Die Sprachbar ist ein Angebot, das euch in Geheimnisse und Besonderheiten der deutschen Sprache einführt. Freut euch auf Erklärungen zu Schlagzeilen, Literaturzitaten, Redewendungen oder zur Grammatik.
Kann man beredt schweigen? Kann man scharfsinnig und gleichzeitig dumm sein? Möglich, aber normal ist das nicht. Das Oxymoron ist nicht normal. Es kommt aus dem Griechischen.
Ob man nun mit dem Kopf durch die Wand will oder ihn in den Sand steckt. Ob der Kopf klar ist oder vernebelt. Ob wir ihn hängen lassen oder zu hoch tragen: alles reine Kopfsache.
Weder Ungesalzenes noch Versalzenes schmeckt: Zu wenig oder zu viel Salz lassen die Geschmacksnerven rebellieren. Auch die deutsche Sprache kommt nicht ohne es aus. Das Mineral ist eben das Salz in der Suppe.
Verliebtheit und Liebe sind Gefühle, die international sind und gern in Sprachbilder gepackt werden. Manche ähneln sich, manche überhaupt nicht. Nicht jede Redewendung kann übersetzt werden. Ein kleiner Vergleich.
Wer zu tief ins Glas schaut, ist nicht immer gleich ein Schluckspecht. Trotzdem sollte man sich nicht regelmäßig einen hinter die Binde gießen und obendrauf noch ein paar Absacker genehmigen. Das ist nämlich ungesund.
Wer im siebten Himmel schwebt, verliert oft den Boden unter den Füßen und muss von anderen zurück auf den Teppich geholt werden. Um nah und fern, oben und unten dreht sich vieles in der deutschen Sprache.
Rot ist eine vielseitige Farbe. Könige und Kaiser trugen sie, Kardinäle kleidet sie noch heute. Es ist die Farbe der Liebe und des Blutes. Aber auch die deutsche Sprache und die Musik leben von ihr.
Fünf Sinne hat der Mensch: Sehen, Riechen, Schmecken, Tasten und Hören. Mit ihnen wird die Welt erkundet. Doch nur einen von ihnen können wir nicht ausschalten, nicht einmal im Schlaf.
Wer verärgert ist, macht seinem Ärger oft lautstark Luft. Manchem steht der Ärger auch ins Gesicht geschrieben. Die deutsche Sprache bietet allerdings noch viel mehr Ausdrücke für dieses menschliche Gefühl.
Wir mögen es gekocht und gebraten, im saftigen Kuchen, in der Mayonnaise, im Pudding – und in der Umgangssprache. Das Ei ist in der Küche ebenso unersetzlich wie in zahlreichen Redewendungen – und das seit Jahrhunderten.
Ganz Deutschland ist in Corona-Quarantäne – mit den entsprechenden Konsequenzen. Plötzlich bekommt ein Begriff wie „Lagerkoller“ eine besondere Bedeutung.
Ob Ross, Gaul, Rappe oder Schimmel: Seit Jahrhunderten ist das Pferd ein treuer Begleiter der Menschen. Auch sprachlich. Sprichwörtlich geworden sind nicht nur seine Eigenschaften.
Blickfänge ziehen Blicke auf sich oder werden vom bösen Blick getroffen. Nicht jeder Rundblick verschafft einen Überblick. Einen Durchblick hat nicht jeder direkt – besonders bei der Liebe auf den ersten Blick.
Sie erfährt, was die Konkurrenz plant, wie der politische Gegner denkt und was du und ich den ganzen Tag so machen. Sie hat schon Kriege beeinflusst und wegen ihr mussten Regierungen zurücktreten: die Spionage.
Der Genuss von Bier hat in Deutschland eine lange und vielfältige Tradition. Auch in der Umgangssprache hat das beliebte Getränk seine Spuren hinterlassen. Wir schenken reichlich Hintergründiges ein.
Warum das Dach über unserem Kopf wichtig ist, wir nicht bei jedem Dachschaden einen Dachdecker rufen müssen und vorsichtig sein sollten, wenn uns jemand aufs Dach steigen will: Hier sind die Antworten. Und noch mehr …
Zur deutschen Esskultur gehört sie dazu: die Pizza – obwohl sie ja eigentlich adoptiert ist. Wer eine Originalpizza essen will, geht zum Italiener um die Ecke. Etwas italienische Kultur gibt’s gratis dazu.
Angst und Panik. Jeder kennt sie, keiner redet darüber. Dabei ist Angst unser Freund, ein Schutzmechanismus, der unser Leben retten soll. Doch was tun, wenn die Angst übermächtig wird?
Hoffen ist ein Gefühl: der Erwartung, der Zuversicht und des Wunsches nach Erfüllung. Der Mensch hofft, solange er lebt – selbst wenn die Lage oft hoffnungslos erscheint. Denn Wunder gibt es immer (mal) wieder.
Der Mist gehört genau dort hin, wo die Wörter warten, die man nicht sagen soll. Zwar haben derbere und neudeutsche Wörter ihm und seinen Synonymen den Rang abgelaufen. Aber die Verwendung macht immer noch Spaß.
Menschlichen Körperteilen wie dem Kopf, dem Bauch oder dem Herz wird manche symbolische Bedeutung zugeschrieben. Auch der Hals kann da gut mithalten, kriegt so gesehen den Hals nicht voll.
