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Mit dem kleinen Mönch gegen den großen Mao – in seinem satirischen Roman „Das goldene Zeitalter“ handelt Wang Xiaobo von der Liebe in Zeiten der Kulturrevolution. Rezension von Wolfgang Schneider
Mit dem kleinen Mönch gegen den großen Mao – in seinem satirischen Roman „Das goldene Zeitalter“ handelt Wang Xiaobo von der Liebe in Zeiten der Kulturrevolution. Rezension von Wolfgang Schneider
Der Berner Autor Flurin Jecker erzählt in seinem neuen Roman «Santa Tereza» von einem Friedhofwächter, der sein Leben neu überdenkt. Und der US-Amerikaner Richard Powers wirft in seinem neuen Roman «Das grosse Spiel» gesellschaftliche und politische Fragen auf. Siebzehn Jahre lang hat Luchs den Friedhof bewacht, bis er eines Nachts der jugendlichen Teresa Feuer gibt für ihren Joint. Er wird suspendiert und trotzdem freunden sich die beiden an. Sie zeigt ihm die Band Pink Floyd und will ihm beibringen, Gitarre zu spielen. Ihre direkten Fragen führen dazu, dass Luchs sein Leben hinterfragt – in Teresas Worten: Will er wirklich für immer so sein, als wäre er schon hundert Jahre alt? Luchs begibt sich auf eine märchenhafte Reise in die Vergangenheit und an seinen Sehnsuchtsort Santa Tereza. Ein melancholisches, aber auch humorvolles Buch voller liebenswerter Figuren, meint Valentin Schneider. Der neue Roman «Das grosse Spiel» des US-Amerikaners Richard Powers spielt auf der Pazifik-Insel Makatea. Auf dieser Insel wurde jahrzehntelang Rohstoff-Raubbau betrieben. Nun soll auf dieser Insel eine «Gesellschaft der Zukunft» entstehen. Die 80 Inselbewohner:innen stehen vor der Frage, ob ihre Insel die Basis werden soll für ein gigantisches Wohnprojekt auf dem Meer. Das könnte der Insel einerseits Wohlstand bringen – gleichzeitig aber auch verhindern, dass sich die Natur je von den menschlichen Eingriffen erholt, die dort stattgefunden haben. Jennifer Khakshouri ist beeindruckt von der literarischen Kraft des Romans, der zentrale Fragen anspreche, ohne aber je moralisierend zu sein. Buchhinweise: · Flurin Jecker. Santa Tereza. 144 Seiten. Nagel und Kimche, 2025. · Richard Powers. Das grosse Spiel. Aus dem Amerikanischen von Eva Bonné. 512 Seiten. Penguin, 2024.
In poetischem HochglanzRichard Powers‘ enzyklopädischer Roman „Das große Spiel“ ist zwar anstrengend, aber auch überaus faszinierend (Hördauer 06 min) Richard Powers ist ein universal gebildeter Zeitgenosse, ein belesener Experte auf dem Gebiet der Physik, der virtuellen Welten, der Neurobiologie und der Ökologie. Dass er überdies auch eine Menge von Musik versteht, hat er in seinem Roman Der Klang der Zeit (2004) unter Beweis gestellt, der zu einem Weltbestseller wurde. Der 1957 in Illinois geborene Schriftsteller, der 2019 für seinen Roman Die Wurzeln des Lebens mit dem Pulitzer Preis ausgezeichnet wurde, ist mit seinem breiten Wissensspektrum stets mehr Essayist als „lupenreiner“ Romancier. Powers befand über sich selbst: Ich wollte immer Wissenschaftler werden, zunächst Ozeanograf, später studierte ich Physik. Nach und nach bekam ich unter den Physikern Platzangst, durch ihren Reduktionismus, der eine so extreme Spezialisierung verlangt, dass jede Entscheidung für eine Sache die Entscheidung gegen Millionen andere Sachen bedeutet. Damals entpuppte sich mein altes Hobby Lesen und Schreiben als Berufung. Von Peter Mohr Den Text der Rezension finden Sie hier Sprecher ist Matthias Pöhlmann Diese Sendung hat Ihnen gefallen? Hören Sie doch mal hier hinein Regie und Realisation Uwe Kullnick
Es ranken sich viele Gerüchte um „Das Pfauengemälde“. Eine armenische Prinzessin soll es Anas Familie geschenkt haben. Dann haben es die Kommunisten der Familie abgenommen. Jetzt könnte Ana das Bild zurückbekommen. Sie ist die Hauptfigur in Maria Bidians Roman „Das Pfauengemälde“. Es ist das erste Buch der in Mainz geborenen Autorin und erzählt sehr poetisch von einer jungen Frau namens Ana, die zu ihrer Familie nach Rumänien reist, in der Hoffnung, das Geheimnis um das Bild und den Tod ihres Vaters zu lüften. Ein Roman, der die Vergangenheit und Gegenwart Rumäniens kunstvoll verwebt und eindrücklich über ein europäisches Land erzählt, über das wir viel zu wenig wissen.
Richard Powers neuer Roman „Das große Spiel“ handelt von den bedrohten Ozeanen. Hier soll die Menschheit den Weltuntergang überleben. Powers bekräftigt im Interview die Wichtigkeit der Meere: Es sollte nicht Planet Erde heißen, sondern Planet Ozean. Powers, Richard www.deutschlandfunkkultur.de, Lesart
Richard Powers neuer Roman „Das große Spiel“ handelt von den bedrohten Ozeanen. Hier soll die Menschheit den Weltuntergang überleben. Powers bekräftigt im Interview die Wichtigkeit der Meere: Es sollte nicht Planet Erde heißen, sondern Planet Ozean. Powers, Richard www.deutschlandfunkkultur.de, Lesart
Lesart - das Literaturmagazin (ganze Sendung) - Deutschlandfunk Kultur
Richard Powers neuer Roman „Das große Spiel“ handelt von den bedrohten Ozeanen. Hier soll die Menschheit den Weltuntergang überleben. Powers bekräftigt im Interview die Wichtigkeit der Meere: Es sollte nicht Planet Erde heißen, sondern Planet Ozean. Powers, Richard www.deutschlandfunkkultur.de, Lesart
Ist der Name Ihrer Lieblingsstadt "Wimmlingen"? Und Ali Migutsch der größte Maler ihrer Kindheit? Dann werden Sie sich freuen, dass es jetzt erstmals ein Wimmelbuch für Erwachsene gibt – die Literaturagenten stellen es vor. Sie sprechen mit Literaturnobelpreisträger Abdulrazak Gurnah über dessen Roman "Das versteinerte Herz“ und stellen den internationale Beststeller "Yellowface" von Rebecca F. Kuang vor, inklusive Hörprobe. Außerdem in der Sendung: Robert Stadlober singt Kurt Tucholskys "Canzonetta" und Autorin Pieke Biermann stellt Mechtilde Lichnowskys "Der Kampf mit dem Fachmann".
Der Verlust von Heimat und die Einsamkeit des Lebens zwischen den Welten, das sind die großen Themen, die Literaturnobelpreisträger Abdulrazak Gurnah in seinen Romanen behandelt. Themen, die auch mit seiner Biografie verbunden sind: Gurnah ist als Jugendlicher von Sansibar nach England geflohen. In seinem gerade auf Deutsch erschienenen Roman „Das versteinerte Herz“ erzählt er vom Schicksal des jungen Salim, der eine ganz ähnliche Reise durchlebt. Im Gespräch mit Jan Ehlert erinnert sich Gurnah daran, was ihm selbst damals Kraft gegeben hat und wie es vor allem die Literatur war, die ihm half, sich in seiner neuen Heimat zurechtzufinden. Auch bei der Aufarbeitung der Zeit des Kolonialismus hofft Gurnah auf die Literatur. Hier müssten neue, andere Geschichten erzählt werden, die die Perspektive der Unterdrückten einnehmen: „Wir haben eine Verantwortung, uns mit dieser Zeit auseinanderzusetzen. Etwas darüber wissen zu wollen ist dabei nur der erste Schritt. Aber es ist ein sehr wichtiger Schritt.“
Das arme provenzalische Bergdorf Orpiere d'Asse ist der Schauplatz von Maria Borrélys 1931 erschienenem Roman "Das letzte Feuer". Sie erzählt unspektakulär-schön vom Traum eines besseren Lebens, von der Gefahr des Neuen, der Macht der Natur – und vom Alltag einfacher Menschen. Eine Rezension von Ulrich Rüdenauer. Von Ulrich Rüdenauer.
Heute beginnt unser Kafka-Schwerpunkt anlässlich seines 100. Todestages. Ab heute senden wir Franz Kafkas Romane als vollständige Lesung. Wir beginnen mit "Das Schloss", gelesen vom Schauspieler Ulrich Matthes. Um was es in diesem Roman geht und worauf man beim Hören und Lesen vielleicht mal achten sollte, darüber sprechen wir mit dem Literaturwissenschaftler Kyung-Ho Cha vom Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin.
Der spanische Regisseur Pedro Almodóvar, die deutsche Autorin Slata Roschal und die US-amerikanische Autorin Marie Benedict schauen in ihren neuen Büchern zurück. Es geht um persönliche Erinnerungen oder gesellschaftliche Fragen, jeweils verbunden mit einer individuellen Geschichte. Schon oft wurde der spanische Regisseur Pedro Almodóvar darum gebeten, seine Autobiografie zu schreiben. Bis jetzt ging er nie darauf ein. Aber nun kommt er diesem Wunsch in Ansätzen nach. Mit zwölf Erzählungen, die Einblick geben in sein Leben, Schreiben und Filmemachen. Sie zeigen, wie sehr alle drei Bereiche miteinander verbandelt sind. Texte aus mehreren Jahrzehnten, die von seiner Assistentin Lola García archiviert wurden. Das Buch lese sich wie ein spritziger, frischer Cocktail, der als Trägersubstanz ganz schön viel Pedro Almodóvar enthalte, findet Annette König, die das Buch am Literaturstammtisch empfiehlt. Eine junge Frau in einem Hotelzimmer. Das erste Mal seit Jahren ist sie allein verreist. Sie geniesst die Ruhe, sie will nachdenken. Worüber sie nachdenkt? Über ihren anstrengenden und zugleich eintönigen Alltag als Mutter. Stimmt etwas nicht mit mir?, fragt sie sich, wo doch alle Mütter um sie herum scheinbar so glücklich sind. «Ich möchte Wein trinken und auf das Ende der Welt warten» von Slata Roschal handelt von einer Frau, die mit ihrem Leben hadert. Ein tristes Thema. Dennoch sei es ein Genuss, dieses Buch zu lesen, findet SRF-Literaturredaktorin Katja Schönherr. Die britische Biochemikerin Rosalind Franklin hat für die Wissenschaft Bedeutendes geleistet. Dank ihrem Beitrag konnte die menschliche DNA entschlüsselt werden. Die Anerkennung dafür aber bekamen Männer. In ihrem Roman «Das verborgene Genie» erzählt die US-amerikanische Autorin Marie Benedict von einer brillanten Aussenseiterin, die sich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts voll und ganz der Wissenschaft verschrieb und sich dafür gegen alle möglichen Widerstände durchsetzen musste. Spannende Lektüre, die einen aber auch nachdenklich zurücklässt, findet Britta Spichiger. Buchhinweise: * Pedro Almodóvar. Der letzte Traum. Aus dem Spanischen von Angelica Ammar. 224 Seiten. Suhrkamp, 2024. * Slata Roschal. Ich möchte Wein trinken und auf das Ende der Welt warten. 170 Seiten. Claassen, 2024. * Marie Benedict. Das verborgene Genie. Aus dem Englischen von Kristin Lohmann. 352 Seiten. Kiepenheuer & Witsch, 2024.
