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Wir atmen ihn ein, essen und trinken ihn: Mikroplastik. Winzige Plastikstückchen, die durch den ständigen Gebrauch und hohen Verbrauch von Kunststoff-Produkten entstehen. Welche Risiken birgt Mikroplastik für Mensch und Umwelt? Welches sind die grössten Quellen von Mikroplastik? Was können wir im Alltag tun, um weniger Mikroplastik zu produzieren und aufzunehmen? Und an welchen spannenden Lösungen für das weltweite Plastikproblem wird in der Schweiz geforscht?
SPRIND – der Podcast der Bundesagentur für Sprunginnovationen
Kann Bioplastik (fast) so gute Materialeigenschaften haben wie Polyethylen? Wie ließen sich Kunstoffe ohne Erdöl in Megatonnen bezahlbar herstellen? Und was hieße für die Chemieindustrie und die Kreislaufwirtschaft? Unser Host Thomas Ramge spricht mit Dr. Manuel Häußler vom MPI für Kolloid- und Grenzflächenforschung, sowie Gründer des Bioplastik-Startups Aevoloop.
Plastik - Ein Material mit Folgen: In unserem heutigen Podcast tauchen wir tief in das Thema Plastik ein. Was ist Plastik und wie hat es sich im Laufe der Zeit entwickelt? Welche Auswirkungen hat Plastik auf unsere Umwelt und wie können wir mit dem Problem des Plastik-Abfalls umgehen? Wir betrachten die verschiedenen Wege, die Plastik nehmen kann und welche Auswirkungen sie auf unser Leben haben.
Wir haben ein Plastikproblem. Immer größere Mengen von Kunststoffen verschmutzen die Umwelt. Manuel Häußler hat in seiner Dissertation eine echte Alternative zum am weitesten verbreiteten Kunststoff Polyethylen entwickelt, die sich komplett recyceln lässt. Dafür hat er auch den Deutschen Studienpreis 2022 erhalten. Im Gespräch mit Diana Huth erklärt der Chemiker was der neue Kunststoff kann und was längerfristig nötig ist, damit eine echte nachhaltige Lösung für das Plastikproblem gefunden werden kann. Mit dem Deutschen Studienpreis zeichnen wir jährlich die besten Promovierten aller Fachrichtungen aus. Dabei zählt vor allem die gesellschaftliche Bedeutung der Forschung. Die aktuelle Ausschreibungsphase läuft noch bis zum 1. März 2023. Alle Infos dazu unter https://koerber-stiftung.de/projekte/deutscher-studienpreis/teilnehmen/
Wir haben ein Plastikproblem. Immer größere Mengen von Kunststoffen verschmutzen die Umwelt. Manuel Häußler hat in seiner Dissertation eine echte Alternative zum am weitesten verbreiteten Kunststoff Polyethylen entwickelt, die sich komplett recyceln lässt. Dafür hat er auch den Deutschen Studienpreis 2022 erhalten. Im Gespräch mit Diana Huth erklärt der Chemiker was der neue Kunststoff kann und was längerfristig nötig ist, damit eine echte nachhaltige Lösung für das Plastikproblem gefunden werden kann. Mit dem Deutschen Studienpreis zeichnen wir jährlich die besten Promovierten aller Fachrichtungen aus. Dabei zählt vor allem die gesellschaftliche Bedeutung der Forschung. Die aktuelle Ausschreibungsphase läuft noch bis zum 1. März 2023. Alle Infos dazu unter https://koerber-stiftung.de/projekte/deutscher-studienpreis/teilnehmen/
Forschende haben 2017 zufällig beobachtet, dass Wachsmottenlarven Plastiktüten zersetzen. Nun haben sie erforscht, wie. Die Larven haben Enzyme im Speichel, die Polyethylen spalten können. Die Entdeckung könnte dabei helfen, Kunststoff in der Natur ohne chemische Zusätze abzubauen.Christine Westerhauswww.deutschlandfunk.de, Forschung aktuellDirekter Link zur Audiodatei
Bevor die Plastikfolie die Küche eroberte, wurden Lebensmittel in Wachstüchern frisch gehalten. Auf diese alte Methode haben sich zwei junge Frauen in Kaufbeuren besonnen und damit einen neuen Trend gesetzt. Bienenwachs statt Polyethylen.
Unser Planet versinkt in Mikroplastik. Sogar in der Arktis und im menschlichen Stuhl haben Forscher die Partikel schon gefunden. Daniela gruselt die Plaste-Verseuchung. Ihre Challenge: Mikroplastik raus aus meinem Leben!
