Maschine "Landshut" entführt, um RAF-Mitglieder freizupressen. Die Entführer verhandeln per Funk. Die GSG9 befreit die Geiseln.
Es wird Zeit für ein dunkles Kapitel der neueren deutschen Geschichte: Die RAF. RAF steht für Rote Armee Fraktion. Das war eine linksextremistische terroristische Vereinigung in Deutschland. Gerade jetzt, wo wir alle Angst vor dem Terror haben, der von Al Kaida oder IS ausgeht, müssen wir uns an die RAF erinnern. Fast 3 Jahre lang terrorisierte die RAF Deutschland. Sie ermordete 34 Menschen, und zwar wichtige Menschen. Es waren Politiker, Führungskräfte aus der Wirtschaft, Polizisten oder sogar Richter. Aber fangen wir vorne an. Wir schreiben das Jahr 1968. Es ist das Jahr der Studentenbewegung. Viele junge Menschen protestieren gegen den Vietnamkrieg. Auch Andreas Baader und Gudrun Ensslin. Sie legen Brände in zwei Frankfurter Kaufhäusern und werden erwischt – drei Jahre lang sollen sie ins Gefängnis. Beim Prozess lernen sie einen Anwalt kennen und Ulrike Meinhof, eine Journalistin. Bei einer günstigen Gelegenheit tauchen sie unter. Sie verschwinden. Sie gründen eine Stadtguerilla, so wie es sie in Südamerika gibt. 1970 befreien sie Andreas Baader, der verhaftet worden war. Es klappt nicht so, wie es geplant war: Es gibt eine Schießerei und Verletzte. Die RAF ist geboren. 20 Mitglieder hat sie am Anfang ungefähr. Sie lassen sich in Jordanien militärisch ausbilden. Zu Beginn tun sie alles, um weiterhin im Untergrund leben zu können. Sie überfallen Banken, stehlen Autos und Ausweise. 1971 gehören mittlerweile 50 Menschen zur RAF und die Polizei fahndet nach ihnen, sie sucht diese Menschen also. Wenn es eng wird und die Polizei der RAF zu nahe kommt, wird es gefährlich: drei Polizisten werden erschossen. Die RAF wird immer größer und stärker. Und die Taten größer. 1972 werden US-Militäreinrichtungen und staatliche Einrichtungen bombardiert, ebenso ein Verlagsgebäude. Viele Menschen sterben bei den Explosionen oder werden verletzt. Der Druck auf die Polizei wächst, und 1972 werden die fünf wichtigsten Terroristen der RAF verhaftet. Man baute extra ein sehr sicheres Gefängnisgebäude für sie in Stuttgart. Sie wurden angeklagt und nach einem langen Prozess verurteilt – zu lebenslanger Haft. Vier Angeklagte begingen im Gefängnis Selbstmord. War damit der Terror der RAF zu Ende? Nein. Es gab längst eine zweite Generation. Und sie war genauso furchteinflößend. Sie ermordete einen Generalbundesanwalt in seinem Auto und den Vorstandssprecher der Dresdner Bank. Auch der Präsident des Bundesverbandes der Arbeitgeber wurde entführt und schließlich getötet. Die RAF entführte ein Lufthansa-Flugzeug – der Pilot wurde erschossen. Die Passagiere konnten zum Glück befreit werden. Bis in die 90er-Jahre gab es weitere Anschläge, bei denen viele Menschen getötet wurden. 1998 tauchte ein offizielles Schreiben auf – die RAF hatte sich aufgelöst. 25 RAF-Mitglieder waren lebenslänglich im Gefängnis – sie sind alle mittlerweile wieder frei. Viele andere wurden bis heute nicht gefasst und dadurch auch nicht bestraft. Manche werden heute noch gesucht. Warum haben sie das alles getan? Alles begann in den 60er-Jahren. Nicht lange nach Ende des Zweiten Weltkrieges. Es gab immer noch viele Menschen, die Nazis waren. Viele von ihnen hatten wichtige Stellungen in Deutschlands Wirtschaft oder Politik. Die RAF war gegen dieses System. Sie kritisierte, dass Deutschland seine Nazivergangenheit nicht richtig aufgearbeitet hatte. Menschen in Uniform waren für die RAF „keine Menschen“ - das traf auch auf Polizisten zu. Der Staat war der Feind. Die RAF wollte bei der kommunistischen Weltrevolution helfen. Auch wenn manch ein Kritikpunkt der RAF sicher richtig war, waren es die Taten niemals. Es hätte andere Wege gegeben, um etwas zu verändern. Was hat sich durch die RAF in Deutschland geändert? Einiges. Es wurden Anti-Terror-Gesetze verabschiedet und die Rasterfahndung eingeführt. Mit Hilfe von verschiedenen Datenbanken werden so Menschen gesucht und gefunden – in erster Linie sollen so Terroristen gefasst werden.