Der Berliner Schriftsteller Ulrich Peltzer gilt als dezidiert politischer Autor. In seinen Romanen interessiert er sich für die Geschichte der Linken und das Leben im globalen Kapitalismus. Vor allem aber geht es bei ihm darum, wie im großen gesellschaftlichen Zusammenhang die Einzelnen die Frage nach dem Sinn ihres Lebens beantworten. Mit dem Roman "Das bessere Leben" stand er 2015 auf der Shortlist des deutschen Buchpreises. Sein neuer Roman, der heute erscheint, heißt ganz ähnlich: "Der Ernst des Lebens". Jörg Magenau stellt ihn vor.
In seinem neuen Roman "Das kleine Haus am Sonnenhang" vermischt der Schweizer Autor Alex Capus Biografisches mit Fiktionalem. Seine Söhne haben ihn dazu inspiriert, über seine Jugend zu schreiben, sagt er und erklärt, wie die Geschichten ihn finden. Capus, Alexwww.deutschlandfunkkultur.de, Lesart
In seinem neuen Roman "Das kleine Haus am Sonnenhang" vermischt der Schweizer Autor Alex Capus Biografisches mit Fiktionalem. Seine Söhne haben ihn dazu inspiriert, über seine Jugend zu schreiben, sagt er und erklärt, wie die Geschichten ihn finden. Capus, Alexwww.deutschlandfunkkultur.de, Lesart
Lesart - das Literaturmagazin (ganze Sendung) - Deutschlandfunk Kultur
In seinem neuen Roman "Das kleine Haus am Sonnenhang" vermischt der Schweizer Autor Alex Capus Biografisches mit Fiktionalem. Seine Söhne haben ihn dazu inspiriert, über seine Jugend zu schreiben, sagt er und erklärt, wie die Geschichten ihn finden. Capus, Alexwww.deutschlandfunkkultur.de, Lesart
Der autofiktionale Roman «Das rote Buch der Abschiede» der finnischen Autorin Pirkko Saisio erscheint erstmals in deutscher Sprache und gibt Einblicke in Finnlands Arbeitermilieu. Eine Ausstellung zum Schweizer Theaterregisseur Benno Besson tourt demnächst durch die Westschweiz. Pirkko Saisio ist in Finnland ein Shooting Star. Mit ihrer Autofiktion «Das rote Buch der Abschiede» wird die 74-jährige Autorin gerade weltweit entdeckt: Der Roman erzählt von einer jungen lesbischen Frau im Finnland der 1970er-Jahre. «Die Macht von Theater im Kalten Krieg»: Diese Wanderausstellung von Christian Mächler über den Schweizer Theaterregisseur Benno Besson (1922–2006) ist demnächst auch in der Westschweiz zu sehen. Sie zeigt Benno Besson in seinem historischen Umfeld als Grenzgänger zwischen Ost und West und zwischen deutscher und französischer Sprach- und Theaterkultur. Weitere Themen: - «Das rote Buch der Abschiede» - Jahrhundertkünstler Benno Besson (W)
Wenn das Alter für etwas gut ist, dann, um den Abschied vorzubereiten. Für den Protagonisten von Bernhard Schlinks neuem Roman "Das späte Leben" muss es schnell gehen: Nach der Krebsdiagnose will er dem Sohn bleibende Erinnerungen hinterlassen. Von Oliver Jungenwww.deutschlandfunk.de, Büchermarkt
Der iranisch-österreichische Dramatiker über Gewalterfahrungen im Iran und in Europa. Und: Marjane Satrapi - "Frau Leben Freiheit" / "Wow. Word on Wirecard" in den Münchner Kammerspielen / Urheberrechte verteidigen mit CLIP
Vor 20 Jahren starb Mohamed Choukri, eine weltbekannte Größe der marokkanischen, wenn nicht überhaupt der arabischsprachigen Literatur. Weltberühmt wurde er mit seinem autobiographischen Roman "Das nackte Brot", dem zehn Jahre später ein zweiter Band folgte: "Zeit der Fehler". Beide Bücher wurden gerade in der Anderen Bibliothek neu aufgelegt. Eine Empfehlung zum (Wieder)Lesen von Katharina Döbler.
„Bücher sollen ein neues Licht auf unser Dasein werfen“: Ein Gespräch mit Navid Kermani über das Lesen, das Leben, den Tod und seinen Roman „Das Alphabet bis S“. Dazu ein neues Literaturrätsel.
“The Frozen Rabbi” heißt ein im Jahr 2010 erschienenes Buch des amerikanischen Autors Steve Stern. Es ist sowohl in der englischen wie der deutschen Ausgabe einer vorn drauf und die erste und offensichtliche Frage, die sich der Leser stellt, ist natürlich, ob “Der gefrorene Rabbi”, so der deutsche Titel, eine Metapher ist. Wir erfahren die Antwort ganz erstaunlich auf der allerersten Seite im Buch. Nein, der Rabbi ist so real, wie es einem Romanhelden möglich ist. Und natürlich, ja, ist er auch ein Gleichnis, wir lesen schließlich Literatur. Auf dieser ersten Seite also erfahren wir, wie der Teenager Bernie in Memphis, Tennessee, nach einem Stück Fleisch zum Reinonanieren sucht, denn er hat gerade inspiriert “Portnoys Beschwerden” von Philip Roth gelesen, und der Roth ist nun mal für jede Schweinerei zu haben, der alte weise (sic!) Mann. Bernie geht dazu in die Abstellkammer des elterlichen Hauses, öffnet den mannsgroßen ur-uralt Gefrierschrank seiner Eltern und wie er sich durch die Schichten von Tiefkühlpizza und Hamburger-Patties nach unten wühlt, stößt er dort auf einen klaren Block Eis, in dem ein kleiner, hunzeliger Mann, mit einem Schtreimel auf dem Kopf, liegt und ihn anstarrt. Ein Schtreimel ist diese dicke, runden Fellmütze die man auf den Köpfen chassidischer Juden von Jerusalem bis Brooklyn sieht und wer diese Erläuterung braucht ist der perfekte Leser des hier zu besprechenden seltsamen, aber ganz hervorragenden Buches. Bernie allerdings bedarf der Erläuterung nicht, ist sein Haushalt doch ein jüdischer, wenn auch ein eher säkulärer. Auch ist Bernie ein Teenager um die Jahrtausendwende, und außer an Essen und Wichsen an nicht viel zu interessieren. Er schließt also die Gefriertruhe und vergisst augenblicklich, was er gesehen hat. Bis zum Zeitpunkt, als seine Eltern auf Kurzurlaub, im Haus der Strom ausfällt und er meint sich an irgendwas erinnern zu müssen, dass da irgendwas war.. bis neben ihm ein schlotternder alter Mann steht, eine triefende Pelzmütze auf dem Kopf und ihn anspricht, in einer Sprache, die er nicht versteht.Das Buch lässt uns so überrascht sitzen wie den Bernie und springt zurück in's Jahr 1889. Der noch quicklebendige Rabbi heißt Eliezer ben Zephyr, so erfahren wir, und er besitzt recht besondere spirituelle Fähigkeiten. Er vermag es in zenartige Zustände zu geraten, in denen er seine irdische Hülle verlassen kann und in den Himmel fliegt, sich von außen betrachtet, mit Gott spricht, und was man da oben sonst noch an religiösem Supermanstuff machen kann. Das Ganze ist nicht so furchtbar eso-ernsthaft wie man denkt. Das Judentum sieht sich schließlich als positive Religion und selbst ohne den ach so sprichwörtlichen jüdischen Humor zu bemühen, versucht man in dieser doch bei aller religiösen Ernsthaftigkeit eine gewisse Leichtigkeit in die von Gott aufgetragenen Riten zu bringen. Wer schon mal ein Purim-Fest gesehen hat, hat eine Vorstellung. Und so begreift der Rabbi seine Ausflüge auch eher als Erholung vom anstrengenden Alltag Ende des 19. Jahrhunderts, weniger als Kontakt zu seinem unaussprechlichen Gott. Also liegt er da so in einem See irgendwo auf dem Gebiet des heutigen Polen oder der Ukraine, ein damals russisches Gebiet, in dem sich Juden streng reglementiert ansiedeln durften, und träumt sich aus seinem Körper heraus. Plötzlich jedoch bricht ein Sturm und ein Regen über dem See herein, die Temperatur fällt rapide und unser Rabbi gefriert binnen weniger Augenblicke bei lebendigem Leib und freiem Geist ein. Der Rabbi ist mindestens so überrascht wie der örtliche Eisstecher, Salo Frostbissen, der im Winter Blöcke von Eis aus dem See sägt und diese in eine Höhle schafft und für den Sommer einlagert, denn Salo findet den Rabbi ein paar Wochen später, wie er da so im Eis liegt, hackt einen Quader von Eis um ihn herum frei und verbringt diesen in seine Eishöhle, mit dem Plan, ihn würdig zu begraben. Woraus nichts wird, sonst wäre der Roman schnell zu Ende. Denn Salo wird in des gefrorenen Rabbi Bann gezogen, er sitzt bald stundenlang in der Eishöhle neben ihm, spürt irgendeine tiefe Verbindung und ist der erste einer Reihe von dem Rabbi verfallenden Hütern und Beschützern, die im Buch erst zur letzten Jahrtausendwende endet - bei Bernie allein zu Haus.Wir springen nun munter vom noch gefrorenen Rabbi zu Beginn des 20. Jahrhunderts zum soeben entfrosteten um das Jahr 2000 herum. Und sobald man realisiert, dass man die Begleiter des gefrorenen Rabbis durch das 20. Jahrhundert begleiten wird, kann man das durchaus umfangreiche Buch nicht mehr weglegen. Diese kleine Geschichte des Judentum im 20. Jahrhundert beginnt bei den Aschkenasim im Osten Europas, streift Zionisten in Palästina und endet bei den jüdischen Emigranten in die USA. Ausgehend von der Familie des Eisstechers Salo irgendwo bei Łódź, setzt sie sich fort in verschiedenen Shtetls und Ghettos in Europa, es folgt eine Überfahrt in die USA kurz vorm ersten Weltkrieg. Die Weltwirtschaftskrise der späten zwanziger Jahre in New York taucht auf und nicht nur als deutschem Leser wird uns spätestens jetzt natürlich etwas schwummrig. Die Handlung im Roman nähert sich den Neunzehnhundertvierziger Jahren und wir stellen fest, dass Steve Stern den Holocaust in gerade einmal zwei, drei Absätzen erwähnt und auch nur aus der Sicht eines Zionisten im damals britisch besetzen Palästina. What is happening?!Nun, Geschichte kann nie vollständig erzählt werden. Es ist viel - zu viel - geschehen im 20. Jahrhundert, wir hatten alle Geschichtsunterricht. Und ein Buch hat nur ein paar hundert Seiten zur Verfügung, wie schreibt man also eine Story über und mit Juden in diesem Jahrhundert, was