In Saudi-Arabien sind in der Vergangenheit mehrere schädliche Plastikprodukte entdeckt worden. Um solchen Umwelt- und Gesundheitsrisiken entgegenzuwirken, führt das Land ab Dezember 2017 eine neue Regulierungsvorschrift für Kunststoff ein. Diese gilt auch für Verpackungsmaterial. Plastiktaschen, Plastikhüllen oder auch Plastikteller – von der neuen Vorschrift sind die verschiedensten Produkte betroffen. Die Plastikprodukte müssen neu aus einem zugelassenen oxo-biologischen abbaubarem Material bestehen, heisst es in den Bestimmungen der dafür zuständigen saudischen Organisation (SASO). «Dabei wird kein Unterschied gemacht, ob der Kunststoff in Saudi-Arabien produziert oder in das Land eingeführt wird», erklärt Larbi El-Attari vom Swiss Business Hub Middle East in Saudi-Arabien. Nicht konforme Produkte dürfen demnach nicht mehr eingeführt werden. Einfuhren werden am Zoll kontrolliert Produkte und Verpackungen, welche mit Polyethylen oder Polypropylen hergestellt werden, müssen die neuen Vorschriften erfüllen und eine oxo-biologisch abbaubare Masterbatch von einem Zulieferer enthalten, der durch die saudi-arabische Regierung zugelassen wurde. Um die importierten Produkte genau zu kontrollieren, arbeitet der Zoll in Saudi-Arabien mit einem Labor zusammen. Die neue Vorschrift gilt in Saudi-Arabien ab Dezember 2017. Eine Tarifliste mit den Produkten, welche die entsprechende Deklaration brauchen, sowie eine Erklärung der neuen Richtlinie finden Sie im Downloadbereich. Bei Fragen zum Export nach Saudi-Arabien und den neuen Bestimmungen können Sie unseren ExportHelp kontaktieren oder an einer Länderberatung teilnehmen. https://www.s-ge.com/de/article/aktuell/20173-saudi-arabia-clean-plastikgesetz
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 15/19
In der Endoprothetik sind Abriebpartikel von Polyethylen-Inlays ursächlich für aseptische Prothesenlockerungen und damit für die Limitierung der „Standzeiten“ dieser Prothesen verantwortlich. In der Hüftgelenkendoprothetik finden zunehmend, im Gegensatz zur Knieendoprothetik, Inlays aus quervernetztem Polyethylen klinische Anwendung. Die Zurückhaltung beruht im Allgemeinen auf der Angst vor frühzeitigem Materialversagen bei nicht ausreichend evaluierten biomechanischen Testungen. Die Entwicklung dieser neuen Materialien war Anlass, drei bikondyläre fixed-bearing Knieoberflächenersatzprothesen mit unterschiedlichen Polyethyleninlays in Simulatorversuchen zu testen. Bei zwei dieser Prothesen bestehen die dazugehörigen Inlays aus hochvernetztem Polyethylen (XPE X3™ vom Modell Scorpio® der Fa. Stryker und XPE Durasul™ vom Modell Natural Knee II® der Fa. Zimmer). Als Vergleich diente die Kniegelenkprothese Natural Knee II® mit dem konventionellem Polyethyleninlay (PE GUR 1050) der Fa. Zimmer. Im Vorfeld waren diese Modelle bereits im Rahmen einer anderen Untersuchung mechanisch und tribologisch getestet worden. Die Separation und Analyse der Polyethylenpartikel hinsichtlich Größe, Morphologie und Anzahl waren Zielparameter dieser Arbeit. Diese Auswertung erscheint wesentlich vor dem Hintergrund, da in vorausgegangenen Studien gezeigt werden konnte, dass diese Parameter einen entscheidenden Einfluss auf das Ausmaß der biologischen Reaktion haben, welche letzten Endes in eine Osteolyse mündet, die dann die aseptische Prothesenlockerung nach sich zieht. Sämtliche Untersuchungen wurden unter identischen Voraussetzungen durchgeführt. Zur Erzeugung des Polyethylen-Abriebes dienten Kniesimulatoren vom Typ Stallforth/Ungethüm. Nach Separation der Partikel aus dem Testmedium der vorausgegangenen Simulatorversuche mit Hilfe der Säuredigestion, wurden die separierten Abriebpartikel auf einem Nano-Porenfilter abfiltriert und nach einer Goldbeschichtung