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Neckar-Alb Podcast von RTF1 & RTF3 | Reutlingen Tübingen Zollernalb
Prof. Michael Bamberg, Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Tübingen, zur Zahl der aktuell auf Intensivstationen behandelten Corona-Patienten ("Wir haben genügend Reserven") und der weiteren Nutzung der Paul-Horn-Arena nach Abbau des Impfzentrums. Bamberg ist auch Vorstandsvorsitzender der ProBasket Tübingen AG und wünscht sich viele Zuschauer zur Unterstützung der Tigers. | 24/7 Live Webradio für die Region: www.rtf3.de |
Trotz sinkender Infektionszahlen wurde der Lockdown verlängert. Richtig so, findet der Intensivmediziner Christian Karagiannidis. Denn man müsse damit rechnen, dass wegen der britischen Mutante im zweiten Quartal die Patientenzahlen auf den Intensivstationen wieder deutlich steigen dürften, sagte er im Dlf. Christian Karagiannidis im Gespräch mit Lennart Pyritz www.deutschlandfunk.de, Sprechstunde Hören bis: 19.01.2038 04:14 Direkter Link zur Audiodatei
Fakultät für Biologie - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 05/06
In Zeiten des demografischen Wandels erfahren Krankheiten wie die Alzheimer-Demenz, als deren größter Risikofaktor das Alter gilt, einen rasanten Anstieg der Patientenzahl. Die Erforschung der zugrundeliegenden neurodegenerativen Mechanismen und das Einbringen daraus gewonnener Erkenntnisse in die Entwicklung von Therapieansätzen oder gar Präventionsmaßnahmen sind daher von gesamtgesellschaftlicher Bedeutung - nicht zuletzt auch unter ökonomischen Gesichtspunkten, wie den gleichsam wachsenden Kosten für das Gesundheitssystem. In der vorliegenden Arbeit wurden neuropathologische Prozesse in verschiedenen transgenen Tauopathie-Mausmodellen mittels hochauflösender Mikroskopietechniken untersucht. Der Schwerpunkt lag hierbei auf der Analyse synaptischer Veränderungen im lebenden Tier, ermöglicht durch die Zwei-Photonen-Intravitalmikroskopie. Zunächst wurden in Tau P301S-Mäusen die Auswirkungen FTDP-17-mutierten humanen Tau-Proteins auf die strukturelle Plastizität neokortikaler dendritischer Spines analysiert. Dabei wurde eine im Vergleich zu Wildtyp-Mäusen verminderte Spinedichte gemessen, welche auf eine geringere Ausbildung neuer Spines zurückzuführen war. Die verbliebenen Spines zeigten morphologische Veränderungen wie ein vergrößertes Kopfvolumen - möglicher Weise zur Kompensation des Synapsenverlusts. Ergänzend wurde eine Methode zur immunhistochemischen Synapsendichtemessung an Gehirnschnitten etabliert, welche jedoch keine Effekte der Transgenexpression auf die Dichte prä- oder postsynaptischer Spezialisierungen offenbarte. Um die Rolle inflammatorischer Prozesse in Tauopathien zu analysieren, wurde die Mauslinie Tau x CXCR erzeugt. Partielle oder vollständige genetische Fraktalkinrezeptor-Deletion in diesen Mäusen erlaubte eine gezielte Modifizierung der Kommunikation zwischen Neuronen und Mikrogliazellen. Die resultierende Aktivitätserhöhung der Mikrogliazellen hatte wider Erwarten keinen signifikanten Einfluss auf die Dichte Phospho-Tau enthaltender Zellen in den untersuchten kortikalen Gehirnregionen. Zur Modellierung der Alzheimer-Demenz wurden Tau P301S-Mäuse mit der Linie APP PS1 verpaart. Die Nachkommen wiesen Alzheimer-typische histologische Läsionen wie extrazelluläre Aβ-Plaques und intrazelluläre Tau-Ablagerungen auf. Es konnte jedoch im Vergleich zur Ursprungslinie Tau P301S keine Aβ-induzierte Verstärkung der kortikalen Tau-Pathologie gemessen werden, welche die Amyloid-Kaskaden-Hypothese suggeriert. Eine intravitalmikroskopische Analyse dendritischer Spines in Tau P301S- und Tau x APP PS1-Mäusen in unterschiedlichen Krankheitsstadien sowie in Wildtyp-Wurfgeschwistern sollte die Abgrenzung Tau-bedingter von Aβ-bedingten Effekten ermöglichen. Dabei wurden Veränderungen in der strukturellen Plastizität gefunden, beispielsweise in der Spine-Neuausbildung oder in bestimmten morphologischen Fraktionen, nicht aber in der absoluten Spinedichte. Schließlich erfolgte eine elektronenmikroskopische Untersuchung neuritischer Dystrophien in einem weiteren Alzheimer-Mausmodell, der Linie 3xTg-AD. Durch immunhistochemische Markierung konnten sowohl Aβ- als auch Tau-Ansammlungen in den pathologischen Anschwellungen nachgewiesen werden. Die präsentierten Befunde zeigen u. a. die ersten intravitalmikroskopischen Langzeitstudien dendritischer Spines in Mausmodellen mit reiner Tau-Pathologie sowie damit kombinierter Aβ-Pathologie. Sie bieten grundlegende, durch Patientenuntersuchungen nicht zu gewinnende Informationen über krankhafte synaptische Veränderungen, welche als frühe Ereignisse in der Alzheimer-Demenz betrachtet werden.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 14/19