schreibt man rein in die Geschichte, was lässt man weg? Die Shoa? No way. Nun, den Holocaust, als tatsächliche Erzählung, wegzulassen kann sich nur ein jüdischer Autor leisten und selbst für einen solchen ist es eine Entscheidung, die wohlbegründet sein muss. Das Faszinierende und wie ich finde enorm Mutige ist, dass Stern diese Begründung nicht gibt, man muss als Leser selbst drauf kommen. Aber es ist auch nicht kompliziert:Der im Eis gefrorene Rabbi ist natürlich eine Metapher, er steht für die Spiritualität, die jüdische Religion, ihre vielen Strömungen, von absurder Orthodoxie (bis man mal in die Kabbala schaut und merkt, dass diese noch wahnsinniger ist) bis zu den modernen, fast säkulären Strömungen die Zusammenhalt schaffen, wenn man über den Globus, über Kulturen oder Einkommensschichten verstreut lebt. Im Buch hat der Rabbi im Eis immer einen Begleiter, eine Bewacherin, jemanden, der auf ihn acht gibt und dafür belohnt wird. Das passiert so subtil, dass die Protagonisten (und wir Leserinnen) das, was geschieht oft genug nicht als Schutz oder gar Belohnung begreifen können. Nach Salo dem Eisstecher, der auf dem ersten Weg des Eisblockes von Boibicz nach Łódź wenigsten seine Frau “kennenlernt” (it's a long story), ist die zweite “Begleiterin” Jocheved, seine Tochter, die schön, talentiert und einfallsreich ist. Sie merkt bald, dass man mit ein bisschen Geschick, Gewürz und Liebe aus den öden Eisblöcken, die ihr Vater für einen Eisfabrikenten schleppt, Speiseeis machen kann. Sie unterstützt ihre Familie, wird immer schöner, selbstbewusster und erfolgreicher - um plötzlich überfallen zu werden. Durch's Ghetto streunenden Kriminelle verschleppen sie von der Straße, sie wird über Monate unter Drogen in einem Bordell gefangen gehalten und missbraucht. Als sie schließlich frei kommt und einen langen Entzug hinter sich hat, kann sie sich nicht mehr als Frau betrachten, der Schmerz, die “Shandeh”, ist zu groß. In Selbstgesprächen nennt sie sich nun Max. Sie/Er fliehen nach Amerika und sie werden lange brauchen, um wieder so etwas wie glücklich zu werden. Permanent unsicher nutzen sie die Ambivalenz ihrer Existenz und treten in immer neuen Rollen und Verkleidungen auf, ständig auf der Flucht und es wird viel Zeit vergehen bis aus Max wieder Jocheved wird, eine selbstbewusste, zupackende Frau, die in hohen Alter respektiert sterben wird. Sie ist die Person, die am meisten Berührungspunkte mit den anderen Begleitern und Beschützerinnen des Rabbi haben wird, am meisten Einfluss, gewollt oder ungewollt, auf die Geschichte und Geschichten im Buch und wer die Holocaustmetapher nicht begreift muss dann doch zu etwas anspruchsloserer Literatur greifen.Das ganze klingt dramatisch und düster und wird dem Buch sowas von ungerecht, dass es einfach nur wehtut. Das müssen wir ändern.Also, “Der gefrorene Rabbi” ist ein ganz wunderbares Buch, speziell für deutsche Leserinnen und Leser, und zwar aus einem ganz anderen Grund als man denkt. Da Steve Stern seine Story in den osteuropäischen Dörfern, Shtetls und Ghettos beginnen lässt, und dort natürlich jiddisch gesprochen wird, vergeht keine Seite ohne einen kleinen jiddischen Spruch, eine Weisheit oder, ganz wunderbar aus dem Munde Salos des Eisstecher Ehefrau ein permanenter Strom an Beschimpfungen. Diese werden nicht übersetzt und erinnern damit an den 2008 erschienenen Roman “Das kurze wundersame Leben des Oscar Wao” von Junot Díaz, den Irmgard Lumpini damals recht begeistert hier besprochen hatte, in diesem natürlich in der Kombination Englisch/Spanisch. Las ich den Oscar Wao, begeistert ob der Lebendigkeit und Authentizität, die die Zweisprachigkeit erzeugt und gleichzeitig verwirrt, ob meines nahezu nichtexistenten Spanisch, Siesta Óle!, bin ich mit meiner deutschen Muttersprache natürlich prädestiniert, das Jiddische in “Der gefrorene Rabbi” kinderleicht zu entziffern und mich sehr stolz zu fühlen, wenn es mir ohne den im Kindle eingebauten Übersetzer gelingt. Schon deshalb ist das Buch eine lehrreicher Spaß, aber es wird besser, tauchen doch ganz nebenbei auf fast jeder Seite jüdische Riten, Bräuche, rituelle und säkuläre Gegenstände auf, die nach Fußnoten und Erklärungen schreien - und leider fehlen. Aber Dank moderner Lesetechnologie, sprich der in E-Book-Readern eingebauten Möglichkeit, Worte in der Wikipedia nachzuschlagen, ist das heute gottlob kein Problem mehr. Wir lernen also von “Zivug Hashamayim”, ein Paar wie füreinander geschaffen, die der “Shadkhn”, der Heiratsmakler, hoffentlich zueinander führt, auch wenn die gerade in Osteuropa aktiven Denker der “Haskalah”, der jüdischen Aufklärung, die Praxis der arrangierten Heirat ablehnen. Für jeden, der sich ein bisschen für Geschichte und Gesellschaft interessiert oder auch nur monatlich ein Kneipenquiz mit leichtem Ehrgeiz bestreitet, ein Quell des Wissens und der Inspiration. Und für Leser, denen das immer noch nicht genug Lehrstoff ist, schreibt Steve Stern in einem zwar einfachen Englisch, benutzt aber auf fast jeder Seite Worte, die der anglophile Connoisseur mit einem kleinen Jauchzen “What a strange little word!” elektronisch nachschlägt und dabei lernt, dass die Frau von Salo wohl zu recht “irascible” ist, also schnell gereizt, ob der zwar hübsch klingenden “dilapidated abodes” in denen sie leben muss, die aber dennoch nur “verfallenen Behausungen” gewesen sind und das ein “cuspidor” ein Spucknapf ist - braucht man nicht oft, das Wort, aber wenn, dann dringend. Die deutsche Übersetzung steht dem Ganzen wunderbarerweise in nichts nach, transportiert sie doch wirklich liebevoll den sprachlichen Reichtum und den Humor der Geschichte. Hatte ich erwähnt, dass das Buch wirklich lustig ist? Die Szenen, wie sich der aufgetaute Rabbi im Jahr 2000 zurechtfindet (ganz hervorragend, er macht gleichmal einen kleinen religiösen Kult auf) sind subtile Gesellschaftskritik und obwohl der Roman nahe am Klamauk endet, worüber ich mich null beschwere, bleibt einem hier ab und an ein Lachen im Hals stecken, denn, wir erinnern uns, der Rabbi hat das 20. Jahrhundert verschlafen. Wie er das Wort “Kristallnacht” das erste mal hört, stockt uns kurz der Atem. Aber auch im Ghetto zu Beginn des Buches lernen wir, wie man sich als ausgestoßene Minderheit Licht in die Dunkelheit bringt, durch Humor, gerne dunkelgrau, durch Zusammenhalt, gerne im Streit und immer wieder durch Einfallsreichtum, den Willen sich nicht unterkriegen zu lassen und - das der rote Faden im Buch - durch irgendeine Form der Spiritualität. Wenn ich das als Atheist lese rolle ich selbst als der, der's geschrieben hat mit den Augen und ja, es ist ein seltsam Ding, dieses Buch. Es ist ein Roadmovie, eine spannende Story, es ist Fun - und nicht nur weil es um Juden geht, durchzieht es ein Nebel von Melancholie. Die Religion ist auf jeder Seite des Buches präsent, wird aber unaufgeregt verschliffen von ihrer Alltäglichkeit zu Beginn des 20. Jahrhunderts und gebrochen von ihrer Absurdität zu Beginn des 21. im Angesicht unseres aufgeklärten Zeitalters. Das hilft es mir als Goy, nicht permanent zu seufzen und die Augen zu verleiern. Es trägt, im Gegenteil, dazu bei, Verständnis dafür zu entwickeln, dass Menschen glauben. Nicht im Sinne von organisierter Religion: diese taucht im Buch immer wieder auf, aber wird durchaus lächerlich gemacht und sei es nur durch die Absurdität, dass der nach hundert Jahren aufgetaute Rabbi als erstes mal einen Judea-Eso-Feelgood-Tempel gründet. Nein, Steve Stern erzählt in “Der gefrorene Rabbi” eine Story über Juden im 20. Jahrhundert, die sich von ihrem Glauben getragen emanzipieren, aus dem Ghetto, aus der Diaspora oder einfach nur aus dem Eisblock ihrer eigenen Geschichte und das ist ein wirkliches Leseerlebnis. This is a public episode. If you would like to discuss this with other subscribers or get access to bonus episodes, visit lobundverriss.substack.com
Am Ende von langjährigen Beziehungen: In dieser Folge geht es um „Das Liebespaar des Jahrhunderts“ von Julia Schoch. Wo geht die Liebe hin, wenn sie verschwunden ist? Das fragt sich Julia Schoch in ihrem Bestseller-Roman, den manche Rezensentinnen und Rezensenten als Jahrhundertroman über die Liebe feiern. Dabei erzählt Julia Schoch kein Fest der Liebe, sondern eher das, was übrigbleibt, wenn das Fest abgefeiert ist: Man steht verkatert in der eigenen Wohnung, man müsste alles mal aufräumen, einiges ist zu Bruch gegangen. In diesem Kater-Zustand befindet sich die 30 Jahre alte Beziehung der Ich-Erzählerin, die sich mit ihrem Text direkt an ihren Partner richtet. „Ich verlasse Dich“, der entscheidende Satz, mit dem es losgeht. Chefredakteur Thomas Thelen und Redakteurin Andrea Zuleger diskutieren darüber, ob das Buch hält, was es verspricht. Vor allem auch, ob der Text die Verheißungen, die der Verlag auf dem Umschlag weckt, einlöst. Was ist das Geheimnis langer Beziehungen und Ehen? Wie entkommt man den Abnutzungserscheinungen der Liebe? Und ist die Dauer einer Beziehung schon ein Wert an sich? Tut jeder, der es einmal so weit geschafft hat, gut daran zu bleiben? Spannende Fragen zu einem Thema, das bei Julia Schoch weniger Gefühlsding als bewusste Entscheidung ist: Bleiben oder gehen? See omnystudio.com/listener for privacy information.