des Filters elektronenmikroskopisch untersucht. Von jedem Filter wurden 20 randomisierte, nicht überlappende Bilder bei einer 5’000-10’000-fachen Vergrößerung angefertigt. Die gespeicherten Bilder wurden anschließend mit Hilfe einer Fotoanalysesoftware mit Graustufenerkennung digital ausgewertet und die Partikel nach Größe und Morphologieparametern kategorisiert. Die Partikelanzahl wurde nach einer eigens hierfür entwickelten Formel errechnet. Diese ermittelt sich aus dem hochgerechneten Volumen der Partikel und dem gravimetrischen/volumetrischen Abrieb des Inlays selbst. Das Partikelspektrum ergab bei allen drei Materialkombinationen rundliche, granuläre und nur wenig fibrilläre Partikel. Insgesamt zeigten die Abriebpartikel der XPE-Inlays X3™ und Durasul™ einen gering höheren Anteil runder und granulärer Abriebpartikel im Vergleich zum herkömmlichen UHMWPE. Das Partikelgrößenspektrum zeigte annähernd gleiche Werte für alle drei Gruppen. Lediglich die Partikel beim XPE X3™-Inlay waren im Nanometerbereich kleiner (p < 0,05). Eine Änderung der Partikelgröße und –Morphologie aller drei Gruppen während der 5'000'000 Zyklen war ebenfalls im Nanometerbereich nachweisbar, jedoch ergaben sich keine deutlichen Ergebnisveränderungen über den gesamten Zeitraum. Der größte Unterschied aller drei untersuchten Materialkombinationen ergab sich im Hinblick auf die Partikelanzahl der XPE- und UHMWPE -Inlays. So ergab sich für Stryker X3™ eine Anzahl von 25,3 Mrd. Partikeln/Mio. Zyklen, für Zimmer Durasul™ 46 Mrd. und für Zimmer GUR 1050 204,4 Mrd. Partikel. Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen, dass die Verwendung von XPE als Werkstoff bei Knieprotheseninlays zu geringfügig kleineren Partikeln, vor allem aber zu einer deutlichen Reduktion der Abriebpartikel führt. Im Hinblick auf die potentielle inflammatorische Aktivität könnten die Partikel beim Modell Scorpio® (Fa. Stryker) mit dem Inlay X3™, aufgrund der stark reduzierten Partikelanzahl bei nur geringfügig kleineren Partikeln (im Nanometerbereich), zu einer erniedrigten biologischen Aktivität in vivo führen. Die Abriebpartikel beim Modell Natural Knee II® (Fa. Zimmer) mit dem Inlay Durasul™ zeigten ebenfalls eine deutliche Reduktion der Partikelanzahl im Vergleich zum konventionellem UHMWPE-Inlay, ferner eine ähnliche Größenverteilung der Abriebpartikel. Auch dies spricht insgesamt für eine geringere biologische Aktivität der Abriebpartikel in vivo. Der Einsatz von „crosslinked Polyethylen“ in der Kniegelenkendoprothetik erscheint vor dem Hintergrund der durchgeführten Partikelanalyse durchaus sinnvoll und erweckt Hoffnung auf reduzierte Entzündungsreaktionen aufgrund der deutlich reduzierten Partikelanzahl ohne wesentliche Größen- und Formänderungen der Partikel, und damit auf längere „Standzeiten“ dieser Prothesen. Es bedarf aber noch zusätzlicher Untersuchungen dieses Werkstoffes in vivo, um adäquate Aussagen über die biologische Aktivität der entstandenen Abriebpartikel treffen zu können.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 14/19
Wed, 13 Jun 2012 12:00:00 +0100 https://edoc.ub.uni-muenchen.de/14452/ https://edoc.ub.uni-muenchen.de/14452/1/Gratza_Sonja.pdf Gratza, Sonja
Der findes polymerer overalt. I fjernbetjeningen til vores tv, i håndtaget på dit køleskab, i plastikposer, i bildæk, i lak mm. Foredraget handler blandt andet om verdens polymer nr. 1: Polyethylen, og om hvad polymer er, hvor det anvendes og hvor det kommer fra. Polymerer består af lange kædeformede molekyler, der giver mulighed for at anvende dem til forskellige formål, opnå forskellige effekter og kombinere dem på kryds og tværs med hinanden eller andre materialer. Sendt i Danskernes Akademi på DR2 den 24. februar 2011.