In der vorliegenden klinischen Arbeit wurden die Prävalenzen sowie Risikofaktoren für die primären Kopfschmerzen Migräne und Spannungskopfschmerz bei 75 Patienten mit juveniler myoklonischer Epilepsie (JME) untersucht. Die Klassifizierung der Kopfschmerzen erfolgte anhand eines validierten Fragebogens. Die Kopfschmerzprävalenzen wurden mit den Prävalenzen in der Normalbevölkerung aus der Literatur verglichen. Bei 47 der 75 Patienten mit JME fanden sich interiktal rezidivierende Kopfschmerzen. 31 Patienten hatten Migräne. Das relative Risiko (RR) im Vergleich zur Normalbevölkerung betrug 4.4. Zwanzig Patienten hatten Migräne ohne Aura (RR 3.6) und 11 Migräne mit Aura (RR 7.3). Bei 14 Patienten mit Migräne fanden sich zusätzlich auch Spannungskopfschmerzen. 16 Patienten litten ausschließlich unter Spannungskopfschmerzen. Das relative Risiko für Spannungskopfschmerzen betrug 3.4. Risikofaktor für Migräne im Allgemeinen und Migräne ohne Aura war weibliches Geschlecht; für Migräne mit Aura eine Migräne bei Verwandten ersten Grades. Für Migräne und Migräne mit Aura fand sich eine Assoziation mit mehr als einem generalisierten tonisch-klonischen Anfall pro Monat. Migräne ohne Aura hingegen war mit häufigen Absencen assoziiert. Die Auswertung der EEGs ergab keine signifikanten Unterschiede zwischen JME-Patienten mit Kopfschmerzen und den Patienten ohne Kopfschmerzen. Limitierender Faktor bei der Interpretationen der vorliegenden Ergebnisse stellt die geringe Patientenzahl von 75 JME-Patienten bei einer Rücklaufquote von 61% dar. Wesentliches Ergebnis unserer Studie ist die signifikant erhöhte Kopfschmerzprävalenz bei Patienten mit JME. V. a. die Prävalenz der Migräne ist im Vergleich zur Normalbevölkerung deutlich erhöht. Die Ergebnisse lassen einen gemeinsamen – bisher nicht näher bekannten – pathophysiologischen und genetischen Mechanismus der JME und Migräne vermuten.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 05/07
Ziel dieser Studie war es, die in den Jahren 1996–2010 an der Chirurgischen und Gynäkologischen Kleintierklinik der Ludwig-Maximilians-Universität München wegen einer Karpal- oder Tarsalgelenksarthrodese behandelten Hunde und Katzen zu erfassen und das Langzeitergebnis dieser Behandlungen anhand klinischer, röntgenologischer und ganganalytischer Nachuntersuchungen sowie Besitzerbefragungen zu analysieren. Nach einleitender Darstellung der Anatomie des Karpal- und Tarsalgelenks werden anhand der Literatur die Ätiologie, Häufigkeit, Lokalisation, Symptomatik, Diagnostik und Behandlung von Verletzungen in diesem Bereich erläutert. Anschließend wird ein Überblick über die Arthrodese im Allgemeinen sowie über die Arthrodese des Karpal- und Tarsalgelenks im Speziellen gegeben. Die Behandlungsergebnisse aus der Literatur werden dabei berücksichtigt. 175 Gelenke wurden im untersuchten Zeitraum versteift. Darunter waren 113 Hunde (81 Karpal- (1-mal beidseits) und 32 Tarsalgelenksarthrodesen) und 62 Katzen (22 Karpal- (1-mal beidseits) und 40 Tarsalgelenksarthrodesen (1-mal beidseits)). 45 dieser Patienten (35 Hunde und 10 Katzen) konnten anhand von Besitzerbefragung, klinisch, röntgenologisch sowie teilweise ganganalytisch (30-mal) in einem durchschnittlichen Zeitraum von 3,9 Jahren (Hunde 4,1 und Katzen 3,7) nachuntersucht werden. Von 37 Patienten (28 Hunde und 9 Katzen) war eine Überprüfung des Langzeitergebnisses lediglich anhand einer Befragung der Besitzer in einem durchschnittlichen Zeitraum von 6,5 Jahren möglich. Bei 21 der 23 Hunde, die eine Panarthrodese des Karpalgelenks erhielten, lag eine Hyperextensionsverletzung zugrunde. Die am häufigsten von einer Schädigung betroffenen Gelenketage beim Hund war mit 12/21 die Articulatio mediocarpea. Bei den Patienten, die eine partielle Arthrodese des Karpalgelenks erhielten, lag in beiden Fällen eine mediale Seitenbandinstabilität sowie eine Ruptur der Ligamenta intercarpea et carpometacarpea zugrunde. Die Panarthrodese wurde stets mittels dorsal aufgebrachter Platte durchgeführt. Verwendete Implantate waren dynamische Kompressionsplatten (3/24), Hybridarthrodeseplatten (16/24) sowie Stufenplatten (5/24). Die partielle Arthrodese erfolgte sowohl mittels dorsal aufgebrachter T-Platte als auch anhand einer von medial aufgebrachten dynamischen Kompressionsplatte. 