»Das Liebespaar des Jahrhunderts«. Lesung & Gespräch der »Virtuosin des Erinnerungserzählens« (FAZ). In ihrem Loblied auf die Liebe, in dem sich eine Frau am Wendepunkt zur Trennung befindet, legt die literarische Archäologin ihres Lebens frei, was im Alltag eines Paares oft verborgen ist: die Liebesmuster, die Schönheit auch in der Ernüchterung. Moderation: Georg M. Oswald. Julia Schoch, 1974 in Bad Saarow geboren, aufgewachsen in der DDR-Garnisonsstadt Eggesin in Mecklenburg, gilt als »Virtuosin des Erinnerungserzählens« (FAZ) und bekam für ihre von der Kritik hochgelobten Romane und Erzählungen schon viele Preise, zuletzt den Schubart-Literaturpreis für ihren Roman ›Das Vorkommnis. Biographie einer Frau‹. Für ihr schriftstellerisches Gesamtwerk wurde ihr 2022 die Ehrengabe der Deutschen Schillerstiftung verliehen. Sie lebt in Potsdam. Tukan-Kreis Der Tukan-Kreis, bestehend seit 1930, ist eine der ältesten literarischen Institutionen Münchens. Hier werden monatlich Autorenlesungen und -gespräche zu aktuellen Büchern, aber auch themenzentrierte Abende oder Gedenkveranstaltungen für einzelne AutorInnen veranstaltet. Die besondere Mischung macht die Qualität der Tukan-Lesungen aus: Wichtige Stimmen der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur, seien es bekannte und arrivierte oder junge und vielversprechende, kommen zu Wort. Vorgestellt werden primär belletristische Werke, aber auch literarische Essays und Sachbücher. Charakteristisch für die Veranstaltungen des Tukan-Kreises, die meist in den atmosphärischen Räumen der Seidlvilla in Schwabing stattfinden, sind die Begegnung zwischen Autor und Publikum, das Gespräch und der Austausch.Wir freuen uns auf Ihren Besuch im Tukan-Kreis! Jeder ist willkommen. Die Veranstaltungen sind öffentlich. BesucherInnen mit besonderem Interesse können aber auch jederzeit dem Kreis der »Tukan-Freunde« beitreten. Seit 1983 leitet und fördert der Verleger Dr. Hans Dieter Beck den Tukan-Kreis. Zu Beginn seiner Amtszeit steht die Umwandlung in einen eingetragenen Verein, dessen Vorsitz er seither innehat. Unterstützt wird er von einem beratenden Gremium, dem VertreterInnen des Literaturbetriebs und einige andere angehören.
Hallo zusammen! Weihnachten steht vor der Türe, das Jahr neigt sich dem Ende – also ist es auch für uns mal wieder Zeit, zurückzuschauen. Was war es für ein Jahr, dieses zurückliegende 2022 – dass es ein drittes Krisenjahr in Folge ist, das ist wohl unbestritten, aber war es vielleicht dennoch besser als jene davor? Michael und Thomas blicken heute zurück auf die Szene, auf die DORP und auf ihr (und unser aller) Hobby. Wie stets gibt es zudem noch ein paar Themen vor dem Thema sowie die Medienschau, und wie üblich gibt's zudem weiterführende Links und Infos sowie die Timecodes unten in den Shownotes. Viele Grüße, eure DORP 00:00:29 Intro 00:01:03 Feedback-Schleife 00:01:31 Die große DORP- und DORPCast-Jahresumfrage 2022 00:02:35 Der DORP Ugly Christmas Sweater 2022 00:03:31 Death in the City of Angels – bald auch gedruckt! 00:04:15 Thomas' neuer Roman: Das letzte Kind von Kaltenstein 00:05:15 Neuer Verlag am Rollenspielmarkt: Storypunks 00:07:23 Medienschau (quasi): Der Friendly-Fire-Stream 00:12:26 Medienschau-Tripplepack: Get Out, Us und Nope 00:19:48 Zum Thema! 00:20:35 Landkrieg in Europa 00:21:06 Scorps Jahr 2022 00:22:22 Thomas' Jahr 2022 00:23:03 Viel, viel Arbeit 00:23:23 3D-Druck 00:26:42 Der Print-Markt in der Krise und autarke Produktionswege 00:28:13 2022 aus DORP-Sicht? 00:28:17 Kein Mini-Mittwoch-Sammelband 00:30:22 Themensprung: Michaels Rückgang an Online-Rollenspielrunden 00:32:04 Thomas' verzeichnet einen extremen Anstieg an Rollenspielrunden 00:34:13 Stecken da DORP-Downloads drin? 00:35:15 2022 hatten wir nicht soooo viele Downloads auf der DORP 00:36:26 Des Scorps kreatives DORP-Wochenende 00:38:27 Die neue DORP ist neu! 00:39:54 Getshirts Spot #4 00:40:28 Die Dracon 14 00:41:21 Weitere Cons 2022 00:43:07 Der DORPatreon in Zeiten der Inflation 00:45:01 Tabletop 2022 00:45:34 NextQuest & M3 00:46:03 Thomas auch mal zu Gast bei NextQuest 00:46:46 Morold und die Karte von Carthagena 00:47:06 Spielrunden-Highlights? 00:48:50 Der Scorp ist auf den Hund gekommen 00:51:20 Sermon 3.6 00:52:09 Adieu 00:53:20 Der Nach-Teil
Im Jura, einer nicht nur literarisch wenig beachteten Region im Grenzgebiet Frankreichs zur Schweiz, lebt, liebt und leidet der melancholische Held dieses fesselnden zeitgenössischen Provinz-Romans. Dieser prekäre „Hinterwäldler“ Aymeric kann es an emotionaler Tiefe mit jedem „hippen Städter“ aufnehmen.Von Dirk Fuhrigwww.deutschlandfunk.de, BüchermarktDirekter Link zur Audiodatei
Der eigene Vater soll noch eine Tochter gehabt haben? Ein Abend aus dem Literaturhaus Frankfurt stellt Julia Schoch und ihren Roman "Das Vorkommnis" vor. Es moderieren Hauke Hückstädt und Melanie Mühl.
Titus Müller erzählt in neuem Roman „Das zweite Geheimnis“ von DDR-Willkür.
Titus Müller erzählt in neuem Roman „Das zweite Geheimnis“ von DDR-Willkür.
Geboren und aufgewachsen ist Nino Haratischwili in der georgischen Hauptstadt Tbilissi, hier in Deutschland besser bekannt als Tiflis. Dort hat sie als Kind die Unabhängigkeit von der Sowjetunion und die folgenden kriegerischen Auseinandersetzungen erlebte. Schon in jungen Jahren hat sie das Theater und das Schreiben für sich entdeckt. Später hat sie dann in Hamburg studiert, wo sie auch heute noch lebt. Mit ihrem Roman „Das achte Leben (Für Brilka)“ wurde sie einem großen Publikum als wichtige Stimme aus Georgien bekannt. Darin erzählt sie die Geschichte einer georgischen Familie über mehrere Generationen von Frauen. Auch in ihrem neuen Roman „Das mangelnde Licht“ stehen Frauen im Mittelpunkt, nämlich vier junge Frauen, die den Kampf um Unabhängigkeit seit den 80er-Jahren erleben. Moderatorin Charlotte Thielmann spricht mit Nino Haratischwili über ihr Buch, über die Post-Sowjet-Ära und auch über Krieg.
In dieser Interview-Folge ist Tobias Sommer bei mir zu Gast, dessen vierter Roman "Das gekaufte Leben" kürzlich bei DTV erschienen ist. Shownotes und Links: Tobias Sommers Roman "Das gekaufte Leben" beim DTV Autorenseite von Tobias Sommer bei DTV Tobias Sommers andere Romane beim Septime Verlag Hörbuch zu Tobias Sommers Roman "Das gekaufte Leben" (Spotify-Link) Folge 54 von "Auf ein Buch!" zu Tobias Sommers Roman "Das gekaufte Leben" (Spotify-Link) Benjamin Myers Roman "Der perfekte Kreis" beim Dumont Buchverlag "Auf ein Buch!" zu Gast in "Ludos Literatursalon" (YouTube) "Auf ein Buch!" bei Spotify "Auf ein Buch!" bei Instagram Blog zu "Auf ein Buch!"