The Global Contemporary: Kunstwelten nach 1989 | Symposium 09/16/2011 - 09/19/2011 The Global Contemporary. Art Worlds After 1989 Untitled (Plastic Bags), 2008–2011 In Kader Attia’s most recent work Untitled (Plastic Bags) the plastic bag itself becomes the stuff of which dreams are made. For decades, this piece of polyethylene was left over at the end of each shopping session. Although the triumphal march of the plastic bag has meanwhile collapsed for ecological reasons, it still retains something of its erstwhile promise of being able to have everything – one simply goes to the shop next door. No less caught up with the image of the colored bag, however, are associations with those smoldering suburban conflicts of migrants; the plastic bag, especially in Germany, is also intimately connected to shopping at a Turkish supermarket, or at street vendors etc. In Untitled (Plastic Bags) Attia presented nine colored copies of this machine of (dis-) illusion, which he had collected in the Middle East, in Africa, South and North America and Europe. Before plastic became plastic it was filled with primary raw materials or basic foods: bottles of oil, rice, flour, cartons of milk etc. Once removed, the imprint of its former contents remains for a certain amount of time though begins to fade, until finally collapsing over the course of the exhibition. With a pronounced sense of irony, Attia develops his stance towards globalization and it’s all too frequently suppressed downside, to which belong the exploitation of raw materials no less than the presentation of the cultural preeminence of the West as opposed to the “other.” Only as imprint, as empty form, does, for example, rice leave traces of its identity on the global, everyday material of the plastic bag, per se, symbol of capitalist world order. (KB) /// Untitled (Plastic Bags), 2008–2011 In Kader Attias jüngster Arbeit Untitled (Plastic Bags) wird die Plastiktüte zum Stoff, aus dem die Träume sind. Am Ende jedes Einkaufs stand jahrzehntelang nahezu weltweit dieses Stück Polyethylen. Obwohl ökologische Erwägungen den Siegeszug der Plastiktüte mittlerweile beendet haben, ist und bleibt sie ein Stück des großen Versprechens, alles haben zu können – man muss nur in den Laden nebenan gehen. Im Bild der farbigen Tasche verfangen sich jedoch auch Assoziationen mit schwelenden Migrationskonflikten in den Vorstädten, ist die Plastiktüte doch insbesondere in Deutschland auch eng mit dem Einkauf im türkischen Supermarkt, an Straßenständen etc. verbunden. Attia präsentiert in Untitled (Plastic Bags) neun farbige Exemplare dieser (Des-)Illusionsmaschine, die er im Nahen Osten, in Afrika, Süd- und Nordamerika und Europa gesammelt hat. Bevor das Plastik zur Plastik wurde, war es mit primären Rohstoffen oder Grundnahrungsmitteln gefüllt: Ölflaschen, Reis, Mehl, Milchtüten etc. Wieder entfernt, bleibt der Abdruck der Inhalte für eine gewisse Zeit erhalten, verliert sich über die Zeit jedoch mehr und mehr, bis die Taschen im Verlauf der Ausstellung in sich zusammenfallen. Auf ironische Art und Weise nimmt Attia mit dieser Aktualisierung der Vergänglichkeitsmetapher Stellung zur Globalisierung und ihren allzu häufig verdrängten Kehrseiten, zu denen Rohstoffausbeutung genauso zählt wie die Vorstellung eines kulturellen Vorsprungs des Westens gegenüber seinem „Anderen“. Nur als Abdruck, als leere Form hinterlässt etwa der Reis Spuren seiner Identität im globalen Alltagsmaterial Plastiktüte, schlechthin Symbol der kapitalistischen Weltordnung. (KB)
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 11/19
Thu, 20 May 2010 12:00:00 +0100 https://edoc.ub.uni-muenchen.de/11635/ https://edoc.ub.uni-muenchen.de/11635/1/Harrasser_Norbert.pdf Harrasser, Norbert ddc:610, ddc:600, Mediz
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 08/19