18 der 25 Patientenbesitzer beurteilten das Gesamtergebnis als „sehr gut“. Sämtliche Besitzer gaben an, sich gegebenenfalls erneut für einen derartigen Eingriff zu entscheiden. Bei der orthopädischen Untersuchung zeigten sich 18 der 25 Patienten lahmheitsfrei. Anhand der bei einem Teil der Patienten (21/25) durchgeführten ganganalytischen Untersuchungen ließ sich zeigen, dass die im Anschluss an eine Arthrodese auftretenden Gangbildabweichungen nur zu einem geringen Anteil (3/13) 238 tatsächlich schmerzbedingt und im Großteil der Fälle (10/13) rein mechanisch bedingt sind und damit weder eine Einschränkung der Lebensqualität des Patienten zu erwarten ist, noch eine Behandlung erforderlich ist. Die Befunde der röntgenologischen Untersuchungen ergaben in 20/26 Gelenken einen vollständigen Knochendurchbau. In 16/26 Fällen konnten Arthrosen im Bereich der Zehengelenke festgestellt werden wobei diese 6-mal nur auf der operierten Gliedmaße und 10-mal bilateral vorlagen. Ein Zusammenhang zwischen Steilheit des Versteifungswinkel und Arthrosegrad konnte nicht hergestellt werden. Mögliche Erklärung für das im Schnitt schlechtere Abschneiden der röntgenologischen Untersuchung im Vergleich zur orthopädischen Untersuchung war der in 5/26 Fällen unvollständige Gelenkdurchbau, sowie die in 6 der 26 Fälle auftretenden Synostosen im Bereich der Metakarpalknochen. Zu den beobachteten Frühkomplikationen gehörten Druckstellen (5/25) sowie Wundheilungsstörungen (9/25) deren Häufigkeit durch Anwendung des Lappenschnitts für den Operationszugang merklich reduziert werden konnte, was sich durch die Vermeidung des Kontakts zwischen Zugangswunde und Implantat erklären lässt. Die zu den Spätkomplikationen zählende Implantatlockerung konnte mit einer Häufigkeit von 10/25 am häufigsten beobachtet werden. Hiervon waren insbesondere die am weitesten distal gelegenen Schrauben betroffen. Weiterhin konnten Synostosen der Metakarpalia (6/25) sowie Implantatversagen (4/26) beobachtet werden. Bei den Katzen, die eine Arthrodese des Karpalgelenks erhielten, war es in 3 der 6 Fällle vorberichtlich zu einem Höhensturz gekommen. Bei 5 der 6 Fällle lag ein Niederbruch des Karpalgelenks vor. Die am häufigsten von einer Schädigung betroffene Gelenketage war mit 60 % das Antebrachiokarpalgelenk. Bei der Katze, die eine partielle Arthrodese des Karpalgelenks erhielt, lag eine Luxatio carpometacarpea vor. In sämtlichen Fällen erfolgte die Panarthrodese mittels dorsal aufgebrachter Platte. Die partielle Arthrodese wurde anhand von in die Metakarpalknochen eingeführten Bohrdrähten durchgeführt. Die Besitzer beurteilten das Gesamtergebnis bei 5 der 6 Katzen mit einer Panarthrodese und der Katze mit einer partiellen Arthrodese als „sehr gut“. Alle der Besitzer gaben an, sich gegebenenfalls erneut für einen solchen Eingriff zu entscheiden. Keiner der Besitzer konnte mit dem Eingriff eine Beeinträchtigung der Lebensqualität seiner Katze in Verbindung bringen. Bei der orthopädischen Untersuchung zeigten sich 4 der 6 Patienten lahmheitsfrei. In 3 der 6 Fälle, unter anderem bei der Katze mit einer partiellen Arthrodese des Karpalgelenks, kam es zu Druckstellen im Zuge der Verbandsbehandlung. Eine Fraktur des 3. Metakarpalknochens sowie eine Lockerung der Implantate konnte bei jeweils einer Katze beobachtet werden. Entgegen der in der Literatur von Shales und Langley-Hobbs (2006) ausgesprochenen Empfehlung bei Katzen Versteifungen des Karpalgelenks aufgrund der starken postoperativen Einschränkungen zu unterlassen konnten bei den untersuchten Patienten befriedigende Ergebnisse erzielt werden. 