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Das Oratorium „Isacco“ der einst erfolgreichenBarockkomponistin Marianna Martines wurde gestern als Oper in der Kammeroperpräsentiert. Unser Opernexperte Richard Schmitz berichtet. Tatsächlich entpuppt sich dieses Oratorium von PietroMetastasio durchaus als bühnentauglich. Anfangs lässt uns die RegisseurinEva-Maria Hockmayr im Glauben, es handle sich um ein Konzert. Die fünf Solistensitzen und warten auf ihren Einsatz. Doch bald beginnen sie ihre Rollen auch zuspielen. Der Raum weitet sich zu einer spärlich möblierten Gründerzeit-Wohnung,in der Abraham und Isaak, Sara, Abrahams Frau, und Gamari - anfangs Freund Isaaks,später sein älterer Bruder, das bekannte biblische Geschehen reflektieren. Sehrsensibel – mit Kreuzen und einem Christbaum - wird auch zum Ausdruck gebracht,dass auch Gott seinen eigenen Sohn am Kreuze geopfert hat.Christian Senn schildert mit seiner angenehmen Stimme dieQualen des Vaters, der von Gott angeleitet wird, den eigenen Sohn zu opfern. SophieGordeladze differenziert ihre Gefühle als Mutter Sara mit viel Ausdruck. Dawird das Drama spürbar. Der Sopranist Dennis Orellana macht aus dem gehorsamenSohn, der bereit ist zu sterben, eine Person, mit der man mitleidet. Alle dreibringen aber auch die emotionalen Zwischentöne, die in Metastasios Text stehen,zum Ausdruck. Auch Anle Gou als Gamari kann da mithalten. Andjela Spaic singtden Engel mit klarer Stimme. Die Dirigentin Chiara Cattani unterstützt mit demBach-Consort Wien die Sänger bei ihrem Bemühen und bringt die Partitur zumBlühen.Metastasio hat nicht nur diesen großartigen Textgeschrieben, sondern auch an der Entwicklung der Komponistin entscheidendenEinfluss geübt. Seine Förderung reichte über seinen Tod hinaus, weil er sieauch finanziell sicherstellte, sodass sie bis an ihr Lebensende freikomponieren konnte. Die Uraufführung des Oratoriums im Hofburgtheater (!) warein großer Erfolg. Und das wundert mich nach dem gestrigen Abend nicht.Musikalisch geht das Werk über viele der wiederentdeckten Barockopern hinaus.Die zahlreichen Koloraturen dienen dem Text und nicht der Präsentation vonVirtuosität. Schön, dass diese Musik entdeckt wurde. Unser Freund Otto Biba warda auch nicht ganz unbeteiligt. Dieser Abend zeigt, dass es schon zu Mozarts Zeitenaußergewöhnliche Komponistinnen gegeben hat und dass eine Regisseurin, eineDirigentin und die Primadonna ein Werk zum Erfolg machen können. Nicht nurFeministinnen sollten hingehen. Sie werden ebenso zufrieden sein wie dasPremierenpublikum. Wertnote: 8,4Foto (c) Herwig Prammer/Musiktheater an der Wien
Interpreten: Sophie Junker, {Oh!} Orkiestra, Martyna PastuszkaLabel: ApartéEAN: 5051083198387Auf einen historischen Besuch in Venedig lädt uns die neue CD der Woche auf radio klassik Stephansdom ein. La Serenissima – Venetian Silhouttes ist der Titel der CD, auf der es Arien von Vivaldi, Lotti, Caldara, Gasparini und noch einigen mehr zu hören gibt. Michael Gmasz verrät uns auch diesmal wieder mehr über die CD.Es ist nicht die erste CD Aufnahme, die sich mit Musik der ewigen Stadt Venedig beschäftigt. Und wohl auch nicht die einzige CD, die den Titel La Serenissima trägt. Aber die neue CD der belgischen Sopranistin Sophie Junker ist trotzdem ein näheres Hinhören wert! Erstens präsentiert die junge Sängerin teilweise Repertoire, das es tatsächlich bisher noch nicht auf CD geschafft hat. Zweitens ist mit dem {Oh!