Hauptfigur von Tobias Sommers viertem Roman ist Clemens Freitag, ein wenig ambitionierter Pechvogel, dessen Leben von schweren Schicksalsschlägen geprägt ist. Freitag entdeckt im Internet eine Auktion eines Mannes namens Götz Dammwald, der dort sein gesamtes Leben versteigert, inklusive Haus am See, Auto, einer Stammtischrunde und sogar einem gutbezahlten Job. Als Clemens Freitag sein neues Leben antritt, muss er bald feststellen, dass das durchaus seine Tücken hat. Zu allem Überfluss tauchen - im wahrsten Sinne des Wortes - einige gutgehütete Geheimnisse aus dem an Freitags Grundstück grenzenden See auf und Freitag muss sich mit ihnen auseinandersetzen, ob er will oder nicht. Mehr zu diesem spannenden Roman hört ihr in meiner neuen Podcast-Folge nicht nur (wie gewohnt) von mir, sondern dieses Mal auch vom Autor selbst. Das ganze Interview gibt es in den nächsten Tagen als Bonus-Material hier in meinem Feed. Hinweis: Für die Erstellung dieser Folge wurde mir von DTV ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Shownotes und Links: Tobias Sommers Roman "Das gekaufte Leben" beim DTV Autorenseite von Tobias Sommer bei DTV Tobias Sommers andere Romane beim Septime Verlag Hörbuch zu Tobias Sommers Roman "Das gekaufte Leben" (Spotify-Link) "Auf ein Buch!" zu Gast in "Ludos Literatursalon" (YouTube) "Auf ein Buch!" bei Spotify "Auf ein Buch!" bei Instagram Blog zu "Auf ein Buch!"
Wie ist es, vier junge Frauen durch eine von Gewalt überzogene Stadt zu schicken? Ein Gespräch mit Nino Haratischwili über ihren Roman "Das mangelnde Licht" – und ein neues Literaturrätsel.
Wenn eine alte Liebe wieder auftaucht, mit der man es sich inzwischen in der Phantasie bequem gemacht hat: Ein Abend aus dem Literaturhaus Frankfurt stellt Peter Stamms Roman "Das Archiv der Gefühle" vor. Es moderiert Melanie Mühl.
Die französische Autorin Chloé Delaume erobert in ihrer Heimat die Bestsellerlisten und wurde schon mit etlichen Literarturpreisen ausgezeichnet. Nun erscheint auf Deutsch ihr neuer Roman: "Das synthetische Herz". Im Mittelpunkt der Geschichte steht Adélaïde, die in der Presseabteilung eines Verlages arbeitet. Die schöne, selbstbewusste Frau ist erfolgreich im Job, doch privat läuft bei ihr einiges schief - auch im Liebesleben. Nadine Kreuzahler hat das Buch gelesen.
Seit Anfang des Jahres ist Michel Houellebecqs neuer Roman DAS herausragende Thema in Frankreichs Kulturleben. Die Startauflage beträgt 300 000 Exemplare. „Vernichten“ heißt das Buch. Dirk Fuhrig findet, es ist eher ein kraftloser Abgesang geworden.
Der beeindruckende Roman „Das verlorene Paradies“ von Literatur-Nobelpreisträger Abdulrazak Gurnah ist endlich wieder auf Deutsch erhältlich. Unterhaltsamer und aufrichtiger kann Humanismus kaum dargestellt werden.Von Jan Dreeswww.deutschlandfunk.de, BüchermarktDirekter Link zur Audiodatei
Pünktlich zur Ehrung des diesjährigen Literaturnobelpreisträgers Abdulrazak Gurnah ist sein Roman "Das verlorene Paradies" in einer Neuauflage wieder erhältlich. Außerdem: Bücher zu Weihnachten - Geschenktipps von Buchhändlern unserer Wahl. Von Nadine Kreuzahler
Der russische Schriftsteller Sergej Lebedew beschäftigt sich in seinen Romanen mit der Stalin-Zeit mit ihren Folgen für das moderne Russland. Anlässlich einer Lesung im Kölner Lew Kopelew Forum sprach er mit uns über das drohende Verbot der Menschenrechtsorganisation Memorial in Russland, die Geschichte seiner (zum Teil) russlanddeutschen Familie und seinen neuen Roman „Das perfekte Gift“.
Der russische Schriftsteller Sergej Lebedew beschäftigt sich in seinen Romanen mit der Stalin-Zeit mit ihren Folgen für das moderne Russland. Anlässlich einer Lesung im Kölner Lew Kopelew Forum sprach er mit uns über das drohende Verbot der Menschenrechtsorganisation Memorial in Russland, die Geschichte seiner (zum Teil) russlanddeutschen Familie und seinen neuen Roman „Das perfekte Gift“.
Ein Mann fällt im Garten von einer Leiter. Seine Frau sieht alles mit an und reagiert anders, als man es erwarten würde. Doch was hat dazu geführt? In ihrem Roman "Das hast du verdient"erzählt die italienische Autorin Barbara Frandino vom Ende einer Liebe. Manuela Reichart stellt den Roman vor.
Mercurio hat seine Frau betrogen. Vielfach. Jetzt soll er sterben, um den Respekt und die Liebe seiner betrogenen Exfrau wiederzuerlangen. Lina Wolff zeichnet in ihrem Roman „Das neue Herz“ ein grelles Bild der heutigen Geschlechterkämpfe – und macht dann doch Hoffnung auf ein bisschen echte Liebe. Rezension von Pascal Fischer. Aus dem Schwedischen von Stefan Pluschkat Hoffmann und Campe Verlag, 272 Seiten, 24 Euro ISBN 978-3-455-01049-7
In der heutigen Folge kümmert sich Miggi mal wieder um seinen alten unfertigen Roman "Das ungeschnittene Leben". Dieses Mal liest er Kapitel 6 und 7 vor, in denen der Protagonist Dominik Aeba in abstruse Abgründe abdriftet. Doch wo ist er da hinein geraten?
Ein Buch über Indien abseits der 'ausgetretenen' postkolonialen, Englisch-geprägten Pfade? Das hat uns sofort an Shumona Sinhas neuem Roman "Das russische Testament" interessiert. Wir begegnen darin zwei sehr unterschiedlichen Protagonistinnen: zum einen der jungen Bengalin Tania, die im Westbengalen der 80er und 90er Jahre aufwächst und sich für russische Literatur und Kommunismus begeistert. Zum anderen Adel, einer jüdischen Russin, in den 1910er Jahren geboren, die in einem Sankt Petersburger Altersheim lebt. Was die beiden verbindet, erfahrt ihr in unserer neuen Folge (und natürlich in dem Buch!). Und ebenso warum der Schluss Fabienne an "Pink and the Brain" erinnert hat.
Leila Slimani erzählt im ersten Teil der als Trilogie angelegten Marokko-Reihe eine fiktionalisierte Version des Lebens ihrer Großmutter Anne: Die junge Französin Mathilde verliebt sich in den marokkanischen Soldaten Amine, der im Dienst der französischen Armee 1944 gegen die deutschen Besatzer kämpft. Die beiden heiraten und gehen gemeinsam nach Marokko, wo Amine die Farm seines Vaters geerbt hat. Doch ihre idealistischen Träume und Hoffnungen geraten bald ins Wanken, denn der Boden der Farm stellt sich als weitgehend unfruchtbar heraus und Amine zeigt sich als gewalttätiger Patriarch. Leila Slimani zeichnet in nüchterner Sprache ein Bild vom harten Alltag im Marokko der 1940er und 1950er Jahre und thematisiert dabei Fragen von Weiblichkeit, Kolonialismus und Identität. Wie mir das gefallen hat, erfahrt ihr in dieser Folge. Shownotes und Links: Leila Slimanis Roman "Das Land der Anderen" beim Luchterhand Verlag Autorinnenseite von Leila Slimani beim Luchterhand Verlag Das Hörbuch zu Leila Slimanis Roman bei Der Hörverlag "Büchermarkt"-Folge vom Deutschlandfunk zu Colson Whiteheads Roman "Harlem Shuffle" Nicole Seifers Sachbuch "Frauen Literatur - Abgewertet, vergessen, wiederentdeckt" beim Verlag Kiepeinheuer und Witsch Interview mit Leila Slimani: "In the Country of Others: An Afternoon with Leila Slimani & Diana Abu-Jaber" (YouTube, Englisch) "Auf ein Buch!" bei Spotify "Auf ein Buch!" bei Instagram Blog zu "Auf ein Buch!"
Schwarze Mamba und tödliche Opiate. Yaa Gyasis furioser Roman „Das erhabene Königreich“ erzählt von zwei starken Frauen in einer feindlichen Umgebung. Eine Rezension von Simone Hamm.
Max Tschornicki kletterte nachts über die Mauer des KZ Osthofen. Die Flucht des jüdischen Juristen galt Anna Seghers als Vorlage für ihren berühmten Roman „Das siebte Kreuz“.
Raphaela Edelbauer ist in Wien geboren und hat Sprachkunst an der Universität für Angewandte Kunst studierte. Für ihr Werk »Entdecker. Eine Poetik« wurde sie mit dem Hauptpreis der Rauriser Literaturtage ausgezeichnet. Außerdem wurde ihr der Publikumspreis beim Bachmann-Wettbewerb, der Theodor-Körner-Preis und der Förderpreis der Doppelfeld-Stiftung zuerkannt. Mit ihrem Roman »Das flüssige Land« stand sie auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises und des Österreichischen Buchpreises. 2021 ist nun ihr Roman „Dave“ bei Klett-Cotta erschienen. Im Rahmen von Leipzig Liest Extra hat Claudius Nießen die Autorin eingeladen und mit ihr über ihr neues Buch, über das Verlernen des Literaturbetriebs und über das Rudern gesprochen.