239 Bei den Hunden, die eine Arthrodese des Tarsalgelenks erhielten erfolgte die Panarthrodese in sämtlichen Fällen mithilfe einer von dorsal aufgebrachten Platte. Die partielle Arthrodese wurde entweder mittels medialer Zuggurtung oder lateraler Platte durchgeführt. Von der Hälfte der Besitzer (5/10) wurde das Gesamtergebnis der Behandlung als „sehr gut“ beurteilt. Von ihnen gaben 9 an, sich gegebenenfalls erneut für einen derartigen Eingriff zu entscheiden. Lediglich 1 der Hunde mit einer Panarthrodese des Tarsalgelenks zeigte eine undeutlich geringgradige Lahmheit der betroffenen Gliedmaße. Jedoch fiel bei 4 der 6 Hunde mit einer Panarthrodese eine ständige Entlastung der Gliedmaße im Stand auf. Diese Tatsache wurde insbesondere bei Patienten beobachtet, bei denen die Gelenkschädigung zum Zeitpunkt der Operation bereits seit längerer Zeit bestand und bereits eine Muskelatrophie und Entlastung der betroffenen Gliedmaße vorlag. Zwischen der Steilheit des Versteifungswinkels und der Zehenbeweglichkeit konnte ein direkter Zusammenhang hergestellt werden. Je größer der Versteifungswinkel war, desto stärker war die Einschränkung der Zehenbeweglichkeit. Arthrosen im Bereich der Zehengelenke traten in etwa zum selben Prozentsatz (6/10) wie im Bereich des Karpalgelenks, bei 5 Hunden mit einer Panarthrodese und bei 1 Hund mit einer partiellen Arthrodese des Tarsalgelenks auf. Beobachtete Frühkomplikationen waren bei Hunden mit einer Panarthrodese des Tarsalgelenks auftretende Wundheilungsstörungen (3/6) sowie Druckstellen (2/6). Bei 5/10 Patienten (3 Hunde mit einer Panarthrodese, 2 mit einer partieller Arthrodese des Tarsalgelenks) kam es zu einer Lockerung der Implantate. Ein Implantatversagen wurde bei 3 der Hunde mit einer Panarthrodese des Tarsalgelenks beobachtet. Trotz dieser verhältnismäßig hohen Komplikationsraten konnten im Zuge der Untersuchungen für diese Arbeit befriedigende Ergebnisse mit nur unwesentlichen Beeinträchtigungen des üblichen Bewegungsablaufs festgestellt werden. Aufgrund der geringen Patientenzahl der ganganalytisch untersuchten Patienten mit einer Arthrodese des Tarsalgelenks war es nicht möglich statistische Unterschiede festzustellen, es konnte jedoch gezeigt werden, dass selbst bei vollständiger Versteifung der Tarsalgelenks mit einer nur unwesentlichen Beeinträchtigung des Bewegungsablaufs zu rechnen ist. Bei sämtlichen 3 Katzen, die eine Arthrodese des Tarsalgelenks erhielten, konnten Frakturen im Bereich der Tarsalgelenke festgestellt werden. 2-mal war der Talus von diesen Frakturen betroffen. Von 2 der Besitzer wurde das Gesamtergebnis als „sehr gut“ beurteilt. Ebensoviele gaben an sich gegebenenfalls erneut für einen derartigen Eingriff zu entscheiden bzw., dass sie keine Beeinträchtigung der Lebensqualität mit dem Eingriff in Zusammenhang bringen konnten. Sämtliche Patienten zeigten sich bei der orthopädischen Untersuchung lahmheitsfrei. Bei keiner der Katzen kam es zu Komplikationen im Zuge des Heilungsverlaufs. 240 Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es sich bei der Arthrodese des Karpal- und Tarsalgelenks bei Hund und Katze um eine geeignete Behandlungsmethode unheilbarer Verletzungen im Bereich dieser Gelenke handelt. Im Zuge ihrer Anwendung können Ergebnisse mit geringer bis nahezu keiner postoperativen Einschränkung der Patienten und einem hohen Maß an Besitzerzufriedenheit erzielt werden. Vergleichsweise gute Ergebnisse hinsichtlich der Lahmheitsfreiheit von Patienten mit Karpal- und Tarsalgelenksarthrodesen konnten im Rahmen der Untersuchungen für diese Arbeit erzielt werden. Dies bestätigte sich insbesondere im Vergleich zu der vorausgegangenen Arbeit von Müller-Rohrmoser (1997). Mögliche Ursache hierfür könnte eine optimierte Operationsmethode hinsichtlich Versteifungswinkel und Durchführung sein. Auffallend war das merklich gehäufte Auftreten von Frühkomplikationen in Form von Druckstellen im Zuge der Verbandsbehandlung. Aus diesem Grund ist anzustreben die Verbandsbehandlung auf ein absolutes Mindestmaß zu beschränken und die Bemühungen dahin zu lenken eine belastungsstabile Fixation zu schaffen. Ermöglicht wird dies durch den Einsatz neuartiger Implantate wie beispielsweise der Stufenplatte für die Panarthrodese des Karpalgelenks, sowie einer sorgfältigen Schonung des Weichteilgewebes im Zuge der Operation. Bei der Versteifung des Karpal- und Tarsalgelenks bei Hund und Katze handelt es sich um eine Behandlungsmethode mit vergleichsweise hohen potentiellen Komplikationsraten die einer äußerst konsequenten Arbeitsweise und Nachsorge bedarf. Unter Berücksichtigung der entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen und Vorgaben darf jedoch mit zufriedenstellenden Spätergebnissen mit einem hohen Maß an Besitzerzufriedenheit und einer nur unwesentlichen Beeinträchtigung des Bewegungsablaufs des Patienten gerechnet werden.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 11/19