Thu, 24 Jul 2008 12:00:00 +0100 https://edoc.ub.uni-muenchen.de/9896/ https://edoc.ub.uni-muenchen.de/9896/1/Neitzel_Ruediger.pdf Neitzel, Rüdiger ddc:610, ddc:600, Medizinische Fakultät
Fakultät für Chemie und Pharmazie - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/06
Die spektroskopische Untersuchung einzelner Moleküle in kondensierter Phase erstreckt sich erst über einen Zeitraum von zehn Jahren. In dieser verhältnismäßig kurzen Zeit vollzog sich eine rasante Entwicklung mit einer Vielzahl von Ergebnissen. Dies findet seinen Ausdruck in eigenen Tagungen und Zeitschriften und nicht zuletzt auch in einer Nobelkonferenz im Jahre 1999. Während sich anfangs die Untersuchungen auf eine Reihe faszinierender Tieftemperaturexperimente mit spektraler Selektion der einzelnen Moleküle beschränkten, verschob sich seit Mitte der 90er Jahre der Schwerpunkt der Forschung auf diesem Gebiet hin zu Experimenten mit räumlicher Selektion bei Raumtemperatur, die seit kurzer Zeit auch relativ uneingeschränkt bei Tieftemperatur möglich sind. Diese Entwicklung spiegelt sich auch in dieser Dissertation wider. Zu Beginn dieser Arbeit stand eine spektral hochauflösende Apparatur zur Einzelmolekülspektroskopie bei kryogenen Temperaturen zur Verfügung. Mit dieser wurden Einzelmoleküluntersuchungen an dem neu synthetisierten Farbstoff Terrylendiimid (TDI) durchgeführt. TDI ist kein reiner Kohlenwasserstoff, wie die bis dahin üblicherweise verwendeten Chromophore, und lässt sich durch seine Seitengruppen an andere Systeme anbinden. Er zeigt neben exzellenten Fluoreszenzeigenschaften die zur spektralen Selektion nötigen schmalen Absorptionslinien. Wegen seiner Struktur lässt sich TDI nicht in einen Kristall einlagern. Mit Polyethylen und Hexadecan wurden jedoch zwei Matrizen gefunden, die es erlauben, Fluoreszenzanregungsspektren von einzelnen Molekülen zu detektieren. In Hexadecan konnte bei Sättigungsuntersuchungen das theoretisch vorhergesagte Verhalten nachgewiesen werden. Dabei wurden Zählraten von fast 500 000 Counts pro Sekunde von einem einzelnen Molekül erreicht. Durch die Aufnahme und Auswertung der Fluoreszenzintensitäts-Autokorrelationsfunktion konnten die Populations- und Depopulationsraten der Triplett-Subniveaus bestimmt werden. Dabei wurde auch spektrale Diffusion der Moleküle beobachtet, die mit Hilfe von Two-Level Systems (TLS) erklärt werden konnte. Mit einem komplexen theoretischen Modell und aufwendigen numerischen Berechnungen konnte die bei 2,5 K auftretende Verteilung von Linienbreiten der beobachteten Moleküle simuliert werden. Damit konnte den beiden Matrizen über die Analyse ihrer TLS-Dichte ein unterschiedlicher Grad an Unordnung zugeordnet werden. In temperaturabhängigen Untersuchungen der Linienform konnte der Unterschied im Ordnungsgrad der Matrizen bestimmt werden. Ferner konnten die Theorie von Hsu und Skinner in der Tieftemperaturnäherung bestätigt werden und ein tieferer Einblick in die auftretende Dynamik gewonnen werden. In der Auswertung der temperaturabhängigen Linienverschiebung wurde erstmals der Einfluss von Matrixexpansion berücksichtigt und als unverzichtbar für eine gute Beschreibung des Systems erkannt. Parallel zu den ersten Experimenten wurde eine aktive Stabilisierung des Farbsto?asers aufgebaut. Damit konnte eine Verfälschung der Ergebnisse durch Laserdrift ausgeschlossen werden. Weitere Tieftemperaturuntersuchungen hatten die Beobachtung von Förster Energietransfer (oder FRET, Fluorescence Resonance Energy Transfer) an einem individuellen Donor-Akzeptor-Paar in seiner speziellen Konformation zum Ziel. Als Farbstoffmolekül stand ein Bichromophor aus Perylen und kovalent angebundenem TDI zur Verfügung. Obwohl beide Chromophore sich für Einzelmoleküluntersuchungen eignen und inzwischen schon mehrfach verwendet wurden, gelang es nicht, ein bezüglich Linienbreite und Frequenzposition identisches