Die Debatte mit Natascha Freundel, Şeyda Kurt und Ulrich Peltzer Liebe war schon immer ein aufgeladener Begriff. Aufgeladen mit sexistischer Gewalt, Unterdrückung, Ungerechtigkeit und Normierung, meint die Berliner Journalistin Şeyda Kurt in ihrem ersten Buch "Radikale Zärtlichkeit". Sie plädiert für eine Utopie der "Ethik eines neuen Miteinanders", die der Würde und Freiheit jedes Menschen dient. Vergesst die Liebe, lebt Gerechtigkeit auch im Intimen, sagt sie. Wie war das mit der ersten, großen Liebe? – fragt der Schriftsteller Ulrich Peltzer in seinem Roman "Das bist du". Blitzlichtartige Erinnerungsbilder zeigen ein Westberliner Studentenleben um 1980, als der Erzähler die Frau seines Lebens fand und verlor. Die Liebe des Lebens – ein Fall für den Sondermüll der Geschichte? Ein Streitgespräch über Liebe, Gewalt und Zärtlichkeit gestern und heute. Şeyda Kurt: Radikale Zärtlichkeit. Warum Liebe politisch ist. Harper Collins 2021, 256 S., 18 Euro Ulrich Peltzer: Das bist du. Roman. S. Fischer 2021, 288 S., 22 Euro Schreiben Sie Ihre Kommentare, Kritik oder Ideen zu "Der Zweite Gedanke" bitte direkt an Natascha Freundel unter derzweitegedanke@rbbkultur.de oder unter www.rbbkultur.de/derzweitegedanke
Was ist Flirt - und was ist bereits sexueller Übergriff. Ein Mann, der Frauen gern den Hof macht, tappt in die Me-Too-Falle und wird angeklagt. Im Roman «Das ist Lust» diskutiert er sein Verhalten mit einer Freundin. Dabei geht es um Wahrnehmung und nicht um Schuld. Quin ist kultiviert und belesen. Und er ist ein Charmeur und Womanizer. Er gefällt sich darin, Frauen zu umwerben, sich ihnen als Freund und Beschützer anzubieten. Er geht auch mal mit ihnen shoppen. Doch ab und an wird er übergriffig. Es gibt Frauen, die weisen ihn zurecht und ziehen klare Grenzen. Und Quin akzeptiert es sofort. Doch nicht alle Frauen können damit umgehen. Im Zuge der Me-Too Debatte schliessen sich betroffene Frauen zusammen und klagen Quinn an. Die Autorin Mary Gaitskill lässt im Roman «Das ist Lust» den angeklagten Quin zu Wort kommen. Die Lesenden hören ihm zu, wie er sein Verhalten einer langjährigen Freundin zu erklären versucht. Bestechend an dieser Geschichte ist, dass die Autorin nicht urteilt. Aber sie wirft Fragen auf und ermöglicht dadurch einen differenzierten Blick auf die Me-Too Debatte. Weitere Bücher der Sendung: «Ameisig», der Roman von Charlie Kaufmann. Er handelt unter anderem davon, wie kompliziert es heute ist, ein Mann zu sein. Und «Die Skrupellosen» von Sadie Jones. Eine Familiensaga über die Verlockungen des Geldes. Es diskutieren die Kritikerin Andrea Köhler, der Literaturprofessor Philipp Theisohn und Esther Schneider von der SRF Literaturredaktion. Weitere Themen: (04:17) «Das Ist Lust» von Mary Gaitskill (20:34) «Ameisig» von Charlie Kaufman (38:06) «Die Skrupellosen» von Sadie Jones
Ich lese euch das 1. Kapitel vor. Viel Spaß!
Alem Grabovac erzählt in seinem autofiktionalen Roman „Das achte Kind“ vom Aufwachsen zwischen zwei Kulturen, zwei Familien, zwei Welten. Eine Geschichte über die Bundesrepublik Ende der 60er bis in die 90er Jahre und das ehemalige Jugoslawien. Rezension von Antonia Reissner. Hanserblau Verlag, 256 Seiten, 22 Euro ISBN 978-3-446-26796-1
Das Burgenland feiert in diesem Jahr seine 100-jährige Zugehörigkeit zu Österreich. Am 25. Jänner 1921 wurde im Bundesverfassungsgesetz verankert, dass das Burgenland in die Republik Österreich aufgenommen wird. Die Geschichten hinter den historischen Fakten versuchen Autorinnen und Autoren in Romanen erlebbar zu machen. Helmut Stefan Milletich veröffentlicht bei Löcker den Roman "1921 - Familientreffen", Elke Kallinger "Vom fluss und der Zeit" - von beiden Büchern werden Sie in den kommenden Kultursendungen noch hören. Heute stellen wir Ihnen den Roman "Das neunte Land " vor, verfasst von Evelyne Lorenz. Die gebürtige Grazerin erzählt in ihrem Buch die teils fiktive, teils wahre Geschichte einer Müllersfamilie aus Dobersdorf im Südburgenland. Die dazugehörige Mühle steht immer noch, wenn auch verwaist. "Flüssig - Dialog mit der Lafnitz" heißt die CD des Musikers Hubert Salmhofer, die uns in die folgende Geschichte fließen lässt.
Anna Stern war die Überraschungssiegerin des Schweizer Buchpreises. Inhaltlich geht es in ihrem ausgezeichneten Roman „Das alles hier, jetzt“ zwar um das ewig alte Thema Tod, aber die Form ist höchst ungewöhnlich. Denn Stern vermeidet unter anderem jede Geschlechtszuschreibung für ihre Figuren. Von Christel Wester www.deutschlandfunk.de, Büchermarkt Hören bis: 19.01.2038 04:14 Direkter Link zur Audiodatei
"Luise ist die Tochter der rechtskonservativen Bundespräsidentin Österreichs. Mit ihren Freunden und ihrem Mops, den sie Marx getauft hat, streift sie durch die Straßen Wiens und schmiedet Pläne, die Regierung zu stürzen. Eine Kunstaktion auf dem Opernball soll das Land verändern - doch es läuft nicht ganz so, wie sie es sich gedacht haben. Abgründig, rasant und mit bitterbösem Sprachwitz erzählt Mercedes Spannagel in ihrem Debütroman von der korrupten rechten Elite, die von ihrer rebellischen Brut zu Fall gebracht wird." - Fulminant und vollmundig kündigt der Klappentext Mercedes Spannagels Roman "Das Palais muss brennen" an. Ob der Roman das halten kann, was er verspricht, erfahrt ihr in dieser Podcast-Folge. Kleiner Spoiler: Leider nicht so wirklich! Shownotes & Links: Mercedes Spannagels Roman "Das Palais muss brennen" bei Kiepenheuer & Witsch Mercedes Spannagel bei Kiepenheuer & Witsch Interview mit Mercedes Spannagel bei "Literatur im Dorf"
Im Nationalsozialismus wurden die Bücher von Anna Seghers verboten und verbrannt. Erst im Jahr 1941 konnte die Schriftstellerin mit ihrer Familie nach Mexiko fliehen. Hier lebt sie, als ihr Roman „Das siebte Kreuz“ und seine Verfilmung sie weltberühmt machen, hier kommt sie beinahe bei einem Verkehrsunfall ums Leben und muss lange im Krankenhaus bleiben, von hier aus kämpft sie weiter gegen den Faschismus. Volker Weidermann, jahrelang Feuilletonchef der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung und inzwischen Literaturkritiker des „Spiegels“, hat den Exiljahren der Schriftstellerin sein neues Buch „Brennendes Licht – Anna Seghers in Mexiko“ gewidmet. Am 2. November hat er im Frankfurter Literaturhaus daraus gelesen – und mit Tobias Rüther darüber gesprochen. „Brennendes Licht – Anna Seghers in Mexiko“ von Volker Weidermann ist im Aufbau Verlag erschienen, hat 186 Seiten und kostet 18 Euro.
"Die Unverhofften" Der Dramatiker Christoph Nußbaumeder debütiert als Romancier / "Sibiriens vergessene Klaviere" Sophy Roberts begibt sich auf die Suche nach der Geschichte, die sie erzählen / "Wie man eine Pipeline in die Luft jagt" Der schwedische Humanökologe Andreas Malm will "Kämpfen lernen in einer Welt in Flammen" / "Irische Passagiere" Neue Erzählungen des Amerikaners Richard Ford / "Kanon" Gespräch mit dem Verleger Gunnar Cynybulk über seine Verlagsneugründung / "Ada" Der Schauspieler und Erzähler Christian Berkel liest seinen neuen Roman / Das literarische Rätsel. Wunschbuch zu gewinnen. Wer ist zu Gast bei Solomon Buk?
Auf fesselnde Weise versetzt uns der polnische Schriftsteller Szczepan Twardoch in finstere Zeiten. Sein neuer Roman „Das schwarze Königreich“ spielt in Warschau unter deutscher Besatzung. Eine Rezension von Stefan Berkholz
»Übersetzen als intensive Form des Lesens«: Die Literaturübersetzerin Karin Krieger hat inzwischen tausende Seiten Elena Ferrantes aus dem Italienischen ins Deutsche übertragen, zuletzt ihren Roman Das lügenhafte Leben der Erwachsenen. In dieser Folge von Suhrkamp DISKURS spricht Krieger mit der Journalistin Maike Albath über literarisches Übersetzen, über Vorgehensweisen und Herausforderungen – und über die Eigentümlichkeiten in den Texten von Elena Ferrante. Das lügenhafte Leben der Erwachsenen erzählt von der dreizehnjährigen Giovanna, die im Neapel der Neunziger aufwächst, von den Heucheleien ihrer Eltern, den Verunsicherungen des Erwachsenwerdens und von Emanzipation. Das Buch zur Folge: http://shrk.vg/Ferrante-Diskurs-P
Kanada ist dieses Jahr Gastland an der Frankfurter Buchmesse. Deshalb sind auf dem Literaturstammtisch heute - neben Poutine und Ahornsirup – auch drei Perlen aus der kanadischen Literatur. Franziska Hirsbrunner bringt «Von Hand zu Hand» von Helen Weinzweig mit. Im Roman geht es um eine ziemlich schräge Hochzeit in den besseren Kreisen Torontos: der Bräutigam ist schwul, die Braut sozial deplatziert, und nichts kommt so, wie man es vielleicht erwarten würde. Ein Klassiker der kanadischen Literatur, erstmals auf Deutsch. Florian Oegerli ist beeindruckt vom Roman «Das weite Herz des Landes». Der Autor, Richard Wagamese, gilt als einer der bedeutendsten indigenen Autoren Kanadas. In «Das weite Herz» des Landes erzählt er vom jungen Indianer Frank, der mit seinem Vater Eldon in die Wildnis reist. Der sterbenskranke Alkoholiker möchte, dass ihn sein Sohn auf einem Berg begräbt. Unterwegs erzählt er Frank seine Lebensgeschichte – und hilft ihm damit, zu den eigenen Wurzeln zu finden. Ein berührender Roman über die heilende Kraft von Geschichten. Britta Spichiger hat Margaret Atwood, eine der berühmtesten Schriftstellerinnen Kanadas, von einer ganz anderen Seite kennengelernt. Das gerade veröffentlichte Buch «Die Füchsin: Gedichte 1965 - 1995» fängt leise Zwischentöne ein. Hier ist Atwood nicht in erster Linie leidenschaftliche Feministin oder engagierte Klima-Aktivistin, sondern Naturliebhaberin, Beobachterin, Liebende – und noch viel mehr. Buchhinweise: Helen Weinzweig. Von Hand zu Hand. Wagenbach, 2020. Richard Wagamese. Das weite Herz des Landes. Blessing, 2020. Margaret Atwood. Die Füchsin. Gedichte 1965 – 1995. Piper, 2020.