Die allogene Knochenmarks- bzw. Stammzelltransplantation wird seit den späten 70er Jahren als kurativer Behandlungsansatz bei myeloproliferativen Syndromen wie Leukämien und Lymphomen etabliert. Eine schwere und häufige (25-45%) Komplikation dieser Transplantation ist die Wirt-gegen-Spender-Erkrankung bzw. Graft-versus-Host Disease (GvHD). Die Erkrankung ist mit einer hohen Letalität von etwa 30% unter moderner Therapie verbunden und manifestiert sich häufig zunächst an der Haut. Eine zuverlässige und rasche Diagnosesicherung ist für die Früherkennung und adäquate Therapie der GvHD entscheidend. Leider ist die akute, das heißt binnen 100 Tagen nach Transplantation auftretende GvHD (aGvHD) von akuten Arzneimittelreaktionen (AR) klinisch und histologisch schwer zu unterscheiden. Etablierte Kriterien für diese Differentialdiagnostik existieren nicht. Die Feststellung des histologischen Schweregrads der aGvHD ist bislang eher untersucherabhängig, die des klinischen Schweregrads ist dermatologisch sehr grob und zur Verlaufskontrolle eher ungeeignet. Diese Punkte zu optimieren und einen Beitrag zur Aufklärung der Immunpathologie der aGvHD zu leisten waren die Hauptziele der vorliegenden Dissertation. Zwanzig Patienten mit klinisch gesicherter aGvHD nach allogener Knochenmarks- oder Blutstammzelltransplantation und dreizehn Patienten mit klinisch verifizierter AR wurden in die Studie aufgenommen. Die klinischen Befunde wurden nach dem etablierten Glucksberg-Score sowie dem neu entwickelten klinischen GvHD-Schweregrad-Score (GvHSco) klassifiziert. Zusätzlich wurden Hautproben entnommen und histopathologisch sowie immunhistochemisch (Expression von CD1a, CD2, CD11c, CD20, CD25, CD34, CD68, CD197, CD206, CD207, CD 208, CD209, CD303 und S100) analysiert. Klinische und histologische Ergebnisse wurden einzeln analysiert und miteinander korreliert. Zur besseren Beschreibung des klinischen Schweregrades der kutanen GvHD wurde der klinische GvHSco a priori entwickelt. Er bietet durch die Standardisierung und die hundertteilige Skala im Vergleich zum Glucksberg Score Vorteile bezüglich der individuellen Verlaufskontrolle. Als histologische Schweregradkriterien korrelierten epidermotrope lymphozytäre Infiltration und Kontinuitätsverluste der Basalmembran (Epidermolyse) am deutlichsten mit dem klinischen Schweregrad. Aufgrund dieser Ergebnisse wurde auf der Basis des histologischen Scores nach Lerner durch Ergänzung des Kriteriums Epidermolyse und durch besondere Gewichtung des Kriteriums Lymphozyteninfiltration der Modifizierte Histologische Score zur Abschätzung des Schweregrads akuter GvHD (GvHiScore) entwickelt. Die Vorteile dieser modifizierten Klassifikation sind die genaue, Untersucher-unabhängige Definition und die feinere Stratifizierung der Schweregrade. So wird eine bessere inter- und intraindividuelle Differenzierbarkeit erreicht. Als differentialdiagnostische Parameter sprachen hohe Zahlen reifer T-Zellen (CD2+, CD45RA+) und Makrophagen (CD68+), Epidermolyse, Basalzellballonierung, junktionales lymphozytäres Infiltrat differentialdiagnostisch für aGvHD, eosinophiles Infiltrat jedoch gegen eine aGvHD. Basierend auf diesen neuen Erkenntnissen wurde der differentialdiagnostische Test DSHIG („Differentialdiagnostischer Score mittels Histopathologie und Immunhistochemie für akute Graft versus Host Disease“) entwickelt. Der Test errechnet sich aus der Addition sieben dichotomer Kriterien. Die retrospektive Analyse des DSHIG ergibt eine Testspezifität und -sensitivität von 95% für die Differentialdiagnose „Akute GvHD“ versus „Akutes Arzneiexanthem“. Der differentialdiagnostisch vielversprechende DSHIG sollte prospektiv validiert werden. Bei der Lupusband-positiven akuten GvHD zeigte sich ein histologisch besonders schweres Bild