} Orkiestra unter Martyna Pastuszka ein ausgesprochen lebendig musizierendes Originalklangensemble an ihrer Seite, das sich auch mit dem einen oder anderen Instrumentalstück in Szene setzen kann. Und drittens, und das ist der eigentliche Hauptgrund für meine Auswahl zur CD der Woche, singt Sophie Junker einfach wunderschön auf diesem Album! Klar und wendig führt Sophie Junker ihre Stimme durch die waghalsigen Koloraturen, gestaltet aber auch in den getragenen lyrischen Passagen große Bögen und hält dabei die Spannung. Die wunderschön traurige Arie der Ariadne Come mai puoi vedermi piangere aus Marcellos Arianna oder Vivaldis L'ombre, l'aure, e ancora il rio wären hier als Höhepunkte zu nennen. Mein persönliches Highlight steht allerdings gleich am Beginn der CD. Energiegeladen, voller Feuer und vor Kraft strotzend gelingt die Arie Con fiamme, e con straggi von Antonio Lotti, übrigens eine der Weltersteinspielungen auf dieser CD. Venedig ist immer eine Reise wert, vor allem so! (mg)
Sie waren die ersten richtigen Opernstars: Farinelli, Caffarelli oder Senesino. Wenn sie auf die Bühne kamen und ihre atemberaubenden Koloraturen anstimmten, war das Publikum hin und weg. Aber der Erfolg hatte einen hohen Preis. Denn die Gefeierten waren als Kinder kastriert worden, damit sie schöner singen. Eine Praxis, die am Ende des Barocks glücklicherweise verschwand. Ein neues Album des Countertenors Franco Fagioli erinnert an den letzten der großen Kastraten: Velluti.
Inspiriert ist die Geschichte von den wuselnden Renaissance-Gemälden Pieter Breughels: es treiben sich allerhand fantastische Figuren und Klänge herum. Ligeti hat nicht gespart mit provokanten und spektakulären Szenen: Von einem Besäufnis über eine Sadomaso-Szene bis hin zu einem fatalen Komenteneinschlag - alles hat Platz in seiner einzigen Oper. Auch musikalisch tobte sich der ungarische Komponist aus, lässt die Protagonisten halsbrecherische Koloraturen singen, das Orchester in seinen typischen Klangschichtungen flirren und er setzt ausserdem diverse Spezialinstrumente ein wie Kuckuckspfeife, Entengequake, ein Regal oder ein elektrisches Klavier. Unter dieser schillernden Oberfläche liegen aber auch tiefere Schichten, wie sich im Gespräch mit dem Dirigenten Baldur Brönnimann zeigt.... Erstausstrahlung: 27.02.2019
Interpreten: Solomon's Knot Label: Prospero EAN: 4262353970324 Johann Sebastian Bach hat, wie viele andere Menschen auch, im Alter ein großes Interesse an Ahnenforschung an den Tag gelegt, was bei seinem musikalischen Erbe und seinen Vorfahren besonders interessant gewesen sein muss. Vor allem die Motetten von Johann Christoph Bach, einem Cousin seines Vaters, haben ihn so beeindruckt, dass sie ihn zu eigenen Motettenkompositionen angeregt und inspiriert haben. Nachzuhören ist das nun bei Solomon's Knot auf unserer CD der Woche, die Ihnen Michael Gmasz wieder näher beschreibt. Ein Salomonsknoten ist ein Ornament aus zwei ineinander verschränkten Ovalen, das man auf Bauwerken und in Mosaiken in verschiedenen Kulturkreisen einschließlich des europäischen findet. Solomon's Knot ist aber auch ein englisches Vokal- und Instrumentalensemble mit Sitz in London, dessen Namenswahl wohl auch vor allem auf die Verschränkung von Vokalem mit Instrumentalem zurückgeht. Und darauf, dass hier in absolut kammermusikalischer Manier ohne Dirigentin oder Dirigent gearbeitet wird und die Sängerinnen und Sänger von Solomon's Knot ausschließlich auswendig singen. Auf ihrer aktuellen CD gehen die Musikerinnen und Musiker dem, im Vergleich zum Kantatenwerk, eher unterrepräsentierten Motettenschaffen Johann Sebastan Bachs nach. Kombinieren dieses aber auch gekonnt mit