"Wir sprechen alle deutsch, aber nicht dieselbe Sprache", sagt Martin Gross. Im Januar 1990 zieht der westdeutsche Autor nach Dresden, um die Folgen des Mauerfalls zu beobachten. Sein zwei Jahre später erschienener Roman "Das letzte Jahr" zeugt von Melancholie und Ernüchterung. War das überhaupt eine Revolution? Martin Gross im Gespräch mit Frank Kasper www.deutschlandfunk.de, Essay und Diskurs Hören bis: .. Direkter Link zur Audiodatei
"Wir sprechen alle deutsch, aber nicht dieselbe Sprache", sagt Martin Gross. Im Januar 1990 zieht der westdeutsche Autor nach Dresden, um die Folgen des Mauerfalls zu beobachten. Sein zwei Jahre später erschienener Roman "Das letzte Jahr" zeugt von Melancholie und Ernüchterung. War das überhaupt eine Revolution? Martin Gross im Gespräch mit Frank Kasper www.deutschlandfunk.de, Essay und Diskurs Hören bis: .. Direkter Link zur Audiodatei
Welchen Einfluss hat unsere Herkunft auf unser Leben? Auf Bildung, Karriere, unsere Beziehungen? Gibt es Chancengleichheit wirklich? Und wann ist eine Gesellschaft gerecht? In dieser Folge von Suhrkamp espresso geht es um soziale Herkunft und Chancengleichheit. In ihrem neuen Roman Das lügenhafte Leben der Erwachsenen erzählt Elena Ferrante von der 13-jährigen Giovanna, die sich auf die Suche nach ihrer Tante und damit auch nach ihrer, von den Eltern verleugneten, Herkunft macht. Ihr Weg führt sie aus den höher gelegenen, bürgerlichen Stadtteilen Neapels, in denen sie aufgewachsen ist, tief hinein in eine ganz andere Welt. Der Roman erzählt von den Heucheleien der Eltern, den Verunsicherungen des Erwachsenwerdens – und von Emanzipation. In ihrem Romandebüt Streulicht erkundet Deniz Ohde die unsichtbaren Schranken in unserer Gesellschaft und erzählt von der Kluft zwischen Bildungsversprechen und erfahrener Ungleichheit. Die aus einer Arbeiterfamilie stammende Ich-Erzählerin kehrt in ihren Heimatort zurück und beginnt, sich zu erinnern: an die nicht enden wollenden Anstrengungen des Alltags, in dem sie gegen Diskriminierung, Vorurteile und Ungleichheit zu bestehen versucht. An die soziale Scham, das Streben nach Aufstieg und die zermürbende Auseinandersetzung mit einem Bildungssystem, das Gleichheit verspricht, obwohl die eigene Herkunft am Ende doch maßgeblich den eigenen Erfolg beeinflusst. In ihrem Buch Politische Gleichheit plädiert die amerikanische Politologin Danielle Allen dafür, die im Liberalismus in den Hintergrund geratene politische Gleichheit wieder in den Vordergrund zu rücken. Echte politische Gleichheit, so Allen, lässt sich nur in demokratischen Gesellschaften mit starken sozialen Bindungen realisieren. In ihrem Roman 1000 Serpentinen Angst, der vor kurzem im S. Fischer Verlag erschien, erzählt Olivia Wenzel von einer jungen, schwarzen, queeren Frau – von ihrem Aufwachsen in der DDR, von den Diskriminierungen denen sie ausgesetzt ist, von dem Rassismus, aber auch von den Privilegien, die sie erfährt.
Literaturpodcast Der Bigamist, der Verleger und einer, der Abschied nimmt Was lesen? Abendblatt-Redakteur Thomas Andre und Literaturhaus-Chef Rainer Moritz über aktuelle Bestseller, die es in sich haben. Next Book Please, neue Folge: Heute geht es um drei aktuelle Bücher. Und eines ist kein Roman. Eher das glatte Gegenteil davon: Siegfried Unselds „Reiseberichte“ sind nüchterne Dokumentationen der Arbeitstage des Frankfurter Verlegers, der mit Suhrkamp deutsche Kulturgeschichte schrieb. Zwischen 1959 und 2002 verfasste Unseld etwa 1500 Berichte von seinen Berufsreisen. Sie waren nicht für die Öffentlichkeit bestimmt und sind vielleicht gerade deswegen spannend - zumindest für Menschen, die sich für den Kulturbetrieb interessieren. Was für die beiden Podcaster Rainer Moritz und Thomas Andre doch wohl sicher zutrifft. Bei den anderen beiden Titeln wird dann wieder klassisches Romanland betreten. Tayari Jones, 1970 in Atlanta geboren, erzählt in ihrem zweiten Roman „Das zweitbeste Leben“ eine ganz eigene Familiengeschichte. Es geht um Bigamie, Verrat, Loyalität und ein Leben im Schatten. Jones setzt die Leben der Teenager Dana und Chaurisse in Szene, sie sind unterschiedlich: Während Chaurisse als offizielle Tochter des Chauffeurs James Witherspoon normal aufwächst, führt die ihr unbekannte Halbschwester Dana ein Leben im Geheimen. Kein alltäglicher Stoff. Bernhard Schlink („Der Vorleser“) betritt dagegen in seinem neuen Erzählungsband „Abschiedsfarben“ allzu bekanntes Terrain. Es geht um die letzten Dinge, um Abschiednehmen, Tod, alte Rechnungen und Schuld. Muss man das gelesen haben? Hören Sie eine Einschätzung in unserem Podcast!
Eine Reise zum Gipfel des Kilimandscharos im Windschatten von traumatischen Erfahrungen: davon erzählt der Roman «Das kann uns keiner nehmen». Im Gespräch mit Luzia Stettler spricht Matthias Politycki über den Fluch von Vorurteilen, die Kraft von Freundschaften und das wahre Gesicht von Afrika. Matthias Politycki gilt als der grosse Abenteurer unter den deutschen Gegenwartsautoren. Rund die Hälfte des Jahres ist er unterwegs und verarbeitet seine Erfahrungen immer wieder literarisch. Auch der neue Roman ist vor dem Hintergrund einer eigenen Reise entstanden: 2018 bestieg er mit zwei Freunden den höchsten Berg von Afrika. Im Mittelpunkt der Geschichte stehen Hans und Tscharly: Ausgerechnet auf dem Gipfel des Kilimandscharos treffen die zwei so gegensätzlichen Männer aufeinander: Hier der zurückhaltende Intellektuelle aus Hamburg – dort der derbe Sprücheklopfer aus München. Aber sie können einander nicht entrinnen, denn noch warten eine bitterkalte Nacht und dann der heikle Abstieg. Behutsam schildert Politycki, wie sich diese unfreiwillige Schicksalsgemeinschaft allmählich zu einer Freundschaft wandelt und welche Chancen sich öffnen, wenn man nicht in seinen eigenen Vorurteilen stecken bleibt. Gleichzeitig räumt Matthias Politycki mit gängigen Afrika-Klischees auf und lässt seine Protagonisten den Gespenstern ihrer Vergangenheit begegnen. Ein Roman von einer grossen, menschlichen Tiefe – atmosphärisch und packend erzählt. Buchhinweis: Matthias Politycki. Das kann uns keiner nehmen. Hoffmann und Campe, 2020.
Wir stellen den Roman "Das wirkliche Leben" von Adeline Dieudonné vor, sprechen über Téa Obrehts neuen Bestseller "Herzland", sind in den Tiefen der Depression unterwegs und in den Untiefen einer deutschen Familiensaga.
Marc Lippuner stellt Irmgard Keuns 1932 erschienenen Roman "Das kunstseidene Mädchen" vor. Ein fast aus Versehen geklauter Pelzmantel katapultiert die 18-jährige Doris, die ihr Leben als schlecht bezahlte Angestellte in einer rheinischen Provinzstadt fristet, in die Weltmetropole Berlin. In der großen Stadt, die vornehm ist mit hochprozentigem Licht und ganz übermäßiger Lichtreklame, will die junge Frau ihren Traum von Liebe, Luxus und Karriere verwirklichen: Ein Glanz möchte sie werden. Und irrt durch die Straßen und irrt sich in den Männern, die ihren Weg kreuzen, um letztlich mit ihrem geklauten Pelzmantel auf einem Koffer am Bahnhof Friedrichstraße zu sitzen und festzustellen, dass es auf den Glanz vielleicht gar nicht so ankommt. Es liest: Jenny Kittmann
Susanne Eisele liest aus ihrem Roman "Das erste Lied".