mit ausgeprägter Epidermolyse. Ein Einfluss quoad vitam oder auf den klinischen Schweregrad ließ sich nicht zeigen. Die Lupusband-positiven Fälle traten bevorzugt in der späteren Phase von aGvHD auf. Für den klinischen Schweregrad und das Ein-Jahres-Überleben bei aGvHD günstig waren hohe Zellzahlen von IDEC (CD206+/CD11c+), plasmazytoiden Dendritischen Zellen (BDCA-2+) und Mastzellen. Diese Zusammenhänge wurden bislang nicht an Hautbiopsien gezeigt und könnten klinisch bedeutsam sein. Die in dieser Arbeit an Hand einer kleineren Fallzahl retrospektiv erstellten Scores sollten in zukünftigen Untersuchungen mit höherer Patientenzahl unabhängig prospektiv validiert werden. Die Dynamik der kutanen GvHD könnte darüber hinaus mit weitern Methoden wie durchflußzytometrischer Analyse und Gewinnung von sequentiellen Hautproben im zeitlichen Verlauf analysiert werden.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 11/19
Die Kapnometrie ist ein einfach anwendbares, nicht-invasives Monitoringverfahren zur endexpiratorischen Messung des Kohlenstoffdioxid-Gehaltes in der Atemluft und somit Ventilationssituation des Patienten. Trotz der weiten Verbreitung in der Anästhesie und in der Intensivmedizin fand die Kapnometrie bei der Überwachung der Patienten mit einem zerebralen Infarkt bisher nur wenig Anwendung. Ziel dieser prospektiven klinischen Studie war es, Patienten mit frischen zerebralen Hirninfarkten auf Unterschiede in der Ventilation im Vergleich zu gesunden Patienten zu untersuchen und mögliche Zusammenhänge mit den Neuroscores, Entzündungsparameter, biochemischen Marker für neurologische Schädigung sowie Krankenhaus- und Reha- Liegedauer aufzudecken. Im Untersuchungszeitraum von Juni 2003 bis August 2004 wurden 45 Patienten mit einem radiologisch gesicherten Schlaganfall und 25 Kontrollpatienten in die Studie aufgenommen. Die Messung dauerte mindestens 2 Stunden und lag innerhalb der ersten 72 Stunden nach Beginn der Schlaganfall- Symptomatik. Zu 3 verschiedenen Zeitpunkten erfolgte eine Beurteilung der Neuroscores (Barthel- Index und NIHSS): Aufnahme in die Klinik, Entlassung aus der Klinik, Entlassung aus der Reha- Klinik. Es wurden NSE und Protein S 100 sowie Leukozyten und CRP in Patientenblut bestimmt. Das Messprotokoll wurde auf mögliche Messfehler und Einhalt der Mindestmessdauer von 2 Stunden überprüft. Nach Abschluss der Patientenakte wurden Liegedauer im Krankenhaus und in der Reha- Klinik ermittelt. Patienten sind auf Vorhandensein der Ausschlusskriterien überprüft worden. Die endgültige Patientenzahl betrug 18 bei Kontrollpatienten und 34 bei Schlaganfallpatienten. Diese Gruppe wurde nochmals in 2 Gruppen geteilt- Patienten mit Schlaganfällen im Versorgungsgebiet A. cerebri media (23) und Patienten mit anderen Schlaganfällen (11). Diese prospektive klinische Studie zeigte, dass Patienten mit Schlaganfällen in den ersten 72 Stunden nach Onset signifikant mehr zu Hyperventilation neigen (58,8% der Messzeit) als Kontrollpatienten (36,1% der Messzeit). In der Schlaganfallgruppe sind 2 Subgruppen unterschieden worden: Schlaganfall im Versorgungsgebiet von A. cerebri media und Schlaganfälle in den anderen zerebralen Arterien. Die Hyperventilationswerte lagen für diese Gruppen etwa gleich (57,6% und 58,3%), dafür neigten Patienten mit Media- Schlaganfällen deutlich mehr zu Hypoventilation (23,7% gegen 0,7%). • Die Korrelationsanalyse hat den Zusammenhang zwischen Normoventilation und besseren Neuroscores gezeigt. Hyper- und Hypoventilation korrelierte positiv mit den schlechteren neurologischen Indices. • Ein signifikanter Zusammenhang der Ventilation mit erhöhten Entzündungswerten konnte nicht nachgewiesen werden. • Eine Korrelation der Ventilation mit NSE und Protein S100 konnte nicht eindeutig nachgewiesen werden. • Für die gesamte Gruppe der Schlaganfälle konnte kein eindeutiger Zusammenhang der Ventilation mit dem Outcome nachgewiesen werden. Die Korrelationsanalyse zeigte eine signifikante, leicht negative Korrelation zwischen Normoventilation und Dauer des Reha-Aufenthaltes bei Patienten mit „Media-Schlaganfällen“ und positive Korrelation zwischen Hypoventilation und Liegedauer in der Reha-Klinik. Bei Patienten mit „Nicht-Media Schlaganfällen“ bestand eine positive Korrelation zwischen