Fluoreszenzanregungsspektrum sowohl über Perylen-Fluoreszenz als auch über TDI-Fluoreszenz (nach Energietransfer) zu detektieren. Der Energietransferprozess scheint mit einem Linienverbreiterungsmechanismus verknüpft zu sein, so dass eine Beobachtung mit dem Aufbau in der Anfangsphase der Dissertation nicht möglich war. Eine Wiederaufnahme dieser Untersuchungen mit der neuen Apparatur ist zukünftigen Doktoranden vorbehalten. Um allgemein temperaturabhängige Untersuchungen an fluoreszierenden Molekülen durchführen zu können, wurde ein Tieftemperaturmikroskop aufgebaut. Dafür wurde die Rastertechnik gewählt. Um die bekannten Probleme des Probenscannens im Kryostaten, wie kleiner Scanbereich und fehlender Zugang im abgekühlten Zustand, zu vermeiden, wurde ein konfokales Laserscanning-Mikroskop entworfen und aufgebaut. Zur Strahlablenkung wurden zwei Galvanometerspiegel gewählt und der Drehpunkt über ein telezentrisches System in das Objektiv abgebildet, das gemeinsam mit der Probe im Kryostaten sitzt. Die Detektion des Fluoreszenzlichts wird von einer hochempfindlichen Avalanche-Photodiode mit geringer Dunkelzählrate übernommen. Die Funktion des Scanners und des gesamten optischen Aufbaus konnte an Testmustern und Testproben erfolgreich demonstriert werden. Einschränkend muss jedoch erwähnt werden, dass die erreichte DetektionseŽzienz die Erwartungen nicht erfüllte. Das liegt im Wesentlichen am Objektiv, aber auch an den Abbildungsfehlern und Reflexionen der zahlreichen Elemente im Strahlengang. Die maximal erreichten Zählraten lagen bei 50 000 Counts pro Sekunde am System Terrylen in Polyethylen. Für Systeme mit einer ausreichend hohen Fluoreszenzrate ist es mit dieser Apparatur möglich, Fluoreszenzbilder, Zeitspuren, spektral hochauflösende Fluoreszenzanregungsspektren, Fluoreszenzspektren und Fluoreszenzkorrelationsfunktionen von einzelnen Molekülen aufzunehmen, um damit spektrale und dynamische Eigenschaften der Moleküle zu bestimmen. Durch Variation der Temperatur können die Temperaturabhängigkeit der Messgrößen und Barrierenhöhen ermittelt werden. Mit der neuen Apparatur wurden Untersuchungen in zwei neuen Themenbereichenbegonnen, nämlich an einzelnen Sondenmolekülen in Nanoporen und an den fluoreszierenden Proteinen GFP (Grün Fluoreszierendes Protein) und PEC (Phycoerythrocyanin). Erste Fluoreszenzanregungsspektren einzelner Terrylen-Moleküle in den Kanalstrukturen von mesoporösen Systemen der M41S-Klasse konnten beobachtet werden. Dabei ist die hohe spektrale Auflösung von großem Vorteil bei der Untersuchung der spektralen Dynamik der Sondenmoleküle. Im Bereich biologischer Proben konnten einzelne Moleküle des Grün Fluoreszierenden Proteins isoliert beobachtet werden. Die Anzahl an Fluoreszenzphotonen pro Molekül, die vor dem ¨Ubergang in einen Dunkelzustand an diesem System detektiert werden konnten, war allerdings sehr gering. Deshalb wurden Untersuchungen an einzelnen Proteinen aus dem Lichtsammelkomplex von Cyanobakterien begonnen, die in einer laufenden Doktorarbeit von P. Zehetmayer fortgeführt werden. Bei den Proteinproben handelt sich um Untereinheiten von Phycoerythrocyanin: die ‹-Untereinheit und das Trimer bzw. Monomer, in denen offenkettige Tetrapyrrhol-Moleküle als Farbstoffe an die Proteinmatrix angebunden sind. Neben Fluoreszenzbildern und Zeitspuren konnten bereits Anregungsspektren detektiert werden, die starke spektrale Dynamik zeigen und weitere Untersuchungen herausfordern. Wesentliche Teile dieser Arbeit wurden bereits in internationalen Zeitschriften und auf Tagungen veröffentlicht. Eine Übersicht befindet sich am Ende unter Veröffentlichungen und Tagungsbeiträge.
Fri, 1 Jan 1988 12:00:00 +0100 https://epub.ub.uni-muenchen.de/6191/1/6191.pdf Berghaus, Alexander ddc:610, Medizin
Wed, 1 Jan 1986 12:00:00 +0100 https://epub.ub.uni-muenchen.de/6340/1/6340.pdf Berghaus, Alexan