unterschiedlichen Einsprängseln von Johann Christoph Bach. Der kammermusikalische Zugang macht die Aufnahmen von Solomon's Knot absolut lebendig. Hier steht gegenseitige Aufmerksamkeit im Mittelpunkt. So gelingen z.B. Koloraturen wie am Beginn von BWV 226 in absoluter Einheit, wie man sie sonst selten hört. Aber auch in den getragenen Momenten erlaubt das auswendige Singen ein Zusammensein und einen musikalischen Ausdruck, der weit über Dynamisches oder gemeinsame Artikulation hinausgeht. Hin und wieder treten einzelne Stimmen hervor, nur um nach kurzen Akzentuierungen wieder im Klangkollektiv des Ensembles zu verschmelzen. So macht Chorsingen Spaß, aber auch beim Zuhören lässt es sich wunderbar genießen. (mg)
Interpreten: Federico Fiorio, La Florida Capella, Marian Polin Label: Tiroler Landesmuseen EAN: 9079700700566 Die CD-Reihe musikmuseum der Tiroler Landesmuseen ist mittlerweile auf die beachtliche Anzahl von 64 CDs angewachsen. Also 64 Aufnahmen mit Instrumenten oder Manuskripten aus den Sammlungen bzw. anderer Werke die mit der Stadt Innsbruck oder dem Land Tirol zu tun haben. Die jüngste Ausgabe beschäftigt sich mit Andachtsmusik für die Tiroler Landesfürstin Anna de‘ Medici von Barbara Strozzi. Michael Gmasz ist vor allem von Federico Fiorio fasziniert. Anna de‘ Medici, durch ihre Heirat mit Erzherzog Ferdinand Karl von Österreich-Tirol 1646 zur Tiroler Landesfürstin geworden, war eine kunstsinnige Frau und liebte wie ihr Ehemann die Musik und das Theater. Das ist wohl einer der Gründe, warum der Innsbrucker Hof in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts zu einem Musikzentrum von europäischem Rang avancierte. Pietro Antonio Cesti und der spätere Wiener Hofkapellmeister Antonio Pancotti gehörten wohl zu den prominentesten Vertretern der Hofkapelle. Mit der Widmung der „Sacri Musicali Affetti“ erhoffte sich auch die venezianische Komponistin Barbara Strozzi von Anna de‘ Medici eine Anstellung am Hof, zu der es allerdings nie gekommen ist. Immerhin ein kleines goldenes Schatzkästchen und ein Halsband mit Rubinen gab es als Dank für die großzügige musikalische Zueignung. Ergänzt um Instrumentalwerke aus der selben Zeit ist das geistliche Op. 5 von Strozzi nun auf CD nachzuhören. Auf seiner Debüt-CD ist das Ensemble La florida Capella, das bereits im Jahr seiner Gründung 2021 den renommierten Heinrich Ignaz Franz-Biber-Wettbewerb für sich entscheiden konnte, gemeinsam mit dem jungen, international erfolgreichen und von der Kritik gefeierten italienischen Sopranisten Federico Fiorio zu erleben. Und der junge Mann ist wirklich ein Erlebnis. Eine glockenhelle Sopranstimme, die manchmal Zweifel aufkommen lässt, dass es sich tatsächlich um einen jungen Mann handelt. Lupenreine Ansätze in höchsten Höhen. Eine ausgefeilte Technik, mit der Fiorio die schwierigen Koloraturen und Melismen meistert, und doch genug Schmelz, dass er auch in den lyrischen Passagen zu überzeugen weiß. Ein junger Sänger, von dem wir sicher in Zukunft noch einiges hören werden! (mg)
Die Farbigkeit und Vielstimmigkeit einer Barockoper, der schwindelerregende Lauf der Koloraturen auf der Blockflöte, aber auch eine Pop-Hymne wie »We Are The Champions« von Queen – das sind einige Klangfacetten im Soundtrack, der das Leben von Dorothee Oberlinger begleitet. Heute hören wir im Gespräch mit der Blockflötistin, Professorin am Mozarteum Salzburg und künstlerischen Leiterin der Musikfestspiele mehr über die Musik, die ihr wichtig ist und die sie selbst bei den Musikfestspielen dieses Jahr dirigieren und aufführen wird.