Normoventilation und Krankenhausliegedauer sowie zwischen Hyperventilation und Krankenhausliegedauer. Insgesamt legen die vorliegenden Ergebnisse einen positiven Zusammenhang zwischen der Normoventilation und dem Zustand des Patienten sowie Outcome nahe. Die Hyper- und Hypoventilation sind mit einem ungünstigen Verlauf assoziiert. Das macht umso deutlicher, dass Überwachung der Ventilation bei Patienten mit frischen zerebralen Infarkten und Einhalten dieser im Normbereich ganz wichtig ist. Die Kapnometrie eignet sich dazu hervorragend durch einfache Anwendung und fehlende Invasivität. Die Aussagekraft dieser Analyse ist durch eine kleine Fallzahl eingeschränkt. Die Ergebnisse dieser Arbeit sind zu Hypothesegenerierung geeignet, um weitere Studien mit größerer Patientenanzahl anzustoßen. Diese könnten weitere Rolle des Kohlenstoffdioxids bzw. Ventilation bei Schlaganfällen klären.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 10/19
Im Zeitraum von Januar 1987 bis Dezember 1992 wurden in der Orthopädischen Klinik und Poliklinik der Ludwig-Maximilians-Universität München, Klinikum Großhadern, 181 Hüftprothesenwechseloperationen durchgeführt. Nachuntersucht werden konnten 107 Patienten, die anderen Patienten waren verstorben, unbekannt verzogen, nicht bereit oder nicht in der Lage sich untersuchen zu lassen. In 55 Fällen (51,4 %) wurde ein kompletter Prothesenwechsel vollzogen, in 38 Fällen (35,5 %) wurde nur die Pfanne gewechselt und in 14 Fällen (13,1 %) nur der Schaft. Von den 107 Patienten konnten im Rahmen der Studie 61 Patienten von uns klinisch nachuntersucht werden und von 46 Patienten konnten subjektive Daten mittels eines dem behandelnden Orthopäden zugesandten Fragebogens oder einer Telephonbefragung erhoben werden. Der Zeitraum zwischen der Wechseloperation und der Nachuntersuchung bzw. die Prothesenstandzeit begrenzenden Ereignis (follow up) betrug im Durchschnitt 88,7 Monate bei einer Spanne zwischen 36 Monaten und 168 Monaten. Das Durchschnittsalter der 67 weiblichen und 40 männlichen Patienten betrug zum Operationszeitraum 63,5 Jahre, wobei die jüngste Patientin 36 Jahre, die älteste 87 Jahre alt waren. Es zeigten sich bis auf die bei Revisionen zu erwartenden Knochenlagerkomplikationen kaum intraoperative Probleme. An intraoperativen Komplikationen traten in 25 Fällen Fissuren des Femurs oder Trochanterabrisse auf. Die Hauptkomplikation, die postoperative Luxationshäufigkeit, betrug 16,8 %. Bis auf eine konnten die Luxationen unblutig reponiert werden. Die Nervenschädigungen lagen mit 3,7 % über der in der Literatur beschriebenen 1 %, aber bis auf 1 Fall (0,9 %) waren sie nur von temporärer Dauer und erholten sich komplett. Der MEAN-HARRIS-HIP-SCORE kann bei Revisionsoperationen aufgrund der überwiegend schlechteren Ausgangsbedingungen nicht mit den von Primärimplantationen verglichen werden. Er erfordert eine eigene Interpretation, solange es keinen speziellen „Revisionsbewertungsscore“ gibt. In dem MHHS ergaben sich in 13,1 % der Fälle „sehr gute“, in 28 % „gute“, in 15,9 % „zufriedenstellende“ Ergebnisse. 43 % der Fälle mussten als „ungenügend“ klassifiziert werden, obwohl alle Patienten rechnerisch eine höhere Punktzahl und auch in den meisten Fällen ein individuell besseres Ergebnis als präoperativ erreichten. Zur Auswertung der Op-Zufriedenheit erfolgt noch die Beurteilung in einem subjektiv ausgerichteten Score (Score nach Merle d’Aubigne und Postel). Hier zeigte sich ein „very good“ in 72,9 % und ein „good“ in 7,5 % der Fälle und gibt somit die Zufriedenheit der Patienten mit dem Revisionsergebnis subjektiv wieder. Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Lockerungsrate von der Qualität des acetabulären und femoralen Knochenlagers abhängt. Zunehmende Knochenlagerdefekte verschlechtern die Ausgangssituation der Revision und somit auch die Ergebnisse der Reoperation. Bei unseren Patienten mit einem höhergradigen acetabulären Knochensubstanzverlust zeigte sich im Beobachtungszeitraum von 60 Monaten in 20 % der Fälle eine Lockerung im Vergleich zu 11,5-13,5 % bei einem mäßigen bis schweren Knochenverlust. Hinsichtlich des femoralen Knochenlagerdefektes zeigte sich eine 83,3 – 100%ige 5-Jahres-Überlebenszeit bei Wahl des richtigen Schaftverankerungsprofiles trotz