Mit einem Lappen putzt man, darf mit ihm Auto fahren und trifft ihn als Charakter im alltäglichen Leben, unter anderem als Jammerlappen. Bei so unterschiedlichem Einsatz kann einem schon mal was durch die Lappen gehen.
Zahnen tut weh, Zähne ziehen auch. Beim Zahnarzt wird einem auf den Zahn gefühlt, im richtigen Leben auch. Kostenlos sind die ersten und zweiten Zähne, die Dritten sind teuer. Der Zahn der Zeit nagt schließlich an jedem!
Eine rausgestreckte Zunge zur Begrüßung? Pantoffeln im Restaurant? Was auf der einen Seite der Welt alltäglich ist, mag auf der anderen als erstaunlich oder gar unhöflich gelten. Ein Kulturschock droht.
Kennen Sie das? Gerade war das Ding noch da und plötzlich ist es weg. Ein Zettel, ein Kuli, ein Kaugummi. Na, halb so schlimm! Aber was, wenn man damit noch viel mehr verliert? Wenn plötzlich alle Sicherheiten schwinden?
Nicht nur im Hollywoodfilm Casablanca spielen die Augen sprachlich gesehen eine Rolle. Manchmal traut man seinen Augen nicht, bei den vielen Redewendungen – die andere Sinnesorgane schon mal neidisch machen. Grundlos!
Hin und wieder tut sie tatsächlich jeder: eine gute Tat. Straftäter gehören nicht dazu. Untätig sind diejenigen, die nichts tun oder Worten keine Taten folgen lassen. Gut, wer dann Goethe oder Ovid zitieren kann.
Eiseskälte herrscht nicht nur, wenn es friert. Denn auch in großer Hitze kann es einem eiskalt den Rücken herunterlaufen. Da ist es wichtig, cool zu bleiben – natürlich ohne kaltschnäuzig zu sein.
Er ist so vielseitig, dass man nur den Hut vor ihm ziehen kann. Nicht nur die Kopfbedeckung an sich, sondern auch die zahlreichen Redensarten, die ohne ihn ziemlich hutlos dastehen würden.
Wer beim Vorstellungsgespräch mit der Tür ins Haus fällt, hat keine guten Karten. Manchmal sind es so viele Bewerber, dass sie sich die Türklinke in die Hand geben. Gut, wenn man schon einen Fuß in der Tür hat.
Tiere und Menschen sprechen normalerweise nicht miteinander. Die Tiere bekommen also höchstwahrscheinlich nicht mit, was wir Menschen mit ihnen sprachlich so alles anstellen. Vermutlich ist das besser so.
Freiwillig macht niemand eine Reise in die Hölle. Wer dort jedoch bereits schmort, setzt Himmel und Hölle in Bewegung, um wieder rauszukommen. Die Kenntnis höllischer Redewendungen mag dabei helfen.
Der Pilz ist lecker oder tödlich, schön oder gefährlich, wertvoll oder billig – die Fantasie der Menschen beflügelt er seit jeher. Aber was hat er mit dem Internet zu tun? Er schießt? Ein Glückspilz, wer das versteht.
Die Alltagssprache ist voller Sprichwörter, Redewendungen und Metaphern. So selbstverständlich sie sind, so wenig wird oft auf ihren korrekten Gebrauch geachtet. Entstellungen und kuriose Neuschöpfungen sind die Folge.
Man kann sie stehlen, verschwenden und sogar totschlagen, und sie rächt sich, indem sie an uns nagt. Sie zu haben ist purer Luxus, vor allem in unserer schnelllebigen Welt. Aber sie zu besitzen, ist unmöglich.
„Die Lage ist ernst“, sagte Mitte der 1950er Jahre Bundeskanzler Konrad Adenauer. Später wurde die Lage „sehr ernst“. Heute ist sie „sehr, sehr ernst“. Deutsch hat einen neuen Superlativ: den Super-Superlativ.
Läuse auf der Leber, dicke Hälse und umgedrehte Mägen – diese Wendungen stehen als Metaphern für die enge Verbindung von Körper und Seele. Es gibt aber noch einige mehr, die etwas über unsere Launen und Gefühle aussagen.
Der Mensch ist geboren, sich auf zwei Beinen laufend vorwärts zu bewegen. Doch da ist er längst nicht der einzige. Laufen können auch: das Wasser, Autos, Zahnräder, Uhren – und natürlich die Nase sowie Beziehungen.
Lampen und Leuchter erhellen dunkle Räume. Damit jemandem ein Licht aufgeht, braucht es aber häufig mehr als elektrischen Strom. Bringen wir Licht ins Dunkel der Welt von Armleuchtern bis zu hellen Köpfen.
Hilfe kann jeder gebrauchen. Doch längst nicht jede und jeder möchte sich helfen lassen! Wer hilft, tut nicht nur Gutes für andere, sondern auch für sich selbst – außer demjenigen, der unter dem Helfersyndrom leidet.
Fußball ist der Mannschaftssport schlechthin. Doch Mannschaften gibt es nicht nur im Sport. Sie sind überall da, wo Menschen zusammen etwas tun. Und keine ist wie „die Mannschaft“ – hoffen zumindest wir Deutschen.
Wer etwas Versprochenes nicht hält, kann sich versprochen haben, muss es aber nicht. Leichtfertige Versprechen sind schnell gegeben. Was aber haben „Freudsche Versprecher“ mit dem berühmten Psychoanalytiker zu tun?