Gestern fand in der Wiener Staatsoper die zweite Vorstellung von Claudio Monteverdis „L`Orfeo“ statt. Der radio klassik Stephansdom Opernliebhaber Richard Schmitz berichtet: L'Orfeo ist zwar nicht die erste Oper, aber die erste die vollständig erhalten ist. Sie ist von einer frappierenden Vollkommenheit. Nicht nur die differenzierte Musik Claudio Monteverdis, auch das Textbuch von Alessandro Striggio sind von hoher Qualität. Eigentlich erstaunlich, dass keinerlei Anfängerfehler zu erkennen sind. Die Geschichte der Oper – damals sagte man noch „Favola“ – beginnt mit einem Paukenschlag. Kaum zu glauben, dass man vor 415 Jahren schon so professionell war. Die Wiener Staatsoper hat dieses Werk in einer Realisierung präsentiert, die allen Ansprüchen genügt. Nikolaus Harnoncourt hat mit seiner Einspielung 1968 die Basis gelegt. Schon damals war der Concentus Musicus Wien jener Klangkörper, der die Genialität dieser Partitur zur Geltung brachte. Auch gestern erklangen unter Pablo Heras-Casado alle Feinheiten der Musik. Viele Musikerinnen und Musiker hatten solistische Aufgaben, die mit Bravour bewältigt wurden. In der Titelrolle war der Bariton Georg Nigl ein Glücksfall. Er bewältigte auch die hohen Töne und war in der mittleren Lage dem Text und der Musik verpflichtet. Nur in den Koloraturen hätte ich mir mehr tenorale Geschmeidigkeit gewünscht. Es ist kein Wunder, dass fast alle Einspielungen den Orpheus mit einem Tenor besetzt haben, auch wenn die Tessitura sehr tief liegt. Mich wundert, dass Caronte – verlässlich Wolfgang Bankl – bei diesem Gesang einschläft. Der zweite Star des Abends ist Kate Lindsey, der man die allegorischen Figuren der Musik, der Speranza (Hoffnung) und das Echo anvertraut hat. Slavka Zámečnikova sang wunderschön die Eurydice. Schade, dass die Rolle so kurz ist. Das übrige Ensemble – Christina Bock las Proserpina und Botin – Andrea Mastroni als Pluto und Hiroshi Amako als Apollo – passten sich allzusehr an. Da sollten sich in Zukunft mehr Persönlichkeiten entwickeln. Auch diese Figuren haben Charakter. Schon vor Beginn binden der Regisseur Tom Morris und die Kostümbildnerin Anna Fleischle das Publikum ein. Eine ideale Einladung zur Hochzeit von Orpheus und Eurydike. Sogar die Handydurchsage und der Maskenhinweis sind schon heiter durchinszeniert. Dann findet das Drama des Todes eines geliebten Menschen statt. Das Bühnenbild mit dem live mitgefilmten Zuschauerraum wird im Hades zu einer grauenerregenden Unterwelt, in der es keine Hoffnung gibt. Anna Fleischle hat auch als Bühnenbildnerin Außergewöhnliches zu bieten. Am Schluss entschwebt Orpheus gegen den Himmel. Das ist schon fast kitschig. Das Publikum war auch gestern begeistert und das wiegt bei einer zweiten Vorstellung noch mehr als bei der Premiere. So kann die älteste erhaltene Oper gezeigt werden. Wertnote: 9,3/10 Punkten
Die junge Sopranistin Julia Lezhneva singt die halsbrecherischsten Koloraturen mit einer Natürlichkeit, die fast an ein Wunder grenzt. Dabei war ihr die Musik gar nicht unbedingt in die Wiege gelegt - sowohl die Mutter als auch der Vater sind Geophysiker. Trotzdem: Aufgewachsen in der Abgeschiedenheit der russischen Insel Sachalin, gelang Lezhneva schon mit 18 Jahren der internationale Durchbruch - seither feiert die Presse sie als "Zauberin".
„Das ist die Rolle, auf die man in der ganzen Karriere hinarbeitet!“ sagt Doris Soffel über ihren Part als Gräfin in Tschaikowskys Oper „Pique Dame“. Schauspielerisch und sängerisch sei die Rolle sehr fordernd. Auch Lieder hat die Mezzosopranistin gesungen. Koloraturen liebt sie besonders. Über den Start ihrer Musikkarriere für 50 Jahren, die Herausforderungen des Regietheaters und wie die Stimme eine so lange Karriere bestehen kann spricht die Mezzosopranistin im Musikgespräch.
Das Basic- Training für das spätere Marellato. Step by step..www.facebook.com/andreabkunzvocal https://app.matchspace.com/course/82
Autor: Atzinger, Michael Sendung: Kultur heute Hören bis: 19.01.2038 04:14
Ein Zusammenspiel von Atmung und Muskulatur. Vom Schrei, lachen über seufzen zur Koloratur. www.facebook.com/andreabkunzvocal
Mal wird sie als "Primadonna der Alten Musik" bezeichnet, mal als "musikalisches Pulverfass". Die Sopranistin Simone Kermes singt voller Energie und Hingabe, künstlerische Kompromisse sind ihr fremd.