vorhandener Knochendefekte. Insgesamt lag die erneute Revisionsrate im vorliegenden Patientengut bei 22,4 % nach 60 Monaten und damit im mittleren Bereich im Vergleich zur Literatur. Unterschieden nach Art der Implantationsverfahren, zementfrei oder zementiert, lag die Lockerungsrate aber jeweils im mittleren Bereich. Dieses gibt zu bedenken, dass die Schraubpfanne „München“ bei Patienten mit hochgradigem Acetabulumdefekt einer genauen Implantationsprüfung zu unterziehen ist. Aufgrund unserer Ergebnisse ist in diesem Fall die „Slooff-Technik“ vorzuziehen, welche eine 5-Jahres-ÜLR von 100 % aufwies. Bei der radiologischen Beurteilung der Prothesen bzw. des Prothesenlagers haben sich die Standardaufnehmen (Beckenübersicht und Hüfte streng axial) bewährt, die eine weitgehend überlagerungsfreie Darstellung der Pfanne ermöglichen. Ein schmaler Sklerosesaum von bis zu 2 mm um den Implantatschaft war bei 63 % der Patienten zu sehen, um die Implantatpfanne bei 79 % der Patienten, wobei nur bei 3 Patienten die Indikation zur Revision bestand. Die Mehrzahl der zementfreien Pfannen wiesen eine Saumbildung lediglich am Pfannenboden (DeLee-Zone 2) auf, die zementierten Pfannen in den Randbereichen. Die Säume im Schaftbereich verteilen sich unregelmäßig um den Schaft. Die Überlebenszeitanalyse der Implantate bzw. der Implantattechniken nach der Kaplan-Meier-Methode konnte aufgrund der zu geringen Patientenzahl und Lockerungen nur deskriptiv interpretiert werden und zeigte eine 5-Jahres-ÜLR bei den zementfreien Pfannen von 88 %, bei den zementierten Pfannen von 73,7 % und mittels der Slooff-Technik von 100 %. Bei den zementfreien Schäften zeigte sich eine 5-Jahres-ÜLR von 90 % und bei den zementierten Schäften von 95,6 %, welche aber im Verlauf der nächsten Jahre, im Vergleich zu den zementfreien Schäften, dann stark rückläufig war. Einen signifikanten Einfluss auf die Prothesenstandzeit (60 Monate) hat nur die Verankerungstechnik der Pfanne. Das Patientenalter, das Geschlecht, die betroffene Seite, die vorausgegangenen Wechseloperationen, die Verankerungstechnik des Schaftes und der Knochensubstanzverlust haben im Chi-qudrat-Test oder Fisher´s-Exact-Test keinen signifikanten Einfluss auf die Prothesenstandzeit. Eine mögliche Ursache für diese Ergebnisse sehen wir in der niedrigen Fallzahl der Untergruppen. Als Ergebnis der klinischen und radiologischen Nachuntersuchung in dieser Studie treffen wir die Aussage, dass die Auswahl des Revisionsimplantates und die Implantationstechnik die entscheidenden Komponenten für eine erfolgreiche Wechseloperation darstellen.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 02/19
Am Lungenkarzinom sterben jährlich ca. 37000 Menschen in der Bundesrepublik Deutschland. Die Heilungschancen sind sehr schlecht, wenn das Lungenkarzinom erst spät erkannt wird. Eine Erkennung von Frühstadien der Tumore kann dem abhelfen. Die bisherigen Methoden Computertomographie, Röntgen und Sputumuntersuchungen sind gerade für Frühformen der Tumore wenig sensitiv, so daß in der endoskopischen Diagnostik mit anschließender Biopsieentnahme häufig neue Befunde gefunden werden. Obgleich nur ein Teil der Lunge endoskopisch untersucht werden kann, finden sich hier ca. 60% der gesamten Befunde. Bei der konventionellen Methode der Weisslichtendoskopie werden aber ca. 50% der Frühstadien von Tumoren übersehen. Daher wurde ein endoskopisches System basierend auf einer kontrastreichen Autofluoreszenzdarstellung des Gewebes nach Beleuchtung mit blauem Licht entwickelt. Im Rahmen einer visuellen Darstellung basierend auf den Grundfarben Rot, Grün und Blau wurde das System bezüglich der erhöhten Schichtdicke des Tumorgewebes, und der erhöhten Streuung des Gewebes anhand einer computergestützten Simulation der Photonenverteilung im Modellgewebe optimiert. So erscheint verändertes Gewebe bläulich-rötlich dunkel im Vergleich zum aufgrund seiner oberflächennahen Fluorophoren hellgrün erscheinenden Normalgewebe. In einer zweiarmigen Studie mit einer großen Patientenzahl konnte nachgewiesen werden daß gegenüber einer alleinigen Untersuchung mit Weißlicht in der der zusätzlichen Untersuchung mit der neu entwickelten Autofluoreszenzdarstellung eine Verdopplung der Findungsraten von Frühstadien von Tumoren möglich ist.