Wir wagen in dieser Podcast-Folge etwas Neues und geben euch zum Jahresende ein paar Empfehlungen zum Lesen, Schauen und Hören geben. Der Chefredakteur und Kolleginnen und Kollegen aus der Redaktion sagen euch, was ihr in diesem Jahr jedenfalls noch lesen oder mit gutem Gewissen verschenken könnt.Theaterkritiker und Kolumnist (Gegengift, Mediator) Norbert Mayer hat einen Roman des Jahres, es ist Mircea Cărtărescus "Solenuid" (Zsolnay, Wien).Chefredakteur Rainer Nowak empfiehlt das Buch des "Spiegel"-Redakteurs, der die Fälschungen von Claas Relotius aufgedeckt hat und selbst dabei erwischt wurde, nicht ganz sauber recherchiert zu haben: Juan Moreno "1000 Zeilen Lüge" (Rowohlt). Zudem die zwei Bücher aus dem Molden Verlag: Michael Horowitz "100 Menschen, die Österreich bewegten", die Sammlung von Horowitz Kolumne aus der "Presse am Sonntag" und die Biografie der Architektin und Erfindern der Einbauküche Margarethe Schütte-Lihotzky (von Mona Horncastle).Wien-Redakteurin und Leiterin des Ressorts Leben, Eva Winroither, schwärmt für die Krimireihe der Britin Agatha Raisin.Außenpolitik-Chef Christian Ultsch empfiehlt drei Sachbücher mit internationalem Bezug: Stephen Greenblatt: Der Tyrann: Shakespeares Machtkunde für das 21. Jahrhundert (Siedler), Jochen Buchsteiner. "Die Flucht der Briten aus der europäischen Utopie" (Rowohlt).Ivan Krastev: "Das Licht, das erlosch. Eine Abrechnung." (Ullstein).Feuilleton-Chefin Bettina Steiners Roman des Jahres ist Angela Lehners Roman "Vater unser" (Hanser). Die Österreicherin kam mit diesem Buch auf die Longlist des Deutschen Buchpreises und gewann den Österreichischen Buchpreis.Katrin Nussmayr, im Feuilleton vor allem für Film und Serien zuständig, empfiehlt den viel gelobten Roman "Das flüssige Land" von der Österreicherin Raphaela Edelbauer (Klett-Cotta). Außerdem verrät sie uns ihre Lieblingsserie des Jahres: "Bad Boys" auf Amazon Prime. Economist-Redakteurin Madlen Stottmeyer empfiehlt den Sammelband über österreichische Wirtschaftskorruptionsfälle von Ashwien Sankholkar "Der geplünderte Staat" (Residenz).Innenpolitik-Chef Oliver Pink empfiehlt den Roman des französischen Prix-Goncourt-Preisträger Nicolas Mathieu "Wie später ihre Kinder" (Hanser) und verrät, was der mit Sebastian Kurz zu tun hat. Anna-Maria Wallner empfiehlt die Podcasts der Podcast-Pionierin Jeanne Drach: Gerade ist die siebente Staffel von "Jeannes Heldinnen" gestartet, in dem sie in jeder Folge eine spannende Frau - eine ihrer Heldinnen - zum Gespräch trifft. Ebenfalls empfehlenswert ist Drachs zweiter Podcast "Investorella", den sie mit der Finanzexpertin Larissa Kravitz macht.Wenn ihr noch auf Geschenksuche seid, schaut doch in unserem digitalen "Presse"-Shop vorbei und wenn ihr unsere journalistische Arbeit unterstützen wollt, abonniert uns doch digital oder holt euch ein gedrucktes Wochenendabo.Die Folge entwickelt und produziert haben Anna-Maria Wallner und Georg Gfrerer.
Günter Grass und Marcel Reich-Ranicki waren über Jahrzehnte Zentralgestalten der deutschen Literatur. „Ein Stück deutscher Geschichte“ nennt der Literaturjournalist und Buchautor Volker Weidermann die jahrzehntelange Beziehung zwischen dem Literaturnobelpreisträger und dem „Literaturpapst“ genannten obersten Literaturkritiker des Landes. In der Erinnerung ist es eine Fehde mit vielen Verletzungen gewesen (Verletzungen sind allerdings auch schnell beigebracht in jenem eitlen Betrieb...). Aber es gab auch Momente der tiefen Verbundenheit, bei aller Rivalität gegenseitige Hochachtung. Weidermann erzählt in seinem Buch „Das Duell“, das auch von längst vergangenen Zeiten berichtet, in denen seine Helden lebten, die Biografien Reich-Ranickis und Grass’ und was passierte, als sich ihre Bahnen kreuzten. Ist das langweilig wie Grass’ schlechtere Bücher oder spannend wie ein Roman? Das erörtern Thomas Andre und Rainer Moritz in der neuen Folge von Next Book Please, dem gemeinsamen Literatur-Podcast von Literaturhaus Hamburg und Hamburger Abendblatt. In dem geht es auch um den neuen Roman der 1985 geborenen Schweizer Autorin Simone Lappert. In „Der Sprung“ entblättert sie einen Kleinstadtkosmos, der es mit einem unerhörten Ereignis zu tun bekommt. Eine junge Frau steht auf dem Dach eines Wohnhauses und droht sich herunterzustürzen. Aus der Perspektive von fast einem Dutzend Personen wird nun davon erzählt, was sich auf dem Dach zuträgt. Aber dieses Geschehen ist lediglich der erzählerische Fluchtpunkt. Viel mehr noch geht es um die Schicksale jener Personen, die ja nicht mal alle in einer Beziehung zu der Frau auf dem Dach stehen. Dafür stehen sie selbst an Wendepunkten in ihrem Leben. Nora Bossongs neuer Roman „Schutzzone“ ist, wenn man so will, das Gegenteil: Er ist ein Ausbund an Weltläufigkeit mit wechselnden Schauplätzen. Das muss er insofern, als seine Heldin Mira bei den Vereinten Nationen arbeitet. Früher in New York City und Afrika, jetzt vorübergehend in Genf. Bossong porträtiert ihre Protagonistin und die Flüchtigkeit der Begegnungen auf verschiedenen Erzählebenen. Ein politischer Roman, der die Frage nach den Werten des Westens stellt. Und der Roman über eine Frau, die sich im UN-Jetset zu verlieren droht. „Schutzzone“ handelt von der Instabilität – der persönlichen und der der ganzen Welt. Das vierte Buch, das in dieser Next-Book-Please-Ausgabe besprochen wird, ist der Abschluss einer Trilogie: Terézia Mora bringt in „Auf dem Seil“ ihre Erzählung aus dem Leben des IT-Mannes Darius Kopp zu einem Ende. Die Büchnerpreisträgerin und Deutscher-Buch-Gewinnerin lässt ihren Darius, der seinen Job und seine Frau verloren hat, erst in Sizilien stranden, wo er als Pizzabäcker arbeitet. Dann schickt sie ihn nach Berlin, also dorthin, von wo er einst aufbrach. Seine bürgerliche Existenz liegt in Trümmern, die Freunde, die er zurückließ, sind sauer. In seiner noch nicht abbezahlten Eigentumswohnung leben mittlerweile andere Menschen, er ist quasi pleite. Vor allem aber muss damit zurechtkommen, dass er nach dem Tod der Frau erstmals wieder gefühlsmäßig verstrickt ist. Er erklärt sich selbst zum Aufpasser seiner minderjährigen Nichte, die den schönen Namen Lorelei trägt und überdies schwanger ist. Wo am Anfang also ein Tod stand, geht es jetzt um das Leben; und wie aus alldem ein ganz eigener Familienroman werden kann, darüber sprechen Rainer Moritz und Thomas Andre im Literatur-Podcast.
Dirk Husemann, Autor von historischen Romanen, hat seine Lektorin Lena Schäfer in Köln besucht und sich mit ihr, unter anderem, über die ungewöhnlichen Themen seiner Bücher unterhalten: ein Elefant, der über die Alpen transportiert wird, ein Papst, der ein geheimnisvolles Buch jagt oder – wie in seinem letzten, gerade erschienenen Roman – „Das schwarze Feuer von Byzanz“, aus dem er im Anschluss vorliest. Viel Spaß beim Hören! Zum Buch: http://bit.ly/Das_schwarze_Feuer_von_Byzanz Instagram Bastei Lübbe: https://www.instagram.com/bastei_luebbe/?hl=de Facebook: https://de-de.facebook.com/LuebbeAudio/
Mit dem Schreiben ist es so, wie mit dem Radfahren in Amsterdam: nie anhalten! Wenn Sie auch mal ein Buch schreiben wollen, hier kommen Tipps von meinem lieben Bekannten und Bestsellerautor Michael Birbaek. Feedback? Fragen? Anregungen? Dann schreiben Sie mir: podcast@ichrede.de ******************************* Shownotes: Homepage von Michel Birbaek mit seinem neuen Roman „Das schönste Mädchen der Welt“: https://birbaek.de/neu/ ******************************* Links von Isabel García: Mein neues Buch: „Lipödem - Ich bin mehr als meine Beine“: https://www.amazon.de/gp/product/3432107889?pf_rd_p=d12b27d6-0a90-4a73-9da3-4e84e7c49e87&pf_rd_r=JPQCTPXV0NQDC2QKM832 Mein neues Kommunikations-Buch „Die Bessersprecher“: https://www.amazon.de/Die-Bessersprecher-Abschied-größten-Kommunikationsirrtümern/dp/3593509245/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1538679375&sr=8-1&keywords=bessersprecher+garcia ICH REDE. Akademie: Ich begleite Sie ein halbes Jahr lang und Sie lernen überzeugend und auf den Punkt zu kommunizieren. www.ich-rede-akademie.de Homepage inklusive Blog und Terminen: www.ichrede.de Bestsellerhörbuch mit über 95.000 verkauften Exemplaren: https://isabelgarcia.smile2.de/ich-rede-kommunikationsfallen-und-wie-man-sie-umgeht Ein kompletter Vortrag von mir von der Speakers Night im Radisson BLU Hamburg: https://www.youtube.com/watch?v=Q1nb4q3jc14 Herzlichen Dank für Ihre Bewertung auf iTunes: http://bit.ly/IG-Bewertung Bis bald auf dieser Frequenz! Ihre Isabel García
Statt eines Verbots sollte das "Verschwinden" aufgeklärt werden. Weitere Themen in dieser Sendung ist der Umgang mit den Werken des Künstlers Balthus, das Unternehmen Goop von Gwyneth Paltrow, der Roman "Das weibliche Prinzip" von Meg Wolitzer und die Hörerfrage "Können Männer Feministen sein?".
Das Autorenduo Barbara Erlenkamp war bei uns zu Besuch. Da konnten wir es uns natürlich nicht nehmen lassen, sie vor das Mikrophon zu holen und ihnen ein paar Fragen zu dem Leben als Autorenduo und ihrem Roman „Das kleine Café an der Mühle“ zu stellen. Außerdem freuen wir uns, dass Christine und Andreas Schulte alias Barbara Erlenkamp uns eine kleine Kostprobe aus ihrem wunderbaren Roman vorgelesen haben. Herzklopfen garantiert! Wir wünschen ganz viel Spaß! Das E-Book zu "Das kleine Café an der Mühle" findet ihr hier: https://itunes.apple.com/de/book/das-kleine-caf%C3%A9-an-der-m%C3%BChle/id1352421442?mt=11
In seinem neusten Roman «Das elektrische Herz» erzählt Schriftsteller Peter Stephan Jungk die Geschichte des ehemals erfolgreichen Dramatikers Max David Villanders, welcher von seinem eigenwilligen,…