Die Musik blinzelt, frotzelt, täuscht an: In der Sonate op. 31, Nr. 1 spielt Beethoven über Bande. Gefragt sind Reaktionsschnelligkeit und Sinn für schrägen Humor. Etwa, wenn im langsamen Satz eine Opernsängerin parodiert wird, die sich in überdrehten Koloraturen verirrt. Ein Riesenvergnügen für Igor Levit. Und für uns.
Verhör-Kommissar Clemens Nicol ermittelt gegen Simone Kermes. Die Sopranistin gilt in der Szene als aufmüpfig und unberechenbar. Während der Befragung redet sich die gebürtige Leipzigerin um Kopf und Kragen - kein Wunder, denn ihre halsbrecherischen Koloraturen sind der Sängerin offensichtlich zu Kopf gestiegen.
Was Countertenor Cencic für sein persönliches Porpora-Album an Opernarien ausgewählt hat , unterstreicht ideal seine eigenen Stärken: die stimmliche Wandelbarkeit, das Erzeugen von Atmosphäre und natürlich seine brillante Technik, die selbst rasanteste Koloraturen noch zum Ausdruck von Gefühlen werden lässt.
Am 3. Mai präsentiert Julia Lezhneva im Münchner Prinzregententheater zusammen mit dem Kammerorchester Basel das Programm ihrer neuen CD: Opernarien von Carl Heinrich Graun. Im Interview mit BR-KLASSIK spricht die russische Sopranistin über Grauns Musik, den Spaß am Singen von Koloraturen und das Finden der eigenen Balance.
Podcast zum Downloaden Noten für Koloraturen: Noten zum Downloaden Altstimme von Koloratur Beispiel Playback zum Downloaden
Im ersten Teil der Arie des Achilla aus Giulio Cesare in Egitto geht es besonders um die Aspekte: Durchlässigkeit, Urvokal in Koloraturen und Konsonant-Behandlung.
„Ich denke an eine dritte Karriere, und zwar als Opernregisseurin“ - Sylvia Geszty spricht über ihre Zukunftspläne.Als „Königin der Koloraturen“ wurde sie bereits in den Sechzigerjahren gefeiert, Engagements an den bedeutendsten Opernhäusern Europas flatterten ihr auch schon damals zahlreich ins Haus. Und diese Karriere sollte dann noch über Jahre andauern. Sylvia Geszty, die eigentlich Sylvia Maria Ilona Witkowsky heißt, wurde am 28. Februar 1934 in Budapest geboren. Nach dem Abitur studierte sie Gesang zunächst am Budapester Konservatorium und dann an der Ferenc-Liszt-Musikhochschule. Das Studium schloss sie 1959 ab. Nach einer zweijährigen Tätigkeit als Solistin der Ungarischen Philharmonischen Gesellschaft, wurde sie 1961 an die Deutsche Staatsoper in Ostberlin verpflichtet. Engagements an der Ostberliner Komischen Oper und Gastspiele an der Hamburgischen Staatsoper folgten anschließend. 1970 siedelte Geszty nach Westdeutschland um. Mit ihren Glanzpartien feierte sie Erfolge nicht nur in Hamburg, sondern auch in München, Stuttgart, Salzburg, Wien, London, Edinburgh, Moskau oder Los Angeles. Sie gastierte aber auch auf den Opernbühnen in Buenos Aires und Kairo. Unvergessen bleibt vor allem ihre Interpretation der Partie der Königin der Nacht in der „Zauberflöte“. Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ bescheinigte ihr am 28. Februar 2004 anlässlich des siebzigsten Geburtages: „Neben der Treffsicherheit für funkelnde Staccati und der Geläufigkeit für geschmeidige Koloraturen besaß sie auch die expressiven Farben für lyrische, selbst für einige dramatische Partien.“ Geszty spielte auch zahlreiche Schallplatten mit diversen Arien ein, was neben den Auftritten in Rundfunk und Film ihre Popularität zusätzlich steigerte. Sie unterrichtete auch Gesang – und das 22 Jahre lang an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart. Im Februar 1999 Sprach DW-Redakteur Rolf Peters mit Sylvia Geszty unter anderem über ihr Leben, wichtige Opern- und Operettenrollen und ihre Engagements.